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Die elektronische Gesundheitskarte und die AOK

Mit einem „Web based training“ will die AOK ihren Versicherten das Milliardengrab elektronische Gesundheitskarte schmackhaft machen.

Zu Beginn des WbT steht eine kleine Umfrage. Aber seht selbst:

Was falsch oder richtig ist, wenn ich spontan an den Titel „Die elektronische Gesundheitskarte“ denke, sagt mir die AOK dann auch. Saulustig und oberfrech zugleich.

Das WbT zur Gesundheitskarte taugt übrigens nicht viel. Angeblich braucht man keine Angst vor Datenmissbrauch zu haben, alle Zusatzfeatures sind ganz toll und das mit dem elektronischen Rezept ist auch super easy, vor allem für den Arzt:

Wollen die mich verarschen?

Scheinbar ja. Denn ich bekomme im WbT ja auch gezeigt, wie so eine Karte zukünftig aussehen soll:

Uups, da ist ja ein Foto. Ei der Daus. Dann ist auf meiner „elektronischen Gesundheitskarte“ ja auch mein Bild. Gefällt mir das? Freilich gefällt mir das. Die AOK sagt mir auch, warum:

Wie arrogant kann man eigentlich sein? Und wie hohl kann man eigentlich „argumentieren“?

Immerhin hat mich die AOK (mit Recht) desillusioniert: Als AOK-„Kassler“ mit dem üblichen Krankenkärtchen habe ich für die AOK im Umkehrschluss kein Gesicht. Gut, die Erkenntnis ist mir nicht so neu – bei den Kassen ist der Versicherte eben eine Nummer. Daran haben wir uns ja inzwischen gewöhnt.

Ob sich daran aber etwas ändert, wenn die „elektronische Gesundheitskarte“ kommt, wage ich zu bezweifeln.

Beim AOK-WbT lernt man aber auch noch andere schlaue Dinge:

Dann haben also die Arztbriefe, die Dr. X seit Jahrzehnten seinem Kollegen Y sendet, alle nix getaugt, weil sie alle in ihrer Aussagekraft beschränkt sind? Liebe AOK-Mitarbeiter, glaubt ihr das wirklich??

Der Arztbrief soll mit der elektronischen Gesundheitskarte schneller werden? Mein Tipp: Ladet doch die Arztbriefe einfach vollautomatisch auf meinen myspace-Account hoch. Das geht mit Sicherheit noch schneller und es bekommen dann wahrscheinlich noch weniger Unbefugte meine Daten in die Hand.

Ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher, dass ich diese „Gesundheitskarte“ weder brauche noch will.

Netzwerkpiraten

Es ist eigentlich tierisch kindisch und nicht der Rede wert. Und doch schreibe ich darüber – denn an solchen Beispielen lässt sich sehr gut das Mindset und die Dummheit von Neonazis studieren. Und die Inkompetenz im Umgang mit dem Internet. Und andere Abgründe.

Wer sich die Mühe gemacht hat und die Kommentare zu meinem Europawahl-Post und im Nachsatz zum „Jetzt wollen diese Vollpfosten mein Blog spammen“-Post gelesen hat, der ist in etwa im Bilde, worum es geht: Ein Typ, der Dominique O. heißt, laut Presseberichten NPD-Mitglied war, und sich als „bekennender Pädophiler“ in ekelhafter Weise geriert (kurz: Einer, der eigentlich weggeschlossen gehört), hat in den Kommentaren dieses Blogs sein Unwesen getrieben.

Nun habe ich diese Kommentare immer weggeklickt und nur „Spitzen“ des Eisberges menschlicher Dummheit und Ignoranz in Form von Screenshots hier veröffentlicht. Und dann wurde wes ruhig.

Mich interessiert auch nicht im Mindesten, was der Typ, Dominique O., schreibt. Er kommentiert, ich lösche die Kommentare als Spam. Kommentieren ist aufwändiger als Spam wegzuklicken – also lass´ ich ihn. Wenn ihm das Spielchen nicht zu dumm wird, sein Problem.

Vor einiger Zeit postet hier ein Leser mit dem Pseudonym „Rolf N Stein“ – er sendete insbesondere Links zu Screenshots, die beweisen, dass Dominique O. auch ihn belästigt. Und zwar massiv. Diese Kommentare habe ich zugelassen. Es darf ruhig jeder sehen, was der „Feder“ des Herrn O. entrinnt.

