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Simple Trackback Validation.

Mit Kommentarspam komme ich auf dieser Seite klar – seitdem ich SweetCaptch verwende. Ich denke, dass das lösen kleiner grafischer Aufgaben auch wesentlich angenehmer ist als das Entziffern irgendwelcher radomisierter wie verzerrter Hieroglyphen. D%as ich überhaupt ein Captcha hier einführte, wurde nötig, weil die Spammer mittlerweile intellig7ent genug sind, um das alte WP Catcha Free zu umgehen, das die Erstellungszeit des Textes misst. Das funktionierte immer hinreichend gut – aber inzwischen spammen die Spammer eben mit einem kleinen Delay.

Ein anderes Problem ist der in den letzten Monaten massiv gestiegene Trackback-Spam. Mit Pingbacks gibt es natürlich keine Probleme – gegen den Trackback.-Spam soll wiederum ein Plugin helfen, dass den eingehenden Trackback ähnlich wie beim Pingback verifiziert – nur viel einfacher: Anhand der IP wird verifiziert, ob der Trackback vom selben Rechner kommt wie der zugewiesene Link.

Ich mag solche einfachen Lösungen, weil hier die Fehleranfälligkeit recht gering ist. Wenn ein gewisser Prozentsatz an Spam dennoch durchrutscht, dann ist das ja nicht schlimm, das lässt sich dann manuell tilgen (zumindest finde ich das weniger Schlimm als ein paar Prozent falsch-positive).

Das Plugin heißt Simple Trackback Validation – es lässt sich problemlos installieren.

Ich werde berichten, ob es funktioniert – laut WP ist es sein etwa zwei Jahren nicht mehr geupdated worden.

K-Frage.

Liebe alte Tante SPD,

nun willst Du also schon im Dezember die K-Frage beantworten? Ok. Wen hast Du denn als Kanzlerkandidaten in der engeren Wahl? Frank-Walter Gabrielbrück?

Vergiss es. Dass die Alternative Hannelore Kraft oder Angela Merkel heißt, weißt Du, oder?

Herzlichst,

Michi.

iPhone5 – einen Tag nach der Keynote.

Obwohl ich kein Apple-Fan bin, habe ich das „Event“ freilich gestern auch mitverfolgt – per Ticker und auf Twitter. Und ich muss mir ob der Reaktionen so mancher Fanboys schon echt ans Hirn greifen. In meiner Timeline wurde gestern gefeiert, dass das iPhone5 tatsächlich iPhnoe5 heißt. Nicht Euer Ernst, oder? Aber darüber sehe ich mal hinweg – wer sich freuen will, der freue sich. Nicht hinwegsehen kann ich über den Preis: Ab (!) 679,- Euro wird das iPhone5 auf apple.de angekündigt. Wer bei dem Gerät ohne Speichererweiterungsmöglichkeit 64GB habe will, muss knapp 900 Euro anlegen (!!). Müßg, zu sagen, dass es ähnlich ausgestattete Geräte beim Mitbewerb für 300,- bis max. 500,- Euro gibt.

Let´s talk about specs…

Von der Hardware her ist nichts weltbewegendes passiert. Das neue Apple-Telefon bekommt einen neuen Prozessor. Der soll schneller sein, als der alte, was nach meinem Dafürhalten kein Erfolg ist sondern eine längst überfällige Notwendigkeit. Und mit einem schnellen Prozessor kann man dann alles das tun, was Android seit einem Jahr kann: Zu dunkel geratene Fotos umrendern zum Beispiel. Wo wir gerade bei Fotos sind: Die Kamera des neuen iPhnoes löst 8 Megapixel auf – das ist genau so viel wie die des alten iPhones und war vor zwei Jahren bei Smartphoes solider Stand der Technik. Und auch das 4″-Display ist keine Revolution: Das Display ist genau so breit wie das des alten iPhones – nur etwas länger. Wo da der Sinn sein soll, erschließt sich mir nicht (Eine Anekdote am Rande: Wir waren am vergangenen Freitag bei Saturn in Fürth und haben uns spaßeshalber mal Telefone angesehen. Da lagen Handys aller Hersteller und freilich auch ein iPhone (4S). Fazit: Das iPhone hat im Vergleich zum Rest ein wirklich erschreckend kleines Display). Ok, das Display bleibt also klein.

Interessant ist also nur noch LTE – das ist zwar nicht überall verfügbar, zu hoffen steht aber, dass der Ausbau schnell voranschreitet. Ich sehe LTE bei der vorhandenen Abdeckung derzeit eher als Zukunftsinvestition denn als sinnvolles Feature – aber warum nicht? Dumm nur, dass das mit dem LTE hierzulande wohl nur mit der Telekom gehen soll. Das mit dem LTE ist für mich derzeit nicht kaufentscheidend. Ich denke dass so ein Gerät mach durchschnittlich 2-3 Jahren ausgetauscht wird und dann könnte LTE so gut ausgebaut sein, dass es interessant wird. So lange käme ich mit dem Durchsatz von HSDPA prima hin. Wenn es im mobilen Internet mal wieder länger dauert, ist in der Regel ja nicht der Übertragungsstandard sondern der Provider schuld. Das wird sich auch mit LTE nicht grundsätzlich ändern.

Was das iPhome nicht hat: Aktuelles Bluetooth (4.0), NFC und einen vernünftigen Stromanschluss.

Letzteres finde ich übrigens ärgerlich: Nach EU-Initiative bekommen sukzessive alle Handys nun Micro-USB als Standard zur Stromzufuhr und in aller Regel auch zum Datenaustausch. Das Feature hier ist, dass man sich einmal ein entsprechendes Ladekabel für daheim, das Auto, das Ferienhäuschen… zulegt, dazu noch die entsprechenden Datenkabel und man damit viele Jahre zufrieden sein kann und ein einzelnes Kabel vielleicht dann tauscht, wenn es mal kaputt ist. Das schont die Umwelt und theoretisch spart man sogar Geld, wenn nicht mehr jedem Handy ein Netzteil beiliegt. Ich finde das eine Feine Sache. Und keine Fragen mehr á la „Hat hierjemand zufällig ein Ladegerät für Motorola dabei?“

Apple ist hier natürlich mal wieder Spielverderber: Einen neuen Anschluss hat man sich einfallen lassen und das Ding ist natürlich mal wieder proprietär. Es kommt noch dicker: Wer seine bisherigen Apple-Kabel weiternutzen will, braucht einen Adapter, der knappe 30,- Euro kosten soll.

Und dann kommt jetzt also Nano-SIM. Man braucht eine neue SIM-Karte – schön ist das nicht.

