blog.fohrn.com

Sieht nicht wirklich alt aus.

Gerade gesehen via Neuerdings: Ein Internetradio, das einen gewissen Retro-Charme versprühen soll, aber mit gewöhnlicher Technik und vor allem etwas liebloser Optik daherkommt. Gace Audio Victoria heißt der in Holz gekleidete Empfänger, der erst einmal nichts anderes als einen Internet/Streaming-Media-Standard-Tuner birgt und einen vierzölligen Breitbandlautsprecher (das klingt erst mal ordentlich, sollte aber nicht als Feature sondern eher als absolutes Minimum betrachtet werden).

Bildnachweis: Max Borges Agency

Nachdem technisch hier nichts Besonderes versteckt ist, beschränke ich mich an dieser Stelle mal ein wenig auf die Designkritik: Als ich das Announcement gelesen und die zugehörigen Bilder gesehen habe, kam mir zuerst einmal der Impuls, dass das Ding nicht besonders gut gemacht ist. Auch im Bereich der Analogempfänger findet man einen Haufen Retro- bzw. Noveltyradios, deren kleinster gemeinsamer Nenner nicht allein die Verwendung eines Holzgehäuses ist sondern auch der, dass man auf den ersten Blick erkennt, dass es sich nicht um ein echtes altes Radio handelt. Hier ist das ebenfalls der Fall – und das ist nicht dem Digitaldisplay zu verdanken sondern der lieblosen Gestaltung des Korpus: Man hätte in den referenzierten 1940er Jahren den „Lautsprechergrill“ wesentlich aufwändiger gestaltet – und die Stoffhinterlegung sollte stilecht dann auch beige ausgeführt werden. Eine Typenschildplakette ist ein Cent-Artikel, einfach den Schriftzug in Gold draufdrucken – und das noch nicht einmal in historisierenden Lettern, ist auch nicht der große Wurf. Und: Die Verwendung von Kunststoffteilen ist etwas, was sich bei einem Gerät dieser Optikschiene (und Preisklasse) eigentlich von selbst verbietet. Und wenn Kunststoff, dann in Anlehnung an Bakelit bitte im dunkelst verfügbaren Braun.

Und nun zum Display: Hier ist es möglich einen guten Gag zu landen und mittels hinterleuchtetem Dot-Matrix-Display den Look einer Skala mit Nadel zum Anwählen der Sender zu simulieren. Hier aber wird halt einfach vorhandene Allerweltstechnik in ein Allerweltsgehäuse gestopft. Für über 200 US-Dollar.

DAB+/Internetradio für unter 100,-

Via twitter bot (gegen Selbstabholung) @holgi sein defektes DAB+/FM/WLAN-Internetradio feil. Ein Modell, das ich, sowie ich den Tweet las, sofort googlen musste, denn vom dänischen Hersteller Clint hatte ich bislang nichts gehört. Das Clint E1 sieht dem hierzulande nicht unverbreiteten VR Radio IRS620.WLAN extrem ähnlich, auch die Specs sind identisch – nur mit dem feinen Unterschied, dass das E1 über einen zusätzlichen DAB+-Tuner verfügt (was das Gerät erst interessant macht).

Mit scheint allerdings, dass das E1 nicht mehr hergestellt wird – ich konnte es in keinem deutschen Shop mehr finden. Holgi versicherte mir, dass sich der Preis des E1 bei 99,- eingependelt hatte. Dies ist ein ganz hervorragender Preis, wenn man bedenkt, dass das E1 nicht allein ein Internetradio ist sondern auch über einen FM-Tuner verfügt und zudem DAB/BAB+-Empfang bietet. Damit qualifiziert sich das E1 als ein zukunftssicheres Multitalent zu einem attraktiven Preis.

Wie von selbst stellte sich mir die Herausforderung, ein Radio zu finden, dass den Spezifikationen des E1 mindestens ähnlich ist, das über DAB+ verfügt und das unter 100,- zu haben ist. Und ich darf Euch sagen, dass das extrem schwierig ist. Es gibt von Sangean interessante Empfänger, die die Wunschspezifikationen erfüllen und noch dazu hervorragend verarbeitet sind. Nur: Unter 300 Euro ist da nichts zu machen. Auch Grundig hat ein WLAN/DAB+-Radio im Angebot, dass vom Formfaktor aber eher an ein Küchenradio gemahnt und preislich auch weit jenseits des angepeilten Hunderters liegt.

Aber: Wenn man in die Betrachtung mit einbezieht, dass das Radio auch ein Modell mit dem Status „discontinued“ sein darf, also ein „Restpostengerät“, dann lässt es sich finden: Das Gerät, das Internetradio, FM, DAB/DAB+ vereint und als Schmankerl noch ein iPod-Dock mitbringt.

Wen nimmt es Wunder, dass das Gerät auf dem britischen Markt gelauncht wurde? Es hört auf den Namen orbitsound T4 radiopod und kann, was wir suchen.

Quelle: The Sound House, Torquay

Ich staune nicht schlecht: Das Design des kleinen Kastens wirkt – im Gegensatz zu all den balkenartigen Geräten, die im entferntesten an ein Tivoli Model One gemahnen, frisch und aufgeräumt. Ich finde, dass es nivcht mal übel aussieht. Der Trend, das alles in schwarzem Klavierlack ausgefertigt sein muss, was auch nur im entferntesten mit Unterhaltungselektronik zu tun hat, scheint abzuflauen und findet sich auch hier zum Glück nicht wieder.

