blog.fohrn.com

Wochenrückblick KW 41/42 2022

Wochenrückblick. Auch wenn er immer noch zu unregelmäßig kommt, kommt er allemal regelmäßiger als früher. Urlaub war halt einfach geiler als bloggen, ich bitte um Verständnis.

  • Sebastian Kurz gründet irgendwas. Ist mir auch bums. Seit der „Augustus Intelligence“-CDU-Kindergarten-Amthor-Nummer ist eh jedem klar, dass das eigentlich nur eine Geldverbrennungsmaschine für gescheiterte Jungkonserven ist. Diese ganze Startup-Szene war immer irgendwie reichlich trashig, rausgekommen ist da über all die Jahre nie was substanzielles. Mich nimmt dennoch Wunder, dass es Leute gibt, die Kurz Geld zur Verfügung stellen. Diesem Gelaffen würde ich keine zehn Schilling anvertrauen.
  • DVB-I. Nun gut, warten wir es ab. So sehr ich allen terrestrischen Übertragungswegen offenstehe – im Sinne einer vernünftigen Grundversorgung – so skeptisch betrachte ich diesen Anlauf. Bis der neue Standard ausgerollt ist, gibt es wohl echte und günstige Datenflats per Mobilfunk und dann macht man das alles über IP auf Basis der vorhandenen Hardware.
  • Ways to destroy a sunflower.
  • Fefe erklärts mal wieder so, dass selbst ich das verstehe. Hier der Background bei heise.
  • Weil gerade das Vehicle2Grid-Ding (Paywall) kurz vor dem Roll-Out steht und wir nun endlich einen wichtigen Schritt hin zu einem intelligenten Energiesystem weiter sind, fällt mir folgende Geschichte ein: Ich hatte mal im Nürnberger Gewerkschaftshaus ein Büro neben dem Büro eines Kollegen, der seinerzeit für ein Projekt an der TH gearbeitet hat und bis heute im Forschungsbereich für Power Electronics unterwegs ist. Der hat 2004 bereits dieses Vehicle2Grid, dass da jetzt gerade losgeht, komplett (also auch in entscheidenden Details) vorgedacht. Wir haben uns immer in aufrichtigem und angelegentlichen Interesse über unsere Projekte ausgetauscht. Als er mir die Idee mit den in Autos über das Land verteilten Batteriespeichern zur Pufferung von (ggf. auch lokalen) Peaks bei der Erzeugung erneuerbarer Energien präsentierte, flüsterte ich, um ihn ein wenig zu provozieren, zu: „Ich ´abe gar kein Auto!“. „Kein Problem“, meinte er, und zog den Entwurf einer neuartigen Gefriertruhe aus der Schublade (eine Arbeit seiner Studenten), die sich auf den ersten Blick von einer normalen Gefriertruhe nur in einem winzigen Punkt unterschied: Sie hatte eine Ethernet-Buchse. Er erklärte mir, dass diese Tiefkühltruhe im Wesentlichen nur besonders gut gedämmt sei und über die Ethernetbuchse einen nur wenige Byte großen Steuerimpuls verarbeiten könne, mit dem das Gerät zu Stromspitzenzeiten herunterkühlt und diese Kühlenergie dann auch bis zu 72 Stunden halten könne. Nach der Motivation des Endverbrauchers gefragt, sich so eine Gefriertruhe anzuschaffen , schilderte er, dass ein solches Gerät, in Serie hergestellt, kaum teurer als eine gewöhnliche Gefriertruhe sei, dem Kunden aber nicht nur durch die bessere Dämmung Geld sparen könne. Würde der Strompreis variabel gestaltet (also dann billiger, wenn viel Strom im Netz sei, teurer, wenn wenig Strom zur Verfügung stehe) böten sich zusätzliche Anreize zum Speichern „billiger“, überständiger Energie in Betrieben und Privathaushalten. Es ist eine Schande, dass das bis heute nicht funktioniert. Daraus können übrigens auch sehr schlichte Zeitgenossen lernen, dass das Geschwätz vom sich selbst regulierenden Markt vor allem eines ist: Eine Lüge. In der „Anstalt“ der letzten Woche wird das übrigens sehr plastisch dargestellt – auch, wie der „Markt“ dank „Merit Order“ echte Selbstregulierung im Sinne der Sicherung der Profite einiger weniger zu verhindern weiß. Mein Fazit ist eigentlich ganz einfach: Die Konzepte, die wir gegenwärtig zur Lösung der Energie- und Klimakrise benötigen, existieren – selbst in technischen Details – seit mindestens zwanzig Jahren. Und im Großen und Ganzen wissen wir um die Mechanismen und Auswege seit mindestens fünfzig Jahren. Nur unser ach so überlegenes „Wirtschafts“-„System“ in seiner ideologisch versteiften Trägheit und seine grundständige Ausrichtung auf die einzig und alleinige Wahrung der Partikularinteressen einer Besitzenden-Elite treibt uns in die Misere.
  • Es wird keine neuen Brennstäbe geben. Ein Schauspiel für die Götter, den Konserven beim flippen zuzusehen.
  • Hierzu eine knappe und übersichtliche Analyse. Die teile ich aber in einem Punkt nicht: Wie lange die AKWs im sog. „Streckbetrieb“ weiterbetrieben werden, scheint mir nicht ausschlaggebend zu sein. Die Grünen mussten die Emsland-Kröte schlucken, aber es ist eine kleine Kröte. Die FDP allerdings bekommt keine Neuen Brennstäbe – sie ist die krachende Verliererin, auch wenn sie es nicht zugeben mag. Macht aber auch nichts, Lindner und seine Dummbeutel-Entourage FDP-Fraktion hat uns lange genug terrorisiert. Ohne neue Brennstäbe kein Weiterbetrieb der AKWs über 2023 hinaus – Gottseidank!!
  • Russland gehen die Mikrochips aus: 40 Prozent der Schwarzmarktware sind Schrott.
  • Knaller! Truss ist weg. Nach sechs Wochen. Das hat den Aufwand wirklich nicht rentiert. „Prime Minister Liz Truss has finally resigned in a glorious victory for the Daily Star’s lettuce“.
  • Okay, der Evangelische Kirchentag ist by far nicht die erste Veranstaltung, für die ich Tickets im Vorverkauf erwerben würde, aber wenn er schon mal (2023) in der eigenen Stadt ist – warum nicht hingehen?
  • Mateschitz ist tot. Bei aller „Trauer“ darf nicht vergessen werden, das er ein Steigbügelhalter der Rechten war. Und seine ungesunden Brausen sind auch völlig verzichtbar.
  • Nürnberg muss – nicht nur wegen des gigantischen Schuldenbergs, auf dem die Kommune sitzt, sparen. Und wo setzt man den Rotstift am liebsten an? Freilich: Bei der Kultur (Paywall). Etwas besseres ist dem Kämmerer nicht eingefallen?