Das Handy ist nun in einer Art Alubüchse untergebracht, der hintere Glasboden ist weg. Das ist ein kleiner Fortschritt, ändert aber nichts daran, dass die Vorderseite immer noch aus Glas ist. Ich bin ja der Meinung, dass Glas nicht zwingend das bestgewählte Material für einen Gegenstand ist, der mal zu Boden fallen kann.

Softwaremäßig…

…hat sich eigentlich nichts bewegendes getan – nur kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Apple nun mit Google abrechnet. Zur Navigation wird  kein Goole-Maps mehr verwendet und die  vorinstallierte Youtube-Funktion ist auch runtergeworfen worden. Ersteres muss Apple mit sich selbst ausmachen, letzteres ist eine entlarvend lächerliche Aktion: YouTube ist DAS Videoportal (ob das nun gut ist oder nicht sei einmal dahingestellt). Wer das iPhone5 nutzt wird sich früher oder später die kostenlose YouTube-App nachinstallieren. Sie von iPhone herunterzunehmen zeigt meiner Meinung nur, wie tief der Graben zwischen Apple und Google ist und wie unsouverän Apple damit umgeht. Dasauf dem Buckel des Kunden zu tun – unschön und unangemessen.

Und: Mit der Kamera lassen sich nun auch Panoramafotos schießen. Das kündigt Apple voller Enthusiasmus an und die Jubelperser tun wie geheißen – sie jubeln. Das meine jahralte Hunderteurogroßmarktbillodigicam Panoramafotos schießt – nicht der Rede wert. Also, was uns Apple da als Feature verkaufen will, halte ich doch für sehr fragwürdig.

Mich wundert nicht, dass die Kommentare zum neuen iPhone mehrheitlich verhalten ausfielen. Auch ich hätte mir mehr gewünscht und in der Tat mehr erwartet. Vor noch nicht allzulanger Zeit wardie Innovationskraft von Apple ungebrochen und sie trieben die gesamte Konkurrenz vor sich her. Heute scheint es mir, alsversuche Apple verzweifelt, schritthalten zu können. Vergeblich, denn mit dem Lumia 920 oder dem neuen Note kann das iPhone freilich nicht mithalten.

Was bedeutet das? Ich gehe davon aus, dass der Hardware in der Zukunft zunehmend weniger Bedeutung zukommt, denn die Specs sind in der Regel recht ähnlich. Die technischen Unterschiede zwischen den Flaggschiffen von Samsung, Huawei, Nokia und Apple sind marginal, Apple hat derzeit das Problem, sich hardwaremäßig nicht so gut behaupten zu können. Interessant wird eher, welches Betriebssystem auf welchem Telefon läuft. Damit wird Apple aber mehr und mehr in die Ecke gedrängt – denn den Markt hat Android. Für Win 8 Phone rechnen ich mir keine großen Chancen aus. Es sollte mich nicht wundern, wenn Phone 8 in einer Nische wie Bada bleibt, hier steht man vor dem selben Problem wie Apple: Nur mit Nokia und HTC wird das Rennen nicht zu machen sein.

Warum kein Innovation mehr von Apple?

Zuerst einmal, weil ein Smartphone zu unserem Alltag gehört und per se nicht revolutionär ist. Das revolutionäre bei Apples Telefonen war ja nie die eigentliche Technik (da blieb man stets weit unterhalb des wirtschaftlich möglichen, eine iPhone war nie ein technisches TOP-Gerät, das erste und zweite konnte zum Beispiel kein UMTS obwohl das 2007 bereits gut abgehangene Technik war), das revolutionäre war immer eine extrem einfache und gute Mensch-Maschine-Schnittstelle. Beispiele gefällig? Das erste iPhone brachte einen benutzbaren Touchscreen mit sich – die Konkurrenz kannte nur resistive Screens, die am besten mit einem Stylus bedient werden wollten – Apple aber kam auf die glänzende Idee, den Stylus überflüssig zu machen. Oder Siri: Spracherkennung ist für sich genommen nichts Neues, Anfang des Jahrtausends sollte mein Siemens-Telefon durch Sprachsteuerung Kontakte aus dem Telefonbuch anrufen – was nicht klappte. 2003 experimentierte ich mit Daniel unter Windows mit Spracherkennung, was nur dann zu leidlich brauchbaren Ergebnissen führte, wenn man ein sehr ordentliches Mikrofon und das passende Mischpult zum Aus- und Gegensteuern sein Eigen nannte. Apple brachte Spracherkennung in benutzbar aufs Telefon – einwandfrei.

Nun aber kommt nichts mehr dergleichen. Dabei ist so einfach, was das Handy können müsste: Mit den Augen scrollen – Text weiterschieben, wenn die Auen am unteren Textende angekommen sind – nur so als Beispiel. Das wäre die logische Konsequenz, das ist ganz simpel die weitergedachte Optimierung des Mensch-Maschine-Interface. Die 720p-Frontkamera und den schnellen Prozessor hat Apple doch – also, was ist? Nix ist. Keine Innovation – dafür Milliardenklagen gegen Samsung. So kommt Apple nicht weiter und so erlebt die Konkurrenz leider auch nicht die Arschtritte, die sie braucht, um weiterhin coole Produkte für uns zu entwickeln. Irgendwie sehe ich zwischen Nokia und Apple Parallelen. Nokia ist auch irgendwann die Innovationsfähigkeit abhanden gekommen, damals trieb eine Firma namens SonyEricsson die Konkurrenz vor sich her. Besagte Firma gibt es übrigens in dieser Form nicht mehr. Wenn Nokia das nicht de 920er nicht zum Rennen bekommt war es das erst mal. Apple macht sich auf den Weg dahin.

Welcher Blogger hat Lust auf Weiterbildung?

Jeder, der sich – und wenn auch nur am Rande – mit Marketing beschäftigt hat, weiß, welche Herausforderung es bedeutet, ein erklärungsbedürftiges Produkt so darzustellen, dass mögliche Interessenten eine Idee davon bekommen, was man eigentlich anbietet. Und genau vor diesem Problem stehe ich gerade.

Ihr wisst, dass ich privat blogge, heute aber nutze ich mein privates Blog für etwas dienstliches: Ich arbeite an einer großen süddeutschen Akademie, der GRUNDIG AKADEMIE. Was das ist und was ich dort mache, dazu später.

Mir ist klar, dass sich das, was ich nun schreibe, zumindest für meine Stammleser etwas komisch anfühlen wird, aber ich bin von der Sache überzeugt und deshalb nehme ich – in Absprache mit meinem Chef und nach reiflicher Überlegung – meinen Aufruf hier in mein Blog und poste es nicht auf der Unternehmenswebseite.

