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„Retten Sie Ihre analogen Schätze bevor es zu spät ist!“

Mit diesem Satz bewirbt ein großer Elektronikversender zur Zeit ein Produkt, dass Plattenspieler, Kassettenplayer und USB-Schnittstelle vereint. Vollplastik, versteht sich, seltsames Tonabnehmersystem und einen Cassettenplayer, der an die billigen Dreitasten-Walkmen der frühen 90er Jahre gemahnt. Um diesem Unfug mal was entgegenzusetzen, will ich zwei m.E. wichtige Dinge sagen:

1. Ich denke nicht, dass es allzuschnell zu spät sein dürfte. Zumindest für Schallplatten möchte ich das mit Sicherheit annehmen, denn die werden unsere CR-Rs über Jahrzehnte überleben und auch dann noch tönen, wenn die Festplatten längst abgeraucht sind. In meiner Sammlung habe ich Platten die zwischen 1954 und 1957 gepresst sind und die sich problemlos spielen lassen. Außerdem habe ich einige wenige Schellacks, die sind bequem siebzig Jahre alt – kein Problem! Zumindest dann nicht, wenn sie nicht mechanisch zerstört werden und anständig gelagert sind (das muss ich aber mit CD-Rs und Festplatten auch machen). Und zu den Cassetten: Ja, die kann man mal digitalisieren. Aber hetzen muss ich mich damit nicht. Mein Papa hat mir vor einiger Zeit eine Kiste mit Kassetten geschenkt, die er in den 70ern aufgenommen hat – die funktionieren witzigerweise auch noch. Auch ohne Probleme.

2. Wer glaubt denn daran, dass das Digitalisieren mit einem solchen Plastikbomber erfolgreich sein wird? Auch beim Digitalisieren gilt: Das Tonmaterial auf der Festplatte kann nie besser sein als das, was zugespielt wird. Da nutzt auch keine Anti-Rausch-Software und kein De-Knacks-Tool. Wenn meine Audioquelle ein Plastikeimer ist, klingt auch die Aufnahme nach Plastikeimer. Selbst dann, wenn ich den Plastikeimer mit USB an den Rechner anschließen kann. Wie gut wird wohl der Dynamikumfang und Frequenzgang von einem No-Name-China-Tonabnehmer sein? Die Hersteller dieser Kisten schweigen sich darüber höflicherweise aus. Auch über den Rauschabstand und die Gleichlaufschwankungen bei diesen USB-Kassettenplayerteilen wird, selbst auf den Webseiten der Hersteller oder des Vertriebs nichts gesagt. Ist wohl auch besser so. Auch die Software, die diesen Geräten beiliegt, rentiert den Kauf nicht, denn hierbei handelt es sich zumeist um Audacity, das als Freeware kostenlos im Netz geladen werden kann oder um Titel, die sich gerne auch für zwei bis drei Euro in der Softwaregrabbelkiste vom nächsten Kaufmarkt finden lassen.

Wer also wirklich digitalisieren möchte, tut gut daran, erst mal vernünftiges Equipment zu besorgen. Ein Plattenspieler von Dual aus den 70ern oder 80ern klingt oft um Welten besser als Vollplastikspieler. Im Zweifelsfall kann man sich ja auch einen ausleihen und erste Versuche unternehmen. Aber Achtung: Man braucht, will man den Plattenspieler direkt mit dem PC verbbinden und nicht über den Verstärker gehen, einen Phonovorverstärker (wer eine längerfristige Investition plant und das Basteln nicht scheut, kann sich ja mal bei Hormann umsehhen, kann ich persönlich sehr empfehlen). Und für die Kassetten würde ich einfach das Kassettendeck mit dem Line-In der Soundkarte verbinden.

Aber bitte: Kauft nicht irgendwelchen No-Name-Krempel mit USB-Anschluss. Das macht die Arbeit auch nicht leichter, denn Audioediting funktioniert in den seltensten Fällen out of the box. Ein bisschen Einarbeitungszeit und Fingerspitzengefühl braucht es schon,  um gute Ergebnisse zu erzielen.

Daher auch mein Angebot an alle Nürnberger und Fürther Blogger, die ihre Kassetten am PC digitalisieren möchten und kein passendes Deck haben: Ich leihe Euch gerne ein Denon Precision DRM-550 gegen 25 Euro Pfand kostenlos zum digitalisieren. Schreibt doch einfach eine Mail oder ruft mich an.

(Foto: CC-BY-SA Victor Adrian)

Update: Die GEZ akzeptiert meine Abmeldung nicht

Nun noch schnell ein Update: Nachdem ich im vorigen Post neben dem GEZ-Schrieb auch meine Reaktion zum Doenload bereitgestellt habe, bin ich nochmal drübergegangen und habe Änderungen eingepflegt:

1. Meine elektronischen Kontaktaden (Telefon, Fax, Mail, Webseite…) habe ich rausgenommen – das geht die GEZ, die übrigens auch schon den Negativpreis der Datenschützer, den Big Brother Award gewonnen hat, gar nichts an.

