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iSlate?

Bisher habe ich nicht an dem Gerüchteschleudern um Apples Tablet-Computer teilgenommen. Als heute morgen aber auf B5aktuell eine Meldung kam, dass nun das „iSlate“ (was´n das für ein Scheißname) Ende Januar vorgestellt werden soll, habe ich es doch gegoogelt.

So um das Jahr 2001 herum, Windows XP war gerade frisch am Markt, kamen auch „Tablets“ in die Läden – gekauft hat die keiner – wofür auch. Neun Jahre später, der Kunde ist inzwischen durch das iPhone daran gewöhnt , mit seinen Patschepfoten auf einem Display herumzudrücken, denkt sich Apple, dass es wohl Geld bringt, den Leuten ein Riesen-iPhone (ohne Phone) in ebendiese Patschepfoten zu geben.

Nun frage ich mich ernsthaft, was man damit will. Schreiben auf einem Touchscreen? Das fand ich vor zehn Jahren schon merkwürdig und wollte es nicht. Die Display- und Touchtechnologie dürfte inzwischen deutlich besser sein, das gebe ich zu. Aber Tastatur ist Tastatur und mechanisches Feedback bleibt mechanisches Feedback.

Sonst verspricht die Konfiguration (sodenn sie denn echt ist) nichts revolutionäres – mit einer Ausnahme: Wenn es denn stimmt, will Apple dem Dingli wohl einen Pico-Beamer spendieren (aber was die taugen, wissen wir ja).

Nun muss ich mal was loswerden: Ich habe nch ein bisschen hin bis zu menem dreißisten Geburtstag. Und dennoch komme ich mit diesem ganzen Touch, Flip und Gestikulierzeugs nicht klar. Ich will entweder tippen (das soll auch schön klackern) oder auf einem Display mit einem „Stift“/Stylus oder wtf. schreiben. Mit der Pseudo-Tastatur auf dem iPhone mehr als zwei Sätze schreiben ist für mich ein Elend. Beim Palm pre hat man das mit einer ausklappbaren Tastatur zwar elegant geregelt – die ist aber so klein, dass man sich beim Tippen verstohlen umblickt, ob nicht irgendwo ein mit Zahnstochern gefülltes Schnapsstamperl auf dem Tisch steht. Das Tippen am E71 war ganz nett, aber „ganz nett“ langt m.E. noch nicht und so habe ich im letzten Jahr tatsächlich auf den E90 Communinator downgegraded.

Termine, Notizen und ToDos verwalte ich immer noch den Palm Tungsten. Graffiti ist in meinen Augen immer noch das Beste, was je auf den Markt gekommen ist. Das ist alles sehr sehr retro und unsophisticated – und ich bin zufrieden damit.

Und nun wird also die Tastatur sterben und alle werden auf ihrem „iSlate“ herumpatschen? Grausiger Gedanke!

Schreiben ist doch auch etwas Sinnliches. Und etwas Sinnliches darf durchaus auch spürbar sein und Geräusche erzeugen. So etwas funktioniert mit einer mechanischen Schreibmaschine gut , mit einer Tastatur am Rechner immer noch hinreichend und mit einem iSlate wohl gar nicht. Und sowas funktioniert auch zu Musik sehr gut:

Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand zum Takt der Musik dumpf auf seinem Slate (=Schiefertafel – auch retro und klingt phonetisch so, als ob die Apple-Marketingabteilung einen Gothic gefrühstückt hätte) herumdapft. Nö, mag ich nicht.

Roadstar TRA-2350P: Ein Weltempfänger mit DX-Qualitäten für wenig Geld.

Nachdem ich letztens den elta-Taschen“welt“empfänger 3555 so verrissen habe, möchte ich Euch heute einmal zeigen, dass es auch anders geht und dass man für weit unter 100 Euro einen echt vernünftigen Weltempfänger mit vielen Features bekommen kann. Seit Mittwoch ist ein Roadstar TRA-2350P Weltempfänger mein Eigen – ich habe mit ihm jetzt ausführlich experimentiert und ich kann meiner Begeisterung über dieses Radio noch immer kaum angemessen Ausdruck verleihen.

Aber von Vorne: Radiohören auf Kurzwelle ist nicht jedermanns Sache, was unter anderem an den technischen Limitationen der Kurzwelle und  gebräuchlichen Heimempfängern liegt sowie am dargebotenen Programm, das mit Sicherheit nicht alle Radiohörer zu interessieren vermag. Da Kurzwellenrundfunk ein Nischendasein führt, technisch anspruchsvoll ist und in der Regel längerfristig nur das Interesse geneigter Hobbyisten trifft, sind hierfür geeignete Heim/Küchen- oder Autoradios nur selten anzutreffen. Und was mitunter als portabler Weltempfänger für Urlauber angeboten wird, die am Ferienort Nachrichten und Fußballergebnisse hören wollen, ist oft auch nicht wirklich für den KW-Empfang tauglich (vgl. das besprochene elta-Radio). Und in Zeiten von Internetradio, Radio über Satellit und digitalem Rundfunk via DVB-C rückt die Kurzwelle noch tiefer in ihre Nische. Und dennoch: Kurzwellenempfang ist spannend und kurzweilig.