Für das Internetradio, DAB/DAB+ und UKW gibt es je zehn Stationsspeicher, das Radio hat WLAN mit an Bord und ein Dock für den iPod (ob das mit dem iPhone funktioniert, weiß ich nicht, hierüber sind die Angaben widersprüchlich). Und dann hat es einen Lautsprecher, wie das Clint E1 auch – mit dem Unterschied, dass hier eine Klangverbesserungstechnologie zum Einsatz kommen soll, mit der Argumentation,. dass ein guter Mono-Lautsprecher mit Klangverbesserung die bessere Wahl sei als zwei kleine, nicht so gute Lautsprecher.

Ich habe das Radio nicht live gesehen, kann also nicht beurteilen, ob es generell was taugt und wie es klingt – ich orientiere mich hier rein an den Specs. Der Trafo ist wohl als externes Steckernetzteil ausgeführt.

Was gefällt: Das große Display ist, wenn es auch nur annähernd so gut ist, wie auf den Fotos, schon was tolles, was nicht gefällt, ist der Umstand, das es mit externem Steckernetzteil daherkommt. Weit kritischer sehe ich aber, dass die Antenne als Wurfantenne ausgeführt ist, das Clint hat eine Stabantenne, die an eine F-Buchse angekoppelt ist. Der Vorteil hier liegt auf der Hand: Sollte in kritischen Empfangslagen hier die Stabantenne nicht ausreichen, so lässt sich vermittels eines F/IEC-Adapters z.B. eine DVB-T-Antenne mit höherem Gewinn anschließen. Das lässt sich ohne umkehrbare Modifikationen mit einer Wurfantenne nicht machen. Mein Credo in Sachen DAB+ und Antenne ist eigentlich, dass ein Radio über einen Antennenanschluss verfügen muss, weil ein guter Empfang in der Fläche noch nicht gewährleistet ist und die Erfahrung mit dem alten DAB zeigt, dass eine gute Antenne – mehr noch als beim UKW-Empfang – essentiell ist. Daher will ich zu diesem Radio – wenn überhaupt – nur dann raten, wenn man in einem gut versorgen Ballungsraum wohnt.

Kommen wir nun zum eigentlichen Argument: Dem Preis. Das Radio ist bei Pearl für 89,90 Euro zu haben – ein Kampfpreis zweifelsohne!

Der NOXON DAB-Stick im Test

Schon einige Wochen vor Einführung des „neuen“ Digitalradios DAB+ wurde von Terratec ein günstiger, an den PC gebundener Empfänger angekündigt – der NOXON DAB-Stick. Neugierig, wie ich bin, habe ich den gleich zum Einführungspreis geordert und diese Woche Dienstag lag das kleine Stück USB-Hardware dann – sehnlich erwartet – in der Post. Nun geht es also los mit dem DAB+-Empfang. Was der USB-Digitalradiostick taugt, lest ihr hier.

Der NOXON DAB-Stick ist ein verhältnismäßig günstiges Device – wird er doch zu Preisen zwischen 20 und 30 Euro angeboten. Damit schlägt er preislich jedes hierzulande verfügbares Digitalradio preislich. Doch nicht allein der Preis ist ein gutes Argument für das PC-Radio, auch die auf einem Rechner natürlich hervorragend nutzbaren Zusatzdienste des Digitalradios machen den Stick attraktiv.

In einer Pappschachtel wird das kleine Teil geliefert, der Stick sieht aus wie einer dieser typischen DVB-T-Sticks, nur ein wenig kleiner und leichter. Auf der einen Seite befindet sich der USB-Anschluss, auf der anderen Seite die typische Belling-Lee-Buches (wir kennen die von den analogen Radiotunern und Fernsehern). Wer sich daran erinnert, dass die ersten DAB-Radios mit einem als F-Buchse ausgeführtem externen Antennenanschluss daherkamen, für den wird diese IEC-Buchse ein Fortschritt darstellen, weil man so ohne großen Adaptereinsatz nach einer passenden Antenne fahnden kann. Eine kleine Antenne ist ebenfalls im Lieferumfang enthalten, für gut versorgte Empfangslagen reicht diese auch, in kritischen Empfangssituationen sollte man sich nach etwas Anderem umsehen. Um hier auch flexibel zu sein und im Zweifel out of the box an eine ggf. vorhandene Dachantenne zu kommen, liegt auch ein IEC-Stecker-auf-Stecker-Adapter mit bei, das ist sehr löblich. Der Radioamateur besitzt in der Regel solche Adapter, hat sie aber selten zur Hand.

Als ebenfalls sinnvolles Zubehör erweist sich die beigelegte kleine USB-Verlängerung. Da der Stick zwangsäufig etwas dicker als ein üblicher USB-Stecker ist und die USB-Ports bei vielen Rechnern gerne dicht beineinander liegen, nutzt das Teil viel. Das Paket wird mit der Software-CD, einer Installationsanleitung und einer Servicekarte abgerundet, für die aufgerufenen zwanzig Euro ist das ordentlich.