Die GRUNDIG AKADEMIE ist ein in Nürnberg alteingesessenes Weiterbildungshaus, das – ich mache es mal chronologisch – 1978 von Max Grundig (ja, dem Fernseh-Grundig) gegründet wurde; als Technikerschule und „Schule für Datenverarbeitung“. Die Technikerschule gibt es bis heute und sie ist die zweitgrößte Technikerschule Bayerns. Neben der Technikerschule werden an der GA, so lautet die offizielle Abkürzung für GRUNDIG AKADEMIE, auch andere Wissens- und Kompetenzfelder vermittelt. Neben der geförderten Weiterbildung, kaufmännischen Kursen und IT-Schulungen gibt es noch technische Trainings, Telekommunikationstechnikseminare und freilich auch Trainings und Ausbildungen in den Bereichen Führung, Persönlichkeitsentwicklung, Sozialkompetenz und Beratungskompetenz. Die GA ist eine gemeinnützige Stiftung.

Ich bin besonders für die Seminare und speziell Ausbildungen rund um Sozial- und Beratungskompetenz tätig, koordiniere die Veranstaltungen, kümmere mich um Inhalte, entwerfe Curricula und biete ganz klassisch Bildungsberatung für Fach- und Führungskräfte an. Und nicht selten begegnet mir die Frage, was in einem solchen Training passiert. Diese Frage kann man vielschichtig beantworten: Ich könnte auf das Setting der jeweilige Veranstaltung eingehen, auf die verwendeten Methoden und das didaktische Konzept. Ich könnte – sofern ich den Lernenden gut genug kenne – auch versuchen, zu antizipieren, was sich für ihn persönlich ändert. Das ist Teil meiner Arbeit und ich tue es gern – und ebenso gerne vermittle ich ich auch Kontakte zu Trainern und Teilnehmern.

Aber mir fehlt etwas: Ein ungeschminkter, ehrlicher und ausführlicher Erfahrungsbericht – ein Bericht, der klar macht, wie so ein Seminar abläuft, von der Anmeldung über den Seminarverlauf bis hin zur Nachbetreuung. Das ist für mich nochmal was anderes als ein Testimonial – ich wünsche mir einen Text, der realistisch die Möglichkeit und Chancen aber auch Limitationen eines solchen Trainings beschreibt.

Und hier kommt die Idee: Wir schenken einem (oder auch mehreren – je nachdem) Blogger die Teilnahme an einem offenen Seminar aus dem Bereich der Persönlichkeitsentwicklung, Sozial- oder Methodenkompetenz inklusive aller Teilnehmerunterlagen, Semiarverpflegung, Mittagessen und Getränken im Wert von ca. 850,- bis 1500,- Euro. Ein Semiar dieser Art dauert zwischen 2 und 4 Tagen, die Seminare finden im Nürnberger Norden statt.

Dafür wollen wir einen ausführlichen Bericht, ein entsprechendes Post, in dem nachvollziehbar ist, was für eine Weiterbildung Du besucht hast, was es Dir persönlich gebracht hat, was gut lief und was nicht, was Du für Deinen beruflichen Alltag mitnehmen konntest…

Du darfst schreiben, was Du willst, selbstverständlich auch kritisches. Du darfst freilich von dieser Aktion hier schreiben und dass Du Gast der GA warst. Wir werden nicht korrigierend eingreifen – wir wünschen uns nur einen Erfahrungsbericht, der deutlich macht, was Du während der Tage an der GA erlebt hast.

Wenn Du Blogger bist und Lust hast, dann sag es mir:

Deal?

Leistungsschutzrecht, II (leider).

Es ist einen guten Monat her, dass ich über das LSR gerantet habe. Aus lauter Doofheit Gier haben die Verleger das jetzt zumindest in die Lesung bekommen, ganz durch ist es nicht, aber es fehlt nicht mehr viel.

Ich habe mich wirklich darüber gewundert. Jetzt mal ohne Witz: Die Verleger schneiden sich ins eigene Fleisch. Suchmaschinen und Newsaggregatoren verlieren interessante Inhalte oder gar die Existenzgrundlage. Für Blogs und andere (Meinungs)Seiten wird ohne jede Not ein rechtlicher Graubereich aufgerissen. Bei schlampiger Formulierung könnte sogar das Zitierrecht tangiert sein. Und das alles ohne Gewinn für irgend jemand. Ohne Not gemeinsam in den Abgrund – total bescheuert.

Unter diesen Umständen wäre an dieser Stelle eine tiefergreifende Betrachtung indiziert. Kann ich mir aber sparen, das hat Mike Buchner schon gemacht und seine Betrachtungen seien Euch, liebe Leser, recht herzlich anempfohlen.

Ich stimme Mike zu – mit folgender Ausnahme: Dieses „Ein Groschen für einen Artikel“-Ding halte ich für kontraproduktiv, denn dann wird jeder Schreiber versuchen, sein Preview so zu gestalten, dass möglichst viele Groschen zusammenkommen. Das tut der Sache generell nicht gut. Und alle Effekte von Hypertext, Web 2.0… mache ich zunichte, wen ich jeden Content hinter eine Paywall packe. Die NN machen das in meinen Augen ganz gut: Was ich heute in der Zeitung lese, habe ich heute entweder gekürzt im Netz oder aber vollständig in drei Tagen. Wer vollständige und schnelle Infos braucht, abonniert die Zeitung, wer einen Informationskern teilen will, kann das weiterhin tun. Aber ich hör schon auf – die künftigen Geschäftsmodelle sollen sich die Verleger ruhig selber ausdenken, wenn sie wieder klar in der Birne sind.

Mein Abschied von der Glühbirne.

Es ist ein Massenprodukt, ein billiges und unspektakuläres, das mich heute dazu bewegt, innezuhalten und seltsamerweise ist mir dieses Massenprodukt, das darüber hinaus auch noch ein Verschleißteil ist, sogar emotional nah: Es geht um die Glühbirne. Glühbirnen sind der Inbegriff von low tech, sie sind mit technischen Nachteilen behaftet und passen scheinbar nicht in unsere Zeit. Diese Glühbirnen begleiteten nicht nur uns sondern auch unsere Eltern durchs Leben, Unsere Großeltern nutzen sie und selbst die Urgroßeltern haben sie mit Sicherheit kennengelernt. In einer Industrienation wie Deutschland sind sie Standard. Wohlstand und Freiheit basieren ebenso auf dem von Glühlampen gespendeten Licht wie Einschränkungen. Wir können alle kaum ermessen, welche Bedeutung elektrisches Glühlampenlicht für uns hat und was wir ihm verdanken.

