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Doch. Man braucht Digitalradio.

Lieber Thomas Gerlach,

gerne folge ich Ihnen auf Twitter, gerne schaue ich in Ihr Blog. Die NN lese ich sowieso. Ich finde das, was Sie da machen gut – aber ich glaube fest, dass Sie sich mit Ihrem Blogpost „DAB-Radio? Braucht kein Mensch.“ irren.

Lassen Sie mich zuerst mal zusammenfassen, was ich verstanden habe: DAB+ sei Ihrer Meinung nach obsolet, weil sich Audiostreaming auch über die Mobilfunknetze erledigen ließe, Flatrates und LTE sei es gedankt (oder stationär eben mit dem DSL). Weiterhin sei diese Technik auch im Auto verfügbar – und  dankt Streaming Media empfängt man zigtausende Sender aus aller Welt.

Das ist richtig – aber eben nur im Prinzip. Jetzt, da nur ein verschwindend geringer Teil der Radiohörer Streaming Audio nutzt, haben weder die Sender noch die Provider Bandbreitenprobleme. Wollte jeder , der heute UKW hört, das Programm via Streaming Audio „empfangen“ — wir könnten weder telefonieren oder anständig im Internet surfen und ganz viele Interessierte Hörer empfingen Schweigen statt Programm.

Warum ist das so? Jeder Stream kostet dem Sender Bandbreite in Höhe der Bitrate und dem Provider ebenfalls. Daher haben Radiosender sog. Slots auf ihren Streamservern, wenn diese belegt sind, dann geht einfach nix mehr. Wenn man sich beliebte Programme wie z.B. Antenne Bayern oder Bayern 1 ansieht, dann haben diese nicht selten viele hunderttausend Hörer gleichzeitig. Das würde bedeuten, dass für jeden dieser Sender eben mal eine Million Slots geschaffen werden müsste. Das stemmen die Sender rein technisch kaum.

Nun aber zu den Providern: OMFG!! Ich gucke nur mal auf LTE. Hier ist eine Bandbreite von 100 MBit per Basisstation spezifiziert. In der Stadt mag das noch angehen, auf dem Land allerdings versorgt so eine Basestation oft Radien mehrerer Kilometer – und das in Gebieten, in denen DSL via Kupferkabel nicht verfügbar ist. Mit diesen 100 MBit soll dann aber auch noch telefoniert werden und im Internet will man damit surfen und am besten auch noch HD-Videos streamen. Kurz: Das wird nix. Wohlgemerkt: Die 100 MBit teilen sich alle – die hat nicht jeder für sich allein. Bei 3G sieht es noch dunkler aus. Nun gut, so könnte man sagen, das Problem entschärft sich, weil LTE ausdrücklich Multicast spezifiziert – aber bei Multicast kaskadieren im Zweifel auch Fehler. Ich persönlich schätze die Stabilität von Multicast auf terrestrischer Infrastruktur als nicht hinreichend stabil ein, um damit z.B. im Katastrophenfall die Bevölkerung zu warnen. Weiterhin werden die Provider kein gesteigertes Interesse an der Verbreitung von Streaming Audio haben, denn LTE spezifiziert nicht nur Multicast sondern auch unterschiedliche Hierarchieebenen – die via deep packet inspection realisiert wird. Streaming Audio ist heute eine eher unattraktive und trotzdem QoS-intensive Sache – will heißen: Die Provider müssen eine gute Infrastruktur vorhalten und bekommen dafür nicht viel Geld – selbst wenn die Netzneutralität kippt. 2010 hab ich mich schon mal mit Netzneutralität und LTE befasst, im Rahmen eines Podcasts. Wer das vertiefen will, kann sich den Ausschnitt ja mal anhören.