Die Einrichtung geht erstaunlich unprätentiös vonstatten: Man legt die mitgelieferte CD in den Rechner ein und installiert den Treiber und die Software. Dann wird der Stick an einen freie USB-Port gesteckt, man macht einen Sendersuchlauf und schon hört man Radio, vorausgesetzt, man ist empfangstechnisch ausreichend versorgt und hat eine passende Antenne.

Das der Lieferung beigefügte Stummelantennchen ist bei sehr guter Versorgung gut geeignet, ein kleiner sich im Fuß befindlicher Magnet lässt den Stummel auf metallenen Oberflächen sicher haften. Doch schon in etwas schwierigeren Empfangslagen genügt das beigelegte Teil nicht mehr. Ich habe mir zum Empfang im Innenraum eine alte passive Stabantenne vom DVB-T-Receiver gegriffen, das Ergebnis im Nürnberger Norden: Perfekt! Lesson Learned: DAB und DAB+ bedürfen auch nach der Umstellung und entgegen anderslautendem Bekunden der Digitalradio-Initiative immer noch einer sehr guten und passenden Antenne. Dabei ist auch in der Praxis zu beobachten, was wir in der Theorie schon vorher wussten: DAB+ mit seiner AAC-Kodierung verhält sich aufgrund der verbesserten Fehlerkorrektur merklich unempfindlicher gegen suboptimale Empfangsbedingungen und Störungen als konventionelles DAB. Ohne passende Antenne aber geht es nicht.*)

Wenn also die richtige Antenne **) und die richtige Antennenposition gefunden ist, dann kann es mit dem Radioempfang via Software schon losgehen! Die Software – Terratec gibt hier stolz die Mitautorenschaft des renommierten Instituts für integrierte Schaltungen der Fraunhofer-Gesellschaft bekannt – funktioniert und präsentiert sich aufgeräumt:

Beim ersten Start fordert die Software zum Update und zum Sendersuchlauf auf – beides dauert ein paar Minuten. Schon hier ist die gute Antenne wichtig, sonst werden beim Suchlauf nicht alle Sender erfasst. Nun wählt man den gewünschten Sender und wenn begleitende Bildinformationen oder auch Journaline-Textinfos vorhanden sind, kann man sich diese anzeigen lassen. Hier wurde bei der Programmierung aber offensichtlich geschlampt: Während unter Windows XP mit SP3 alles ordnungsgemäß zu funktionieren scheint, hakelt es bei Win 7 Professional auf der 64 Bit-Architektur noch ordentlich: Wenn ich hier auf Journaline springe und dann wieder zur Übersicht zurückkehre, bleibt das Programm zwar funktionsfähig, das Fenster bleibt aber weiß. Unkontrolliertes Auf- und Wegblenden hilft (oft, nicht immer). Hier besteht also noch Tuningbedarf.

Geworben wird auch mit einem EPG, einem elektronischen Programmführer. Dieses Feature habe ich entweder noch nicht gefunden oder es ist noch nicht implementiert.

Alles in allem funktioniert die Software, etwas komfortabler hätte sie aber schon sein dürfen. Konnte jedes olle DAB-Radio mit einer Anzeige der Empfangsstärke bzw. Signalq3ualität punkten, gibt es im „NOXON DAB Mediaplayer“ ´lediglich den Status „Kein“, „schwacher“ oder „guter Empfang“. Metadaten wie Frequenz oder Blöcke sind nicht auf Anhieb ersichtlich. Und dann blendert das Programm auch noch Werbung für weitere NOXON-Radios ein. Eine Aufnahmefunktion fehlt, somit sucht man auch einen Timer vergeblich. Eine „Fernbedienung“ mit Grundfunktionen als Widget wäre nett gewesen, existiert aber ebensowenig wie eine Preset-Bank. Die Software betrachte ich daher eher als mit Grundfunktionen ausgestattetes Rudiment, hier sehe ich doch deutlichen Nachbesserungsbedarf.

Nach mehrtägigem Testen kann ich trotz der suboptimalen Software für den Stick im Speziellen sowie für DAB/DAB+ im Allgemeinen eine Kaufempfehlung abgeben: Hier in Nürnberg ist der Nutzen des Geräts groß: Neben dem Fußballsender 90elf werden fünf Slots für Liveübertragungen angeboten, der Bayerische Rundfunk hat neben den fünf bekannten Hörfunkprogrammen noch Regionalableger von Bayern 1, Bayern 2 plus, B5 plus, Bayern plus, BR News, BR Verkehr, einen Testkanal und das etwas misslungene on3 auf Sendung, Religion wird vom ERF für Protestanten und via Radio Horeb für Katholiken feilgeboten, das DRadio ist nicht nur mit Deutschlandfunk und DKultur vertreten sondern sendet auch noch den wirklich uneingesränkt empfehlenswerten Kanal DRadio Wissen, zudem noch den Kanal Dokumente und Debatten. Der klassische Dudelfunk wird mit Sendern wie absolut, ENERGY, KISS FM, Radio Bob, Fantasy Bayern, Radio Galaxy , RT1 in the mix, Rock Antenne und Magic Star+ abgebildet. Leichte Musik versprechen die Sender Klassik Radio, vil Radio und lounge fm, wobei besonders lounge fm durch eine sehr niveauvolle und ausgesuchte Musik unter den privaten Radios angenehm hervorsticht.