(Bildnachweis: David Coetzee, CC0)

Als bewiesen darf gelten, dass Edison nicht der Erfinder der Glühbirne war, sein Verdienst ist aber, ihr technisches Prinzip so adaptieren, dass sie sich industriell wirtschaftlich produzieren ließ. Als erster Erfinder einer wirklich funktionierenden Glühlampe ist wohl der Schotte James Bowman Lindsay zu nennen, bei allen anderen Erfindungen wurde lediglich mit dem Material des Glühfadens experimentiert. Edison gelang die Herstellung von Kohlefäden aus Pflanzenfasern, was nicht nur billig war sondern hinreichend gut funktionierte. Carl Auer von Welsbach, der spätere Gründer der OSRAM, brachte zum ersten Mal fertig, einen Glühfaden aus Wolfram herzustellen. Das Verfahren funktionierte etwa seit der Jahrhundertwende und seither hat sich technisch bei den Glühbirnen nichts wesentliches geändert. In diese Kerbe hauen die Kritiker der Glühbirne, mich fasziniert dieser Umstand ungemein.

Ich habe mir erzählen lassen, dass es in Nürnberg bis in die 1960er Jahre hinein Straßenbeleuchtung und auch in manchen Privathausahalten eine Gasbeleuchtung gab. Um die 40.000 Gaslaternen sollen noch heute allabentlich Berliner Straßen erhellen. Auch in Düsseldorf, Frankfurt/Main und Dresden gibt es noch eine nennenswerte Anzahl an Gaslaternen. So altbacken ist unsere Glühlampe also gar nicht.

In der Wiki lässt sich nachlesen, dass Ende der 1920er Jahre erst die Hälfte Berlins elektrifiziert war, ganz Deutschland hatte erst in den 1940er Jahren Strom. Insofern ist es kein Wunder, dass noch in den 1960er Jahren Gaslicht anzutreffen war. Die Vorteile des elektrischen Lichts entwickelten sich zudem erst mit der Zeit, als Glühbirnen und Strom billiger wurden. Dann aber überstrahlten sie quasi jede andere Lichtquelle: Überall verfügbar bei geringer Brandgefahr machten Sie Wohnung, Straße und Fabrik nachts nutzbar.

Anfangs war die Glühbirne noch ein Luxus- und Prestigeobjekt, nicht lange dauerte es und sie spendete überall ihr warmes Licht. Interessanterweise wurde sie über die vielen Jahreihrer Vormachtstellung durch nichts abgelöst: Die Neonlampen, die spätestens Mitte der 1950er Jahre als ausgereift betrachtet werden durften, verdrängten sie ebensowenig wie die in den 80ern aufkommenden Halogenlampen und auch die seit den 90ern geläufigen Energiesparlampen konnten der Glühbirne nichts  anhaben. Dafür mag zum einen sprechen, dass die Glühlampe irgendwann konkurrenzlos billig wurde – aber auch, dass keine Quelle im Privathaushalt besseres Licht erzeugt, als die Glühbirne.

Glühbirnen per se zeichnen sich aufgrund ihres einfachen technischen Prinzips aus: Ob Gleichspannung oder Wechselspannung an der Birne anliegt, spielt keine Rolle, auf einige Volt mehr oder weniger kommt es ebensowenig an wie auf eine bestimmte Netzfrequenz. Eine so fehlertolerante Technik ist in unserer Zeit wirklich selten – und unbedingt erhaltenswert. Auch wenn der Glühbirne der Vorwurf gemacht wird, unter Gesichtspunkten der Energieeffizienz ungünstig zu sein – sie ist ohne Zweifel ein umweltfreundliches Leuchtmittel: Kein Kuststoff wird verwendet und es entsteht auch kein Elektroschrott. Wer bei den Energiesparlampen auf die Idee gekommen ist, ein Einweg-Vorschaltgerät zu entwickeln, der gehört doch gewatscht!! Und in der Glühbirne finden sich weder Blei noch seltene Erden an – für die Umwelt ist die alte Glühbirne im Gegensatz zur Energiesparlampe Gold.

Verschwörungstheoretiker sprechen davon, dass das Phoebus-Kartell nie aufhörte, zu existieren. Diese doch recht exotische Ansicht möchte ich mir ausdrücklich nicht zu Eigen machen, ich bin aber gerne bereit zu glauben, dass das Glühlampenverbot den Lobbyisten der Elektroindustrie geschuldet ist. Die Margen für Glühbirnen müssen niedrig sein. Ich kann ich gut erinnern: Zum Einzug in meine Studentenwohnung 2003 habe ich mir einen Zehnerpack klarer 60W-No-Name-Birnen gekauft, im Baumarkt zu etwa drei Euro. Als ich 2010 auszog, hatte ich immer noch ein paar Glühbirnen davon übrig. Klar verbraucht man in einer Einraumwohnung nicht viele Birnen, aber das lässt sich auf einen Vierpersonenhaushalt ebenso umrechnen und dann wird schnell deutlich: Mit der klassischen Glühbirne ist nicht viel verdient. Perfide: Nachdem es den Marketingabteilungen der Leuchtmittelhersteller nicht gelungen ist, uns den Öko-Schwindel schmackhaft zu machen, haben sich diese einfach das passende Gesetz erlassen lassen. Dieser Unsinn ist eigentlich unfassbar!

Neben den rationalen Gründen, die für die Glühbirne sprechen sind es für mich auch ästhetische und kulturelle Gründe, die mich an dieser Technik festhalten lassen: Wer das Licht der Glühbirne gesehen hat, mag es in seiner Tönung und Weichheit. Das schleierige, kalte Licht der Energiesparlampen ist in der Bahnhofswartehalle akzeptabel, wer aber wolltesich sein Heim damit verschandeln? Welche Inspiration die Glühbirne für Künstler und Intellektuelle war, wird durch nur wenige Beispiele in der Wikipedia angedeutet. Die der Birne eigene Schönheit lässt sich durch das simple Nachempfinden der Form bei einer Energiesparlampe nicht übertragen. Bei der Glühbirne wird die Zusammengehörigkeit von Licht und Wärme – entsprechend dem Urempfinden beim Anzünden eines Feuers – nicht aufgebrochen. Nimmt man dem Licht die Wärme, so abstrahiert man Feuer zur emotionalen Nichterfassbarkeit und tilgt  auch ein omnipräsentes Symbol der Menschwerdung. Das dreht das Rad der Zeit nicht zurück, macht den Empfindenden aber ärmer.