Es ist aber auch kostspielig, geht man die Sache mit etwas Ernst an, denn geeignete Empfänger kosten ein Vermögen, billige Empfänger bringen auf UKW und Mittelwelle brauchbare Ergebnisse, vergällen einem aber oft recht schnell den Spaß an der Kurzwelle.

In den 1970er und 1980er Jahren war das durchaus noch anders. In Zeiten des Kalten Krieges nutzten das kommunistische wie das kapitalistische Lager die Kurzwelle gerne, um die gegnerische Seite grenzüberschreitend mit entsprechender Propaganda zu versorgen. Radio Moskau in Bayern? Kein Thema. Radio Free Europe in Mitteldeutschland? Auch kein Thema. Diese Angebote interessierten natürlich auch Nicht-Techniker und so traf man bei Heimempfängern nicht selten auch ein brauchbares Kurzwellenteil an. In den 1980er Jahren hörte ich mit dem Grundig Radiorecorder meines Vaters als Kind auf RIAS Berlin „Professor van Dusen“ – auf Kurzwelle, das war gar kein Problem. Und dass mein damaliger Universum-Radiowecker ein funktionstüchtiges KW-Teil hatte, war für sich betrachtet nichts ungewöhnliches. Heute sucht man auf vielen Radios die Kurzwelle vergeblich (und auch ein LW-Band ist längst nicht mehr Standard).

Jetzt bietet die Firma Roadstar einen Kurzwellenempfänger an, der diesen Namen echt verdient hat und der auch auf UKW und MW eine gute Figur macht. Yaesu tut das auch – seit Jahren und erfolgreich – der Roadstar-Radio ist aber auch bei sehr knappem Budget realisierbar. Und bringt dafür ordentlich Empfang und sinnvolle Features bei solider Verarbeitung.

Im Jahr 2006 trat ein relativ neuer, junger Anbieter für Radiogeräte auf den (zuerst chinesischen) Markt, die Fa. Redsun. So ist für Sangean, Degen und Tecsun ein neuer Konkurrent hinzugekommen. Allerdings habe ich noch nicht mitbekommen, dass Redsun auf dem europäischen Markt auftritt. Das besagte Radio wird hier von den Firmen elta und Roadstar vertrieben – entsprechend gelabelt und mit englischer Beschriftung versehen.

Hier gibt es ein sehr lesenswertes Review des Redsun RP2100 (so wird der Roadstar TRA-2350P auf dem chinesischen Markt verkauft) in Englisch. Noch bevor das Radio auf dem deutschen Markt verkauft wurde, hatte es auch außerhalb Chinas einige Freunde.

Und so ist es auch kein Wunder, dass sich mit den Firmen Roadstar und elta Importeure fanden, die das Gerät recht fix in den deutschen Markt einführten. So ist das Gerät nach wie vor auf den Seiten von Roadstar gelistet und kann unter anderem bei Conrad und Voelkner aus Nürnberg bezogen werden.

Bevor ich aber zum Unboxing und einer detaillierten Kritik des TRA-2350P komme, möchte ich Euch noch folgenden Link ans Herz legen: Eine Gruppe Honkonger Radio-Enthusiasten stattete der Firma Redsun einen Besuch ab und hielt auch die Produktion des RP2100 aka. TRA-2350P im Bild fest. Ich finde diese Bilder und den Kurzbericht sehr interessant (Detail am Rande: Es ist erkennbar, dass Redsun auch für Toshiba fertigt).

Nun aber erst einmal ein paar Bilder vom „Unboxing“:

Zum Unboxing: Das Radio wird in einer unspektakulären Schachtel geliefert, in der sich neben dem Gerät selbst ein Netzkabel, zwei Koax-Buchsen, die Garantiekarte und die Bedienungsanleitung befindet. Schon beim Auspacken merkt man: Das Radio bringt einiges auf die Waage, ist robust verarbeitet und hat den Charme der in den 1980er Jahren gängigen Geräte (und das ist keine Kritik – diese Apparate hatten ihre ganz eigene Eleganz und verstanden, durch Ergonomie der Bedienelemente zu überzeugen).

Auf den Bildern lässt sich schon das ein oder andere Feature erkennen:

Das Display ist groß und lässt sich beleuchten. Es ist gut ablesbar – allerdings könnte der Kontrast besser sein. Der Tuningknopf, das Abstimmrad, dominiert das Bedienfeld – es ist, wie man es sich wünscht: Es verfügt über ein leichtes Feedback, sitzt aber fest und „wabbert“ nicht. Auch die Tasten sind hintergrundbeleuchtet – ein angenehmes Feature. Mit der „Light“-Taste auf der Oberseite des Empfängers lässt sich die Beleuchtung steuern. Mit der daneben gelegenen „Snooze“-Taste wird der Weckvorgang unterbrochen, wenn man in Radiobetrieb draufdrückt, lässt sich der Quittungston der Tasten abstellen (und das ist notwendig, denn der nervt recht schnell).

