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Kommt mit DAB+ nun die Rettung des Digitalradios?

Die Frage stellen sich Interessierte, Kritiker wie Verfechter des Digitalradios schon länger: Was wird aus DAB? Wird der Nachfolgestandard DAB+ das Projekt digitales terrestrisches Radio in Deutschland retten können oder findet dieser Standard nicht in die Luft und wird das etwas angestaubte DAB dann in näherer Zukunft mangels Wirtschaftlichkeit eingestellt?

Heute flimmert eine Meldung über den Heise-Ticker, die den Freunden des terrestrischen Digitalradios Hoffnung machen dürfte: Die MediaBroadcasst GmbH, die Betreiberin des DAB-Netzes fand mit fünf privatrechlich organisierten Hörfunkanbietern nun die erforderlichen Mitstreiter und teilte dies heute dem Intendanten des DLF (die drei Programme des DLF Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur und DRadio Wissen werden über DAB verbreitet bzw. DRadio Wissen soll zukünftig über DAB+ zusätzlich verbreitet werden) mit. Damit ist ein wesentliches Erfordernis der KEF erfüllt: Diese wollte – kurz gesagt – DAB+ nicht zu einem rein öffentlich-rechtlichen Projekt machen und hat sich ausbedungen, dass auch die Privaten mitzusenden und mitzuzahlen haben. Mission accomplished!

Heise merkt an, dass DLF und DKultur weiterhin im „alten“ DAB-Format verbreitet werden, lediglich DRadio Wissen soll von den Öffis in MPEG4 senden. Bei DXaktuell kennt man auch schon die Sender des neuen deutschlandweiten Bouquets: Lounge FM (A), Evangeliumsrundfunk, Radio Rauschgold (was auch immer das ist, die wollen AOR machen und sind durch die BLM lizenziert), litera (wie Rauschgold mir ebenfalls gänzlich unbekannt), das Leipziger Webradio 90elf, RemiX Radio (?) und Energy Hamburg.

Ich persönlich freue mich, dass es für DAB weitergeht. Leider bedeutet DAB+ auch für alle, die jetzt ein DAB-Radio haben, dass sie sich i.d.R. einen neuen Empfänger kaufen müssen. Diesen Schritt werde ich definitiv nicht so schnell mitmachen, da ich ja gerade erst eine neue DVB-S-Box gekauft habe und nicht schon wieder Geld für noch ein Radio ausgeben will. Jedem, der jetzt über die Anschaffung eines Digitalradios nachdenkt, mag ich außerdem dringend raten, das Gerät noch nicht dieses Weihnachten unter den Baum zu legen – wir wollen erst einmal sehen, wie schnell das DAB-Netz umgerüstet wird. Laut Heise-Meldung soll das ja schon nächstes Jahr stattfinden (was mir derzeit schwerfällt zu glauben, außerdem ist damit noch nicht gesagt, wie lange es dauert).

Und das neue „Deutschland-Bouquet“? Na, ich weiß ja nicht… Dass ich mir Energy Hamburg reinziehen werde, bezweifle ich eher, Lounge FM und RemiX Radio klingen zumindest hinreichend interessant und was „litera“ bieten wird, zeigt dann die Zeit.

Dass aber die Anforderungen der KEF nach Fristverlängerung taggenau erfüllt wurden, ist schon ein positives Signal.

„Das Leben in die Hand genommen“

Ich bin ziemlich anfällig bzw. begeisterungsfähig für allerhand neu- und neustmodischen Spielkram technischer Natur, „Stammleser“ dieses Blogs dürfte das nicht entgangen sein. Aber ich verweigere an anderer Stelle manchen Fortschritt und nutze althergebrachte Technologien – von denen ich mich mitunter nur schwer trennen kann (ein Beispiel: Meine altgediente B77 habe ich erst letztes Jahr der elektronischen Bucht anheimgegeben und erst vor wenigen Wochen durch einen stationärem Flash-Recorder ersetzt).

So geht es mir auch mit dem Palm, diesem hoffnungslos überalterten Stück Technik, dass heute bei vielen Zeitgenossen nur für ein müdes Lächeln zu sorgen vermag. Ich nutze einen TUNGSTEN T3, nahezu täglich, und ich bin immer wieder aufs Neue angetan. Nicht nur, dass Palm OS ein sparsames und stabiles System ist – nein, auch Programme und die Hardware sind durchdacht und sinnvoll bis ins Detail umgesetzt.

