Ich habe mich in diesem Blog ja schon des Öfteren als überzeugter Palm-User geoutet und so tut es mir richtiggehend leid, dass Palm trotz Pre und Pixi scheinbar immer noch nicht auf dem aufsteigenden Ast ist – im Gegenteil, es wird wohl eng.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass nun die Gerüchteküche brodelt, Palm wird als heißer Übernahme-Kandidat gehandelt. Wer wohl könnte Palm kaufen? Nokia?
Gizmodo hat einen sehr lesenswerten Artikel veröffentlicht, ein Statement von Phil Kearney, der einmal für Apple arbeitete und der spekuliert, dass Google palm übernehmen könnte – denn Google ist sehr reich, Palm ist für Google billig zu haben und Google muss was tun, denn schließlich werden die Android-Handys überwiegend von HTC hergestellt (und die batteln sich gerade mit Apple um Patente).
Ich kann die Argumentation von Kearney gut nachvollziehen. Aber was würde das für die User bedeuten?
Die Integration des pres mit einem Google-Account funktioniert ja schon jetzt – zu gut für meinen Geschmack, weil wirklich alles over the air mit den Google-Diensten (z.B. Mail, Calendar etc.).
Die Synchronisation des pres war nicht nur rechtlich sondern auch technisch immer eine recht hakelige Sache – so was will ich als Kunde, der 500 Euro für ein Telefon zahlt, natürlich nicht.
Es ist also vorstellbar, dass die Google-Dienste sehr sehr tief in das Telefon integriert werden – ein Grund, der mich bislang davon abhielt, ein Android-Telefon ernsthaft in Erwägung zu ziehen und ein guter Grund, Palm auf die Abschussliste zu setzen, wenn es soweit kommen sollte.
Die Datensammellei von Google kann irgendwann zur Katastrophe führen, nämlich dann, wenn Google gehackt wird oder dann, wenn sich Staaten dieser Daten bemächtigen. Bei einer Übernahme von Palm durch Google könnte das pre also ein immerwährender Spion im Dienste Googles in der Tasche sein.
Ich kann mir nicht gut vorstellen, dass ein palm-Googlephone das sein soll, was der Kunde will. Wer ein ore kauft, tut das in der Gewissheit, sich nicht mit den unsinnigen Limitationen des iPhones herumschlagen zu müssen und sich nicht zwingend an Google zu binden wie bei Android.
Nokia könnte ebensogut von Palm profitieren, denn letztlich sind deren Telefone sehr wertig, die Software stabil aber minderchic und der richtige Burner ist der Nokia-eigene App-Store namens Ovi auch nicht. Palm könnte für Nokia eine gute Akquisition sein und zudem verhindern, dass Palm allzu dreckig wird.
Es bleibt aus meinerSicht zu hoffen, dass sich Google Palm nicht unter den Nagel reißt, auch wenn es aus wirtschaftlichen Erwägungen sinnvoll wäre.