Es gibt frontseitig zwei Drehschalter, um zwischen den Rundfunkbändern zu switchen – der obere schaltet FM mono und stereo sowie den AM-Bereich in einen „Wide“- und „Narrow“modus (das macht auch bei entfernteren Stationen Spaß, lassen sich im Widemodus bessere Empfangsergebnisse bei schwachen Signalstärken erzielen und im Narrowmodus werden – abhängig von der Senderstärke, Störgeräusche eliminiert). Mit dem unteren Bandschalter lässt sich zwischen Mittelwelle, Kurzwelle 1 und Kurzwelle 2 sowie 3 wechseln.

Folgende Frequenzbereiche werden empfangen:

  • UKW: 87,5 bis 108 MHz in ganzen MHz-Schritten bzw. 0,01 MHz-Schritten
  • MW: 522 bis 1620 KHz in 9 KHz-Schritten oder wahlweise
  • MW: 520 bis 1710 KHz in 10 KHz Schritten (z.B in den USA gebräuchlich)
  • SW1: 1711 – 10010 KHz
  • SW2: 9990 – 20010 KHz
  • SW3: 19990 – 29999 KHz, jeweils aufs KHz genau abstimmbar

Das bedeutet nichts anderes, als das vom 11m-Band bis auf 120 Meter alles empfangstechnisch abgebildet wird, bei nur zwei mal Umschalten nahezu durchgängig – das ist schon geil.

Weiterhin interessant ist die Spiegelfrequenzdämpfung. Sie beträgt für

  • UKW > 46 dB
  • MW > 60 dB
  • KW > 40 dB

Bei der Kurzwelle wären mindestens 60 dB schon nett gewesen, aber man darf nicht vergessen, dass ein Wert von etwa 40 dB für ein Heimgerät immer noch ganz anständig ist.

Ich habe in der Galerie eine Makroaufnahme vom Aufkleber gemacht, der auf die 50 Stationsspeicher hinweist. Das mag auf den ersten Blick nicht besonders spektakulär sein, aber es hat damit natürlich etwas auf sich: Den TRA-2350P gibt es in zwei Versionen, die sich nicht ohne weiteres voneinander unterscheiden lassen: Mit Speichermöglichkeit und ohne Speichermöglichkeit. Wer sich das Radio kaufen will, sollte also beim Händler unbedingt erfragen, ob die Speichermöglichkeit gegeben ist. Das ursprüngliche Modell (und auch einige, die in Deutschland vertrieben wurden), hatte diese nämlich nicht.

Weitere Features: Es kann zwischen der Lokalzeit und einer frei zu wählenden Weltzeit gewechselt werden (hierfür gibt es auch beim Empfang zu Hause eine sinnvolle Einsatzmöglichkeit – man konfiguriert einfach die UTC). Dann gibt es noch einen Höhen- und Bassregler, einen Regler für AM-Verstärkung, einen Umschalter für interne und externe Antenne, einen Sleepmodus, zwei programmierbare Weckzeiten… Man vermisst eigentlich nichts.

Die Stromversorgung: Das Radio lässt sich auf unterschiedliche Weise mit Energie speisen. Zunächst einmal ganz klassisch über das Lichtnetz (230V), der Trafo ist eingebaut. Weiterhin gibt es eine 6-9 V-Gleichstrombuchse (sollte jemand auf die Idee kommen, das Radio zu importieren oder sich in anderen Varianten aus China zusenden zu lassen, besteht auch bei abweichender Lichtnetzspannung die Möglichkeit, das Radio an einem entsprechenden Trafo zu betreiben). Und – und das ist ein sowohl nettes wie auch durchdachtes Feature – der Batteriebetrieb ist ausgezeichnet umgesetzt: Es können Mono- und Mignonzellen parallel eingesetzt werden, man hat also immer eine Energiereserve zur Verfügung. Statt normaler Batterien lassen sich wahlweise Akkus verwenden – das am Lichtnetz angeschlossene Radio lädt sie auf Wunsch.

Zum Empfang (das wichtigste):

Der Roadstar TRA-2350P hat auf allen Wellen einen guten bis sehr guten Empfang: Zu meiner Testumgebung ist zu sagen, dass ich das Radio über vier Tage im Norden Nürnbergs in der Nähe des Flughafens getestet habe und das die Empfangsbedingungen hier nicht optimal sind, weil Flugradar und die Funksysteme den Empfang bei normaler Unterhaltungselektronik immer wieder beeinträchtigen. So ist zum Beispiel beim tricc iCube mit einfachem UKW-Empfangsteil immer wieder zu beobachten, dass bei B4 Klassik immer wieder der Funkverkehr zwischen Tower und Flugzeug einstreut. Dem Roastar macht das aber kaum etwas aus.

Der Empfang auf UKW ist sehr ordentlich un stabil, Überreichweiten habe ich im Testzeitraum nicht empfangen können. Weiterhin auffällig ist das Abstimmgeräusch auf UKW – es ist vorhanden, mich stört es nicht, aber es ist e ben vorhanden. Im Stereobetrieb ist bei eisen Passagen im Programm selbst der Ortssender ein Rauschen vernehmbar – das könnte echt besser sein.