Und so begleitet mich dieser personal digital assistant (es ist fast archaisch, pda auszuschreiben) seit Jahren tagtäglich durch das Berufs- wie Privatleben.

Geht es noch ärger? Rhetorische Frage! Bloggerkollege Ralph Stenzel betrieb nach eigenem Bekunden noch im letzten Jahr einen m105 (die dürften um das Jahr 2000/2001 gebaut worden sein) – und ich wünsche ihm ja von Herzen (ob der eigenen guten Erfahrungen), dass er ihn immer noch nutzt.

Damit aber nicht genug: Erst heute durfte ich seine wirklich großartige Seite „Das Leben in die Hand genommen: Empfehlungen zum sinnvollen Einsatz eines Palm-Organizers“ entdecken. Vielen Dank dafür!

Teilweise war die Lektüre ein Flashback! AvantGo – ein Programm, mit dem man Zeitungsartikel aus dem Netz fischte, wenn man online war und diese dann nebst kleinpixeliger Grafiken beim nächsten HotSync auf den Palm gespielt zu bekommen! Wie geil! Das waren Zeiten, als mobiles Internet noch quasi unbekannt war – hach.

Wer einmal einen Palm besessen hat oder gar immer noch nutzt, dem sei diese Seite ganz herzlich empfohlen (und ich betone ausdrücklich, dass ich diese Empfehlung nicht aus allein nostalgischen Gründen ausspreche sondern besonders, weil hier gut nachvollziehbar dokumentiert ist, dass diese vermeintlich veralteten Gerätschaften auch heute noch im Alltag wertvolle Dienste leisten).

Neue Wettercam online

Der Winter ist lästig. In Nürnberg wird nicht richtig geräumt, am Morgen wollen vereiste Autoscheiben abgekratzt werden und manchmal geht auch im Nahverkehr kaum mehr was voran. Und der Winter kann auch bezaubernd schön sein – gerade hier in Nürnberg, der Weihnachtsstadt.

An dieser Schönheit möchte ich Euch gerne teilhaben lassen – und außerdem hat es mir Spaß gemacht, mit einem unbekannten Stück Technik zu spielen und so kam es zur Schoppershofer Wettercam, die nun seit einigen Stunden online ist.

Wetter-Webcam

Wie stable die Kamera läuft, weiß ich noch nicht und auch mit der Bildeinstellung muss ich noch experimentieren – das soll in den nächsten Tagen geschehen. Ich verzichte bewusst auf Prefetching oder irgendwelchen Active-X-Skripte, die Kamera lässt sowas zwar zu – aber ich finde das technisch äußerst unelegant. Wer also das Bild – alle 90 Sekunden gibt es ein neues – refreshen will, der klicke im Browser einfach auf den „Aktualisieren“-Button.

Die Montagehöhe und Auflösung der Kamera ist übrigens bewusst so gewählt, dass weder Gesichter noch KFZ-Kennzeichen erkannt werden können. Einen Wettereindruck aber kann die Kamera vermitteln.

Menschen 2010 im ZDF: Gottschalk holt sich die Absolution.

Ich hatte nicht vor, über den Unfall bei „Wetten dass“ zu schreiben und ich habe es mir bislang auch tunlichst verkniffen. Dass dieser Unfall geschehen ist, kann man meines Erachtens niemandem anlasten – Samuel K. wäre bei dieser Wette nicht angetreten, wenn er nicht überzeugt gewesen wäre, sie gewinnen zu können. Samuels Vater hätte das Auto, das in den Unfall verwickelt war, nicht gefahren, wenn er seinem Sohn nicht vertraut hätte. Und das ZDF? Das Redaktionsteam hätte die Wette wohl nicht zugelassen, wenn man davon hätte ausgehen müssen, dass der Wettkandidat sich in große Gefahr begibt – wohl selbst dann nicht, wenn dem ZDF die Wette ursprünglich zu trivial war. Es ist schiefgegangen. Leider. Das hätte niemand erwartet. Ich denke, dass der Unfall als normales Risiko einer Extremsportart bezeichnet werden darf – niemand wollte ihn, er ereignete sich trotzdem.

Mich nimmt Wunder, dass man in der Öffentlichkeit – besonders bei den Privatsendern – die Schuldfrage stellte. Sie kann nur unbeantwortet bleiben. Es ist für mich nicht vorstellbar, dass man den Unfall Samuels billigend in Kauf genommen hat.