Nun aber der Hammer: Dominique O. versucht, „Rolf N Stein“ zu diskreditieren (oder sollte ich besser sagen „cyberzumobben“?) indem er ihn nicht nur verleumdet sondern auch seine Mailadresse, den Klarnamen, die vollständige Adresse, ein Forenprofil etc. im Klartext veröffentlicht:

Klar: Das veröffentliche ich natürlich nicht. In etwa dreißig Mal hat Dominique O. versucht, seinen „Kommentar“ hier zu platzieren. Nur genützt hat´s eben nichts (ich hoffe im Übrigen, dass die Schwärzung die Anonymität von RNS gewährleistet, denke aber schon – zumal ein so niedrig aufgelöstes JPG kaum bei Google durch den OCR laufen dürfte…).

Es ging also nix durch. Irgendwann wurde Dominique O. dann ärgerlich:

Nur: Es hat schon wieder nichts genutzt. Der selbsternannte „Netzwerkpirat“ hat – nach Auswertung meiner Logs – genau gar nichts hinbekommen. Ein Pirat, der an einer Fischbüchse scheitert, hätte früher recht schnell Kielwasser eingeholt. Ich habe aber die Befürchtung, dass er selbst dafür nicht schlau genug ist 😉

Ich lass´ ihn jetzt mal spammen. Er kommt damit nicht weit…

Ulla Schmidt reißt die SPD ins Umfragietief

Tiefer kann man nicht sinken – im besten Wortsinne. Eigentlich soll ja Wahlkampf sein, doch die SPD führt keinen Wahlkampf sondern eine Negativkampagne – gegen sich selbst. Und prompt kommt die Quittung: Die aktuelle Umfrage des „Stern“ sieht die SPD bei mageren 20 Prozent – schlimmer gehts kaum noch.

Und dann diese leidige Dienstwagengeschichte. Bislang war es mir eigentlich zu blöd, darüber was zu schreiben. Frau Schmidt ist so inkompetent, da fällt die Sache mit dem geklauten Dienstwagen wirklich nicht mehr ins Gewicht. Aber nachdem die Autovermietung Sixt sich entschlossen hat, Frau Schmidt als Werbeträger herzunehmen, kann ich mir nicht verkneifen, hier etwas darüber zum Beste n zu geben – nämlich einen Screenshot der Kampagne:

Patsch! Der hat gesessen. Das Volk feixt. Und mit was? Mit Recht.

Und dann diese Sache mit dem Bild der befreundeten Künstlerin… Genau so legal wie die Sache mit dem Dienstwagen, genau so instinktlos und genau so typisch.

Wen nimmt es Wunder, dass die SPD keinen Fuß mehr auf den Boden bekommt? Mittlerweile muss ich aber feststellen, dass Frau Schmidt gar nichts mehr zu blöd zu sein scheint:

Worum geht es? Mitglieder der Jungen Union Wendelstein wollten was gegen das Koma-Saufen tun. Dabei haben sie sich nicht besonders geschickt angestellt (war was anderes zu erwarten?): Im Dorf war Kirchweih. Und um der ländlichen Sauforgie zumindest unter den Jugendlichen Einhalt zu gebieten hat man kurzerhand Plakate gegen Komasaufen von der Webseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (gehört zum Verantwortungsbereich welcher Ministerin? Klar, Ulla Schmidt) heruntergeladen und fix mit dem eigenen „JU“ – Logo versehen. „Mit fremden Federn schmücken“ nennt man das – war aber für einen guten Zweck. Die Quittung folgte auf dem Fuß: Abmahnung, dreizehnhundertundeinpaarzerquetschte Euro bei einem Streitwert von 50k-Euro (bissl viel Streitwert für eine Dorf-Kerwa und eine handvoll Plakate, was meinen Sie, Frau Schmidt?).

Der Bayer kennt stillosen Politiker-Filz. Man assoziierte mit diesen Umständen hierzulande Namen wie Strauß, Tandler oder Streibl. Frau Schmidt kann das besser: Sie wird bei stillosem Politiker-Filz bundesweit assoziiert. Reife Leistung, die mit satten 20 Prozent belohnt wird.

