Brudal beinlich.
Ich habe mehrere gute Gründe, Kunde der Raiffeisenkasse zu sein. Das ist nur einer.
Nürnberg-Blog | Technik, Politik und (digital) lifestyle
Ich habe mehrere gute Gründe, Kunde der Raiffeisenkasse zu sein. Das ist nur einer.
60.000 Nürnberger Haushalte heizen mit Fernwärme. Diese Fernwärme muss – egal, ob man möchte oder nicht – vom Versorger N-ERGIE abgenommmen werden, die N-ERGIE ist hier also der Quasi-Monopolist. Und als solcher, das wissen wir seit vergangener Woche – führt sie sich auch auf.
Gerade Mieter sind Fernwärmekunden der N-ERGIE, gerade viele Mieter haben mit steigenden Mieten und Ausgaben rund um den Haushalt zu kämpfen. Nun aber lässt die N-ERGIE über die Presse verlauten, dass sie bereits ab dem 1. Oktober – also ab morgen – die Preise für Fernwärme um knappe 8 Prozent steigern wird. Entziehen kann man sich dem nicht.
Damit kostet die Megawattstunde ab nächsten Monat satte 68,43 Euro. Nun klingt eine Megawattstunde nach enorm viel, für die Fernwärme muss das aber in Relation betrachtet werden – wer zu zweit in ein einer nicht gut gedämmten Altbauwohnung auf 70m² lebt, wird – über das Jahr verteilt – locker diese Megawattstunde im Monat bilanzieren müssen. Damit trifft die Preissteigerung gerade Familien und Bedarfsgemeinschaften empfindlich. Neben der Preissteigerung ärgert mich insbesondere die Arroganz, mit der die N-ERGIE diese vornimmt:
Wie hoch die Preissteigerung in den letzten zwei Jahren tatsächlich ausgefallen ist, errechnete jüngst die Nürnberger Zeitung:
Mit dem aktuellen Sprung auf 68,43 Euro ergibt sich eine Preissteigerung von knapp 39 Prozent innerhalb von gut zwei Jahren. (Quelle)
Die N-ERGIE kann sich solch drastische Preissteigerungen freilich nur erlauben, weil der Kunde quasi keine Möglichkeit hat, den Anbieter zu wechseln. Gerade Menschen mit geringem Einkommen tragen die Belastung, in vielen Mietwohnungen – auch und besonders denen des sozialen Wohnungsbaus – wird mit Fernwärme geheizt. N-ERGIE und Stadt greifen mit den Preissteigerungen auch tief in die Sozialpolitik der Region ein, indem sie die Energiearmut befeuern. Dies mag manchen übertrieben klingen und Stammleser wissen, dass ich das Argument der Energiearmut im Kontext von Preissteigerungen hier noch nicht angeführt habe, auch wenn es keinesfalls neu ist. Aber angesichts sinkender Reallöhne müssen bei derart exorbitanten Preissteigerungen die sozialpolitischen Auswirkungen mitbetrachtet werden. N-ERGIE und Stadt Nürnberg, die Mehrheitseigner des Energieunternehmens ist, laden mit der Heizkostenexplosion Schuld auf sich.
Zu meinen liebstgehörten Sendungen im öffentlich-rechtlichen Hörfunk gehören Features. Jede der großen Anstalten hat einen entsprechenden Sendeplatz und so dürfen wir uns in Deutschland über eine Fülle und einen Reichtum höchstwertiger Hörbilder freuen – leider wird diese – ich sage bewusst Kunstform – oft verkannt.
Im Sommer nutzt der Bayerische Rundfunk mit seinem zweiten Programm den Sendeplatz, um Features vergangener Tage erklingen zu lassen, die sich maßgeblich aus Originaltönen speisen. Sechs Features aus sechzig Jahren Rundfunkgeschichte sind ausgewählt, drei habe ich bereits gehört, alle sind sie hörenswert, eines aber sticht durch seinen regionalen Bezug heraus: Es ist das Tonexperiment „Mit dem Mikrofon durch die Wand“ von Ralf Huwendiek.