Radio wird immer noch gut genutzt: Man stelle sich vor, was mit unseren Netzen passieren würde, wenn wi alle Hörer von Bayern 1, Antenne, WDR2, Radio 88,8, Energy, KISS und wie sie alle heißen auf Streaming Audio umlegen wollten. Hinzu kommt, dass ich Ihrer Kostenargumentation nicht folgen kann. Für eine DSL-Flat zahle ich mindestens 20,- und für eine Mobilfunkflat, die gut genug ist, dass ich damit auch ausreichend Streaming Audio nutzen kann, mindestens nochmal einen Zwanni. Dazu kommt dann die GEZ-Zwangsabgabe der Rundfunkbeitrag. Ok, ich habe diese Flatrates – aber erklären Sie doch mal ihrer Oma, dass sie nun 40,- extra per Monat zahlen soll — um Radio hören zu können. Wollte man Ihre Idee nun auch noch aufs Fernsehen hochskalieren – wir bekämen ein Problem.

Die Vorteile von DAB+ kurz gefasst: Derzeit gibt es hier in Nürnberg eine Auswahl von über 40 Sendern in sehr guter Qualität terrestrisch – darunter sind auch die kleinen regionalen Privatsender wie N1 oder Radio Z. Die Empfänger werden immer billiger und der Empfang auch immer besser. Die Bedienung der Geräte ist oft einfacher als bei analogen Apparaten. Nicht zuletzt benötigt man keine Netzzugangstechnologien. Da DAB mit geringeren Sendeleistungen hinkommt als UKW oder gar Mittelwelle, ist die technische Verbreitung bei besserer Qualität oft billiger. Der „Bundesmuxx“ ermöglicht Autofahrern das kontinuierliche Durchhören eines Senders – von Flensburg nach Garmisch.

Der Pferdefuß von DAB? Geschätzte 300 Millionen Empfänger wollen in Deutschland sukzessive getauscht werden. Das wird mit DAB schon schwer, wenn dann die Geräte über WLAN- Bluetooth oder andere Schnittstellen verfügen müssen, wird das echt kostspielig!

Herr Gerlach, ich in in der Tat der Meinung, dass Streaming Media noch keine Alternative ist.

Herzliche Grüße,

Michi

 

Kleine Rückschau.

So. Wie immer, wenn es mir an Zeit fehlt, schreibe ich über die letzten Tage in Stichpunkten.

  • Simon & Garfunkel sind mir ja ein Graus. Deren halbsteifes Geplätscher ist nicht nur wegen der mangelnden kompositorischen Schöpfungshöhe unerträglich sondern auch wegen ihrem grausigen Vortag. Musik für Tunten und Haschbrüder. Darum finde ich dieses Handfurz-Video mehr als treffend. Drüben bei Ronny.
  • Zypern. Mal kurz gefasst.
  • Zu Zypern: Jetzt ist wohl auch dem Dümmsten klar, wer die Zeche zahlt, wa? Aber weder Privatleute, Politik oder Unternehmen haben das wirklich begriffen und wursteln weiter wie bisher. Herzlichen Glückwunsch.
  • Pensionsfonds deutscher Beamter sind in zypriotischen Staatsanleihen angelegt? Meldet gerade der rbb im Fernsehen. Mich wundert gerade gar nix mehr.
  • soup.io ist igendwie schon den ganzen Abend down. Ist das gerade normal. Don´t panic? Don´t prokastinier.
  • Ey, die Telekom mal wieder! Das ist so ein Dammbruch!! Da reicht shitstormen nicht mehr, da hilft nur noch kündigen.
  • Ich hatte mal ernsthaft erwogen, mir eine D7000 zu kaufen. Ich hab es dann aber gelassen, weil mir zum einen das Geld fehlte und zum anderen, weil ich für die aufgerufenen Euronen gute 16 Megapixel dann doch etwas mager fand. Mir ist schon klar, dass viele Pixel nicht gleichbedeutend sind mit guter Bildqualität. Aber der Body kostet immer noch jenseits der 700er-Marke und da gehen 16 MPix nun wirklich nicht mehr. Das hat man wohl auch im Hause Nikon kapiert und legt nun mit der D7100er nach. 24 MPix ohne Tiefpassfilter. Kauf ich jetzt freilich noch nicht, zahle keine erly adoptors punishment fee. Aber gut zu wissen, dass die Lücke geschlossen wurde. Mal die nächste Photokina abwarten.
  • Oh, das S4 von Samsung wurde vorgestellt. Zahlreiche neue Funktionen, absolutes Luxus-Display, alles richtig chic. Nur: Wer braucht das? Wer ein S3 hat, kauft der dann sein S4? Vor einigen Monaten hab ich noch über die fehlenden echten Innovationen beim nun nicht mehr ganz so neuen iPhone geranted. Irgendwie bin ich versucht, das auch beim One und beim S4 zu tun. Ich habe ein altes One X, das hat einen Vierkernprozessor (!). Sowas hat mein Rechner unter dem Schreibtisch nicht! Wer soll das kaufen? Was hat man davon?
  • Ich will im Übrigen ein echtes Open-Source-Phone. Mit Performance. Dieses Android ist schon eine echte Taschenstasi. Ich zähle da sehr auf das Firefox OS.
  • Ich höre eigentlich kein Radio F, weil ich mit Oldies und Schlager recht wenig anfangen kann. Aber diese Woche habe ich eine Ausnahme gemacht – und wenn ich dran denke, mache ich die gerne nächste Woche wieder: Auf Radio F gibt es mittwochs von 19 Uhr bis 20 Uhr die Sendung „Vor Ort Spezial“ – die Stadtratfraktionsvorsitzenden geben sich im BZ die Ehre, um aktuelle Themen zu diskutieren und F überträgt das. Der Moderator, Herr Moosberger, hat einen recht „eigenen“ Stil, aber das tut der Sache keinen Abbruch. Das ist mal wirklich Radio für Nürnberg! Auch über DAB+. Mehr Infos hier.

