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Ende Mai startet der DVB-T2-Regelbetrieb in Nürnberg.

Gute Nachrichten für die Fernsehzuschauer in der Region, die ihr Programm über die gute alte Antenne empfangen: Am 31. Mai startet bei uns der Regelbetrieb für DVB-T2.

Was ist DVB-T2 und warum ist das (zumindest aus meiner Sicht) eine gute Nachricht?

Nun, vereinfacht gesprochen ist DVB-T2 die HD-fähige Variante von DVB-T. An der Empfangsart, an der Bedienung und auch an den Features ändert sich im Wesentlichen nichts, allerdings wird das Bild nun „hochauflösend“ übertragen, was über Kabel, Satellit und auch per Internet längst der Fall ist. Im Fall von DVB-T2 wird also – wiederum vereinfacht dargestellt – das Übertragungsverfahren gewechselt: In Deutschland bedient man sich des Codecs HVEC, auch H.265 genannt. Das hat, das will ich nicht verschweigen, aber auch zwei Nachteile: Zum einen ist das Verfahren nicht abwärtskompatibel, d.h. mit dem alten DVB-T wird man das neue Programm nicht sehen können, nach einer Übergangszeit braucht man dann wohl auch einen Neuen Empfänger (einen Receiver oder Stick). Außerdem unterstützt der neue Standard auch Pay-TV, RTL, Sat. 1, Pro 7 und Konsorten sollen künftig terrestrisch nur gegen Bezahlung zu empfangen sein (und mir persönlich sind die Frequenzen für irgendwelches Pay-Gelumpe terrestrisch zu knapp. Aus Prinzip).
Der Vorteil: Wir sehen zukünnftig über Antenne HD-Fernsehen und werdenb über DVB-T auch wesntlich mehr Sender empfangen – von bis zu 40 Programmen ist die Rede. Auch soll – aber da fehlt mir die praktische Erfahrung – die Übertragung stabiler funktionieren.

Ich mag DVB-T, denn ohne großen Installationsaufwand und mit beachtlicher Stabilität lasst sich recht angenehm fernschauen, ohne das zusätzliche laufende Kosten entstehen (wie beispielsweise beim Kabelfernsehen). Der große Nachteil von DVB-T, nämlich die inzwischen wenig attraktive Bildqualität, wird mit DVB-T2 ausgeglichen.

Und Nürnberg, das zeigt die Karte der offiziellen DVB-T2 HD-Internetpräsenz, wird gleich zu Beginn des Regelbetriebs mitversorgt.

Nun stellen sich freilich noch ein paar Fragen, die ich versuche, zu beantworten:

Brauche ich für DVB-T2 eine neue Antenne?

Wenn ich bereits DVB-T empfange und eine funktionierende Antenne habe, nein. Natürlich kann es in der Übergangsphase passieren, dass ich in einem Gebiet wohne, in dem ich mit der Zimmerantenne DVB-T empfangen kann, für DVB-T2 aber eine Außenantenne benötige. Mit zunehmendem Ausbau sollte sich das aber geben. Spezielle Antennen für DVB-T2 braucht es aber definitiv nicht, da im selben Frequenzband wie DVB-T gesendet wird.

Kann ich jede Box und jeden Empfänger für DVB-T2 verwenden?

Leider auch: Nein. Der Receiver, Fernseher oder DVB-T2-USB-Stick muss nach dem oben schon erwähnten HVEC-Standard arbeiten. Viele Geräte aus dem Ausland kölnnen das aber nicht, sie empfangen den H.264-Standard, der in Deutschland nichts nutzt. Daher warne ich davor, sich z.B. aus China vermeintlich günstige DVB-T2-Empfänger zu kaufen (z.B. über amazon oder ebay), sie werden hier derzeit mehrheitlich nicht funktionieren. Wer sichergehen will, dass die Geräte funktionieren, und wer sich nicht auskennt, sollte beim Kauf auf das grüne „DVB-T2 HD“-Logo achten, wie man es auf dieser Seite sehen kann.

Was kosten die neuen Boxen?

Zwischen 50,- und 100,- Euro kosten die wenigen Boxen, die jetzt schon verfügbar sind. Ich vermut ja, dass sich das hier ähnlich entwickelt wie seinerzeit bei DVB-T: Am Anfang waren die Geräte seinerzeit halbwegs erschwinglich, binnen eines Jahres fielen die Gerätepreise dann spürbar. Da das alte DVB-T ja nicht von heute auf morgen abgeschaltet wird, würde ich mich diesmal nicht unter die „early adoptors“ zählen und erst mal ein wenig zuwarten. Auch, weil aktuell die Geräteauswahl noch nicht allzu groß ist.

