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MiniDisc wird eingestellt

Mit zwei heute toten Digitalformaten habe ich ausführlich gearbeitet: Mit DCC (vielleicht schreibe ich darüber man wann anders) und mit MiniDisc. MiniDisc gabs seit 1991 (circa), in die Hände gefallen ist es mir um das Jahr 1998 und ich hatte Spaß mit dem Ding. Kleiner als ein Discman waren die portablen Recorder (den hier hatte ich lange) und man konnte prima unterwegs aufnehmen und mit entsprechenden Mikros auch toll bootleggen. MD war Ende der 90er ziemlich ausgereift und die Qualität war ebenso prima. Ich kannte einen Haufen Leute, die mit MD gearbeitet haben. Und dann kam mp3.

Mei, was für Zeiten. Hausmusik und Housemusik waren auf den kleinen, erstaunlich robusten Discs. Man konnte die Titelnamen editieren, Tracks schneiden, einzelne Tracks löschen… Aber wehe, die Batterie war leer, bevor man die Aufnahme stoppen und der MD-Rekorder die table of content schreiben konnte – dann war die Aufnahme im Arsch.

Heute habe ich auf twitter gelesen, dass Sony die MiniDisc nach zwanzig Jahren einstellt. Zwanzig Jahre! F**k! Ich werde alt. Goodby, Minidisc (ich habe Dich zwar seit zehn Jahren nicht mehr gesehen, aber eine coole Sau warst Du damals!).

Mobile computing.

Ihr erinnert Euch: Ich hatte vor einem knappen Jahr ja mal das Jay-tech JayBook 9901 im Einsatz. Das hab ich dann in der elektronischen Bucht verkauft, weil die Performance des Rechnerchens dann doch nicht hinreichend gut genug war, um mit der Maschine im Netz leidensfrei zu arbeiten (was für die Nutzung der Textverarbeitung im offline-Betrieb nicht zutrifft).

Jetzt gewöhne ich mich wieder an Windows, genauer gesagt: Windows 7. Denn seit gestern will mich ein hp mini begleiten. Erste Erfahrungen mit dem Gerät seit gestern abend gibt es schon: Es ist wirklich mini, funktioniert ganz gut und kommt mit einem überraschend guten Display und einer sehr ordentlichen Tastatur daher. Nur an Windows muss man sich eben gewöhnen. Was weiterhin auffällt: Ich habe den Akku jetzt erst einmal geladen, gestern vier Stunden damit gearbeitet und zur Minute ist er auf 50%. Das wird was.

Als Arbeitsrechner ist das Dingli jedenfalls optimal, lassen sich damit doch problemlos alle Blogs updaten und Mails bearbeiten. Ob und wie das mit dem von mir verwendeten CRM genau so geschmeidig klappt, weiß ich noch nicht – aber es sieht ganz gut aus. Fürs erste bin ich jedenfalls überrascht, was diese Winzlingscomputer heute zu leisten vermögen.

Auch ein Bunch Freeware läuft schon auf dem Rechnerchen: Das SoftMaker Office 2008 ist prima, VLC musiziert ganz hervorragend, Firefox als Browser ist eh klar und dann gibts noch einen AVG-Virenscanner und weitere Kleinigkeiten. Nur einen guten Multiaccount-Twitterclient vermisse ich noch – gibt es hier am Mac eine Riesenauswahl, wird das unter Win 7 eine echte Herausforderung. Und Adobe AIR mag mich irgendwie auch nicht…

Einfache Textmaschine zum Budget-Preis: SE Txt Pro.

Ein Querformat – Touch – Slider mit vollwertiger QWERTZ-Tastatur ist schon was Feines, das wissen die Besitzer von Handys wie dem E7 zu schätzen. Allerdings waren diese Geräte auch immer teurer als das Standardtelefon. Jetzt kommt Sony Ericsson (lange nichts mehr von denen gehört) mit einem Telefon um die Ecke, dass Touchscreen, Slider und QWERTZ-Tastatur verbindet und zudem ein realistisches Preisschild trägt: Um die 130 Euro soll das Teil kosten . Klar, dass man da Abstriche machen muss, die Idee aber überzeugt.

Das Handy ist als Textmaschine konzipiert und soll besonders eine jugendliche Käuferschicht ansprechen. Mit dem SE-eigenen Betriebssystem werden Clients für Facebook, twitter und Google Talk angeboten – außerdem gibts einen Mailclient und einen eigens entwickelten Browser. Natürlich ist ein MP3-Player und ein UKW-Radio mit an Bord und eben – als echtes Feature die QWERTZ-Tastatur.

400×240 Pixel werden aus Display gepackt – so richtig zeitgemäß ist das zwar nicht, bedenkt man aber, dass der Bildschirm eh nur 7,62 cm groß sein soll (3 inches), kann das aus Ergonomiegründen durchaus sinnvoll sein.

Von der Konnektivität her ist fast alles im grünen Bereich: WiFi ist ein Feature, Bluetooth mit Stereoprofil ebenfalls sinnvoll, ins Netz connectet das Txt Pro allerdings höchstens mit EDGE – UMTS soll ausdrücklich nicht gehen, was ein echtes Manko darstellt.

Fazit: Der Komfort einer echten QWWERTZ-Tastatur ist durch kein Touchdisplay mit entsprechender Software-Tastatur zu ersetzen. Dass man bei SE nun eine Textmaschine für Kids in den Ring wirft, die ein ähnliches Kundenprofil ansprechen dürfte, wie seinerzeit die ogos, ist auch gut. Lediglich das Fehlen von UMTS gibt es zu bemängeln, der Preis des Telefons allerdings ist super.