Rösler und die NPD.

Hallo Fipsi Rösler,

freilich kann man Dummheit nicht verbieten, aber man kann verbieten, dass sich diese Dummheit in Parteien wie der NPD organisiert, revisionistische und revanchistische Scheiße verbreitet, dass Typen wie Apfel, Pastörs, Schwerdt, Pühse oder hier Ollert mindestens teilweise mit Steuergeldern gebuttert sind. Mann kann verbieten, dass diese Landplage Bürger, die nicht in ihr „Schema“ passen, gewalttätig angreift.

Wehrhafte Demokratie? Ich wünschte es. Hält man sich allerdings vor Augen, wo die ganze V-Leute – unter anderem auch in der NSU-Sache – rekrutiert wurden, kann einem der Glaube an die vielzitierte wehrhafte Demokratie schon abhanden gehen.

Man könnte die Demokratie nun mit einem Antrag auf ein NPD-Verbot schon zu stärken versuchen. Dass die Länder das bereits taten ist kein Grund, als Bundesregierung auf dieses wichtige Zeichen zu verzichten. Aber halt: Wenn ich mir die derzeitige FDP-Politik so ansehe, habe ich auch manchen Zweifel, dass der FDP auch nur irgendetwas an unseer Demokratie liegt.

Fipsi Rösler mit deinen FDP-Mannen – ihr seid schon echt elende Würstel. Das mit der FDP kein Staat zu machen ist, war eh klar. Aber dass ihr so engstirnige Kleingeister seid, hätte ich echt nicht gedacht.

Herzlichst, Michi.

Gerücht: RTL will komplett aus DVB-T aussteigen.

Weil mir eine vernünftige Verifizierung nicht gelingen wollte, setze ich diesem Post das Wort“ Gerücht“ ganz bedacht voran – aber wenn da etwas dran wäre, dann sollte es nicht wundern: Heise geht davon aus, dass die RTL-Gruppe mit ihren Sendern komplett aus DVB-T aussteigt.

Wir Nürnberger kennen das ja schon, schließlich hat RTL die Verbreitung über DVB-T im Großraum bereits Ende 2010 eingestellt. Ob das nun ein Testballon war oder nicht, vermag ich nicht zu sagen.

Böse Zungen behaupten ja, dass der Ausstieg RTLs aus der DVB-T-Verbreitung in der Metropolregion dem hiesigen Bildungsniveau durchaus zuträglich gewesen sei, aber ich habe – ihr wisst das – keine böse Zunge. Und obwohl ich selbst RTL im DVB-T nicht vermisse, wäre es für den Verbreitungsweg doch ein mindestens bedeutsames Ereignis, wenn sich RTL nun komplett aus der terrestrischen Verbreitung zurückzöge.

