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Ob sich HD+ wirklich durchsetzt?

Nach der Lektüre dieser Heise-News musste ich hart lachen: Es scheint, dass sich HD+ nicht so recht durchsetzt und die Kunden mehrheitlich nicht gewillt sind, die „Infrastrukturabgabe“ zu blechen – warum auch?

Die Argumentation der Heise-Redaktion scheint mir durchaus schlüssig: Wer sich im letzten Jahr zu Beginn von HD+ einen entsprechenden Receiver kaufte, hatte nicht die große Auswahl und dürfte das aller Erfahrung nach erst nach reiflicher Überlegung getan haben, denn schon damals sprachen gute Gründe gegen so eine Anschaffung.

Inzwischen aber dürften etliche Receiverbesitzer nach Ablauf der einjährigen „kostenlosen“ HD+-Nutzung nicht mehr „zurückkehren“, denn der Mehrwert ist zweifelhaft, sind die HD-Sender doch in normaler Auflösung alle noch zu sehen. Und ohne Not geben nur wenige den Fuffie aus für RTL, SAT 1, Pro 7 und Konsorten.

Wer in der letzten Zeit Privatsender gesehen hat, dem dürfte die aufwändige Werbekampagne für HD+ kaum entgangen sein. Wer sich HD+ holt, der erkauft, der Link zum alten Beitag zeigt es ja, dies mit erheblichen Nachteilen. Ich bin kein Fan von HD+ und ich würde es mir auch nicht anschaffen. Gegen HD+ spricht eine Reihe von Argumenten:

  • Auch wenn die HD+-Smartcard im Bundle mit einemneuen Receiver angeboten wird, ist dies mitnichten kostenlos, denn die Nutzung gilt nur für ein Jahr, dann muss eine neue HD+-Karte angeschafft werden
  • Selbst wenn die Smartcard im ersten Jahr subventioniert wird, ist ein HD+-Receiver immer noch das teurere Gerät, denn der Receiver braucht mit dem Smartcard-Reader ja entsprechend aufwändigere Hardware
  • Die HD+-Sender werden kostenlos auch in normaler Auflösung gezeigt. Diese ist i.d.R hinreichend gut. Man sollte sehr kritisch prüfen, ob Privatfernsehen in HD einen echten Mehrwert bietet. Bei der durchschnittlichen technischen Ausstattung im Speziellen und der Programmqualität im Allgemeinen dürfen hieran durchaus Zweifel angemeldet werden
  • Jeder sollte freien Zugang zu frei empfangbaren Programmen haben. HD+ ist politisch betrachtet hier kontraproduktiv. Werden die SD-Sender irgendwann einmal abgeschaltet, hat sich hier ein „quasi-Pay-TV“ etabliert. Maßgabe der Lizenzierung war seinerzeit ja die Finanzierung des Sendebetriebs durch Werbung. Das könnte durch die HD+-Bestrebungen aufgeweicht werden (allerdings: Solange es nur so wenige Abonnenten von HD+ gibt wie derzeit, wird es die beteiligten Privatsender auch in SD geben, denn sonst wäre die Verbreitung ja unrentabel gering)
  • HD+ lässt sich technisch nur schwer und unkomfortabel mit anderen Pay-TV-Angeboten parallel betreiben

Warum HD+ weiter nicht taugt, zeigt auch ein guter Kommentar bei Sat & Kabel, den ich ob seines Wahrheitsgehaltes und seiner Pointiertheit hier verlinke. HD+ kann nur dann ein Erfolg werden, wenn RTL und Co. ohne HD+-Receiver gar nicht mehr frei empfangen werden können – vorher braucht das doch keiner so richtig. Und dann, so kann ichmir vorstellen, segmentiert sich der Markt in mindestens zwei Teile: Die Unterschicht holt sich HD+, der Rest verzichtet auf die großen Privatsender. Ich selbst sehe nur selten privat und hätte mit einem Verschwinden von RTL… von meinem Fernsehschirm genau gar kein Leiden. Ob man seitens der privaten dieses Risiko eingeht, ist auch fraglich. Wenn ich diese Art von Programm wollte, würde ich mir schon die Frage stellen, ob ich dann nicht lieber gleich zu Sky gehe, wenn es denn schon Pay-TV sein muss. Ich kann mir derzeit nicht vorstellen, dass man seine Werbebasis so gefährdet. Der Rest passiert ja sowieso im Internet.

Röhrenprodukltion bei Mullard in Blackburn im bewegten Bild.

Hier habe ich was ganz besonders schönes gefunden: Dieser alte Film, er dürfte aus dem Jahr 1962 oder 1963 stammen, zeigt, wie eine Radioröhe hergestellt wird – in der Fabrik des Herstellers Mullard in Blackburn, UK. Mullard ging irgendwann mal an Philips und ist heute Teil von NXP Semiconductors.

Update, 2.Juli 2017: Das eingebettet Video von blip.tv funktioniert leider nicht mehr. Der Film ist aber auf YouTube verfügbar, er lässt sich allerdings nicht einbetten. Daher nutzt bitte DIESEN Link zu YT zum Film „The Blackburn Vacuum Tubes Factory“.

Es ist erstaunlich, wie viel Handarbeit in der Röhrenherstellung steckt und wie archaisch manche Maschine daherkommt. Auch der Takt wirkt für heutige Verhältnisse gemütlich. Was mich auch ein wenig zucken ließ: Es wurde damals noch groß gebaut – doch spätestens Mitte der 60er trat der Transistor seinen Siegeszug an…

Ein sehr schöner Film, sehr lehrreich – im Vollbildmodus schauen lohnt, die Qualiät ist ausreichend gut.

Test: Urbanears Plattan.