Auch der Abbruch der „Wetten dass“-Sendung war folgerichtig. Gottschalk machte, als er den Abbruch der Sendung mitteilte, auf mich zwar einen überraschend gefassten, ja fast abgeklärten Eindruck – aber dafür ist der Mann Moderations- und Medienprofi.

Ich habe nichts darüber geschrieben, weil ich mich nicht an der Debatte um Schuld oder Unschuld beteiligen wollte – ich bin nach wie vor der Meinung, dass man für den schlimmen Unfall keinen Schuldigen benennen kann. Es ist passiert – allein das ist schlimm genug.

Auch hat mich der Umstand, dass der Vater Samuels den in den Unfall verwickelten Wagen lenkte, sehr berührt. Man kann die Schuldgefühle, die diesen Mann plagen müssen, wohl kaum ermessen. Hierzu bedarf es keiner weiteren Worte.

Warum schreibe ich dann über die Sache? Heute, beim Abendessen lief der Fernseher – und gleich nach der Tagesschau entschied ich, dass mir nicht der Sinn nach dem Tatort steht. Und so blieb ich bei der ZDF-Sendung „Menschen 2010“ hängen – Gottschalk führte ein Interview mit Samuels Vater. Ich bin – einige Stunden nach diesem Interview – immer noch irritiert über dieses Interview.

Gottschalk sagt schon zu Beginn der Sendung, bei der Anmoderation des vorab aufgezeichneten Interviews mit Samuels Vater, dass er es war, der fragte, ob er denn zu einem solchen Interview schon bereit wäre. Dann folgt das Interview – Gottschalk sitzt die Fragen stellend in einem Sessel, der Vater spricht von einer Videoleinwand. Allein dieses Setting verstört mich. Warum, so frage ich mich, wird hier eine technische Distanz über die Videoleinwand geschaffen? Wäre es nicht möglich gewesen, dieses Gespräch „auf Augenhöhe“ aufzuzeichen? Wenn dieses Interview überhaupt sein muss, warum dann dieses ungünstige Setting? Was signalisiert das dem Vater, was dem Zuschauer?

Es ist traurig, den Vater zu sehen. Er spricht gedämpft, atmet schwer, schließt immer wieder die Augen. Man merkt deutlich, wie viel Kraft es ihn kostet, dieses Interview zu geben. Das Interview selbst ist kurz, es ist augenscheinlich gut vorbereitet. Es wurde aufgezeichnet – das bedeutet für den Interviewten in aller Regel einen reduzierten Druck, denn Fehler werden geschnitten. Aber: Der Vater Samuels scheint alle Kraft aufzuwenden, um dieses Interview zu geben.

Ich möchte anmerken, dass ich es mir an Stelle des ZDF verkniffen hätte, Samuels Vater zu interviewen und dies zu senden – selbst dann, wenn der Vater proaktiv darum gebeten hätte. Man weiß, dass solche Interviews für Angehörige immer eine große emotionale Belastung darstellen. Guter, seriöser Journalismus verzichtet darauf, Angehörige kurz nach einem in welcher Art auch immer erlittenen Schicksalsschlag zu exponieren. Dies geschieht zum Schutz und zu Entlastung der Angehörigen. Das ZDF verzichtet auf diesen Schutz und wenn man Gottschalk genau zuhört, so lässt sich erkennen, dass das Interview im Interesse des ZDF liegt.

Im Privatfernsehen gelten andere Regeln. Hier werden Angehörige sehr gerne kurz nach dem Schicksalsschlag interviewt und Szenen ausgewertet, die sie am Rande der Erschöpfung, der Artikulationsfähigkeit zeigen, weinend, mit schmerzverzerrtem Gesicht. Gern wird der Bildbeitrag so gestaltet, dass diese Interviewausschnitte das erlittene Leid testieren. Diesen schlechten Stil pflegt das ZDF mit dem Interview nicht – aber es wird ein Interview geführt. Warum?

Ich habe den Eindruck, dass sich Gottschalk mit diesem Interview eine Art Absolution erteilen lässt: Das Testat kommt – wie bei den Privaten auch – von einem Angehörigen, dem Vater. Es wirkt zwar subtiler, in der Sache ist es aber ähnlich.

Über Hoffnung auf Genesung spricht der Vater, er sagt, was ihn hält, betont seine Verwurzelung im christlichen Glauben, dankt für erwiesene Anteilnahme, für Nähe, dass die Familie nun nicht allein ist. Manches mag man beruhigend aufnehmen.