1989 nimmt sich der Autor und Regisseur Ralf Huwendiek einen Stadtplan und zieht mit dem Lineal eine Linie von seiner Gostenhofer Wohnung zum Sinwellturm. Was diese Linie kreuzt, will er in guten 50 Minuten hörbar machen. Es klingt so einfach und ist in seiner Umsetzung doch so kompliziert, denn nicht jeder, der von der Linie „gekreuzt“ wird, will etwas sagen oder beitragen.
Huwendieks Feature ist keine Liebeserklärung, das Bild, das er malt, zeigt auch nicht durchgehend düstere Farben, es hinterlässt aber einen etwas faden Geschmack. Und es birgt einige Überraschungen:
Beispielsweise das Feature „Mit dem Mikrofon durch die Wand“ von Ralf Huwendiek. Er trifft auf seiner akustischen Wanderung durch seine Lieblingsstadt Nürnberg auf einen alten SS-Soldaten. Huwendieck begegnet dieser Nazi-Propaganda sehr geschickt, indem er sie anders behandelt als alle anderen O-Töne. Mehr möchte ich nicht verraten… (Quelle: BR)
Für jeden Nürnberger (aber nicht nur für Nürnberger) ein hörenswertes Stück Radio-, Zeit- und Lokalgeschichte. Wie war Nürnberg 1989 – und wie nah ist dieses damalige Nürnberg teilweise heute noch?
Gut, dass es das BR-Feature als Podcast gibt. So lässt es sich noch eine Weile nachhören, bis es (wann auch immer) mal depubliziert wird.
Hier gehts zur Audiodatei „Mit dem Mikrofon durch die Wand“.
Am gestrigen Mittwoch waren wir beim relativ neu eröffneten Block House am Nürnberger Hauptmarkt zum Mittagessen. Das war, mit Verlaub, nicht meine beste Idee und schlussendlich habe ich den Besuch in diesem Restaurant (Eigenbeschreibung) bereut. Um es zusammenzufassen: Was ich im Block House erleben musste, verdient meiner Meinung nach das Prädikat „kackdreist“ und für die mindere Speisenqualität scheinen mir auch die dort aufgerufenen Preise unangemessen. Aber der Reihe nach.
Block House ist eine Franchise-Kette, auf den Webseiten der BlockGruppe wird auch ganz offen von Systemgastronomie gesprochen. Ich hätte also ahnen können, was mich erwartet, aber ich habe es nicht geahnt.
Wir kamen am Mittag kurz vor zwölf – also zur besten Mittagessenszeit – im Restaurant am Hauptmarkt an und nahmen vor dem Haus Platz. Man sitzt recht schön am Hauptmarkt, die Stühle sind bequem und große Sonnenschirme spenden Schatten. Recht schnell kam die Bedienung, deren Service sich weniger durch Diskretion sondern mehr durch eine etwas überzogene, fast schrille – wie einstudierte – Höflichkeit auszeichnete. Wir bestellten Getränke und bekamen die Karte gereicht – aber nur die Hauptkarte, die Mittagskarte fehlte. Nun gut, man könnte meinen, dass dieses „Vergessen“ der Mittagskarte ein einmaliger Lapsus der Kellnerin sei – doch weit gefehlt! Während unseres Aufenthaltes im Nürnberger Block House mussten wir beobachten, dass keinem Gast von selbst die Mittagskarte gebracht wurde. Wer nach der Karte fragte, bekam sie aus dem Restaurant gebracht, wer nicht danach fragte oder von der Existenz nichts wusste, der hatte eben Pech. Dieses Verhalten hätte mir Warnung genug sein müssen – aber wir haben von der Mittagskarte bestellt. Auf dieser „Lunch Time“-Karte wurden unter der Rubrik „Wochengerichte“ sowohl „Drei kleine Rindersteaks – saftig gegrillt mit knackigem Pfannengemüse und einer Baked Potatoe mit Sourcream“ wie auch „Block Burger mit feinwürzigem Blattspinat und Kartoffel-Selleriepüree“ zu je 9 Euro angeboten. Nun, 9 Euro sind für ein Gericht von der Mittagskarte in meinen Augen schon ein ordentlicher Preis, aber es ist ein Steak House und als Nürnberger hat man sich an solche Preise in der Innenstadt ja fast gewöhnt. Also haben wir die beiden Wochengerichte bestellt.