Ein glücklicher Umstand brachte mich in Besitz eines spannenden Kopfhörers, der – so man dem Marketing traut – nicht nur als solcher zu fungieren weiß sondern auch als Kopfschmuck des jeweiligen Trägers: Der Plattan – das Spitzenmodell der Serie URBANEARS vom mir bislang noch unbekannten Hersteller Zound Industries saß in den letzten Tagen oft auf meinen Ohren und nun will ich Euch an den mit diesem Stylerprodukt gesammelten Erfahrungen teilhaben lassen.

Das Konzept ist bekannt: Ein Kopfhörer ist heute nicht mehr nur ein profaner Kopfhörer sondern ein – wie soll ich sagen? – „Accessoire“, also etwas mit Nutzwert, was den oder die TrägerIn schmücken und gleichzeitig von der „Masse“ (was oder wer auch immer damit gemeint ist) abheben soll. Solche Accessoire-Kopfhörer gibt es viele, in Kooperation mit Adidas oder Nike wurden schon welche hergestellt, ganz vorn dabei unter den Style-Lauschern ist wesc (so einen hatte ich auch mal) und für die Proleten gibt es dann noch an Ed Hardy gemahnende Kopfhörer von „Scullcandy“ – quasi die über die Ohren ziehbare Unterschichtsidentität. Urbanears geht dabei einen erfrischend anderen Weg: Man gestaltet dort Kopfhörer so auffallend unprätentiös, dass ich ihm das Attribut puristisch schon gar nicht mehr zubilligen mag. Auffallend unprätentiös – geht das? Ja, das geht, wie der Plattan beweist, denn hier ist auf alles aufmerksamkeitsschindende Gedönz, Bling etc. verzichtet – und das fällt auf.

Der Plattan ist ein Faltkopfhörer, dessen Abmaße sich durch Einklappen der Hörer durchaus reduzieren lassen. Und der Plattan ist ein Headset, denn ein Mikrofon und eine Einknopfsteuerung fürs Handy sind ebenfalls mit an Bord.

Die Haptik ist auch deshalb spannend, weil hier Details sehr fein ausgearbeitet sind: Der Kunststoff der Hörmuscheln ist nicht etwa auf Hochglanz poliert sondern mit einem matten Finish überzogen, das an das Nextel der alten Revox-Geräte erinnert. Das Kopfband aus Textil fühlt sich weich und wertig an, die Ohrpolster aus weichem, gummiartigem Kunststoff schmiegen sich ans Ohr, das textilummantelte Kabel vermittelt einen wertigen Eindruck. Wenige gebürstete Metalleinlagen unterstreichen das Gefühl von Wertigkeit.

Mit einem im Detail so fein gearbeiteten und dennoch so überraschend schlichten Kopfhörer wird man definitiv auffallen.

Obschon der Plattan eine sehr gefällige Optik hat, ist natürlich der Klang das ausschlaggebende Merkmal. Der Plattan soll – so weiß die Internetseite zu berichten – 40mm Driver haben, handgearbeitete. Und ja, der Plattan klingt schon gut, aber eher auf seine eigene Weise: Bass ist das Zauberwort. Der Plattan hat ein hervorragend nasses Bassfundament, tief, gut zeichnend, groovend. Und so macht der Plattan bei elektronischer Musik richtig Spaß – die Bassline wird sauber und druckvoll ans Ohr gebracht. Doch leiden die Mitten und Höhen an dieser Überzeichnung, besonders die Mitten, sie setzen sich kaum gegen die Bassbetonung durch und so klingt der Hörer keineswegs natürlich. Die Gesamtauflösung sackt deutlich ab, feinzeichnend ist da nix und so strengt der Kopfhörer sowohl bei Jazz wie auch Hörbüchern schnell an. Man kann mit Techno, Deep House und Trommelbass dann mit dem Hörer richtig Spaß haben, wenn man sich auf dem Weg zum nächsten Club mit Tanzakustik einschwingen will. Man wird den engen Sitz im Nahverkehr schätzen. Man will den Plattan zuhause aber aus der Hand legen, wenn eine Hank Mobley auf dem Teller dreht oder ein Hörbuch im Schacht des CD-Players seine Kreise zieht.

Insofern sind mir persönlich viele klangliche Bewertungen im Netz dahingehend fremd, dass hier der gute Klang über das gesamte Spektrum gelobt wird. Meines Erachtens ist dem nicht so. Ich begreife den Plattan als Musikkopfhörer, der stark färbt und sich damit für Stile wie Techno, Deephouse, Trommelbass… empfiehlt. Schon im Bereich experimenteller Electronica, im Bereich der klaren Sprachwiedergabe und des Jazz zeigen sich hier aber Grenzen. Mir ist bewusst, dass solche Färbungen Geschmackssache sind und dass sich der Plattan schon rein preislich mit einem K701 nicht vergleichen lässt – nur wissen muss man das eben.

Der Kopfhörer ist für die Verwendung am Handy angepasst – er bringt nämlich auch ein Mikrofon und eine Steuertaste mit und kann so als Headset verwendet werden. Das klappt auch ganz gut – leider ist der Plattan vom Stecker her für das iPhone vorbereitet, wer ihn mit einem richtigen Telefon (z.B. E7, Blackberry) nutzen will, braucht einen Adapter, der ist beigelegt – aber an den Anschlüssen etwas klobig ausgefallen. Das mit dem Telefonieren klappt auch ganz gut, es fühlt sich nur etwas strange an, denn der recht stramm ohraufliegende Kopfhörer dämpft auch das eigene gesprochene Wort recht gut. Und damit bin ich schon beim Sitz des Hörers – das ist ja auch nicht unwesentlich:

Nach meinem persönlichen Empfinden sitzt der Kopfhörer etwas zu straff. Er hat für einen Hörer dieser Größe recht gute Dämpfungseigenschaften. Das klappt natürlich bei einem ohraufliegenen Hörer nur mit Anpressdruck. Nun ist mein Plattan auch recht neu – vielleicht gibt sich das mit der Zeit – aber für einen Brillenträger ist das ein wenig zu heftig. Mit dem Headset ist der Hörer ja besonders für den mobilen Bereich ausgelegt – für so richtig straßenverkehrstauglich halte ich ihn aber nicht, denn man bekommt von den Umgebungsgeräuschen quasi nix mit. In der U- oder S-Bahn ist das ganz nett, auf der Straße aber nicht empfehlenswert.

