blog.fohrn.com

Spam des Tages – Heute: Russland in Zeiten der Finanzkrise

Heute schreibt mir ein netter russischer Spammer, Bruce Misamore, folgende erquicklichen Zeilen, die für Nachdenklichkeit und Erheiterung gleichermaßen zu sorgen verstehen:

Deutsche ist nicht meine Sprache gefallen so begnadigen Qualitдt dieser eMail

Es sei ihm verziehen. Was will er denn? Das sagt er mir wohl erst später. Zuerst stellt sich Freund Bruce vor – auch ok.

Ich bin Herr Bruce Misamore ein persцnlichen Hauptfinanzschatzmeister zu Mikhail Khodorkovsky der reichste Mann in Russland und Inhaber vom folgenden Firmen:

(hier kommt jetzt ein Riemen seltsam klingender Firmen, die nicht mal Google kennt und die ich jetzt – aus gutem Grund – weglasse)

Nun will er mir stecken, was er anzubieten hat:

QUELLE DER KAPITAL: Ich habe eine profilierende Menge innen ein Ьberfluss des $100.000.000 US-Dollars (hundert Million Dollar) der I suchen Sie Ihre Teilhaberschaft bei der Unterbringung fьr mich. Sie werden mit vergьtet 10% der Gesamtsumme fьr Ihre Teilhaberschaft.

Schön für ihn. Ist ein Batzen Geld. Muss selbst ein Abramowitsch lange für stricken… Unterbringung für Herrn M.? Wenn er untergebracht werden möchte, dann findet sich da mit Sicherheit ein lieber Mitmensch, der eine Bleibe für Spammer bereithält…

Und er fragt weiter:

Kцnnen Sie mein Partner auf diesem sein?

Nö.

Jetzt erzählt der irgendwas vom Entsendegesetz, der russischen Rechten, russischen Sozialdemokraten… um mir (fast abschließend) folgenden Rat zu geben:

Sie kцnnen mehr der Geschichte auf dieser Web site dich verfangen

Nö, wirkich nicht. wieso sollte ich mich verfangen wollen? Ach ja, fast vergessen: Er will meine Daten. Wofür? Keine Ahnung. Und: Er bittet mich, eine Scheinfirma zu eröffnen. Verstehe ich zumindest so. Oder bin ich da auf dem Holzweg?

IHRE ROLLE: Alles, das ich von Ihnen benцtige, ist zu stehen, da der Begьnstigte der oben veranschlagenen Summe und ich Re-profil die Kapital mit Ihrem Namen werden, der der europдischen Holdingunternehmenьbertragung die Summe auf Sie ermцglicht. Die Verhandlung muss innerhalb 5 bis 10 Arbeitstage geschlossen werden, sobald ich Ihre Schnelligkeit bestдtige, um die Verhandlung mit mir zu schlieЯen.

In Verbindung treten Sie mit mir ьber meine private eMail: bruce.misa325@hotmail.de und br.misa@hotmail.de

mit den folgenden Informationen:

Name:
Telefon/Telefax:
Beruf:
Email :

Mit diesen Informationen kann ich Sie mit weiteren Einzelheiten sofort ausstatten.

Sowas schlechtes hab´ ich noch nicht gelesen… Das Ding mit dem togolesischen Ex-Politiker, der gerne Geld waschen möchte, das kennen wir ja (und greifen uns immer noch ans Hirn, dass es tatsächlich Leute gegeben haben soll, die darauf reingefallen sind).

Unser russischer Freund allerdings ist ja noch nicht mal in der Lage, halbwegs verständlich auszudrücken, was er will. So wird das wohl nichts mit dem big business. (Obwohl. Ich bin fast sicher, dass es Trottel auf diesem unserem Erdenrund gibt, die – getrieben von zermürbender Neugier – auf die Links klicken werden und die dann noch dumm genug sind, dem Spammer die gewünschte Info per Reply zuzusenden).

Diese Mail kommt übeigens vom Absender 017691103510@o2online.de. Ob ich da mal anrufe?

Beschlossene Sache: VAG am Montag und Dienstag dicht.

Nur damit sich niemand wundert: Die VAG wird am Montag und Dienstag komplett bestreikt. Das berichten die NN auf ihrem Online-Portal.

Update: Na bitte, geht doch! Montag fährt die VAG. Link. Danke, Nadine und Thorsten.

Gestern Abend ging ja die Meldung über B5, dass die Verhandlungen gescheitert sind, heute geht in Augsburg nichts mehr und am Montag und Dienstag erwischt es uns Franken.

