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Wirtshaus-Explorer: Mam Mam Burger Nürnberg – nicht schlecht. Aber auch nicht wirklich gut.

Zweierlei vornan: Burgerläden schießen wie Pilze aus dem Boden, gerade in Nürnberg. Ich bin wirklich überrascht, welcher Hype um Burger gemacht wird. Das Phänomen ist aus Berlin bekannt, dort trendete der Burger – vor fünf Jahren. Es braucht halt immer ein bisschen Zeit, bis sich ein Trend in die Provinz verirrt…
Weiterhin: Ich habe an Gastronomie generell einen gewissen Mindestanspruch. Zu diesem zählt die Wertschätzung des Gastes. Einen Gast auch als solchen zu behandeln, bedeutet, ihn zu bedienen. Wer von mir verlangt, dass ich mein Essen und Getränk an einer Theke hole – der begibt sich auf das Niveau diverser Systemgastronomieketten – und hat mich folglich als Gast nicht verdient. Ich gehe aus freien Stücken nicht in diese Läden. Ich hatte das im letzten Jahr einmal in Köln in einem Hipster-Laden, das brauche ich nicht wieder. Wenn die Hipster darauf stehen, dass man mit ihnen schlecht umgeht, ihr Problem, nicht meins. Infolgedessen werdet ihr hier auch keine Kritik eines „Thekenladens“ lesen, denn das ist unterhalb der Kritik.

Es ist gar nicht so leicht, einen Burgerladen zu finden, in dem man noch anständig bedient wird. „Mam Mam Burger“ in der Tetzelgasse ist so ein Laden. Zwar steht in der Lokalzeitung Gegenteiliges, wir aber wurden am Platz bedient, wie es sich gehört – nicht nur freundlich, sondern herzlich. Der Service ist schnell, verbindlich und freundlich – man fühlt sich als Gast im puristisch gestalteten Burgerladen auf jeden Fall wohl. Eine Facebook-Kommentatorin schrieb: „Ich hatte das Gefühl, dass ich in einer Garage sitze. Es ist kein richtiger Fußboden verlegt.“ Mir ist das egal, ich saß gut und komfortabel an den langen Holztischen und das Wichtigste: Als wir den Laden verlassen haben, hat unsere Kleidung nicht nach Imbissbude gestunken – einwandfrei.

MAM-MAM-Burger_Nürnberg

Ebenso puristisch wie der Laden ist auch die Speisekarte: Es gibt Hamburger und Cheeseburger – gerne auch als Double, zwei Sandwichvarianten und Brownies. Dazu diverse Zutaten und Toppings. Und als Beilage: Pommes, hier heißen sie „Fritten“. Zu trinken: Milchshakes, die Softdrinks bestehen im Wesentlichen aus dem Fitz-Limo-Sortiment. Das ist arg gewöhnlich, aber ok. Bier? Augustiner. In Franken ist das, gelinde gesagt, eine Schande. Franken hat so viele gute Biere zu bieten, wer in Nürnberg Augustiner ausschenkt, den klage ich der Phantasielosigkeit an. Ein passionierter Biertrinker war das sicher nicht.

Wir bestellen zwei Cheeseburger, dazu Fritten und zwei Fritz-Getränke (0,33l). Für die Cheeseburger werden je 5,50 Euro aufgerufen, die Fritten schlagen mit je 2,75 Euro zu Buche, das kleine Fläschchen Fritz kostet ebenfalls 2,75 Euro. Und so sieht unser Menü dann aus:

Menü_Mam-Mam-Burger_Nürnberg

Die Pommes sind handgeschnitten und – so sagt ein Schild – zu 99% frei von Transfetten. Das ist zwar nett, fettig waren die Pommes aber trotzdem, halt nicht transfettig. aber prima gewürzt, und so sind sie auch essbar, obwohl sie alles andere als kross auf dem Teller liegen. Der Burger ist, gemessen an den Erwartungen, die man mit dem Preisschild von 5,5o Euro erzeugt, winzig. Die Burgersoße ist sehr gut, das Fleisch wäre es an und für sich wohl auch, leider war es bei uns viel zu „kohlig“ gegrillt und damit deutlich zu bitter. Der weitere Belag schmeckte frisch, das Bun war ausdruckslos, latschig und industriell uninspiriert. Es wurde uns also ein viel zu kleiner Cheeseburger serviert, der handwerklich halbwegs ok war, wegen des halbverbrannten Fleisches und dem langweiligen Brötchen aber allenfalls durchschnittliche Qualität aufweist. Man kann ihn essen, aus dem Haus muss man für so einen Burger aber nicht. In der Königsdisziplin eines Burgerladens wird im „Mam Mam Burger“ zwar nicht völlig versagt, das was auf dem Teller liegt, ist aber bei Leibe nicht der Reißer.
An den Sandwiches habe ich mich nicht versucht, ebenso nicht am Brownie – hierüber kann also kein Urteil gefällt werden.

Mein Fazit: Typischer „average“ Burgerladen. Service und Sauberkeit sind top, der Burger und die Fritten Mittelmaß. Das Ambiente ist einfach, ehrlich und stimmig. Alles ok, aber eben nichts Besonderes. Das Preis-Leistungsverhältnis ist inakzeptabel.

 Mam Mam Burger, Tetzelgasse 21, Telefon: (0176) 24939158.

Wurde die Nürnberger U-Bahn gehackt?

Wer vorgestern den Report aus München im ersten Programm gesehen hat der mochte seinen Augen nicht trauen: Eine U-Bahn in „einer deutschen Großstadt“ wurde demonstrationshalber von einem Herren namens Marco di Filippo gehackt – oder scheinbar doch nicht, so genau weiß man das nicht. Zweck der Übung war, zu demonstrieren, wie verwundbar wichtige Infrastruktur für islamistische Angriffe eines „Cyber-Terrorangriffs“ sei. Bei der U-Bahn, die als Demonstrationsobjekt herhielt, handelte es sich um die Nürnberger U-Bahn, genauer: Ziel des Angriffs war die Steuerung der vollautomatischen, fahrerlosen U-Bahnen der Linien 2 und 3.

Der Bericht ist übrigens auf den Seiten das Bayerischen Rundfunks zu sehen.

Bevor ich mich mit der VAG beschäftige, möchte ich einmal etwas auftrennen, was in meinen Augen nicht ursächlich zusammenhängt, nämlich den islamisch motivierte Terrorismus auf der einen Seite und die Angreifbarkeit von Infrastruktur – sofern ihre Steuerung vernetzt oder fernwartbar ist – auf der anderen Seite: Beides hat nicht zwingend etwas miteinander zu tun, denn der reine Umstand, dass ein technisches Netzwerk immer angreifbar ist, hat noch nichts mit der Motivation den Angreifer zu tun. Insofern sehe ich auch nicht, dass die Nürnberger U-Bahn ein besonders beliebtes Angriffsziel sein sollte – warum auch?

Interessant ist für mich noch ein anderer Aspekt: Wenn jemand „aus Hackerkreisen“ eine entsprechende Demonstration fährt, dann ist – aller Erfahrung nach – zuallermeißt mindestens einer der folgenden zwei Punkte gegeben, die dem Demonstrationsgegenstad innewohnen: Entweder ist das Demo-Objekt leicht zu hacken oder aber der Hack ist echt spektakulär. Zu letzteren Fällen zähle ich auch Hacks, die für sich genommen keine per se spektakulären Objekte betreffen, sondern Objekte die vielverbreitet, omnipräsent sind. Nun kann ich an dieser Stelle nur mutmaßen, allerdings drängt sich mir die Frage auf, ob im Falle der Steuerung der fahrerlosen U-Bahn in Nürnberg nicht tatsächlich beides der Fall war. Wer den entsprechenden Bericht der Nürnberger Zeitung zwischen den Zeilen liest und das Video des BR mitsamt den Kommentaren von Herrn Filippo einmal aus dieser Perspektive auf sich wirken lässt, der könnte unter Umständen zu so einem Schluss kommen.

