Was kostet mich eigentlich eine Parteimitgliedschaft?
Vorweg: Ich bin nicht Mitglied in einer Partei. Aber einfach zum Spaß wollte ich mal gucken, was so eine Parteimitgliedschaft kostet und das Ergebnis will ich Euch in der Zusammenschau natürlich nicht vorenthalten. Die hier präsentierten Zahlen sind den Webseiten der Bundesverbände entnommen, einzelne Landesverbände können einen geringfügig abweichenden Beitrag erheben. Für die Unionsparteien habe ich die CSU, für die Piraten den LV Bayern berücksichtigt.
Die CSU
Bei der CSU kommt der Eintritswillige verhältnismäßig günstig davon. Der Basisbeitrag, den jeder zahlen muss, kostet 62 Euro 70 Euro im Jahr, wurscht, wie viel man verdient. Mit 5,83 Euro monatlich ist man dabei. Man kann freiwillig freilich mehr bezahlen, muss aber nicht. Es gibt noch zwei Leistungsbeiträge (von 120 bis 200 Euro). Teuer ist das wirklich nicht. Hier ist die Quelle.
Die SPD
Nicht so hundertprozentig transparent ist das mit den Mitgliedsbeiträgen bei der SPD. Der Mindestbeitrag – bis zu einem Einkommen von 1000,-/Monat beträgt 5 Euro, dann geht es tausenderweise in die Staffel. Ab 2000,- ist man mit 7,50 Euro dabei, ab 3000,- kostet die Parteimitgliedschafz dann 25,- Euro. Das gilt für das Nettoeinkommen. Zur Quelle hier entlang.
Die FDP
Bei der FDP setzen die Landesverbände den Beitrag selbst fest, zur Orientierung aber findet sich auf der allgemeinen Seite eine ungefähre Handreichung. Demzufolge zahlt man monatlich mindestens 8 Euro, ab 2601,- Euro 12,- Euro. Danach wird weiter gestaffelt: Von 18,- bis 24 Euro reicht der Monatsbeitrag. Quelle hier.
Die Grünen
Grün sein ist nicht ganz billig: Ein Prozent des monatlichen Nettoeinkommens ist der Mindestbeitrag, freiwillg darf man freilich mehr zahlen. Dies bestimmt man allerdings nach eigenem Ermessen. Quelle.
Piratenpartei
Quasi zum Discountpreis gibt es die Mitgliedschaft in der Piratenpartei. Zumindest in Bayern. 4,- Euro kostet der Beitrag monmatlich, wer mag, kann auch 1% des Monatsnettos überweisen. Hier die Quelle bei der Piratenpartei Bayern.
Alternative für Deutschland
Als ich dieses Posst ursprünglich verfasste, gab es die Alternative für Deutschland ja noch nicht. Auch wenn ich absolut kein Fan dieser Partei bin, so darf sie bei dieser Zusammenschau allein der Vollständigkeit halber nicht fehlen. Der Minimalbeitag der AfD beträgt 10,- Euro im Monat, man wird aber dringend aufgefordert, mehr zu berappen. Als Richtwert nennt die Partei 1% des Nettoeinkommens. Quelle hier.
Die Linke
Was die Linkspartei an Mitgliedsbeitrag verlangt, ist eigentlich untragbar. Wer dort Mitglied sein will, der muss verdammt tief in die Tasche grifen. Bei einem monatlichen Nettoeinkommen von nur 800 Euro sind 9,- Euro Mindestbeitrag fällig, wer 1400 Euro Netto hat, der muss mindestens 35 Euro monatlich blechen. Dazu kommt jeweils eine Mindestabgabe von 50 Cent für die Europäische Linke. Allerdings kann der Beitrag je unterhaltspflichtiges Familienmitglied um jeweils eine Stufe reduziert werden. Nichts desto trotz ist die Linke die mit Abstand teuerste Partei. Eigentlich ein Unding, wenn man sich vor Augen hält, dass gerdae die Linke sich für die sozial Schwachen einsetzen möchte. Quelle hier und hier.
Updates 07/2017
Hallo,
hier der Link zur neuen Mitgliedsbeitragstabelle der SPD:
http://www.spd.de/Partei/Organisation/70846/20120404_nl_beitragstabelle.html
Grüße
Markus
Bei der Linken ist das anders als du hier beschreibst. Die Linke schlägt vor ca. 4% des Monatsnettos monatlich zu bezahlen. Z.B. bei einem Einkommen von 1500 – 1700 netto = 45 Euro pro Monat. Klar ist das sehr teuer, aber gleichzeitig kann jedes Mitglied seinen Beitrag selbst festlegen und zahlen soviel es will. Sprich wer 5€ monatlich zahlen will, zahlt 5€ monatlich.
Der Beitrag der Linken ist falsch angegeben. Ohne Nachweispflicht kann sich jeder selbst einstufen, der Mindestbeitrag ist 1,50Eur. Nicht eben unmenschlich teuer.
Hier der Link zur Beitragstabelle der LINKEN. Transparenter geht es nicht.
http://www.die-linke.de/partei/dokumente/bundesfinanzordnung-der-partei-die-linke/beitragstabelle/
DIE LINKE finanziert sich übrigens weitestgehend selbst und nimmt keine Großspenden von Konzernen, Banken, Versicherungen und Lobbyisten an. Die wichtigste Einnahmequelle sind die Mitgliedsbeiträge.
Bezüglich die Linke: es steht in der Satzung, dass man sich dem eigenen Gehalt entsprechend einstufen muss. Quatsch, dass jeder die 1,50 zahlen kann. Klar, geht vermutlich, aber so gedacht ist es nicht. Aus den FAQ dazu:
Welche Pflichten habe ich als Mitglied?