Schon auf Mittelwelle, ab etwa 19 Uhr, zeigt sich die ganze Stärke des Radios – der Empfang ist durchweg gut und stabil, es kann präzise abgestimmt werden. Das macht richtig Spaß. Auch der schwache WDR ist aud Mittelwelle in Nürnberg zu empfangen, die Stimme Russlands sowieso, etliche französische und holländische Sender – prima. On3-Radio, der Jugendsender des BR wird auf  MW in Nürnberg gesendet: Der Sender ist hervorragend zu empfangen, es sind keinerlei Störungen zu verzeichnen, und das Signal übersteuert auch nicht. Ich bin vollauf zufrieden.

Der Kurzwellenempfang kann durchweg überzeugen: BBC World Service und Deutsche Welle sind unkritisch, ebenso die Stimme Russlands und Radio Belarus. Aber auch Nordkorea und Vietnam waren problemlos zu empfangen, genau so wie Radio France, die Niederlande, andere osteuropäische Sender… Auf 41 und 49 Meter könnte der Empfang kaum besser sein. Auf den Tropenbändern tut sich mit der eingebauten Antenne wenig bis gar nix – hier muss ich noch mit einer Langdrahtantenne experimentieren, dazu bin ich aber noch nicht gekommen.

Es lässt sich sagen: Mit Bordmitteln lässt sich bereits etliches empfangen. Das Fading ist absolut erträglich, mit Spiegelfrequenzen gibt es kaum Probleme. Zudem bietet der TRA-2350P eine Anschlussmöglichkeit für Antennen für alle Wellenbereiche. Das macht nicht nur Lust auf mehr sondern bietet auch die Möglichkeit.

Nun bringt der Empfänger per se keinen Single Side Band – Empfang mit, was als Nachteil gewertet werden kann. Es ist aber möglich, einen entsprechenden „Adapter“ am ZF-Ausgang anzuschließen und somit SSB-Empfang zu ermöglichen. Und das ist u.U. sogar günstiger, als irgend ein eingebautes Teil mit zweifelhafter Qualität. Bei Youtube findet sich sogar eine kurze Videodemonstration:

Auf die selbe Art und Weise ist anderen bastelfindigen Besitzen des Radios sogar DRM-Empfang gelungen. Hier auch. Klar – hier wird die Decodierung des Signals vom PC übernommen, das Signal gelangt über die Soundkarte in den Rechner. Das finde ich ein sehr spannendes Experiment, so weit bin ich seit Mittwoch aber noch nicht vorgedrungen (auf ähnliche Weise habe ich in 2004 bereits mit DRM experimentiert – da hat das IIS Fraunhofer eine Empfängerbox mit Festfrequenz für ihren DRM-Sender Bitexpress für ein paar Euro angeboten – so gesehen ist man mit dem TRA-2350P schon ein ganzes Stück flexibler).

Ich halte fest: So einen ZF-Ausgang sucht man in dieser Preisklasse bei der Konkurrenz vergeblich – deutlicher: Mir ist kein einziges Gerät diesseits der 100-Euro-Marke bekannt, dass dieses Feature mitbringt!

Ein weiteres interessantes Moment: Selbst UKW-DXer interessieren sich für das Gerät!

Der eingebaute Lautsprecher überzeugt: Höhen und Tiefen werden sauber wiedergegeben. Der Klang ist für einen eingebauten Lautsprecher sogar richtig gut.

Fazit: Das Radio ist für 60 bis 70 Euro zu haben. Zu diesem Preis ist das Gerät konkurrenzlos. Die günstigen YachtBoys spielt es ohne Stress an die Wand. Es gibt kaum Kritikpunkte. Das Preis/Leistungsverhältnis ist einwandfrei. Mit diesem Empfänger kann man schon einen Einstieg ins SWL-Hobby wagen. Ich bin kein allzu aktiver SWLer, aber ich kann es ja noch werden. Gerne mit dem Roadstar TRA-2350P.

Elta 3555. Was taugt der Billig-Weltempfänger?

Der Markt ist voll von billigen Taschenweltempfängern, als kleinen tragbaren Radios, die über eine gespreizte Kurzwelle verfügen – und die, wie gesagt, für wenig Geld zu haben sind. Der Elta 3555 ist mein drittes Radio dieser Art – zuerst hatte ich mir in den 90er ein No-Name-Gerät litauischer oder polnischer Fertigung gekauft (das überraschend gut war, leider haben es die „Brüder“ geschafft, das kaputt zu machen). Dann hatte ich einen YachtBoy von Grundig (in Porsche-Design), der war sehr chic und brachte ordentlichen Empfang, mochte aber keine hohe Luftfeuchtigkeit und auch kein Spritzwasser. Und nun habe ich mal dieses Billiggerät gekauft. Bei Amazon kostet es um die 15 Euro, ich habs für 12 bekommen und in diversen Grabbelkisten in Supermärkten wurde es schon für unter zehn Euro gesichtet. Was kann man davon erwarten?