Zahllose computerbasierte Systemsteuerungen seien so schlecht gesichert, dass sie von außen problemlos angegriffen, ja übernommen werden könnten. (Quelle: NZ)

Das für sich genommen ist nichts Neues; das es die Nürnberger U-Bahn getroffen hat, ist angesichts der Komplexität ihrer Steuerung aber auch nicht verwunderlich. Je komplexer eine Steuerung ist, je mehr Hierarchien auf diese Steuerung zugreifen können, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Angreifer eine Sicherheitslücke findet und zu nutzen versteht. Die möglichst exakte und kleinteilige Fernwartbarkeit und ein möglichst lückenloses Monitoring begünstigen genau diesen Umstand.
Und: An dieser Stelle muss ich leider etwas ätzen: Schon bei Stuxnet war es eine Siemens-Steuerung, die Kern des Angriffs war. Und im Video zu sehen ist die Softwaresteuerung einer Simatic. Ich gehe davon aus, dass man beim BR so sorgfältig arbeitet, dass das keine „Symbolscreenshots“ waren.

Über die Reaktion der VAG wundere ich mich sehr. Ich kann das Beschwichtigen der Pressesprecherin nicht verstehen. Eine gute Krisen-PR sieht erst mal anders aus, außerdem ist auch die VAG vor einem generell existierenden Problemkomplex nicht gefeit. Dies einfach zu behaupten trägt im Übrigen nichts zur Erhöhung der Sicherheit bei. Ich hätte mir als Statement seitens der Verkehrsbetriebe erstens ein klares Bekenntnis zu in solchen Fällen einzuleitenden unabhängigen Audits von absoluten Profis erwartet (nicht nur von VAG-Leuten, Betriebsblindheit, wissenschon, sowas muss extern bearbeitet werden). Ich hätte weiterhin erwartet, dass man Herrn di Filippo – öffentlich – einlädt und ihn seinen Hack seine Simulation demonstrieren lässt. Außerdem hätte ich mir die Demut gewünscht, einzugestehen, dass es eine wirklich sichere Anlagensteuerung nicht geben kann. Nichts dergleichen ist passiert. Stattdessen wird die VAG-Pressesprecherin wie folgt zitiert:

Er hat uns nicht gehackt. Dies wäre auch strafbar. (Quelle)

Ohgottohgottohgott!! „Dies wäre auch strafbar“ – einmal Naivität für 500, bitte! Der BR zeichnete im Groben folgendes Szenario: Wir sind von islamistischen Cyber-Terror verwundbar, weil unsere Infrastruktur angreifbar ist (wie gesagt, ich halte das für einen Fehlschluss, wir sind nicht von Islamisten allein angreifbar, wir sind von jedem angreifbar, der die Technik beherrscht – und darunter fallen logischerweise als Teilmenge auch Islamisten, klar). Dem cyber-terrorisierenden Taliban, liebe VAG, dürfte es allem Ermessen nach scheißegal sein, ob dies auch strafbar wäre.

Um gleich dem nächsten Fehlschluss hinterherzusteigen: Der NZ-Journalist resümiert am Ende seines Artikels:

So oder so: Viele kommunale IT-Systeme sind offenbar sehr verwundbar. Ob die U-Bahn-Steuerung VAG dazu- gehört, die Kraftwerks-Steuerung N-Ergie oder gar die Stadt Nürnberg selbst, bleibt vorerst offen.  (Quelle)

Wieso? Wieso sollen gerade die kommunalen Systeme sich für derartige Angriffe besonders anbieten? Was hat das Kraftwerk der N-ERGIE oder gar die Stadt selbst nun mit den (möglicherweise vorhandenen) Sicherheitslücken der RUBIN-U-Bahn zu tun? Ich sehe da keinen zwingenden Zusammenhang. Ich bin tatsächlich der Meinung: Es kann leider jeden treffen. Wichtig ist, seine eigenen Security auf möglichst hohem Niveau zu halten, um nicht die grinsende Beute potenzieller Angreifer zu werden. Wichtig ist auch, zu begreifen, dass IT-Sicherheit ein prozesshaftes Ding ist und tagtäglich erstritten und gewahr werden will.

Weiterhin: Wirklich kritische Infrastruktur gehört, auch wenn die Alternative im Zweifel sauteuer ist (z.B. Standleitungen) einfach nicht ans Internet. Und auch nicht zwingend ans öffentliche Telefonnetz (Anachronismusalarm! Das öffentliche Telefonnetz ist ja quasi das Internet. Ich prangere das an, ernsthaft!). Der Aufwand, den dann ein Angreifer betreiben müsste, wäre nämlich ungleich höher und würde auch die Anwesenheit des Angreifers vor Ort voraussetzen, was Ergreifbarkeit oder Verhinderung ermöglicht – und für den Angreifer ungleich höhere Risiken mit sich bringt. Einfach nur zu behaupten, die eigenen Systeme seien sicher, bringt: Nichts.

