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Ab morgen (16.4.2012) bei real: Das Blaupunkt Internetradio IR10 im Vergleich zum IR+11

Morgen verkauft die Supermarktkette real ein Internetradio der Fa. Blaupunkt mit der Bezeichnung IR 10 zum Preis von 99,- Euro. Die Internetradios gibt es sowohl im Onlineshop…

… als auch im Supermarkt selbst:

Das IR10 ist ein ordenutliches Internetradio. Aber es ist kein Schnäppchen, denn vor einiger Zeit verkaufte Real das IR+ 11, das fast genau so aussieht, für ebenfalls 99,- Euro und dem IR+ 11 it in jedem Fall der Vorzug zu geben! Warum? Das IR+ 11 verfügt neben der Internetradio-Funktion zusätzlich über einen Tuner für UKW und das neue Digitalradio DAB+! Das sollte man unbedingt wissen und die beiden Geräte nicht verwechseln!

Dieser Unterschied bringt Radioprogramm in sehr guter Qualität, wenn das Internet mal ausgefallen sein sollte oder das WLAN nicht geht sowie regionale Sender, die keinen oder keinen guten Stream anbieten. Über das IR+11 werde ich die Tage mal was bloggen…

 

USB-DAB+-Stick für ´nen Zwanni

Ich bin weder verwandt noch verschwägert und ich bekomme für diese Aktion auch kein Geld. Nein, ich schreibe das hier aus voller Überzeugung, weil ich den Stick für ein geniales Stückchen Technik halte und wenn es den irgendwo gerade billig zu haben gibt, will ich einfach darauf aufmerksam machen: Der Nürnberger Versender Völkner hat gerade den NOXON DAB Stick für 19,95 Euro im Angebot – was ein sehr fairer Tarif ist.

Über den Stick habe ich schon einiges geschrieben, der aktuelle Stick wird aber mit einer revidierten Antenne verkauft, was der Sache nur dienlich sein kann.

Wer profitiert vom Stick?

Zuvorderst natürlich jeder, der gerne mit der neuen DAB+-Technik experimentieren möchte und den vollen Funktionsumfang ausprobieren will. Weiterhin ist der Stick für alle interessant, die mit einem UMTS-Stick ins Netz gehen und auf den Traffic aufpassen müssen (und daher beim Webradiohören eher die Füße stillhalten müssen).

Hier gehts zum Webshop. Und hier sowie hier gibt es weitere Infos zum NOXON-Stick.

Muxx Inspector

@dabmuxxi hat eine wirklich interessante kleine Freeware geschrieben, die alle Besitzer des NOXON DAB-Sticks interessieren dürfte:

Muxx Inspector tut nichts anderes, als die Datei dab.dat des NOXON-Sticks auszulesen und die dort hinterlegten Informationen – die man sonst nicht zu Gesicht bekommt – ausführlich und strukturiert darzustellen.

Die Software kann hier heruntergeladen werden.

Test: Dual DAB 4 – Einsteigerradio mit hervorragendem Empfang

Pünktlich zum Start des Digitalradios DAB+ am 1. August  lag ein besonders günstiges Digitalradio des Herstellers DUAL, das Modell DAB 4, bei den Händlern – zu einem erstaulich günstigen Preis. Der Hersteller, der traditionsbewusst bis heute Plattenspieler im Programm führt, wartet mit einem erstaunlich großen DAB+-Radioportfolio auf. Eines der günstigsten Geräte, das DAB 4 wird in diesem detaillierten Test zeigen, was es kann.

Noch ist der Markt für Digitalradios eher überschaubar. Eine Hand voll Hersteller hält Geräte für den neuen Radiostandard bereit, gerne kosten diese Empfänger der neusten Generation im unteren Bereich angesiedelte dreistellige Summen. Dual geht einen anderen Weg: Mit dem DAB 4 bietet der heute im bayerischen Landsberg am Lech ansässige Hersteller ein Radio an, das teilweise für unter 50,- Euro zu haben ist. Was kann ein so günstiges Radio taugen?

Obwohl ich am Anfang skeptisch war, sei die Antwort vorweg genommen: Es taugt viel. Aber der Reihe nach, zuerst will ich einmal „unboxen“: In einer kleinen Schachtel befindet sich das Radio, ein Gerät mit dem Formfaktor des typischen Transistorradios. Weiterhin finden sich das Netzteil und die Bedienungsanleitung in deutsch, italienisch und französisch. Das Radio selbst ist in Kunststoff ausgefertigt, überraschend leicht und wegen des sich nach oben hin leicht vergüngenden Gehäuses angenehm zu greifen und zu tragen. Auf den ersten Blick fällt das große Display und die überraschend stabile Antenne sofort ins Auge. Hier ist es also, das digitale „Transistor“radio. Und beim Auspacken des Radios fällt zudem erst einmal auf, das nichts auffällt – das Radio stinkt nicht und man muss schon direkt mit der Nase ans Gerät, um zu riechen, das das DAB 4 neu ist. Es kann, und ich übertreibe hier nicht, sofort mit ins Schlafzimmer genommen werden.

Die Inbetriebname

Bei einem digitalen Radio erwartet man an und für sich eine gerüttelt komplizierte Inbetriebnahme. Das DAB 4 bildet hier abner eine angenehme Ausnahme – beim ersten Einschalten führt das Gerät einen Scan der verfügbaren digitalen Radioprogramme durch, dieser ist in unter zwei Minuten erledigt. Weiterhin aufs angenehmste überraschend: Mit lediglich halb ausgezogener Antenne findet das DAB 4 alle (sic!) in Nünberg zu empfangenden DAB/DAB+-Sender. Bereits hier antizipieren sich die ausnehmend guten Empfangseigenschaften des Dual-Radios. Nach dem Scan verfügbarer Sender hört man Radio – ich bin überrascht, wie einfach das ist (und dies zeigt, dass sich das Radio auch technisch wenig versierten Menschen erschließt).

Mit der großen „Tuning“-Wipptaste kann man schnell durch die gefundenen Sender navigieren und hat man den Sender gefunden, den man hören will, genügt ein Druck auf die benachbarte, große „Enter-Taste“, in Sekundenschnelle spielt das Programm. Ähnlich komfortabel funktioniert das übrigens auch für UKW – hier werden alle Sender gefunden und mit RDS sieht man auch gleich den Sendername im Display.

Für DAB/DAB+ und UKW stehen je zehn Festspeicherplätze auf fünf doppelt belegten Tasten zur Direktanwahl zur Verfügung. Die zehn Speicher pro Band sind ein praxisnaher Wert – nur wenige Radiohörer werden mehr benötigen, denen ist aber mit der Tuningwippe sehr geholfen. Besonders angenehm ist, dass man sich hier durch die Sender navigiert, aber nicht „zappt“ sondern erst beim gewünschten Sender mit „Enter“ den Empfang herstellt. So lässt sich der gerade eingestellte Sender beim scrollen durch dier hier in Nürnberg empfangbaren 40 Sendern (Datenkanäle nicht mitgerechnet, das Radio findet insgesamt 52 Services) weiterhören.