Nicht viel, so möchte man denken. Das stimmt auch, aber eben nur zum Teil.

Das Radio kommt in einer einfachen Faltschachtel, es liegt eine Plastikschutzhülle bei, die so halbwegs passt und eine „Bedienungsanleitung“ mit ohne Information in mikroskopisch kleiner Schrift und Übersetzungsversuchen in gefühlten vierzig Sprachen. Nichts, was erhellt, nichts, was man braucht.

Das Radio ist etwas größer und dicker als eine Zigarettenschachtel, wiegt etwa 200 Gramm und müffelt leicht nach Chemie, wenn man es aus der Schachtel befreit.

Betrieben wird es mit zwei AA-Batterien und mit den läuft es und läuft es und läuft es – zehn, fünfzehn Stunden bestimmt.

Bedienbarkeit: Das Flüssigkristalldisplay verleiht dem Radio einen Touch von komplexer Elektronik. Das kann man vergessen. Sender werden grundsätzlich manuell abgestimmt, Sender speichern kann man nicht. Was unkomfortabel klingt, ist auf Reisen ein echter Vorteil: Hier dreht man einfach das Abstimmrad zum gewünschten Sender – fertig. Kerine Band“scans“, kein umständliches Programmieren – einschalten, abstimmen, fertig. Die Senderfrequenz wird dabei digital im Display angezeigt – bei meinem Gerät stimmte die Anzeige um 0,1 MHz nicht – damit kann man gut leben. Wenn das Radio ausgeschaltet wird, dann erscheint für eine Sekunde auf dem Display irgend was kryptisches und dann die Urzeit. Das Display ist nicht hintergrundbeleuchtet und dient – wie gesagt, bei der Abstimmung eher als Schätzeisen.

Das Radio lässt sich auf UKW und MW hervorragend abstimmen, denn der „Tuning“-Knopf ist verhältnismäßig straff zu bedienen – fast schwergängig. Klingt nach Nachteil, ist aber ein Vorteil, weil man zum Abstimmen kein großes Fingerspitzengefühl braucht. Die Empfangsstärke ist auf UKW ok, die Ortssender sind gut empfangbar, auch die starken Sender des BR kommen sauber rein. Auf Mittelwelle tut sich abends erst richtig was, das ist bekannt – hier würde ich die Empfangsleistung des Radios als ausgesprochen gut bezeichnen. Die Sender kommen klar und störungsfrei, überlagern sich nicht. Im Bereich der Kurzwelle (und das ist für ein solches Radio nicht Kür sondern Pflicht!!) sieht es dunkel aus. Um die 49m klappt der Empfang leidlich, bei 16 m tut sich gar nix, mit dem Antennchen ist, das ist mir klar, ist nicht die Welt zu holen, aber dass der Empfang so mager ist, hätte ich nicht gedacht.

Der Kurzwellenbereich ist auf sieben Bänder aufgespreizt, im Band 1 und 2 gibt es ein bisschen was zu hören, aber nicht viel. Das Programm der DW war nicht zu bekommen. Die Bodenwelle des Bayerischen Rundfunks auch nicht. Das ist schon arm! Asien? Afrika? Fehlanzeige. Im Kurzwellenbereich macht der 3555 nicht nur eine schlechte, sondern fast gar keine Figur.

Zum Klang: Das Ding kostet etwas über zehn Euro. Man kann also nicht so viel erwarten – das vorweg. Bei mittlerer Lautstärke arbeitet der kleine Lautsprecher nahezu verzerrungsfrei – es ist kein Problem, Nachrichten zu hören. Auch einem Hörspiel kann man gut folgen. Musik aller Art macht damit gar keinen Spaß, aber hierfür ist das Radio wohl auch nicht gedacht. Am Kopfhörerausgang (mono, aber auf beide Kanäle geschaltet), kommt mächtig Saft an, hier muss man die Lautstärke maßvoll vorwählen, sonst tut das Ohr weh. Das Radio hat, bei Kopfhörer- wie Lautsprecherbetrieb, ein ordentliches Eigenrauschen, mein Radio hatte zudem auch ein kleines dauerhaftes Störgeräusch auf allen Wellen, auch bei abgedrehter Lautstärke (wohlgemerkt: Im Batteriebetrieb).

Für wen mag so ein Radio sinnvoll sein? Zum Kurzwellenempfang, egal ob gelegentlich zu Hause oder auf Reisen, taugt es meiner Meinung nach nicht. Musik will man damit auch nicht wirklich hören. Wer auf UKW oder Mittelwelle Nachrichten oder Fußballergebnisse hören mag, das Ding zum Grillen mitnimmt oder im Geräteschuppen Berieselung will, der kann mit dem Radio schon Spaß haben. Ich habe meines jemandem geschenkt, der genau das damit macht.

Es hat im Übrigen auch eine Weckfunktion, die habe ich aber nicht getestet. Ich selbst bin nur mäßig von dem Radio begeistert. Für das kleine Geld kann man, so denke ich, auch nicht recht viel mehr erwarten. Das Preis/Leistungsverhältnis ist im Wesentlichen schon ok.