Wochenrückblick KW30/2013

Und wieder ein kleiner Wochenrückblick…

  • Das Klassik Open-Air soll lt. NN über 75..000 Besucher gehabt haben. Dafür ging es nach meiner Beobachtung total zivil ab – kaum Müll, alle Leute ruhig und freundlich. Es waren verdammt viele da – ja, das hat man gemerkt – aber 75k?! Ich bin immer noch geplättet ob der schieren Zahl.
  • Royalbaby. Mit zwar wurscht. Das witzige Randdetail: Die Presse stand Posten, aber als die Geburt gemeldet wurde, war das Baby schon etliche Stunden auf der Welt. Very British. (Update: Schau hie! Schorsch heißter!)
  • Telefonica (o2) schluckt also E-Plus. Diese Meldung kam für mich jetzt echt überraschend. Das ist in vielerlei Hinsicht spannend: Warum hat das Kartellamt das genehmigt? (Hat es gar nicht, muss noch gefragt werden) Warum hat KPN da mnitgemacht? Was heißt das für die Kunden? Ich oute mich mal: Ich bin u.a. E-Pluskunde seit 2005. In der Stadt ist E-Plus super, auf dem Lamd eher nicht. Das mobile Internet von E-Plus ist langsam. Wo o2-Kunden HSDPA haben, hab ich mit E-Plus oft nur einfaches 3G. Mal sehen, ob sich da was tut. Auch hinsichtlich des Services bin ich gespannt – als E-Plus-Altkunde werde ich noch immer sehr gut betreut, bei o2 fand ich den Service immer etwas semi… Wir werden sehen.
  • „Veganer des Internets: Leute, die nicht auf Facebook sind und das jedem immer und überall erzählen müssen.“ (via Twitter, @GebbiGibson). Ich oute mich als Interetveganer, schaut mal links…
  • Ich frage mich, wie der Gaul da reingekommen ist?! Schwank aus meiner Jugend: Wenn damals im Mäcces an den „Schaltern“ sehr viel los war, bin ich immer zu Fuß durch den Drive-In-Schalter gelatscht. Das fanden die Mitarbeiter jedes Mal sauwitzig und ich wurde immer (!) freundlich bedient. Manchmal haben die aber auch saublöd geguckt….
  • Montags und Donnerstag wiederholt der BR übrigens zur Prime den Monaco Franze. Auch wenn nun die ersten beiden Folgen durch sind – perfekt!!
  • Ich mach ja nur selten (und ungern) Werbung – aber in diesem Falle dann doch: Wer diesen Sommer noch einen einfachen HD-Camcorder mit optischem Zoom braucht: 65 Euronen bei Plus.
  • Nun, das Kultusministerium in BaWü tut Gutes: Lehrer sollen Social Media nicht mehr für dienstliche Zwecke verwenden dürfen. Und wisst ihr was? Meiner bescheidenen Meinung nach ist das, was hier nach vorsintflutlicher Pädagogik klingt, exakt das Richtige! Im Übrigen bin ich der Meinung, dass sich Pädagogen generell mal ihren Umgang mit ScM überlegen sollten und dabei möglichst auch die Perspektive des Kinderschutzes mitdenken. Diese dienstliche Anweisung weist jedenfalls in die richtige Richtung.
  • Eine mehr als interessante Definition von Big Data. Treffend.
  • Also ich finde diese Schmalzdapfer an den Fenstern von Bus und Bahn ja nicht besonders einladend.
  • Nochmal zur o2/E-Plus-Sache: Das Kartellamt war da noch gar nicht drüber. Wetten, dass die irgendwas verkaufen müssen? Da bin ich mal gespannt, was das sein wird. Folgenden Link zum Focus habe ich bekommen – das das den Wettbewerb anheizt, glaube ich kaum. Das ist FDP-Dummgeschwätz. Wenn wir nurmehr drei große Mobilfunker haben, orientiert sich das neue „o2-Plus“ an den deutlich teureren Preisen von Telekom und D2 vodafone. Bislang haben sich o2 und BASE ins Preisbattle gestürzt, nun werden die nutzen, dass Telekom und vodafone sehr teuer sind und gucken, schnell wieder die Fusionskosten reinzuspielen. Telefonieren wird wieder teurer.
  • Mollath bleibt also weiterhin in der Psychiatrie. Das wundert mich wenig. Ich habe – so zynisch den jetzt klingen mag, eine Wette laufen, dass er erst nach der Landtags-, Bundestagswahl und einer gewissen Schamfrist freikommt. Wenn er freikommt, sind die Mikrofone offen und dann bekommt der Justizskandal eine persönliche Stimme. Das ist nicht gut für Merk und CSU, das macht sich vor der Wahl einfach nicht hübsch.
  • Die Facebook-Aktie steigt um 20%. Sind die alle beknackt? Die nächste Blase, bitte.
  • Und auch in Zukunft hören Ammis die Telefonate ihrer eigenen Leute ab. No wonder.
  • Sehr interessant zu sehen, mit welchen Problemen Techniker kämpfen, um Audio über IP zu übertragen… Muss ja alles professionell sein (ich hätte da längst aufgegeben, und versucht, irgendwie herumzuskypen)…
  • Als Nichtanwohner fällt es natürlich leicht, sich für einen Ausbau des Verkehrsknotens am Wegfeld auszusprechen – ich bin mir im Klaren, dass das aus Anwohnerperspektive ganz anders aussieht – aber: Jedes Geld, dass VAG und Stadt in ÖPNV-Infrastruktur stecken, sichert die Anbindung der ländlichen Stadtteile – auch dann, wenn über einzelne Linien Rentabilitätsdebatten geführt werden. Ich komme aus einem Dorf, da gab es immer einen OVF-Bus nach Nürnberg. Mit etwas dünnerem Takt am Wochenende – aber ok. Nun fährt der Bahnbus am Wochenende gar nicht mehr! Null, nada, niente! Da draußen gibt es aber – abgesehen von Bushäuschen – keine ÖPNV-Infrastruktur. In der Regel ist es doch so: Dort, wo einmal investiert wurde, wird der Betrieb so lange wie möglich aufrechterhalten. Der ÖPNV-Knoten Wegfeld ist doch eine langfristige Versicherung auf eine ordentliche Anbindung. Und: Bei 22,-/m² würde ich nun nicht von einem generösen Angebot sprechen, aber wenn ich sehe, wie viel landwirtschaftliche Fläche für nen Zehner per m² über den Tisch geht…
  • stopsurveillance.org – mitzeichnen!
  • Löscher wird bei Siemens rausgeschmissen und – will man dem BR glauben – Nachfolger soll Kaeser werden. Den hätte ich gleich mit rausgeschmissen.
  • Die Stadt Nürnberg muss ziemlich pleite sein. Frühre gab es beim Bardentreffen immer einen oder zwei Acts, der im internationalen Show- und Musikgeschäft wenigstens kurzfristig anerkannte Erfolge feiern konnte. In diesem Jahr (wie im letzten auch): Völlig unbekannte bzw. gar keine Headliner. Gut, wäre bei diesen Temperaturen ja auch rausgeschmissen Geld.
  • A propos Wetter: Der Wetterochs kündigt an, dass diese ekelhafte Hitzewelle durch ein Unweter unterbrochen wird. Wohlan.

Hintergrund: ARD-HDTV-Ruckler via Sat

Vor zwei Wochen hatte ich hier ja schon einmal das Problem mit den Rucklern insbesondere bei den neuen ARD-HDTV-Sendern über Satellit berichtet. Über die Hintergründe konnte zu dieser Zeit nur spekuliert werden, doch für mich hat sich nach einem Telefonat letzte Woche einiges an Klarheit ergeben.