Zu jeden der Gerichte wurde ein kleiner Salatteller gereicht, der Salat war frisch, das Dressing zwar fertig, aber durchaus schmackhaft. An Salat stelle ich persönlich keine so hohen Ansprüche, der ist nur nettes Beiwerk und da bin ich auch nicht übermäßig kritisch. Dass dieser einfache Salat das Beste sein sollte, was wir im Block House gegessen haben, hätte ich aber wirklich nicht gedacht.
Die drei kleinen Rindersteaks war vor allem eines: Klein. Wäre ich böse, so würde ich das als Fleischabschnitte bezeichnen (und hätte ich zu Hause ein Steak zubereitet, hätte ich Abschnitte dieser Größe dem Kater Ludwig verfüttert) aber ich bin nicht böse – belassen wir es also bei drei sehr kleinen Steaks. Zumindest haben sie in der Karte nicht gelogen – klein waren die Rindersteaks wie gesagt in der Tat. Die Ofenkartoffel war auch zu trocken, das fiel aber nicht so sehr ins Gewicht, weil die Kellnerin vorsorglich noch Sourcream nachgereicht hat und man der trockenen Kartoffel so wenigstens mit reichlich Soße beikam. Das Pfannengemüse war soweit ok, wenn man darüber hinwegsehen kann, dass es mehrheitlich aus Zwiebeln bestand. Wir konnten darüber hinwegsehen. Zu den Steaks muss noch gesagt werden, dass freilich gefragt wurde, wie diese gebraten werden. Der Wunsch: Medium-Rare. Das Ergebnis: Die Steaks wurden medium-Rare gebraten, weil sie aber so klitzeklein waren, kamen sie bereits völlig erkaltet auf den Tisch. Neun Euro.
Ich hatte ja, ihr erinnert Euch, noch den „Block Burger“. Den orderte ich nicht mit dem Kartoffelbrei – mir wurden Pommes angeboten. Dazu also der Burger und Blattspinat.
Vorweg allerdings eine Frage: Wie stellt Ihr Euch einen Burger vor?
Die Wikipedia definiert einen Burger wir folgt:
Ein Hamburger (auch kurz Burger) ist ein Weichbrötchen mit verschiedenen Belägen, das meistens als warmes Schnell- oder Fertiggericht verkauft wird. Hamburger werden hauptsächlich mit dem sogenannten patty, einer gegrillten Scheibe aus Rinderhackfleisch (einer Art Hacksteak) belegt und bilden den Standardartikel vieler Fast-Food-Ketten. (Quelle: Wikipedia)
Weichbrötchen mit verschiedenen Belägen und einem „patty“, das war bislang auch meine Vorstellung von einem Burger – und ich habe auch nie einen Burger bekommen, der diesem Minimalstandard nicht genügte – bis ich bei Block House „gegessen“ hatte. Nun, ich lasse an dieser Stelle einfachmal ein Bild sprechen (das es etwas gelbstichig ist, liegt am gelben Sonnenschirm, unter dem wir saßen, nichts desto trotz lässt sich gut erkennen, was sich das Block House erdreistete, mir um neun Euro auf den Teller zu legen):
Was sehen wir? Wir sehen einen Haufen TK-Pommes, einen Klacks Spinat (dazu später ein paar Worte) und das, was man bei Block House unter einem „Burger“ versteht. Burger (s.o.) waren für mich immer das ganze Ding, bei Block House wird nur das „patty“ geliefert.