Das „Abspeichern“ eines Senders auf eine der Stationstasten ist ebenso einfach – man wählt ein Lieblingsprogramm, bestätigt mit „Enter“ den Empfang und hält dann die gewünschte Stationstaste für einige Sekunden gedrückt – der Sender ist programmiert. Das alles geht, ohne sich durch komplizierte Menüs wühlen zu müssen, angenehm einfach.

Radio hören

Die Inbetriebnahme ist in Minuten geschehen, dem Radiovergnügen steht nichts im Weg. Trotz etwas schwieriger Empfangsbvedingungen hier ist selbst in fensterlosen Räumen immer Empfang gegeben, Empfangsstörungen musste ich provozieren. Sie treten im normalen Betrieb nicht auf. Obwohl ein derartig günstiges Radio es nicht vermuten lässt, ist verglichen zu anderen Digitalradios die Empfangsleistung des DAB 4 als sehr gut zu bewerten. Damit punktet das DAB 4 in der wichtigsten Disziplin nicht nur voll sondern reicht auch wesentlich teureren Digitaltunern das Wasser. Um dies zu illustrieren, weise ich darauf hin, dass ich bislang bei keinem der empfangenen Sender die Antenne ausziehen musste.

Mit einem Druck auf den sehr sanft rastenden Einschaltknopf, der sich frontseitig am Radio befindet und im ausgeschalteten Zustand ein weig erhaben vorsteht (und damit auch im Dunklen problemlos ertastet werden kann) wird das DAB 4 angestellt. Der Lautstärkeregler befindet sich an der Seite des Geräts und birgt als Besonderheit, dass er sich stufenlos regeln lässt. Der Drehregler sitzt straff und ist deshalb sicher einstellbar. So ein Drehregler ist – gerade beim Kopfhörerbetrieb – ein unschätzbarer Vorteil, lässt sich hier doch die gewünschte Lautstärke exakt definieren (leider habe viele Digitalradios hier nur einen Lautsatärke-Tipptaster, die optimale Lautstärke liegt dann nicht selten zwischen einem der beien Rasterpunkte – hier kann der Mitbewerb von Dual lernen!).

Alle wesentlichen Informationen lassen sich über das Display ablesen. Hier arbeitet Dual regelrecht klassisch. Das Display fasst zwei Zeilen, je Zeile werden 16 Zeichen abgebildet, das Display ist nicht grafikfähig. Am Netzteil betrieben, ist das Display im Betrieb permanent hinterleuchtet, im Batteriebetrieb schaltet sich die Hintergrundbeleuchtung nach einigen Sekunden ab, um Energie zu sparen.

Welche Informationen lassen sich vom Display ablesen? Exemplarisch wähle ich den Sender DRadio Wissen. In der ersten Zeile ist immer der Name des gerade laufenden Senders abzulesen, die zweite Zeile teilt bei Druck auf die „Info“-Taste folende Informationen mit: Info zur laufenden Sendung/Lied bzw. Radiotext (nicht zu verwechseln mit Journaline), Signalstärke als „Balkengrafik“, Sendergenre, Name des Sendermultiplex,  Frequenz mit drei Nachkommastellen (aber nicht die Bezeichnung des Blocks), Signalfehlerrate, Bitrate und Codierungsverfahren (MP2 für DAB, AAC für DAB+), Uhrzeit (vom Sender) in Stunden, Minuten und Sekunden, Datum (vom Sender).

Generell kann über das Display gesagt werden, dass es mit seier hellblauen Beleuchtung und den schwarzen Zeichen einen hervorragenden Kontrast hat und auch aus einiger Entfernung oder mit wechselndem Betrachtungswinkel noch gut abzulesen ist. Diese Displaygattung ist unter den Digitalradios weit verbreitet und darf als Standard angenommen werden. Die gerade bei DAB+ mögliche Diashow und der programmbegleitende Service Journaline können darüber natürlich nicht wiedergegeben werden, dies darf man aber von einem Gerät dieser Preisklasse auch nicht erwarten.

Der Klang geht für ein tragbares kleines Radio durchaus in Ordnung. Mit dem etwa 6 cm durchmessenden Lautsprecher lassen sich ganz ordentliche Lautstärken erzielen, selbst bei hoher Lautstärke verzerrt nichts und das Gehäuse resoniert auch nicht mit. Andererseits ist der Lautsprecher für den Musikgenuss nur bedingt geeignet, denn es fehlt – wen nimmt es bei den Abmessungen des Radios Wunder – hier einfach an Bass. Für Sprachwiedergabe ist das Radio aber bestens geeignet, denn der Ton ist im Mittenbereich klar und transparent, mit leichter Tendenz zur Höhe. Das macht sich bei einem Fußballspiel, einer Reportage oder Nachrichten ganz gut, die Präsenz der Stimmen hebt sich gegen die Umgebungsgeräusche gut ab. Wer Musik hören oder das Programm in stereo verfolgen will (mit einem Lautsprecher ist mit dem DAB 4 ohne Kopfhörer nur Mono möglich), kann einen Kopfhörer verwenden. Der seitlich angebrachte Anschluss ist als 3,5 mm Klinkenbuchse ausgeführt, der Sound über den Kopfhörer ist ausgewogen, hier ist keine Überzeichnung eines Frequenzbereichs feststellbar. Bezeichnend, dass das kleine Radio nicht nur die üblichen 32-Ohm-Ohrstöpsel zu befeuern vermag sondern selbst am AKG 701, einem großen HiFi-Kopfhhörer, ungleich teurer als das Radio, noch ordentlichen Sound ankommen lässt. Lediglich bei einem großen Beyer mit einer Impedanz von 600 Ohm bleibt nach oben doch die Luft weg – aber man kommt in der Regel nicht auf den Gedanken, Kopfhörer jenseits der 300-Euro-Klasse an einem Kofferradio zu betreiben. Dieser Test zeigt aber die Leistungsreserven am Kopfhörerausgang – ebenfalls verzerrungsfrei; und das ist für ein so kleines Radio im unteren Preissegment nicht selbstverständlich. Ich will an dieser Stelle aber auch nicht verschweigen, dass der Musikgenuss mit einem Kopfhörer mittlerer Empfindlichkeit (hier getestet mit eine Urbanears, Typ Plattan) nicht ganz ungetrübt ist. Wird das Radio mit dem mitgelieferten Netzteil betrieben, ist das Musiksignal von einem leichten, aber permanenten Brummen unterzogen, beim Empfang von DAB-Sendern addieren sich hier geringe, aber dennoch hörbare Störgeräusche vom Prozessor hinzu. Bei DAB+-Sendern ist dieses Problem nur marginal, es bedarf hochauflösender Hörer um das auszumachen, da ist es aber trotzdem.