Ich will meine „Quelle“ nicht verraten, kann aber soviel sagen: Ich hatte am Donnerstag ein interessantes Telefonat mit einem Entwickler eines kleinen und feinen deutschen Satreceiverherstellers. Ihn zu erreichen war nicht ganz einfach, denn gerade bei den kleinen Herstellern brennt wegen der Umstellung derzeit immer noch die Hütte und gerade ältere Menschen haben mit dem Einspielen von Softwarefixes so ihre Probleme. Hier muss dann mal eine kleine Firma mit Mann und Maus Support leisten – eine echte Herausforderung.

Im Zuge der Analogabschaltung über Satellit hat die ARD zum 2. Mai viele ihrer Programme, darunter auch etliche 3. Programme, auf HD umgestellt. Möglich wurde das, weil durch das abschalten der Analogübertragung entsprechend Bandbreite auf den Transpondern frei wurde. Nichts desto trotz: Viele HD-Sender (darunter auch z.B. die Regionalstudios des WDR) schlucken freilich viel Bandbreite und so liegt die Umsetzung meines Wissens in einem Kompromiss: Die immer mit fixer Datenrate übertragenen Sende wechselten zu einer Übertragung mit variabler Datenrate. Das ist zu DVB-S2 auch standardkonform – aber eben auch ungewöhnlich.

Nun werden in Satellitenreceivern unterschiedliche Chipsätze verwendet. Recht gebräuchlich sind die der Firma NEC und die der Firma ALi. Und gerade mit den ALis gibt es hin und wieder Probleme. Diese Chips gelten gemeinhin als billig und robust. Allerdings bedarf es bei einem guten Teil der Geräte eine Abstimmung der Software – genaueres wurde mir allerdings nicht mitgeteilt, die im Zusammenspiel bewirkt, dass sowohl HD-Sender mit fixer wie auch variabler Bitrate einwandfrei dargestellt werden können.

Die Problemlösung liegt einzig in einem Software-Update und damit tun sich selbst einen knappen Monat nach der Umstellung noch etliche Hersteller recht hart: Für einige Receiver gibt es noch gar keine Updates, für andere wiederum sind in kürzester Zeit mehrere Softwareversionen herausgekommen, weil man für ein anständiges Testing wohl keine Zeit hatte. Hin und wieder sind auch die Geräte wegen unzureichender Updates eingefroren und lassen sich nicht mehr softresetten. Wer es abwarten kann, der sollte noch ein wenig auf ein finales und problemlösendes Release warten.

Interessant sind auch die Wege, wie ein Software-Update vonstatten geht. Gängig ist, dass man sich online das Update besorgt und das via USB-Stick auf den Receiver einspielt. Hier muss die Formatierung des Sticks und gerne auch mal eine vorhandene Ordnerstruktur berücksichtigt werden. Das ist nicht jedermanns Sache. Weiterhin gibt es dann noch die OTA-Update-Lösung. OTA heißt nichts anderes als „over the air“ und  die Software wird in diesem Modus via Satellit übertragen. Das ist einfach und chic, wenn es denn funktioniert. Betrachtet man die Vielzahl der Receivermodelle, die jeweils einzelne Hersteller im Portfolio habewn, bekommt man eine Idee, woher das Problem rührt: Ein schmalbandiger Transponder kostet eine Jahresmiete von 60.000,- Euro, sinnvoll abbildbar ist darüber eine Update für etwa 8 Modelle, denn sonst wäre die Wartezeit auf ein Update nicht zumutbar. Und man kann OTA die Updates auch nicht beliebig rollieren, weil man ja nicht weiß, wann wer mit welchem Modell den Receiver einschaltet. Manche Modelle holen sich das Update silent beim Start, bei anderen muss das OTA-Update manuell angestoßen werden. Solche Probleme haben Besitzer von HBBTV-Receivern, die mit dem Internet verbunden sind, prinzipbedint nicht – aber auch hier gibt es längst nicht für alle Modelle ein passendes Update.

Die Devise lautet: Abwarten und SD gucken. Und wenn man feststellt, das dem Updates nach einer gewissen Zeit keine Revisionen mehr folgen, kann man das ja einspielen und dann sollte es gehen. Wer dann aber immer noch Probleme hat, möge auch mal seine HDMI-Einstellungen versuchen und je nach Gerät mal zwischen 780p und 1080i umschalten. Denn manche Fernseher haben mit der Interpolierung der Auflösung bei schnellen Bildwechseln auch ihre Probleme.

Ob sich HD+ wirklich durchsetzt?

Nach der Lektüre dieser Heise-News musste ich hart lachen: Es scheint, dass sich HD+ nicht so recht durchsetzt und die Kunden mehrheitlich nicht gewillt sind, die „Infrastrukturabgabe“ zu blechen – warum auch?

Die Argumentation der Heise-Redaktion scheint mir durchaus schlüssig: Wer sich im letzten Jahr zu Beginn von HD+ einen entsprechenden Receiver kaufte, hatte nicht die große Auswahl und dürfte das aller Erfahrung nach erst nach reiflicher Überlegung getan haben, denn schon damals sprachen gute Gründe gegen so eine Anschaffung.

Inzwischen aber dürften etliche Receiverbesitzer nach Ablauf der einjährigen „kostenlosen“ HD+-Nutzung nicht mehr „zurückkehren“, denn der Mehrwert ist zweifelhaft, sind die HD-Sender doch in normaler Auflösung alle noch zu sehen. Und ohne Not geben nur wenige den Fuffie aus für RTL, SAT 1, Pro 7 und Konsorten.