2. In vorauseilendem Gehorsam und weil ich nicht mit letztendlicher Sicherheit ausschließen kann, dass ich auskunftspflichtig bin, habe ich den Grund für die Abmeldung (ich habe keinen Fernseher) und den Verbleib des Fernsehers (ich habe ihn weggeschnissen) in einem Satz erläutert.

Das neue Schreiben (als Musterbrief) gibt´s nun hier zum Download.

Ich bleibe aber dabei: Warum soll ich einen Fragebogen ausfüllen, in dem ich über Radios etc. Auskunft erteile? Ich zahle doch dafür. Aber für einen nicht vorhandenen Fernseher werde ich auch nichts zahlen. » Weiterlesen

Die GEZ akzeptiert meine Abmeldung nicht

Es ist zum Haareraufen! Nachdem ich mich schon mit der N-ERGIE aufwändig rumgestritten habe, folgt nun der nächste Fall: Ärger mit der GEZ (!nataS rüf kniL niek).

Vorweg: Radio höre ich und ich will es auch behalten. Folglich zahle ich dafür auch. Nachdem aber die Glotze Anfang November letzten Jahres mit einem vernehmlichen Zischen den Geist aufgegeben hat, habe ich sie kurzerhand auf dem Wertstoffhof Nord abgewrackt und beschlossen, ohne zu leben (das geht hervorragend – wenn ich irgend was sehen will, kann ich das bei Eltern, Freundin, Kollegen und Freunden – gemeinsam gucken ist ja auch viel kommunikativer und ich bin wieder einen Zeitkiller los).

Warum aber bezahlen, wenn ich gar keinen Fernseher habe? Mit dem Formular auf der GEZ-Webseite habe ich das Fernesehen abgemeldezt (also ausgedruckt, ausgefüllt und per Einschreiben weggeschickt). Ich war der festren Meinung, dass das reichen Sollte. Die GEZ war dieser Meinung nicht. Heute fand ich einen Brief im Kasten, in dem die GEZ mir folgendes mitteilt:

Sie bitten um Abmeldung von einem Fernsehgerät und geben an, dass sie das Gerät nicht zum Empfang bereithalten. Wir haben die Anmeldung zunächst nicht durchgeführt, da aus dem Schreiben nicht zweifelsfrei hervorgeht, dass das Gerät tatsächlich nicht mehr vorhanden ist.“

Ja brennt denen denn der Kittel?? Ich bitte nicht um Abmeldung eines Fernsehgerätes – mir fiele gar nicht ein, da groß zu bitten – ich habe den Fernseher abgemeldet. Fertig! Und was soll bitte heißen, dass aus dem Schreiben nicht zweifelsfrei hervorgeht, dass das Gerät nicht mehr vorhanden ist? Ich bin denen doch keine Rechenschaft schuldig.

Nun soll ich einen dem GEZ-Schreiben beigefügten Fragebogen über den Verbleib des Fernsehers ausfüllen und zurücksenden. Das können die erstmal vergessen. Ich habe der GEZ einen netten Brief geschrieben, in dem ich um Angabe der Rechtsgrundlage für dieses Vorgehen bitte und die negative Feststellungsklage ankündige, wenn sie den Fernseher nicht abmelden. Mal sehen, was passiert ….

Wer sich den ganzen Schriftverkehr reinziehen mag (der unverschämte GEZ-Schrieb und meine Reaktion, der kann ihn hier als pdf downloaden (Achtung: rd. 3 MB groß)

Ich berichte euch, was weiter passiert. » Weiterlesen

cuil ist Mist

Das soll also die Websuche revolutionieren ? Das soll eine Alternative zu Google sein? Das ist nicht mal eine Alternative zu Yahoo.

Relevantere Treffer, tut mir leid, dass ich jetzt stänkern muss, liefert das Dingens bei weitem, nicht – im Gegenteil. Nach großen Firmen gesucht – die Webseite nicht gefunden sondern nur deren Affis. Wozu dann suchen?

Unterschiedliche Namen etc. gesucht und mit Google unf Yahoo verglichen – Fazit: cuil ist Mist.

Ich bin wirklich kein Google-Freund, aber wenn die Alternativen so elend sind, was dann…?

Sozialer Wohnungsbau??