Ob die Kids das Telefon wirklich wollen, bleibt abzuwarten – aber auch etwas ältere Semester, die viele Mails versenden, könnten mit dem Txt Pro zum Budgetpreis ihre Freude haben. Gerade hier spielt ein uneingeschränkter Multimediazugriff und damit das Fehlen von UMTS oft nicht die entscheidende Rolle.

Soll demnächst herauskommen, wann genau, konnte ich nicht ausfindig machen – ich berichte aber.

Weitere Infos gibt es auf der SE-Webseite.

Kleiner Abgesang auf palm.

Ihr wisst: Ich nutze, allen „fortschrittlichen“ Handyintegrationen trotzend, immer noch PalmOS auf einem nun schon deutlich angestaubten aber dennoch ganz hervorragenden T3 – und das mit großer Freude. Dumm ist nur, dass mit den sich immer weiter entwickelnden Betriebssystemen der gute alte Palm Desktop schön langsam nicht mehr mithalten kann:

Es gibt derzeit noch zwei herunterladbare Releases des Palm Desktops: Zum einen eine Version 4.irgendwas, die Systeme bis Win XP supported und die meiner bescheidenen Meinung nach die beste Version ever ist. Und dann noch die ACCESS-Powered-Version 6.x, hier wurde insbesondere die Kalenderfunktion um ein wichtiges Feature* beschnitten, dafür ist diese Version mit den Palm OS-Mobiltelefonen kompatibel. Soll wohl auch unter Vista gehen, Palm hp garantiert aber nicht dafür…

Für das aktuelle Mac OS ist die Sache noch etwas komplizierter: Es gibt für OS X eine Version 4.2.1 von palmOne – die ist aber noch für die PPC-Architektur gemacht (rock solid!) und wenn man die nun auf einem heute gebräuchlichen Intel-Mac rennen lassen will, kommt man um Rosetta icht herum – und ein wenig 90s schaut die auch schon aus.

Eigentlich wurst, weil es am Mac ja läuft und auf Arbeit unter XP ja auch, das soll mich also nicht stören – nur: hp hat den Support für palmOS komplett eingestellt und lässt die alten Palm-Kunden nun richtig spüren, wer der neue Herr im Haus ist.

Folgendes Problem überraschte mich dereinst: Ich habe an einem XP-Rechner mit SP3 und allen Aktualisierungen den Palm immer brav und ohne Stress mit dem Desktop gesynct – nur dann musste ich mal eine Kodak Zi8-Kamera a USB-Port anklemmen und seither geht nix mehr. Die Registry ist gecleaned, neue USB-Treiber drauf, die Palm-Software wurde neu eingespielt – aber: Es synct nicht. Nun, as tut man in so einem Fall? Man ruft beim Support an und fragt da mal nach. Früher war der Palm-Support in Frankfurt auch ganz prima, die waren alle fit und hatten immer eine Lösung – auch für komplexe Hardwarefails und auch unaverage customers mit sehr speziellen Supportanfragen beantwortete der Helpdesk schnell und kompetent. Und heute?

Ich kann den Hotlinemitarbeitern ja abspüren, dass sie mir gerne helfen würden, aber man lässt mir zwischen den Zeilen keinen Interpretationsspielraum, dass man mir nicht helfen darf!

„Der Support für Palm OS ist eingestellt – bitte informieren Sie sich online im Forum oder der Knowledge-Base.“ lautet deren auf jede gestellte Frage lapidar erwiderte Antwort. Dumm nur, dass die Palm OS – Knowledge-Base ziemlich grottig ist und keinen Support für USB in Verbindung mit SP3 zur Verfügung stellt.

Man darf icht vergessen, dass vor Zwei Jahren noch mit dem Centro ein palmOS-Telefon verkauft wurde, das waren zwar 2009 nurmehr noch Restbestände, nichts desto trotz gingen die hier ganz offiziell über den Ladentisch. Die letzten Palm-Watches waren 2007, genauso wie die LifeDrives, die sie ja auch nur kurz im Programm hatten. Und nun tun die so, als wäre das alles nix gewesen, tschüss lieber Kunde und auf Nimmerwiedersehen!

Es beißt schon ein wenig: Handspring und dann Palm waren Business-Premiumanbieter, die ihre Kunden nicht im Regen stehen ließen und ausgereifte Produkte mit hervorragendem Service anboten. Und so erwarb man sich eine hervorragende Reputation und verkaufte millionenfach Handhelds und Telefone.

Diese Zeiten – das einzusehen fällt schwer – sind nun vorbei. Das innovative pre, seinerzeit der iPhone-Killer hin, neue Tablets her.

Dabei ist das Problem hausgemacht: Seinerzeit wurde die USB-Verbindung vom Handheld zum Rechner nicht von Grund auf neu aufgezogen sondern von RS232 auf USB umgehoben – gute zehn Jahre später rächt sich das. Was nur halb so schlimm wäre, wenn es weiterhin Support (und ggf. auch geeignete Treiber) gäbe.

So sind nun die Palm OS-Gerät zu echten Auslaufmodell geworden. Mit jedem neue Betriebssystem-Release wir für den Nutzer unwahrscheinlicher, sein Gerät sinnvoll weiterbetreiben zu können. Die Online-Update-Funktion ist ebenfalls eingestellt – das Update zeigt ins leere, viele Supportseiten sind auf der hp-Site 404.