Wer in der letzten Zeit Privatsender gesehen hat, dem dürfte die aufwändige Werbekampagne für HD+ kaum entgangen sein. Wer sich HD+ holt, der erkauft, der Link zum alten Beitag zeigt es ja, dies mit erheblichen Nachteilen. Ich bin kein Fan von HD+ und ich würde es mir auch nicht anschaffen. Gegen HD+ spricht eine Reihe von Argumenten:

  • Auch wenn die HD+-Smartcard im Bundle mit einemneuen Receiver angeboten wird, ist dies mitnichten kostenlos, denn die Nutzung gilt nur für ein Jahr, dann muss eine neue HD+-Karte angeschafft werden
  • Selbst wenn die Smartcard im ersten Jahr subventioniert wird, ist ein HD+-Receiver immer noch das teurere Gerät, denn der Receiver braucht mit dem Smartcard-Reader ja entsprechend aufwändigere Hardware
  • Die HD+-Sender werden kostenlos auch in normaler Auflösung gezeigt. Diese ist i.d.R hinreichend gut. Man sollte sehr kritisch prüfen, ob Privatfernsehen in HD einen echten Mehrwert bietet. Bei der durchschnittlichen technischen Ausstattung im Speziellen und der Programmqualität im Allgemeinen dürfen hieran durchaus Zweifel angemeldet werden
  • Jeder sollte freien Zugang zu frei empfangbaren Programmen haben. HD+ ist politisch betrachtet hier kontraproduktiv. Werden die SD-Sender irgendwann einmal abgeschaltet, hat sich hier ein „quasi-Pay-TV“ etabliert. Maßgabe der Lizenzierung war seinerzeit ja die Finanzierung des Sendebetriebs durch Werbung. Das könnte durch die HD+-Bestrebungen aufgeweicht werden (allerdings: Solange es nur so wenige Abonnenten von HD+ gibt wie derzeit, wird es die beteiligten Privatsender auch in SD geben, denn sonst wäre die Verbreitung ja unrentabel gering)
  • HD+ lässt sich technisch nur schwer und unkomfortabel mit anderen Pay-TV-Angeboten parallel betreiben

Warum HD+ weiter nicht taugt, zeigt auch ein guter Kommentar bei Sat & Kabel, den ich ob seines Wahrheitsgehaltes und seiner Pointiertheit hier verlinke. HD+ kann nur dann ein Erfolg werden, wenn RTL und Co. ohne HD+-Receiver gar nicht mehr frei empfangen werden können – vorher braucht das doch keiner so richtig. Und dann, so kann ichmir vorstellen, segmentiert sich der Markt in mindestens zwei Teile: Die Unterschicht holt sich HD+, der Rest verzichtet auf die großen Privatsender. Ich selbst sehe nur selten privat und hätte mit einem Verschwinden von RTL… von meinem Fernsehschirm genau gar kein Leiden. Ob man seitens der privaten dieses Risiko eingeht, ist auch fraglich. Wenn ich diese Art von Programm wollte, würde ich mir schon die Frage stellen, ob ich dann nicht lieber gleich zu Sky gehe, wenn es denn schon Pay-TV sein muss. Ich kann mir derzeit nicht vorstellen, dass man seine Werbebasis so gefährdet. Der Rest passiert ja sowieso im Internet.

Unboxing: Kathrein HD-Satreceiver UFS 903

Nachdem ich mit dem zuerst angeschafften Opticum-Receiver ja nicht so zufrieden war, musste recht schnell ein Ersatz her (und weil mir durchaus klar ist, dass man – um ein vernünftiges Ergebnis zu erzielen – auch monetär eine Schippe zulegen muss) habe ich mich bewusst für einen Receiver des Rosenheimer Herstellers Kathrein entschieden – eine kleine HD-Box mit der Type UFS 903.

Vorweg: Diesen Kauf bereue ich nicht, zeugt der Kathrein-Receiver in Bild und Ton sowie in vielen kleinen Details von Qualität (die aber ihren Preis hat).

Nimmt man den Receiver aus der Box, so erwartet einen auf den ersten Blick nichts besonderes. Das Gerät selbst ist von diskretem – fast biederem Design – nur die obere in silber gehaltene Abschlusskante lockert das sonst schwarz gehaltene Gerät auf. Weiterhin befinden sich ein Netzkabel, die Bedienungsanleitung, die Fernbedienung nebst Batterien und als Schmankerl ein HDMI-Kabel mit im Karton. Es ist schon ein besonderer Service, dass das HDMI-Kabel gleich mitgeliefert wird, bei unserem HDMI-fähigen DVD-Recorder, der ungleich teurer war, lag so ein Kabel beispielsweise nicht bei.

Zum Gerät selbst ist zu sagen, dass es über ein Volltextdisplay verfügt (das aber nur Großbuchstaben darstellen kann – es ist kein Punktmatrixdisplay wie z.B. beim Imperial HD2plus – aber es ist deutlich größer und lässt sich auch aus einiger Entfernung einwandfrei ablesen). Ein weiteres, wie ich finde, wichtiges Detail muss Erwähnung finden: Der Netzschalter, der eine komplette Trennung vom Netz erlaubt, befindet sich auf der Gerätevorderseite. Das ist eine Seltenheit – und gut für Geldbeutel und Umwelt, lässt sich der Receiver doch ohne jeden Aufwand abschalten, wenn man ihn nicht braucht. Außerdem findet sich eine Wippe zum Wechseln der Kanäle und eine Umschalttaste für den TV/Radiomodus an der Front. Auch das ist eine Seltenheit. In den 1990er Jahren war es weit verbreitet, die TV/Radio-Umschaltung direkt am Satempfänger vorzunehmen, heute ist das eher die Ausnahme. Dabei ist das wahnsinnig praktisch, denn so kann ich den Receiver, im Wohnzimmer an der Stereoanlage angeschlossen, einwandfrei zum Radiohören verwenden – ohne den Fernseher einschalten oder nach der Fernbedienung angeln zu müssen.

Auf der Rückseite des Geräts finden sich genau die Anschlüsse, die man braucht – nicht weniger und nicht mehr. Natürlich der Eingang für das von der Antenne kommende Kabel (auch Einkabelsysteme handelt der UFS 903) und der durchgeschleifte Ausgang. Auch die Euroscart-Buchse sucht man nicht vergeblich – gut so, denn nicht selten braucht man die auch. Ins Auge fällt außerdem der USB 2.0-Anschluss, der auch über die Stromspeisung von passiv gespeisten Festplatten verfügt. Dann der Lichtleiterausgang und ein SPDIF-Ausgang für die digitale Tonübertragung, ein einfacher analoger Videoausgang sowie ein analoger Audioausgang via Cinch. Und selbstverständlich – ganz wichtig: Die HDMI-Buchse.