Damit bietet der Stick während der Arbeit und des Surfens am Rechner ein interessantes zusätzliches Radioprogramm – das ist wertvoll, insbesondere dann, wenn die Webradio-Streamingslots der Anbieter voll sind. Die Perspektive für DAB+ ist ordentlich, denn der Mehrwert ist schon jetzt erkennbar, auch wenn noch längst nicht alle Sender, die über UKW gehört werden können, auf DAB/DAB+ empfangen werden können.

Wenn der Empfang gut ist, ist die Tonqualität überdie recht gut. Nicht alle sender klingen optimal, die wichtigsten allerdings klingen ordentlich, man kann unangestrengt zuhören.

Ein Datenblatt zum Stick kann hier heruntergreladen werden.

—–

*) Nach dieser Erfahrung leite ich mal einen Ratschlag ab: Ich würde mir – komplett unabhängig vom NOXON-Stick – kein Digitalradio kaufen, dass nicht mindestens mit einem externen Antennenanschluss ausgerüstet ist. Und wenn doch: Dann nur im Internet mit 14 tägiger Rückgabemöglichkeit kaufen oder im Fachhandel entsprechendes aushandeln und dann ausprobieren! DAB+ zeigt sich nach ersten praktischen Tests um einiges anspruchsvoller als UKW.

**) Pro-Tipp: Das mit der richtigen Antenne ist gar icht so schwer. Der Handel hält kaum spezielle DAB/DAB+-Antennen bereit, eine ordentliche DVB-T-Antenne tut den Job aber mindestens ähnlich gut! Das ist auch dem Umstand geschüttet, dass sich DAB und DAB+ in ähnlichen Frequenzbändern abspielt wie analoges und/oder digitales terrestrisches Antennenfernsehen. Die DVB-T-Antennen sind sowohl passiv wie auch aktiv ausgeführt zu kaufen und wegen der Verbreitung auch durchaus günstig, weil Massenware.

Bildquelle: Terratec-Presseinfo/eigener Screenshot

NOXON DAB+ USB-Stick von Terratec

Für 14,90 knappe 20 Euro gibt es nun vom Nettetaler Hersteller Terratec einen DAB-Stick, der das neue „Digitalradio“ empfangen wird. Der NOXON DAB-Stick kommt als USB-Empfänger für den Windows-PC und soll neben dem reinen DAB+-Empfang auch ein EPG, Journaline-Funktion und eine spezielle Software vom IIS Fraunhofer mitbringen.

Quelle: Terratec/konstant

Ursprünglich war der Stick im Webshop zum Preis von 14,90 Euro zu haben und es hieß auch, dass dieser Einführungspreis bis zum 31. Juli gelten sollte – heute kostet er leider schon 19,99 Euro (zzgl. Versand). Das ist in Anbetracht des Lauffeuers, den dieses Angebot in interessierten Kreisen gerade über Twitter macht(e), natürlich ein PR-Fail. Die Dame von der Pressestelle konnte mir aber auch nicht bestätigen, dass man den Stick – wie versprochen – bis Monatsende zum Einführungspreis erhält. Der Herr, der bei Terratec dafür zuständig sei, so sagte man mir, sei im Urlaub. So bleibt den Vorbestellern nun nichts anderes, als den Stick zum UVP zu ordern, peinlich.

Technisch verspricht dieses Stückchen Hardware aber umso interessanter zu sein. Zwar sind Infos über die konkreten Specs des Sticks rar gesät, da aber die Sender des Bundesmuxes im Kontext des Sticks genannt werden, gehe ich zumindest von einer vollen DAB+-Kompatibilität aus. Weiterhin soll eine Fraunhofer-Software (Institut für integrierte Schaltungen, mp3-Erfinder und DRM-Vorantreiber) dabei sein, das wird spannend. Erkennen lässt sich bereits, dass der Antenneneingang eine hierzulande gebräuchliche Belling Lee-Buchse ist, somit steht auch Antennenexperimenten out of the box nichts im Weg.

Terratec hat auch ein nettes Video für Newbies im Web, das sei an dieser Stelle der Vollständigkeit halber mal eingebettet:

Geordert werden kann der Stick jetzt schon im Terratec-Webshop, versendet wird er dann ab der KW31.

Fragen und Antworten zum Start von DAB+ am 1. August

Das Digitalradio in Deutschland erlebte in der Vergangenheit zwei fulminante Fehlstarts: Von 1989 bis 1999 existierte das Digitale Satellitenradio (DSR), aber eine besondere Verbreitung fand es nicht, nur etwa 200.000 Empfänger sollen verkauft worden sein. In den 1990er kam dann mit terrestrischer Verbreitung DAB als Digitalradiostandard nach Deutschland, mit Forschungsgeldern des EUREKA 147-Projekts massiv gefordert. Auch bei DAB war die Resonanz sehr gering – im Jahr 2007 ging man von 546.000 Empfängern in deutschen Haushalten aus (dem gegenüber stehen geschätzte 300 Millionen analoge Radiogeräte in Deutschland).

