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Ach ja, Bardentreffen ist ja auch noch…

… ich geh´ da eigentlich immer sehr gerne hin, außer dieses Jahr, denn offensichtlich hat die Wirtschaftskrise auch in den Nürnberger Stadtsäckel ein so tiefes Loch gerissen, dass dieses Jahr gar nichts „gscheid´s“ eingekauft wurde. Mottogebendes Land in diesem Jahr: die Schweiz, die Schweizer Bands lassen sich an einer Hand abzählen.

Highlight dieses Jahr: Anne Clark. Da Spoken-Word-Electro-Wave nicht mein Fall ist, werde ich wohl nicht hingehen.

Aber besonders Marcus widme ich dieses Video…

Wirtshaus-Explorer: Müller´s Restaurant, Nürnberg

Es ist an der Zeit, das Hohelied auf eine Wirtschaft zu singen, der wir seit einigen Jahren die Treue halten: Es handelt sich um Müller´s Restaurant am Keßlerplatz in Nürnberg.

Der „Müller“ ist eine gut fränkische, große Wirtschaft. Nichts verrückt abgehobenes, aber in dem, was er tut, ist er gut. Und hält sein Niveau über Jahre – was man ja auch nicht immer hat.

Wer die Gaststube der Wirtschaft betritt, der tritt ein in ein teils uriges, teils biederes und teils vor Kitsch strotzendes Ambiente – in jedem Fall präsentiert sich „der Müller“ stockkonservativ. Die Wände sind mit bemalten Holzflächen vertäfelt, Ölschinken hängen an der Wand mit Landschaftsmalereien á la „Birken am Fluss“ oder „Ruhender Bergsee“ und auf den Fensterbrettern und den zahllosen Simsen findet sich Kitsch und Nippes zuhauf. Aus dem Lautsprecher tönt, gedämpft zwar, aber immerhin vernehmbar seit Jahren die gleiche Platte: Deutsche Schlager als Instrumentalvariation im Stile der 1970er Jahre – Fernsehbands.

Sollte man davon nicht abgeschreckt werden? Ist das nicht der Prototyp eines nippesbeladenen Rentnerwohnzimmer-Gruselkabinetts? Nein! Nein und nochmals nein! Denn diese Präsentation steckt, dafür sorgen der Chef Hans-Roland Müller, seine freundlichen Bedienungen und das Küchenteam – voller Leben. Und das Publikum dankt es und strömt zuhauf – was eigentlich immer eine telefonische Tischreservierung zur Pflicht macht.

Kommen wir zu den Speisen und Getränken: Hier wird auf dreierlei Wert gelegt: Qualität, Quantität und Geschmack. Es ist gutbürgerliche, fränkische Küche angesagt in Müllers Restaurant – die Portionen sind riesig (!) und schmecken! Eine besondere Empfehlung hier ist das fränkische Schäufele mit wirklich fast immer ofenfrischer, rösch-krachender Kruste und butterzartem Fleisch. Dazu gibt es ein Kniedla, wie es weithin seinesgleichen sucht. Man würde es mit zwei Händen wohl zu fassen kriegen – aber die Hände würden sich dabei nicht berühren. Die Soße war ausnahmslos hervorragend und: Die Salatgarnitur ist immer frisch. Wer ein echtes fränkisches Schäufele essen will, eine ordentliche Portion vertragen kann und Wert auf Geschmack und Qualität legt, der gehe zum Müller.

Gleiches gilt im Übrigen für das Schnitzel und das Cordon Bleu, wobei hier gesagt sein muss, dass die Pommes prima, der selbstgemachte Kartoffelsalat aber immer ein wenig laff ist. Selbstverständlich werden sie mit Butterschmalz in der Pfanne zubereitet und mit krosser Panade serviert, wie sich das gehört. Auch der Braten genießt über die Grenzen Nürnbergs hinaus Berühmtheit. Zum Thema Bier: Das gehört für viele ja zum fränkischen Essen dazu. Beim Müller wird Neumarkter Lammsbräu ausgeschenkt, das ist ein rein ökologisches Bier, das im Rufe steht, sehr gut zu sein. Als Nicht-Bierkenner kann ich dazu nichts sagen.

Nicht nur die Qualität der Speisen verdient Anerkennung, auch die Bedienungen sind freundlich und schnell und versuchen, dem Gast jeden Wunsch zu erfüllen. Alles in allem ist der Gast beim Müller gut aufgehoben und das Preisniveau ist – gemessen an der Größe der Portionen und der Qualität der Speisen in sehr akzeptablem Bereich.