Last but not least muss ich noch über ein weiteres interessantes Feature sprechen – der ZoudPlug ist ein weiterer 3,5mm Kopfhörereingang im Plattan, mit dem der Sound an einen anderen Kopfhörer durchgereicht werden kann. So können zwei Personen an einem Handy hören. Das ist für Paare ein nettes Feature – die Zeiten, in denen man sich zwei Schmalzbohrer teilen musste, sind vorbei.

Der Plattan sieht super aus und ist wertig verarbeitet. Er lässt sich unterwegs am Telefon ausgezeichnet verwenden. Er ist ein Bassbrecher und färbt den Ton, eignet sich damit besonders für elektronischen Sound. Für einen ohraufliegenden Kopfhörer schirmt er Umgebungsgeräusche sehr gut ab, sitzt dabei aber ein wenig zu straff. Für Brillenträger nur bedingt geeignet. Kostet zwischen 60 und 70 Euro. Gibts in fast allen Farben.

Now´s The Time. Deep German Jazz Grooves 1956 – 1965

Ich liebe Geschenke. Und über dieses in Form der LP „Now´s The Time – Deep German Jazz Grooves 1956 – 1965“ habe ich mich besonders gefreut. Die LP versammelt Titel – teils selten veröffentlichtes oder gar verlorengeglaubtes Material der frühen bundesdeutschen Nachkriegsjazzgrößen, darunter besonders solche, die unter Mitwirkung des Posaunisten Albert Mangelsdorff und dessen Sextett entstanden, zu hören ist weiterhin dessen Weggefährte Attila Zoller (u.a. auch bei Herbie Man engagiert) oder die Sängerin Inge Brandenburg. Auch Rolf Kühn und Mangelsdorffs älterer Bruder Emil sind mit von der Partie.

Die Tracks swingen und sind zugleich interessante Tondokumente einer westdeutschen Jazzszene, die ihre Schnittmengen in den großen Big Bands des Hessischen und Norddeutschen Rundfunks und den German All-Stars, dem späteren hr Jazzensemble. Auf derr Platte passiert viel – an der Nahtstelle von Swing zum Modern Jazz, eine Melange aus Bebop, Hard Bop und Modal, immer swingend und weil eine solche Kategorisierung nicht nur gewagt ist sondern auch selten zu hundert Prozent ins Schwarze trifft, tut man beim Berliner Label Sonorama gut daran, einfach von „Grooves“ zu sprechen.

Was diese Platte weiterhin interessant macht: Ein Gutteil der hier versammenten Interpreten machte nahtlos im Schwarzwald weiter – wir erinnern uns, dass Brunner-Schwer 1963 mit Saba-Records sein Label mit internationaler Reputation gründsete (das er 1968 in MPS umtaufte). So lässt sich das musikalische Schaffen vor SABA/MPS auf „Now´s The Time“ also schlaglichtartig nachvollziehen – und das ist ein Genuss!

Besonders angetan hat es mir ja „Meeting At The Barberina“, geschreieben und arrangiert von Rolf Kühn, gespielt von seinem Quartett, am Piano Horst Jankowski – mit einem dynamischen und mitreißenden, temporeichen und präzisen Spiel.

Wer keinen Plattenspieler hat, bekommt das Album natürlich auch auf CD, wer einen Plattenspieler hat, der sollte sich dieses kleine Schätzchen auch als Schallplatte gönnen, zumal sie technisch (im Rahmen der Limitationen, die das historische Tonmaterial teilweise doch deutlich hörbar setzt) wirklich gut gemacht ist.

Im Test: Android-Tablet-PC smartbook SURFER 360 MT7

Wenn heute von Tablet-PCs gesprochen wird, wird mancher ganz automatisch das iPad von Apple mit dieser Computergatung assoziieren. Doch für viele ist dieses iPad nicht die richtige Wahl, ist es auf der einen Seite sehr teuer, auf der anderen Seite zu sehr an die Produktpolitik ebendieser Firma gebunden. Inzwischen aber gibt es echte Alternativen – wer auf den Bedienkomfort nicht verzichten und gleichzeitig preisgünstig kaufen möchte, hat die Möglichkeit, Tablets mit dem Betriebssystem Android zu benutzen.

Im heutigen Test befindet sich das SURFER 360 MT7, ein 7-Zoll-Android-Tablet des Offenburger Herstellers smartbook AG. Dieses Tablet ist besonders spannend, bietet es neben seinem gefälligen Formfaktor und dem dezenten wie exklusiven Design einen wirklich erstaunlichen Preis: Mit 199,- Euro ist der UVP angegeben, der Straßenpreis hat sich bei etwa 180 Euro eingependelt.

Was ein so günstiges Tablet taugt und was man damit machen kann, zeigt der folgende Artikel.