Menü und besondere Funktionen

Im DAB/DAB+-Modus bietet das Radio einige Besonderheiten. Zuerst einmal will ich auf die Möglichkeit der Dynamikkompression zu sprechen kommen. Dieses in zwei Stufen schaltbare Feature ermöglicht in erster Linie, dass die unterschiedlich laut hereinkommenden Radiostationen auf ein ähnliches Lautstärkeniveau gebracht werden. Wer das aber nicht möchte, kann die Kompression auch komplett ausstellen. Ein weiteres wichtiges Feature ist die Möglichkeit der manuellen Frequenzeinstellung. Hier kann man ganz einfach jede/n der Frequenzen/Blöcke händisch abgleichen, auf Reisen oder bei unterschiedlich stark einfallenden Multiplexen über Landesgrenzen hinweg eine sinnvolle Erweiterung. Die Senderliste lässt sich zwar im engeren Sinne nicht editieren, allerdings kann im Menü gewählt werden, ob die Sender alphabetisch oder nach Multiplexen sortiert werden sollen. Die Sortierung nach Multiplexen scheint mir sehr sinnvoll, weil sich hier das gesamtdeutsche Ensemble und das regionale sortieren lässt. Und dann gibt es mit der Funktion „local scan“ die Möglichkeit, nur die regionale Senderliste zu aktualisieren. Alles in allem ist der Sonderfunktionsumfang für ein so günstiges Gerät mehr als ordentlich.

Batteriebetrieb

Das Dual DAB 4 kann nicht allein mit dem mitgelieferten Netzteil sondern auch mit Batterien betrieben werden. Sechs Batterien vom Typ AA werden benötigt. Anstelle von Batterien können auch Akkus verwendet werden. Das Radio verzeiht im Übrigen, dass Akkus im Gegensatz zu Einwegbatterien anstelle von 1,5 Volt nur eine Spannung von etwa 1,2 Volt liefern, klaglos. Den Batteriebetrieb habe ich mit sechs geladenen Mittelklasseakkus getestet (Golden Peak ReCyko 2500 mAh, Akkus mit geringer Selbstentladung). Damit lassen sich gute 8 Stunden Radio im DAB+-Modus bei mittlerer Lautstärke hören. Das Einlegen von Akkus oder Batterien gestaltet sich etwas fummelig, es geht mit ein bisschen Geduld aber.

Verarbeitung

Um es kurz zu machen: Tadellos. Für die aufgerufenen 50 Euro gibt es hier nichts zu meckern. Das Gehäuse ist spaltfrei, knarzt nicht und trotz seines gefühlten gringen Gewichts vermittelt es einen robusten Eindruck. Die Tasten und das Display sind – wie das Lautsprechergitter – präzise eingefasst. Es klappert nichts. Das mechanische Feedback der Tasten ist mittelstark, der Druckpunkt definiert. Die Antenne ist straff und bleibt in der ausgerichteten Position, der Lautstärkeregler (Drehregler) ist nicht zu leichtgängig und erlaubt eine präzise Einstellung. Auch Netzanschluss und Kopfhörer sitzen in ihren Buchsen fest und sicher. Von der Verarbeitung her gesehen ist das Radio optisch mehr auf understatement getrimmt – ein Empfänger ohne Fehl und Tadel. Auch der etwa einen Millimeter dicke Aufsteller, mit dem das Radio im Winkel abgestellt werden kann, verrichtet seinen Dienst zuverlässig.

Ich habe das Dual DAB 4 selbstverständlich auch dem obligatorischem 48-Stunden-Dauertest unterzogen – ohne jeden Befund. Das Radio spielt kontinuierlich durch, zu jeder Zeit werden Senderwechsel etc. schnell ausgeführt, auch unter ständiger Belastung wird das Radio nur leicht warm, das Netzteil bleibt ebenso quasi kühl. Die Software läuft stabil, im Dauertest waren keine Abstürze oder Fehldarstellungen im Display bemerkbar.

Die Bedinungsanleitung habe ich für diesen Test nicht wirklich gebraucht, sie gibt aber doch Aufschluss über die Funktionen des Geräts. Sie ist klar strukturiert und in gutem, verständlichem Deutsch abgefasst.

Konzept

Mit dem DAB 4 legt Dual ein einfaches und günstiges Radio vor, das konsequent auf die wesentlichen Funktionen reduziert eine sehr gute Figur macht. Auf viel „Schnickschnack“ wurde verzichtet, dafür erhält man ein gutes, leicht bedienbares Radio mit ordentlichem Klang. Die vorhandenen Funktionen sind sehr gut durchdacht implementiert, die technische Umsetzung ist gelungen. Besonders sticht der ausgezeichnete Empfang hervor, der ungetrübten Radiogenuss gewährleistet. Der Nutzer hat im Umgang mit dem Radio keine Hürden zu nehmen, das Gerät lässt sich auch von technisch weniger kundigen Menschen gut bedienen.

Fazit

Im Wesentlichen braucht ein Radio zwei Eigenschaften: Einen guten Empfang und einen guten Klang. Der Empfang des Dual DAB 4 sucht seinesgleichen. Der Klang geht in Ordnung, ist einem typischen Transistorradio angenmessen, Wunder darf man hier keine erwarten. Die Bedienung des Radios ist einfach, auch Ungeübte können das Gerät einrichten und die zusätzlichen Features von DAB und DAB+ nutzen.

Dieses Radio ist gut geeignet für Küche, Bad, Werkstatt und Büro. Da es auch mit Batterien spielt, leistet es auch auf dem Balkon oder der Terrasse gute Dienste. Für den Gebrauch im Schlafzimmer ist es nicht so optimal, denn am Netz angeschlossen leuchtet im Betrieb das Display hell und dauerhaft. Zudem zeigt das Display die aktuelle Uhrzeit, eine Weckfunktion ist aber nicht vorhanden.

Als tragbares Radio in der Wohnung ist das DAB 4 ein Gewinn. Regionale UKW-Sender, die (noch) nicht digital senden, können über UKW einwandfrei empfangen werden. DAB und DAB+ bieten aber eine sinnvolle Ergänzung und beinhalten Programme abseits vom Mainstream des „Besten aus den 80ern, 90ern und von heute“-Dudelfunks. Selbst in zwar versorgten aber schwierigen Empfangslagen hört man digital störungsfrei Radio. Der Preis hat sich bei etwa 50,- Euro eingependelt. Beim Supermarkt real habe ich das DAB4 für knappe 45 Euro gesehen, anderenortes werden etwa 55 – 60 Euro aufgerufen. Damit gehört das Radio nicht nur zu den billigsten Digitalgeräten sondern ist auch ein echter Preisbrecher.