Doch das Setzen positiver Signale gelingt nicht immer.

An einem Punkt wird dies besonders deutlich: Gottschalk fragt Herrn K.: „Wie kann es für Sie weitergehen?“, dieser antwortet: „Also im Moment planen wir von Halbtag zu Halbtag, von Tag zu Tag.“

Warum diese Frage zu einem Zeitpunkt, an dem zwar Hoffnung auf Genesung für Samuel besteht, von dieser aber nicht ausgegangen werden kann? Warum überhaupt eine Frage nach der Zukunft an einen Menschen, der im Hier und Jetzt Belastungen ausgesetzt ist, die man niemandem wünscht?

Gottschalk versucht, auch das erscheint mir unpassend, der Situation etwas positives abzugewinnen. Er tut dies mit aller gebotener Vorsicht, das halte ich im zu Gute. Das öffentliche Interesse sei nicht Neugier sondern Anteilnahme, sagt er. Woher nimmt er diese Sicherheit?

Und da bohrt diese eine Frage schon wieder: Warum dieses Interview? Gottschalk liefert eine mögliche Begründung: „Das war ja auch bei der Öffentlichkeit oft so, das Interesse erlahmt und es gibt andere Schlagzeilen. Mein persönliches Interesse wird auf jeden Fall bei Euch bleiben, bei seiner Seite bleiben und wir lassen Euch da nicht alleine“*.

Es mag sehr einfühlend wirken, sich „der Sache anzunehmen“, bevor das „öffentliche Interesse“ verloren geht – aber ist es das wirklich? Auch auf die Gefahr hin, dass besagtes Interesse mit der Zeit verschwindet, halte ich es für besser, sich lieber dem möglichen Vorwurf stellen zu müssen, man hätte zugewartet, bis die Sache vergessen wäre als ein kraftzehrendes Interview mit einem Angehörigen zu führen.

Irgendwie riecht die Sache nach PR: In den Nachrichten aller öffentlich-rechtlichen Hörfunksender wurde auf den Gesundheitszustand Samuels ausführlich und tagesaktuell eingegangen. Jeder, der sich dafür interessiert, ist informiert. Warum dann das Interview? Warum wird es auch verschriftlicht vorab der Presse zugeleitet – verbunden mit dem Hinweis an die Journalistenkollegen, eine Sperrfrist bis zur Ausstrahlung einzuhalten?**

In Anbetracht der Tatsache, dass das ZDF sich in der letzten Woche massiver Kritik von vielen Seiten ausgesetzt sah, dass Gottschalk um seinen Ruf und seine Zukunft als Moderator fürchten musste, dass von vielen Seiten die letzte große Samstagabendshow, „Wetten dass“ zur Disposition gestellt wurde, eine der letzten verbliebenen Quotenbringer des ZDF, wirkt das Interview wie ein recht plumper Versuch, sich die Absolution vor dem Fernsehpublikum zu holen.

Das ist an sich schon keine schöne Sache – aber hätte es dazu wirklich noch des Vaters des verunglückten jungen Mannes bedurft?

Es ist – das gibt der Sache eine besondere Note – auch auffällig, dass Gottschalk bei jeder sich bietenden Gelegenheit seine Unschuld und die Unschuld des ZDF beteuert.

Qui s’excuse, s’accuse.

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* diese Stelle wird in der Vorabnachricht an die Presse – einer Transkription – nur verkürzt wiedergegeben. Mache sich jeder selbst seinen Reim darauf.

** da hat sich das ZDF verhauen – diese Pressenachricht ist in PR-Portalen zu finden und wurde bereits vor der Ausstrahlung via Twitter verbreitet – jeder, auch Nicht-Journalisten, der das lesen wollte, konnte das vorab lesen. Viele (den Tweets zufolge) haben das auch getan.

Das Interview kann auf YouTube angesehen werden.

Weihnachtsgeschenke für den übergewichtigen Nerd: Internetwaagen

Ganz neu sind die Internetwaagen, die Buch über Körpergewicht, Körperfett und Muskelmasse führen, ja nicht – aber in der Kategorie „Weihnachtsgeschenke für den übergewichtigen Nerd“ dürfen sie natürlich nicht fehlen.

Zuerst einmal zu nennen ist da eine alte Bekannte: Die Withings-Waage zu der es neben den Webportal auch eine iPhone-App gibt. Sie ist – mindestens aus Stylegründen – auch Sieger.