Jedes Mitglied hat die Pflicht,
die Grundsätze des Programms der Partei zu vertreten und die Satzung einzuhalten,
die satzungsgemäß gefassten Beschlüsse der Parteiorgane zu respektieren,
regelmäßig seinen satzungsgemäßen Mitgliedsbeitrag zu bezahlen,
bei Wahlen für Parlamente, kommunale Vertretungskörperschaften und sonstige Wahlämter nicht konkurrierend zur Partei anzutreten.
Sumynona schreibt:
„DIE LINKE finanziert sich übrigens weitestgehend selbst und nimmt keine Großspenden von Konzernen, Banken, Versicherungen und Lobbyisten an. Die wichtigste Einnahmequelle sind die Mitgliedsbeiträge.“
Dafür nimmt die Linke sehr wohl Spenden von vermögenden Einzelpersonen an. So dass der Anteil der Spenden an den Gesamteinnahmen der Partei bei der Linken regelmäßig höher ist als bspw. bei der SPD.
Fun Fact: Die höchste Einzelspende in der deutschen Parteiengeschichte ging übrigens an die marxistisch-leninistische Partei Deutschlands…
Dafür hätte ich gerne Quellen gesehen…
Hallo…. Ich habe eine sehr wichtige Frage… Ich bin alleinstehende Mutter und mir liegt sehr viel daran das endlich mal etwas für diese Familien getan wird. Ob Mann oder Frau aber nie tut sich etwas. Hier lese ich die ganze Zeit die Partei möchte was ändern… Was spricht dafür? Ich würde gern einer Partei bei treten die auch ernsthaft was für Familien oder. Vorallem Alleinerziehenden bewirken möchten das am Monatsende auch mal etwas über ist, oder mal ein Urlaub im Jahr drin ist….
Sorry wenn diese Beträge bei den Linken stimmt, kann ich/wir diese nicht leisten da wir beide Rentner sind
Also, bezüglich der Beiträge der Linken habe ich mal mit dem LV Bayern korrespondiert.
Man gab mir zur Antwort, dass bei entsprechenden finanziellen Belastungen auch ein selbst ermessener Beitrag in Ordnung geht, den man gerne mit dem jeweiligen Landesverband abstimmen kann. Ich hatte das Gefühl, dass der „Basispreis“ schon in Ordnung geht, wenn man das begründen kann bzw. darum bittet.
@Undine Nun, jede Partei würde wohl von sich behaupten, eine gute Politik für Alleinerziehende zu machen. Die Entscheidung musst Du wohl oder übel selber fällen.
Habe mich gerade informiert:
Zur Parteimitgliedschaft bei der Partei Mensch Umwelt Tierschutz:
Die Finanzordnung sieht einen Mindestbetrag für Einzelmitglieder von 60,00 € und für Ehepaare von 100,00 € pro Jahr vor. Gerne darf jedoch natürlich auch mehr beigesteuert werden. Für alle, denen es nicht möglich ist, den regulären Beitrag zu zahlen, gilt der reduzierte Beitrag von min. 30,00 € pro Jahr.
Ein nicht erheblicher Faktor fehlt. Die Hälfte dieser Mitgliedsbeiträge bekomme ich Ende des Jahres über die Steuer wieder. Relativiert die Kosten der Partei Mitgliedschaft.
Ich bin der meinung das wir weit entfernt von einer demokratischen Regierung sind.Verfolge auch regelmäßig die Berichte von Frau Wagenknecht bei Facebook! Finde diese Berichte auch sehr demokratisch.Bin jetzt 76 Jahre alt und habe bisher noch keiner Partei angehört aber mich jetzt mit dem Gedanken beschäftigt unseren Koalitionsparteien einen Stein in den Weg zu legen und mich einer Partei anzuschließen die dem Gefüge wiederspricht und betrachte dafür nur die „Linke“als akzeptable Partei.Habe mich dann mal schlau gemacht wieviel Euro uns eine Mitgliedschaft monatlich kosten würde und war dann mehr als erstaunt und mußte feststellen das kann ich mir nicht erlauben.Denn wir haben 4 Kinder und so konnte meine Frau nicht arbeiten, bekommt wahrhaft monatlich 338,-Euro Rente und da sind mir die Beiträge einfach zu hoch. Sollte man da nicht mal von parteilicher Seite drüber nachdenken? Auf diesem Weg könnte die Linke mit Sicherheit an Zuwachs gewinnen oder?
Die Linke : https://www.die-linke.de/partei/grundsatzdokumente/bundesfinanzordnung/beitragstabelle/ selber nach schauen! bin Mitglied in der Partei 😉
Die Bemerkung untragbar ist nicht korrekt.
Da sich jedes „Mitglied“ selbst einstuft, ist der Betrag nicht exakt zu definieren.
In einer sozialen Gesellschaft tragen die Starken die Schwachen….und das ist gut so!
Engagement zum sozialen Frieden kostet halt mehr als ein Weissbier!
Also ich finde 65 € Mitgliedschaftsbeitrag schon hoch gemessen an einem Einkommen von 1900€. Ich wäre gerne Mitglied, aber da ich noch andere Verpflichtungen und einen Schwerbehinderten Partner habe, mit dem ich in einer teuren Stadt mit hohen Mieten wohne, sind 65€ ein Betrag, den wir in jedem Fall spüren würden.
Bevor ich 1 % meines Nettoeinkommens bezahle, um mich in einer Partei für die Allgemeinheit engagieren zu dürfen, spende ich lieber zweckgebunden!