Technics stellt den 1210er ein…

… und ein Raunen und Jammern geht durchs Netz.

Wie das ZDF auf seinen Seiten berichtet (Danke, Marcus), will Technics die Produktion der legendären DJ-Plattenspieler einstellen. Und die DJs sind natürlich geschockt.

Für den DJ mag die Einstellung der Produktion dieses Drehers durchaus ein nachvollziehbarer Verlust sein, ist er doch recht robust und für die „Arbeit“ an der Platte prima geeignet. Allerdings muss ich den DJs auch entgegnen, dass es inzwischen von vielen Herstellern etliche mindestens genau so gute Plattenspieler – auch mit Nadelbeleuchtung, Pitchfader, Strobe und kurzer Anlaufzeit als Direkttriebler gibt. Da braucht man den Technics nicht mehr wirklich – auch wenn ihm sozusagen „Respekt“ gebührt als Urvater dieses Plattenspielertyps.

Insgeheim konnte ich den 1210er noch nie richtig leiden. Die Optik ist fast schon klassisch und im Heimgebrauch scheint er nahezu unverwüstlich – aber ist auch nicht besonders gut. Klanglich steckt nämlich um Welten mehr in den schwarzen Rillen, als dieses Ding wiederzugeben in der Lage ist (und die Nachbauten sind unter klanglichen Gesichtspunkten nicht selten besser als das Original). Als Grund hierfür mache ich im Besonderen den Tonarm dafür verantwortlich. Zwar war die Idee des „Knicks“ in den 1980er Jahren ein gerne verwendeter Standard und rein rechnerisch vermag dieser Knick auch etwas um Spurwinkelfehler korrigieren, aber ein gerader Arm mit weniger „Einstellgedönz“ klingt trotzdem besser. Die Sache mit dem Gegengewicht am Technics-Arm empfand ich auch immer als ein bisschen provisorisch – das Auflagegewicht hat bei den 1210ern nie gestimmt. Der DJ fährt seine Platten gerne mit hohem Nadeldruck – da kann er besser scratchen und der Bass kommt auch dicker. Auf Dauer ist das nicht gut für die Platten und ich will einen Spieler, bei dem das Auflagegewicht – einmal eingestellt und nur gelegendlich nachjustiert – auch stimmt. Gerade bei der Wiedergabe leiser Sequenzen versagen diese Technics im Hinblick auf Transparenz. Wo viele bewegliche Teile sind, da entsteht früher oder später auch ein Spiel. Ich habe schon einige Technics gesehen, die durch verhältnismäßig kurzen Discobetrieb derart runter waren, dass sie entsorgt gehörten. Auch bei diesen Geräten gibt es Qualitätsunterschiede.

Versteht mich nicht falsch – die Technics-DJ-Dreher sind keinesfalls Schrott, aber 500 Steine muss man für das Gerät schon anlegen, und dafür bekommt man schon einen wesentlich musikalischen kleinen Rega mit dem RB250 oder gar 300er Arm – das ist einfach eine andere Liga.

Im Übrigen: Da hat das ZDF mal wieder unsauber recherchiert: Thoranz Thorens hat derzeit keinen Diskodreher im Programm und meines Wissens hatten die auch noch keinen. Was wundert, denn das Niveau, dass Thorens im Mittel erreicht, ist in etwa so hoch, wie das der Discodreher. Ich hatte auch mal einen Thorens, davon war ich nach einem dreiviertel Jahr aber gründlich geheilt – und ich werde mir auch keinen mehr kaufen…

Die DJs werden sich mittelfristig nach Alternativen umgucken dürfen – aber die gibt es.

Moodio – Webradio auf (fast) jedem Handy

Michael hat mich auf etwas sehr cooles aufmerksam gemacht: MOODIO. Das ist mal ein richtig brauchbarer und performanter Dienst.

MOODIO nimmt „normale“ (Web)radiostreams aus dem Internet entgegen (meines Wissens Real Audio, Windows Media und MP3) und konvertiert diese Streams in ein handykompatibles AAC+-Streamingformat. Das hat im wesentlichen zwei Vorteile:

  1. AAC+ ist ein recht ressourcenschonender Codec. Wenn man dann noch die Bitrate etwas herunterschraubt und eine Art Joint-Stereo-Modus fährt, dann lässt sich nicht nur mit UMTS sondern auch der langsameren EDGE-Verbindung Webradio hören. Theoretisch sollte das auch mit GPRS gehen, probiert habe ich das noch nicht. Im Mittel braucht ein Stunde Webradio hören über den umkonvertierten Stream von MOODIO rd. 20 bis 30 MB Datenvolumen. Eine Stunde Webradio hören mit einem konventionellen 128k MP3-Stream braucht ein Datenvolumen von über 100 MB. Aber auch 40 MB sind genug, dass man sich das ohne Flatrate nicht antun möchte.
  2. Viele Handys kommen im Besonderen mit WMV- oder Real-Streams nicht zurecht. So codierte Stationen können über die integrierten Player oft nicht gehört werden. Hier schafft MOODIO Abhilfe

MOODIO funktioniert im Prinzip auf jedem Handy, das über einen Browser und einen Mediaplayer verfügt (und diese Features sind bei fast allen aktuellen Telefonen Standard). Bevor man MOODIO einsetzen kann, muss man sich auf der Webseite registrieren und definieren, welche Sender man hören möchte (also eine Favoritenliste anlegen). Über die mobile Webseite des Dienstes kann dann auf dem Handy der entsprechende Favorit gewählt werden und öffnet den Stream im Standardplayer des Telefons: Mit überraschend guter Tonqualität und guter bis hervorragender Stabilität des Streams.