Mein Problem wird sich wohl nur durch eine XP-Neuinstallation lösen lassen. Das mag noch ein bis zwei Jahre gut gehen, dann gehören die Palm OS-Geräte wohl zum Elektroschrott. Das ist jammerschade, denn selbst neue PIM-Lösungen erreichen kaum bzw. gar nicht das Niveau von Handheld und Desktop.

——

*die Funktion, mit der man Kalendereinträge kategorisieren und farblich markieren kann, fallen bei der ACCESS-powered-Version voll unter den Tisch – das ist echt beknackt!

Audio-Streaming 1.0 – das ELENCO Transmitter-Kit

Seitdem nicht-grundstücksüberschreitende Funk-Aussendungen im UKW-Band mit einer Sendeleistung von weniger als 50nW legal sind, bieten diese eine hervorragende Möglichkeit, beliebiges Audiomaterial vermittels kleiner Transmitter auszusenden und mit jedem gewöhnlichen Radio mit Antenne zu empfangen. So kann man ein Sat-Radioprogramm auch in Küche, Bad oder am Radiowecker hören, das gleiche gilt auch für die eigenen mp3-Playlists und das alles, ohne sich mit UPnP herumärgern zu müssen oder nochmal irgendwo einen IP-Empfänger oder Aktivboxen aufstellen zu müssen. Die Krux ist nur, dass die hierzulande erhältlichen Transmitterchen eher Rauschgeneratoren sind, denn ernsthalte Musiküberträger. Das ist – entgegen landläufigem Glauben – noch nicht einmal der geringen Sendeleistung geschuldet sondern eher dem Umstand, dass diesen kleinen im Elektromarkt erhältlichen Gerätchen zumeist eine richtige Antenne fehlt und die eingesetzten Operationsverstärker auch eher der Kategorie „grottig“ entstammen.

Wer nun eine Kreditkarte sein Eigen nennt und zudem Löten kann, der findet bei ELENCO – einem US-Vertrieb für Elektronikbausätze Abhilfe: Mit dem FM-10CK wird ein UKW-Transmitterbausatz vertrieben, der vorgenannten Problemen ein Ende bereiten dürfte. Leider lässt die etwas altbackene Seite keine präzise Verlinkung zu – und dann auch noch Frames!! – aber Ihr findet das.

Quelle: ELENCO Händler-/Presseinfo

Erst mal das Rechtliche: Wer das Ding klickt (ich glaube, das kostet aus den USA etwas über 20 Dollar Versand), der muss beim Aufbau schon sicherstellen, dass die Sendeleistung passt. Dann ist die Zeitkostante der Emphase auf 50 µs zu wählen (das geht hier out of the Box, default ist meines Wissens 75 µs – ist ja ein Ammigerät). Nun braucht man noch einen Adapter für den Antennenausgang (Pfennigartikel), der ist ja auch Ammilike als F-Buchse ausgeführt) und dann kann man das Ding entweder mit einem E-Block oder einem separaten Netzteil – einem entstörten, wohlgemerkt – mit 15 Volt Gleichstrom versorgen und schon geht es los. Das alles darf aber nicht verpeilt werden, da sonst der Betrieb in Deutschland nicht zulässig ist!

So ein Bausatz kostet knappe 70 Dollar – das ist in der Regel selbst mit den 20 Dollar Versand ein guter Tarif, denn hierzulande werden öhnliche Kits, allerdings ohne Gehäuse, um die hundert Euro gehandelt.

Sehr geil, dass sowas (zumindest halbfertig) habbar ist – zwar gibt es bei eBay immer mal wieder sehr chice out-of-the-box Sender, die komplett durchstimmbar sind und neben BNC-Antennensteckern auch mit einem gescheiten Display aufwartet, aber wenn man sich sowas in die Wohnstube stellt, hat man mit Sicherheit recht fix die Post BNetzA im Nacken.

Das Chromebook rentiert sich nicht.

Google will den „mobile computing“ – Markt aufrollen und launcht Mitte nächsten Monats zwei kleine Notebooks von acer und Samsung, die auf den Namen chromebook hören – und mit einem Google-eigenen Betriebssystem aufwarten.

Zwei Besonderheiten, die ich vorab nennen will, weisen die Chromebooks auf:

1. Man muss die Dinger leasen, es gibt hierbei unterschiedliche Preismodelle

2. Wenn man mit seinem Chromebook gerade keine Internetverbindung hat, dann funktioniert es nicht.

Derzeit kann man sich auf eine Interessentenliste für Subscriber setzen lassen, und da ich für einen großen Bildungsträger arbeite, habe ich das gleich einmal für den Bereich „Education“ gemacht. Wenn man im Businessumfeld ein Chromebook leasen will, muss man erst einmal zehn Stück leasen – auf eine Dauer von drei Jahren. Und dann hat man die Wahl zwischen einem kleineren acer-Notebook und einem etwas größeren Samsung-Gerät:

So sieht die Tabelle für den Bezug in Europa im Bereich Education aus, die ich von Google bekommen habe. Jetzt einmal den Taschenrechner gezückt: Auf drei Jahre kostet das etwas besser ausgestattete Samsung-Modell ohne 3G-Option (d.h. ich bin auf WLAN angewiesen, weil ohne Netz tut das Ding ja nicht) 828,– Euro. Etwaige Versandpreise, weitere Abonnements, Datenkosten via Mobilfunk oder die Kaufpreise von Apps sind da nicht mit reingerechtnet.

Bedenkt man, dass ein ähnlich ausgestattetes Netbook um die 350 bis 400 Euro kostet (hier habe ich immerhin zwei Jahre Garantie, viele Händler bieten optional Garantieerweiterungen an), ein mehr als bescheidenes Preis-Leistungsverhältnis.