DVB-T: Fernsehen gucken mit dem NOXON DAB Stick.

Mal ein kleiner Servicepost: Der NOXON DAB Stick von Terratec (hier und hier habe ich mal ein wenig darüber geschrieben) kann – viele haben es bereits vermutet – auch Fernsehen. Es scheint gar, als ob hier einfach ein DVB-T-Stick „umfunktioniert“ wurde.

Von @dxaktuell, dessen ganz hervorragendes Blog ich nicht nur allen Radiohörern herzlich anempfehle sondern das sich hier auch selbstverständlich in der Blogroll mit allen Respekt referenziert findet, bekam ich den Tipp, wie es geht:

Zuerst einmal installiert man einfach einmal die beigelegte Radiosoftware und die Treiber (ein Update der Software ist übrigens ratsam). Der Treiber für den Stick eignet sich auch für die Software „Terratec Home Cinema Basic“. Ist diese installiert, so wird als Quelle einfach der NOXON DAB-Stick gewählt. Nach einem Suchlauf (einen guten Empfang vorausgesetzt) steht dem TV-Vergnügen nichts mehr im Weg.

Die Software kann auf der Webseite von Terratec kostenlos heruintergeladen werden.

Die Version 6.22.00 läuft bei mir unter Win 7 Professional 64 Bit übrigens stabil und problemlos.

Alternativ kann man auch dien Windows Media Player einbinden. Und, so schrieb DL5RAZ auch den VLC verwenden, braucht dann aber eine Datei mit den Frequenzen (hier z.B.) – das habe ich allerdings nicht ausprobiert.

Damit wird – mit einer simplen Softwareinstallation – der eigentlich als Radioempfänger vermarktete Stick nochmal wertvoller.

Die richtige Antenne für DAB und DAB+ finden

Hier im Blog habe ich ja schon einiges zum Thema DAB und DAB+ geschrieben und nach dem Relaunch des Digitalradios in Deutschland finden sich auch etliche neue Geräte im Handel und in den Online-Shops. Mit Max habe ich Empfangsprobleme einmal persönlich, mit Hans hier im Blog diskutiert und nun ist es an der Zeit, mal etwas über Antennen für DAB(+) zu schreiben.

Zuerst einmal etwas Grundsätzliches: Auf welchen Frequenzen findet DAB statt?

Diese Frage ist recht einfach zu beantworten, wird sie aber so gestellt, ist die Antwort ungenügend. Ich erweitere daher die Frage und stelle Sie erneut: Auf welchen Frequenzen findet UKW, DAB(+) und DVB-T statt? Diese Frage ist wichtig für die Antennenwahl. Den UKW-Hörfunk beziehe ich in die Suche nach der richtigen Antenne mit ein, denn viele der DAB(+)-Radios haben auch ein UKW-Teil und etliche kleine Lokalsender sind nicht digital vertreten. DVB-T beziehe ich deshalb in die Betrachtung mit ein, weil unter Umständen eine DVB-T-Antenne (diese sind günstig und massenhaft erhältlich) zumindest helfen kann.

UKW wird im sogenannten Band II gesendet, also in einem durchgängigen Frequenzband von 87,5 – 108 MHz.

Hauptsächlich im Band III wird DAB ausgestrahlt. Hier sind die Frequenzen gerastert und reichen etwa von 174 bis 229 MHz, aber nicht durchgängig, sondern in eng definierten Blöcken (5A, 5B, 5C, 5D, 6A, 6B, 6C,… bis 12D). Eine genaue Zuordnung der Frequenzen zu den Blöcken findet sich hier.

Das war es aber noch nicht – es gibt neben dem Rundfunkband III auch das Rundfunkband L (für „Lokal“ bzw. „local“) für DAB. Hier spielt sich alles im GHz-Bereich ab, also von etwa 1452 bis 1479 MHz. Auch das L-Band ist gerastert, hier die Zuordnung der Blöcke zu einzelnen Frequenzen.

DVB-T wiederum passiert auf den Frequenzen des alten analogen Fernsehens, also auf VHF und UHF. Wer sich noch an die ollen Fernsehkisten erinnert, der weiß, das früher (besonders bei den Schwarzweiß-Geräten) VHF auch gerne als Band III bezeichnet war, ganz recht – DAB und das untere Fernsehband mit den Kanälen 5 bis 12 spielen sich also im selben Band ab, dass sie sich nicht „in die Quere“ kommen, liegt an der Rasterung. Jedem System sind bestimmte Frequenzblöcke zugewiesen, diese überschneiden sich teils auch, werden aber terrestrisch nicht parallel genutzt. Dies macht die Sache mit der Antenne für uns interessant – Fernsehantennen haben wir ja. Und dann gibt es noch UHF, das ist das Band IV und V von 474 – 858 MHz. Das ist für DAB jetzt nicht so interessant, kann bei der Antennenwahl aber dahingehend interessant sein, dass Fernsehanbtennen ja einen Range von mindestens 177 MHz bis 858 MHz empfangen müssen – das ist eine Menge! Hier eine genaue Aufstellung der Frequenzen von VHF und UHF.

Also: Für uns sind die Bänder II (UKW) und III (DAB und DVB-T) interessant. Und das L-Band?

Das sich im Bereich um eineinhalb Gigahertz bewegendende L-Band ist nach wie vor für DAB spezifiziert, praktisch hat es aber keine Bedeutung mehr. Früher war das anders: Im Band III wurden da die landesweit empfangbaren Stationen gesendet, im L-Band der Lokalfunk. Da gab es dann ordentlich Probleme: Im GHz-Bereich ist terrestrischer Rundfunk nur auf sehr kurze Strecken sinnvoll zu machen, es gab hier immer Probleme. Senderseitig Programme im L-Band in die Luft zu bekommen ist schon eine Herausforderung, empfängerseitig stellt sich hier wieder die Antennenfrage -. ich muss ja sowohl Band III und L mit am besten einer Antenne abbilden – das ist nur schwer und mit Kompromissen möglich, d. h. dass die verwendeten Antennen selten für das L-Band optimiert waren und daher gab es auch empfängerseitig immer wieder Probleme.

Kurz: Ausstrahlung im L-Band ist schwer empfangbar und wenig effizient. Schon heute spielt daher das L-Band kaum mehr eine Rolle, für die Verwendung von Hörfunk droht ihm die Bedeutungslosigkeit, im Ausland war es teilweise gar nicht spezifiziert. Früher habe ich daher davon abgeraten, ungeprüft Empfänger aus dem Ausland mitzubringen (vgl. hier) – heute hat das keine Bedeutung mehr. Daher ignoriere ich hier das L-Band, wer das nicht möchte, hat aber bei der Antennenwahl die Möglichkeit, sich eine Funkscannerantenne zu besorgen, damit dürfte der parallele Empfang von Band III und L leidlich funktionieren.