Die Glühbirne ist schön, empfindlich, hell und warm. Sie ist faszinierend einfach. Ihr kommt eine wichtige Bedeutung bei der Gestaltung der Arbeitswelt und dem Privatleben zu – sie half bei der Erringung und Sicherung von Wohlstand und beim wissenschaftlichen Fortkommen, sie sorgte für Sicherheit. Sie hat uns begleitet. Ich bin überzeugt, dass es falsch ist, dass wir Sie  schlechteren Alternativen opfern.

Ein Jahr Windows – mir geht es gut. Ein Rant auf Apple eines ehemaligen Fanboys.

Ich habe dieser Tage ein einjähriges Jubiläum zu feiern: Ich bin seit einem Jahr Apple-frei. Und zwar komplett. Ich nutze auf meinen Rechnern Windows 7, auf meinem Telefon Symbian und auf den Tablets Android. Ich habe kein Gerät mehr mit iOS oder OS X. Und ich bin froh, Apple aus meinem Leben verbannt zu haben. Das war aber nicht immer so. Ich war nämlich mal ein richtiger kleiner Fanboy. Das ist vorbei – wie es dazu gekommen ist und warum mir Windows mittlerweile Spaß macht, das erzähle ich im Folgenden.

Zuerst aber möchte ich die Quelle meiner Inspiration zu diesem Post nennen: Der Chrisu hat in seinem Blog über Apple geranted  – und er spricht mir aus dem Herzen. Etliches sehe ich ähnlich. Nur: Viele Geräte hatte ich, manche sogar gerne. Und keines würde ich wieder wollen oder heute nochmal kaufen.

Ich steige in den 1990er Jahren ein: Mein erster Mobilcomputer (Laptop traue ich mich nicht zu schreiben) war von Toshiba. Eine Nummer oder Bezeichnung weiß ich nicht mehr, das Gerät hatte eine vollwertige Tastatur und einen LCD-Bildschirm, das Netzteil war fest eingebaut und das ganze Gerät war höllisch schwer. Mein Papa hat es zu dieser Zeit von einem befreundeten Ingenieur geschenkt bekommen und wusste damit wohl auch nichts sinnvolles anzustellen – auf jeden Fall landete das Ding schnell bei mir und setzte Staub an. Diese Kiste war – wie erwähnt – unendlich schwer und staubte so über die Jahre vor sich hin, aber während meiner ersten Praktika habe ich das Ding dann aber doch mit auf Arbeit genommen, weil ich so vor Ort meine Berichte tippen konnte – auch wenn das Gerät selbst damals schon ziemlich veraltet war. Interessanterweise gab es zu genau diesem Computer einen Werbefilm und just diesen Film habe ich auf Youtube wiedergefunden und selbst wenn es mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun hat, binde ich hier mal ein:

Den nächsten Rechner habe ich wieder geschenkt bekommen und da sind wir dann schon beim Mac: Es war ein PowerBook 5300ce von 1995, der aber am Ende des ausgehenden Jahrtausends immer noch ein akzeptables Arbeitsgerät darstellte. Ich will jetzt gar nicht zu tief einsteigen, nur sagen, dass sich (abgesehen von den Jahren 2004 bis 2008) immer ein paar Dosen in meinem Besitz befanden, wie auch ein iMac DV 400, ein PowerMac G4 MDD, ein iBook G4, ein MacBook und ein Mac mini. Mit letzterem hatte ich übrigens wahnsinnige Probleme.

Der Umstieg von Win ME und 2000 auf OS X war eine Revolution für mich. Aber der Umstieg von Windows ME zu XP war auch eine Revolution. Eine kleinere – aber gut. OS X hatte mich schnell im Bann: Es sah chic aus und war sehr performant, die Renderingzeiten der alten Kisten mit ihren IBM- bzw. Motorola-CPUs waren zum damaligen Zeitpunkt großartig. Dazu kommt, dass das Design und die Haptik der Geräte wirklich top war.

Und dann kommt noch was dazu, ich will hier ganz ehrlich sein: Damals war ein Mac cool. Und ein Statussymbol. Und Leute, die mit ihrem Computer ernsthaft arbeiten wollten, hatten einen Mac. Sich zur damaligen Zeit nicht um Viren, Würmer und Trojaner kümmern zu müssen, war wirklich eine feine Sache. Der Mac-Besitzer war gefühlt Mitglied in einem elitären Zirkel und wer sein iBook im Kaffeehaus auspackte, erntete neidische Blicke. Ich habe mich natürlich auch ganz toll gefühlt, weil ich zur damaligen Zeit diese wirklich tollen Statussymbolrechner hatte. Und ich will weiterhin ehrlich sein: Ich hätte diese tollen Rechner seinerzeit gar nicht gebraucht, konnte bei weitem nicht das aus ihnen herausholen, was möglich gewesen wäre. Aber ich hatte einfach stylische Macs.

Mein erster iPod war der der dritten Generation. Vierzig GB Musik dabei zu haben, eine weitere Revolution. Dieser iPod war damals – wie heute immer noch alles von Apple – sündhaft teuer und nach einem Jahr kaputt. Und Apple weigerte sich freilich, den iPod zu reparieren, denn nach einem Jahr ist die Gewährleistung vorüber. Schon damals „erpresste“ Apple seine Kunden: Wer eine zweijährige Garantie haben wollte, wie sie eigentlich jeder Elektronikhersteller hierzulande gewährt, muss bei Apple einen ebenfalls sündteuren „Care Protection Plan“ kaufen – ich schüttle heute immer noch den Kopf, dass ich diesen frechen Unsinn seinerzeit kommentarlos hingenommen habe.

Mit dem iPod der dritten Generation, der im Vergleich zu den heute gelieferten Geräten noch robust verarbeitet war, komme ich gleich zum nächsten Problem, zur Hardware: Diese ist immer schlechter geworden. Jedes neue Apple-Gerät, das ich kaufte, war von de Verarbeitung her deutlich minderwertiger als sein Vorgänger. Losgegangen mit den Qualitätsproblemen ist es nach meiner Erfahrung bereits im Jahr 2005. Der Umstieg vom PowerPC-Prozessor zu Intel-Prozessoren markiert für mich ebenfalls einen Punkt, ab den Qualität und Performance der Apple-Produkte merklich nachließen.