Seit Montag im Angebot bei Aldi Süd: Die Crane Massagepistole für 39,90 Euro im Kurztest

Eine akkubetriebene Massagepistole, so etwas ist seit vielleicht zwei Jahren voll im Trend, wollte ich schon immer haben. Allerdings war mir das Originalgerät der Firma Blackroll, für das gegenwärtig etwa 190,- Euro Straßenpreis aufgerufen werden, deutlich zu teuer – und so blieb die Massagepistole bis heute ein unerfüllter Wunsch.

Crane Massagepistole von Aldi Süd

Seit Montag, dem 10. Oktober 2022 bietet Aldi Süd ein „Nachahmerprodukt“ an, das Crane Fitness-Massagegerät, der mögliche Nutzen des Apparats wird auf der Verpackung in einem Satz erklärt: „Wohltuende Massage bei Verspannungen und nach dem Sport“. Der aufgerufene Preis: 39,99 Euro. Das ist doch mal eine preislich angenehme Größenordnung – und so bin ich heute, einen Tag nach Angebotsbeginn, losgezogen, um mir die Crane Massagepistole zu kaufen. Ich musste hier in Nürnberg drei Aldi-Märkte anlaufen, bis ich den Artikel erhalten habe, scheinbar ist das Angebot gut nachgefragt. Die beiden Innenstadtmärkte waren bereits ausverkauft, in der Filiale in der Schweppermannstraße wurde ich schließlich fündig. Auch wenn gerade Amazon-Prime-Days sind und dort ebenfalls Massagepistolen um vierzig Euro angeboten werden, gab ich dann doch dem Discounterprodukt den Vorzug, einfach aus der Erfahrung heraus, dass die Nonfood-Artikel von Aldi in aller Regel eine gute Qualität aufweisen, ein mindestens akzeptables bis gutes Preis-Leistungsverhältnis aufweisen und zur Not bei Nichtgefallen äußerst kulant umgetauscht werden können.

Kurz zum „Unboxing“: Der Verkaufskarton enthält ein geräumiges und passgenaues Etui für die Massagepistole, das Massagegerät selbst, die Bedienungsanleitung und ein Steckernetzteil mit Hohlstecker – darauf werde ich im Folgenden noch zu sprechen kommen. Zudem sind acht unterschiedliche Massageaufsätze mitgeliefert. Ich konnte noch gar nicht alle testen – nach der kurzen Zeit des Ausprobierens scheinen mir besonders der kugelförmige, der kegelförmige und der bogenförmige Aufsatz zur Selbstmassage hilfreich zu sein.

Die Pistole bewegt den jeweils aufgesteckten Massagekopf in schnellen, sehr kurzen impulsartig stoßenden Bewegungen vor und zurück und liefert damit ein etwas anderes Massagegefühl, als die konventionellen kreisend-rüttelnden Massagegeräte. Was letztlich besser und effektiver ist, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschließend sagen, aber: Diese Art der Massage finde ich nicht unangenehm und für ein Gerät zur Selbstmassage ungekannt kräftig. Die Intensität (also die Frequenz der Stoßbewegung) lässt sich in dreißig Schritten sehr fein abgestuft einstellen, ein kräftig leuchtenden und gut ablesbares LED-Display gibt über die Einstellung Auskunft. Die Einstellungen werden per Touch“screen“ vorgenommen, angenehm und modern.

Das Bedienpanel

Laut Bedienungsanleitung dauert es um die fünf Stunden, bis der interne, durch den Kunden nicht tauschbare Akku geladen ist. Zu den technischen Daten: In der Crane Massagepistole sind vier Lithium-Ionen-Akkus á 14,8 Volt, 1500 mAh verbaut. Das Steckernetzteil liefert knapp 7 Watt Leistung. Das mit dem „proprietären“ Ladegerät empfinde ich als etwas aus der Zeit gefallen, hier wünscht man sich einen gängigen USB-C-Port und eine saubere Ladeelektronik. Weiterhin positiv zu erwähnen: Der Massagepistole liegt eine knappe, gut verständliche und vernünftige Bedienungsanleitung bei, die auch erklärt, an welchen Körperstellen welcher Massageaufsatz verwendet werden kann und an welchen Körperstellen man generell nicht massieren sollte.

Die Verarbeitung des Massagegerätes empfinde ich als ausgesprochen gut: Die Pistole liegt angenehm schwer in der Hand, ist sauber entgratet und aus griffigem Kunststoff und Metall gearbeitet. Sie ist sauber entgratet, sie knarzt nicht und wirkt verwindungsstabil.

In der kürze der Zeit ist es schlicht nicht möglich, ein abschließendes Urteil zu fällen, außerdem habe ich keinen direkten Vergleich mit dem obengenannten Markengerät, dennoch scheint mir die Crane Massagepistole von Aldi für den aufgerufenen Preis ein guter Deal zu sein. Ich werde der Sache jedenfalls eine ernsthafte Chance geben.

Allgemein sollte man bedenken, dass eine Selbstmassage die professionelle Massage durch einen Fachmann bzw. Physiotherapeuten nicht ersetzen kann und wohl eher als Ergänzung zu verstehen ist. Gerade am Rücken sind mit der Pistole manche Stellen kaum ohne „Verrenkungen“ erreichbar, hier muss dann der Partner helfen.

Wochenrückblick KW37 und KW38/2022.

Der Rückblich auf die vergangenen zwei Wochen wird etwas kürzer als gewohnt. Und das, obwohl doch so einiges passiert ist. Aber es gibt ja noch dieses „real life“ – und das genieße ich gerade in vollen Zügen.