Ich hatte zuerst meine Schwierigkeiten, den Stream auf dem E90 Communicator zum Laufen zu bringen, weil der vorinstallierte Realplayer, auf den sowohl der Nokia-Browser als auch Opera Mini zugreifen, einfach nicht connecten wollte. Das Problem lässt sich indes ganz einfach lösen: Der Realplayer verfügt über separate Streamingeinstellungen, die über das „Optionen“-Menü angewählt werden können. Hier ist die gewünschte Verbindungsart vorher zu definieren – und dann geht es problemlos.

Ich kann MOODIO nach einem ausgiebigen Test sehr empfehlen: Der Dienst kennt nahezu alle deutschen Radiostationen und unglaublich viele Webradios, ist werbefrei, stabil und performant. Auch wenn das Design des Portals etwas einfach wirkt – was unter der Haube steckt, zählt. Und das ist bei MOODIO eine Menge.

Böh! Tamagotchi! Böh!

Erinnert ihr euch? Es muss das Jahr 1997 gewesen sein. Ein Welle ging durch Deutschland. Nahezu jedes Mädchen, auch in der Spätpubertät, hatte ein Tamagotchi, also jenes gelbe Plastikei mit dem Matrix-Display in übler Auflösung das piepsenderweise Essen, Beschäftigung oder eine Spritze forderte und kacken geführt werden wollte. Ich mochte die Teile seinerzeit nicht und konstruierte damals aus haushaltsüblichen Gegenständen (also einem Nussknacker-Holzmännchen aus erzgebirgscher Produktion und den Zähnen eines Obstentsteiners vermittels Heißklebepistole – ersteres fand ich in der Kiste mit den Weihnachtsutesilien, zweiteres in einem Schub in der Küche und letzteres im Keller) den Prototypen der Tamagotchi-Presse™.

Der Trend mit dem Tamagotchi verschwand allerdings in kürzester Zeit wieder und so erreichte die Tamagotchi-Presse™ nie die Serienreife.

Wir schreiben das Jahr 2009 – das Tamagotchi erblickt, mit wechselbaren Standard-Batterien und Farbdisplay, aber dem gleichen debil-monotonen Sound, erneut das Licht der Welt. Es gibt wirklich keinen Retro-Trend, der den Marketingabteilungen nicht zu blöd ist:

Ist das nicht zum kotzen? Ich überlege gerade angestrengt, wie mir eine more sophisticated Tamagotchi-Presse™ gelingen mag…

Unboxing Mac mini

Er ist schneller gekommen, als ich gedacht habe… Nach vielen vielen Jahren (vulgo 2003) schicke ich nun den Dual-G4 mit der Spiegeltür in „Rente“ und sattle auf etwas kleines um: Den Mac mini. Der ist ein rundheraus günstiger Computer mit Dual-Core CPU mit 2,26 GHz Takt und immerhin 2 GB RAM. Damit sollte doch der normale Officebetrieb möglich sein.

Zwar komme ich erst gegen Wochenende dazu, den Rechner in Betrieb zu nehmen, aber ich freu mich schon darauf. Im Prinzip bin ich ja kein Freund dieser hochintegrierten Rechner, aber es spricht doch einiges für den mini – und da wäre zu allererst der günstige Preis – ist der mini doch der günstigste Mac, der zu haben ist. Weiterhin ist selbst diese Basisvariante für den Hausgebrauch ganz ordentlich ausgestattet und inzwischen liegt auch der Mini-DVI-auf-DVI-Adapter mit bei. Wer also Bildschirm, Maus und Tastatur hat, kann gleich loslegen.

Die Größe des mini ist beeindruckend: Ein Kaffeekannenwärmer ist kaum größer. Das Ding passt wirklich auf den Schreibtisch – auch auf meinen (und sorgt somit für etwas Beinfreiheit, auch nett!). Bei den Anschlüssen wurde auch nicht gespart: 5 mal USB 2 sind echt in Ordnung, es ist ein schneller Firewire-Anschluss vorhanden (was für die m.E. zwingend erforderliche externe Festplatte vonnöten ist) und man hat sogar die Möglichkeit, zwei Monitore am mini zu betreiben. Das ist ein nettes Feature, aber ich denke nicht, dass ich das brauchen werde. Die Box weist wenig Zubehör auf: Es ist die System – und Application-CD dabei, so etwas in der Art einer Kurzanleitung, Das Netzteil und der Bildschirmadapter. Das war es dann auch. Wer einen Mac mini kauft, weiß aber auch, dass er sämtliche Peripherie haben oder zukaufen muss.

