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Wochenrückblick KW31/2013

Wie immer (öfter) einige Notizen über Bemerkenswertes der vergangenen Woche:

  • Sehr dankbar bin ich ja über die Abkühlung zum Wochenanfang, die nach einem ungemütlich schwülheißen Wochenende mehr als willkommen ist. Der Plan ist gefasst: Im nächsten Frühjahr wird das Heim mit einer ordentlichen Klimaanlage aufgerüstet. So geht das ja nicht weiter.
  • Schily ist Sozialdemokrat? Davon merkt man nix mehr. Nun ist es aber so, dass man das Shily-Interview nicht ohne entsprechden Kontexte betrachten sollte. Wolfgang Lieb* hat den Spiegel gelesen und macht sich seine Gedanken.
  • Ähm, diese Notizen sind ja immer ein wenig durcheinander, daher erlaube ich mir mal, die Folgende etwas deutlicher hervorzuheben: LESEBEFEHL! Der Schweizer Ökonom Vontobel rechnet mal vor, warum wir einen Mindestlohn von EUR 18,50 brauchen. „Der im Vergleich zu den geforderten 8.50 Euro überraschend hohe Mindestlohn kommt dadurch zustande, dass wir auch den Mindestlöhnern die Fortpflanzung erlauben, dass wir sie an der Finanzierung der öffentlichen Ausgaben beteiligen und dass wir mit marktkonformen Arbeitspensen rechnen“. VONTOBEL, WORD!1!!11! (Am Rande: Was Vontobel da auf den Mindestlohn herunterbricht, ist absolut nichts Neues. Schon Karl Marx wusste, dass der Arbeiter so viel verdienen muss, dass er seine Arbeitskraft reproduzieren kann. Weil der Arbeiter wie jedes Lebewesen irgendwann stirbt, gehört auch Fortpflanzung zur Reprodunktion der Arbeitskraft. Ist schon immer wieder toll, zu sehen, wie heutige Ökonomen – ohne es zu sagen oder zu wollen – die Marxschen Thesen Bestätigen. Am Rande: Vontobel schreibt regelmäßig für die wirtschaftsliberale Weltwoche und Blätter des mindestens konservativen Blick).
  • Weitere böse Sozialisten gefällig? Benjamin Blümchen ist zum Beispiel so einer (bitte den gesamten Beitrag hören, nich nur lesen… ich habe sehr gelacht). Der Link ist auch geil. Universität Passau. BWAHAHAHAHA!!!!
  • Das leidige Problem mit dem Aufseßplatz, dort habe sich eine Trinkerszene etabliert. Tausend Dinge fallen mir dazu ein, einige will ich hier schlaglichtartig nennen: Der Absturz vom Aufßseßplatz und dem Gebiet Wölckernstr. ist seit Ende der 90er zu beobachten. Ein wirklich gutes Pflaster war dieser Teil der Südstadt ja noch nie – aber die Sandler waren immer anderweitig verräumt: Am Bahnhof oder im Lokal des Kaufhofs. Jetzt gibt es diesen Kaufhof und die Sandlerwirtschaft nicht mehr, jetzt treffen sich halt die harten Säufer davor. Was ebenfalls nicht wundert: Wer viel säuft, muss irgendwann auch mal schiffen, nutzt ja nix. Darüber zu diskutieren ist müßig, berührt das Problem nicht. Dort nun Platzverweise auszusprechen bringt gar nichts, dann wird halt am Kopernikusplatz weitergesoffen – eine Verlagerung des Problems ist kein Lösung. Die ist so klassisch wie schwierig: Aufsuchende Sozialarbeit, engmaschige medizinische Betreuung, mögliicherweise auch psychologische Rehabilitationsmaßnahmen, wenn möglich Entzüge. Der beschriebene „Trade-down-Effekt“ gilt ja quasi für zwei Drittel der Südstasdt. Callshops neben Spielotheken neben Wettbüros neben Handyvertickern neben türkischen Juwelieren neben als Imbissbuden getarnten Spilotheken neben Callshops neben Spilotheken neben Wettbüros… Wo soll angesetzt werden? Am neuen Südstadt-Carré? Das ist Unfug, bis das fertig ist, haben schon zu viele Säufer auf dem Aufseßplatz geballert. Dann ist es zu spät. Machen wir uns bitte nix vor: Ein neues Kaufhaus ersetzt weder Stadtentwicklung noch Sozialarbeit.
  • Was ist der wesentliche Unterschied zwischen dem sog. „stationären Einzelhandel“ und den Onlineversendern? Der Onlinehändler hatz i.d.R. kein Ladengeschäft, spart Personal, kann flexibler disponieren und spart somit Geld. Diesen Vorteil kann er in die Preisgestaltung einfließen lassen – in der Regel wird das getan und der Einzelhandel geht unter. Stück für Stück. Es gint aber nich einen Unterschied: Im Onlineshop kann der Kunde die Ware nicht prüfen. Daher hat der Gesetzgeber das 14-tägige Rückgaberecht eingeführt. Ich sehe das als einen kleinen Nachteilsausgleich gegenüber dem Einzelhandel. Letzterer muss Ladenlokal und Personal einpreisenen, ersterer die Retouren. Wenn ein Unternehmen zu einemn Konzern wird und dieser Konzern vom Marktführer zum Quasi-Monopolisten, dann wird der Konzern nicht selten auch dreckig. Das passiert nun auch mit Amazon. Die günstigsten sind die lange nicht mehr und auch der Service ist oft anderenorts genauso gut, nun aber umgeht Amazon quasi die gesetlichen Vorgaben und kündigt Kunden, bei denen das Retourenaufkommen dem Konzern nicht gefällt, das Kundenkonto. Das wäre dann kein Problem, wenn Amazon nur Materielles verkaufen würde. Bücher auf totem Baum, Musik auf silbrig glänzenden Plastikscheiben, Kaffeemaschinen, Hauspatschen oder Werkzeuge kann ich überall anders auch kaufen. Wenn ich aber z.B. einen Kindle habe, bin ich gearscht. Selbst wenn ich bisher erworbene Bücher Texte auf dem Kindle noch lesen kann – zukünftig kann ich das Gerät nicht mehr (legal) befüllen. Das Ganze ist ein Lehrstück über Monopolisten und digital rights management. Und dass beides so fies zusammentrifft ist mit Sicherheit kein Zufall.
  • Microsofts Cloud-Dingsi darf nicht mehr SkyDrive heißen. Auch irgendwie lächerlich.
  • Das war es dann mit dem Parkhotel. Solche Bilder machen wenig Freude. Au revoir.
  • Frau Wöhrl und die facebook-Kommentare.
  • Google baut mit seiner Neuakquisition Motorola ein Handy, das IMMER lauscht. Herzlichen Glückwunsch. Nicht.
  • Ich bin immer noch platt wegen des Motorola X. Wie kackdreist!
  • Oh. Wir haben gedopt.
  • Am Mittwoch ging es mit den Smmerbaustellen der VAG los, schon gibt es den ersten Stunk. Und mit was? Mit Recht. In Schoppershof stellt sich das so dar: Die Überbrückung einer Haltestelle mit einem Ersatzbus kostet den ÖPNV-Nutzer regelmäßig über 20 Minuten.
  • Was mal gesagt werden muss: Metadaten sind auch Daten. Das ist nicht weniger schlimm. Der BND ist bei dieser Ammi-Spionagescheiße auch verdammt dick im Geschäft. Nur zu Info.
  • Terrorgefahr? BWAHAHAHAHAHAHA!!!! (Aber es ist schon fast eine Beleidigung, für wie dummm die Ammis den Rest der Welt halten. Die Ammis! Verstehste?)