Und dennoch wird nun – auch weil es von der Politik, nicht zuletzt von der EU – ein neuer , dritter Anlauf für das „Digitalradio“ genommen: Der DAB-Nachfolgestandard DAB+ soll das Rennen machen. DAB+ unterscheidet sich von DAB im wesentlichen durch das Fehlen des L-Bandes und durch den zur Übertragung verwendeten AAC-Codec. Weil die DAB+-Radios aber mehrheitlich DAB empfangen können sollen, ist davon auszugehen, dass auch ein Bandbereich L zukünftig zur Verfügung stehen wird.

Am ersten August geht es also los mit DAB+, auch in Nürnberg. Bei der Umstellung werfen sich zwangsläufig einige Fragen auf, die ich an dieser Stelle so gut als möglich beantworten will.

Funktioniert mein analoges UKW-Radio nicht mehr, wenn das Digitalradio DAB+ eingeführt wird?

Doch, das analoge UKW-Radio wird wie gewohnt weiter funktionieren. Wer sich kein neues Radio kaufen will, der wird das in der nächsten Zeit auch nicht müssen. Ich persönlich gehe davon aus, dass UKW noch eine ganze Weile weiterexistieren wird, denn bei geschätzten 300 Millionen Analogradios ist ein Austausch all dieser Geräte schlichtweg nicht zumutbar. Wer sich jetzt kein neues Radio kaufen will, der muss das auch nicht und kann ganz entspannt abwarten. Aber: Das UKW-Radio kann weder DAB noch DAB+ empfangen.

Funktioniert mein DAB Radio weiter, kann es DAB+ empfangen?

Ein DAB-Radio wird bedingt weiter funktionieren, wie lange noch, das weiß aber keiner so recht. Die jetzt bestehenden Sender werden sukzessive umgerüstet. In der nächsten Zeit kann man mit einem DAB/DAB+ – Mischbetrieb rechnen, wie lange dieser aber aufrecht erhalten wird, ist fraglich. Somit rentiert es auch nicht, jetzt noch ein DAB-Radio anzuschaffen, ich selbst würde davor sogar warnen, denn es kann schnell passieren, dass dieses Gerät wertlos wird. Um es mal in aller Deutlichkeit gesagt zu haben: Ein DAB-Radio kann kein DAB+ empfangen. Wird DAB zugunsten von DAB+ abgeschaltet, womit ich rechne, spielt das Radio nix mehr.

Ich will mir demnächst sowieso ein neues Radio kaufen. Soll es dann ein DAB+-Radio sein?

Jein. Ich will mich nicht dazu versteigen, zum Kauf eines Radios zu raten, das nur DAB+ empfangen kann. Aber es gibt eine elegante Lösung: Hybridempfänger, die UKW und DAB+ empfangen können, dürften den Bedürfnissen der allermeisten Radiohörer entgegenkommen. Über DAB+ werden nicht alle Programme gesendet, die über UKW empfangbar sind, einige Spartenkanäle sind sogar exklusiv im Digitalradio zu empfangen, so auch lounge FM und DRadio Wissen. Auf der anderen Seite werden nicht alle DAB+-Programme über UKW ausgestrahlt. Wer die größte Senderauswahl haben will, der sollte also darau9f achten, dass das neue Radio mindestens DAB+ und UKW empfangen kann. Sollte DAB+ ein Misserfolg werden, funktioniert das gewohnte UKW brav weiter, das Gerät ist nicht „verloren“.

Wenn ich ein neues Auto kaufe, sollte das Autoradio DAB+ empfangen können?

Ganz dumm ist das nicht, aber hier gilt im Prinzip das, was für ein neues Radio generell gilt: Ein Kombiempfänger mit UKW nd DAB+ ist derzeit wohl die beste Lösung. Zuerst einmal wird DAB+ nur in Ballungsräumen und an Hauptstrecken verfügbar sein, der Ausbau wird dann schrittweise vorangetrieben. Da DAB+ aber problemlos größere Textmengen übertragen kann – und dazu zählen auch Verkehrsinformationen, ist der Nutzen von DAB+ im Auto besonders hoch. In Bayern bietet der BR mit dem Sender „BR Verkehr“ zudem einen DAB+-Kanal, der ausschließlich Verkehrsinformationen überträgt (derzeit von einer Computerstimme vorgetragen – aber seis drum). Wer viel unterwegs ist kann schon jetzt von DAB+ im Auto profitieren.

Was werde ich über DAB+ denn empfangen können?

Zur Zeit ist das noch nicht hundertprozentig sicher, aber es verdichten sich Hinweise auf Sender, die empfangbar sein werden. Bundesweit gilt als sicher, dass

  • Deutschlandradio
  • Deutschlandradio Kultur
  • und DRadio Wissen

empfangen werden können. Diese Programme sind ob der besonders hohen inhaltlichen Qualität besonders attraktiv. Weiterhin werden auch einige private Programm abgestrahlt:

  • Evangeliumsrundfunk, Wetzlar (Info)
  • KissFM, Berlin (Webseite, Info)
  • 90Elf, Fußballsender, Ostdt.
  • loungeFM, Wien (Info)
  • Klassikradio (Webseite)
  • Radio Horeb, Immenstadt (Info)

Weiterhin sollen Sender wie „RemiX“, „litera“, „Radio Rauschgold“, „Radio 3.0“ und „UIP“ am 1. August bundesweit starten. Hierüber konnte ich aber keine wirklich gesicherten Erkenntnisse gewinnen.