Diese SPD war schon vor Ulla Schmidt unwählbar und bei dem „Kompetenzteam“ von Steinmeier wird sie es wohl auch bleiben. Das haben die Wähler inzwischen sogar begriffen. Nur: Warum rettet man nicht die wenigen Prozente, die noch zu retten sind und legt Frau Schmidt den Rücktritt nahe? Warum wartet man die Bundestagswahl ab? Wahrscheinlich, weil´s eh schon wurscht ist.

Club Mate Cola

Wieder was neues aus dem Steigerwald: Aus der berühmten Hacker-Brause „Club Mate“ stellt man nun auch Club Mate Cola her. Es schmeckt ein wenig wie Loschers „Schorschi Cola“ und erinnert an das Cola von Red Bull, um dass es ja genug Wirbel gegeben hat.

Und das Zeug ist richtig gut: Es soll u.a. Koffein aus Mate, Kaffee, Colanuss und Tee enthalten und mit vielerlei Gewürz wie Zimt, Bergamotte, Kardamom, Inger, Orangenblüten, Koriander…. angereichert sein.

Es steht irgendwo zwischen Fritz-Kola und Jolt Cola, nur schmelt es runder, präsentiert sich in einer hübschen 0,33er Longneck-Flache und kommt aus Franken. Kaufe ich öfter.

Totally 80s OVERKILL !

Men Without Hats – Safety Dance

Depeche Mode – Everything Counts (und das auch!)

France Gall – Ella, Elle lá

Visage – Fade To Grey

John Fox – Underpass

Alphaville – Big In Japan

A Ha – Take On Me

Softcell – Tainted Love

Dead Or Alive – You Spin Me Round (Like A Record)

MC Hammer – U Can´t Touch This

Annie Lennox/Eurythmics – Sweet Dreams

Tanita Tikaram – Twist In My Society

Simple minds – Don´t You

U2 – Sunday Bloody Sunday

Human League – Don´t You Want Me

Skinny Puppy – Testure

Abwärts – Computerstaat

Abwärts – Computerstaat – geilstes Remake ever!!!

Kraftwerk – Trans Europa Express

Duran Duran – Wild Boys

Deutsch-Amerikanische-Freundschaft – Tanz den Mussolini

Anne Clark – Sleeper in Metropolis

The Smiths – Stop Me If You Think That You´ve Heard This One Before

Der Plan – Gummitwist

The Cure – Boys Don´t Cry

Kraftwerk – Pocket Calculator

Bronski Beat – Smalltown Boy

Psychiodelich Furs – Love My Way

Gary Numan – Down in The Park

Joy Division – Love Will Tear Us Apart

Ach ja, Bardentreffen ist ja auch noch…

… ich geh´ da eigentlich immer sehr gerne hin, außer dieses Jahr, denn offensichtlich hat die Wirtschaftskrise auch in den Nürnberger Stadtsäckel ein so tiefes Loch gerissen, dass dieses Jahr gar nichts „gscheid´s“ eingekauft wurde. Mottogebendes Land in diesem Jahr: die Schweiz, die Schweizer Bands lassen sich an einer Hand abzählen.

Highlight dieses Jahr: Anne Clark. Da Spoken-Word-Electro-Wave nicht mein Fall ist, werde ich wohl nicht hingehen.

Aber besonders Marcus widme ich dieses Video…

Wirtshaus-Explorer: Müller´s Restaurant, Nürnberg

Es ist an der Zeit, das Hohelied auf eine Wirtschaft zu singen, der wir seit einigen Jahren die Treue halten: Es handelt sich um Müller´s Restaurant am Keßlerplatz in Nürnberg.

Der „Müller“ ist eine gut fränkische, große Wirtschaft. Nichts verrückt abgehobenes, aber in dem, was er tut, ist er gut. Und hält sein Niveau über Jahre – was man ja auch nicht immer hat.