Unboxing

Kleiner als ein Schuhkartin ist die Verpackung des SURFER 360 MT7, der dickwandige und aufwändig gestaltete Karton enthält neben dem Tablet-PC selbst das Netzteil, einen Ohrhörer, einen Mini-USB auf USB (female)-Adapter, um USB-Sticks u.ä. an das Tablet anschließen zu können und einen USB-Adapter für die Verbindung mit dem PC. Und dann findet sich im Karton – und das verdient dieser Tage besonders Erwähnung – eine gut verständliche, ausführliche Bedienungsanleitung in Farbdruck. Das die USB-Verbinder mitgeliefert sind, ist dahingehend zu würdigen, dass diese bei wesentlich teureren oft fehlen. Der Lieferumfang versetzt den Nutzer sofort in die Lage, sofort loszulegen. Weiterhin liegt ein metallener Ständer für das Tablet bei – so lässt es sich zum einen als digitaler Fotoframe verwenden und ist zum anderen bei Nichtgebrauch gut und sylish verstaut.

Das Tablet

Das SUPER 360 MT7 präsentiert sich haptisch ganz hervorragend: Frontseituig ist das sieben Zoll große Display in einem mattschwarzen Kunststoffrahmen eingefasst, rückseitig sorgt eine weinrot-metallic-schimmernde Anti-Rutsch-Beschichtung für Extravaganz und einen guten Griff. Mit lediglich drei Tasten kommt das Tablet aus – der Zurück-Button ist aus Metall gefertigt und sitzt auf der Front des Geräts, seitlich findet sich die Tastenwippe mit dem Home- und Menü-Button.

Auf der Unterseite befinden sich die Anschlüsse: Es stehen ein MIni-USB-Anschluss, ein Mini -HDMI-Video Out, eine 3,5 mm-Kopfhörerbuchse, ein Slot für microSC(HC)-Speicherkarten (unterstützt werden bis zu 32 GB) und der Netzanschluss nebst Ladeanzeige zur Verfügung. Außerdem ist hier das eingebaute MIkrofon untergebracht, die Kamera mit einer Auflösung von zwei Megapixeln befindet sich auf der Front.

Inbetriebnahme

Wie jedes mobile Gerät ist auch beim SUPER 360 MT7 der Akku vor der ersten Benutzung vollständig zu laden – hier sollte dieses erste Laden mindestens vier Stunden lang geschehen. Mit einem langen Druck auf den Powerknopf fährt das Tablet hoch, ein kurzer Druck versetzt es in den Standby-Modus.

Beim ersten Einschalten fällt schon das Kontrastreiche und gestochen scharfe Display ins Auge. Es handelt sich um ein Multitouch-Display das selbstverständlich auch die typischen Zwei-Finger-Gesten verarbeitet – so ist das Aufzoomen mit den Fingern oder schnelles scrollen kein Problen. Auch der mögliche Betrachtungswinkel des Displays stellt sich in der Praxis als ausreichend groß heraus – das Display kann auch gekippt noch gut abgelesen werden und auch wen man zu zweit etwas lesen will, hat man keine Probleme. Über den Startbildschirm oder die Menütaste wird der Bildschirm „entriegelt“, diese Art der Tastensperre zeigt sich gerade unterwegs als sehr wertvolles Feature. Innerhalb weniger Sekunden begrüßt der Startbildschirm den Nutzer, hier finden sich die wesentlichen Navigationsmenüpunkte, der Browser, ein Icon für die Einstellungen aber auch die Bildergalerie und der Audioplayer. Außerdem hat smartbook bereits zwei App-Stores vorinstalliert – einmal einen eigenen, der zudem ein lesenswertes Blog zum Betriebssystem Android mitbringt und zum anderen den Store von Pdassi, einem deutschsprachigen Webportal, das sich seit guten zehn Jahren mit mobile computing beschäftigt und das mit einer eigenen Android-Section einen echten Mehrwert bietet. Beide Stores bieten nicht nur die bekannten kostenpflichtigen Apps – für quasi jeden Bedarf findet man auch eine kostenlose App. Nach der gut zweiwöchigen, intensiven Testphase kann ich sagen, dass ich bislang noch keinen Bedarf an kostenpflichtigen Apps hatte – mit ein wenig Suchen findet man in der Regel ohne Probleme kostenlose Apps, die genau das tun, was man will. Die kostenlosen Apps lassen sich im Übrigen anonym herunterladen, wer nur Freeware verwenden will, muss sich in den jeweiligen Stores nicht anmelden. Wenn ich an dieser Stelle von Appstores spreche, dann muss auch von der Königsdisziplin gesprochen werden – das MT7 beherrscht ohne Schwierigkeiten den Android Market – hierzu muss noch nicht mal etwas installiert werden, die Benutzung erfolgt ohne Schwierigkeiten aus dem Browser heraus.

Doch zu Beginn wird man die unterschiedlichen AppStores nicht benötigen, das MT7 bringt etliche Funktionen von Haus aus mit: Neben dem eBook-Reader ‚Aldiko‘ findet man auch einen hervorragenden Mailclient (der die wichtigsten Freemailer out of the box identifiziert, dessen Konfiguration aber auch sonst keinerlei Probleme aufwirft), ein Browser, Download-Manager und Dateiexplorer, einen Kalender, ein Kameratool, Musik- und Medienplayer, Suche, Weltzeituhr, Rechner und Wecker – um nur einige zu nennen. Man kann auf dem Tablet also sofort loslegen.

Für alles andere gibt es Apps, ‚rtv‘ liefert eine kostenlose Fernsehzeitung, „Deutsche Zeitungen“ bietet einen Überblick über die Mobilportale der wichtigsten deutschen Presseerzeugnisse, die ‚Wapedia-App‘ bereitet die Wikipedia für Tablet-PCs angenehm auf, ‚Dark Pebble‘ ist ein kostenloser Podcatcher… Mit ‚Seesmic‘ gibt es ein hervorragendes App-Portfolio, im Consumerbereich hat man hier eine gute Integration sozialer Netzwerke, der Profianwender findet über ‚Seesmic‘ sogar eine Salesforce-CRM-Integration – es gibt nichts, was es nicht gibt….