Müller´s Restaurant, Keßlerstr. 4, 90489 Nürnberg, Telefon: 55 55 85

Wirtshaus-Explorer: Gasthaus Pegnitztal

Gestern waren wir im Gasthaus Pegnitztal in der Deutschherrnstr. essen – und weil es uns gut gefallen und geschmeckt hat, ein kleiner Bericht:

Das Gasthaus liegt an der Deutschherrnstr., am östlichen Rand von Gostenhof. Zur Straße hin befindet sich ein kleiner Vor“bier“garten, der sehr schön gestaltet ist und zum Verweilen einlädt, obwohl er zur befahrenen Deutschherrnstr. nur durch eine Hecke getrennt ist. Und wer im Biervorgarten sitzen möchte, der tut gut daran, vorher einen Platz zu reservieren.

Gemütlich ist der Gastraum: Nicht kitschig und dich fränkisch – man sitzt auf einer um den Raum laufenden Bank oder auf den sehr klassischen Wirtshaustischstühlen an ausladenden Holztischen. Schön und heimelig und wie schon gesagt kitschfrei.

Das Essen war im Großen und Ganzen prima: Das Pfannenschnitzel hätte sich zwar gefreut, drei Minuten länger im heißen Butterschmalz zu verweilen, dennoch war dessen Panade knusprig und das Schnitzel selbst dünn und zart geklopft. Ebenso selbst gemacht und schmackhaft waren die Bratkartoffeln.

Das fränkische Schäufele war hervorragend: Selbst um 20 Uhr hatte es eine krachfrische Kruste, das Fleisch war butterzart und die zwei Klöße waren mit frischem (nicht mit getrocknetem – das bekommt man ja leider so oft – und ich stehe auf diese Details) Schnittlauch garniert. Ein Gedicht: Die Soße harmonierte perfekt zum Schäufele – einfach wunderbar.

Ein weiteres Highlight war der Beilagensalat – und wer mich kennt, der  weiß, dass mir solche Worte nur schwer aus der Feder Tastatur fließen! Der saisonale Salat war knackfrisch – kühl gereicht mit einer selbstgemachten prima Vinaigrette. Und er wurde mit einem marinierten Stück Paprika serviert, das in dieser Art auch von einer Antipastiplatte hätte stammen können.

Die Nachspeise hinterließ dafür einen etwas gespaltenen Eindruck: Auf Empfehlung aßen wir in Vanillesauce gratinierte Erdbeeren. Die Vanillesauce war sehr lecker, super Konsistenz, nicht zu süß – doch die Erdbeeren hatten nicht die Anmutung von Frische (und frische fränkische Erdbeeren sind zu dieser Zeit problemlos zu bekommen).

Ein besonderes Lob verdient der Service: Die beiden Damen waren freundlich und schnell. Mit der Zeit schlich sich eine kleine schwarze Katze zu uns, die schnell merkte, dass wir sie mochten. Und so brachte der Service nicht nur mir einen herrlichen Cappuccino (gereicht mit weißem und braunen Zucker und Süßstoff sowie zwei Rumkugeln) sondern auch dem Kätzchen einen kleinen Teller mit Fleisch aus der Küche.

Einen so unkomplizierten, diskreten und liebevollen Service muss man in Nürnberg wirklich lange suchen.

Preislich ist das Gasthaus Pegnitztal im mittleren Bereich angesiedelt: Das Schäufele kostete etwas über zehn Euro, für die gebotene Portion ein vertretbarer Preis, der Cappuccino war mit zwei Euro direkt günstig und das Null-Vierer Spezi ist mit 3,30 Euro gerade noch so im Rahmen.

Es war ein wirklich schöner Abend im „Pegnitztal“, das Gasthaus ist liebevoll geführt und sauber. Wir gehen gerne wieder hin.

Gasthaus Pegnitztal, Deutschherrnstr. 31, Telefon: 264444

Tessa Korber: Tiefe Schatten

Franken-Krimis als Hörbuch? Neben „Teuer Spaß“ und „Toter Winkel“ fand sich nun „Tiefe Schatten“ im CD-Fach, der zweite Krimi der Nürnberger Kommissarin Jeanette Dürer, der sie nach Erlangen führt. Dort, im biologischen Institut wurde ein Professor – ein Fledermausforscher umgebracht. Und zwar zweimal: einmal erstochen (vermittels Brieföffner) und gleichzeitig mit einer Überdosis Viagra. Und auch die Sekretärin der Fakultät stirbt – und wird in den Felsenkellern zur Erlanger „Berg“-Zeit aufgefunden. Schnell sind erste Spuren gefunden, doch wer ist (bzw. wer sind) die Täter?