Wer die Gaststube der Wirtschaft betritt, der tritt ein in ein teils uriges, teils biederes und teils vor Kitsch strotzendes Ambiente – in jedem Fall präsentiert sich „der Müller“ stockkonservativ. Die Wände sind mit bemalten Holzflächen vertäfelt, Ölschinken hängen an der Wand mit Landschaftsmalereien á la „Birken am Fluss“ oder „Ruhender Bergsee“ und auf den Fensterbrettern und den zahllosen Simsen findet sich Kitsch und Nippes zuhauf. Aus dem Lautsprecher tönt, gedämpft zwar, aber immerhin vernehmbar seit Jahren die gleiche Platte: Deutsche Schlager als Instrumentalvariation im Stile der 1970er Jahre – Fernsehbands.

Sollte man davon nicht abgeschreckt werden? Ist das nicht der Prototyp eines nippesbeladenen Rentnerwohnzimmer-Gruselkabinetts? Nein! Nein und nochmals nein! Denn diese Präsentation steckt, dafür sorgen der Chef Hans-Roland Müller, seine freundlichen Bedienungen und das Küchenteam – voller Leben. Und das Publikum dankt es und strömt zuhauf – was eigentlich immer eine telefonische Tischreservierung zur Pflicht macht.

Kommen wir zu den Speisen und Getränken: Hier wird auf dreierlei Wert gelegt: Qualität, Quantität und Geschmack. Es ist gutbürgerliche, fränkische Küche angesagt in Müllers Restaurant – die Portionen sind riesig (!) und schmecken! Eine besondere Empfehlung hier ist das fränkische Schäufele mit wirklich fast immer ofenfrischer, rösch-krachender Kruste und butterzartem Fleisch. Dazu gibt es ein Kniedla, wie es weithin seinesgleichen sucht. Man würde es mit zwei Händen wohl zu fassen kriegen – aber die Hände würden sich dabei nicht berühren. Die Soße war ausnahmslos hervorragend und: Die Salatgarnitur ist immer frisch. Wer ein echtes fränkisches Schäufele essen will, eine ordentliche Portion vertragen kann und Wert auf Geschmack und Qualität legt, der gehe zum Müller.

Gleiches gilt im Übrigen für das Schnitzel und das Cordon Bleu, wobei hier gesagt sein muss, dass die Pommes prima, der selbstgemachte Kartoffelsalat aber immer ein wenig laff ist. Selbstverständlich werden sie mit Butterschmalz in der Pfanne zubereitet und mit krosser Panade serviert, wie sich das gehört. Auch der Braten genießt über die Grenzen Nürnbergs hinaus Berühmtheit. Zum Thema Bier: Das gehört für viele ja zum fränkischen Essen dazu. Beim Müller wird Neumarkter Lammsbräu ausgeschenkt, das ist ein rein ökologisches Bier, das im Rufe steht, sehr gut zu sein. Als Nicht-Bierkenner kann ich dazu nichts sagen.

Nicht nur die Qualität der Speisen verdient Anerkennung, auch die Bedienungen sind freundlich und schnell und versuchen, dem Gast jeden Wunsch zu erfüllen. Alles in allem ist der Gast beim Müller gut aufgehoben und das Preisniveau ist – gemessen an der Größe der Portionen und der Qualität der Speisen in sehr akzeptablem Bereich.

Müller´s Restaurant, Keßlerstr. 4, 90489 Nürnberg, Telefon: 55 55 85

Zwanzig Jahre? Nun ist aber mal gut.

Eigentlich schade, dass ich das jetzt schreibe, aber irgendwie finde ich das wirklich so: Ich bin quasi mit den Fantastischen Vier aufgewachsen, mit „Vier gewinnt“, mit „Die Da“ mit dem Album „Lauschgift“ mit dem Hip-Hop-Speedmetal-Crossover-Dingens „Megavier“, mit dem Album „solo“ von Thomas D. Ich habe mich über die fehlende Schöpfungshöhe von „4:99“ geärgert. Nun kommt, verbannt ins öffentliche-rechtliche Digitalfernsehen, ZDFdoku, das Konzert zum zwanzigsten Bühnenjubiläum der sog. „Fantis“.

Und ich bin ein bisschen traurig. Denn früher fand ich diese Jungs wirklich innovativ. Anfang der 90er Jahre zeigten sie uns, dass Hip-Hop in deutscher Sprache geht, Mitte der 90er führten sie vor, dass Hip-Hop und Metal kein Widerspruch ist und gegen Ende der 90er überraschten die Fantastischen Vier mit neuen Sounds.