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*Warum ich hier auf die Wiki linke – nur damit nicht in Vergessenheit gerät, dass Lieb auch SPDler ist.

Am 22. September

Egal wie man zur Linken stehen mag – ich habe in den letzten zehn Jahren keinen besser produzierten und treffsichereren Wahlwerbespot gesehen, als den der Linken. Respekt.

Warum ich Freund eines maschinenlesbaren Webs bin, was das mit Peer Steinbrück zu tun hat und wieso Maschinenlesbarkeit nicht mit dem Verlust der Daten-Souveränität gleichzusetzen ist.

Unser SPD-Kanzlerkandidat Steinbrück macht auf Twitter folgendes: Das politische Geschehen wird auf einem Notizzettel kommentiert, eingescannt und das Foto via Twitter verlinkt bzw. veröffentlicht. Das hat erst mal seinen eigenen Charme – Handschrift im Web ist persönlich und sympathisch, Peer Steinbrück ist nicht mehr der Jüngste und ich bin mir sicher, dass es viele gibt, die es als Symbol der Aufrichtigkeit deuten, wenn hier der Nicht-Digital-Native über den analogen Umweg dennoch in der digitalen Welt ankommt. Das ist authentisch.

steinbrueck_notizzettel

Wirklich begeistert bin ich davon nun aber dennoch nicht. Das habe ich auf Twitter auch mitgeteilt und eine kleine Diskussion kam in Gang, die ich für wichtig genug erachte, sie an dieser Stelle in aller epischer Breite nochmal zu vertiefen. Twitter nutze ich gerne unterwegs und mein lustiger Handyprovider stellt mir nicht überall den Datendurchsatz zur Verfügung, der das Handling von Bilden zum Spaß werden lässt. Das ist aber nicht das eigentliche Problem . vielmehr empfinde ich in Bilddaten codierte Textinformation als unpraktisch. Suchmaschinen können diese Inhalte noch nicht sinnvoll indexieren, es ist schwierig(er), die Information weiterzureichen oder aus ihr zu zitieren und wenn sich niemand findet, der sie transkribiert, kann irgendwann auch passieren, dass sie verloren geht.

Ich kann mich an eine ähnliche Diskussion um die Jahrtausendwende erinnern. Damals stand erstmalig in der Fläche Browsertechnologie und hinreichend Bandbreite zur Verfügung, um auch in größerem Umfang mit Grafiken auf Websites umgehen zu können. Marketingleute haben das schnell für sich entdeckt – die „Kachel“ war geboren. Was man mit Text hätte ausdrücken können, wurde um Willen der optischen Gefälligkeit grafisch aufgearbeitet und diese Browserfenster füllenden Grafiken dann in gleichmäßige Kacheln zerschnitten, damit sich das stabiler übertragen ließ.

Zur damaligen Zeit wusste ich: Es gibt in Ort xy eine Autowerkstatt, einen Bäcker oder Friseur, die Information konnte ich mir aber trotzdem nicht ergoogeln, denn die war in einer Grafik versteckt. Und die Telefonnummer zum Nachfragen konnte ich auch nicht ergoogeln, die war in einer Grafik versteckt. Wenn ich wusste, das es die Firma gibt, den Namen aber nicht genau kannte und die URL nicht wusste – ich konnte die gewünschte Info nicht finden – sie war in einer Grafik versteckt.

