Wirtshaus-Explorer: Tel Aviv-Jaffa in Eberhardshof
Vor gut drei Wochen waren wir im Restaurant „Tel Aviv-Jaffa“ zu Gast, dem laut eigener Webseite „ersten und einzigen israelischen Restaurant Nürnbergs“, das mit dem Claim „israelisch, orientalisch, aromatisch“ wirbt. Betritt man den Gastraum des kleinen, etwas abseits der Fürther Straße gelegenen Restaurants, so taucht man in ein ruhiges, aufgeräumtes Ambiente mit gedämpftem Licht ein – man kann sich sofort wohlfühlen.
Augenscheinlich ist das Konzept des Restaurants, eine kleine und wechselnde Karte bereitzuhalten, dafür allerdings jedes der Hauptgerichte frisch zuzubereiten. Auch die Bedürfnisse von Vegetariern und Veganern werden dabei berücksichtigt. Was angeboten wird und was auf den Tisch kommt, wird bereitwillig erklärt. Der Service ist freundlich und zugewandt, gleichzeitig zurückhaltend und verbindlich.
Als Vorspeise bestellten wir die „Sieben Köstlichkeiten“ mit Pitabrot, die in der großen Variante 34,- Euro kosten, die Einzelportion käme auf 14,- Euro. Neben Falafeln und Hummus wird auch hausgemachter Frischkäse mit Kreuzkümmel, ein kalter Hähnchensalat, ein orientalisch gewürzter Krautsalat oder beispielshalber auch ein pikanter Dip aus Petersilie und Olivenöl gereicht.

Vorspeisenplatte „Sieben Köstlichkeiten“
Zur Hauptspeise wählte ich von der kleinen Karte die Hähnchenschlegel. Die Würzung des Gerichts war wirklich beeindruckend. Komplex, ohne aber zu aufdringlich zu schmecken, kontrastierte sie die Soße auf deutlich herausschmeckbarer Basis von Limettensaft vortrefflich. Das Gemüse hatte einen auf den Punkt festen Biss, die essbare Blüte rundete die Kreation auch optisch stimmig ab. Schade, dass die Haut der Hähnchenschlegel so gar nicht kross (dafür aber saftig) und die jungen Kartoffeln noch reichlich fest waren.

Am Tisch wurde auch die hauseigene Gemüselasagne bestellt, die die Gäste ob ihrer Fruchtigkeit und Frische und ihrer subtilen Schärfe mit Begeisterung aufnahmen.

Gemüselasagne
Als Bier wird Ammerndorfer aus der Flasche ausgeschenkt, einwandfrei. Ich bin immer sehr dankbar, wenn in Gaststätten die allgegenwärtige Tucher-Monokultur durchbrochen und einer kleinen, qualitätvollen fränkischen Brauerei der Vorzug gegeben wird. Und das Helle aus Ammerndorf kann auf ganzer Linie überzeugen.
Die Weinbegleitung an diesem Abend war ein einfach ausgebauter Primitivo aus der italienischen Großkellerei San Marzano, selbstredend eine sichere Bank, wenn auch eine reichlich gewöhnliche Wahl.
Freilich bedarf es auch an dieser Stelle einige Worte, die zu schreiben durchaus schwerfällt und schmerzt. Wie viele andere jüdische Einrichtungen wurde auch das Restaurant Tel Aviv-Jaffa unlängst Opfer antisemitischer Straftaten, entsprechende Parolen wurden auf die Fassade geschmiert. Ich bin immer wieder angefasst und schockiert, dass ganz normales jüdisches Leben in unserer Heimatstadt scheinbar immer noch nicht selbstverständlich ist und ohne Angriffe stattfinden kann. Dass das Tel Aviv-Jaffa das einzige israelische Restaurant Nürnbergs ist, hat mich auch etwas verwundert, schließlich ist mit mehr als zweieinhalbtausend Mitgliedern die Israelitische Kultusgemeinde vor Ort recht groß. Ob man im Restaurant koscher essen kann, entzieht sich meiner Kenntnis, eigens geworben wird dafür nicht.
Mit einem Preis von im Mittel etwa 20,- Euro für das Hauptgericht ist das Tel Aviv-Jaffa sicher nicht ganz günstig, weder gemessen an der Portionsgröße noch der Raffinesse, um die sich aber sehr bemüht wird. Auf der Webseite wird ausdrücklich um Reservierung gebeten.
Tel Aviv-Jaffa, Spohstraße 16, 90429 Nürnberg. Telefon: 89 62 31 35.



Zum Hauptgang wählen wir Glasnudelsalat mit Koriander, Erdnüssen und Garnelen (12,50 Euro). Dieser Klassiker der thailändischen Küche wird oft scharf, in der Regel aber sehr scharf serviert – hier bekommt man ihn aber eben auch nicht scharf, sodass die angenehm säuerlichen Geschmackskomponenten aus dem Hintergrund treten können. Und so schmeckt der kühle Salat erfrischend und leicht.


Schnell waren die reservierten Plätze eingenommen, es sitzt sich gut und komfortabel im Tiflis. Die Servicemitarbeiterin hieß uns herzlich willkommen und führte uns ein wenig in die georgische Küche und ihre Besonderheiten ein. Die erste Getränkerunde beinhaltete Bier (ausgeschenkt werden Biere der Brauerei Tucher und deren Marke Grüner, das ist in Nürnberg ja leider Standard, georgisches Bier hätte ich ja auch mal spannend gefunden) und eine georgische Estragon-Linomade namens 


Besondere Erwähnung finden muss auf jeden Fall die Weinbegleitung, denn auch bei den angebotenen Weinen handelt es sich ausnahmslos um Tropfen aus Georgien, allesamt Naturweine, in landestypischen „Amphoren“ gereift, teils unfiltriert und geschmacklich etwas, das den Gaumen von Freunden fränkischen, italienischen, französischen oder spanischen Weins sicher herausfordert. Bei der Weinauswahl auf der Karte achtet man darauf, dass der Wein traditionell auf der Traubenschale mit Kernen und Stängeln in 
