Und heute? Heute sind sie mir peinlich. Ein alter, schwitzender Smudo ist auf dem Fernsehschirm zu sehen, dem jede Power fehlt. Um diese fehlende Kraft zu kompensieren, um an den Glanz längst vergangener Tage anzuknüpfen, versucht er immer verzweifelter, sich selbst in Extase zu versetzen – vergeblich: Mehr als Geschrei bleibt nicht. Als gerade der Song „Schizophren“ zum besten gegeben wurde, war mir schlagartig klar: Mit den Fantastischen Vier ist es vorbei. Es kommt nichts mehr rüber. Gar nichts mehr. Es ist so schade um diese Band.

Darüber kann auch das hervorragend und präzise spielende weißrussische Symphonieorchester nicht hinwegtäuschen. Und wenn Smudo auf dem von der Bühne weit ins Publikum ragenden Laufsteg die Parade abnimmt ist das – Verzeihung – nur endlos peinlich. Wenn die Jungs ihre alten Erfolge nicht „verspielen“ wollen, dann tun sie gut daran, aus diesem Jubiläumskonzert ihr Abschiedskonzert zu machen.

Ich bin dreizehn Jahre jünger als Smudo. Wir sind also nicht so weit auseinander. Und trotzdem empfinde ich die ganze Band (vielleicht mag man da Michi Beck ein Stück weit ausnehmen) als unheimlich alt, langsam – einfach stehen geblieben – so gegen 98/99. Mit „4:99“ waren sie dann schon auf dem absteigenden Ast. Aber heute? Sie sind alternde Schwaben und sehen der Midlife-Crisis schon deutlich ins grinsende Gesicht. Diesen Charme versprühte zumindest die heutige, live übertragene Performance.

Wirtshaus-Explorer: Schuhbeck´s Orlando, München

Am Donnerstag, in München, sind wir im „Schuhbeck´s Orlando“ am Platzl eingekehrt – und es war toll. Das muss – auch wenn man hier eher von gehobener Gastronomie sprechen will – in den Wirtshaus-Explorer!

Man hat, sieht man vom Hofbräuhaus ab, das Gefühl, dass das ganze Platzl Herrn Schuhbeck gehört, denn neben dem eigentlichen Sternerestaurant, den „Südtiroler Stub´n“ gehört das Café und Bistro Orlando, die Orlando-Bar, ein Schokoladenladen, ein Gewürzladen und ein Eissalon zur Marke „Schuhbeck“. Und , wenn man schon mal da ist, warum nicht gleich mal testen?

Über die Mittagszeit haben wir im Außenbereich auf dem Platzl im Bistro Orlando ohne Reservierung einen Tisch bekommen, im großzügigen und schön restaurierten Lokal wäre das ebenso möglich gewesen. Der Service war jovial-münchnerisch. Was mich ernsthaft gestört hat (und das war dann schon das Einzige) war, dass der Kellner auch auf höfliche Rückfrage hin nicht bereit war, seinen Fehler zuzugeben und ernstlich behauptete, die Joghurt-Quark-Mousse mit frischen Waldfrüchten wäre aus feinstem Nougat (!) hergestellt worden (er hat einfach ein falsches Dessert gebracht).

Erstaunt (und positiv überrascht) hat mich Angebot und Preise der Getränke. Hier geht es fair zu, denn die Preise liegen auf „Nürnberger“ Niveau. Für München, für Schuhbeck und für das Platzl hätte ich teureres erwartet (und akzeptiert). Der Cappuccino war überdies sehr fein, röstfrischer Kaffee mit reichlich Milchschaum, auf dem nach bester Barista-Art ein Muster gezeichnet war.

Die Gerichte im Bistro würde ich, hätten sie nicht eine gewisse Raffinesse, als einfacher bezeichnen. Linguini wurden gereicht mit sommerlichem Gemüse und schwarzem Trüffel, dazu ein feier Espuma mit deutlicher, aber nicht übertriebener Knoblauchnote. Dazu natürlich frischer Parmigiano. Insgesamt eine gelungene Komposition für 13 Euro. Fast noch besser fand ich die Pizza á la Schuhbeck: Ein hauchzarter Teig, feurig-scharfe Salami, frisches Petersilienpesto, frische Champignons und Pecorino – fein gewürzt: Ich wusste bis Donnerstag nicht , dass es eine Feinschmeckerpizza gibt. Der Preis: 9 Euro. Zum Dessert gab es dann die bereits oben erwähnte Mousse, mit einer Kugel selbstgemachtem Erdbeereis mit leichter Kardamomnote und Waldfrüchten – sehr lecker, aber nicht das, was wir bestellt haben.