Nachtrag: Die VAG hat wohl noch nicht so viel gemerkt. Aktuell steht auf der Webseite:

Dabei haben sich die Anzeichen verdichtet, dass der öffentliche Personennahverkehr in Nürnberg, Fürth und Erlangen zum Beginn der kommenden Woche bestreikt wird, sofern die heute ebenfalls laufenden Sondierungsgespräche zwischen dem Kommunalen Arbeitgeberverband Bayern und den Gewerkschaften, die aktuell noch in München laufen, keine Wende bringen.

Nach unserer Einschätzung könnte der Streik zwei Tage dauern, also Montag, 23. März mit Beginn der Frühschicht um 4.00 Uhr starten und erst am Mittwoch, 25. März, ebenfalls mit Beginn der Frühschicht wieder beendet sein. Es spricht zudem vieles dafür, dass die VAG komplett bestreikt wird, dass also alle U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse in den Depots bleiben.

Gut, dass wir Radio hören und Zeitung lesen …

DER Fernseher kommt von B&O

  1. Es ist DER Fernseher.
  2. Er hat Plasmatechnologie.
  3. Er verfügt über die gefühlte Größe des Fürstentms Liechtenstein.
  4. Er ist von B&O und ist ansehnlich.
  5. Er kann automatisch auf – und abwärts fahren.
  6. Thorsten schätzt ihn auf 40.000 Euro. Das ist falsch.
  7. Er wird um die 100.000 Euro kosten.
  8. Krass.

gesehen bei engadgedHD

iPod: Apple wird auch immer frecher

Mein erster iPod war der sog. „3G“ in 2004, wenn ich mich recht erinnere. Es ist das gute Stück links gewesen und war, wie ich finde, der Beste. Er war mit üppigerer Platte ausgestattet als seine Vorgänger, hatte ein brauchbares Energiekonzept und neben dem typischen 3,5mm – Klinke – Kopfhörereingang auch einen proprietären Sockel für eine Kabelfernbedienung, welche wertig gearbeitet war und via Standardklinkenbuchse jeden Kopfhörer entgegennahm.

Von der Möglichkeit, einen anderen Kopfhörer anschließen zu können, habe ich ausnahmslos Gebrauch gemacht – damals und heute. Der beiliegende weiße Kopfhörer – in meinen Augen Ohren ist der nix. Daher kam immer was von AKG ran – sieht nicht so stylish aus, klingt aber deutlich besser.

Irgendwann war der 3G kaputt – da kam dann die 30GB-Variante vom iPod Video her.

Den benutze ich bis heute. Der Klinkenanschluss ist gleich geblieben, leider spart sich Apple im Lieferumfang das Dock. Und: die Möglichkeit, eine Kabelfernbedienung anzuschließen, ist komplett entfallen (was ich schade finde!).

Auch für diesen iPod habe ich mir in 2006 ein frisches Paar Schmalzbohrer Ohrenstöpsel von AKG geleistet.

Was Apple aber nun mit seinen Kopfhörern treibt, finde ich nicht nur frech sondern mindestens doppelfrech: Wie engadged berichtet, befindet sich in den Kopfhörern für den neuen iPod ein Chip, der verhindert, dass man jeden x-beliebigen Kopfhörer mit der Miniklinke anstöpseln kann. Dafür kommt eine Art „Fernbedienung“ zurück.

Warum finde ich das scheiße?

  • Jeder sollte sich den Kopfhörer kaufen können, den er wirklich möchte. Der iPod kann aufgrund seiner Festplatte auch mit wenig komprimierten Tonmaterial (z.B. WAV – wie´s eben von der CD kommt) umgehen. Er hat also tendenziell das Potenzial, High-End-Tonmaterial abzuspielen. Dafür braucht es einen richtigen Kopfhörer. Die Apple-eigenen würde ich im besten Fall als mittelmäßig bezeichnen.
  • Wer jetzt mit dem Klinkenanschluss an die Stereoanlage ran will und so ein Klinke-auf-Chinch-Adapterkabel benutzt, ist der Logik nach auch nese. Er müsste dann den Ton vom Dock abgreifen (und das liegt seit dem iPod video nicht mehr der Packung bei) –> Extrazubehör kaufen
  • Dieses „Made For iPod“ – Zubehörlizenzierungsprogramm halte ich für äußerst fragwürdig. Ich habe schon unlizenzierte Docks gesehen, die die Steuerung auf dem Gerät oder der Fernbedienung um Längen besser abbilden als die lizenzierten.
  • Das beigegebene Zubehör beim iPod ist immer weniger geworden: In der Packung vom 3G lag neben dem Firewire-Kabel und den Universal-Dock auch ein fettes Handbuch und insbesondere ein richtig vernünftiger Netzadapter. Beim video war´s nur eine lumpige Schutzhülle, CD mit iTunes USB-Kadel und die Schmalzbohrer. Bin gespannt, was man beim Boxing des nächsten IPods inzwischen noch einspart…

Böh. Das macht man doch nicht mit. Ich würde (und werde) einen iPod mit proprietärem Kopfhöreranschluss (sic! FUCK!) definitiv im Laden liegen lassen!