Mein erstes „Smartphone“ war übrigens ein Ericsson R380s. Das hatte einen WAP-Browser, der quasi nicht grafikfähig war. Zum damaligen Zeitpunkt löhnte man auch für jede 10k – da war alles, was nicht Text war, schlicht nicht willkommen. In dieser Zeit wurden also erstmals die Forderungen nach einem maschinenlesbaren Netz laut. Nicht zuletzt war es Berners-Lee selbst, der das Problem erkannte und entsprechend thematisierte und einen Standard für ein semantic web zu formulieren versuchte.

Nutznießer dieses maschinenlesbaren Webs sind aber nicht nur Suchmaschinen, sondern all jene, die eine Information in irgendeiner Art transformiert brauchen um sie entweder erlangen oder verstehen zu können. Das kann die Notwendigkeit einer Übersetzung sein oder z.B. eine elektronische Braille-Zeile oder Sprachsynthese für einen sehbehinderten oder blinden Menschen.

An dieser Stelle muss ich nun in verschiedene Richtungen differenzieren:

  • ein maschinenlesbares Web bedeutet kein Grafikverbot – es fordert vielmehr dazu auf, die in der Grafik hinterlegte Information so gut wie möglich noch mal maschinenlesbar zu hinterlegen
  • Informationen so aufzubereiten, dass Suchmaschinen sie finden und sinnvoll verarbeiten können, ist per se auch erst mal nichts schlechtes. Klar – Google rapportiert der NSA alles, was mal irgendwo über deren Dienste gegangen ist (Stichwort: PRISM), aber das ist ein spezifisches Problem mit dem Quasi-Monopolisten und nicht mit Maschinenlesbarkeit
  • Ich kann meine Daten nicht schützen, in dem ich sie in irgendwelchen Dateien verstecke – dieses Obscurity-Ding hat noch nie hingehauen. Texte aus Bildern extrahieren kann jede lumpige OCR-Software, die man als Dreingabe bei Scannern findet. Handschriften verscannen konnte die Deutsche Bundespost in ihren großen Briefzentren bereits Mitte der 198oer Jahre. Das dürfte eine der leichtesten Fingerübungen großer Internetkonzerne und der Geheimdienste sein
  • Wir Städter haben zuhause armdicke DSL-Leitungen und 3G/4G-Flats auf dem Handy. Ok. Aber denkt wer an die Landbevölkrung, die sich zum Teil noch heute mit 56k durch die Gegend morst? Das wird, wenn die Drosselkom Ernst macht, auch die gut versorgten Städter treffen
  • Durch Formate kann ich nicht managen, wer auf Daten zugreifen darf und wer nicht – das dürfte klar geworden sein. Aber ich gehe noch einen Schritt weiter: Alle Daten, die eines solchen Zugriffsmanagements bedürfen,. haben im Prinzip im Netz nichts verloren. Klar ist das eine Frage, bei der ich die Vorteile gegen die Risiken des Vertraulichkeitsverlustes abwägen muss – aber prinzipiell gilt: Einen eingeschränkten Nutzerkreis kann ich nur offline haben und auch hier muss ich sicherstellen, dass diese Leute meine Daten nicht irgendwie doch (absichtlich oder versehentlich) irgendwo hochladen

Wo ist das Problem? Das semantische Web funktioniert erst dann, wenn sich hier wirkliche Standard etablieren, denn semantisches Web ist mehr, als Informationen aus Bildern als Text zu hinterlegen – hier geht es im Wesentlichen um einheitliche Beschreibung technischer Prozesse, Paraphrasierung, Operationalisierung und damit die Schaffung einer möglichst einfachen Verständigungsgrundlage im Umgang mit digitaler Information… Dieses Unterfangen wird aber durch den tendenziell anarchistischen Charakter des Webs konterkariert. Auch das ist erst einmal ok (man erinnere sich an den Bildschirmtext – da benötigte man zu Beginn sogar spezielle durch die Post zertifizierte Fernsehapparate, damit auch ja sichergestellt ist, dass jeder BTX-Nutzer in Deutschlands in exakt derselben Farbe dargestellt wird – das will man nicht!!). Die anarchistischen Grundtendenzen im Web haben viele Innovationen und Technologiesprünge mit sich gebracht (hätte man mit vor zehn Jahren erzählt, dass man über ein rottiges Kupferadernpaar mal eben 50MBits abbilden kann – ich hätte schallend gelacht!).

Mit dem Problem muss aber irgendwie umgegangen werden. Ich bin kein Verfechter von irgendwelchen Standards, aber es gibt erste Hinweise auf einen sinnvollen Umgang in diese Richtung. Einige der Berliner Radiomoderatoren und Podcaster lassen von Freiwilligen chronologisch ihre Sendungen mit Shownotes und darin eingebundenen URLs bereichern. So ist nicht nur ein schneller Überblick über den Inhalt gegeben sondern das Audio lässt sich auch sinnvoll mit dem Hypertext verbinden. Das ist insofern eine Leistung, da Audio ja eigentlich ein lineares Medium ist – beim genauen Hinschauen entdeckt man aber an der Bruchkante beider Medien von Komplexität und Linearität, dass hier die Shownotes eher als Behelf zu verstehen sind. Das tut aber auch nix – ein Behelf, der funktioniert, ist erst mal gut und wenn er sich durchsetzt, verliert er eben auch den Status des Provisoriums.