Interessant ist vor allem die Rechnung, die bei heise aufgestellt wird: Knappe 5% Zuschauer rechtfertigen nicht die Verbreitungskosten (auch wenn diese deutlich höher sind als bei der Sattelitenübertragung)? Verdient man heute im Privatfernsehen so schlecht? Das sind für mich keine rhetorischen Fragen – früher ist man selbstredend davon ausgegangen, dass ein gesetzter Privatsender die technischen Verbreitungskosten locker einspielt… Bei der Zuschauerzahl von RTL zur Prime Time sind 4,8% doch echt ordentlich! Gehen wir davon aus, dass eine TOP-Sendung 4 Millionen Zuschauer erreicht – dann entfielen auf DVB-T immerhin 192000 Zuschauer. Da würden manche Sender sich die Pfoten schlecken!

Und so drängt sich mir in der Tat die Frage auf, ob RTL nicht doch seine Zuschauer in Verbreitungskanäle zwingen will, bei denen neben der Free-TV-Versorgung in SD-Auflösung auch hochauflösende Pay-Angebote gebucht werden können (was derzeit schon rein technisch mit DVB-T nicht möglich ist, DVB-T2 würde ein solches Szenario aber erlauben). Auch das würde einer gewissen Logik gehorchen: Um die Kartellstraf von RTL und Pro 7/Sat 1 wissen wir ja (Quelle) und auch um den Umstand, dass herausgehandelt wurde, dass die Hauptsender in SD-Auflösung frei empfangbar bleiben. Der Rückzug aus der terrestrischen Verbreitung würde das m:E. aber ein wenig konterkarieren. Bei den großen Privatsendern sehe ich immer wieder Werbung für HD+, die bei den DVB-T-Zuschauern verpuffen wird. Ich nehme daher schon an, dass es im Interesse der Sender liegt, möglichst viele Zuschauer zu Pay-TV-Kunden zu machen.

Persönlich gefallen mir die neuen digitalen terrestrischen Verbreitungswege DVB-T und DAB+ sehr gut. Mit wenig technischem Aufwand und zu guten Preisen lässt sich auf diesem Weg eine gute Auswahl senden, die ohne Limitationen und unabhängig von aufwändigen Installationen empfangen werden kann. Die Attraktivität dieser Technik hängt weniger von der technischen Qualität ab, interessant ist die Auswahl, die geboten wird. Und – auch wenn es dem Bildungsbürger nicht schmeckt – RTL ist ein Zieher. Wenn RTL weg ist, verabschieden sich Leute von der Technik – was der jeweiligen Plattform schadet. Deshalb fände ich es bedauerlich, wenn RTL die Verbreitung über DVB-T aufgibt.

Zu den kursierenden Zahlen: Zweit- und Drittgeräte werden gerne über DVB-T betrieben, ob sie in den jeweiligen Statistiken Berücksichtigung finden, ist nicht immer klar. Ich denke, dass es um DVB-T gar nicht so schlecht bestellt ist – wie sich allerdings die Akzeptanz gestaltet, wenn die Privatsender auf die Verbreitung verzichten, wagt sich auch Siegfried Schneider (CSU, Vorsitzender der BLM)  in einem Gastbeitrag in der InfoSat nicht auszudenken.

Ich selbst bin sowohl von DVB-T wie auch DAB+ großer Freund, denn diese Übertragungsart bringt eine gute Programmversorgung mit sich ohne den Nutzer zu aufwändigen Installationen zu zwingen. der Mobilitätsaspekt ist auch wichtig, essentieller ist er aber definitiv beim Hörfunk. Der Ausstieg von RTL senkt die Akzeptanz. Den Verweis auf die Kosten und die Lösung mit DVB-T2 ist m.E. nicht sinnvoll realisierbar. Es war seinerzeit zumutbar, dass sich die Zuschauer Set-Top-Boxen kaufen mussten, als die analoge Verbreitung abgeschaltet wurde. Nun haben aber alle die Boxen bzw. die LCD-Geräte mit integriertem Tuner. Da DVB-T2 zum jetzt verwendeten System nicht abwärtskompatibel ist und praktisch nur begrenzt HD-fähig ist, schrumpft aber der Mehrwert für den Zuschauer. Nur um Willen der möglichen Pay-TV-Verbreitung und der Kostenersparnis für die Privatanbieter rentiert der Umstieg nicht und wird dem Zuschauer auch nicht vermittelbar sein.