Nicht nachgelassen hat indes der Preis. Früher war ich gerne bereit, diesen Preis zu bezahlen, waren doch z.B. die G4-Rechner sehr solide verarbeitet. Man bekam, kaufte man einen Mac, Premium-Hardware. Damit war der Preis zwar immer noch vergleichsweise hoch, es rechnete sich aber durchaus. Inzwischen habe ich MacBooks gesehen, von denen ich mit Fug und Recht behaupten darf, dass sie wesentlich schlechter verarbeitet sind, als Aldi-Laptops. Meine letzten beiden Macs, das MacBook und der Mac mini sind ob der meinen geringen Ansprüchen nicht mehr genügenden Qualität der Hardware – wie auch nicht anders zu erwarten – sang- und klanglos abgeschissen. Ich glaube inzwischen, dass man derzeit bei Apple unterdurchschnittliche Qualität zu Premiumpreisen bekommt – da mache ich nicht mehr mit.

Im Sommer letzten Jahres gingen mir hinsichtlich der Apple-Hardware die Augen auf. Wie es dazu kam, will ich kurz erzählen: Mein Ende 2009 gekaufter Mac mini ging in die Knie – eine Reparatur wäre trotz des an der Performance gemessenen durchaus knackigen Anschaffungspreises unwirtschaftlich gewesen. Da der Mac mini sehr gedrungen mit viel Notebooktechnik gebaut ist (was ebenso für die iMacs gilt), ist eine Selbstreparatur auch nicht jedermanns Sache. Meine Idee war also, mir wieder einen großen PowerMac zu kaufen – sollte da etwas kaputt gehen, dann könnte ich in vielen Fällen immerhin selbst Hand anlegen. Der Preis war schnell ermittelt – 2100,- hätte der Rechner in halbwegs vernünftiger Ausstattung gekostet (mit viiiiieeeeeeel Luft nach oben). Dass es aber keinen PowerMac diesseits der 1500-Euro-Marke gibt, hat mich dann doch erstaunt. Nur zum Spaß guckte ich, was ein ähnlich ausgestatteter Windwos-PC kosten sollte – wirklich nur zum Spaß. Was ich da sehen musste, ließ mir quasi das Blut in den Adern gefrieren: Für einen nahezu gleichwertigen Rechner inklusive Windows 7 Professional von Lenovo wurden von einem Onlinehändler weniger als 500,- Euro aufgerufen. Ihr könnt mein Erstaunen mit Sicherheit teilen: Ein Rechner mit mindestens gleichwertiger Performance von einem namhaften Hersteller sollte deutlich weniger als ein Drittel des Apple-Preises kosten? Ich habe ausführlich nach dem Haken gesucht und keinen gefunden. Ich habe dann dieses „ThinkCentre“ bestellt – abends um 17 Uhr, tags darauf stand der Computer um 9 Uhr unter meinem Schreibtisch – bei Apple hätte ich seinerzeit 8 Werktage gewartet.

Das Ding tut für kleines Geld bis heute, was ich will. Warum ich nicht früher zu Windows zurückgefunden habe, liegt an Vista. Ich war auf Arbeit mit dem im Grunde stabilen aber eben auch angestaubten XP recht zufrieden. Auf Vista habe ich mich aus reiner Neugier gefreut, war dann aber, als ich das erste Mal an einem solchen Gerät saß, so enttäuscht, dass ich Windows nicht als Alternative auf dem Schirm behielt und kurzerhand wieder einen Mac kaufte.

Nun habe ich Windows 7, auf einem Rechner Home, auf dem anderen Professional. Mir wurde auch schon zu Ultimate geraten, ich wüsste aber den Mehrwert für mich nicht zu benennen.

Als ich von OS 10.4.x auf Win 7 umgestiegen bin, hatte ich arge Vorbehalte – zu Unrecht. Windows ist heute performanter denn je. Windows präsentiert sich logisch und ist bedienbar. Man kann Windows sogar sehen. Für das Geld, das der langsamste Einsteiger-Mac kostet, bekommt der Windows-Nutzer einen i7-Rechner mit allen Features. Nach einem Jahr kann ich sagen: Ich vermisse Apple nicht. Ich habe schnellere Rechner mit besserer Hardware. Ich stehe nicht mehr unter der Knute eines Konzerns, der immer dreckiger mit seinen Kunden umgeht – ich werde nicht mehr von Apple verarscht.

Das Ganze hat natürlich seinen Preis: Ich bin mit einem Windows-PC freilich tierisch uncool. Hipster, SEO-Berater oder „was mit Medien“-Fuzzi wird man mit so einer Dose freilich nicht. Die richtige Sexiness hat nur der Mac-Besitzer, schon klar. Wider Erwarten ist mein Ego noch ok – aber wer weiß, wie lange das ohne Apple-Karma noch geht.

Obwohl: Manchmal erwische ich mich, wie ich fast etwas spöttisch auf Mac-Fanboys herabblicke. Dabei war ich doch selber mal einer. Klar kann man mit jetzt Arroganz vorwerfen. I used Macs before it was cool. Aber diese kognitive Dissonanz hält selbst der härteste Fanboy nicht aus. Auf der einen Seite bietet OS X gegen Windows 7 in Bestfall noch einen Designvorteil, auf der anderen Seite ist Apple als Konzern eigentlich nicht mehr akzeptabel: Auf der einen Seite steht da diese hochgradig lächerliche Patenttrollerei. Diese Nummer mit Samsung ist nicht mehr lächerlich sondern absurd. Richtig übel ist zudem, dass man mit iPhone und iPad nur Software benutrzen darf, die auch Apple gefällt. Wer heute sein iPhone aus der Tasche zieht, zeigt also, dass er sich gerne bevormunden lässt – herzlichen Glückwunsch. Interessant ist im Kontext dessen besonders, dass diese App-Nummer mehr und mehr auch auf dem Desktop raumgreift. Dafür bin ich mir wirklich zu schade.

Die Hardware von Apple ist billige Massenware, die Software im Kern schon gut abgehangen und den Service darf man wohl getrost als nicht so besonders bezeichnen – da fragt man sich, warum Apple-Produkte so teuer sind. Ich nehme an, dass man hier das Marketing blecht. Das ist für den Hipster schon in Ordnung so. Für mich nicht.