Jeder möge sich also Gedanken machen, wie er dazu beitragen kann, dass das Netz maschinenlesbarer wird. Das sog. Web 2.0 hat mit dem Tagging da schon eine erwähnenswerte Strategie. Mir hat sich damals noch nicht erschlossen, warum ich Tags benutzen soll, aber als ich die ersten Tags auf flickr gesehen habe, war sofort klar, welchen Nutzen tagging stiftet. Das ist alles nicht optimal und dennoch hilfreich.

Klar, die Nummer mit dem R380s ist nun zwölf Jahre her, die Welt hat sich gedreht. Wir haben höheren Datendurchsatz – und höheres Interesse von Wirtschaftsunternehmen und Staaten an unseren Daten. Beides lässt den Schluss zu, dass man ein maschinenlesbares Web technisch nicht benötigt und das man damit den Datenkraken in die Hände spielt. Ich hoffe, dass ich mit der vorangehenden Betrachtung diese Schluss als Fehlschluss entlarven konnte.

Zurück zu Steinbrück: Im engeren Sinne spielt seine Zettelscannerei keine Rolle. Er ist bekannt genug, dass sich Leute finden werden, die die kleinen Notizzettel abtippen oder zumindest zitieren. Und der Inhalt der Zettel ist nicht so bedeutend, dass ein echter Verlust entstünde, wenn er nicht jedem zugänglich wäre. Man kann gut ohne Steinbrücks öffentliche Notizzettel leben. Im weiteren Sinne leistet Steinbrück mit dieser Zettelscannerei den Offenbarungseid: Der Kanzlerkandidat der SPD hat die grundlegenden Prinzipien des Internets nicht verstanden. Oder aber für PR bereitwillig geopfert. Zu beidem beglückwünsche ich ihn. Nicht.

Wulff? Not my President…

+++ Wulf nach drei Wahlgängen Bundespräsident +++ Trotz Wahl des „Wunschkandidaten“ herbe Niederlage für Merkel +++ LINKE nicht umgefallen +++

Es war einer der geschicktesten Coups von SPD und Grünen seit langem: Die Nominierung von Joachim Gauck als Bundespräsidenten. Damit trieben sie Schwarz-Gelb und die Linke in die Zwickmühle: Viele der Unionsleute hätten gerne „ihren“ Gauck gewählt, die Linke konnte den Konservativen und Atlantiker Gauck unmöglich wählen.

Wäre Gauck Bundespräsident geworden, hätte Schwarz-Gelb zwar ein echtes Problem, aber Gauck hätte die Linke fortwährend vor sich hergetrieben. Und allein durch die Kandidatur von Gauck trieben SPD und Grüne einen tiefen Keil in die sowieso schon bis zur Handlungsunfähigkeit zerrüttete Regierungskoalition.

Merkel hat abgewirtschaftet

Rechnerisch war der Sieg des aus parteitaktischen Gründen nominierten Wulff von vornherein klar. Dass es aber dreier Anläufe bedurfte, bis er tatsächlich gewählt wurde ist nichts anderes als eine Schande für Merkel und die Schwarz-Gelbe Koalition. Denn an und für sich hätten sie das Ding ad hoc heimtragen müssen und nicht über neuneinhalb Stunden dafür brauchen dürfen. Damit ist dokumentiert, was wir sowieso schon wissen: Die Regierung liegt am Boden, hat abgewirtschaftet – ist am Ende.

Linke nicht umgefallen

Die Linke – das war von vornherein klar – konnte weder Wulff noch Gauck wählen. Weder Wulff noch Gauck teilen auch nur annähernd linke Positionen. Der Atlantiker Gauck ist aufgrund seiner wirtschaftsliberalen Haltung wohl der FDP am nähesten (was der SPD und den Grünen aber ziemlich wurscht zu sein scheint). Gysi selbst versuchte noch mit einem Tweet, seine Mannen umzustimmen:

Man kann von Glück sprechen, dass er damit nicht durchgekommen ist, denn so hat sich die Linke nicht verraten und ihre Stimmen auch nicht für einen Mann geopfert, hinter dem sie nicht stehen. Und rechnerisch hätten Sie Wulff mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht verhindert – Wulff war nicht zu verhindern. Gysi sei zum Trost gesagt: Merkel wird auch ohne Gauck fallen.

Wulff selbst indes mag einem leid tun. Er ist von den Leuten einer im Zerfall begriffenen Regierung mit Hängen und Würgen gerade so gewählt worden. Ein schlechterer Start in das neue Amt ist nicht denkbar. Den Ruf, aus parteitaktischen Gründen ins Amt gehoben worden zu sein, muss er los werden – ob das gelingen kann, ist fraglich.

Nun ist es also der Wulff. Merkel hätte mit ihrem Freund Gauck wohl mehr Freude gehabt als mit dem Andenpaktler Wulff. Ich selbst brauche den Wulf nicht. Aber er ist es nun mal gewordern. Schwapp´mers oba.

[Update] Und bei blog.fefe.de heißt es heute treffend:

Zu dieser Präsidentenwahl gestern… ich finde, der Wulff ist der perfekte Präsident. Der vereint genau alle widerlichen Merkmale Deutschlands auf sich, an die die Bevölkerung nicht erinnert werden möchte, aber sollte. Das haben wir verdient, dass jetzt dieser blasse Opportunistenmitläufer unser Präsident wird.Aber wichtiger als wer es geworden ist finde ich, wer es nicht geworden ist. Ich rechne es der Linkspartei hoch an, dass die nicht für Gauck gestimmt haben. Lieber enthalten als für einen Neocon und INSM-Handlanger.

