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Volksbad Nürnberg – Tag des offenen Denkmals

Ein mal im Jahr veranstaltet die Deutsche Stiftung Denkmalschutz den „Tag des offenen Denkmals“ – und der war heute. An diesem Tag haben interessierte Bürger die Möglichkeit, so manchen „lost place“ unter fachkundiger Führung zu besichtigen. Hier in Nürnberg strömten die Interessierten in Scharen – zu insbesondere einem Objekt: Dem unweit des Plärrer gelegenen Volksbad.

In den Jahren 1911-13 wurde das Volksbad als große Badeanstalt mit Wannenbädern und Schwimmhallen im Jugendstil errichtet. Damals war es insbesondere konzipiert, um breiten Bevölkerungsschichten eine regelmäßige Körperhygiene zu ermöglichen und die grassierenden Geschlechtskrankheiten einzudämmen.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Volksbad stark zerstört – der Wiederaufbau zog sich bis zum Ende der 1950er Jahre hin. Eine letztmalige umfängliche Sanierung erfuhr das Volksbad 1984. Zehn Jahre später schloss das Volksbad seine Pforten – Spaßbäder und weitaus familienfreundlichere Bäder hatten dem alten Volksbad den Rang abgelaufen. Im Jahr 1994 wurde im abgelassenen Becken der großen Schwimmhalle noch ein paarmal auf Raves getanzt – seither steht das Bad leer. Seine Funktion haben das Nordostbad und das Südbad im Winter und insbesondere im Sommer das Westbad übernommen.

Hier zeige ich Euch ein paar Impressionen des Volksbads im bewegten Bild:

Was sich auf dem kurzen Film nur schlecht erkennen lässt: Beim Wiederaufbau und der letzten großen Sanierung ist das Volksbad nicht von Bausünden verschont geblieben. Die Schwimmhalle III hat einen 60er-Jahre-Charme, vor dem man sich fürchten kann. Auch die anderen beiden Schwimmhallen haben viel von ihrer ursprünglichen Schönheit einbüßen müssen. Und nicht zuletzt das mag der Grund sein, warum sich für das Volksbad kein Investor findet und es sukzessive dem Verfall preisgegeben ist.

Nichts desto trotz: Etwas enttäuscht waren wir vom Volksbad schon – zu viel ist von der reichen Jugendstil-Ornamentik verloren gegangen, zu viel wurde dort über die Epochen hinweg gebastelt und zu dunkel ist das Gebäude, nachdem das ursprüngliche Lichtkonzept über die Jahre verloren ging. Und: Selbst wenn der Badebetrieb aufrecht erhalten worden wäre – wer wollte dort seine Bahnen ziehen? Für den Sportler sind die Bahnen zu kurz, für die Kinder wird nichts geboten und wer sich mal kurz mal ausruhen möchte, findet keine (!) Sitzgelegenheit im ganzen Haus. Insofern verwundert, wen die Stadt einen Investor präferiert, der aus dem Volksbad wieder ein Bad macht – das dürfte nicht klappen.