Ich bin wirklich gespannt, was das kleine Computerchen taugt. Für meine Zwecke sollte es aber wohl reichen.

Computerwasteln 1.0: Conrad-Pong

Der Elektrobastelshop Conrad hat nach dem Mittelwellenradio nun wieder in Kooperation mit ELO einen Bausatz auf den Markt gebracht – wie retro berichtet: Pong bzw. hier Ping-Pong (sagt mal, bestehen auf dem Wort „Pong“ noch irgendwelche Markenrechte??).

Zwanzig Euro kostet der Spaß und es dürfte sich auch schneller aufbauen lassen als das Radio, denn letztlich kommt die Hauptplatine komplett bestückt daher, lediglich die Potis, das Batteriefach und zwei Drahtkontakte zur „Münzprüfung“ wollen eingelötet werden.

Bild: conrad.de

Anlöten – und gut ist, zumindest für Conrad, bei ELO finden sich noch weitere Bestelprojekte.

Zwei Dinge seien aber noch angemerkt:

Zum einen finde ich es gut, dass die Hauptplatine fertig bestückt ist, denn 120 LEDs einzulöten macht keinen Spaß und den Prozessor korrekt einlöten kann auch nicht jeder. Mein kleinster Lötkolben hat 50 Watt, damit lassen sich keine Kessel flicken, der Prozessor dürfte dabei aber Schaden nehmen.

Zum anderen habe ich echt lachen müssen, weil hier eine CPU mit satter 8MHz-Taktrate verbaut ist. Welch ein Luxus, darauf Pong laufen zu lassen.

Zwanzig Steine soll der Spaß kosten. Kauf ich mir jetzt erst mal nicht. Ist aber trotzdem nett.

revo heritage – Radio 2.0

Die Briten sind, was DAB betrifft, schon sehr krass drauf. UK ist das einzige Land, das ich kenne, in dem DAB überhaupt eine nennenswerte Rolle spielt – folgerichtig kommen alle Radiosachen, bei denen Innovation und DAB aufeinandertreffen, aus UK.

Bevor ich jetzt aber das „heritage“ feiere, ein wichtiges Wort zu DAB-Empfängern aus UK vorab (bitte aufmerksam lesen!):

Ich selbst benutze einen PURE-Empfänger mit symmetrischem Audio-Out für DAB. Den habe ich in Deutschland gekauft, obwohl der in England seit Jahren bis zu 45% billiger zu haben ist. Hierfür gibt es einen einfachen Grund: Beim DAB in UK wird überwiegend das IIer und IIIer genutzt. Das L-Band kennt man dort nicht – es spielt keine Rolle. In Deutschland – insbesondere in den Ballungsräumen – verhält sich das genau anders herum: im IIer und IIIer findet man den ein- oder anderen öffentlich-rechtlichen Sender. Die meisten Multiplexe sitzen aber im L-Band, das die UK-Radios überwiegend gar nicht haben. Wer sich also eine DAB-Kiste aus UK klicken will, der muss vorher ganz sicher sein, dass es auch L-Band-fähig ist. Und gefühlte 95% der Kisten sind es eben nicht!

Soweit die salbungsvollen Worte vorab, denn nun wird gefeiert: Revo hat ein neues Radio kurz vor der Markteinführung, also im pre-order-Status, dass gefeiert werden will, wenn es denn hält, was es verspricht.

Das revo heritage soll nämlich nicht nur mit UKW (mit RDS, nett) und DAB klarkommen, sondern auch mit DAB+, von dem in den letzten Tagen ja immer wieder gemunkelt wird, dass es nun doch in Deutschland kommt (aber niemand weiß was genaues). Zudem kann es Ethernet und WLAN, Audiostreaming von MAC und Bierbüchse und Audio von USB-Devices. Und es bringt einen iPod-Dock mit, der ab der 4. Generation so ziemlich alles connected, was nicht auf den Namen nano hört. Und man bekommt auch einen AUX-Eingang in Chich mit.

Gizmodo und Engadget feiern fleißig mit, vor allen das Retro-Design und das OLED-Display. Nun ist die OLED-Technik zwar nicht uninteressant, welche Technologie das Display meines Radios hat, ist mir aber letztendlich Latte.

Und über das Design lässt sich trefflich streiten – ich habe in der Tat schon hässlichere Radios gesehen und die Holzzargen an der Seite sind ein nettes Gimmick, aber alles in allem sieht mir dieses Alu-Ding dann doch aus, wie ein verunglückter Clone des Braun-Weltempfängers T1000 (hier einer meiner Lieblingslinks zu dem Thema, da hat sich doch jemand den T1000 tatsächlich nachgefeilt).

Nichts desto trotz: Von der technischen Warte dürfte das heritage ein super Küchenradio abgeben, denn es bietet wirklich genug Radio für den Hausgebrauch. Soll rund 230 britische Steine kosten.

Bildnachweis: revo.co.uk, das heritage auf der Herstellerseite besuchen.

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