Ich konnte es zuerst nicht fassen. Bei meinem Burger fehlte der Salat, die Tomatenscheibe, das Brötchen. Vor mir lagen TK-Pommes, der Spinat und ein Burgerpatty „ohne alles“. Ganz klar: Hier kann es sich nur um einen Fehler des Kochs handeln. Ich rief die Bedienung herbei und fragte höflich nach, wo denn der Rest meines Burgers sei. Nun musste ich mir sagen lassen, dass es da keinen Rest gibt. Der Burgerpatty, der da recht nackt auf dem Teller vor mir lag ist nach Definition des Block Houses – so wurde mir von der Kellnerin bestätigt – der komplette Burger. Ich war fassungslos. So etwas ist mir noch nie passiert. Wirklich noch nie im Leben! Das äußerte ich auch. Nun dozierte die Kellnerin etwas über die Geschichte des Burgers und dass der ursprüngliche Burger eben nur aus dem Hackfleischpatty bestand. Sie sagte es tue ihr leid und bedeutete mir, das so hinzunehmen. Ich sagte ihr, dass es mir mindestens genauso Leid tut, so einen Burger essen zu müssen. Dies – wen nimmt es Wunder – überhörte sie geflissentlich und verschwand.
Wir schreiben das Jahr 2013 und befinden uns in Nürnberg, gelegen im südlichen Teil der Bundesrepublik Deutschland. Ob in der Kupfersteinzeit oder zu Zeiten des amerikanischen Bürgerkriegs jemand mal den Burger ohne Brötchen und Salatblatt gegessen hat, interessiert mich nicht einmal am Rande. Wenn ich heute in ein Autohaus gehe und ein Auto bestelle, so wird mir ein komplettes Auto geliefert – mit vier Rädern, Motor, Getriebe, Fahrgastzelle, Radio und Rückspiegel. Man stelle sich vor, ich bestellte mir in der Mercedes-Niederlassung ein Auto und der Händler lieferte mir das Fahrgestell mit vier Rädern, einen Motor und sonst nix. Und man stelle sich vor, der Händler würde, gefragt nach dem Rest des Autos, zu schwafeln beginnen, dass man sich als autorisierter Mercedes-Händler selbstverständlich nicht mit nicht dem Standard entsprechend mit Fahrgastzelle, Rückspiegel und Radio liefert, sondern in der Tradition von Carl Benz stehend, so, wie man das für richtig halte. Denn schließlich hatte der Motorwagen von 1886 ja auch weder Fahrgastzelle, Rückspiegel noch Radio, wer wollte denn 2013 schon ein komplettes Auto? Pah. Man stelle sich das einmal vor…
Nun saß ich da vor meinem „Burger“. Nun gut, ich bin ja lernfähig und kann mich auf Neues einlassen. Ich probiere also den „Block Burger“. Ein Patty, das nach erschreckend wenig schmeckt. Dreimal biss ich auf Knorpel. Zur Enttäuschung gesellte sich schließlich Ekel. Die TK-Pommes waren soweit in Ordnung, nicht der Rede wert, der Spinat war zäh und lauwarm, nicht der Rede wert. Mein persönliches Fazit: Eine Speise, die bei mir Enttäuschung und Ekel hervorruft (Knorpel im Fleisch kann ich wirklich nicht leiden, da ist es vorbei!). Neun Euro.