Unterschiedliche Antenneneingänge

DAB(+)-Radios haben entweder gar keine Buchse für eine externe Antenne, oder aber „Belling-Lee“- bzw. „F“-Buchsen. Die Belling-Lee-Buchse kennen wir vom analogen UKW-Tuner bzw. vom Fernseher her, hier sieht man diese typischen „Koaxverbinder“ mal im Bild. Die F-Verbinder kommen ursprünglich aus Nordamerika, hierzulande kennt man sie besonders aus der Satellitenempfangstechnik. Hier sieht man sehr gut, wie das kabelseitig aussieht (Stecker) und wie man so ein Kabel konfektioniert – ist gar nicht so schwer.

Manche Geräte mit einer Stabantenne, so zum Beispiel das Clint L1, verschrauben diese auf einer F-Buchse. Die Antenne kann dann abgenommen werden und der F-Anschluss für eine externe Antenne verwendet werden. Andere Geräte haben tatsächlich eine Belling-Lee-Buchse. Das ist sehr praktisch. Wer ein Gerät mit F-Stecker hat und Belling-Lee braucht, der findet gant billig Adapter. Mit zwei Steckern bzw. Kupplungen und einigen Zentimetern Koaxkabel ist sowas zudem im Handumdrehen selbst gebastelt. Und schon lassen sich an das Radio unterschiedliche Antennen anschließen.

Dann gibt es da aber auch noch Digitalradios, bei denen kein Anschluss für eine externe Antenne vorgesehen ist. Zuerst zu nennen sind hier natürliche etliche Kofferradios – aber auch Tuner für die HiFi-Anlage mit lediglich einer Wurfantenne habe ich schon gesehen. Selbst in optimal versorgten Gebieten genügt diese nicht immer – ich würde bei Geräten, die ausschließlich über eine Wurfantenne verfügen, derzeit Abstand halten wollen. Andere Geräte mit Stabantennen können am Aufstellungsort durchaus hervorragend funktionieren – müssen sie aber nicht.

Wer sich ein Digitalradio ohne externen Antennenanschluss kauft, sollte das so organisieren, dass er das Gerät am zukünftigen Aufstellungsort in aller Ruhe ausprobieren und wenn es mit dem Empfang nichts ist, auch wieder zurückgeben kann. Online bestellt, klappt das in der Regel, mit dem örtlichen Fachhändler muss man entsprechendes aushandeln.

Welche Antennen gibt es?

Wurfantennen sind insbesondere bei billigen Empfängern verbreitet. Sie können für den Empfang genügen, allerdings zeigen eigene Experimente, dass sie insbesondere dann ungenügend sind, wenn Sender von unterschiedlichen Standorten empfangen werden sollen.

Eingebaute Stabantennen kennen wir schon vom UKW-Kofferradio. Sie bringen dann einen Gewinn, wenn sie lang genug und gut ausrichtbar sind. Den Wurfantennen würde ich sie generell vorziehen. Für DAB(+) können diese durchaus ausreichend sein – je nach Empfangssituation.

DVB-T-Stabantennen sind in der Regel passiv, also ohne Verstärker, ausgeführt, länger als die eingebauten Stabantennen und können auch weiter entfernt vom Radio mit dem Kabel angeschlossen werden. Meist sind diese mit einem ausreichend dimensionierten Standfuß versehen. Der Vorteil hierbei: Man kann diese Antenne zum Beinspiel in Fensternähe oder erhöht aufstellen, das hilft oft. Der nicht gefaltete oder spiralförmig gebogene Stab sollte eine Länge von 30cm bis 40cm aufweisen.

DVB-T-Verstärkerantenne: Hier gibt es ganz unterschiedliche Typen – die Flachantennen sind Schmetterlingsdipole, der Antennengewinn ist meist sehr gut, allerdings hat man hier eine gewisse Richtwirkung, was nich in jeder Empfangsposition optimal ist. Flexibler lassen sich klassische Zimmerantennen (hier ein Beispielbild) ausrichten. Hier sollte aber unbedingt auf Qualität geachtet werden, denn dieser Antennentyp wird vielerorts gebaut, es gibt ihn seit Jahren und es ist auch etlicher Schrott dabei. Für besonders wichtig halte ich, dass sich die Verstärkung regeln lässt – denn eine zu hohe Signalverstärkung (über die „Sättigung“ hinaus) bewirkt das Gegenteil, der Empfang leidet.

Dachantenne: Es gibt für DVB-T und DAB geeignete Dachantennen. Hier ist so ein Beispiel. Schon eine Montage unter Dach nutzt viel, etliche dieser Antennen können auch auf dem Dach montiert werden. Das sollte man aber nicht selber machen, denn so eine Antenne braucht einen Blitzschutz und von Dach fallen ist auch nicht gesund. Mobilität ist mit so einer Dachantenne nicht gegeben – aber sie löst viele Empfangsprobleme. Man kann einen Verstärker zwischenschalten. Man kann mehrere Antennen oder eine zusätzliche L-Band-Antenne auf unterschiedliche Sender ausrichten und mit einem Diplexer die Signale zusammenführen. Kurz: Mit einer gut geplanten (Unter)Dachantenne lässt sich etliches bewegen.

Welche Antenne wähle ich an welchem Standort?

Bei dem bundesweiten DAB+-Angebot, kann es sinnvoll sein, sich zuerst einmal über die Empfangssituation klar zu werden. Auf digitalradio.de gibt es dafür ein Prognose-Tool: http://digitalradio.de/index.php/de/digitale-radioprogramme.

Für DAB nutzt ein wenig googlen. Oder aber die umfängliche internationale Datenbank von wohnort.org.

Ist die Abdeckung im gewünschten Empfangsgebiet geklärt, dann geht es an die Antennenauswahl. Bei einer prognostiziert guten Versorgung kann erst einmal Wurf-, Stab und dann auch eine passive DVB-T-Antenne versucht werden. Anderenfalls nutzt man eine Verstärkerantenne oder Außenantenne.

Experimentieren lohnt sich hier auf jeden Fall, denn je nach örtlicher Gegebenheit kann der Empfang deutlich besser aber auch deutlich schlechter als prognostiziert ausfallen.

Wie gut oder schlecht ist der Empfang bei DAB(+)?