Die öffentlich-rechtlichen Landesrundfunkanstalten werden Schritt für Schritt ihre Programme auch über DAB/DAB+ aussenden, wann und wie das von Statten geht, ist von Bundesland zu Bundesland verschieden. Der BR will beispielsweise eine Art „Mischbetrieb“ DAB und DAB+ fahren.

Wird sich DAB+ durchsetzen?

Das lässt sich noch nicht sagen. Dagegen spricht erst einmal die Verbreitung von UKW und die Tatsache, dass viele Menschen damit zufrieden sind. Und man muss sich kein neues Digitalradio anschaffen. Dafür spricht der Zugewinn an Programmen, besonders an Spartenprogrammen, die bestimmte Zielgruppen ansprechen. UKW ist nicht tot, aber DAB+ könnte ein gerüttelt Maß an Verbreitung finden, denn die Endgeräteversorgung ist derzeit deutlich besser als seinerzeit mit DAB und die Empfänger sind auch wesentlich billiger. Schon jetzt sind Taschenradios, Radiowecker, Kofferradios, Autoradios und auch Tunerbausteine für die heimische Stereoanlage mit DAB+-Tunerteil habbar. Diese kosten (auch vor der Einführung) selten mehr als ein Analogradio mit vergleichbarer Qualität.

DAB+ bringt allen, die Radio nicht über DVB-S oder über das Kabel hören, einen Zugewinn an Sendern und i.d.R. auch an Tonqualität. Bereits zu Beginn des Ausbaus in den Ballungsräumen ist (gerechnet mit den lännderspezifischen Angeboten und den Programmen, die via DAB zu empfangen sind) hinreichend attraktiv. Es könnte schon was werden, wird sich aber sicherlich mehrere Jahre halten.

Brauche ich für DAB+ eine besondere Antenne?

Das hängt in erster Linie mal von der Empfangssituation ab. Abseits der Ballungsräume kann die Verwendung eine Dach- bzw. Außenantenne angezeigt sein. Innerhalb der Ballungsräume sollten die den Geräten beigelegten (oder eingebauten) Antennen genügen.

Verfügbarkeitskarte DAB+, Quelle: DUAL

Welche Antennen wirklich benötigt werden, wird sich erst im Praxistest erweisen. Auch bei DAB (und dieses System wird ja noch einige Zeit parallel weiterexistieren) ist theoretisch eine sehr gute Empfangssituation in weiten Teilen Deutschlands prognostiziert, in der Praxis bedarf es aber schon einigem Geschick und selbst in Großstädten speziellen Antennen, damit der Empfang in Innenräumen störungsfrei glückt.

Hat DAB+ konrete Nachteile?

Auf den ersten Blick nicht, aber ganz unkritisch ist das System dennoch nicht zu sehen, (medien)politisch wie technisch. Erst einmal verlangt DAB(+) eine zentrale Ausstrahlung im Multiplex mit mehreren Sendern. Kann über UKW ein kleiner (und mit knappem Budget arbeitender) Sender im Zweifelsfall noch vom Studiodach senden (z.B. Stadtteilradios), so ist dies mit DAB(+) nicht mehr möglich; ein Dienstleister wird gebraucht und den werden gerade die kleinen Stationen nicht immer zahlen können.

Auch der analoge Kabelfernsehempfang kann beeinträchtigt sein, wie gestern über Heise zu erfahren war.

Fazit: Für den geneigten Radiohörer ist DAB+ eine hochinteressante Sache. Wer derzeit mit dem UKW-Empfang zufrieden ist, für den ergibt sich jetzt (noch) kein Handlungsbedarf.

Wir sprechen bei DAB+ von einem System, dass sich in der Ausbauphase befindet und noch nicht hinreichend von mir getestet werden konnte. Die Beantwortung dieser FAQs, die an mich herangetragen wurden, sind mir aus wissenschaftlicher Auseinandersetzung mit dem Thema möglich, weiterhin fließt hier eine zehnjährige theoretische und praktische Erfahrung mit dem Themenkomplex Digitalradio ein. Einige Punkte sind dennoch nur recherchiert und bedürfen eines praktischen Realitätsabgleichs. Daher kann für die vollständige Richtigkeit natürlich keine Gewähr übernommen werden. Nichts desto trotz wurden die einzelnen Fakten sorgfältig bedacht und geprüft.

openbusinessradio.

Bastelei, Bastelei. Mein derzeit neuestes (und durchaus zeitliche Ressourcen bindendes) Projekt:

Ja, ich mach mal wieder was mit Webradio. Nach WebradioNürnberg (RIP) und loungepalais (RIP) nun also openbusinessradio – diesmal mit einem deutlich höheren Wortanteil (der für die Abend- und Nachtstunden geplant ist) und handselektierter Creative-Commons-Mucke.

Das ganze Ding ist zwar noch deutlich beta – aber der Stream funktioniert schon mal und die Webseite steht auch – Ihr könnt also schon mal reinhören.

Hier: openbusinessradio.de!