Der Besuch beim Nürnberger Block House war für uns ein Fiasko und ich darf mit Fug und Recht sagen, dass ich in diesem Jahr noch nirgends so schlecht gegessen habe, wie im Nürnberger Block House. Ich will aber auch nicht verschweigen, dass die Interpretation des Burgers im Ausland wohl nicht gänzlich ungewöhnlich zu sein scheint. Ich ziehe hierfür wieder die Wikipedia zu Rate:
In der Mitte des 20. Jahrhunderts wurden beide Begriffe auf Hamburger oder nur Burger verkürzt. Während das englische Wort „hamburger“ auch für die verwendete Hackfleischsorte (mageres Rinderhack) oder für das nackte Fleischgebilde ohne Brötchen und weitere Zutaten stehen kann, ist im Deutschen immer der ganze Imbiss aus Fleisch und Brötchen gemeint. (Quelle: Wikipedia)
Ein Lapsus, ein interkulturelles Missverständnis zwischen Gewohnheiten in Deutschland und den USA? Mit Nichten. Wer die Webseite der Fa. Block House Restaurantbetriebe AG aufmerksam studiert, erfährt, dass im Jahre 1968 in der Hamburger Dorotheenstraße das erste Block House Restaurant von einem Herren namens Eugen Block eröffnet wurde. Ich muss an diese Stelleeinfach feststellen, dass Hamburg nicht New York ist und dass man seit dem Jahre 1968 in Deutschland tätig ist. Ich darf daher unterstellen, dass man nach etwa 45 Jahren Geschäftstätigkeit in der Bundesrepublik mit den hiesigen Gepflogenheiten vertraut ist.
Was ich im Block House erlebt habe, lässt sich einfach fassen: Ich sehe das Block House Nürnberg als ein lieblos geführtes Restaurant, in dem Speisen gereicht werden, die meinen Qualitätsansprüchen nicht im Ansatz genügen (und ich bin nun kein „Gourmet“ – ich bin mit einem einfachen, anständigen Essen sehr zufrieden). Die Preise hierfür empfinde ich als unangemessen hoch. Ich kann daher das Nürnberger Block House ausdrücklich nicht empfehlen.
Wie immer (öfter) einige Notizen über Bemerkenswertes der vergangenen Woche:
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*Warum ich hier auf die Wiki linke – nur damit nicht in Vergessenheit gerät, dass Lieb auch SPDler ist.
Wer trotz der Ferienzeit mit der VAG in die Arbeit will, der muss unter Umständen ordentlich Geduld und eine gewisse Frustrationstoleranz mitbringen. In diesem Jahr gibt es nämlich eine ganze Menge Sommerbaustellen.
Prinzipiell ist die Idee ganz gut: In der Zeit mit dem geringsten Verkehrsaufkommen – der Sommerferienzeit – geht die VAG wichtige Bau- und Sanierungsvorhaben an, was freilich nicht immer ohne Beeinträchtigungen laufen kann. Über die Informationspolitik der VAG lässt sich streiten und wer trotz Urlaubszeit mit den „Öffis“ zur Arbeit muss braucht Geduld und muss früher aufstehen.
Diese Zusammenstellung schreibe ich auch und besonders, weil ich mit der Informationspolitik der VAG nicht zufrieden bin. Ein Aushang an den betreffenden Haltestellen einen Monat vorher hätte sicher nicht geschadet. Aber auch den genauen Standort der Bedarfshaltestelle in Schoppershof konnte man mir gestern (!) bei der VAG auf telefonische Rückfrage nicht mitteilen.
Zwei ungünstige Faktoren fallen in diesem Sommer zusammen: Zum einen gibt es überraschend viele Baustellen und zum anderen ist die Hauptschlagader des Nürnberger Nahverkehrs, die U-Bahn, auf den Linien 1 und 2 betroffen.