  • CCC: „E-Rezept: Sicherheit nicht ausreichend, Datenschutz mangelhaft“
  • Telepolis: „Schmutzige Profite: Wie der Siemens-Konzern eine Wasserkrise in den USA verschärfte“
  • Erstmal völlig richtig! Für mich unverständlich, dass hier nicht die besondere Schwere der Schuld festgestellt wurde. Man muss bei diesem Nazi-Coronaleugnerpack (und das sage ich als entschiedener „Law & Order“-Gegner) scharf durchgreifen (und das hat das Gericht natürlich mal wieder versäumt).
  • Früher hat man hierzulande gesagt: „Man kriegt zwar die Leute aus der DDR, aber nicht die DDR aus den Leuten“. Herr Habecht! Sonst komm iche!
  • Die Energiepreisanstiege sind massiv. Das gilt nicht nur für Strom, Heizöl, Gas und bedingt auch für Brennholz und Pellets sondern auch für Fernwärme. Der Preisanstieg in Nürnberg ist ebenfalls erheblich (mehr dazu auch im letzten Wochenrückblick). Es blieb die Frage offen, warum das so ist. Nun, das steht heute (19.9.) in der Lokalzeitung: „Dreh- und Angelpunkt ist das Heizkraftwerk der N-Ergie in Sandreuth. Es verfügt über zwei große, mit Gas betriebene Turbinen, die nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung sowohl Strom wie auch Wärme erzeugen. Außerdem wird mit Wasserdampf aus der benachbarten Müllverbrennung ebenfalls Strom und Wärme erzeugt, dritte Quelle ist eine Biomasse-Anlage, die mit Frischholz gefeuert wird. […] Die Abwärme aus der Müllverbrennung gilt als ausgereizt und lässt sich kaum mehr steigern. […] Im Winter aber müssen die Gasturbinen den Löwenanteil für die Fernwärme liefern, bisher etwa 80 Prozent – weshalb die stark steigenden Preise entsprechend durchschlagen.“
  • Wo ich schon bei der Energiekrise bin: Seit 2009 nutzen wir in unserem Haushalt die sog. „Stromsparleiste“. Über den entsprechenden Post bin ich gerade gestolpert und musste schmunzeln, dass ich die für das Teil damals aufgerufenen 15 Euro als teuer bezeichnet habe. Leider wird dieses Teil von zumindest dieser Firma nicht mehr weiterproduziert, ich konnte mir noch eine sichern, für den absurden Preis von 27,- Euro. Aber auch dieses Geld wird die Leiste verdienen. Wer sowas von einem anderen Hersteller haben will, muss sich auf längere Lieferzeiten einstellen. Das zeigt mir zweierlei: Zum Einen, dass das Märchen von Angebot und Nachfrage vor allem eben eines ist: Ein Märchen. Und, dass sich nun viele Menschen Gedanken machen (müssen), wie sie Energie einsparen können. Das ist so schlecht wie gut.
  • Was das „O´zapft is!“ in München für die Ausbreitung des Coronavirus bedeutet, können wir gegenwärtig im beschaulichen Kronach studieren: Nach dem Schützenfest explodiert die Inzidenz. Und in Kulmbach trieb die jüngst vergangene „Bierwoche“ die Inzidenz auf Werte jenseits der Tausendermarke. Auch Rosenheim liefert. Soweit nichts Neues, das kennen wir bereits aus Weißenburg. Der Unterschied zu München ist, dass das Kronacher Schützenfest oder die Weißenburger Kerwa lokale Events sind, deren „Einzugsbereich“ auch eher klein sein dürfte. Man kann also den Zusammenhang zwischen Veranstaltung und den steigenden Inzidenzen einfach und sicher belegen. Das Oktoberfest hingegen ist ein touristisches Massenevent – und so werden leider die, die dieses „Ischgl 2.0“ zu verantworten haben, ungestraft behaupten dürfen, das Oktoberfest sei sicher und man könne nun ganz beruhigt wieder Massenevents durchführen. Schöner neuer Trumpismus – und die CSU wird ganz vorn mit dabei sein.
  • „Orban will nur das Geld“. WORD!
  • „Und noch ein Fact über Atomkraft: Die beiden geplanten neuen Blöcke für das britische AKW Sizewell sollen 20 Mrd. GBP kosten, die die britischen Stromverbraucher mit einer Umlage finanzieren sollen. Davon ist bei den Freunden der Kernkraft irgendwie auch eher selten die Rede.“ (/via)
  • Ihr seid Kunde von o2? Dann legt mal fix Widerspruch gegen das IBAN-Tracking ein.
  • Früher trug der gute Mann ja den Spitznamen „Lieber Gott“. „Knecht der CSU“ ist auch nett, wenngleich doch arg euphemistisch. Die Kommentare sind auch Gold…
  • HomöopaTea. Nice Aktion.
  • Manche Dinge kriegt man in ihrer Brisanz ja nicht so mit, wenn man nicht in der Materie drin ist. Nun bin ich ja schon seit einem guten Jahrzehnt Nichtraucher und daher habe ich diesen Hype um E-Zigaretten E-Shishas, „Dampfen“ & Co. weder verstanden, noch in der wohl nötigen Tiefe weiterverfolgt. Heute also late to the party, wie immer, muss ich also erfahren, dass es Einweg-E-Zigaretten/Shishas gibt. Man raucht das Ding also und wirft dann Elektronik, Zerstäuber und Batterie – ja, wohin eigentlich? Und überhaupt: Warum? Warum wirft man Batterien und Elektronik nach Einmalgebrauch weg, wenn es absolut nicht nötig ist? What the actual fuck…?!? Gibt ´ne Petition dagegen. Gehört sich auch verboten!!
  • Auf php 8.1.7 aktualisiert, was im Wesentlichen nur ein Handgriff ist, was man aber halt ab und zu machen muss. Da bin ich um WordPress schon richtig froh, das zeigt einem wenigstens an, was gerade getan werden muss. Plugins aktualisiert, Themes entrümpelt. Plugins lasse ich ungern automatisch aktualisieren, denn wenn die plötzlich zur Datenkrake mutieren, kriegt man das nicht unbedingt mit und tritt sich dann ggf. sogar Cookie-Banner-Ärger/Drittanbieterkennzeichnungsärger ein. Soll ja alles korrekt sein. Das hatte ich einmal sogar mit einem Plugin, das Share-Buttons in den Artikeln implementiert hat, lange her, dürfte so um 2010 gewesen sein. Das generierte erst einfach Weiterleitungen und Links, damit war ich fein, später verband es sich automatisch mit allen möglichen, userseitig im Browser mal geöffneten Social-Seiten. Da hilft dann halt nur noch die Fliegenklatsche. Die Updates brachten übrigens eine geringe Varianz in der Seitenleiste mit sich. Kann ich mit leben.
  • Google Fonts, dies, das.
  • Kritische Infrastruktur: Was man so hört, ist in der Nacht zu Mittwoch bundesweit der BOS-Funk ausgefallen. Eine Meldung dazu gibts unter anderem hier.
  • Die katholische Kirche. Okay, ist Ammiland. Aber dennoch. Alter!!
  • Immer, wenn ich irgendwo ein Bild von Volker Wissing sehe, spielt in meinem Hirn das Pinky-&-Brain-Theme. Dann muss ich an Herbert Reul denken. Es ist alles ein Elend.
  • GODISNOWHERE.
  • Au weia. Dererlei Fehlgriffe findet man bei dem Mann öfter. Schwerer wiegt allerdings, dass man den (außerplanmäßig) an der Uni PoWi unterrichten lässt.
  • Karriereende: Gottschalk darf für die CSU den Müll rausbringen.
  • Berlin bekommt ein 29-Euro-Ticket. Aus meiner Sicht ein Schritt in die richtige Richtung.
  • Wir haben das Freaky an die Fahrradwerkstatt der NOA abgegeben. Irgendwie bin ich ein wenig traurig darum, es war schon extrem cool, aber es ist für die Innenstadt einfach zu sperrig und leider mit 45 Kilogramm (und zwei nicht synchronisierten Dreigangschaltungen) auch zu schwer, um richtig Strecke damit zu machen. 2020 war die letzte große Inspektion beim Fahrradhändler, aber um das Teil wieder flott zu machen, brauchts schon ein wenig mehr. Die NOA-Fahrradwerkstatt ist auch auf ebay-Kleinanzeigen vertreten. Wer also ein cooles, aber eben auch krass robustes Paralleltandem sucht, halte in nächster Zeit einfach mal die Augen offen.