Wende ich also den Blick von meinen vergangenen Fehltritten und dem Fallobst hin zu Windows. Microsoft war ja dereinst unser innig gehassliebter Gegner, den es bis aufs Messer zu „bekämpfen“ galt. Gates, der reichste Mann der Welt, unantastbar und unsympathisch – ein Milchbubi. Steve Ballmer war so eine Art Reiner Callmund der Ammi-IT und machte eine nicht immer so gute Figur… Mit dem virtuellen Holzhammer versuchte Microsoft uns seinerzeit den Internet Explorer, ein Einfallstor für allerhand digitales Ungeziefer, zu verplätten. Und was auf unseren Rechnern lief, wurde fleißig nach Redmont, CA „heimtelefoniert“, es sei denn, man stopfte mit Software von Schlage eines „XP AntiSpy“ seinem eigenen Rechner in dieser Hinsicht das Maul. Und bei meinen Windowskisten hatte ich immer eine Aufwand: Zone Alarm aktualisieren, Virenscanner aktualisieren, immer wieder Treiber aktualisieren und trotzdem wurde der Rechner immer langsamer und langsamer. Wer Software öfter mal in der Demoversion ausprobierte, war halbjährlich gezwungen, die Kiste neu aufzusetzen, wollte er nicht davor verschimmeln.

Microsoft zu bashen war einfach in, der Fairness halber muss aber auch gesagt sein, dass Microsoft es einem nicht besonders schwer gemacht hat. Kurz nach dem Umstieg habe ich Windows auch nicht vermisst, das spricht bei genauerer Betrachtung auch für OS X – aber hin und wieder sind mir dann doch die ein oder anderen Unzulänglichkeiten aufgefallen. Mit dem Umstieg auf die Intel-Architektur ging eine Gefühl der Stabilität verloren, in der ganzen langen Zeit, in der ich Macs nutzte, schlug ich mich mit üsseligen Audioeditoren herum, weil es z.B. Sound Forge nicht für den Mac gab und Digas auch nicht. Vom Mac zu streamen war dann auch eine ziemliche Scheiße. Eine vernünftige Playout-Software am Mac? Zumindest damals nicht vorhanden. Irgendwann kaufte ich mir ein Vista-Gerät – und zwar sofort, als Vista herauskam. Ich wollte so den Mac-Frust hinsichtlich fehlender vernünftiger Enterprise-Software entgehen. Das klappte aber nicht, denn Vista war noch übler als der Mac. In meiner Erinnerung ist von Vista eigentlich nur geblieben, dass dieses OS Ressourcen gefressen hat wie Sau und ziemlich oft wegschmierte. Allerdings: Das war halt bei mir so, möglicherweise war mein System auch gehörig misskonfiguriert (wozu Vista ebenfalls einlud).

Wie vorhin schon gesagt: Ich habe mir von Windows 7 nicht viel erwartet – bin aber über einige Punkte echt begeistert: Zuerst muss ich hier die gute Abwärtskompatibilität nenen: Ich habe noch einige Software aus alten Tagen, die tut, was ich will. Bis zu XP ist das alles abwärtskompatibel und zwar performant! Da mag im Hintergrund eine Kompatibilitätsmaschinerie anspringen – der User kriegt davon nichts mit. Das ist schon extrem gut. Zum Vergleich: Ich konnte meine Macs nie auf Lion updaten, weil ich sonst meine alten universal binary-Programme nicht mehr hätte nutzen können. Desweiteren gefällt mir das Prinzip der Bibliotheken gut, die Suche bei Windows hat inzwischen eine akzeptable Geschwindigkeit (hier war der Mac immer besser!) und auch die Vorschaufunktionen im Explorer sind inzwischen richtig gut. Ich hatte früher Windows als ein System in Erinnerung, das schon bei der Erstinstallation mit Zeug wie Windows Mail, dem Movie Maker und anderem Krempel überfrachtet war. Hier nimmt sich Win 7 schlanker aus, das honoriere ich.

Was weiterhin sehr sehr gut ist: Ältere Hardware läuft flott mit 7, 64-Bit-Geräte rocken geschwindigkeitsmäßig die Sau. Ich bekomme also für einen älteren Rechner, der seinen Job durchaus noch tut, ein modernes System und nutze mit dem selben System die Leistung neuer Geräte voll aus. Und so kann ich dank 7 auch mit eher spärlicher Neu-Hardware gut arbeiten. Beispiel gefällig? Netbooks – sofern sie kein Vermögen kosten sollen, sind mit ihren kleinen Atom-Prozessorchen unter Vista nie sinnvoll benutzbar gewesen und selbst bei XP war der Spaß begrenzt. Wer sauber mit einem solchen 1,6 GHz-Atom-Dingli arbeiten will, braucht entweder Linux – oder 7. Ich sag jetzt mal ganz frech: Netbooks machen erst seit 7 Spaß und man ist damit um Welten produktiver als mit einem Tablet.

Freilich gibts auch Sachen die nicht so schön sind – zuerst einmal gehört dazu, dass im Schnitt 30 Euro im Jahr für die Lizenz des Virenscanners ausgebe. Der von Windows selbst soll gar nicht mal so übel sein, aber irgendwie will ich doch dem All-inclusive-Schutzpaket mehr vertrauen und das Gepopuppe der Freewarescanner würde mir zu sehr auf den Zeiger gehen. Auch das Java, Flash und besonders Acrobat gefühlt im Stundentakt um Updates betteln, nervt. Über Adobe Air habe ich mir schon die Platze geärgert. Aber da kann im engeren Sinne Windows nichts dafür.

Gewonnen habe ich aber für wenig Geld eine schnelle Maschine die tut, was sie soll. Ich bin also mit Windows zufrieden. Und zwar wider Erwarten.

Zum Schluss dieser sehr subjektiven Betrachtung, die sich dann irgendwie doch zu einem Rant gegen die Fallobstfabrik ausgewachsen hat, will ich auf das Thema noch ein wenig globaler schauen: Zuerst einmal finde ich diese Patentnummer – besonders die Causa Apple vs. Samsung hochgradig peinlich. Mich wundert nun nicht, dass Apple in Ammiland den Prozess gegen Samsung gewonnen hat – wer sich daüber ernsthaft gewundert hat, der möchte jetzt einfach mal das Wort „Protektionismus“ googeln und weiß dann im Groben Bescheid. Und mit der Realität hat das Urteil auch nichts zu tun, denn wer das zweier Galaxy von einem iPhone 4 nicht unterschieden kriegt, merkt auch den Unterschied zwischen einem Cheseburger und einem Mauerziegel nimmer.