Streckt der SÖR die Waffen vor 5cm Neuschnee?

Ein Rant auf den SÖR? Wie originell. Das weiß ich selber, aber der Zorn muss raus. Und warum sollte so ein Blog nicht auch einmal der Seelenhygiene dienen.

Irgendwie rante ich jedes Jahr, hier habe es es mal mit einem Interview versucht, hier war ich gefrustet.

Der heutige Wintereinbruch kam nun wirklich nicht überraschend. Am Montag Abend fiel im Nürnberger Norden der erste leichte Eisregen, am Mittwoch Abend begann es schon ein wenig zu schneiden und auch der Wetterbericht von BR, NN und Wetterochs wussten von 5-10cm Neuschnee zu künden. Wir dürfen also nicht überrascht tun, auch der SÖR nicht. Was wir dafür heute frtüh auf den Straßen erleben mussten, war schlicht unmöglich. Um 8.30 Uhr war weder die Welserstraße noch die Äußere Bayreuther Straße geräumt oder gestreut. Die Oedenberger Str. und der Nordostbahnhof – eine Eisplatte.

Das inzwischen das Geld fehlt, während einer Winterperiode Nebenstraßen auch nur ein einziges Mal zu räumen, daran haben wir uns über die Jahre gewöhnt – in Johannis gleichermaßen wie in Schoppershof, Ziegelstein oder Rennweg. Das mittelgroße Straßen wie die Bessemerstraße oder am Klingenhof nicht mehr geräumt werden – wir sind ja leider bereits darauf eingestellt. Nun aber muss ich feststellen, dass selbst die Nürnberger Hauptverkehrsstraßen nicht mehr geräumt werden.

Heute morgen habe ich Radio Energy Nürnberg gehört – dort Warnungen vor Glätte überall. Überal? Nein, ein kleines gallisches Dorf namens Fürth hat schneefreie Straßen.

Warum kriegt es der SÖR inzwischen nicht mal mehr gebacken, die Nürnberger Hauptverkehrsstraßen bis um halb Neun zu räumen? Gut, Nürnberg hat – Delfinlagune, fahrerloser U-Bahn und einigem anderen Blödsinn mehr – über eine Milliarde Euro Schulden (Pro-Kopf-Verschuldung aus 2009 zum Vergleich – interessante Grafik, die ebenfalls Bände spricht), aber steuern wir nun wirklich auf britische Verhältnisse zu?

So geht es jedenfalls nicht weiter: Sanker, die sich vor dem Theresienkrankenhaus nicht gebremst kriegen, Auffahrunfälle, Schneckentempo auf den Hauptstraßen. 5cm Neuschnee und eine Stadt kriecht. Das kann doch nicht sein.

Welcher Blogger hat Lust auf Weiterbildung – Teil II

Vor guten drei Monaten rief ich hier im Blog auf, mich bei meiner Arbeit zu unterstützen: Ich lobte die Teilnahe an einem Seminar aus – gegen einen Bericht auf einem Blog. Wer sich für die Modalitäten der Aktion interessiert, der kann sie hier nachlesen.

Es dauerte nicht lange und schon hatte ich einige Anfragen, darunter die von meinem bloggenden Kollegen Ralph Stenzel aus der Nachbarschaft Fürth. Ralph hat am Seminar teilgenommen und einen detaillierten, erfrischend ehrlichen Bericht abgefasst und Ralph hat uns wertvolle Verbesserungsvorschläge unterbreitet. Und so will ich Euch sein Werk nicht vorenthalten und fordere Euch auf, drüben beim zonebattler über den

Rollentausch

nachzulesen.