Rein technisch gesehen ähnlich gut wie bei UKW, theoretisch. Denn UKW in Mono funktioniert selbst dann zufriedenstellend, wenn die Signalstärke für DAB nicht mehr ausreicht. Bei DAB+ sieht das ein wenig besser aus, weil hier die Fehlerkorrektur verbessert ist. Das schafft ein paar Prozent Puffer bei der Signalstärke. Derzeit (die volle Ausbaustufe ist bei DAB+ ja noch nicht erreicht) scheint mit der Empfang via DAB+ noch ein wenig kritischer als UKW.

Für einen guten Empfang gelten mehrere Bedingungen: Auf der einen Seite die Signalstärke, abhängig davon, wie gut ein Gebiet versorgt ist. Auf der anderen Seite spielt auch die Passung der Antenne und ihre Qualität eine bedeutende Rolle. Aber auch die Empfindlichkeit des Empfängers trägt zu einem guten Empfang bei. Und dann gibt es heute umfangreiche Störquellen, die man früher nicht hatte. PCs und Notebooks verursachen über ganze Spektren Störungen, Plasma-TV-Geräte tun ihr übriges und auch DECT-Telefone, manchmal auch Energiesparlampen oder sogar Faxgeräte verursachen Störungen. Hier also spielt auch der Aufstellungsort der Antenne eine Rolle, schließlich soll das Radiosignal und nicht der Störteppich empfangen werden.

Fazit

Von Seiten der Gerätehersteller muss noch ein wenig nachgebessert werden, damit das alles einfacher geht. Und auch eine Erhöhung der Sendeleistung und ein Ausbau des Sendenetztes ist in jedem Falle zuträglich. Dies muss m.E. passieren, damit DAB+ UKW ablösen kann. Zur Zeit allerdings sehe ich gute Ansätze. Wenn man bereit ist, ein wenig Zeit zu investieren und zu experimentieren, kann man schon heute mit DAB(+) viel Spaß haben. Antennen für DVB-T können helfen – sie sind in der Fläche verfügbar und billig, weil Massenware.

Neue Kategorie: Digitalradio.

Mit der Einführung von DAB+ ist es nun an der Zeit, hier mal eine neue Kategorie einzuziehen – und sie hört auf den schönen, klaren Namen „Digitalradio“.

Hier findet sich also alles von mir zum Thema Geschriebene – dazu nehme ich aber nicht nur die Themen DAB(+) sondern auch Internetradio und Empfänger, Streaming und mobiles Steaming, Zubehör, Medienpolitik und das ganze Drumherum. Und auch die Satboxen habe ich hier mal mit eingekippt – schließlich können die auch Radio empfangen.

Hier als geht es zur Kategorie Digitalradio.

Viel Spaß damit.

Sieht nicht wirklich alt aus.

Gerade gesehen via Neuerdings: Ein Internetradio, das einen gewissen Retro-Charme versprühen soll, aber mit gewöhnlicher Technik und vor allem etwas liebloser Optik daherkommt. Gace Audio Victoria heißt der in Holz gekleidete Empfänger, der erst einmal nichts anderes als einen Internet/Streaming-Media-Standard-Tuner birgt und einen vierzölligen Breitbandlautsprecher (das klingt erst mal ordentlich, sollte aber nicht als Feature sondern eher als absolutes Minimum betrachtet werden).

Bildnachweis: Max Borges Agency

Nachdem technisch hier nichts Besonderes versteckt ist, beschränke ich mich an dieser Stelle mal ein wenig auf die Designkritik: Als ich das Announcement gelesen und die zugehörigen Bilder gesehen habe, kam mir zuerst einmal der Impuls, dass das Ding nicht besonders gut gemacht ist. Auch im Bereich der Analogempfänger findet man einen Haufen Retro- bzw. Noveltyradios, deren kleinster gemeinsamer Nenner nicht allein die Verwendung eines Holzgehäuses ist sondern auch der, dass man auf den ersten Blick erkennt, dass es sich nicht um ein echtes altes Radio handelt. Hier ist das ebenfalls der Fall – und das ist nicht dem Digitaldisplay zu verdanken sondern der lieblosen Gestaltung des Korpus: Man hätte in den referenzierten 1940er Jahren den „Lautsprechergrill“ wesentlich aufwändiger gestaltet – und die Stoffhinterlegung sollte stilecht dann auch beige ausgeführt werden. Eine Typenschildplakette ist ein Cent-Artikel, einfach den Schriftzug in Gold draufdrucken – und das noch nicht einmal in historisierenden Lettern, ist auch nicht der große Wurf. Und: Die Verwendung von Kunststoffteilen ist etwas, was sich bei einem Gerät dieser Optikschiene (und Preisklasse) eigentlich von selbst verbietet. Und wenn Kunststoff, dann in Anlehnung an Bakelit bitte im dunkelst verfügbaren Braun.

Und nun zum Display: Hier ist es möglich einen guten Gag zu landen und mittels hinterleuchtetem Dot-Matrix-Display den Look einer Skala mit Nadel zum Anwählen der Sender zu simulieren. Hier aber wird halt einfach vorhandene Allerweltstechnik in ein Allerweltsgehäuse gestopft. Für über 200 US-Dollar.

DAB+/Internetradio für unter 100,-

Via twitter bot (gegen Selbstabholung) @holgi sein defektes DAB+/FM/WLAN-Internetradio feil. Ein Modell, das ich, sowie ich den Tweet las, sofort googlen musste, denn vom dänischen Hersteller Clint hatte ich bislang nichts gehört. Das Clint E1 sieht dem hierzulande nicht unverbreiteten VR Radio IRS620.WLAN extrem ähnlich, auch die Specs sind identisch – nur mit dem feinen Unterschied, dass das E1 über einen zusätzlichen DAB+-Tuner verfügt (was das Gerät erst interessant macht).

Mit scheint allerdings, dass das E1 nicht mehr hergestellt wird – ich konnte es in keinem deutschen Shop mehr finden. Holgi versicherte mir, dass sich der Preis des E1 bei 99,- eingependelt hatte. Dies ist ein ganz hervorragender Preis, wenn man bedenkt, dass das E1 nicht allein ein Internetradio ist sondern auch über einen FM-Tuner verfügt und zudem DAB/BAB+-Empfang bietet. Damit qualifiziert sich das E1 als ein zukunftssicheres Multitalent zu einem attraktiven Preis.

Wie von selbst stellte sich mir die Herausforderung, ein Radio zu finden, dass den Spezifikationen des E1 mindestens ähnlich ist, das über DAB+ verfügt und das unter 100,- zu haben ist. Und ich darf Euch sagen, dass das extrem schwierig ist. Es gibt von Sangean interessante Empfänger, die die Wunschspezifikationen erfüllen und noch dazu hervorragend verarbeitet sind. Nur: Unter 300 Euro ist da nichts zu machen. Auch Grundig hat ein WLAN/DAB+-Radio im Angebot, dass vom Formfaktor aber eher an ein Küchenradio gemahnt und preislich auch weit jenseits des angepeilten Hunderters liegt.