Nebenefekt ist, dass Apple bei mir im Ansehen noch tiefer gesunken ist. Wir haben uns daran gewöhnt, dass Innovationen irgendwann Modifikationen erfahren und durch Mitbewerber in der Fläche verfügbar werden. Und dann kommen eben neue Innovationen. So funktioniert Fortschritt eben. Aus meiner Perspektibe wurde hier auch nicht nachgefeilt sondern sich an gängig gewordener Technologie orientiert. Dagegen zu klagen wird auf Dauer nichts bringen – zumal Apple sich ja durch unterschiedliche Märkte klagt. Klar ist auch: Mit Samsung ist ein Hardwarehersteller ins Fadenkreuz geraten, der zeigen konnte, dass sich mit Andoid massenkompatible Geräte bauen lassen. Ziel ist m.E. nicht Samsung sondern Google. Nur derzeit kommt Apple gegen Google nicht an. Und selbst wenn – das wirkliche Geschäft wird ja doch in China gemacht. Was bedeutet das? In meinen Augen muss Apple jetzt mit iPhone und iPad verdienen, was verdienbar ist, denn in wenigen Jahren ist das iPhone und iPad nicht mehr interessant. Android hat das Rennen ja schon jetzt gemacht – in extrem kurzer Zeit! Erinnert ihr Euch noch an das erste Google-Telefon? Das kam am 2. Februar 2009! Das sind ziemlich genau dreieinhalb Jahre, die Android gebraucht hat, um iOS haushoch zu knacken. Berücksichtigt man im diesem Zusammenhang noch die Lebensdauer der Produkte und die Marktsättigung und bezieht in die Betrachtung mit ein, dass das iPhone wegen seiner massenhaften Verbreitung auch als Statussymbol nicht mehr so recht taugt, bekommt man schnell das Gefühl, dass Apple jetzt – gegenwärtig – das Geld verdienen muss. Über Bande hat das freilich auch Auswirkungen auf Microsoft – die verdienen nämlich pro Android-Lizenz etwa 5 Dollar (Quelle: DRadio Wissen). Mit jedem verlorenen Prozent Marktanteil nährt Apple seine zwei wichtigsten Konkurrenten.

Apple-Chef Steve Jobs hat vor seinem Tod alles daran gesetzt, das konkurrierende Smartphone-Betriebssystem Android von Google zu „vernichten“. Er wollte einen „Atomkrieg“ dagegen führen. (Quelle)

Mich wundert das nicht. Nur: Mit der Politik, die Jobs fuhr und die jetzt noch gefahren wird, kann seitens Apple nicht mehr gewonnen werden. Ich bin überzeugt, dass man das weiß und daher im Endeffekt nur versucht, Verkaufsverbote zu erwirken um ad hoc das Geld zu machen, das (noch) zu machen ist. Eine langfristige Stategie kann ich nicht erkennen. Die Apple-Patenttrollerei könnte aber auch einen Imageschaden bedeuten, denn wenn Samsug-Telefone dem iPhone in der Tat so ähnlich seien wie behauptet, dann müsste ich ja bescheuert sein, um bei Apple für ein ähnliches Telefon viel Geld auszugeben – die Katze beißt sich in den eigenen Schwanz.

Wer also sein Geld mit Apple-Aktien verbrennen will – nur zu. Mich würde es jedenfalls nicht wundern, wenn Apple das zweite Facebook wird.

Neben iOS und Android ist ja Win 7 Mobile das dritte große System auf dem Handy – aber auch hier will ich mich nicht zu Jubelstürmen hinreißen lassen. Der Kardinalsfehler im Mobilfunkmarkt wurde in meinen Augen von Nokia begangen – indem man sich entschied, sowohl Symbian wie auch Meego nicht mehr weiterzuentwickeln.

Zum Thema Tablet nur einige wenige Gedanken:  Die Funktionen, die sich auf so einem Gerät sinnvoll nutzen lassen, sind limitiert. Es bedarf schon heute kaum noch schnellerer Hardware, surfen und Video schauen funktioniert ja. Vielleich werden in Zukunft die Grafikchips dieser Geräteklasse noch besser, das würden die Gamer sicherlich dankbar annehmen. Vielleicht kommt in den nächsten Jahren 3D aufs Tablet (obwohl aufgrund der Größe da der Spaßfaktor übersichtlich bleiben dürfte). Das war es dann aber auch. Insofern ist man auch hier weder auf „Innovationen“ von Apple oder Microsoft angewiesen – Android wird auch hier das Rennen machen.

Nicht dass jetzt der Eindruck entstünde, ich wäre ein Android-Fanboy – wirklich nicht. Ich finde Android per se ganz chic und gut benutzbar – sehe die tiefe Verquickung mit Google jedoch als ein wesentliches Argument, um um Android einen Bogen zu machen. Einige Kompromisse wird es aber geben müssen, denn recht viel mehr Auswahl gibt es nicht. Ich bin zwar sehr auf bada 3.0 gespannt – aber ich rechne mir da keine großen Chancen aus – zuviele App-Entwickler unterstützen bada nicht. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich bada in der Nische der Einsteigersmartphones hält – nur da will ich persönlich halt nicht hin, eher würde ich mir ein gebrauchtes Telefon kaufen.

Sollte ich diesen Rant jetzt mit dem Rat beschließen, sich Microsoft zuzuwenden? Nein, pauschal kann man das nicht sagen und hinsichtlich der derzeitigen Entwicklung sollte jeder die hier viel zu kurz gekommene Alternative Linux in seinen uunterschiedlichen Ausführungen und Distributionen ansehen. Microsoft ist mit seiner „Heimtelefonierpolitik“ nämlich auch nicht so zivil unterwegs, wie man annehmen möchte. Trotzdem: Wer sich zu Linux nicht durchringen kann (was ich verstehe), der bekommt das „Fehlverhalten“ von Wndows immerhin noch regelhaft in den Griff. Bei den Apple-Geräten ist man da eher verloren.

SIII gewinnen.

*bing. Reklame* androidnext wird ein Jahr alt und verlost zu diesen Anlass unter anderem drei Galaxy S III, ein Gerät, auf das ich ja schon seit Erscheinen scharf bin. Um teilzunehmen, muss man Namen und Mailadresse hinterlassen, weiterhin kann man virtuelle Lose sammeln, indem man über die Aktion bloggt – was ich hiermit mal eben gemacht habe.

Auch wenn es meine statistischen Chancen schmälert, ein SIII zu gewinnen – bekommen kann man es mit Glück auf http://www.androidnext.de/gewinnspiel. Mitmachen.

Offline oder 120,-

So, ich bin dann mal offline. Ich will gar nicht offline sein – aber wenn M-Net meinen Anschluss am Wochenende entstört, muss ich 120,- Euro blechen, obwohl es der Fehler von M-Net ist. Fein – oder?

Nun, wenn Ihr ebebnfalls Probleme mit dem Internet oder M-Net habt, dürft Ihr gerne kommentieren, ich wähle mich dann mal per Handy ein…

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