Auf einem Chromebook bekomme ich auch meine eigene Software nicht installiert – schon gar nichts anderes als den Chrome-Browser. In der Google-eigenen FAQ wird auf die Frage „Can I install any browser other than Chrome?“ lapidar geantwortet:

No. It’s not possible to install or run any other browser on a Chromebook, because you can’t run client software on it. The Chrome operating system runs Chrome only.

Na Glückwunsch. Da bin ich ja gar nicht eingeschränkt. Eigene Software, eigene Clients installieren? – Fehlanzeige:

No. Chromebooks only run a browser, so they cannot run any other client software.

Das ist schon gescheit gruselig.

Natürlich ist ein Leasingmodell für ein Notebook schon interessant – Google verspricht, dass man ein neues Chromebook bekommt, wenn das alte kaputt gehen sollte – aber dafür muss ich nichts leasen sondern nur ein Notebook eines Herstellers kaufen, der drei Jahre Garantie gibt oder ein Garantieverlängerung dazukaufen. Und damit fahre ich billiger. Und freier, denn eigene, vielleicht speziell für meine Bedürfnisse entwickelte Software wird nativ nicht auf dem Chromebook laufen und wenn ich in einem Funkloch sitze und kein WLAN habem kann ich nicht mit meinem Laptop arbeiten – das ist Bullshit!

Und im Ausland – soll ich mir da eine SIM-Karte mit Datenoption kaufen, wenn ich nicht in den Roamingkosten ersticken will? Oder darf ich Googles Ansicht nach nur dann arbeiten, wenn ich irgendwo ein offenes WLAN finde? Das ist doch nix…

Abgesehen von der Tatsache, dass ich alle Daten, die ich speichern möchte, in Googles Cloud geben muss, was ich nicht will.

Ich habe mich schon über den iPad-Hype gewundert – aber vielleicht gelingt es Google ja tatsächlich, einen Computer zu verkaufen verleasen, der ohne Netz wertlos ist und nur einen Browser hat. Für über 800,– Euro auf drei Jahre… m(.

Bei Saturn für 99 Euro – hier im Test: Die Kamera General Electric GE X5

Vergangene Woche wurde von der Elektromarkt-Kette Saturn massiv eine Digitalkamera von GE mit der Typenbezeichnung „X5“ beworben (und zumindest hier in Nürnberg wurden sehr viele bereitgestellt – ein ganzer Schüttcontainer voll). Und so bin ich gleich losgezogen und habe eine davon gekauft (und es steht zu hoffen, dass die Saturnmärkte in der Region immer noch ordentlich davon in Stock haben – auch nächste Woche). Am Barcamp dieses Wochenende hatte die Cam ihren ersten Härtetest zu bestehen und nun will ich darüber berichten, wie das Ding so ist.

GE – so fragt man sich – General Electric, bekannt für Glühbirnen, Heizlüfter, Kraftwerke und Kernspintomographen, die bauen Kameras? Ja, die bauen Kameras, besser gesagt deren Tochterfirma General Imaging baut Kameras – und zwar ordentlich ausgestattete im unteren Preissegment (hier ein Link zur X5 auf der General Imaging-Seite).

Wie aber ist diese X5-Kamera ausgestattet?

Zuerst einmal fallen drei Features ins Auge: Die Kamera liefert Bilder mit einer Auflösung von 14,1 Megapixel ab, hat einen 15 fachen optischen Zoom (sic!) und einen optischen Bildstabilisator. Und das für den derzeitigen Saturn-Kampfpreis von 99 Euro.

Das Objektiv ist natürlich nicht wechselbar, auch ein Gewinde für Filter o.ä. sucht man vergeblich, zur Verwendung kommt irgendein Objektiv, das sich „GE 15x Wide Aspheric ED Lens“ nennt und eine Tele/Weitwinkel-Kombi ist. Grund zur Sorge? Mit nichten! Zumindest dann, wenn man im Hinterkopf behält, dass für die Kamera derzeit ein Hunderter aufgerufen ist. Übersetzt man die Brennweite in die beim 35mm-Kleinbildformat gängigen Daten, erhält man eine sagenhafte Brennweite von 27 bis 405 mm – man bedenke, dass das Ding eine Kompaktkamera ist – das ist sagenhaft!

Im Weitwinkel beginnt der Schärfenbereich ab 60 cm, im Tele bei 2 Metern, auch für die Makroaufnahme erzielt das Objektiv gute, praxisnahe Werte, im Weitwinkel bedarf es eines Abstandes von 5cm zum Objekt (2 Meter bei Tele). Zum 15-fache Zoom gibt es noch einen Digitalzoom, den ich aber erst mal deaktiviert habe.

Besondere Erwähnung verdient auch der optische Bildstabilisator – ohne den wäre das Handling mit dem Tele auch ziemlich ätzend. Ja, diese Bildstabilisierung funktioniert – da gibt es gar nichts zu meckern, aber klar gesagt werden muss an dieser Stelle auch, dass mindestens ein Stockstativ benutzt werden sollte, um ordentliche Ergebnisse zu erzielen. Am Rande: Das Stativgewinde ist halt aus Plastik, Johannes ist das sofort aufgefallen…

Ein paar Worte zur Technik: Über die 14,1 Megapixel Auflösung habe ich schon gesprochen – das Bildrauschen ist sehr gering und macht sich überhaupt erst bei sehr dunklen Bildern ein wenig bemerkbar. Ich kann damit leben. Der eingebaute Blitz ist ausklappbar und überraschend stark – eine Reichweite von bis zu 7 Metern soll er haben (ich habe nicht nachgemessen, aber das dürfte schon hinkommen).