Und dann gibt es da noch eine IR-Buchse: Hier kann man einen optionalen IR-Sensor anschließen, außerdem fungiert diese Anschluss als Datenschnittstelle für Servicezwecke. Sowas brauche ich nicht und wüsste auch gar nicht, wie ich das testen kann.

An dieser Stelle schreibe ich etwas über die Fernbedienung. Man benutzt sie sehr oft und deshalb ist sie auch wichtig. Kathrein ist es mit der beigelegten Fernbedienung gelungen, dem Kunden etwas in die Hand zu geben, was wirklich ordentlich ist. Die Fernbedienung ist leicht und schmal und liegt doch gut in der Hand. Auf etwa der Hälfte sind die Tasten für die Lautstärke und eine Wippe zum Programmwechsel, zum „Zappen“ angebracht, und zwar genau so, dass der Daumen exakt auf diesen Tasten liegt, wenn man die Fernbedienung in die Hand nimmt. Diese Tasten sind auch noch „daumenergonomisch“ abgesetzt angebracht und man findet sie auf Anhieb blind. Ich muss zugeben, dass ich bei keinem Receiver eine bessere Fernbedienung gesehen habe.

Die Tasten selbst sind zum einen aus Gummi, die weißen Programmwechseltasten und das ockerfarbene Steuerkreuz sind aus harten Plastik gefertigt. Sowohl die Gummitasten als auch die Kunsstoffwippen haben einen deutlichen Druckpunkt und geben mechanisches Feedback. Sehr lobenswert ist, dass die Fernbedienung den Receiver auch dann schaltet, wenn man sie nicht direkt auf das Gerät hält. Man kann umschalten ohne zu zielen – so soll es sein.

Nun mag der ein oder andere Leser anmerken, dass die Fernbedienung ja nur ein Detail ist – aber wenn man sich vergegenwärtigt, wie oft man eine Fernbedienung zur Hand nimmt, ist es schon wichtig, auch eine gute Fernbedienung zu haben. Diese Fernbedienung empfinde ich als optimal – sie ist sehr konservativ gestaltet und sie ist sehr komfortabel.

Die Installation des Receivers verläuft problemlos  – schnell ist die Auflösung des Fernsehers über HDMI, die Zeitzone und der oder die emfangbareN SatellitEn definiert. Auch lässt sich schon hier vorwählen, ob nur frei empfangbare Programme oder zusätzlich verschlüsselte Sender gesucht werden sollen – das spart einem später Arbeit – denn die verschlüsselten Sender müssen nicht händisch gelöscht werden. Auch die Vorprogrammierung des Empfängers ist halbwegs sinnvoll – lange Sortierorgien entfallen. Nach der Erstinstallation (das Menü wird in HD übertragen und lässt sich wirklich exzellent lesen) empfehle ich einen Suchlauf – hierbei werden nur neu hinzugekommene Sender abgelegt.

Bild und Ton können überzeugen: Der via HDMI übertragene Ton ist über jeden Zweifel erhaben, die HD-Sender liefern ein sagenhaft scharfes und kontrastreiches Bild. Die normalen „SD“-Sender werden überzeugend dargestellt, Klötzchen und Artefakte sind die absolute Ausnahme, Schwenks laufen flüssig über den Bildschirm.

Gleichermaßen für Plasmafernseher wie für LCD/LED-Technik eignen sich die Bildformate in PAL (Auflösung 720 x 576 Bildpunkte), 720p (1280 x 720) und 1080i (1920 x 1080).

Das Umschalten zwischen den Sendern verläuft zügig, es ist angenehm, könnte aber durchaus schneller sein. Die billigeren Geräte von Opticum und Digitalbox, die ich parallel getestet habe, fühlten sich beim Schaltvorgang schneller an.

Der UFS 903 verfügt zum einen über einen internen Videotext-Decoder und zum anderen wird das VT-Signal – also die Austastlücke – über Scart mitübertragen. Der interne Decoder funktioniert gut – die verwendete Schrift ist angenehm lesbar und wesentlich weniger „pixelig“ als man es vom konventionellen VT gewohnt ist. Hier hat Kathrein wieder ein kleines Detail perfektioniert – allerdings nur halb, denn die Tafelsuche dauert mir persönlich zu lang.

Sehr ausgereift und schön zu bedienen ist auch das EPG. Hier vermisst man keine Funktion, es verfügt über eine sinnvolle Kalenderfunktion und ist zudem in HD gut lesbar. Das Handyfoto des Fernsehschirms kann die tatsächliche Bildschärfe nur erahnen lassen. Über das EPG löassen sich auch Aufnahmen programmieren etc. Überhaupt ist die Menüsteuerung sehr dezent und logisch – diese gute Umsetzung erhöht den Bedienkomfort merklich.

Über die Aufnahmefunktion kann ich noch nichts sagen – ich bin noch nicht dazugekommen, diese auszuprobieren.

Mein erstes Fazit: Der Receiver ist super, denn es stimmen zum einen die Bild- und Tonqualität und außerdem sind viele Details liebevoll und elegant angepasst worden. Der Bedienkomfort ist ausnehmend gut – allerdings könnte das Gerät beim Umschalten, besonders aber beim Videotext schneller sein. Out of the box ist der UFS 903 eine prima Sache – Nichttechniker kommen mit der ausführlichen Anleitung in einwandfreiem Deutsch (heute leider eine Rarität) gut zurecht. Das Design des Receivers ist unspektakulär – dezent, das Design der Fernbedienung konservativ. Dies spielt in Anbetracht des im Receiverbereich durch nichts übertroffenen Komfort aber keine Rolle.

Ich habe mit zwei guten Freunden lange diskutiert, ob es überhaupt lohnt, für einen Receiver mit diesem Funktionsumfang so viel Geld auszugeben. Der Fachhandel hält ähnlich ausgestattete Geräte schon ab etwa 120 Euro bereit. Die Qualität des UFS 903 erreichen sie aber nicht. Der Receiver kostet im Fachhandel etwas über 200 Euro, in Internetshops ist er ab etwa 170 Euro regulär zu haben, mit Glück findet man ein (rares) Angebot für etwa 150 Euro*, billiger habe ich ihn noch nicht gesehen. Ich bin dr Meinung , dass es sich wirklich rentiert. Der Bedienkomfort bei einem täglich genutzten Gerät sollte ein paar Mark wert sein – außerdem nutzt einem ein teurer Fernseher nichts, wenn man ihm ein mittelmäßiges Signal zuführt.