Btw.: Ich bin kein IT-Sicherheitsexperte. Das was ich hier zum Thema IT-Sicherheit fallen lasse, sind allgemein anerkannte und ganz basale Axiome. Sie sind so geläufig, dass sie schon fast wie Plattitüden wirken. Ich bin mir dessen vollauf bewusst. Umso mehr erschreckt es mich, dass dieses Basiswissen weder bei den Damen und Herren Journalisten noch bei Unternehmen wie der VAG gesetzt ist. Vielleicht ist ja genau dieser Umstand die eigentliche, gravierendere Sicherheitslücke.

Update, 17.01.2015, 17:40: Der Herr Felme von der Stadt Nürnberg hat´s übrigens begriffen.

Palm-Comeback?

Palm, der einstmals erfolgreiche Handheld-Hersteller gilt heute als Kult. Nicht unwesentlich dürfte dazu das legendäre PalmOS beigetragen haben – und der Umstand, dass die Firmenhistorie „vogelwild“ ist.

PalmOS konnte sich bis ins Jahr 2008 oder 2009 auf einigen Devices retten, galt aber zum damaligen Zeitpunkt schon als hoffnungslos veraltet. Zu spät setzte man bei Palm auf das System webOS, dass dann auf einer Handvoll Smartphones Anwendung fand. WebOS war für sich genommen ein gutes System, doch schon damals war der Markt fest unter iOS, Android und damals Symbian aufgeteilt – webOS blieb in der Nische – ohne wirkliche Chance.

Das in Schieflage geratene Unternehmen wurde von HP gekauft, viele Palm-Fans schöpften neue Hoffnung (auch ich) und HP brachte tatsächlich ein Tablet auf webOS-Basis heraus, ging mit seiner Neuakqiusition sonst aber recht stiefmütterlich um. Mit webOS und dem Markennamen Palm hat HP nichts mehr großartig angestellt und infolge dessen auch nichts gerissen und webOS still und heimlich an LG verkauft. Die hatten für webOS nicht nur eine Strategie sondern eine tatsächliche Verwendung: Es ist das Betriebssystem der aktuellen LG-Fernsehgeräte und auch eine Smartwatch mit webOS soll herauskommen.

Nun ist in Las Vegas mal wieder alljährliche CES – die für mich persönlich spannendste Nachricht war, dass der Markenname Palm nun ein Comback feiern soll: HP hat den Markennamen an ein chinesisches Unternehmen namens TCL verkauft. TCL ist hierzulande relativ unbekannt – aber ein riesiger Konzern mit 50k Mitarbeitern. Zum Markenportfolio von TCL gehört auch Alcatel Onetouch.

Der neue Firmensitz soll im Silicon Valley sein, man möchte die Community und die Palmfans mit Ihren Wünschen einbeziehen (wie auch immer das aussehen soll), ein Zurück zu webOS wird es aber nicht geben – schließlich wurde nur der Markenname verkauft.

TCL und damit Alcatel präsentieren sich derzeit ganz klar als von strengem Pragmatismus geleitete Innovatoren: Alcatel will noch im ersten Quartal eine echte runde Smartwatch mit Farbdisplay für unter 100,- Euro auf den europäischen Markt bringen, die – ausgestattet mit eigenem Betriebssystem – sowohl mit iOS als auch Android funktionieren soll. Das wäre ein gewaltiger Arschtritt gegen so ziemlich jede andere derzeit am Markt erhältliche Smartwatch, nicht nur preislich. Weiterhin angekündigt ist auch ein Telefon namens „Pixi 3“, das sowohl mit Windows Phone, Android wie auch Firefox OS laufen soll. Klar wird erst die Zukunft erweisen, was aus diesen Geräten wird – aber TCL/Alcatel Onetouch ist gerade auf dem Weg, die Branche von hinten aufzurollen.