Wie groß der interne Speicher ist, kann ich nicht sagen, arbeiten kann man damit nicht, denn er ist nach zwei oder drei Bildern voll. Die Kamera schluckt SDHC-Speicherkarten, ich habe eine 8GB SDHC-Karte reingesteckt und das reicht mir satt.

USB 2.0 ist natürlich vorhanden, die Übertragung der Bilder auf den Rechner ist schnell geschehen.

Die Bilder werden im JPEG-Format abgelegt, RAW geht nicht!

Und über die Stromversorgung der X5 muss ich an dieser Stelle noch sprechen: Man hat sich mittlerweile daran gewöhnt, dass Digitalkameras ihren Strom aus eigens angepassten Akkus beziehen – bei der X5 ist das nicht der Fall. Sie verlangt nach vier AA-Batterien bzw. Akkus, kommt mit den 1,5 Volt der Batterien wie auch mit den 1,2 Volt der Akkus bestens zurecht. Ein Laden der Akkus in der Kamera funktioniert nicht, man muss schon Akkus und ein separates Ladegerät dabeihaben. Was vielen etwas sauer aufstoßen mag, ist für mich eine quasi optimale Lösung. Ich bin bei der X5 nicht auf teures Sonderzubehör angewiesen, sondern kann meine guten Akkus einfach weiterverwenden. 2500 mAh Kapazität sollten sie zwar haben, aber das ist ja heute auch eher Standard unter den besseren Akkus. Und: Einen leeren Spezialakku bekomme ich nicht überall geladen, vier Mignonzellen bekomme ich in jedem Supermarkt und des Nachts an jeder Tanke.

Das verbaute Display ist kontrastreich und ordentlich, zudem gibt es noch eine Art Displaysucher, den finde ich nicht so besonders (er ist erschreckend klein und löst nicht sonderlich gut auf). Wenn in prallster Sonne auf dem Display aber gar nichts mehr zu sehen ist, mag er durchaus helfen.

Die Bedienung der Kamera ist logisch und durchdacht – das Menü ist leicht bedienbar und bietet allerhand Einstellungsmöglichkeiten. Im Automatikmodus macht die X5 einwandfreie Bilder, wer es gerne manuell mag, der findet so zahlreiche Einstellmöglichkeiten, dass es mir bislang nicht geglückt ist, diese alle zu überblicken. Auf die wesentlichsten Funktionen wie den Bildstabilisator, den Portraitmodus, Blitzmodi, Makro, Belichtung und Selbstauslöser kann sofort zugegriffen werden. Das mit dem Direktzugriff auf den Selbstauslöser (2 Sekunden oder 10 Sekunden) mag ein bisschen übertrieben klingen, ist aber irre praktisch, wenn ich mit vollem Tele arbeite und die Kamera irgendwo sicher abstellen bzw. einklemmen kann. Denn dann kann ich beim Auslösen nichts verwackeln.

Für 99 Euro vermisst man kein Feature – Serienbildfunktion, Panorama, zahlreiche Szenenvoreinstellungen (durchs Fenster, Strand/Schnee, Museum), Lächelerkennung, Blinzelerkennung… Einstellbare Belichtung, Weißabgleich, Spezialmodi für Leuchtstoffröhrenlicht – was auch immer, das Teil hat etliches an Bord, womit man sich beschäftigen kann.

Die Kamera kann man Anfängern im Automatikmodus gut in die Hand geben – sie bietet aber auch eine Menge individueller Einstellungsmöglichkeiten, um die Bilder selbst zu gestalten.

Der Lieferumfang geht für 99 Euro auch in Ordnung – ein Schultergurt, Objektivdeckel, eine CD-ROM mit Anleitung und ein Satz erstaunlich guter Batterien liegen bei, ebenso wie ein USB-Kabel. Eine Kameratasche muss man sich selbst kaufen.

Video mit der Kamera kann man allerdings vergessen – wer Videos machen will, muss sich nach etwas anderem umsehen: Mit einer Auflösung von 640 × 480 und Monoton im Quicktime-Format bewegen wir uns hier auf Webcam-Niveau.

Heute Abend werde ich ein paar Bilder in Originalauflösung hochladen – heute ist das Wetter ja herrlich zum Fotografieren und wir werden einen Muttertagsausfllug machen (also bitte noch ein paar Stunden Geduld).

Fazit: Klar hat diese Kamera Schwächen – aber ich kenne für 99 Euro keine Alternative mit dieser Qualität und diesem Funktionsumfang. Derzeit ist diese Kamera für mich die perfekte Wochenendknipse. Sie ist klein genug, um sie mitzunehmen und bietet genug Möglichkeiten, um interessante Fotos zu machen. Auch für Abendveranstaltungen, Konferenzen und zur Dokumentation von Prozessen ist diese Kamera gut geeignet. Und für den Preis von 99 Euro nimmt man die auch gerne außer Haus.

Technische Daten kann man hier einsehen.

Update: Nach dem Break kommen ein paar Testbilder. Achtung: Große Dateien werden geladen – längere Ladezeiten sind möglich!