Ich persönlich halte Gauck für einen Überzeutungstäter. Der glaubt, er tut das richtige. Das ist deutlich gefährlicher als ein Mann ohne eigene Position wie Wulff, der ist immerhin halbwegs berechenbar. Der stärkt doch seine Oberhemden, weil das Rückgrat alleine ihn nicht hält.

Fand ich gerade verbreitenswert…

Bundestagswahl III

Einige wenige Betrachtungen zum gestrigen Abend schiebe ich noch nach:

  • Ich sehe jetzt nicht Plasberg. Sonst müsste ich mich ärgern. Und das will ich nicht.
  • An das Ding mit twitter werden wir uns gewöhnen müssen. Hier kann mit wenig Aufwand und hoher Anonymität die whistle geblowed werden. Mir scheint allerdings, dass die staatlichen Stellen etwas verkrampft mit diesen neumedialen Gegebenheiten umgehen. Ich will nichts Böses in die Welt setzen, aber ich halte es nicht für ein Ding der Unmöglichkeit, dass gute Beobachter der politischen Situation in Tateinheit mit Statistikkenntnissen unter Zurhilfenahme der Daten der letzten „Sonntagsfragen“ so ein Ergebnis durchaus im Rahmen der normalen Abweichungen „voraussehen“ können. Wenn dann einer zufälligerweise halbwegs ordentlich trifft und frecherweise noch „Infratest“ drunterschreibt, will man dann die ganze Wahl für ungültig erklären? Eine Randnotiz: Es ist der Trend zu beobachten, dass die Prozentpunkte sich nicht nur in Abhängigkeit zur vorgegangenen Wahl entwickeln sondern auch, dass die Zahlen der großen sowie der kleinen Parteien sich mehr und mehr aneinander angleichen. Wahlen werden immer knapper entschieden, entbehren aber zunehmend großer Überraschungen. Das spielt unseren „Hellsehern“ natürlich in die Hände…
  • Der ganze Widersinn des Wahlergebnisses ist hier kurz gefasst zu lesen.
  • Ich bin kein Grüner. Ich wähle auch nicht grün. Und dennoch zolle ich insbesondere Herrn Trittin Respekt. Er verhielt sich im Wahlkampf angenehm ruhig und sachlich. Und die Spitzen, die er dem politischen Gegner entgegenschleuderte, waren wirklich Spitzen und keine dumpfen Beleidigungen. Das hat Spaß gemacht mit Trittin und der Wähler hat´s gedankt!
  • Auch geil: Nachdem Sixt Ulla Schmidt mit ihrer Dienstwagenaffäre werbewirksam ausgeschlachtet hat, wirbt jetzt der Bastelshop Elektro-Conrad mit fws. Gnihihi!!
  • Schöne Idee: Ich war´s nicht!!!
  • Und nun steht das Oktoberfest unter verschärften Sicherheitsbeobachtungen. Na die müssen ja ein Vertrauen haben in ihre freiheitlich-demokratische Gesinnung… Hier auch ein paar nette Gedanken dazu. Kann man die heute morgen verschärften Sicherheitsmaßnahmen eigentlich anders interpretieren als: „Schwarz/Gelb erhöht die Gefahr terroristischer Anschläge erheblich“?
  • Zu den Steuersenkungen auch nur einige wenige, wahre Worte.
  • Hier gibt´s auch schon mal einen kleinen Vorgeschmack auf schwarz/gelb. Das hat nicht lange gedauert.
  • So kann man es auch sehen. (via fefe)

Bundestagswahl II

Na, den gestrigen Wahlabend schon verdaut??

Zur vielgeplagten Analogie der Tigerente

Einen Grund, uns zu freuen haben wir nicht, denn jetzt wird stramm durchmarschiert in Richtung BananenTigerentenrepublik. Das Bild mit der Tigerente ist m.E. noch nicht einmal so schlecht gewählt, ist sie doch dieses kleine Holzding auf vier Rädern, dass sich aus eigener Kraft keinen Millimeter zu bewegen vermag, sofern nicht jemand am Schnürchen zieht, das, befestigt an einem Nagel in der Brust, die einzige Möglichkeit darstellt, dieses hölzerne Konstrukt zu bewegen. Wer an besagtem Schnürchen ziehen darf, versteht sich indes von selbst: Es ist die Wirtschaft, der Arbeitgeberverband, Professor Sinn, die Konzernbanken und andere Vertreter der Interessen des Steinzeit/Casino-Kapitalismus.

Die Piraten…

… wollten zum Ändern klarmachen und sind dabei auf halbem Wege stecken geblieben. Dabei erzielten sie jedoch unter den Kleinparteien einen Achtungserfolg. Und auf Basis dieses Achtungserfolgs definieren sich auch die Hausaufgaben, die diese Partei bis zu den nächsten Wahlen zu erledigen hat – die Erstellung eines Parteiprogramms, dass auch politische Fragen jenseits von Netzzensur, Vorratsdatenspeicherung und informationeller Selbstbestimmung im Kontext neuer, digitaler Kommunikationsmittel und Medien aufgreift und unter Berücksichtigung der Maßgaben sozialer Gerechtigkeit betrachtet sowie Antworten antizipiert. Aber ein paar Goldmünzen sind in den Piratenschatz übergegangen – auch nett.