Nun schalte ich mal in den Spekulations- und Wunschmodus: Was würde ich von einer neuen „Fa. Palm“ und deren Produkten erwarten? Zuerst einmal einen lückenlosen HotSync, mit dem ich meine seit der Jahrtausendwende unter PalmOS gepflegten Daten auf den neuen Palm-Devices weiterleben lassen kann (ich benutze die zum Teil fünfzehn Jahre alte Hardware nämlich noch immer – täglich). Ob das neue Palm ein eigenes neues Betriebssystem startet? Ich habe meine Zweifel. TCL/Alcatel könnte zwar eines ihrer proprietären Systeme auf den Tisch packen, das wäre aber kaum sinnvoll. Ein Konzept wie beim Pixi 3, das einen echten Multi-OS-Betrieb ermöglicht, wäre auch für die neue Firma Palm chic. Aber: Man will hier letztlich quelloffene Software sehen. Das würde gut passen. Mein Wunsch wäre weiterhin, dass sich TCL mal intensiv mit Access ins Benehmen setzt und Schnittstellen für PalmOS-Programme bereithält. Das wäre technisch gesehen sogar über die Access Linux Platform machbar (und aus meiner persönlichen Perspektive sehr wünschenswert).

Ob ich mir denn dann wieder ein „neues“ Palm-Gerät kaufe? Das weiß ich nicht, das hängt sehr von der Hardware, noch mehr aber von der Software ab: Wer heute noch mit PalmOS hantiert, der tut das nicht nur wegen der bis heute ungeschlagenen Usability und dem letztlich unübertroffenen personal information manager mit seinen erstklassigen Businessfunktionen, sondern auch, weil man hier die volle Souveränität über seine Daten behält – in Zeiten der ubiquitären NSA-Bespitzelung kein ganz schwaches Argument. Ich bin jedenfalls sehr gespannt, was TCL daraus macht!

Ellen Allien Boiler Room Ibiza DJ Set.

Grüß Gott,

ich hab seit November nichts mehr gebloggt, das liegt daran – bitte nehmt es mir nicht übel – ich will, auch auf die Gefahr hin, unhöflich zu sein, ehrlich sprechen – dass ich in der Tat besseres zu tun hatte. Nun, einer der Vorsätze zum neuen Jahr (ein gutes selbiges voller Gesundheit, Glück und Inspiration wünsche ich Euch nachträglich) ist, dass ich wieder etwas mehr blogge… Ich will mal sehen, ob es klappt.

Gerade stürmt es wie Sau und mir ist kalt. Ich könnte die Heizung höher drehen, habe mich aber für Ibiza-Feeling entschieden und rate Euch, es mir gleichzutun – hier ist ein netter Mix von Boiler Room TV mit Ellen Allien:

In diesem Sinne: Guten Start – macht was draus.

Sansa Clip Zip und Rockbox – das perfekte Gespann für Musik unterwegs

Nur ungern erinnere ich mich an den Betrag, den ich für meinen ersten iPod mit 40GB Festplatte ausgegeben habe. Das ist etwas mehr als zehn Jahre her (und schmerzt im Prinzip heute noch). Besonders lang hat dieses Apple-Gerät auch nicht gehalten, aber es war angehm groß. Über die Jahre hatte ich dann noch mal einen iPod und einen Player von iRiver, Musik hörte ich unterwegs aber meißtens mit dem Handy.

Seit einem Jahr bin ich damit allerdings nicht mehr so recht zufrieden, denn mein Handy nimmt leider keine externe Speicherkarte – und damit ist der Platz knapp. Außerdem bin ich vom Telefon – trotz oder gerade wegen des ganzen „beats“-Gedönz – klanglich nicht begeistert. Im Jahre des Herren 2014 beschloss ich also, mir einen MP3-Player zu kaufen (ein Anachronismus zweiter Güte, ich weiß).