(Bildnachweis: Wikipedia; Łukasz Ryba, CC-BY-SA-3.0; Ilmari Karonen, CC-BY-SA-3.0)

Interessante Fehlerscreens bei Geldautomaten

eins zwei drei vier fünf sechs sieben acht neun zehn elf zwölf dreizehn vierzehn fünfzehn sechzehn

So, jetzt hatten wir unseren Spaß. Unzählige weitere Bilder von gecrashten Geldautomaten hält Ihr Internet für Sie bereit.

Btw (1): Geldautomaten“hantieren“ mit Geld. U.u. sogar mit viel Geld. Sie sollen zudem sicher und zuverlässig sein. Und einfache Bedienung Usability ist Pflicht. Welcher Honk kommt also bitte auf die Idee, dort Windows einzusetzen?

Btw (2): Die kleine Sammlung oben ist natürlich nie und nimmer repräsentativ. Aber irre ich mich oder sind Häufungen bei der Fa. NCR zu beobachten?

Nachtrag: Das hier finde ich auch nicht schlecht. Stellt Diebold nicht auch die Wahlcomputer in Ammiland her?

Braun Design

Zu einem Artikel über das legendäre Braun – Design inspiriert hat mich eine Meldung auf engaged, dass es jetzt ein klassisches „braunlike“-Steuergerät von Designern aus Frankfurt (wie passend) gibt, das streaming media u. ä. kann. Und dass der berühmte „Schneewittchensarg“ – der SK1 – in jeder Folge der Straßenfeger 02 – DVD-Box, die ich mir gerade ansehe, mindestens einmal im Bild zu sehen ist (mir braucht keiner zu erzählen, dass es in den frühen 1960er Jahren noch kein product placement gab).

Der Fernseher im Bild hört auf den klangvollen Namen HF1 und ist wohl der erste überhaupt hergestellte Fernseher im „neuen“ Design (1957). Auch wenn er heute etwas an eine zu eckig geratene Klobrille erinnern mag – ich bin von der Klarheit der Linie und der puristischen Form sehr angetan. Und wenn ich mir vorstelle, dass die TV- wie Radiogeräte dieser Zeit durchweg nussbaumfurnierte klobige Kästen mit allerlei messingstrahlendem Zierrat, elfenbeinfarbenen Duroplast-Tasten und „altweißen“ wabenartig gewebten Stoffen vor den Lautsprechern waren und sich durch einen Mix aus goldglänzenden Leisten, tiefbraunem Holz und Elfenbeinspielereien auszeichneten, dann ist das Design der Braungeräte nicht nur etwas anders – sondern eine stilprägende Erfrischung.

Und daher für jeden, der sich mit Braun Design beschäftigen mag ein – quasi – Surfbefehl: www.tugendhat.de – unbedingt ansehen. Hier sind viele Braun-Klassiker nicht nur dokumentiert sondern auch sagenhaft schön fotografiert. Eine wahre Freude für´s Auge. Es lohnt sich!

Nun aber zum eigentlichen Grund dieses Posts: Zwei Designer, die ihr Projekt „Bootleg Objects“ nennen, haben ein ganz klassisches Steuergerät im Braun-Design im Programm, dass aber auch mit mp3s, streaming media und ähnlichem klarkommt, super aussieht und in Funktion und Optik sozusagen das Geneva Labs für Fortgeschrittene darstellt. Der Preis ist aber auch für Fortgeschrittene: 12.000 Euro (sic!!) soll das Gerät kosten – krass teuer aber hübsch anzusehen.

Auf der Webseite der Designer erfährt man mehr – auch über die technischen Features. Ob ich so was haben wollte wenn ich das Geld dafür hätte (man beachte den deutlich schreienden Konjunktiv) – da bin ich mir noch nicht mal sicher.  Aber die Sache ist nicht nur von der Idee her bestechend, die Umsetzung sieht stimmig aus. Ob dafür echte Braun-Steuergeräte geschlachtet werden?

(Bildnachweis: Wikipedia, Bootleg Objects)

1 97 98 99 100 101 115