Die Linke konnte sich festigen …

… und der Trend geht deutlich in Richtung Etablierung dieser Partei. Auch im Westen – das freut mich besonders (und das wäre zu PDS-Zeiten nicht möglich gewesen. Die Linke wurde im Bund nicht nur zweistellig sondern konnte sich auch im „schwarzen“ Bayern deutlich diesseits der 5%-Hürde behaupten. Ein Hoffnungsstreif am seit gestern Abend sonst so finsteren politischenHorizont. Für alle Nürnberger Leser sei gesagt: Harald Weinberg hat es in den Bundestag geschafft. Das ist gut für unsere Region.

Die CSU…

… kann nun Wunden lecken. Klar, deren Ergebnis wäre im Osten ein Triumph, in Bayern ist es eine Niederlage, die ihresgleichen sucht. Damit ist aber auch klar: Der schon in der vergangenen Landtagswahl zu Tage getretene Stimmenverlust war keine einmalige Erscheinung, die CSU verliert einfach immer mehr Zustimmung. Es reicht zwar noch satt, das Bayernland ordentlich zu gängeln, aber immerhin bröckelt der Fels auf dem sie stehen…

Die FDP – no comment?

Zwar haben sie ordentlich Stimmen hinzugewonnen – aber ganz im Ernst: Deren aufgehenden Stern sehe ich schon wieder sinken, rekrutierten sie doch einen Gutteil ihrer Wähler aus frustrierten Unionsanhängern, die, enttäuscht von der mangelnden Flexibilität Merkels und der Unfähigkeit der Großen Koalition, nicht den Mut aufbrachten, das „bürgerliche Lager“ zu verlassen. Und: Was mussten wir mit diesem Westerwelle nicht schon alles Miterleben: 18er-Schlappen, das Guidomobil, einen Auftritt im Big Brother-Container, der an Peinlichkeit und Anbiederung seines Gleichen sucht. Und dann der Brüderle, der Pofalla dieser rechtslibertären Sippschaft. Nicht auszudenken, dass diese „Kompetenzträger“ uns in den nächsten vier Jahren regieren.

Ja, Deutschland hat gewählt: Atomstrom, den Abbau des Sozialstaats, Altersarmut, Entlastungen für die Reichen und Massenentlassungen und Börsenzocker sind das Werk der Brüder im Ungeiste der sog. „Freien Demokraten“. Ich werte die Stimmengewinne der FDP als eindeutigen Suizidversuch der Sozialen Marktwirtschaft. Sie ist schon halb tot, zuckt noch. Ob sie überlebt und mühevoll aufgepäppelt werden kann, wird sich zeigen.

Die SPD ist keine Volkspartei mehr.

Wie kann ich nur so lästerliche Worte sprechen? Ganz einfach: Das Volk interessiert sich für die SPD nicht mehr. Ein miserables Wahlergebnis folgt nach dem anderen. Mitglieder flüchten in Scharen. Das politische Profil der deutschen Sozialdemokraten ist flach wie ein Pfannkuchen – nicht existent. Der Deal mit der Neuen Mitte (remember ´98) ist nicht aufgegangen. Die Mehrwertsteuererhöhung, Hartz IV, Afghanistan, Unfähigkeit in der Großen Koalition – das alles bildet die Posten auf den Quittungen, die die SPD dieser Tage einstecken muss. Quo vadis, SPD? Solange diese Frage nicht geklärt ist, präziser: Solange die SPD immer weniger Menschen eine Heimat bieten kann, solange werden die Quittungen immer saftiger. Und wer braucht in Zukunft schon eine SPD, wenn es „original sozial“ auch noch im Angebot gibt?

Welche Lehren lassen sich aus dem gestrigen Debakel für Sozialstaat und Demokratie ziehen? Zumindest die, dass Nichtwählen keine Alternative ist. Und dass der Bürger, da zu befürchten steht, dass seine Interessen in Zukunft im Bundestag nicht mehr vertreten werden, muss hoch vom Sofa und sich vor Ort in einem nicht gekannten Umfeld für Seinesgleichen engagieren. Sonst hat dieses Gemeinwesen keine Chance mehr, die vorhandenen Reste von Ausgleich und Gerechtigkeit zu erhalten, geschweigedenn auszubauen.

„Live blogging“ zur Bundestagswahl

In diesem Post geht es um die Bundestagswahl am heutigen Abend. Was im Fernsehen und Rundfunk kommt und was das Netz zur Verfügung stellt, beobachten wir und fassen es in diesem Post. Ihr lest richtig: In diesem Post – er wird ständig aktualisiert. Daher folgende Bitte: Aktualisiert regelmäßig den Browser. Die Kommentarfunktion ist offen – ich guck regelmäßig drüber und genehmige die Posts. Jede Verlautbarung wird mit Uhrzeit abgegeben.

Dank auch noch einmal für die rege Beteiligung an der Verlosung zur Bundestagswahl, die bereits geschlossen ist. Hier ist das letzte amtliche Endergebnis entscheidend – es wird also auch morgen nochmal etwas spannend.

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17:18 Jetzt sind die ersten Leute im Chat (ZDF). Ich logg mich da jetzt gerade mal aus…

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17:00 Das ZDF berichtet ja schon seit einigen Minuten. Interessant insbesondere die niedrige Wahlbeteiligung  (die mich offen gestanden aber nicht besonders wundert – schlussendlich dürfen wir mit merklichen Verlusten der CDU und erhebliche n Verlusten der SPD rechnen, das muss ja auch mit der Wahlbeteiligung korrespondieren).