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Brotkasten reloaded II

Vor etwas über einem Jahr habe ich ja schon mal was über den Rebirth-C64 geschrieben, ein Konzept einer Firma namens Commodore USA. Irgendwie ist seit dem März 2010 aus diesem sehr an ein Notebook erinnernden Computer nichts geworden – und dennoch wird weiter fleißig an einem Rerelease des Klassikers C64 gearbeitet – jetzt ist eine neue Studie online – nun mit einem wirklich krassen Retro-Design:

So also soll der neue C64 aussehen – genau wie der alte. Unter der Motorhaube soll neben dem 1,8 GHz Atomprozessor, einem Haufen Realtek-Kram, einer Festplatte und einem adaptierten Mainbord auch ein linuxbasiertes (vielleicht Ubuntu?) „CommodoreOS“ werkeln – mit der Besonderheit, dass das System volle Kompatibilität zur C64-Software verspricht.

Nicht ganz so entspannt ist der Preis: Die Basisvariante schlägt zukünftig mit 600 Dollar zu Buche.

Für mich ist völlig offen, ob das Ding überhaupt kommt – Ein mittelmäßig ausgestatteter Linuxrechner mit zugegebenermaßen sehr netter Retrooptik rechtfertigt den hohen Preis dann doch nicht. Es ist nicht nur fraglich, ob das Ding genug Käufer findet – es ist fraglich, ob Commodore USA die Kohle zusammengekratz bekommt, um das Ding in Serie zu schicken.

Trotzdem: Coole Idee.

Bildnachweis: Mit freundlicher Genehmigung von Press/Commodorer USA, LLC.

Nokia E7 – ein erster Erfahrungsbericht

Seit vorgestern bin ich nun stolzer Besitzer eines Nokia E7 – das ist eine Art Communicator. Und da das Ding doch eher neuer ist, mache ich mir mal die Mühe, ein wenig ausführlicher meine ersten Eindrücke zu schildern.

In den letzten Jahren hatte ich ausschließlich Nokia-Telefone: Angefangen hat alles mit dem E90 Communicator, dann kam das E71, das E72 und nun ist es also das E7.

Bei allen Geräten konnte man eine gewisse Weiterentwicklung feststellen – das E90 war eines der ersten Businesstelefone mit Symbian S60, das vermochte zu begeistern. E71 und E72 entwickelten dessen Tugenden und Performance weiter und nun gibt es sozusagen „die Krone“ – das auf das E7 angepasste Symbian ist schnell und macht Spaß. Aber der Reihe nach:

Unboxing

Geliefert wird das E7 in einer unscheinbaren kleinen Pappbox mit dem zur Zeit nokiatypischen blauen, etwas altbackenen Design. Hier betreiben die Finnen ganz offensichtlich understatement. Nokia ruft für das Telefon derzeit knappe 630,- Euro auf, bei Amazon ist es fünfzig Euro billiger – und dann wird das Handy in einer Schachtel geliefert, für die sich Pfitzmanns Edle Tropfen in Nuss zu Zweifuffzich schämen würden. Anders als mit dem Stilmittel der Untertreibung kann ich mir eine derartige Produktpräsentation nicht erklären.

In der Schachtel geht es ähnlich spartanisch zu: Das Telefon, ein Ladegerät, ein Headset, USB-Kabel, USP-Portkabel, HDMI-Kabel (WTF?) und eine rudimentäre Bedienungsanleitung finden sich dort an. Beim E72 waren da noch ein KFZ-Halterung, ein Täschchen und anderer Krimskrams zu finden.

Das alles vergessen macht der erste Griff zum Handy: Da liegt das gute Stück nun in der Hand, hochedel. 176 Gramm wiegt es, aus eloxiertem Aluminium gefertigt, nichts wackelt, nichts ist gratig. Weitere Begeisterung kommt beim Aufschieben des Touchscreens auf: Der Mechanismus gleitet sanft, stellt das Display auf und gibt die Tastatur frei. Nun hat man eine ausreichend dimensionierte Tastatur und ein Touchscreen und das Ganze schmeichelt der Hand.

Hardware

Und dann fällt beim ersten Einschalten zuerst einmal das Display auf – es handelt sich um ein Aktivmatrix-OLED-Display mit einer sog. „ClearBlack“-Technologie; das mit dem Clearblack haut auch hin, die Schwarzwerte sind so gut, dass man damit jedem guten LED-TV das Fürchten lehren kann. Auch die Auflösung (460×360) ist ordentlich – das Ganze findet also im 16:9-Format statt. Die Schrift ist kontrastreich, ausreichend groß und sehr scharf wiedergegeben, man kann alles gut erkennen. Auch das Touchscreen funktioniert ausgezeichnet (und das Aufziehen und Zusammenschieben mit zwei Fingern ist auch kein Problem).

Quelle: Nokia Blogpack

Es gibt zwei Kameras, eine frontseitige (für Videotelefonie oder was auch immer, habe ich noch nie benutzt) und die Hauptkamera. Diese liefert zwar acht Megapixel, dafür aber keinen Autofokus und außerdem rauscht das Bild bei Dunkelheit merklich. Aber: Die Adaption bei geringen Lichtstärken ist echt ok, nur mit dem Weißabgleich hat die Kamera so ihre Schwierigkeiten. Man kann die mit dem E7 gemachten Bilder zwar geotaggen – aber so richtig gut sind die Bilder einfach nicht. Da gibt es bessere Handykameras. Mir ist das egal, ich nutze die Handykamera ganz selten – ich brauche hier keine Kompaktkameraqualität – aber wer wirklich mit dem Handy fotografieren will, der sollte sich das nochmal überlegen.