Aber: Wenn man in die Betrachtung mit einbezieht, dass das Radio auch ein Modell mit dem Status „discontinued“ sein darf, also ein „Restpostengerät“, dann lässt es sich finden: Das Gerät, das Internetradio, FM, DAB/DAB+ vereint und als Schmankerl noch ein iPod-Dock mitbringt.

Wen nimmt es Wunder, dass das Gerät auf dem britischen Markt gelauncht wurde? Es hört auf den Namen orbitsound T4 radiopod und kann, was wir suchen.

Quelle: The Sound House, Torquay

Ich staune nicht schlecht: Das Design des kleinen Kastens wirkt – im Gegensatz zu all den balkenartigen Geräten, die im entferntesten an ein Tivoli Model One gemahnen, frisch und aufgeräumt. Ich finde, dass es nivcht mal übel aussieht. Der Trend, das alles in schwarzem Klavierlack ausgefertigt sein muss, was auch nur im entferntesten mit Unterhaltungselektronik zu tun hat, scheint abzuflauen und findet sich auch hier zum Glück nicht wieder.

Für das Internetradio, DAB/DAB+ und UKW gibt es je zehn Stationsspeicher, das Radio hat WLAN mit an Bord und ein Dock für den iPod (ob das mit dem iPhone funktioniert, weiß ich nicht, hierüber sind die Angaben widersprüchlich). Und dann hat es einen Lautsprecher, wie das Clint E1 auch – mit dem Unterschied, dass hier eine Klangverbesserungstechnologie zum Einsatz kommen soll, mit der Argumentation,. dass ein guter Mono-Lautsprecher mit Klangverbesserung die bessere Wahl sei als zwei kleine, nicht so gute Lautsprecher.

Ich habe das Radio nicht live gesehen, kann also nicht beurteilen, ob es generell was taugt und wie es klingt – ich orientiere mich hier rein an den Specs. Der Trafo ist wohl als externes Steckernetzteil ausgeführt.

Was gefällt: Das große Display ist, wenn es auch nur annähernd so gut ist, wie auf den Fotos, schon was tolles, was nicht gefällt, ist der Umstand, das es mit externem Steckernetzteil daherkommt. Weit kritischer sehe ich aber, dass die Antenne als Wurfantenne ausgeführt ist, das Clint hat eine Stabantenne, die an eine F-Buchse angekoppelt ist. Der Vorteil hier liegt auf der Hand: Sollte in kritischen Empfangslagen hier die Stabantenne nicht ausreichen, so lässt sich vermittels eines F/IEC-Adapters z.B. eine DVB-T-Antenne mit höherem Gewinn anschließen. Das lässt sich ohne umkehrbare Modifikationen mit einer Wurfantenne nicht machen. Mein Credo in Sachen DAB+ und Antenne ist eigentlich, dass ein Radio über einen Antennenanschluss verfügen muss, weil ein guter Empfang in der Fläche noch nicht gewährleistet ist und die Erfahrung mit dem alten DAB zeigt, dass eine gute Antenne – mehr noch als beim UKW-Empfang – essentiell ist. Daher will ich zu diesem Radio – wenn überhaupt – nur dann raten, wenn man in einem gut versorgen Ballungsraum wohnt.

Kommen wir nun zum eigentlichen Argument: Dem Preis. Das Radio ist bei Pearl für 89,90 Euro zu haben – ein Kampfpreis zweifelsohne!

Der NOXON DAB-Stick im Test

Schon einige Wochen vor Einführung des „neuen“ Digitalradios DAB+ wurde von Terratec ein günstiger, an den PC gebundener Empfänger angekündigt – der NOXON DAB-Stick. Neugierig, wie ich bin, habe ich den gleich zum Einführungspreis geordert und diese Woche Dienstag lag das kleine Stück USB-Hardware dann – sehnlich erwartet – in der Post. Nun geht es also los mit dem DAB+-Empfang. Was der USB-Digitalradiostick taugt, lest ihr hier.

Der NOXON DAB-Stick ist ein verhältnismäßig günstiges Device – wird er doch zu Preisen zwischen 20 und 30 Euro angeboten. Damit schlägt er preislich jedes hierzulande verfügbares Digitalradio preislich. Doch nicht allein der Preis ist ein gutes Argument für das PC-Radio, auch die auf einem Rechner natürlich hervorragend nutzbaren Zusatzdienste des Digitalradios machen den Stick attraktiv.

In einer Pappschachtel wird das kleine Teil geliefert, der Stick sieht aus wie einer dieser typischen DVB-T-Sticks, nur ein wenig kleiner und leichter. Auf der einen Seite befindet sich der USB-Anschluss, auf der anderen Seite die typische Belling-Lee-Buches (wir kennen die von den analogen Radiotunern und Fernsehern). Wer sich daran erinnert, dass die ersten DAB-Radios mit einem als F-Buchse ausgeführtem externen Antennenanschluss daherkamen, für den wird diese IEC-Buchse ein Fortschritt darstellen, weil man so ohne großen Adaptereinsatz nach einer passenden Antenne fahnden kann. Eine kleine Antenne ist ebenfalls im Lieferumfang enthalten, für gut versorgte Empfangslagen reicht diese auch, in kritischen Empfangssituationen sollte man sich nach etwas Anderem umsehen. Um hier auch flexibel zu sein und im Zweifel out of the box an eine ggf. vorhandene Dachantenne zu kommen, liegt auch ein IEC-Stecker-auf-Stecker-Adapter mit bei, das ist sehr löblich. Der Radioamateur besitzt in der Regel solche Adapter, hat sie aber selten zur Hand.

Als ebenfalls sinnvolles Zubehör erweist sich die beigelegte kleine USB-Verlängerung. Da der Stick zwangsäufig etwas dicker als ein üblicher USB-Stecker ist und die USB-Ports bei vielen Rechnern gerne dicht beineinander liegen, nutzt das Teil viel. Das Paket wird mit der Software-CD, einer Installationsanleitung und einer Servicekarte abgerundet, für die aufgerufenen zwanzig Euro ist das ordentlich.

Die Einrichtung geht erstaunlich unprätentiös vonstatten: Man legt die mitgelieferte CD in den Rechner ein und installiert den Treiber und die Software. Dann wird der Stick an einen freie USB-Port gesteckt, man macht einen Sendersuchlauf und schon hört man Radio, vorausgesetzt, man ist empfangstechnisch ausreichend versorgt und hat eine passende Antenne.