Der zweite Krimi von Tessa Korber ist m. E. der schwächste – streckenweise zieht er sich wie ein Kaugummi und die Pointen und Teilverläufe sind immer wieder vorhersehbar. Trotzdem macht es Spaß, zuzuhören. Der Krimi ist gut gelesen. Und für 9,80 EUR kann man nicht viel falsch machen

Tiefe Schatten, Technisat Hörbuch, 1 MP3-CD, ca. 500 min. 9,80 EUR

Den Trödelmrkt kann man inzwischen auch vergessen.

Nach der Arbeit war ich auf dem Nürnberger „Trempelmarkt“ – das ist ja nun einer der größeren – und ich kann nur sagen: Den kann man inzwischen voll vergessen!

Ich gehe gerne auf Trödelmärkte, vom letzten in Nürnberg war ich sehr enttäuscht und der heutige hat genau gar keinen Spaß gemacht. Entweder es wird nur der allerletzte Schrott feilgeboten oder es verkaufen professionelle Händler (was ich nicht mag) und was die haben ist entweder auch Schrott oder gnadenlos überteuert. Ganz klar: Alles, was halbwegs brauchbar ist, landet auf ebay, der Müll wird dann kubikmeterweise auf dem Trempelmarkt zu unrealistischen Preisen verhökert. Ich gebe nur ein kleines Beispiel: Ein Händler, der nur 2nd-Hand-Schallplatten anbietet und seit Jahren auf dem Trempelmarkt verkauft (und früher habe ich dort immer was Nettes zu vernünftigen Preisen – billig war der noch nie – gefunden), hatte heuer nur dreckige, stinkende und verkratzte Platten (kurz: Schrott) mit abgegriffenen Hüllen. Bei den Antiquitätenhändlern bot sich ein ähnlich ernüchterndes Bild. Bei vielem, was dort zum Verkauf angeboten wurde, würde ich mich vor Scham nicht trauen, das Zeug bei der Sperrmüllsammlung an den Straßenrand zu stellen (die Nachbarn könnten das sehen). Kurz: Der „Trempelmarkt“ ist tot. Es lebe der Fürther „Graffelmarkt“ – der ist kleiner, es wird immer wieder mal was Vernünftiges angeboten und es gibt (noch) nicht so viele „professionelle“ Assler Händler (obwohl: Der „Graffelmarkt“ war auch schon mal besser)…

Wirtshaus-Explorer: Kathi´s Küche, Stabiusstr., Nürnberg

Heute waren wir mal wieder essen – in einem Restaurant, das (noch) als Geheimtipp unter den gutbürgerlichen fränkischen Wirtshäusern gerechnet werden kann. Die Gaststätte „Kathi´s Küche“ in der Stabiusstraße in Schoppershof war unser Ziel – wir sind auf Empfehlung dort hingegangen und wurden nicht enttäuscht.

Wie man auf dem Bild sieht, handelt es sich bei „Kathi´s Küche“ um eine dieser typischen Nürnberger Eckwirtschaften, die „Küche“ ist allerdings mehr: Eine Speisegaststätte, die in der Präsentation sehr bürgerlich und konventionell arbeitet, sehr sauber und gepflegt ist und ordentliches Essen zu üblichen Preisen und zudem recht günstige Getränke bietet. Das Schnitzel ist groß, kross, die Panade wirft die typischen Blasen, das Fleisch ist zart, der selbstgemachte Kartoffelsalat ist schmackhaft. Gleiches gilt für das Cordon bleu – sehr saftig mit wirklich würzigem Käse (alles natürlich in der Pfanne im Schmalz herausgebacken). Das Salatarrangement entspricht dem Standard.

Die Wirtsleute waren sehr nett und zuvorkommend, das Ambiente ist sehr bürgerlich und typisch und korrespondiert mit der gespielten Musik – wir hörten von roten Rosen, blauem Enzian, Mexiko und ähnlichen Erscheinungen

Das Cordon bleu kostet 10,50 EUR, das Spezi (0,4l) kostet 2,30 EUR und somit liegen die Preise im Rahmen dessen, was man im Nürnberger Norden bezahlt. Wer keine hohen Ansprüche an das Ambiente stellt und lecker essen möchte, der ist in der „Küche“ nicht verkehrt.