Dieses Touchscreen-Display lässt sich ganz elegant wegklappen – in „aufgeklappter“ Position steht es – günstig abzulesen – schräg und gibt dann die Communicator-typische Tastatur frei. Diese ist nicht schlecht – leider aber auch nicht so gut wie beim E90. Der Druckpunkt ist schon ok, auch der Abstand der Tasten erlaubt es, mit Wurstfingern gesegneten Menschen halbwegs bequem zu tippen. Nur hat man, verglichen mit dem E90, auf eine Tastenreihe verzichtet und so lassen sich Zahlen nurmehr wie Sonderzeichen eintippen. Daran kann man sich wohl gewöhnen, aber ein bisschen mies ist das für ein Telefon der Businessklasse schon. Seit dem E72 hat man sich bei Nokia in Bezug auf die Tastatur eine weitere Unsitte angewöhnt, die mir extrem auf den Zeiger geht: Die Umschalttaste für Sonderzeichen befindet ganz links unten, danach folgt die Shifttaste. Da haut man schon mal gerne daneben. Das ist zwar nur ein Detail – aber ein nerviges.

Mit Schnittstellen ist das E7 ganz gut ausgestattet: Laden, synchronisieren und um einen USB-Port erweitern kann man das Telefon via Mini-USB-Buchse, dann ist da noch dieser HDMI-Ausgang und der Kopfhörer bzw. das Headset wird über eine Standard 3,5er Klinkenbuchse angestöpselt. „Luftschnittstelle“: WLAN und Bluetooth sind selbstverständlich mit an Bord. Das Ding mit dem USB-Port verdient in zweierlei Hinsicht Erwähnung: Hier kann man prima einen USB-Stick mounten, das ist echt was wert. Dumm nur, dass auf einen Speicherkartenslot komplett verzichtet wurde. Wer mit den intern verbauten 16 GB Speicher klarkommt, der freut sich über das Fehlen eines Schlitzes, in den Staub eindringen kann, wer gerne mehr Speicher will, der darf sich über das USB-Stick-via-Adapterkabel-am-Mini-USB-Port-Gebammel ärgern.

Was viel schlimmer ist: Kein austauschbarer Akku! Hey Nokia, ich habe hier einen Communicator in der Pfote und kein fucking iPhone. Was soll der shice? Klar, das E7 ist schmal und leicht und chic und ein wechselbarer Akku ist, will man diese Design-Pluspunkte nicht zunichte machen, eine echte challenge für die Konstrukteure – aber trotzdem: Einen auf Umweltschutz machen und dann den Akku nicht austauschbar haben ist kein guter Stil. Im Moment ist das noch kein Problem – das Gerät ist neu und die Akkuperformance ist gut – aber jeder weiß, das sich sowas schnell mal ändern kann. An dieser Stelle sollte Nokia echt noch mal sein Design überdenken – ein Akku muss austauschbar sein! Das ist nicht verhandelbar.

Sonst aber ist die Hardware topgeil – die Haptik ist mit die Beste, die derzeit ein Telefon haben kann. Hier reichen die Geräte von HTC nicht hin (und die iPhones mal überhaupt gar nicht).

Software

Das neue Symbian macht Freude. Alles läuft flüssig, sieht gut aus und bislang ist auch alles stabil. Auch wenn das Telefon auf dem Papier keine Gigahertz-CPU mitbringt, so fühlt es sich doch flüssig an. Zu den aktuellen Android-Telefonen ist kein wesentlicher Unterschied feststellbar.

Der aktuelle Mailclient wirkt ein wenig aufgeräumter – das mag aber auch am Display im Querformat liegen – EMail gefällt mir auf dem E7 gut, auch dann, wenn man kein Pushmail via OVI verwendet. Der Client ist insgesamt tauglich.

Der Webbrowser war bei meinen vorherigen Nokia-Telefonen immer ein Ärgernis, war er doch langsam und lud beim stepback auf eine vorhergehende Seite diese immer neu. Das ist nun deutlich besser geworden, der Browser fühlt sich flott an und stellt alles gut dar.

Nun zum Medienplayer: Auch hier hat sich Nokia in der Vergangenheit nicht mit Ruhm bekleckert und auch hier wurde nachgebessert. Der aktuelle Player tut, was er soll, erkennt auch manuell heruntergeladene Podcasts automatisch und legt diese separat ab (was mich am Anfang etwas verwirrte). Nett ist, dass Dateien, die sich im Downloadprozess befinden, gleich abgespielt werden, so muss man nicht warten, bis der Download abgeschlossen ist, wenn man hören möchte. Der Player unterstützt formattechnisch so ziemlich alles, was man sich vorstellen könnte, auch AAC-Formate, die ich noch nie in freier Wildbahn gesehen habe. Nur: Natürlich wird kein ogg unterstützt (wann lernen die das eigentlich mal?). Auch so AC-3-Dolby-Sachen macht der Player. Ich wüsste nicht, wozu man sowas braucht, aber es gibt ja auch HDMI…

Dann gibts zu allem, was man von einem Nokia-Telefon erwartet, noch drei Schmankerln: Das erste ist eine Vollversion von einem F-Secure Diebstahlschutzprogramm. Ich habe das mal konfiguriert, was das Ding genau tut, entzieht sich aber bislang meiner Kenntnis. Dann ist da noch eine Version von Quickoffice dabei in der Provenienz „Dynamic Premium“ – womit man Dokumente endlich nicht nur ansehen sondern auch bearbeiten kann. Nur: Man muss sich natürlich mal wieder mit seiner Mailadresse registrieren. Und dann hat man natürlich noch die Nokia-Navigation mit den kostenlosen Karten mit im Bundle. Diese ist – soweit ich das versucht habe, durchaus brauchbar. Einen PDF-Reader von Adobe gibts auch und weiterhin ist die MS-Exchange-Integration ganz hervorragend.