Man wird unterwegs oder auf dem Sofa nichts vermissen, was auch am heimischen PC möglich ist. Das gilt auch und im Besonderen für die Entertainmentfunktionen: Nativ beherrscht das SURFER 360 MT7 Flash 10 – Flash-Webseiten können bequem angesehen werden und auch YouTube- oder Vimeo-Videos werden bei höchster darstellbarer Auflösung im Vollbildmodus unterstützt. Auch mit anderen, teils monothematischen und technisch weniger aufwändigen Video- und Portalseiten hatte ich keine Probleme, wird ein Flash-Film angeklickt, wird dieser im Vollbildmodus wiedergegeben. Wenn am HDMI-Port ein entsprechender Monitor, Fernseher oder Beamer angeschlossen ist, lässt sich das Videomaterial sogar in HD ausgeben – ein Feature, dass das MT7 ganz unpretentiös umsetzt (das bei wesentlich teureren Tablets aber teilweise nur mit teurem Zubehör und ordentlich Gefrickel umsetzbar war). Genau so reibungslos ist im Übrigen die Audiowiedergabe integriert – man klickt hier einfach auf das Soundfile und schon wird es im Medienplayer wiedergegeben.

Das MT7, verbunden via HDMI an einem 42-Zoll-Plasma-TV

Mit dem MT7 ist also vieles möglich, sei es nun Video- oder Audiowiedergabe, das Abrufen von Mails, surfen oder spielen. Die riesige Zahl verfügbarer Apps macht das Tablet zum Multitalent, die Installation ist sehr sehr einfach und erfordert keine tiefgreifende technische Kenntnis. Somit bietet sich das MT7 auch weniger IT-affinen Menschen an.

Usability

Die Bedienbarkeit ist, dafür ist Android bekannt, sehr gut. Das Tablet wird überwiegend mit den Fingern bedient und damit erschließt sich die Bedienung jedem – besondere feinmotorische Fähigkeiten braucht es dafür nicht. Auch die Steuerung mit bestimmten Gesten, wie zum Beispiel das aufzoomen, klappt auf Anhieb. Die Schrift ist auf dem 7-Zoll-Display gut lesbar, auch in den Anwendungen skaliert diese gut. So lässt sich mit dem Tablet angenehm arbeiten und surfen. Nur die Android-eigene Touchtastatur reagiert mitunter softwareseitig etwas verzögert. Das ist aber dahingehend zu verschmerzen, dass eine Eingabe jederzeit kontrolliert werden kann und die gedrückten Zeichen nicht verloren gehen. Darüber hinaus ist die Integration des Betriebssystems auf dem Tablet gut gelungen. Das beginnt bei einer exakten Abstimmung des Displays und endet nicht erst bei den gekonnten Übersetzungen und dem klaren Schriftbild. Das MT7 bietet weiterhin einen sog. „G-Sensor“ – egal, wie das Gerät gehalten wird – jederzeit stellt das Display seinen Inhalt richtig dar. Dies ist auch für Linkshänder günstig, denn es spielt keine Rolle, ob das Gerät im Vertikalbetrieb den Return-Knopf links oder rechts hat, die Ausrichtung geschieht automatisch.

Android und die Hardware des SURFER 360 MT7

Vorab ein paar tiefergreifende Worte zum verwendeten Betriebssystem: Bei den Tabletcomputern haben sich zwei Systeme durchgesetzt- iOS von Apple und das Open Source-System Android. iOS ist, das hat sich mittlerweise heumgesprochen, sicher die schlechtere Wahl, ist man hier auf die Apple-Hardware angewiesen und der Produktpolitik einer einzelnen Firma unterworfen – auch softwareseitig. Im Bereich der Mobiltelefone hat Android dem Apple-System längst den Rang abgelaufen, der Android-Nutzer profitiert von einer regen Entwicklerszene und abertausenden Apps, schnellen Bug-Fixes und den offenen Standards. So ist es nur konsequent, dass smartbook bei seinen Tablets auf das quelloffene Android setzt. Das MT7 ist mit Android 2.3.4 ausgestattet, einer Gingerbread-Variante mit dem ersten Release im April 2011. Bei Gingerbread in dieser Version handelt es sich um ein gebräuchliches, aktuelles Android, das viele Bug-Fixes enthält und als Besonderheit der Version mit der Video-und Voicechatfunktion via Google-Talk und der verschlüsselten Datenübertragung im Kalender aufwartet. Die Wahl dieser Gingerbread-Variante kann ich gut nachvollziehen, hier liegt ein mächtiges Betriebssystem vor, das gut auf den verwendeten Telechips TTC8902 abgestimmt ist. Dieser Prozessor ist im Kern ein ARM (genauer: ARM1176JZF-S), der nebenbei einen Grafikprozessor, einen Videoprozessor und das Systemmanagement angeflanscht hat. Neben den bewährten Qualitäten des ARM unterstützt der TTC8902 nativ das Encoding von JPEG, MPEG1, MPEG2, MPEG4, H.264, VC-1 bis zu Full HD (1080p) sowie MP3, WMA, (E)AAC+, AC3… Das ist auch der Grund, warum man den mit 720 MHz nominell angegebenen Prozessortakt nicht mit dem einer PC-CPU vergleichen kann bzw. „auf die Goldwaage“ legen darf – die CPU performt im Tablet sehr gut und da das Encoding bis hin zum 3D-Rendering (sic!) hier hardwareseitig erledigt wird – stehen weitere Ressourcen für andere Anwendungen zur Verfügung. Betrachtet man die sehr umfangreichen Encodingmöglichkeiten, die allein prozessorseitig vorhanden sind, stellt man schnell fest, wie tief integriert gerade die Multimedialität des MT7 ist.