Für die Urlaube sollte es ein kleines, nettes Gerätchen werden, das nicht allzu teuer ist und viel Speicher mitbringt. Viel Speicher ist mir besonders wichtig, weil ich ja nicht nur einiges an Musik mitnehmen möchte, sondern auch Hörbücher, Hörspielserien und Podcasts. Die Wahl fiel auf das Gerät „Clip Zip“ des (wohl eher von Speicherkarten und Festplatten bekannten) Herstellers SanDisk. Den Clip Zip gibt es wahlweise mit 4 GB oder 8GB internem Speicher und der Player verwaltet zusätzlich bis zu 32 GB micro-SD-Karten – knappe 40 GB sind eine Größe, die also dem iPod von vor zehn Jahren entsprechen (wenn auch etwa um das zehnfache billiger). Seit Februar nenne ich also den SanDisc-Player mein Eigen. Zu seinen Vorzügen zählt neben der geringen Größe der recht langlaufende Akku und ein mehr als akzeptabler Klang. Zudem gibts noch ein UKW-Radio und eine Aufnahmefuktion vom Radio und eine Diktiergerätefunktion. Wo viel Licht ist, ist freilich auch Schatten: Die Firmware des Clip Zip ist für meine Begriffe ziemlich buggy: Der Player neigt hin und wieder zu unvermittelten Abstürzen; noch nervtötender ist aber, dass er mit längeren Datei- und Ordnernamen nicht gut umgehen kann und dann werden Ordner mit Zahlen umbenannt und die Reihnenfolge ist im Dateibrowser im Eimer.

Was mich aber am meisten gestört hat, ist, dass der Player nur microSD-Karten bis maximal 32GB mountet. Das ist in meinen Augen eine etwas unsinnige Limitation, besonders wenn man sich vor Augen hält, dass eine 64 GB microSD-Karte kaum mehr als 30 Euro kostet.

Ihr ahnt es – für die beschriebenen Probleme gibt es eine überraschend einfache und komfortable Lösung: Rockbox. Rockbox ist ein alternatives, freies Betriebssystem für MP3-Player, dass – wenn es die Hardware zulässt – den vollständigen Funktionsumfang des Geräts nutzbar macht und sogar ermöglicht, das Original-Betriebssystem neben Rockbox zu booten. Rockbox bietet für den Clip Zip im wesentlichen folgende Features:

  • Das System greift in das Energiemanagement des Players ein, der Akku hält etwas länger durch.
  • Mit Rockbox lassen sich auch 64 GB große Speicherkarten am Clip Zip  verwenden – man muss sie nur in FAT32 formatieren, dazu später mehr.
  • Der Dateibrowser von Rockbox ist einfach, schlicht und funktional – und soweit ich das gesehen habe auch fehlerfrei.
  • Es existieren vielfältige Einstellungen – man kann seinen Player bestens customizen.
  • Für Blinde und Sehbehinderte gibt es eine Sprachausgabe – auch für sie wird der Player bedienbar.

Es gibt also etliche gute Gründe, aus seinem Clip Zip einen Rockbox-Player zu machen. Dagegen sprechen letztlich nur zwei Gründe, die gegen die Vorteile abgewogen werden wollen: Zum einen verliert man mit der Modifikation die Garantie des Players. Zum anderen besteht bei Modifikationen dieser Art immer ein gewisses Restrisiko, das Gerät zu „bricken“, es also – im Zweifelsfall vollständig und irreversibel – zu zerstören. Daher gilt auch hier, was ich in solchen Fällen immer schreibe: Ich übernehme für das Gelingen der nachfolgenden Anleitung, ihre Fehlerfreiheit und Umsetzbarkeit keine Garantie, auch nicht für daraus resultuierende Schäden. Wer die Modifikation durchführt, der tut dies ausdrücklich auf eigene Gefahr!

Die Zutatenliste für den Firmwaretausch nach obigem Vorgehen ist nicht allzu lang: Neben dem eigentlichen Player „Clip Zip“ und dem USB-Kabel braucht man eine 64GB-micro-SD-Karte (ich habe diese grauen mit dem roten Streifen von SanDisk genommen, funktioniert einwandfrei). Zudem braucht man als Software das Rochbox-Utility und eine spezielles Firmware-Release (die 2012er Firmware clpza.bin, der Installer hält hier aktuelle Downloadquellen bereit). Außerdem brauchen Windows-Nutzer noch ein Fornatierungstool, den FAT32 Formatter. Zu dieser Zutatenliste folgt nun – im November 2014 – eine Anmerkung: Mir scheint, dass man den Clip Zip auslaufen lässt und das Modell nun gegen den Player „Clip Sport“ austauscht, das sehr ähnlich aussieht, aber wohl nicht baugleich ist. Für den Clip Sport kenne ich nun kein Rockbox-Release, aller Voraussicht nach wird wohl auch keines kommen. Man kann den Clip Zip aber noch bekommen, entweder ist er bei lokalen Händlern noch in stock, oder aber man holt sich ein Refurbish-Gerät (über die allseits bekannten internationalen Handelsportale). Erst letzte Woche habe ich mir einen refurbished-Player geklickt, die 4GB-Variante kostet etwas mehr als 20 Euro, die 8GB-Variante etwa 30 Euro. Mein zweiter Player kam aus Schottland und ist von der Qualität her perfekt. Der Unterschied zur Neuware? Die refurbished-Player sind als solche gekennzeichnet, sonst konnte ich keinem feststellen.