Im Test: Grundig GBT Band – ein Bluetooth-Lautsprecher mit DAB-Radio

Seit etwa zehn Jahren sind mobile, akkubetriebene Bluetooth-Lautsprecher aus der Welt der Unterhaltungselektronik nicht mehr wegzudenken. Für viele ersetzt so ein Lautsprecher den Ghettoblaster der 80er und 90er und erfüllt damit das Bedürfnis nach Musikbeschallung mit hoher Mobilität. Der Launch des Digitalradios DAB+ im Jahr 2011 legte eigentlich auch nahe, dass die Gerätekategorie Bluetooth-Lautsprecher und DAB-Radio irgendwann mal miteinander verschmelzen wird – doch so weit sind wir leider noch nicht. Der Markt hält zahllose DAB-Radios mit Bluetooth-Schnittstelle bereit, aber nur wenige Geräte sind echte Boomboxen mit Akku.

Jeder Hersteller, der auf sich hält, hat einen Bluetooth-Lautsprecher im Angebot, es gibt sie in allen Größen, mit unterschiedlichen Akkukapazitäten und Lautsprechersystemen, in Mono, Stereo, in quasi allen erdenklichen Farben und Formen – aber wie eingangs erwähnt haben nur wenige ein Radio mit an Bord. Vorn dran bei diesen Geräten ist der Hersteller JBL, doch gerade dessen aktuell lieferbare Boombox/Digitalradiokombinationen laufen in… MONO! Völlig unverständlich: Wer mit dem Handy Musik hört, der tut das gewöhnlich in Stereo, Digitalradio empfiehlt sich ebenfalls für den Stereoempfang und dann bekommt man einen Monolautsprecher? Selbst wenn der gut und ausgewogen klingen mag, ganz zeitgemäß ist das freilich nicht.

Auf der Suche nach einer mobilen Bluetooth-Box mit Digitalradio (bestenfalls zu einem günstigen Preis) bin ich dann über die Grundig GBT Band gestolpert. Stereolautsprecher, DAB+-Radio, Bluetooth-Boombox, Miniklinken-AUX-In und USB-C-Ladebuchse für einen Preis von gegenwärtig günstigen 55,- Euro (bei Amazon) – was will man mehr?

Nach dem Auspacken der Box wird schnell klar: Technische Plattform für die Grundig „Band“ ist ein ganz normales DAB-Radio, das mit Bluetooth ausgestattet ist. Look, Feel und auch das Display ist das eines einfachen DAB-Radios. Das soll erst einmal nicht stören – warum nicht die Vorzüge eines solchen Gerätes mit dem Formfaktor einer Boombox genießen?

Optisch ist die Box durchaus gefällig. Die Tasten sind nun kein Meisterwerk der Präzision, der Stoff, der die Lautsprecher schützt und das Gerät ummantelt, ist bei unserem Gerät leider etwas schief aufgebracht, aber sonst ist alles prima, nichts knarzt oder lässt sich verwinden. Grundig, das darf man eben nicht vergessen, ist nicht mehr die „große Marke“ Grundig von früher (made in Germany, genauer: Nürnberg oder Fürth, Innovationstreiber in der Unterhaltungselektronikindustrie – nein, diese goldenen Zeiten sind lange vorbei), sondern ein Handelsname für eher einfache und billige Elektronik aus aller Herren Länder. Und dafür ist die Box, das muss man anerkennen, haptisch ganz ordentlich.

Per USB-C ist der Lautsprecher schnell geladen. Fast ein wenig zu schnell, warum, darauf werde ich später noch zu sprechen kommen. Die hinten am Gehäuse etwas schräg anliegende, vielgliedrige Teleskopantenne wird vor dem ersten Sendersuchlauf ausgezogen und schon findet das DAB-Radio in Windeseile alle lokal empfangbaren DAB-Sender. Als besonders empfangsstark ist mir die Box nun nicht aufgefallen, für den Bundesmux und die Lokalsender langt es aber allemal, der Empfänger rangiert hier im oberen Mittelfeld. Das kann man vom UKW-Radio, das ebenfalls mit an Bord ist, nicht behaupten. Der Empfang ist selbst bei starken Sendern in bestens versorgtem Gebiet stark verrauscht. Das FM-Teil ist vielleicht als Notempfänger in schlecht mit DAB versorgten Gebieten akzeptabel, ernsthaft über UKW Radio hören lässt sich mit dem GBP Band allerdings nicht. Fünf Lieblingssender sind auf den fünf Stationstasten schnell gespeichert.

Die Bluetooth-Funktion ist sehr anständig umgesetzt: Schnell ist die Box gekoppelt und sie verbindet sich auch nach dem Aus- und Einschalten stets ohne merkliche Verzögerung und sehr zuverlässig mit dem Handy. Zudem ist die maximale Reichweite zwischen Mobiltelefon und Box sehr gut – hier stellt der Grundig-Lautsprecher manch vielfach teureres Gerät von Premiumherstellern in den Schatten.

Jetzt zum Wichtigsten: Dem Klang. Der ist okay, der passt – aber man darf keine Wunder erwarten. Positiv hervorzuheben ist, dass die Box über zwei Lautsprecher verfügt, stereo eben. Die Basswiedergabe soll über zwei seitlich ausgeführte Passivmembrane, die mit einer Art „Überrollbügel“ gegen Beschädigung leidlich geschützt sind, verstärkt werden. Als große Schwäche sehe ich im Klangbild tatsächlich die Basswiedergabe, die ich als dünn und wenig straff beschreiben möchte. Das Prinzip mit den Passivmembranen ist gerade im Kompakt- und Ultrakompaktlautsprecherbau groß in Mode (und verdrängt hie und da sogar die reichlich drei Jahrzehnte vorherrschenden Bassreflexkonstruktionen). Bei diesen Kleinstboxen ist das auch durchaus in Ordnung, allzu großen Gewinn darf man hiervon aber nicht erwarten. Die kleinen Passivmembrane mit ihrem mattsilbernen Finish sehen ganz gut aus, einen echten klanglichen Vorteil bringen sie jedoch kaum. Der Mittelton präsentiert sich sauber und verzerrungsfrei, in den Höhen fehlt es der Box mithin ein wenig an Brillanz, insgesamt ist das Klangbild aber noch ausgewogen.
Wer diese Box also für seine Kids kauft, damit die im Outdoor-Betrieb ordentlich Deutschrap pumpen und den Bolz-, Skate- oder Basketballplatz standesgemäß beschallen können, wird in enttäuschte Gesichter blicken. Für den gemäßigten Musikgenuss, Nachrichten und Hörbücher ist die „Band“ aber allemal gut.

Über die Kapazität des Akkus schweigt man sich bei Grundig aus. Im Bluetooth-Betrieb hält der Lautsprecher hinreichend lang, im Radiobetrieb muss man schon nach wenigen Stunden nachladen. Die Ladeanzeige ist leider ziemlich unpräzise und lässt kaum Rückschlüsse auf den wahren Ladestatus des Akkus zu. Gut gelöst: Die Box wird mittels USB-C aufgeladen, das ist günstig, weil heute ja die meisten Handys über eine USB-C-Ladebuchse verfügen. Wer ein 50W oder gar 120W-Schnellladegerät an die Box anschließt, wird sie damit aber nicht aufgeladen bekommen, zu hoch ist die Leistung für den einfachen Ladeschaltkreis. Ein Problem, das zurzeit bei vielen Devices zutage tritt.