Quelle: Withings/Press

Vielleicht funktioniert das Ding mit der Wage sogar, denn wenn sich die Hüftgold-Akkumulation der vortäglich begangenen süßen Sünden vollautomatisch bei twitter wiederfinden, wird man sich bei der nächsten Versuchung, beim Essen zuzuschlagen, wohl überlegen, ob man den Followern gegenüber den Rückschlag eingesteht. Soziale Kontrolle nennt man sowas wohl.

Ich habe bisher keine Withings, weil ich einmal mit der Firma, die in Frankreich sitzt, in Kontakt getreten bin und von denen so derart saudumm angeraunzt wurde, dass mir die Gefahr, ggf. ein Service-Debakel zu erleben und mir mein Karma nachhaltig zu versauen, einfach zu groß war. Sollte das Ding dann doch unterm Weihnachtsbaum liegen, werde ich sie aber aus Respekt gegenüber dem Schenker mit Freude benutzen 😉

Wer gerne eine Alternative möchte, der kann sich ja mal bei ELV umsehen – hier gibt es ein ganz ähnliches Produkt: die youW8.

Quelle: youW8/Press

Die youW8 sieht etwas „gewöhnlicher“ aus. Sie funkt die Ergebnisse an einen Empfänger, der per Ethernet an den Router anzuschließen ist – diese Lösung verspricht, ganz elegant zu sein. Für knappe hundert Euro gibt es ein Basismodell, wer etwa dreißig Euro drauflegt, erhält zusätzliche Analyseparameter wie Körperfett und Muskelmasse sowie einen Zehnpersonenaccount.

Eine Waage, die ein bisschen mehr kann als wiegen – ein nettes Weihnachtsgeschenk, auch für nichtadipöse Nerds.

Stereo-Kondensatormikrofon in günstig: Superlux E531/BCS

Bei Supersux in China wird – so habe ich den Eindruck – nachgebaut, was nachbaubar ist. Hatte ich vor einiger Zeit schon über meinen ziemlich dreisten Beyer-Fake geschrieben, so liegt heute deren Nachbildung eines Sony ECM MS-907 auf dem Seziertisch.

Erst mal zum Original: Bei besagtem Sony-Mikrofon handelt es sich um ein Stereokondensatormikrofon mit den für Sprachaufnahmen ausgezeichneten klanglichen Eigenschaften einer mittigen vertikalen Kanaltennung. Das Sony-Mikro wird von einer 1,5V-Mignonzelle befeuert und ist seit etwa zehn Jahren für etwa 120 Euro habbar. Das MS907 (und sein Vorgänger, dessen genaue Bezeichnung mir leider entfallen ist) hat seinen Weg in die Hände ambitionierter Amateure gefunden, als die Minidisc-Recorder in der Fläche Einzug hielten. Und aufgrund der guten Qualität und der stressfreien Verwendbarkeit beim bootlegging und fieldrecording hat es die Minidisc-Zeit auch unbeschadet überlebt.

Allerdings gibt man die aufgerufenen 120 Steine nicht gerne für ein Mikrofon aus, dass man zweimal im Jahr braucht. Und hier kommen die Chinesen ins Spiel, die sich (zum Glück) nicht zu schade sind, selbst dieses im Verhältnis noch relativ günstige Mikro nachzubauen und hierzulande für unter dreißig Euro (sic!) auf den Markt zu werfen.

Das Ergebnis schimpft sich Superlux E531/BCS und sieht so aus:

Krass, oder?

Gut, das Superlux ähnelt eher dem Vorgänger als dem aktuellem Sony-Mikro (besonders im Hinblick auf Farbgebung und dem „Dreiecksdesign“) aber es ist schon ziemlich nahe dran am Original. Auch die technischen Daten sind quasi identisch: Bei einer Impedanz von einem Kiloohm bildet das Mikro einen Dynamikumfang von 100 bis 15000 Hz ab. Der Signal-Rauschabstand beim Superlux liegt um die 85dB, das ich nicht so prall, aber der maximal verkraftete Schalldruckpegel von 110 dB verspricht ein sinnvolles Arbeiten in lauter Umgebung – außer in der Disse vielleicht.