Preislich sind die Gerichte schon auf einem höheren Niveau (zum Beispiel kostet das Wiener Schnitzel 21,50 EUR und auch Schuhbecks Currywurst schlägt mit knapp zehn Euro zu Buche). Aber immerhin sind die Preise so gestaltet, dass es sich auch der „Normalverdiener“ ab und an leisten kann, wenn er denn will.

Mir hat es im Orlando richtig gut gefallen und ich will, wenn ich in München bin, auch wieder hin.

Einige Anmerkungen noch zu Schuhbecks Eissalon: Hier war ich sehr zufrieden. Eine Kugel Eis kostet im Straßenverkauf einen Euro. Und die Kugeln sind großzügig. Wer sich drei Kugeln Eis kauft, hat ordentlich was in der (Eis)tüte. Und es schmeckt. Exotische Sorten stehen zur Auswahl. Das ist wieder etwas, was ich am Schuhbeck-Konzept sympathisch finde: Das mit dem Eis ist was fürs Volk, denn anderenorts kostet eine Kugel Eis auch 80 Cent, ist aber weder so groß noch so gut wie bei Schuhbeck.

Zum Abschluss unseres Aufenthalts am Platz waren wir noch im Gewürzladen. Von Gewürzen verstehe ich nicht viel und ich konnte mit vielem, was dort angeboten wurde auch nichts rechtes anfangen – aber es muss gesagt werden, dass Schuhbeck ein ganz fantastisches Curry anbietet, dass in der heimischen Küche zur Currywurst oder einen selbstgekochten Chicken Korma ausgezeichnet passt.

Es waren zwei schöne Stunden am Platzl – und gar nicht abgehoben.

Aloha Limo

Der „Bionade“-Trend reißt nicht ab: Nachdem Bionade zum vollen Erfolg wurde, sprang auch Coca Cola mit seinem Produkt „Georgia“ auf den fahrenden Zug auf – selbst die kleinen Regionalbrauereien wie z.B. Frankenbrunnen mit seiner „BioLiebe“ sind dabei und nun gibt es schon wieder eine neue Bio natürliche Limo: Aloha. Also: Bionade-like, nur gebraut von Warsteiner und in stylish.

Diese beiden Sorten, „elderflower“ und „mango-Lime“ habe ich probiert, die geschmackliche Basis ist bei beiden in etwa gleich – diese Limo schmeckt malzig. Lediglich im geschmacklichen Oberton unterscheiden sich die beiden Sorten, „elderflower“ ist etwas runder, „mango-lime“ etwas sauer-spritziger. Und: Ganz nett.

Wir haben also ein neues Trendgetränk, eine Limo, die zu 100% natürlich sein soll, aber kein Bio-Siegel hat. Die Webseite der Limo, die von der International Brands Germany GmbH 6 Co. KG vertrieben und, wie schon gesagt, von Warsteiner gebraut wird (ob das ein Qualitätsmerkmal ist, möge jeder selbst entscheiden), gibt sich bewusst retro (Johannes , hatten wir´s nicht gestern von Super 8), Aufmachung, Flasche und Etikett gefallen – und drin ist: Eine Kreuzung aus Karamalz light und Limo. Wundert nicht – kommt ja aus einer Brauerei, das Ganze.

Und man gibt sich bei der Einführung der Limo wirklich Mühe und zeigt ein geschicktes Händchen fürs Marketing: So soll es, wie ich per Mail von Karel Jahns las, in Nürnberg in der gut beleumundeten Bar Europa eine „Aloha-Abend“ geben, wer kommt, bekommt eine Flasche geschenkt und ein Special DJ legt Aloha-Mukke auf. Chuck Norris trinkt Aloha? Es mag einem so vorkommen.

Mir geht der Vergleich mit dem Karamalz nicht aus dem Kopf…

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