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17:03 Ich hab´ das Handy angemacht. Wer mir auf diesem Weg was mitteile n mag, der wählt 0151/XX XX X XXX (T-Mobile). Ich ruf nicht zurück!

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17:06 Zu spät, Frau Zimmer!

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17:17 Herr Kafka ist auch wieder mit von der Partie beim ZDF – mit Blog und Chat und Co. Und mit twitter. Gut, dass ich einen twitter-Account habe 😉 Er sagt, dass schon wieder Zahlen bei twitter aufgetaucht sind… Trittbrettfahrer?

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17:23 Ach ja, bundeswahlleiter.de gibt´s ja auch noch. Und hier soll dann die Seite sein, auf der das vorläufige Ergebnis steht. Incl. „Freie Union“. Hä??

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17:27 Jetzt hat´s hier die Reihenfolge gekillt. ??? Egal – geht trotzdem.

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17:30 Da wollt´wohl jemand schon vorher Ergebnisse verraten?

Und *bums* ist die Datenbank in den Knien…

Was da wohl los ist/war??

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17:37 Und ich hab gestern den Raab gesehen. Und die Linke hat bei deren Telefonvoting mal so eben locker durchgerockt, dass es dem arroganten Raab so richtig die Sprache verschlagen hat. Das wahr eine Farce, ich bin aus dem Feiern nicht mehr herausgekommen. Da pranzt dieses arrogante Würstchen in den Trailern und zu Beginn der Sendung noch, 2005 die Große Koalition antizipiert zu haben – und dann wird er immer kleinlauter und kann nicht damit umgehen, dass seine Zuschauer (!) die Linke zur zweitstärksten Partei (Gleichauf mit den Sozen, so muss es richtig lauten) küren (sic!). Und immer wieder der Hinweis, das Ganze sei ja nicht repräsentativ… Raab einmal so richtig abkacken zu sehen, war schon fein. Hätte ich bei Pro 7 was zu sagen, hätt ich den Raab längst abgesetzt.

Mehr dazu – in anderer Form – auch hier.

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17:42 afk 4 a few mins

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17:50 Ok, noch zehn Minuten. Ich schalte jetzt um aufs erste Programm und melde mich dann gegen 18:05 oder 18:10 wieder.

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17:54 Der Scheiß mit den Überhangmandaten gehört sich auch abgeschafft. Das bringt die Zeit… Hoffentlich…

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18:05 Scheiße! Scheiße! Scheiße! Schwarz-Gelb? Scheißwxfuck!

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18:10 Zuerst: Herr Koch, sie nerven! Die SPD verschwindet wirklich bald im Baden… Und wen das Ding mit den Überhangmandaten so hinhaut und Infratest sich nicht krass verhaut, dann stürzt dieses Land ins Tigerentenelend. Scheiße!! Für die Linke freu ich mich besonders! Gute Sache!! Jetzt warten wir mal die Hochrechnungen ab..

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18:14 Wo haben die denn den Brüderle ausgegraben?

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18:18 1. Hochrechnung. Das Bild stabilisiert sich… Scheiße!

Wie kann man in der Krise FDP wählen??

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18:24 afk. Abendessen…

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18:34 fws und Münte schauen gar nicht begeistert – wen wunderts… Ob er zurücktrit? Satz mit x  – war wohl nix mit der Kanzlerschaft. Wenn die Merkel kommt, schalt ich weg.

Willkommen in Deutschland, dem Land der sozialen Kälte, der Massenentlassungen, dem Land der Atomindustrie. Willkommen beim Sozialabbau. Willkommen in der Altersarmut. Willkommen im Enddarm der Vereinigten Staaten. Armes Deutschland.

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18:42 2. Hochrechnung. Ändert leider nix.

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19:15 Was Frau Merkel von sich gegeben hat, war jetzt auch nicht so spannend. Herr Deppendorf will sie in die Zange nehmen, aber sie flutscht ihm durch die Finger, wie ein Aal.

Der Hammer: Die CSU ist ja abgeraucht. Langsam, ganz langsam – aber (hoffentlich) kontinuierlich bewegt sich sogar Bayern in Richtung Demokratie. Ein kleiner Hoffnungsstreif an einem sonst sehr düsteren Wahlabend.

Edit: Hochrechnung.

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19:18 Oh, der Westerwelle. Grauenhaft!!

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19:24 Da weinen noch andere mit mir. Beruhigt ein bisschen…

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19:29 Inoffizieller Gewinner der Wahl: Die Linke. Gysi scheint sich langsam zu erholen (hoffentlich). Und das Ergebnis der Linken ist gut. Immerhin ist sie zweistellig. Gut, dass sie sich etabliert!

Und die Piraten holen über 2 Prozent. Langt zwar zu nichts – ist für eine Mini-Partei ganz ordentlich.

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19:41 Die Linke feiert sich online. Darf sie.

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19:46 nibbler weist auf das ganze Elend der deutschen Sozialdemokratie hin. Mit einem Bild. Mit nicht mehr.

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19:47 Dagmar Würg Wöhrl lästert im BR-Fernsehen über die SPD. Bei dem Ergebnis für die CSU!!

Btw. Selbst die Linke hat über 6 Prozent in Bayern gemacht.

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19:55 Man freut sich nicht! Man freut sich nicht!! Nein, man freut sich nicht! Nö, wirklich nicht.