Audio-Streaming 1.0 – das ELENCO Transmitter-Kit

Seitdem nicht-grundstücksüberschreitende Funk-Aussendungen im UKW-Band mit einer Sendeleistung von weniger als 50nW legal sind, bieten diese eine hervorragende Möglichkeit, beliebiges Audiomaterial vermittels kleiner Transmitter auszusenden und mit jedem gewöhnlichen Radio mit Antenne zu empfangen. So kann man ein Sat-Radioprogramm auch in Küche, Bad oder am Radiowecker hören, das gleiche gilt auch für die eigenen mp3-Playlists und das alles, ohne sich mit UPnP herumärgern zu müssen oder nochmal irgendwo einen IP-Empfänger oder Aktivboxen aufstellen zu müssen. Die Krux ist nur, dass die hierzulande erhältlichen Transmitterchen eher Rauschgeneratoren sind, denn ernsthalte Musiküberträger. Das ist – entgegen landläufigem Glauben – noch nicht einmal der geringen Sendeleistung geschuldet sondern eher dem Umstand, dass diesen kleinen im Elektromarkt erhältlichen Gerätchen zumeist eine richtige Antenne fehlt und die eingesetzten Operationsverstärker auch eher der Kategorie „grottig“ entstammen.

Wer nun eine Kreditkarte sein Eigen nennt und zudem Löten kann, der findet bei ELENCO – einem US-Vertrieb für Elektronikbausätze Abhilfe: Mit dem FM-10CK wird ein UKW-Transmitterbausatz vertrieben, der vorgenannten Problemen ein Ende bereiten dürfte. Leider lässt die etwas altbackene Seite keine präzise Verlinkung zu – und dann auch noch Frames!! – aber Ihr findet das.

Quelle: ELENCO Händler-/Presseinfo

Erst mal das Rechtliche: Wer das Ding klickt (ich glaube, das kostet aus den USA etwas über 20 Dollar Versand), der muss beim Aufbau schon sicherstellen, dass die Sendeleistung passt. Dann ist die Zeitkostante der Emphase auf 50 µs zu wählen (das geht hier out of the Box, default ist meines Wissens 75 µs – ist ja ein Ammigerät). Nun braucht man noch einen Adapter für den Antennenausgang (Pfennigartikel), der ist ja auch Ammilike als F-Buchse ausgeführt) und dann kann man das Ding entweder mit einem E-Block oder einem separaten Netzteil – einem entstörten, wohlgemerkt – mit 15 Volt Gleichstrom versorgen und schon geht es los. Das alles darf aber nicht verpeilt werden, da sonst der Betrieb in Deutschland nicht zulässig ist!

So ein Bausatz kostet knappe 70 Dollar – das ist in der Regel selbst mit den 20 Dollar Versand ein guter Tarif, denn hierzulande werden öhnliche Kits, allerdings ohne Gehäuse, um die hundert Euro gehandelt.

Sehr geil, dass sowas (zumindest halbfertig) habbar ist – zwar gibt es bei eBay immer mal wieder sehr chice out-of-the-box Sender, die komplett durchstimmbar sind und neben BNC-Antennensteckern auch mit einem gescheiten Display aufwartet, aber wenn man sich sowas in die Wohnstube stellt, hat man mit Sicherheit recht fix die Post BNetzA im Nacken.

last.fm bald kostenpflichtig

Das Musik-Social Network last.fm musiziert in Deutschland dank entsprechender Einigung mit den Verwertungsgesellschaften immer noch kostenlos – viele machen von diesem durchaus innovativen Dienst Gebrauch und es haben sich auch schon Dienstleister um last.fm herumgruppiert, die es so ohne diesen Service nicht gäbe.

Wer heute einen Webradio-Tuner kauft, achtet in der Regel nicht nur darauf, dass so eine Stand-Alone-Lösung mit Real Media zurecht kommt sondern auch last.fm „empfangen“ kann (zu solchen Geräten zählen die 19-Zoll-Stereoanalagentuner von AEG, muvid aber zum Beispiel auch das revo Heritage).

All jene, die bislang das last.fm-Angebot auf dem Handy oder via Stand-Alone-Device hören, möchten jetzt bitte Platz nehmen und sich des sicheren Sitzens versichern:

Dieser Heise-Meldung zufolge bleibt nur die Nutzung von last.fm im Webbrowser kostenlos – wer den Dienst über IP-Radios oder Handys ab Mitte dieses Monats weiternutzen möchte, der muss zukünftig ein VIP-Paket für 3 Euro pro Monat buchen.

Das tut natürlich allen Hi-Fi-Fans weh, die sich die nicht ganz billigen Streaming-Media-Endgeräte mit entsprechender last.fm-Tauglichkeit gekauft haben um schwerpunktmäßig genau diesen Dienst zu nutzen. Eine Jahresgebühr vor 36 Euro – zusätzlich muss man für diese Geräte ja noch Rundfunkgebühren berappen, da sie ja UKW- bzw. DAB-fähig sind – ist natürlich bitter.

Es stand ja zu erwarten, das last.fm irgendwann mal Geld will – mit openBC hat das ja genau so angefangen, das war am Anfang auch kostenlos. Man gewöhnt die Leute einfach über einen (mitunter durchaus langen) Zeitraum an einen Service und dann kann man kassieren…

Ich schreibe das hier allen zur Warnung, die sich gerade überlegen, ein entsprechendes Endgerät zu kaufen: Sehr bald wird das last-fm-fähige Internetradio nur dann vollumfänglich nutzbar sein, wenn man über einen kostenpflichtigen VIP-Account verfügt.