Das der Lieferung beigefügte Stummelantennchen ist bei sehr guter Versorgung gut geeignet, ein kleiner sich im Fuß befindlicher Magnet lässt den Stummel auf metallenen Oberflächen sicher haften. Doch schon in etwas schwierigeren Empfangslagen genügt das beigelegte Teil nicht mehr. Ich habe mir zum Empfang im Innenraum eine alte passive Stabantenne vom DVB-T-Receiver gegriffen, das Ergebnis im Nürnberger Norden: Perfekt! Lesson Learned: DAB und DAB+ bedürfen auch nach der Umstellung und entgegen anderslautendem Bekunden der Digitalradio-Initiative immer noch einer sehr guten und passenden Antenne. Dabei ist auch in der Praxis zu beobachten, was wir in der Theorie schon vorher wussten: DAB+ mit seiner AAC-Kodierung verhält sich aufgrund der verbesserten Fehlerkorrektur merklich unempfindlicher gegen suboptimale Empfangsbedingungen und Störungen als konventionelles DAB. Ohne passende Antenne aber geht es nicht.*)

Wenn also die richtige Antenne **) und die richtige Antennenposition gefunden ist, dann kann es mit dem Radioempfang via Software schon losgehen! Die Software – Terratec gibt hier stolz die Mitautorenschaft des renommierten Instituts für integrierte Schaltungen der Fraunhofer-Gesellschaft bekannt – funktioniert und präsentiert sich aufgeräumt:

Beim ersten Start fordert die Software zum Update und zum Sendersuchlauf auf – beides dauert ein paar Minuten. Schon hier ist die gute Antenne wichtig, sonst werden beim Suchlauf nicht alle Sender erfasst. Nun wählt man den gewünschten Sender und wenn begleitende Bildinformationen oder auch Journaline-Textinfos vorhanden sind, kann man sich diese anzeigen lassen. Hier wurde bei der Programmierung aber offensichtlich geschlampt: Während unter Windows XP mit SP3 alles ordnungsgemäß zu funktionieren scheint, hakelt es bei Win 7 Professional auf der 64 Bit-Architektur noch ordentlich: Wenn ich hier auf Journaline springe und dann wieder zur Übersicht zurückkehre, bleibt das Programm zwar funktionsfähig, das Fenster bleibt aber weiß. Unkontrolliertes Auf- und Wegblenden hilft (oft, nicht immer). Hier besteht also noch Tuningbedarf.

Geworben wird auch mit einem EPG, einem elektronischen Programmführer. Dieses Feature habe ich entweder noch nicht gefunden oder es ist noch nicht implementiert.

Alles in allem funktioniert die Software, etwas komfortabler hätte sie aber schon sein dürfen. Konnte jedes olle DAB-Radio mit einer Anzeige der Empfangsstärke bzw. Signalq3ualität punkten, gibt es im „NOXON DAB Mediaplayer“ ´lediglich den Status „Kein“, „schwacher“ oder „guter Empfang“. Metadaten wie Frequenz oder Blöcke sind nicht auf Anhieb ersichtlich. Und dann blendert das Programm auch noch Werbung für weitere NOXON-Radios ein. Eine Aufnahmefunktion fehlt, somit sucht man auch einen Timer vergeblich. Eine „Fernbedienung“ mit Grundfunktionen als Widget wäre nett gewesen, existiert aber ebensowenig wie eine Preset-Bank. Die Software betrachte ich daher eher als mit Grundfunktionen ausgestattetes Rudiment, hier sehe ich doch deutlichen Nachbesserungsbedarf.

Nach mehrtägigem Testen kann ich trotz der suboptimalen Software für den Stick im Speziellen sowie für DAB/DAB+ im Allgemeinen eine Kaufempfehlung abgeben: Hier in Nürnberg ist der Nutzen des Geräts groß: Neben dem Fußballsender 90elf werden fünf Slots für Liveübertragungen angeboten, der Bayerische Rundfunk hat neben den fünf bekannten Hörfunkprogrammen noch Regionalableger von Bayern 1, Bayern 2 plus, B5 plus, Bayern plus, BR News, BR Verkehr, einen Testkanal und das etwas misslungene on3 auf Sendung, Religion wird vom ERF für Protestanten und via Radio Horeb für Katholiken feilgeboten, das DRadio ist nicht nur mit Deutschlandfunk und DKultur vertreten sondern sendet auch noch den wirklich uneingesränkt empfehlenswerten Kanal DRadio Wissen, zudem noch den Kanal Dokumente und Debatten. Der klassische Dudelfunk wird mit Sendern wie absolut, ENERGY, KISS FM, Radio Bob, Fantasy Bayern, Radio Galaxy , RT1 in the mix, Rock Antenne und Magic Star+ abgebildet. Leichte Musik versprechen die Sender Klassik Radio, vil Radio und lounge fm, wobei besonders lounge fm durch eine sehr niveauvolle und ausgesuchte Musik unter den privaten Radios angenehm hervorsticht.

Damit bietet der Stick während der Arbeit und des Surfens am Rechner ein interessantes zusätzliches Radioprogramm – das ist wertvoll, insbesondere dann, wenn die Webradio-Streamingslots der Anbieter voll sind. Die Perspektive für DAB+ ist ordentlich, denn der Mehrwert ist schon jetzt erkennbar, auch wenn noch längst nicht alle Sender, die über UKW gehört werden können, auf DAB/DAB+ empfangen werden können.

Wenn der Empfang gut ist, ist die Tonqualität überdie recht gut. Nicht alle sender klingen optimal, die wichtigsten allerdings klingen ordentlich, man kann unangestrengt zuhören.

Ein Datenblatt zum Stick kann hier heruntergreladen werden.

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*) Nach dieser Erfahrung leite ich mal einen Ratschlag ab: Ich würde mir – komplett unabhängig vom NOXON-Stick – kein Digitalradio kaufen, dass nicht mindestens mit einem externen Antennenanschluss ausgerüstet ist. Und wenn doch: Dann nur im Internet mit 14 tägiger Rückgabemöglichkeit kaufen oder im Fachhandel entsprechendes aushandeln und dann ausprobieren! DAB+ zeigt sich nach ersten praktischen Tests um einiges anspruchsvoller als UKW.

**) Pro-Tipp: Das mit der richtigen Antenne ist gar icht so schwer. Der Handel hält kaum spezielle DAB/DAB+-Antennen bereit, eine ordentliche DVB-T-Antenne tut den Job aber mindestens ähnlich gut! Das ist auch dem Umstand geschüttet, dass sich DAB und DAB+ in ähnlichen Frequenzbändern abspielt wie analoges und/oder digitales terrestrisches Antennenfernsehen. Die DVB-T-Antennen sind sowohl passiv wie auch aktiv ausgeführt zu kaufen und wegen der Verbreitung auch durchaus günstig, weil Massenware.

Bildquelle: Terratec-Presseinfo/eigener Screenshot

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