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*Den Receiver habe ich bei comtech gekauft – hier wird er derzeit noch zum Kampfpreis von 149 Euro (bei kostenlosem Versand) angeboten. Per Vorkasse bezahlt, erreichte mich das Gerät gut verpackt binnen kürzester Zeit – ich bin echt zufrieden zund kann diesen Shop nur weiterempfehlen.

RTL-Gruppe stellt die Verbreitung ihrer Programme in Nürnberg über DVB-T ein

Die Meldung sorgt schon für Verwirrung, war doch in der Vergangenheit gerade die (technische) Vielfalt der über DVB-T übertragenen Programme neben der kalten Abschaltung analoger Frequenzen ein Erfolgsgarant für DVB-T.

Nun aber kursiert eine Meldung, die Gegenteiliges besagt und so gar nicht in die „DVB-T“-Strategie der vergangenen Jahre passen will: Die RTL-Gruppe steigt zum 1. November 2010 aus der Verbreitung ihrer Sender RTL, RTL II, Super RTL und VOX über DVB-T im Großraum Nürnberg aus.

Das löst bei mir Verwunderung aus – DVB-T profitierte von den „Privaten“ ganz erheblich, denn der Kauf einer Box rentierte sich erst mit der Bereitstellung vieler Programme. Zur Situation von DVB-T ist weiterhin anzumerken, dass es gerade in günstigen Wohnungen in den Altbaugebieten recht verbreitet ist: Dort ist oft die Dachantenne noch vorhanden bzw. wenn dort ein Sat-Anschluss anliegt, dann meistens nur einer pro Wohneinheit über die Gemeinschaftsanlage. Gerade also in den genannten Altbaugebieten, die nicht am Kabel hängen, hat DVB-T einen gewissen Stellenwert – zumal DVB-T im Stadtgebiet keine Antenneninstallation außerhalb der Gebäude erfordert.
Warum aber ist es zu dieser Situation gekommen? Nach allem, was sich insbesondere im entsprechenden Horizont-Artikel findet, hat die Bundesnetzagentur im Rahmen der Frequenzvergabe für die LTE-Netze zur Internetanbindung des ländlichen Raums via Mobilfunk genau jenen Bereich für diese Zwecke ausgewiesen, auf dem die RTL-Gruppe (zumindest zum Teil) sendet. Werden DVB-T-Frequenzen aber verändert, so steht dem jeweiligen Programmanbieter ein Sonderkündigungsrecht zu – und von diesem hat RTL überraschenderweise Gebrauch gemacht. So ist bei Horizont auch die Argumentation der RTL-Gruppe für diesen Schritt nachzulesen: Für die neuen Frequenzen erhalte man von der Netzagentur keine Zusage über das korrekte Funktionieren der Frequenzen. Und deshalb ziehe man das Engagement der RTL-Verbreitung in der Region Nürnberg über DVB-T zurück.

Für die Verfechter von DVB-T ist das ein schwerer Schlag. RTL ist Quotenbringer, gestern zum Beispiel wurde dieses Cobra-11-Ding von über 4 Millionen Menschen im Bundesgebiet gesehen. Auch wenn sich die Leserschaft dieses Blogs wohl nicht aus Cobra-11-Zuschauern rekrutiert – in der Masse hat RTL seine Zuschauer.

RTL wiederum lebt von Werbeeinnahmen und müsste der damit verbundenen Logik nach doch ein massives Interesse daran haben für jeden jederzeit über alle denkbaren Verbreitungskanäle empfangbar zu sein. Warum geht RTL dann den Deal mit der Bundesnetzagentur nicht ein und wechselt die Frequenzen?

Darüber kann nur spekuliert werden. Vielleicht ist sich RTL seiner Marktmacht gewahr oder überschätzt diese sogar dahingehend, dass sie den Zuschauern die Einstellung eines Übertragungsweges bewusst zumuten um sie damit zu zwingen, auf einen Verbreitungsweg zu wechseln, der das Quasi-Pay-TV HD+ erlaubt.

Für alle Nürnberger DVB-T-Zuschauer ist das natürlich ärgerlich: Sie müssen ab dem 1. November auf die Sender der RTL-Gruppe verzichten.

Ebenso bekundet die BLM nicht gerade Freude – und kündigt zudem an, die Frequenzen neu auszuschreiben. Welche Programme in Zukunft anstelle der RTL-Sender über DVB-T in Nürnberg zu sehen sein werden, ist derzeit noch nicht bekannt.

Quelle, Quelle.

Angetestet: Sat-Receiver Opticum 7300V PVR CI2CX Plus

Da ich nach meinem Umzug weg von KDG und NefTV bin und nun über Satelliten-Direktempfang verfüge, mussten auf die Schnelle zwei Satellitenreceiver her. Und da mich meine bessere Hälfte dringend ermahnte, doch nicht so viel Geld auszugeben, entschied ich mich nach intensiver Netzrecherche dazu, einen OPTICUM 7300V PVR – Receiver zu kaufen. Weil ich nicht so recht zufrieden bin mit dem kleinen Kasten, will ich hier einmal ein paar Worte zum Gerät verlieren.

OPTICUM 7300V PVR CI2CX PLUS

OPTICUM 7300V PVR CI2CX PLUS

Bevor ich lästere, muss eines gesagt sein: Das Preis-Leistungsverhältnis des OPTICUM ist ganz hervorragend – für um die 60 Euro geht der Receiver in diversen Online-Shops raus und für dieses Geld kann man nur wenig meckern. Aber jeder, der die Neuanschaffung eines Receivers plant, sollte sich durchaus überlegen, ob er nicht etwas mehr Geld einsetzen will.