REFURB

Sansa Clip Zip – oben ein Refurbish-Gerät aus Schottland, unten Neuware.

Zuerst einmal muss der Player vollständig aufgeladen werden. Währenddessen kann man schon mal die Software runterladen. Nun wird das Rockbox-Utility entpackt und gestartet, dann der Player angeschlossen. Das sieht (unter Win7) ungefähr so aus:

rckbox1

Screenshot des Rockbox Utility

Wenn das Gerät sauber erkannt ist, ist alles in Ordnung. Wer fürs Internet einen Proxy verwendet, muss den im Rockbox Utility noch schnell nachkonfigurieren, die Software lädt nämlich aktuelle Pakete nach. Ich habe – Speicher bringt der Clip Zip ja genug mit – alle Komponenten und Themes installiert, bei den Themes und den Spielen lassen sich ggf. noch ein paar Kilobyte sparen, wenn man das wirkich möchte. Mit einen Klick auf „Installieren“ beginnt die Installation, bei der eine Original-Firmware noch manuell nachgeladen werden muss. Wo die jeweils benötigte Firmware zu finden ist, sagt das Programm, man muss lediglich den Download per Hand anstoßen und dem Utility dann sagen, wohin die Datei gespeichert wurde – das ist eigentlich ganz einfach. Der Player legt bei der Installation ein paar Neustarts hin – nicht irritieren lassen… Während des Installationsvorgang darf der Payer unter keinen Umständen abgeschaltet oder von Rechner getrennt werden.

Ist der Vorgang beendet, wird der Player automatisch als Wechseldatenträger erkannt. Wenn man nun nich eine Speicherkarte in den Slot schiebt, werden zwei Wechseldatenträger gemounted, nun kann der Player mit Musik in Ordnern und Unterordnern befüllt werden. In der Rockbox-Installation ist bereits eine Ordnerstruktur vorgegeben, diese hat aber eher Vorschlagscharakter, kann also nach Belieben geändert werden. Der Player wird nun mit Musik befüllt und schon kann er genutzt werden. Alles paletti.

Alles paletti? Nun, es bleibt die 64GB-Speicherkarte, die noch FAT32-formatiert werden will: Rockbox nutzt nur Wechselmedien in dieser etwas altertümlichen Formatierung. Windows wiederum möchte Wechselmedien nur bis 32GB mit FAT32 formatieren. Was also ist zu tun? Die oben erwähnte Software Fat32Formatter (Achtung, es git unterschiedliche, bitte dem Link folgen) macht den Job. Die Datei muss in ein bestimmtes Verzeichnis extrahiert werden, sa dass die Datei „fat32format.exe“ ausführbar ist.

In der Kommandozeile wird dann der entsprechende Wechseldatenträger formatiert:

cmd
 fat32format <Laufwerksbuchstabe der gemounteten Speicherkarte>:

Fertig. Wichtig ist freilich, dass man den richtigen Laufwerksbuchstaben verwendet und nicht versehentlich eine Platte formatiert, die man anderweitig nutzt.

Nach mehr als einem Monat Rockbox muss ich sagen: Ich bin richtig zufrieden: Rockbox liefert vielseioteige Klangeinstellungsmöglichkeiten, die Bedienung ist logisch und klar strukturiert und ich habe einen Player mit über 70GB Fassungsvermögen in der Tasche. Aus meiner Sicht hat sich die Modifikation gelohnt. Wer sich mit der Bedienoberfläche erst einmal theoretiosch vertraut machen möchte und eine detaillierte Installationsanleitung benötigt, findet eine äußerst ausführlue Bedienungsanleitung im Netz.