Mein persönliches Fazit: Viel Licht, aber auch Schatten – die Kombination von mobiler Bluetooth-Boombox und DAB-Radio ist einfach wahnsinnig praktisch, auch wenn der Box eben ordentlich „Boom“ fehlt. Nichtsdestotrotz zählt sie sich unter die wenigen Geräte am Markt, die Stereowiedergabe bei diesem Formfaktor und DAB bieten. Die Akkukapazität ist nicht optimal, aber gerade noch in Ordnung. Gut ist der DAB-Empfang, die Bluetooth-Konnektivität ist hervorragend, der FM-Empfang fällt stark ab. Wenn die Box im Sale ist, kostet sie 55,- Euro und dieses Geld ist sie auch wert, 70,- Euro oder gar den UVP von 89,99 Euro würde ich dafür nicht berappen wollen.

Der Kugelbrunnen von Günter Rossow vor der Nürnberger AOK-Direktion

Vielleicht erinnert sich mancher noch an den „Kugelbrunnen“, der vor dem alten Direktionsgebäude der Nürnberger AOK am Frauentorgraben aufgebaut war. Hin und wieder kommt er mir in den Sinn, heute habe ich zufällig zwei Bilder aus dem Jahr 2017 beim Durchforsten meiner Festplatte gefunden. Irgendwann um das Jahr 2018 wurde das Direktionsgebäude abgebrochen, weil es mit Asbest belastet war, und durch einen Neubau ersetzt. Im Zuge der Abbrucharbeiten wurde auch der Brunnen, er stammt aus dem Jahr 1970, entfernt und, wie man in der Zeitung lesen konnte, nicht entsorgt, sondern der Stadt Nürnberg geschenkt. In seinem „Depot“ in der Donaustraße fristet er ein freilich bedauernswertes Dasein.

Die im Hintergrund des linken Bildes sitzende Person habe ich unkenntlich gemacht. Die Bilder können in Originalgröße hier und hier betrachtet werden.

Dass der Brunnen nicht verloren ist, möchte ich als Glücksfall bezeichnen. Geschaffen wurde der Kugelbrunnen vom damals in der Region ansässigen Künstler Günter Rossow. Der war von der Form der Kugel sehr fasziniert, es gibt einige kugelförmige Plastiken von ihm und mindestens noch einen weiteren Kugelbrunnen in Bayreuth.

Persönlich empfinde ich den Brunnen nicht nur als schön, sondern auch zeitlos, er hätte verdient, an anderer Stelle wieder aufgestellt und in Betrieb genommen zu werden. Wo, das muss ich offen lassen. In manchen Stadtteilen ist Nürnberg nicht gerade reich an Brunnen und ich könnte mir schon den ein- oder anderen Platz vorstellen, an dem er sich gut in seine Umgegend einfügen würde. Und rein assoziativ: Mit seiner runden, durchbrochenen Form, quasi aufgespießt an den schlanken, spitzen „Nadeln“, würde sich in seiner Nähe auch ein Gedenkstein an die in unserer Stadt zu beklagenden Opfer der Corona-Pandemie gut machen.

Wochenrückblick KW 36/2022.

Ich gelobte Besserung und hielt mich nicht daran, ihr kennt das. Viele interessante Sachen im „real life“ und diverse dienstliche Engagements hielten mich vom Bloggen ab. Aber ein paar schöne Links und grantige Kommentare möchte ich Euch doch nicht vorenthalten.