Pappradio.

Ein Radio, dass sich über den Rechner ansteuern lässt und DRM kann, ein software defined radio, dass nicht das Budget sprent – das wäre doch eine feine Sache!

Der Konjunktiv, so dufte ich gestern lernen, ist in diesem Fall nicht angebracht, denn in Kooperation mit der Stimme der Anden wird ein solcher Empfänger angeboten – zu einem Preis von gerade mal 65 Euro.

Das Gerätchen, dass sich Pappradio nennt und mit SoDiRa, Dream DRM oder Winrad arbeitet, ist in der Lage, von 150 kHz bis 30 MHz quasi alles zu empfangen, was auf dem Äther rumschwirrt – inklusive DRM. Einseitenbandempfang, phase shift keying und der Empfang von Wetterfaxen soll ebenso möglichg sein.

Der equadorianische Missionssender „Stimme der Anden“ hat ein maßgebliches Interesse, günstige und performante Empfänger unter die Leute zu bringen, so dass deren lediglich mit 4kW abgestahlten Programme im DRM-Verfahren empfangen werden können. Da stand-alone DRM-Empfäner immer noch rar und vor allem teuer sind, ist das Pappradio mit entsprechender Software nicht nur eine kostengünstige sondern auch besonders flexible Lösung, die Lust auf Empfangsexperimente macht.

Neben dem Pappradio wird zum Empfang lediglich eine Langdrahtantenne (leicht selbst zu bauen), ein wenig Gekabele und ein Rechner mit Vollduplex-Soundkarte und dem Betriebsystem Windows XP benötigt. Das ist auch der Grund, warum ich mir noch kein Pappradio geklickt habe – für Mac-User schauts auf dem Gebiet der SDR- Software nämlich recht mager aus. (Quelle und Bild: pappradio.de)

Kommt mit DAB+ nun die Rettung des Digitalradios?

Die Frage stellen sich Interessierte, Kritiker wie Verfechter des Digitalradios schon länger: Was wird aus DAB? Wird der Nachfolgestandard DAB+ das Projekt digitales terrestrisches Radio in Deutschland retten können oder findet dieser Standard nicht in die Luft und wird das etwas angestaubte DAB dann in näherer Zukunft mangels Wirtschaftlichkeit eingestellt?

Heute flimmert eine Meldung über den Heise-Ticker, die den Freunden des terrestrischen Digitalradios Hoffnung machen dürfte: Die MediaBroadcasst GmbH, die Betreiberin des DAB-Netzes fand mit fünf privatrechlich organisierten Hörfunkanbietern nun die erforderlichen Mitstreiter und teilte dies heute dem Intendanten des DLF (die drei Programme des DLF Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur und DRadio Wissen werden über DAB verbreitet bzw. DRadio Wissen soll zukünftig über DAB+ zusätzlich verbreitet werden) mit. Damit ist ein wesentliches Erfordernis der KEF erfüllt: Diese wollte – kurz gesagt – DAB+ nicht zu einem rein öffentlich-rechtlichen Projekt machen und hat sich ausbedungen, dass auch die Privaten mitzusenden und mitzuzahlen haben. Mission accomplished!

Heise merkt an, dass DLF und DKultur weiterhin im „alten“ DAB-Format verbreitet werden, lediglich DRadio Wissen soll von den Öffis in MPEG4 senden. Bei DXaktuell kennt man auch schon die Sender des neuen deutschlandweiten Bouquets: Lounge FM (A), Evangeliumsrundfunk, Radio Rauschgold (was auch immer das ist, die wollen AOR machen und sind durch die BLM lizenziert), litera (wie Rauschgold mir ebenfalls gänzlich unbekannt), das Leipziger Webradio 90elf, RemiX Radio (?) und Energy Hamburg.

Ich persönlich freue mich, dass es für DAB weitergeht. Leider bedeutet DAB+ auch für alle, die jetzt ein DAB-Radio haben, dass sie sich i.d.R. einen neuen Empfänger kaufen müssen. Diesen Schritt werde ich definitiv nicht so schnell mitmachen, da ich ja gerade erst eine neue DVB-S-Box gekauft habe und nicht schon wieder Geld für noch ein Radio ausgeben will. Jedem, der jetzt über die Anschaffung eines Digitalradios nachdenkt, mag ich außerdem dringend raten, das Gerät noch nicht dieses Weihnachten unter den Baum zu legen – wir wollen erst einmal sehen, wie schnell das DAB-Netz umgerüstet wird. Laut Heise-Meldung soll das ja schon nächstes Jahr stattfinden (was mir derzeit schwerfällt zu glauben, außerdem ist damit noch nicht gesagt, wie lange es dauert).

Und das neue „Deutschland-Bouquet“? Na, ich weiß ja nicht… Dass ich mir Energy Hamburg reinziehen werde, bezweifle ich eher, Lounge FM und RemiX Radio klingen zumindest hinreichend interessant und was „litera“ bieten wird, zeigt dann die Zeit.

Dass aber die Anforderungen der KEF nach Fristverlängerung taggenau erfüllt wurden, ist schon ein positives Signal.

1 2 3 4