Der Receiver wird in einer kleinen Packung geliefert, die neben dem Gerät selbst eine Fernbedienung und zwei Batterien für selbige sowie eine Bedienungsanleitung enthält. Die Fernbedienung ist etwas billig und klein geraten, auch die Tasten sind nicht besonders ergonomisch und etwas wabbelig. Der Receiver selbst ist mittelmäßig verarbeitet. Es wackelt und klappert nichts, die Front wirkt nicht so edel, na gut, man muss den Preis im Auge behalten. Überraschend gut ist die Bedienungsanleitung – sie ist knapp gehalten und für Menschen mit einem gewissen technischen Background auch ganz gut verständlich.

Knappe 60 Euro hat der Satempfänger gekostet und für dieses Geld wartet der OPTICUM mit allerhand Features auf – die wichtigsten seien hier einmal genannt:

  • der HDMI-Ausgang ist ein echtes Feature. Das Bild wird aber nur in normaler Auflösung übertragen – denn es handelt sich beim OPTICUM 7300V ausdrücklich um kein HD-fähiges Gerät. Dennoch ist der HDMI-Anschluss eine feine Sache – liefert er doch das bestmögliche digitale Bildsignal an den Fernseher
  • Kartenvielfalt: Wer gerne PayTV-Angebote nutzen möchte, ist mit dem OPTICUM gut dran – es besteht eine Aufnahme für ein CAM-Modul und zwei Slots für Conax-Smartcards. Das ist in dieser Preisklasse unerreicht!
  • Es gibt zwei USB-Schnittstellen. Eine dient nur der Stromversorgung und ist sonst ohne Funktion, die zweite Schnittstelle erlaubt den Anschluss eines USB-Sticks oder einer externen Festplatte, so wird der Receiver zum Videorecorder
  • Die Reaktionszeit des OPTICUM ist sehr gut – schnell ud flüssig lassen sich die Programme umschalten, auch die Reaktionszeit im Menü ist gut. Das ist der verbauten MIPS-CPU geschuldet
  • DiSEq 1.0 und 1.2: Rotorantennen und Multifeedantennen können angesprochen werden

Schnell verlief die Installation – für Astra und Hotbird ist der Receiver vorprogrammiert – nur: So richtig aktuell ist die Senderliste nicht. Daher ist ein Suchlauf eigentlich notwendig, will man nicht nur die „Hauptsender“ sehen. Das Sortieren der Senderliste ist ganz angenehm – das Menü erinnert mich irgendwie an das der kleinen Edision-Geräte. Es ist weder besonders schlecht noch besonders übersichtlich  – man kommt ganz passabel klar. In HD ist da natürlich nichts – selbst auf einem Plasma-TV wirkt die Schrift pixelig.

Pixelig ist auch das Bild, selbst auf den mit ausreichender Bandbreite abstrahlenden Hauptsendern fällt das – auch im Vergleich mit anderen Receivern – deutlich auf. Selbst bei einer Signalstärke von 98 Prozent neigt das Fernsehbild zur Klötzchenbildung – und erinnert so an die ersten Digitalreceiver, die um das Jahr 2000 ins Land schwappten. Das Bild ist akzeptabel – nicht schlecht aber auch nicht gut. Das gilt auch für den Ton. Der ist ok, in den Höhen etwas zu spitz, im Bassbereich ist er etwas dünn. Hier wäre – dem günstigen Preis zum Trotz – mehr drin gewesen.

Über die PVR-Funktion kann ich nichts sagen. Nach einigen Tagen im Test habe ich mich entschlossen, den OPTICUM zurückzugeben und mehr Geld für einen besseren Receiver in die Hand zu nehmen. Das gilt auch für das EPG – ein zwar wichtiges Element, nach der Bild- und Tonerfahrung ist das kein Bewertungskriterium mehr für mich.

Den Videotext habe ich getestet: Der interne Decoder baut die Seiten schnell und zuverlässig auf.

Die Bedienung des Receivers ist im Groben und Ganzen ok – die wesentlichen Funktionen lassen sich auch ohne Fernbedienung am Gerät steuern, das Menü ist in Ordnung. Das Display des OPTICUM ist sehr hell, zeigt im Standby die Uhrzeit und beim Umschalten auf einer Länge von acht Zeichen auch kurz den Sendernamen. Gut lesbar ist es zweifelsohne – ins Schlafzimmer würde ich den Receiver aber nicht stellen – leuchtet das Displaydoch sehr hell.

Wer die bei der Auslieferung aufgespielte Softwareversion verwendet, wird sich früher oder später über einen recht skurrilen Bug freuen oder ärgern:

Glückskeks-Bug

Glückskeks-Bug

Einmal täglich überrascht der Receiver durch Einblendung eines kurzen, völlig sinnfreien Satzes. Was das soll? Ich habe keine Ahnung. Wozu das gut ist? Zu nichts. Der Satz bleibt einfach am unteren Bildrand stehen – auch beim Umschalten. Erst ein Neustart lässt die Weisheit verschwinden – am nächsten Tag kehrt eine neue, dämliche wieder. Woher kommt das? Ich kann nur spekulieren: Vielleicht ist der Receiver aus chinesischer Produktion, vielleicht sind das Glückskeks-Sprüche und wenn dem so wäre, dann sind sie einfach schlecht übersetzt. In diesem Sinne: Zur Sicherheit wegen Wiebke.

Update: Der Fehler scheint sich durch eine krude programmierte Subtitle-Funktion eingeschlichen zu haben. Wenn eine Sendung Untertitel mit ausstrahlt, kann der Receiver die problemlos umsetzen, wenn es keinen gibt und man hat die Subtitlefunktion versehentlich gewählt, bringt der Receiver irgendwann irgendwelche Sätze oder Satzfetzen. Keine Glückskekse. Eigentlich schade.

Für wen eignet sich der Receiver und wer sollte über etwas anderes nachdenken? Der HDMI-Anschluss verleitet zu der Annahme, dass mit dem OPTICUM HD-Sender empfangen werden können. Das ist nicht so. Wer einen HD-fähigen Receiver sucht, braucht ein anderes Gerät. Auch große LCD/Plasmafernseher harmonieren nicht so recht mit dem Receiver, denn hier fällt das nicht immer perfekte Bild zu deutlich ins Gewicht.