  • Vielleicht habt Ihr es schon der Zeitung entnommen oder im Radio gehört: Nicht nur der Gaspreis steigt gerade in ungekannte Höhen, auch das Heizöl ist sauteuer geworden. Und nun, wen nimmt es Wunder, wird hier in Nürnberg auch bei den Preisen für die Fernwärme nachgezogen. Lt. N-ERGIE wird der Preis um 73% (FUCK!!) steigen.
  • Meine Konsequenz daraus wird sein, dass ich mich dem Thema Hausautomation wieder nähere. Nachdem mir die Nefkom M-Net dieser Tage eh meinen alten Euro-ISDN-Telefon-/DSL-Vertrag wegen Einstellung dieser Technik gekündigt hat (abgekündigt war es ja schon ungefähr seit fünf Jahren) und ich auf VoIP „zwangsmigriert“ wurde (was erwartungsgemäß um Größenordnungen weniger stable läuft als ISDN), habe ich mir auch eine neue Fritzbox kaufen müssen. Damit bin ich im Wesentlichen auch zufrieden, die Berliner machen da echt einen guten Job. Leider sind die Fritz-Thermostate landauf, landab, vergriffen. Wo es noch größere Bestände gibt, da sind die Heizkörperthermostate sauteuer geworden (und kosten im Schnitt um die 100,-). Eine Alternative wäre die Homematic mit der CCU3, die ja einen Raspi beherbergt. Nun, ich werde sehen. Ich will da eigentlich so wenig wie nötig frickeln und hätte gerne was, was out of the box funzt. Sollte frickeln aber deutliche Vorteile bringen, wird eben gefrickelt.
  • Apropos gefrickelt: Wenn schon neue Fritzbox, weil neuer Internettarif, dann wird auch gleich das andere Zeug auf den Prüfstand gehievt. Ich hab rechts neben dem Schreibtisch so ein Regalfach mit Tür, da wohnt allerhand Krans drin: Steckdosenleisten, die Synology, die nach wie vor beste Dienste verrichtet (danke, Tom!), ein Switch, diverse Netzteile, eine externe Platte, ein Hub, DAB-SDR-Empfänger, DVB-T2-Empfänger… also alles so Sachen, die man ungerne irgendwo am oder hinter dem Rechner hermbammelm haben möchte. Es hat mich ungelogen einen ganzen Nachmittag gekostet, das Zeug neu zu organisieren. Aus diesem Fach sind auch etliche Dinge rausgeflogen: Ein S0-Adapter, die ISDN-Anlage, DSL-Splitter, eine DECT-Station, die Verkabelung vom Anrufbeantworter (CODE-A-PHONE, die Älteren erinnern sich, den sollte ich wohl dem Post-und-Telekommunikationsmuseum spenden…) und anderes mehr. Es ist schon beachtlich, was man früher alles so an TK-Kram rumfliegen hatte. Im Zuge dessen spendierte ich der Installation zwei Steckdosenleisten – eine für „immer an“ und eine, mit der ich bei Nichtgebrauch Rechner, Bildschirme, Stereoanlage TV & Co. per Fußschalter vom Netz nehmen kann. Strom wird ja nicht billiger. Und dann gings, wenn man schon mal dabei ist, gleich an die Freifunk-Nodes. Bei ebay für ´n Appel und ein Ei einen Archer 60 geschossen und geflasht, um endlich den schon reichlich antiken TL-WR841N auszutauschen. Das sollte doch einen deutlich besseren Durchsatz für den Freifunk bringen, die alten TL-WR841Ns lasse ich mal meshen, um etwas mehr Reichweite anbieten zu können. Vielleicht drucke ich mir einen Aufkleber „Free WiFi“ und klebe ihn ans Fallrohr der Regenrinne am Haus. Im Biergarten schräg gegenüber gibts jedenfalls schon seit Jahren Freifunk, man kann sich ja auch mal selbst was Gutes tun 😉
  • Mal wieder sehr late to the party und ich bin auch noch nicht ganz durch damit, aber Alternativlos 50 ist draußen und es ist, das muss man kaum dazuschreiben, mal wieder höchst angenehm.
  • Banause.
  • Ähm…, also: Wir haben annähernd 10 Prozent Inflation und Reallohnverluste, dass es nur so kracht, und das Kapital jammert über die nachlassende Konsumlaune? Jo mei.
  • Auf dem Gillamoos ist das Auditorium mehrheitlich eher einfach zu unterhalten, denn die sind dort schon in der Früh so besoffen, dass sie sich gerne gegenseitig mit Maßkrügen die Scheitel nachziehen. Ebenfalls nichts neues ist, dass die dort auftretenden Politiker (eine komische Tradition – das hat irgendwie was von Kasperltheater für Erwachsene) eher markige Töne anschlagen. Herr Söder ist in der Vergangenheit auch nicht gerade durch eine feinsinnig-zurückhaltende Rhetorik aufgefallen. Aber inzwischen zeigt er schon relativ heftige Ausfälle (Paywall). Das Phänomen hat übrigens einen Namen: Klassismus. Und der muss genau so geächtet werden wie Sexismus, Abelismus, Rassismus…
  • „Wer hat, dem wird gegeben.“
  • Wer dieses Blog länger mitliest, weiß, dass ich großer Freund des Digitalradios bin. Mein erstes DAB-Radio kaufte ich mir 2004, seit 2010 berichte ich regelmäßig über DAB+. Insofern freut mich sehr, dieser Technik beim Wachsen zuzusehen, nicht nur, was die Anzahl der Sender betrifft, sondern auch die Akzeptanz in der Bevölkerung.
  • Freundlicher Reminder: Was verdient ihr, was verdient Euer Chef? Und was verdienen die Aktionäre Eures „Arbeitgebers“, was die Banken? All die nicht bezahlten Überstunden, die verfallenen Urlaubstage, die Zeit, die ihr nicht mit Euren Familien, Partnern, Eltern, Freunden verbracht habt, die gibt Euch niemand mehr zurück. Vergesst das nie. Dieser, Euer Einsatz wird selten belohnt, in der Regel gar nicht. Und wenn, dann mit ein paar Groschen, die schon die Inflation gefressen hat, bevor ihr sie bekommt. Ganz im Gegenteil: Auf Euch und Eure Gesundheit wird richtiggehend geschissen – der BDA sprach sich jüngst gegen eine Homeofficepflicht aus und sein verlängerter Arm, die Ampel, hat das trotz gegenteiligem Entwurf von Heil sogar so durchgewunken. Und es kommt noch besser: Wer Jahr um Jahr still und fleißig seinen vertraglichen Pflichten nachkommt, dem wirft das Kapital nun also „silent quitting“ vor. Tja, Pech gehabt. Es kommt aber noch besser: „Der Lohnsklave muckt auf.“ Kein Mitleid. Und: „Arbeitgeber wollen von Angestellten Einsatz, Loyalität, Überstunden, Bereitschaft einzuspringen, Schicht- und Wochenenddienste, fertige Familienplanung, keine Krankenstände bieten dafür 1300 im Monat und erzählen in Interviews: Naja, heutzutage will einfach niemand mehr arbeiten. (via)“ (Anmerkung: Ich bin schon froh, dass meine Arbeit zumindest primär und direkt nicht zur Mehrung irgendwelchen Kapitals verwertet wird. Dementsprechend gute Arbeitsbedingungen genieße ich. Sekundär und indirekt wird sie natürlich dennoch verwertet bzw. ermöglicht diese Verwertung. Es bleibt eben eine Systemfrage).
  • Nancy Faeser will Vorratsdatenspeicherung wieder einführen. Darüber habe ich alles Wesentliche bereits geschrieben. Hier nur rein chronistisch erwähnt; es gibt keinen besseren Beleg, dass die Lernkurve bei Politikern der deutschen Sozialdemokratie erstaunlich flach ist.
  • Denkverbote.
  • Gut, es wird immer noch über 600$ kosten, der Begriff „Mittelklasse“ ist also dehnbar, aber da können wir uns heute schon mal ansehen, was wir in einem, anderthalb Jahren so an Ausstattung für normales Geld bekommen werden. 11 GB Arbeitsspeicher, ein relativ fettes Display und 120-Watt-Laden. Schon krass.
  • Kulturelle Aneignung im Kaffeehaus.
  • Nosferatu-Spinne. Na herzlichen Glückwunsch.
  • Die Queen ist tot. Das hat mich für einen kurzen Augenblick getroffen, sehr zu meiner eigenen Überraschung – denn, ihr wisst, ich bin per se kein großer Freund der Monarchien. Sowas hat in unserer modernen Zeit einfach keinen Platz mehr, selbst dann nicht, wenn die europäischen Höfe eher repräsentativen Charakter haben. Es ist nicht allzu vielen Menschen bestimmt, 96 Jahre alt werden zu dürfen. Ich halte es daher für legitim, neben der Trauer auch so etwas wie ein Gefühl der Dankbarkeit zu entwickeln. Auch denke ich, dass die letzten vierzig Jahre für das Königshaus abseits der persönlichen Schicksalsschläge ebenfalls kein Spaß gewesen sind. Die Queen musste, ohne intervenieren zu können, seit Amtsantritt Thatchers mit ansehen, wie das einstmals stolze Königreich Jahr um Jahr mehr in sich zusammenfiel, ganze Landstriche deindustrialisiert und die Menschen immer ärmer und perspektivloser wurden. Daran konnte auch die Befriedung des lange währenden Nordirlandkonflikts und der vermeintliche Hoffnungsträger Blair mit seinem ebenfalls gescheiterten Experiment „New Labour“ nichts ändern. Spätestens mit Johnson und seinem Brexit hat der politische Untergang begonnen. Nachdem so ziemlich alles, was im Lande mit öffentlicher Daseinsvorsorge zu tun hat, kaum mehr funktioniert, ist nun auch das NHS mehrmals kollabiert. Die Queen konnte nur zusehen. In einem Telefonat mit meinen Eltern am Todestag der Königin resümierte mein Vater in aller Trockenheit: „Dass sie nun Liz Truss zur Premierministerin ernennen musste, hat ihr dann den Rest gegeben.“ Armes England. Die Wiege des Kapitalismus erntet nun dessen vergiftete Saat. Vielleicht ist es Gnade, dass die Queen das nicht mehr mit ansehen muss.
  • Werbung in eigener Sache: Wer eine Basscombo Harley Benton (Thomann-Eigenmarke) HB-80B mit 12“-Celestion-Speaker und einem custom-made Staubschutz braucht – here you are! Reines Wohnzimmergerät, kein Proberaum- und kein Livebetrieb, gegen kleines Geld abzuholen in Nürnberg.
  • Wagenknecht ist in ihrer letzten Bundestagsrede mal wieder ziemlich aus der Rolle gefallen (oder war von der Rolle, sucht es Euch aus) und jetzt brodelt es in der Linksfraktion. Zwei Dinge dazu finde ich positiv erwähnenswert: Erstens, dass das jetzt passiert und nicht vor der nächsten Bundestagswahl. Man kann der Linken nur wünschen, dass sie diesen Klärungsprozess schnell und letztlich auch durchgreifend vorantreibt. Zweitens: Man kriegt das eher auf Twitter mit als in der Tagespresse. Auch das ist erst mal gut für die Linke, denn schlechte Presse hat die Partei gegenwärtig (und zum Teil auch nicht unverdient) genug.
  • Am Freitag auf dem Nürnberger Trempelmarkt gewesen. Den kann man leider mittlerweile vergessen. Mehrheitlich waren professionelle Händler da oder semiprofessionelle „Privat“personen, die den Markt wohl mit „Bares für Rares“ verwechseln und für Allerweltsware Fantasiepreise aufrufen. Das verdirbt den Charme des Marktes. Überflüssig zu sagen, dass trotz dichtem Gedränge an den Ständen keiner mehr Maske trägt.
  • „Bisher wurde in der Politik darauf geachtet, dass der Finanzminister in der Krankenversicherung nicht viel mitbestimmen kann. Denn es soll eine Gesundheitsversorgung nach Kassenlage verhindert werden. Doch nun wird von dieser Praxis abgewichen.“ Ein Fiasko. Ich bin wirklich enttäuscht von Lauterbach. Und mittlerweile beschleicht mich das Gefühl, dass SPD (und zum Teil auch Grüne) sich von der Kleinpartei FDP nicht nur gängeln und am Nasenring durch die Manege ziehen lassen, sondern dass die das ausdrücklich so wollen.