Über OVI kann man auch recht bequem auf seinen twitter-Account zugreifen (und sich die tweets als Widget auf den Startbildschirm packen – das ist toll).

Natürlich gibt es auch hier wieder was zu vermissen: Während das eingebaute UKW-Radio tut, was es soll und ganz nett ist, hat Nokia es diesmal verpeilt, auch die hauseigene Internetradiosuite mit draufzuwerfen – dabei ist die seit dem E72 echt ordentlich. Ich hab bislang noch nicht bei ovi geguckt, ob man die nachinstallieren kann, ich hoffe es aber.

Telefonieren

Das Wichtigste: Die Sprachqualität des E7 ist gut. Sie ist nicht brillant und sie ist nicht unterirdisch schlecht – sie ist rundum gut. Ich habe das Gefühl, dass sie beim E72 einen Hauch besser war, aber ich mag mich irren. Die Anruferlisten und das Telefonbuch ist Nokia-typisch genial, hier hat sich nichts Wesentliches verändert.

Fazit

Das E7 ist ein tolles Telefon. Es kann, was man braucht, es ist für einen Communicator erstaunlich schlank. Die gute Verarbeitung lässt über manches Detail hinwegsehen. Ich bin zufrieden.

Pro

Contra

-elegantes Design

-tolle Haptik und hervorragende Verarbeitung

-gutes Display

-das neue Symbian

-schnell und stabil

-Softwareausstattung

-keine Speichererweiterung im Gerät möglich

-Akku nicht wechselbar

-arg durchschnittliche Kamera

Kaufen?

Nokia ist ja vor kurzem einen Deal mit Microsoft eingegangen und so wird im Netz fleißig diskutiert, ob man sich noch ein Symbian-Telefon anschaffen sollte oder lieber auf die Nokia-Windows-Phones wartet. Nach meiner bisherigen Erfahrung mit Windows auf Mobiltelefonen wird umgedreht ein Schuh daraus: Sollte das E7 der letzte Communicator auf Symbian-Basis sein, dann rate ich dringend zum Kauf: Im Vergleich zum iPhone und zu Android vermisst man nichts – einen Commie mit Windows will man schlichtweg nicht – und Symbian ist noch lange nicht outdated: Laut Wikipedia war Symbian 2010 das weitestverbreitetste OS auf Mobiltelefonen. So kann ich mir nur schwer vorstellen, dass Entwicklung und Support von Symbian Knall auf Fall eingestellt wird. Symbian ist ein stabiles und im Prinzip gut abgehangenes System. Auf die ein- oder andere Innovation musste man warten – klar. Aber Stabilität und Performance machen das wieder wett.

Ist das E7 ein iPhone-Killer?

Die Frage des Benchmarks mit dem iPhone wird allerorts gestellt, daher auch hier ein paar Zeilen dazu: Über die Kategorie „iPhone-Killer“ braucht man sich beim E7 keine Gedanken mehr zu machen. Das iPhone 4 ist nicht in der Lage, in nur igrendeiner Kategorie an das E7 heranzureichen. Das beginnt bei den Brot-und-Butter-Funktionen, der Sprachqualität und dem Display, setzt sich über Interoperabilität und Konnektivität fort – und endet überraschenderweise beim Design: Das E7 ist schmaler, schlanker, stabiler und leichter, es ist dezenter gestaltet und präsentiert sich zeitlos elegant. Und dann kommt auch der Image-Faktor dazu: Das E7 ist ein Individualisten-Telefon. Während das iPhone nun im Kundenkreis der Unterschicht auf breite Akzeptanz stößt, bleibt der Commie, was der Commi ist – ein Teleon für individualistische Prosumer mit Qualitätsanspruch. Diesen Erwartungen und diesem Image wird das E7 gerecht. Nokia hat hier ein schönes Stück Technik mit leichten Schwächen abgeliefert. Kurz: Spätestens mit dem E7 ist das iPhone deklassiert.

Wir basteln uns ein Grammophon

Was lässt sich mit dem im Laufe der Jahre anfallenden CDs sinnvolles anstellen? Nichts? Weit gefehlt, zumindest wenn es nach dem japanischen Vertrieb „Gakken“ geht, der mit einem Grammophon-Selbstbau-Kit eine Umnutzung der digitalen Tonträger in analoge vorsieht.

Ich bin mir noch nicht sicher, ob das nun ein Lehrbausatz sein soll oder einfach nur ein Gag, wenn es ein Gag ist, dann aber ein verdammt guter:

(Quelle: VeryCoolThings)

Bei diesem Bausatz also handelt es sich um einen selbstzustrickenden „Vinylcutter“, denn das, was man auf dem Trägermedium zu hören wünscht, muss man natürlich vorher aufzeichnen. Das funktioniert im Übrigen ganz klassisch. Und so lässt sich dann auch prima eine CD-Sammlung vernichten.

Das Spielzeug kommt, wie könnte es auch anders sein, freilich aus Fernost, es ist mit den aufgerufenen 40 US-Dollar noch nicht einmal übertrieben teuer, nur der Zoll und internationale Versand kommen natürlich hinzu.

Und ein Wort an die jüngeren Leser, die mit dem Begriff „Grammophon“ keine eigenen Höreindrücke verbinden: Man darf sich sowas wirklich nicht wie einen Dubplate-Cutter vorstellen – wenn die Sprachqualität deutlich unterhalb derer eines Telefons liegt, sollte es mich nicht wundern. Das, was alte Grammophone von sich gaben, war auch alles andere als HiFi.

(via retrothings)

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