Geeignet ist der Receiver aber als Zweitgerät für das Arbeitszimmer oder Wochenendhaus. Wer kein HD braucht, ab und an gerne etwas aufzeichnen will und (so wird ihm in einschlägigen Foren beschieden) bei mittlerer Signalstärke noch guten Empfang wünscht, der kann den OPTICUM durchaus gebrauchen. Der Preis des Receivers ist für das, was er an Features mitbringt, günstig.

Letztlich bleib noch zu klären, was OPTICUM für ein Hersteller ist. So ganz schlau werde ich daraus nicht. In Polen werden unter dem Label Router vertrieben, die OPTICUM-Receiver sind bei Globo Polska gelistet. Der Deutschlandvertrieb sitzt in der Nähe von Berlin. Wo die Geräte hergestellt werden, weiß ich nicht.

Und nochmal zu HD+

Bislang habe ich meine „Berichterstattung“ über HD+ ja im wesentlichen auf das Einbetten des einschlägigen Videos auf Youtube reduziert – mehr schien mir nicht nötig, denn der kurze Film zeigt alle wesentlichen Kritikpunkte am System gut verständlich auf.

Dumm nur, dass er jetzt weg ist:

„Dieses Video ist aufgrund des Urheberrechtsanspruchs von HD PLUS GmbH nicht mehr verfügbar.“ bekommt zu lesen, wer sich den Film ansehen möchte. Mir ist ein Rätsel, welche Urheberrechte das kleine Filmchen verletzt haben könnte – zu mutmaßen ist, dass es der HD PLUS GmbH aus Unterföhring nicht gefallen hat, dass deren Logo verwendet wurde (und auch das von CI+). Ich finde es schade, dass das Video, das immerhin von über 67.000 Menschen gesehen wurde, nun bei YouTube gelöscht wurde – besonders weil es technisch Unbedarften gut vermitteln konnte, warum man HD+ nicht kaufen sollte.

Die HD PLUS GmbH ist die Rechtsnachfolgerin von entavio, das sich nicht durchsetzen konnte. Entavio-taugliche Receiver waren selten und damals für viele auch nicht wirklich interessant, schließlich hatte man bei Verwendung eines free to air – Receivers keine wesentlichen Nachteile (und keine weiteren Kosten) in Kauf zu nehmen. Mit HD+ könnte sich das ändern – denn dort ist das wesentliche Feature, die Sender Sat 1, RTL, Pro7, Vox und Kabel 1 in HD sehen zu können. Die HD+-Funktionen sind aber mitnichten nach DVB-S bzw. DVB-S2 standardisiert; vielmehr ist HD+ eine darauf aufsetzende Technologie. Für den Anwender bedeutet das konkret, dass er mit einer speziellen HD+-Box auch DVB-S/2 sehen kann, eine DVB-S2-Box mit CI-Slot aber nicht zwingend HD+ via CI+ verträgt. Nun könnte man ja sagen, dass man sich als Verbraucher aus dem Dilemma befreien kann, indem man einfach eine HD+-Box kauft um „für die Zukunft gerüstet“ zu sein, unabhängig davon, ob man HD+ nun nutzt oder nicht.

Mir scheint dies aber ein wenig zu kurz gedacht: Die Wahrscheinlichkeit, dass oben genannte Sender irgend wann einmal aus dem FTA-Bouquet verschwinden steigt, wenn HD+ eine hohe Verbreitung erfährt. Und dann können die Kontrollfeatures von HD+ ausgespielt werden.

Ich selbst werde – im nächsten Monat habe ich Satellitendirektempfang – bei den Boxen, die ich kaufe, auf HD+ bewusst verzichten. Gründe hierfür sind:

  • Ich will kein Geld für Pay-TV ausgeben
  • ich brauche die genannten Sender nicht zwingend in HD (es wäre zwar nett – aber nicht zu diesen „Konditionen“)
  • Ich will auch in Zukunft selbst entscheiden, ob und wann ich ein Software-Update mache (nämlich nur dann, wenn die Software nicht stable läuft – sonst kann ich darauf verzichten)
  • Einschränkungen bei der Aufnahme und ggf. Archivierung von TV-Inhalten will ich nicht – sie bieten mir auch keinen Nutzen
  • Ich will mir genau das Gerät kaufen, dass mir gefällt, das ich bezahlen kann, das technisch gut ist. Ich will mich nicht von einem „Standard“ bei der Auswahl meiner zukünftigen Box auf einige wenige Modelle einschränkenlassen

Michi, der mein letztes Post ja entsprechend kommentiert hat, weist mit Recht darauf hin, dass man beim Receiverneukauf die D+-Funktion und die dazugehörige Karte nicht einfach geschenkt bekommt sondern deren Preis ja schon im Endpreis mit eingerechnet ist. Ich selbst will aber für eine Funktion, die ich wohl nicht nutzen werde und mit den möglichen nachträglichen Limitationen auch nicht mit meiner Haltung in Bezug auf offene Standards und Rundfunkfreiheit/Grundversorgung harmoniert, nicht auch noch bezahlen.

So spricht nichts für einen klassischen DVBS-„-FTA-Receiver, gerne auch vorbereitet für diverse Smartcards – aber es spricht nichts für eine HD+-Box.

Hier gibts noch einen „Mirror“ zum Video.

Und sollte es dann mal wieder weg sein, hier ist es auch noch mal…

Die Wahrheit über HD+

Dieses Video kam mir heute recht gelegen, da ich mir zur Zeit Gedanken über zwei neue Sat-Receiver mache. Gut, dass ich nun weiß, was ich nicht kaufen werde.

Update 07/17: Wen will es Wunder nehmen, das Video ist mittlerweile verschwunden…

DER Fernseher kommt von B&O

  1. Es ist DER Fernseher.
  2. Er hat Plasmatechnologie.
  3. Er verfügt über die gefühlte Größe des Fürstentms Liechtenstein.
  4. Er ist von B&O und ist ansehnlich.
  5. Er kann automatisch auf – und abwärts fahren.
  6. Thorsten schätzt ihn auf 40.000 Euro. Das ist falsch.
  7. Er wird um die 100.000 Euro kosten.
  8. Krass.

gesehen bei engadgedHD