Ganz am Rand: Ich habe hier noch nie irgendeine Kommentar-Policy oder sowas reingestellt. Man braucht das ja glücklicherweise auf Seiten wie dieser nur recht selten. Früher habe ich mich ja noch mit den Sacknasen gebattelt, dazu ist mir heute meine Lebenszeit einfach zu schade. Querfurzer, Nazis, allzu nervige Neocons und anderes Gesindel werden einfach ins killfile verschoben. *plonk*

Test: Der Weltempfänger Tecsun PL-330

Der Fernradioempfang über Kurzwelle war in den 1990er Jahren (und auch in den frühen 2000ern) noch ein durchaus gängiges Hobby für technikinteressierte (junge) Erwachsene – und auch mich hat die Faszination für die kurzen Radiowellen, die sich an der Atmosphärenschicht brechen und so quasi den halben Erdball (oder mehr) umspannen, nie ganz verlassen. 2009 kaufte ich meinen letzten ernstzunehmenden Weltempfänger, den ich einige Jahre nutzte, aber seit gut zehn Jahren war ich quasi Kurzwellen-abstinent, den Roadstar-Empfänger habe ich an einen Freund verschenkt.

Irgendwie hat mich die Kurzwelle aber dennoch wieder gereizt, gerade in unseren Zeiten internationaler Verwerfungen scheint mir der Empfang von Auslandssendern wieder interessant. Ein wohlmeinender Funkamateur auf Twitter dämpfte meine Euphorie aber ein wenig: „Du wirst die Kurzwelle nicht wiedererkennen“, schrieb er (und sollte mit dieser Einschätzung recht behalten, in mehrerlei Hinsicht).

Nach einiger Überlegung habe ich mir dann doch wieder einen Weltempfänger geklickt, einen Taschenempfänger (denn so einen großen Kasten wie den Roadstar wollte ich mir dann doch nicht wieder in die Wohnung stellen). Die Wahl fiel kurzerhand auf ein chinesisches Modell, den Tecsun PL-330. Die Gründe für die Bestellung dieses Radios sind schnell herunterdekliniert: Das Radio hat ein tolles kompaktes Format (139 x 85 x 26 mm), wiegt mit Akku etwas weniger als 250g, in den Rezensionen unterschiedlicher Händler wurden ihm durch die Bank gute Empfangseigenschaften beschieden und letztlich gefiel mir auch das typische „80er-Jahre“-Design sehr gut (ich tappe gewöhnlich gerne und sehenden Auges in jede Retro-Falle…).

TECSUN PL-330

Bestellt habe ich das Radio direkt in China, über einen der zahllosen Stores des Portals Ali-Express. Ob das so schlau war? Schließlich fallen bei Bestellungen in China inzwischen Zollgebühren an, eine Bagatellgrenze scheint es inzwischen nicht mehr zu geben. Aber der Zoll verzichtete bei mir ganz offensichtlich auf das Einheben irgendwelcher Gebühren, innerhalb von zwei Wochen war das Radio, das ein kleines Taschengeld kostet, bei mir. Geliefert mit Hermes. Wer das Zollthema nicht riskieren möchte und auf eine volle Garantie Wert legt, kann den Empfänger aber auch bei deutschen Händlern bekommen. Inklusive einer deutschen Bedienungsanleitung, meinem Radio lag nur ein chinesisches Heft bei.

Unprätentiös das Unboxing: In einer kleinen Faltschachtel befindet sich in einer Luftpolsterfolie das Radio, eine Schutztasche einfacher Machart (ein „Sackerl“), der Akku und ein USB-auf Mikro-USB-Ladekabel liegen der Lieferung ebenso bei, wie eine chinesische Kurzanleitung und ein Paar einfache Ohrhörer. Geliefert wird eine rein chinesische Bedienungsanleitung, allerdings hat sich hier jemand die Mühe gemacht, die Bedienungsanleitung exzellent ins Deutsche zu übersetzen.

Die digitale Signalaufbereitung verdient besondere Erwähnung. In der englischen Gerätebeschreibung heißt es: „Fitted with modern DSP digital demodulation technology which greatly enhances reception sensitivity, selectivity, signal-to-noise radio and interference performance“ – das klang mir doch arg nach dem üblichen „Marketing-Sprech“, aber zumindest was Empfindlichkeit und Fading betrifft, ist die Aussage wahr. Ich will jetzt nicht allzu euphorisch klingen, aber ich habe Kurzwelle noch nie mit so wenig Fading gehört. Wenn das Signal auch nur halbwegs stabil ist, kann man Sendungen über lange Zeit mühelos folgen.