Kathi´s Küche, Stabiusstr. 1, 90489 Nürnberg, Telefon: 8157800

Tessa Kober: Toter Winkel

Ostern heißt Freizeit und Freizeit heißt Hörbuchzeit. Gestern auf dem Plattenteller im DVD-Player: Tessa Korbers erster Nürnberg-Krimi mit dem Titel „Toter Winkel“.

Jeanette Dürer, die gutaussehende Kriminalkommissarin hadert. Mit dem Schicksal, denn noch immer hat sie nicht den Mann fürs Leben gefunden. Sie muss einen seltsamen Mord – oder war es Selbstmord – im Nürnberger Frankenstadion bearbeiten und sich dabei gegen ihre ignoranten Kollegen im Kommissariat durchsetzen. Und manchmal zweifelt sie an ihrem Verstand (und läuft dann in voller Deckung mit gezogener Dienstwaffe durch ihre Küche um im Nachgang den halben Hausstand wegzuwerfen).

Es bleibt nicht bei eine m Mord. Scheinbar will jemand die gesamte Führungsrige der Nürnberger und Fürther Freimaurer ausrotten. Nur scheinbar? Das stellt sich spätestens beim Nürnberger Friedensmahl heraus.

Für ein Technisat-Hörbuch ist diese Krimi exzellent gelesen (wenn man großzügig davon absieht, dass es der Sprecherin, Karen Schulz-Vobach, äußerst schwerfällt, den fränkischen Dialekt halbwegs authentisch wiederzugeben. Eine unbedingte Empfehlung für alle Nürnberg-Fans. Eine unbedingte Empfehlung für alle Krimifans. Für alle Nürnberg-Krimi-Fans ein Muss.

Tessa Korber: Toter Winkel. ca. 6 Stunden. TechniSat Hörbuch 2006, 9,80 Euro.

Beschlossene Sache: VAG am Montag und Dienstag dicht.

Nur damit sich niemand wundert: Die VAG wird am Montag und Dienstag komplett bestreikt. Das berichten die NN auf ihrem Online-Portal.

Update: Na bitte, geht doch! Montag fährt die VAG. Link. Danke, Nadine und Thorsten.

Gestern Abend ging ja die Meldung über B5, dass die Verhandlungen gescheitert sind, heute geht in Augsburg nichts mehr und am Montag und Dienstag erwischt es uns Franken.

Nachtrag: Die VAG hat wohl noch nicht so viel gemerkt. Aktuell steht auf der Webseite:

Dabei haben sich die Anzeichen verdichtet, dass der öffentliche Personennahverkehr in Nürnberg, Fürth und Erlangen zum Beginn der kommenden Woche bestreikt wird, sofern die heute ebenfalls laufenden Sondierungsgespräche zwischen dem Kommunalen Arbeitgeberverband Bayern und den Gewerkschaften, die aktuell noch in München laufen, keine Wende bringen.

Nach unserer Einschätzung könnte der Streik zwei Tage dauern, also Montag, 23. März mit Beginn der Frühschicht um 4.00 Uhr starten und erst am Mittwoch, 25. März, ebenfalls mit Beginn der Frühschicht wieder beendet sein. Es spricht zudem vieles dafür, dass die VAG komplett bestreikt wird, dass also alle U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse in den Depots bleiben.

Gut, dass wir Radio hören und Zeitung lesen …

Fundstück des Tages: UN94

Man kann über die Kids der Nürnberger Ultras denken, was man will. Kreativ sind sie wenigstens.

Wärend die Ultras die halbe Innenstadt mit gedruckten Aufklebern zuballern, malt die Jugend noch (auch wenn´s ein wenig pubertär aussieht).

Kann mich alten Opa mal jemand aufklären, was es mit diesen selbstgestalteten Paketlabels im öffentlichen Raum auf sich hat?

Gesehen heute auf einem Zigarettenautomaten in Ziegelstein.

VAG-Streik: Diesen Freitag

Wie auf den Seiten des VGN zu lesen ist, streikt ver.di am Freitag, den 27. Februar wieder im Öffentlichen Dienst und davon betroffen ist auch der VAG, der ÖPNV-Anbieter in Nürnberg, Fürth und Erlangen. Gut, dass man sich schon mal darauf einstellen kann.

Der Streik findet m.E. mit Recht statt, denn das letzte Angebot der Arbeitgeber war eine Frechheit. ver.di informiert auf zwei Flyern: in einem zum Streikaufruf und einem, der die Bevölkerung informiert (jeweils als pdf).

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