Ein erster Test zeigt, dass das Mikro durchaus sinnvoll verwendet werden kann. Es sticht in Sachen Klangqualität und Verarbeitung zwar nicht sein Vorbild von Sony – insbesondere das Eigenrauschen ist im Vergleich wesentlich höher – aber dennoch ist es für knappe 30 Euro ein sehr anständiges Mikro für Sprachaufzeichnung. Die Charakteristik ist gut, die Transparenz des aufzuzeichnenden Tons ebenfalls. Wer mit seinem Interviewpartner am Tisch sitzt und das Gespräch einfach mitscheiden will, der wird mit dem Mikro zufrieden sein, denn insgesamt ist Superlux ein ganz ordentlicher Kompromiss aus Eigenrauschen, Empfindlichkeit, Frequenz- und Dynamikgang gelungen. Hinsichtlich des Eigenrauschens darf man zu diesem Preis allerdings keine Wunder erwarten. diese kleinen Mikros rauschen alle mehr oder weniger stark.

Besonders bei recht knappem Budget kann die Anschaffung sinnvoll sein: Wer ab und an ein Mikro für o.g. Zwecke braucht und nicht auf Studioqualität nach ARD-Standard angewiesen ist, kann mit dem billigen Stab ganz ordentliche Ergebnisse erzielen (wenn der Mikrovorverstärker im Recorder halbwegs ordentlich ist). Meiner Meinung nach lässt sich hier deutlich mehr erreichen als beim Versuch, Sprachaufnahmen mit zwei einfachen dynamischen Mikros zu machen. Die kommen dann bei Straßenumfragen und Interviews im Nahfeld zum Zuge – hier ist selbst die 90-Grad-Charakteristik des Superlux zu großzügig, Störgeräusche fallen zu sehr ein, den Zugewinn an Atmo, den das Superlux rein theoretisch bieten würde, ist nach meinem Dafürhalten ein schlechter Kompromiss.

Wer mehr im Bereich Aufzeichnung von nicht elektonisch verstärkter Instrumentalmusik machen will, ist wegen des Eigenrauschens vom Superlux meiner Meinung nach besser beraten, die 90 Euro Mehrpreis für das Sony in die Hand zu nehmen.

changecamp – call for papers

Am 28. Januar 2011 findet – organisiert von der GRUNDIG AKADEMIE – in Nürnberg das erste changecamp nach Vorbild der barcamps organisiert – also eine für jedermann offene, kostenlose ad-hoc-Nicht-Konferenz zum Thema Veränderungsprozesse im Unternehmen im weitesten Sinne.

Es ist die erste bundesweit stattfindende Konferenz dieser Art und heute ging per Mail der call for papers raus. Grund genug, dass ich Euch an dieser Stelle auch noch einmal darauf hinweise:

  • kommt zum changecamp – wer sich vorab anmelden möchte, kann das bei Tommy Brünnhäußer tun (Telefon +49 911 40905-551)
  • es gibt fünf Räume und so können sinnvoll in Summe etwa dreißig sessions gehalten werden. Wer eine session zum Thema Veränderungsprozesse halten will (Dauer ca. eine halbe Stunde), der trete ebenfalls mit Tommy in Kontakt. Das ist jetzt zwar klein klassischer cfp, aber wenn jemand ein paper einreichen will, ist die Freude groß (und wir nehmen Euch auch gerne die Kopierarbeit ab!)

Also schon mal das changecamp im Terminkalender vormerken und fleißig papers einreichen! Ich begleite das camp mit dem Mikro und mache dann einen schönen Podcast draus. Wer diesbezüglich Anregungen oder Wünsche hat, darf sich gerne an mich wenden.

Hetzner. PayPal.

Jetzt gibt es noch einen weiteren Grund mehr, seine Webbseite nicht (mehr) bei der Gunzenhausener Serverbude Hetzner zu hosten:

Hetzner verbietet Mirror von wikileaks auf eigenen Servern – domasinfactory duldet es

Und in den Kommentaren zum korrespondieren Post bei netzpolitik.org bemerkt le-dude folgerichtig:

zeit bei hetzner zu kündigen. mal sehen welcher provider sich als würdig erweist, von mir geld zu erhalten ; – )

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

Btw: Habt ihr schon alle brav Eure Pay-Pal Accounts gekündigt? PayPal hat nicht nur den Account von Wikileaks gesperrt sondern auch den der ehrwürdigen Wau-Holland Stiftung (was aber nix nutzt – dort kann man immer noch für WikiLeaks spenden). Wer nach diesem wirklich verabscheuenswürdigen Vorgehen von PayPal dort noch Kunde ist, dem kann ich nur raten, sich umgehend in nervenärztliche Behandlung zu begeben.

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