Auch wenn die vielen Tasten anderes vermuten lassen, ist der Bedienkomfort erstaunlich hoch und die Bedienung in sich schlüssig. Ein wenig beschäftigen und mit den Funktionen vertraut machen muss man sich schon, aber wer heute bewusst ein Kurzwellenradio kauft, ist dazu sicher bereit. Die Funktion, die mir die Bedienung wesentlich erleichtert und mich am meisten überzeugt, ist der Bandscan. Binnen weniger Minuten sind alle Frequenzen der Bänder durchgelaufen und das Radio legt empfangene Sender chronologisch im Speicher ab, so dass man nicht manuell suchen muss, sondern sich bequem durch die Ergebnisse schalten kann. Die sehr gute Selektivität des Empfängers kommt einem hierbei besonders zu Gute. Ich meine, sagen zu können, dass keine Frequenz ausgelassen wird, auf der aktiv gesendet wird.

Zum Akku: Tecsun greift hier auf das Design des Nokia BL-5C zurück, ein gängiger Akku, der auch heute noch bei sog. „Dumbphones“ des ehemals finnischen Handyherstellers Verwendung findet und millionenfach in Umlauf sein dürfte. Meiner Meinung nach eine geniale Entscheidung: Third-Party-Akkus dieses Typs bekommt man quasi überall für drei, vier Euro und selbst der Nokia-Originalakku kostet kaum mehr aus sieben bis zehn Euro. Ersatz ist also schnell und günstig beschafft (und auch in den nächsten Jahren sichergestellt), sollte der Akku einmal schwächeln. Mit dem Aufladen des Akkus hatte ich hingegen so meine Probleme. Das Radio verfügt über eine Micro-USB-Buchse, ein kurtes Kabel liegt bei. Als ich das Radio das erste Mal aufgeladen habe, griff ich mir einfach das nächstbeste Handyladegerät mit USB-Buchse (ich schätze es auf eine Maximalleistung von 20, 30 Watt). Der Ladevorgang war da nur unvollständig, wurde im Display nach zwei Minuten als abgeschlossen angezeigt und das Radio wurde in der Nähe der Ladebuchse erschreckend heiß. Inzwischen lade ich das Radio mit einem uralten Apple-Netzteil, das etwa 5 Watt Leistung aufgibt – und siehe da: Das Laden funktioniert einwandfrei (und ja, die technischen Daten geben eine Hinweis darauf: „Charging/external power: DC 5V / 500mA“).

Ein paar kleine, interessante Features bringt das Radio mit sich. Zum einen muss der FM-Sterero-Empfang über Kopfhörer genannt werden, der sehr gut ist. Bei schwachen Sendern wird Stereo automatisch stufenlos in Mono rübergeblendet, bevor das Rauschen zu stark wird – eine sehr angenehme Hörerfahrung. Das angenehm hinterleuchtete und gut ablesbare Display verfügt über eine Signalstärkeanzeige und gibt auch einen Signal-Rausch-Verhältniswert aus. Die Werte zu beobachten und in Relation zum empfangenen Signal zu setzen, ist interessant – hilft mir persönlich aber in der Praxis nur wenig. Die Abstimmung übernimmt das Radio ja in aller Regel allein.

Der Empfang: Auf Kurzwelle (Frequenzbereich 1711-29999 kHz) war ich, wie gesagt, vom klaren Ton und dem nur geringen Fading, selbst unter ungünstigen Empfangsbedingungen mitten in der Stadt, sehr begeistert. Und ja, ich erkannte die Kurzwelle nicht wieder. War früher eigentlich immer irgendwo ein Auslandssender mit „Deutschem Dienst“ zu hören, haben sich die aktiven und starken Kurzwellensender doch insgesamt spürbar dezimiert. Einseitenbandempfang ist möglich, das habe ich aber nicht weiter getestet, ebenso habe ich noch keine externe Antenne (anzuschließen über eine Miniklinkenbuchse) verwendet. Ich kam ehrlich gesagt nur ein einziges Mal auf die Idee, das versuchen zu wollen – weil nämlich auf der Langwelle (153-513 kHz) gespenstisches Schweigen herrschte und herrscht. Es gibt in Dänemark, Großbritannien, Irland und Rumänien noch große Langwellensender, hören konnte ich aber noch keinen davon (abseits davon: Die Abschaltung der deutschen Langwellensender halte ich bis heute für einen großen Fehler). Auf der Mittelwelle (520-1710 kHz bzw. 522-1620 kHz) ist gewöhnlich am Abend viel los und ich habe mit dem Mittelwellenteil meinen Spaß. Der kleine Erlanger Mittelwellensender Joe ist auch in Nürnberg gut zu hören :). Der UKW-Empfang (64-108 bzw. 87-108 MHz) geht mit ausgezogener Antenne ebenfalls sehr gut.

Mein Fazit: Das Tecsun PL-330 ist klein und leicht und ein ideales Reiseradio. Ich bin erstaunt, was die digitale Signalaufbearbeitung heute zu leisten im Stande ist. Kurzwellenhören macht mit dem kleinen Teil auf jeden Fall großen Spaß. Das kleine Radio bringt im Wesentlichen alle Tugenden eines großen Weltempfängers mit, ich klann es nicht anders sagen: Das ist das beste Taschenradio, das ich bisher besessen habe. Wünschenswert wäre RDS und eventuell auch eine Abspiel- und Aufnahmemöglichkeit auf Micro-SD, wie sie heute bei vielen ähnlichen Geräten chinesischer Provenienz Standard ist. Heute würde ich das Radio wohl nicht mehr in China bestellen, kostet es mit Versand durch einen deutschen Händler (mit Garantie) zwischenzeitlich mit 72,- bis 99,- Euro kaum mehr, als in China.

Vorratsdatenspeicherung – die nächste….

Es ist eine never ending story… Wir haben ja eigentlich nur darauf warten müssen, bis wieder ein Blöder aufsteht und die Vorratsdatenspeicherung fordert. Man fasst sich ans Hirn und kommt aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus…

Seitdem ich dieses Blog betreibe, warne ich, zusammen mit vielen vielen anderen, vor der Vorratsdatenspeicherung. Und das ist seit 2008. Die VDS wurde schon von höchsten Gerichten kassiert, sie ist ineffektiv, potenziell gefährlich und in ihrer Anlage sogar tendenziell faschistoid.

Zu einer freien und aufgeklärten Gesellschaft passt grundsätzlich keine Vorratsdatenspeicherung; diese Position ist von Demokraten auch nicht verhandelbar. Ich bin immer wieder verwundert, welche Leute sich diese in ihrem Wesen totalitären Instrumente wünschen.

Heute: Nancy Faeser will Vorratsdatenspeicherung wieder einführen. Warum? Nun, gegen bildliche Darstellung sexueller Gewalt an Kindern kann die VDS grundsätzlich nichts ausrichten, das sollte sich auch in die hintersten Winkel der deutschen Sozialdemokratie durchgestochen haben. Es bleibt also nur zu mutmaßen, welchen Allmachtsphantasien Frau Faeser und Konsorten da wieder erlegen sind. Aber mit den Forderungen nach Chatkontrolle auf europäischer Ebene ist sie da in allerbester Gesellschaft.

Ich bin wirklich erstaunt, wie man sich im Jahre des Herren 2022 entblöden kann, die so oft so krachend gescheiterte VDS wieder einführen zu wollen. Aber die Sozen liefern mal wieder ab. m(.

1 4 5 6 7 8 108