Aus der Verwendung von Gingerbread und der Telechips TTC8902-CPU ist das Konzept des SURFER 360 MT7 ersichtlich: smartbook hat hier den ambitionierten Privatanwender fest im Blick, der Interaktivität und Mobilität genießen will.

Konnektivität

Eine weitläufige Verwandschaft zum Mobiltelefon – dies ist dem Betriebssystenm geschuldet – kann das MT7 nicht verleugnen. So ist die gute Konnektivität des Tablets auch nicht verwunderlich: Via WLAN ist das MT7 schnell nach den Standards 802.11 b und g verbunden, WPA und WPA2 sind selbstverständlich. Auch ein UMTS-Betrieb ist über einen entsprechenden Surfstick möglich – untzerstützt werden hier die gängigen Huawei-Modelle. Eine Bluetooth-Unterstützung sucht man leider vergeblich, Tethering über das Mobiltelefon und WLAN löst jedoch dieses Problem.

Hardware

Für ein Einsteigertablet ist das MT7 recht ordentlich ausgestattet. Neben dem erwähnten Display und dem Prozessor verfügt es über ein Mikrofon und eine 2-Megapixel-Webcam. Intern sind 4GB NAND-Flashspeicher und 256 MB DDR2-RAM verbaut, der Speicher kann mit einer microSD(HC)-Karte um maximal 32 GB erweitert werden. Unterwegs bezieht das MT7 seinen Strom von einem Lithium-Polymer-Akku mit einer Kapazität von 1400 mAh. Das Tablet wiegt nur knapp 300 Gramm.

Fazit

Unter den Einsteigertablets ist das SURFER 360 MT7 eine Perle – haptisch ohne Fehl und Tadel. Das Gehäuse ist präzise verarbeitet, die satinierte Rückseite garantiert nicht nur einen guten Griff sondern sieht auch stylish aus. Gingerbread läuft schnell, flüssig und zuverlässig, das gestochen scharfe Display, das Multitouch-Gestensteuerung unterstützt, kann besonders bei der Videowiedergabe seine Qualitäten voll ausspielen. Die Wiedergabe multimedialer Inhalte ist die Stärke des MT7. Die Tastatureingabe könnte etwas flüssiger sein, eine Bluetooth-Schnittstelle fehlt leider.

Duch zahllose Apps, viele sind aus den vorinstallierten Stores kostenlos zu beziehen, lässt sich der Funktionsumgfang fast unbegrenzt erweitern.

Mit geringem Aufwand lässt sich der interne 4GB-Speicher um zusätzliche 32GB erweitern, das sind Werte von wesentlich teureren Geräten. Schnell ist das MT7 mit TV-Gerät oder Beamer verbunden, bei voller HD-Unterstützung. Flash 10 wird nativ unterstützt, damit wird nicht nur Video sondern auch das surfen mit dem modernen Browser zum Vergnügen. Auch ein eBook-Reader ist vorinstalliert. Out of the Box sind die wesentlichen Funktionen eines Tablets sofort nutzbar. Die Akkulaufzeit ist gut, der Lieferumfang fällt großzügig aus.

Damit bietet das MT7 ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Bei einem Straßenpreis um 180,- Euro steht das Tablet selbst wesentlich teureren Modellen nur in wenig nach – der Funktionsumfang lässt sich gar mit den wesentlich teureren Apple-Produkten vergleichen. Nach einer zweiwöchigen Testphase kann ich die Alltagstauglichkeit nur bestätigen: Surfen im Café, YouTube auf dem Sofa, MP3s in der Bahn – alles kein Problem.

Rückspiegel III

Wieder mal ein paar Gedanken zur Woche:

  • Ich bin manchmal echt spät dran. Ich hätte mein E7 schon läääängst auf Anna updaten können. Aber wenn ich es mir recht überlege – wozu eigentlich?
  • Die neue Einsteiger-Fritz-Box ist nicht uninteressant, ein paar Ethernetports mehr würde ich aber schon brauchen. Trotzdem: Eine DECT-Basisstation in der Einsteigervariante ist schon dick.
  • Das neueste Chaosradio ist online. Thema, logisch: Staatstrojaner.
  • Ich bin weder verwandt noch verschwägert – dennoch: Lob an Thomann in Treppendorf. Ich habe einen defekten Kopfhörer zum Garantieaustausch am Dienstag zur Post gegeben, nachmittags um zwei. Am Donnerstag um acht hatte ich einen Neuen. Gute Performance. so soll das laufen.
  • Mit Blackberrys habe ich ja so meine speziellen Erfahrungen gemacht. Nun gibts das etwas angestaubte Konzept zumindest im Porsche Design. Porsche Design ist irgendwie auch total Eighties.
  • Ein Mindestlohn? Unter 8,50 geht da nix. Aber in diesem Kontext ließe sich doch auch mal prima über einen Höchstlohn diskutieren…
  • …so wie beim Fahrenschon. Der bekommt als Minister in Bayern ein Jahresgehalt um die 250k-Euro, als Sparkassenhäuptlich aber eine Million. Und in Anbetracht der Tatsache, dass er es 2008 gar nicht direkt in den Landtag geschafft hat (und sich bei der derzeitigen Stimmung dieses Debakel bald wiederholen dürfte), ist es gar nicht so doof, schon jetzt – in ausreichendem Abstand zur nächsten Landtagswahl – die Segel zu streichen.
  • Auch geil. Mit der Linse eines ollen DVD-Brenners eine Hardcore Handymakrokamera bauen.