Noch Fragen? Höchstens, wie beim Clip Zip mit Rockbox die Tastensperre gesetzt und wieder gelöst wird: Das geht nur, wenn man die „Zurück-Taste“ links oberhalb des Steuerkreuzes und die „Auswahltaste“ gleichzeitug drückt. Viel Spaß!

Gauck und Özdemir.

In einem Anfall grenzenloser Naivität war ich auch mal  „pro Gauck“, hatte ihn im Vergleich zu Wulff für den kompetenteren Mann gehalten. Welch ein Irrtum! Ich sage es ganz unumwunden: Der kleinkarierte Wulff mit seiner „Gschaftlhuberei“ ist mir am Arschllerwertesten lieber als der Wendehals Gauck im Gesicht.

Und dabei sei angemerkt: Das Niveau Wulffs zu unterbieten haben beileibe nicht viele geschafft. Gauck schon. Er reiht sich damit in die Reihe politischer Versager ein, die von Kanzlerin Merkel angeführt wird. Es ist so widerlich!

Mit seinen Anwürfen gegen den zukünftigen Ministerpräsidenten Thüringens, Bodo Ramelow, legt Gauch Zeugnis ab – von seiner Niedertracht. Unsäglich peinlich.

Unionler springen Gauck bei, nicht gerade zu Hauf, aber einige übliche Verdächtige, wie zum Beispiel Andreas Scheurer, der schon oft unangenehm aufgefallen ist, entblöden sich dennoch nicht, Gaucks illegitimen Eingriff in die Tagespolitik gutzuheißen.

Ein weiterer Gauck-Unterstützer ist – wer hätte das gedacht – Herr Özdemir von der Besserverdiner-Öko-CDU den Grünen. „Man müsse Gaucks Bedenken ernst nehmen“ wird Özdemier in der SZ sinngemäß zitiert.

Felix von Leitner kommentiert dies treffsicher:

Die Grünen haben sich auf das Niveau von Sarrazin herabgearbeitet, und zwar in Gestalt von Cem Özdemir:

„Der Bundespräsident hat nur das gesagt, was viele denken“

So eine Angst vor der AfD haben die? Gut, das ist ja auch genau deren Kernwählergruppe, die die AfD beackert. Gutsituierte Neureiche, die anderen gerne mehr Vorschriften machen wollen. (Quelle)

Die Grünen sind auch keinen Schuss Pulver mehr wert.

Am Rande: Wen nimmt es Wunder, dass im Zuge dieser „Debatte“ auch Roland Jahn seinen antikommunistischen Beißreflex nicht mehr unter Kontrolle hat? Jetzt fehlt nur noch Hubertus Knabe und dann haben wir sie allen beisammen m(.

Das webOS-Aus wird ab 1. November konkret

Es ist nun fünf kurze Jahre her, dass der PalmOS-Nachfolger webOS nach dem Aufkauf von Palm durch HP eingestellt wird. Bekannt ist das schon länger, nun wird es aber konkret: Die webOS-Server werden im Januar abgeschaltet, der App-Store geht bereits diesen Samstag offline. wer also Updates braucht oder sein System neu aufsetzen möchte und noch ein Pre, Pixi oder Veer in Gebrauch hat, möge sich schicken.

Teltarif hat alle Infos zusammengefasst, ich will das amn dieser Stelle nur verbreiten, weil ich weiß, dass hier immer noch der ein- oder andere Palm-Jünger mitliest.

Nur am Rande: Beim Thema Palm bin ich ja immer noch dran – ich gehöre wohl zu der verschwindend kleinen Gruppe, die allen Smartphones, allen Cloudservices und -integrationen zum Trotz (oder besser: Gerade deswegen!) mit dem Palm arbeiten, und zwar täglich. Mein klapperiger T3 fristet derzeit sein Gnadenbrot in der Schublade, ich nutze aktuell einen E2 – aber das LifeDrive liegt hier auch noch rum (und wer weiß, vielleicht werde ich da demnächst mal hinswitchen, weil beim E3 langsam Displayfehler auftreten).

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