Für die GA hat sich die Aktion in zweifacher Hinsicht gelohnt – wir haben einen ehrlichen Bericht über einen Ausschnitt unserer Arbeit erhalten und das es sich bei diesem Artikel nicht um ein Gefälligkeitspost handelt, merkt man schnell. Ich hoffe für Ralph, dass auch er vom Seminar profitiert hat.  Und weil alles so gut gelaufen ist, gehen wir in die zweite Runde: Gute Vorsätze fürs neue Jahr? Weiterbildung im ersten Quartal 2013? Dann, liebe Bloggerkollegen, haut in die Tasten (Kontaktdaten hier und im Post zur Aktion).

Ghostery und die Tracker.

Dem Zufall – oder besser: dem Bayerischen Fernsehen – ist es geschuldet, dass ich derzeit in meinem Firefox-Browser Ghostery verwende. Eines Tages sah ich sauf dem Schirm eine Doku über Datenschutz und dort ein Häckse namens Lila vom CCC München, die in der Kürze der Zeit zu einem Programm namens Ghostery riet um eine bessere Privatsphäre beim Surfen hinzukriege (mir ist schon klar, dass sich das auch „richtig“ machen lässt- z.B. mit dem Privacy Dongle – aber TOR ist nicht immer der performanteste Weg, um im Web zu surfen).

Ghostery stöbert Tracker, Skripte und Cookies auf, die nach Hause telefonieren, also irgendwelchen Werbetreibenden das Nutzerverhalten mitteilen. Damit leistet Ghostery einen wichtigen Beitrag zur Privatsphäre , wenn man es denn richtig konfiguriert. Vom Prinzip her zeigt das Plugin nämlich nur die Schnüffelskripte an – sollen die Tracker geblockt werden, so muss man das einmal konfigurieren. Bereits nach der Installation empfiehlt es sich also, default erst mal alle Tracker, Skripte und Cookies zu wählen und auch an der Evaluierung – der Funktion bei der Ghostery über seine Arbeit ebenfalls heimrapportiert – nehme ich nicht teil.

Ghostery gibt es für Firefox, Safari und Chrome. Auch ist eine Version für den IE und Opera vorhanden, hier entfaltet die Software aber wohl nicht ihre volle Wirksamkeit:

Detection capabilities for third-party tools in IE are limited, thus a subset of all active trackers will be detected. (Quelle)

Was iPhone-Besitzer freuen dürfte: Ghosteryist auch für iOS via iTunes verfügbar.

Die Stimmen im Netz sind mehrheitlich begeistert. Ghostery ist demnach eine einfach zu konfigurierende und mit dem Browser Firefox auch noch angenehm schnelle Software, die mit ihrem kleinen Bericht im Browserfenster erst verdeutlicht, wie viele Dienste sich im Web an unsere Fersen heften. Als ich das einmal eine Woche erlebt hat, war ich durchaus beeindruckt und auch aufgerüttelt. So gesehen bin ich um Software wie Ghostery froh. Nicht verschwiegen werden darf an dieser Stelle aber auch, dass es durchaus auch kritische Stimmen zu Ghostery gibt. So schreibt man bei Chip…

Ghostery gibt nur vor, sich dem Schutz der User vor Schnüffel-Attacken zu verschreiben. Denn gleichzeitig stellt der Hersteller seine Datenbank der Werbewirtschaft zur Verfügung. Wir raten deshalb vom Gebrauch des Add-ons ab. (Quelle)

… und rät stattdessen zu NoScript (für Firefox). Den geäußerten erdacht konnte ich durch Webrecherche nun nicht erhärten und auch der Umstand, dass Ghostery sich unter den von Mozilla ausdrücklich empfehlenen Plugins befindet, stimmt versöhnlich. Aber in der Tat muss man darauf vertrauen, dass Ghostery keine Daten weitergibt, wenn man den Haken bei der „Evaluation“ nicht setzt. Was außerdem bedacht sein will: Ghostery arbeitet mit einer Blacklist. Wer eine noch höhere Sicherheit habe will, der müsste mit einer Whitelist arbeiten.

Das Nutzen von Ghostery hat mir auch bezüglich dieses Blogs die Augen geöffnet. Ganze 14 Tracker habe ich mir hier mit der Shoutbox eingeschleppt – der Grund, warum ich die Shoutbox ersatzlos gestrichen habe. Und auch den Publicons ist es demzufolge an de Kragen gegangen – den auch hier versteckte sich der ein – oder andere Tracker.

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