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20:00 Jan Hofer scheint sich, der Mine nach zu urteilen, auch nicht zu freuen. Cool, neue Hochrechnung. 23,1 für die Sozn. Au weia! Elend!! Und: Es ändert sich nichts mehr. Die Tigerentennummer ist durch. Scheiße!!

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20:03 Ist schon der Hammer, wie langsam das Internet heute Abend ist 😉

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20:04 Tagesschau: Merkel will die Bundeskanzlerin aller Deutscher sein. Ich will sie aber nicht!!

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20:11 Scheeeeeeiiiiiißeeeee! Findet man hier auch.

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20:26 Westerwelle und Ramsauer fangen in der Elefantenrunde das Raufen an (Stichwort „Leihwähler“). Das kann ja noch heiter werden….

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20:33 Lafontaine hat den Nagel auf den Kopf getroffen: Die „Liberalen“ stehen für eine Politik, die die Krise verursacht hat.

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22:10 Das Ding ist gelaufen. Ich kann Herrn Westerwelle schon jetzt nicht mehr sehen, geschweigedenn hören. Mir graust. Wir haben, das lässt sich feststellen, ein „linkes“ Lager in der Opposition, das ist aber nur ein schwacher Trost, denn wir haben ein rechtskonservatives/rechtslibertäres Lager an der Regierung. Und das ist wirklich schlimm. Das hat Deutschland nicht verdient. Zu Schleswig-Holstein und Brandenburg will ich mich heute nicht äußern -nur soviel: Zwei kleine Trostpflaster gibt es aus Brandenburg zu vermelden: Die Nazis haben keinen Stich gemacht. Und: Rot-rot wäre immerhin möglich. Nun denn – morgen oder übermorgen schreibe ich mehr. Für heute soll es gut sein. Und danke für´s Mitlesen.

Nachtrag: In einem der Blogs der NN finden wir eine recht treffende Zusammenfassung der Elefantenrunde.

Nachtrag 2: 21:42 Jetzt geht es um die Überhangmandate bei den Tagesthemen. Zehn (sic!) in BaWü… Ich bin froh, wenn das Ding mit den Überhangmandaten in Zukunft kassiert wird… So – und für heute mach´ ich wirklich dicht hier. Gute Nacht! Verdaut nicht so schwer…

Wahlcheck

Wer Spaß am WahlOMat hatte und immer noch unschlüssig ist, der kann seine Positionen aus Arbeitnehmerperspektive beim Wahlcheck von ver.di und NGG nochmal durchtesten. Viel Spaß.

Jetzt wirds peinlich: Der schlechteste Song zur Bundestagswahl kommt von der FDP

Deutschland im Jahr 2009 – im Wahljahr 2009: Es ist das Jahr der miesen Wahlwerbemusikanten. Einen tiefen Griff ins Klo landete die Junge Union, der Song von der SPD ist nur unwesentlich besser. Wirklich richtig scheiße und grottig billig ist aber das Wahlkampflied der Vollpfosten Partei der Besserverdienenden Schwesterwellen FDP:

Sacht ma´- sind die denn nicht nur merk- sondern auch geschmacksbefreit? Wie kann man sich denn in aller Öffentlichkeit (und sei es „nur“ eine virtuelle) so zum Horst machen? Und die soll ich wählen?? Ernsthaft?? Na dann: Prost.

Verlosung zur Bundestagswahl

Herzlich willkommen bei unserer Verlosung zur Bundestagswahl 2009!

Bei unserem heutigen Teamevent hat die Abteilung Vertriebsinnendienst demokratisch und einstimmig beschlossen, dass hier, auf diesem Blog, eine Verlosung anlässlich der Bundestagswahl 2009 stattfindet.

Es dreht sich um eine Schätzfrage, die es möglichst korrekt zu beantworten gilt:

Wieviel Prozentpunkte wird die SPD (in Worten: Sozialdemokratische Partei Deutschlands) bei der Bundestagswahl am 27. September 2009 erzielen?

So kannst Du mitmachen:

Bitte gib Deinen Tipp hier auf dieser Seite mit den Kommentarfunktionen ab. Es werden nur Prozentsätze mit einer Nachkommastelle akzeptiert. Bitte gib auch Deine korrekte E-Mailadresse an. Diese wird nicht im Blog veröffentlicht und kann nur vom Admin eingesehen werden. Wenn Du gewonnen hast, wirst Du per Mail informiert und bekommst den Gewinn per Post zugesendet.

Teilnahmeschluss ist der 25. September 2009.

Wir haben keine Kosten und Mühen gescheut, das gesamte Team hat seinen Beitrag zur Realisierung geleistet und somit loben wir folgenden Preis aus:

7 Flaschen feiner, edler Wein.

Diesen Wein, der uns vom freundlichen Pizzaboten unseres Vertrauens bei Bestellungen über einem Wert von 20 Euro mit freundlicher Empfehlung des Hauses geschenkt wurde, haben wir uns im letzten Vierteljahr vom Munde abgespart und wir freuen uns, heute diesen attraktiven Preis auszuloben.

Mitmachen kann jede Person ab 18 Jahren. Es besteht kein Rechtsanspruch auf den Gewinn. Der Gewinn kann nicht in Bar ausgezahlt werden. Wer dem Prozentsatz am nächsten kommt oder ihn gar richtig errät, hat gewonnen. Bei mehreren richtigen Antworten entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Viel Glück!!

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