Was bitte versteht die Mehrheit der Politiker, Stadtverordneten und Planer unter Sozialem Wohnungsbau? Ich war immer der Meinung , dass dieser Soziale Wohnungsbau zumindest den Versuch unternimmt, Menschen, die auf dem sogenannten freien Wohnungsmarkt ihren „Wohnbedarf“ nicht decken können, möglichst attraktiven Wohnraum bieten zu können. Und daraus resultiert dann nicht nur der Wunsch nach einem entsprechend den Bedürfnissen gestalteten Wohnraum sondern auch nach einer normalen Lage der Wohnungen: Sie sollen eben nicht in Brennpunktstadtteilen oder den „Outskirts“ liegen sondern durchaus dort, wo auch Arbeiter, Angestellte, vielleicht sogar „bessere Herrschaften“ wohnen.

Die Gründe hierfür sind nicht allein einfach sondern auch nachvollziehbar: Es geht in erster Linie noch nicht einmal darum, Benachteiligte durch die Nähe zu Nicht-Benachteiligten zu motivieren, etwas für ihre Zukunft zu tun – das geht auch anders herum: Mir ist kein Fall bekannt, bei dem Erwerbstätigen der Kontakt zu den sog. „Benachteiligten“ geschadet hätte.

Was ich in Nürnberg (und anderswo) erlebe, steht dem ader diametral entgegen. » Weiterlesen

Geneva Labs – Fortsetzung von „Kann man auch sehen…“

Heute war ich mit Thorsten in der Stadt unterwegs und nach einem ausgiebigen Kaffee im Lucas sind wir auf die Idee gekommen, mal etwas durch den Nürnberger Loewe-Shop zu bummeln. Dort waren sowohl die kleine als auch die große Stereoanlage von Geneva Labs zu bestaunen und zu hören – und um es kurz zu machen: Für mich ist das Thema durch.

Design und Haptik der Anlage sind großartig: Der Stand (in Edelstahl oder auch in der Gerätefarbe lackiert) sieht super aus, der Klavierlack macht einen hervorragend verarbeiteten Eindruck und auch das Lautsprecherblech wirkt gut eingearbeitet und ist in schwarz sehr nett anzusehen. Das Display ist groß und gut zu erkennen, nach einiger Zeit dimmt es ab – sehr schön. Auch die Fernbedienung ist – puristisch aber nett.

Der Sound war dagegen keiner 2000 Euro würdig. Ich habe von meinem iPod mal unkomprimiertes Material, das ich sehr gut kenne, eingespielt. Das mit dem Dock klappt – da habe ich aber schon wesentlich wertigeres für viel viel weniger Geld gesehen. Wirkliche Räumlichkeit wollte beim Klang nicht aufkommen, es klang irgendwie „mono“, der Klang konnte keine Bühne abbilden und war irgendwie leer. Zugute halte ich dem Kasten, dass das Verhältnis von Höhen und Mitten gut abgestimmt zu sein scheint, in der Tiefe hat die Kiste meines Empfinden nach aber deutliche Probleme: Der Bass war insgesamt etwas wenig und zu wenig trocken, druckvoll und auch etwas träge. Kurz: Der Kasten klingt unaufdringlich aber kein bisschen agil. Schade – das Konzept hat ja einiges für sich.

Die Ausstattung ist so puristisch, dass es für dieses Geld schon fast eine Frechheit ist: Es gibt einen einzigen (sic!) Line-In (2x Chinch – für das Geld wäre symmetrisches XLR mal eben locker din gewesen) und keinen Line Out. Der Tuner verkraftet Kabel, lässt sich aber laut Verkäufer keinesfalls auf DAB/+ oder etwas anderes umrüsten. Unten am Gerät befindet sich eine Schnittstelle, die irgendwie nach Centronics aussieht, wozu die gut ist, konnte man mir nicht sagen. Vielleicht lässt sich damit was nachrüsten?

Fazit: Ein nettes Design-Gerät mit Wertigkeit ausstrahlender Haptik und flachem Klang. Kein Ersatz für eine vernünftige Stereoanlage und damit dann aber auch zu teuer. Ich denke, dass das Gerät ähnlich überbewertet ist, wie die Audiogeräte von Tivoli/Kloss.

Jacob Jensen T5 Telefon

Und weiter geht es in der kleinen Serie interessanter Telefone: Heute das Modell T5 des Designers Jacob Jensen. Laut Produkthomepage verfügt es über einen Nummernspeicher für 80 Kontakte und einen Anrufbeantworter.

Nachdem das „2001“ im Porsche Design (Telekom) nicht mehr gebaut wird (und auch aus technischer Sicht nicht mehr ganz up to date ist) findet es in diesem Gerät einen würdigen Nachfolger.

Zu beziehen über den Hamburger Designshop Concona für etwa 120 Euro. Dort gibt es auch noch zwei „abgespeckte“ Varianten. (Bild mit freundlicher Genehmigung von Soren Hagelskjaer, Bell Express AB).

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