Rückspiegel II

Ich komme derzeit unter der Woche kaum zum Schreiben – das liegt aber nicht daran, dass ich zu faul bin, sondern einfach sehr gut zu tun habe. Daher, ihr seid es ja fast gewöhnt, das Wesentliche in aller Kürze:

  • man braucht heute ja wirklich kein iPad mehr. Ich experimentiere gerade mit einem Android-Tablet und meine Begeisterung wächst zusehends. Mehr dazu schreibe ich in den nächsten Tagen. Nur soviel sei gesagt: Wer derzeit über den Tablet-Kauf nachdenkt, der sollte nicht einfach unbedacht zum Apfelbrett greifen sondern sich die Andoid-Tablets in aller Ruhe zu Gemüte führen, das lohnt, nicht nur preislich. Aber wie schon gesagt: Mehr dazu in den nächsten Tagen.
  • Wo wir gerade dabei sind: Ice Cream Sandwich ist draußen. Es sieht sehr gut aus. Ich habe das noch nicht live gesehen, aber was da an Screenshots zu gucken ist, ist schon sehr chic. OpenSource, wa?
  • Und noch mal zu Android – Achtung! Einen Eimer bereithalten: Steve Jobs wollte, seinem Biographen zufolge, Android zerstören, einen thermonuklearen Krieg gegen das Google-Betriebssystem führen. In den entsprechenden Android-Blogs wird er für diese Message posthum ausgelacht und teils flamenderweise, teils aber auch recht fundiert der Beweis geführt, dass Android kein „großer Diebstahl“ sei, sondern es eher andersherum ist – iOS scheint demzufolge auch immer wieder recht großzügig fremde Ideen „adaptiert“ zu haben. De mortui nil nisi bene, daran will ich mich an dieser Stelle halten und nicht ins flamen abrutschen, dennoch aber zu bedenken geben, dass Android doch eine gewisse Macht darstellt. Gemessen an dem, was die Apple-Produkte zu leisten vermögen, steht Android dem in nichts nach, ganz im Gegenteil: Die Hardware ist in der Regel wesentlich besser und dazu auch noch billiger als die der „i“-Geräte. Das goutiert eine inzwischen sehr aktive Community. Auf der anderen Seite ist das halt sehr eng an Google geknüpft, da kann man an der ein oder anderen Stelle schon sehr ins Grübeln kommen…
  • Wo ich gerade bei dieser Biographie bin: Ein Apple-Fernseher ist auch genau das Letzte, was ich brauche.
  • Hahahahaha! Anonymous hat die NPD geDDoSt. Und damit ihre Hauptseite weggeblasen und die einiger ihrer Landesverbände gleich mit. HAHAHAHAHAHAHA!! Recht so!
  • Weichert, Du geile Sau meine Hochachtung! Respekt! Genau die richtigen im Visier! So einen Weichert könnten wir in Bayern gut gebrauchen. Der bringt die facebook-Leute tierisch ins Schwitzen – ich hoffe, dass er seine Positionen durchgesetzt bekommt. Das wäre ja mal ein großer Schritt in die richtige Richtung!!
  • Greuther Fürth ist nach dem 12. Spieltag immer noch auf dem ersten Tabellenplatz!
  • Oh, Alternativlos ist frisch draußen. Mit dem Schirrmacher. Promi-Special, sozusagen. Ich bin ja mal gespannt, gehört hab ich es noch nicht, das will ich heute Nacht mal nachholen.
  • Hussein, Bin Laden, Gaddafi. Was soll das?? Die hätte ich verdammt noch eins gerne vor einem ordentlichen Gericht gesehen. Was bringt es der Welt, den mit Blei vollzupumpen? Solche gehören nach Den Haag, nicht in die ewigen Jagdgründe. Die Kanzlerin, das wurde anderenorts ja schon trefflich festgestellt, hat sich diesmal nicht gefreut sondern war nur froh. Bundesregierung, Humanismus? Eimer, bitte.
  • Die Linke hat ein neues Parteiprogramm. Mehrheitlich vernünftige Ansätze. Aber bei der Nummer mit den zu legalisierenden harten Drogen hatte der ein oder andere Genosse doch wohl zu viel geraucht. Diesen Eindruck kann der am Samstagabend nachgeschobene Kotau vor der Presse™ auch nicht aufweichen.
  • Was höre ich da? „Wetten dass….“ macht ein halbes Jahr Pause? Das ist ja mal eine schöne Nachricht.
  • Note to self: 0zapftis-Video von den Datenspuren angucken.
  • Das hier ist DER KNALLER! Die wollen eine Kohl-Briefmarke machen, finden aber einfach kein Bild! Hahahahaha!!! BWAHAHAHAHA!! Da scheint selbst Photoshop nicht mehr zu helfen!!! BWAHAHAHAHAHAHA!! Ich selbst finde die Idee mit der Kohl-Briefmarke ja grandios und werde mir diese, sodenn sie es gebacken bekommen, die Marke irgendwannmal herauszubringen, bogenweise kaufen. Diese Symbolik! Einen für 55 Cent käuflichen Altkanzler, den das Volk dann rückwärtig lecken kann, dann den Stempel draufknallen und ab dafür! HAHAHAHAHA! Bar freigemacht oder Helmut Kohl? BWAHAH… ist ja gut, ich hör schon auf.
  • Wieder SPON: Telefon wird Hunderfuffzich. Glückwunsch.
  • Last but not least: Kirmestechno zieht demnächst ins nationale DAB-Bouquet. Es wird also Zeit, dass sich die Bauerntrampel DAB+-Empfänger in ihre Corsas einbauen lassen.

Computerfieber

Eine Doku aus dem Jahr 1984 – vorrangig geht es um Heimcomputer, die von den Interviewpartnern geäußerten Zukunftsängste und Anwendungsideen sind aber bereits sehr differenziert. Wer sich solche Retrosachen gerne ansieht, wird seinen Spaß haben.

Installisieren!

Rückspiegel.

Ein bisschen was, was in der vergangenen Woche keinen Platz gefunden hat, ich Euch aber denoch nich vorenthalten möchte, kurz zusammengefasst:

  • Hier ein geiler Rant aus der taz, ein Ausschnitt aus dem Buch „Lassen Sie mich durch, ich bin Mutter“. Auch für Nicht-Mütter eine dringende Leseempfehlung meinerseits! (via Ronny) Arme Berliner, da bin ich ja was froh, in Nürnberg zu wohnen…
  • Und wo ich gerade dabei bin, das Kraftfuttermischwerk lobend zu erwähnen, gleich nocheinmal ein Link dorthin: Der Ambient-Techno der 90er Jahre in einem Mix. Ich schreibe das speziell für meinen Stammleser Thorsten, dem das sicherlich gefallen wird (und natürlich für alle anderen, die an diesem Sound Gefallen finden).
  • Wer in Nürnberg bereits ein DAB+-Radio in Betrieb hat, der führe doch mal einen Sendersuchlauf durch, denn der BR hat am Mittwoch seinen Multiplex gewechselt.
  • Musik und Digitalradio? LoungeFM spielt zurzeit eine so geile Mucke, dass ich mich manchmal versichern muss, dass der Sound aus dem Radio kommt. Vorhin Groove Armada gehört – zu geil!!
  • Das Ding mit dem Staatstrojaner mausert sich mehr und mehr zur ausgewachsenen Frechheit. Einmal die ganze Regierungsbank geschlossen zurücktreten, bitte.
  • Zwei Sachen zu Microsoft: Zuerst einmal will man gegen SpyEye zu Felde ziehen. Den hatte ich mir auch einmal eingefangen – auf einem dienstlich genutzten Rechner. Das Ding ist total fies, es ist dank seiner vielfältigen Mutationen nur schwer von Antivirensoftware findbar, und wenn man ihn dann gefunden hat, kriegt man den Shice kaum richtig von der Platte. Einmal gelöscht, installiert sich das Mistding beim nächsten Reboot einfach wieder. Da half mir weder Kaspersky noch deren Second Opinion – da nutzt letztlich nur, die Platte zu putzen und das System frisch aufzusetzen. Insofern ist es gut, dass der Scope mal auf dieses Mistding gerichtet wird. Interessant ist auch diese Meldung: Einer von Microsoft betriebenen Studie zufolge passiert jeder zweite Vireninfektion durch den Nutzer. Hierein wird aber recht großzügig das Mounten infizierter USB-Hardware bei Systemen wie Vista (und ältere) oder allzu freizügige Freigaben im Netzwerk dazugerechnet – Vorgänge, die der Nutzer zwar zu verantworten hat, die viele aber einfach nicht überblicken.
  • Gut, dass mir als überzeugter Symbian-Nutzer dieses ganze iOS5-Gewese komplett an dem Teil vorbeigehen kann, auf dem ich normalerweise sitze.
  • Renault hat eine Yahoo-Sonder-Edisch´n! Ich weiß nicht, ob ich da laut lachen oder leise schluchzen soll…
  • Snyders Of Hanover Cheddar Cheese Pretzel Pieces, guuut!
  • Wegen der ganzen Occupy-Sache: Allein, mir fehlt der Glaube… Am Ende wird das wie S21: Erst kleine Proteste, dann wird das hip und jeder rennt hin, dann wird die CDU-Regierung duch eine unter Führerschaft der Grünen getauscht, was genau das selbe ist, also keinen Unterschied macht, erwartungsgemäß versagen die Grünen (wie immer) und der Bahnhof wird gebaut. Fertig. Nicht der Rede wert, also.
  • Kommt eigentlich nochmal eine Wired nach?
  • Mein Impuls fürs nächste Chaosradio: Der Bundestrojaner II. Man könnte da prima die Sendung vom 28. März 2007 referenzieren und ein dickes „told you so“ hinterherschieben. (Link)
  • Und schon wieder Bundestrojaner (war ja auch wirklich das beherrschende Thema der Woche): Bei Fefe wurde zur Rolle der Piraten ja schon etliches Wahres geschrieben. Es ist ja nun nicht nur so, dass die Piraten schlafen, das ist schon blöd, aber nicht das Schlimmste. Viel schlimmer ist das hier: 47% der Piratenanhängerschaft ist für Onlinedurchsuchung. Das hätte ähnliche Klasse wie „76% der CDU-Anhänger sind für eine sofortige Einführung des Kommunismus im Bundesgebiet“. Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen – 47%! Das Problem rührt daher, dass die Piraten für fast nichts stehen und ohne klaren Standpunkt treiben dann solch skurrile Blüten aus. Ich bin ja immer noch davon überzeugt, dass dreiviertel der Piratenwählerschaft aus Protest für die gestimmt haben. Dieses Umfrageergebnis ist ein sicheres Indiz dafür. Zudem ist es den Piraten nicht gelungen, ihre „Blockunzugehörigkeit“ als Paradigmenwechsel zu verkaufen. Das funktioniert auch nicht. Politik lässt sich nicht auf den Ausschnitt der Netzbelange herunterreduzieren. Und damit ist das Experiment quasi gescheitert. Die Ideen der Piraten werden nun von CDU, SPD und Grünen nachgeplappert. Die wahre netzpolitische Kompetenz liegt derzeit übrigens in Händen der Linken.
  • Gerade habe ich vom Balkon aus die ersten Zugvögel gesehen. Lärmend flogen sie von hinnen. Es wird Zeit, zu heizen.
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