Richtig heftig erwischt es all jene, die am Hasenbuck und der Frankenstraße die U-Bahn nehmen wollen, denn der Bahnhof Hasenbuck ist von heute bis zum 11. September komplett gesperrt. Der Ersatzbus E1 fährt von der Frankenstraße zum Hasenbuck im 12-Minuten-Takt. Infos zur Sperrung stellt die VAG in einem pdf zur Verfügung. Der Umbau am Hasenbuck trifft aber auch alle, die auf der U1 in Richtung Langwasser unterwegs sind – man kan nich einfach vo Fürth kommend (und retoure) durchfahren sondern muss an der Frankenstraße das Gleis wechseln. Das hat freilich auch Einfluss auf den Takt.
Zwischen Scharfreiterring und Messe werden ab heute für einen Monat ab 21 Uhr Kabel erneuert, was zu eingleisigem Betrieb führt.
Eine ähnliche Situation gibt es im Nürnberger Norden auf der Linie U2: Von heute bis zum 18. August ist der U-Bahnhof Schoppershof gesperrt und wird nur eingleisig durchfahren. Auch hier gibt es einen Busersatzverkehr mit der Linienbezeichnung E2, hier wird Schoppershof an den Nordostbahnhof im 10-Minuten-Takt angebunden. Auch der Takt von U2 und U3 ist wegen des eingleisigen Betriebs in Mitleidenschaft gezogen. Diese Art der Streckenführung habe ich heute mal ausprobiert, es klappt nicht ganz reibungslos – wer in Richtung Röthenbach unterwegs ist, kann bei der Überbrückung der Haltestelle wegen suboptimal ineinandergreifende und ausgedünnter Takte und der Fahzeit des Busses (allein auf der Äußeren Bayreuther Str. viel Verkehr und drei Ameln) bis zu 20 Minuten verlieren. Die VAG informiert auch hier mit einem pdf.
Und dann ist da noch die Straßenbahnlinie 4 – sie fährt von Thon bis zum Plärrer, wird vom Plärrer bis Gibitzenhof dann aber durch den Bus E4 ersetzt. Kanal- und Gleisarbeiten sind der Grund. Die Bauarbeiten beginnen heute und sollen bis zum 11. September fortdauern. Umgestiegen werden muss jeweils nur einmal am Plärrer. Fahrpläne und Infos – im pdf der VAG.
Schon fast komplex wird es zwischen Schnigling und Fürth rund um die Haltestelle Kurgartenstraße und Herderstraße. Hier wird die den Frankenschnellweg überspannende Kurgartenbrücke komplett überholt, mit der Konsequenz, dass sie von heute bis zum 11. September voll gesperrt ist (außer für Fußgänger). Weite Umleitungen und Fußwege sind in Kauf zu nehmen, die Haltestellen Herderstr. und Hans-Böckler-Str. werden gar nicht bedient. Info? Pdf.
Weitere Baustellen und Einschränkungen auf Buslinien und der Straßenbahnlinie 6 findet man auf der Webseite der VAG.
Nun, das alles ist nicht angenehm und leider auch nicht vermeidbar – man kann nur versuchen, dafür Sorge zu tragen, dass die Umleitungen so reibungslos wie möglich verlaufen. Der VAG sei hier ins Stammbuch geschrieben, dass ihne wirklich kein Zacken aus der Krone gebrochen wäre, wenn man die Kundschaft ein bis zwei Monate vorger gewarnt hätte (und nicht zwei Wochen vorher).
Und wieder ein kleiner Wochenrückblick…
Mit seinem Blogpost „Nürnberg und die Industriekultur“ vorgestern spricht mir Dirk Murschall zutiefst aus der Seele. Freilich hätte ich meine Gedanken zu seinem Post als Kommentar im immer empfehlenswerten Blog Sugar Ray Banister hinterlassen können – aber ich will das Thema hier aufgreifen – in der Hoffunung, dass es die Diskussion weiter beflügelt, wenn die auch blogübergreifend geführt wird.
Zuvorderst: Kritik an den Altstadtfreunden wird in unserer Stadt unverhältnismäßig stark geahndet. Als Wahlfranke bin ich immer wieder erstaunt, welche Lobby dieser Verein aufzubauen verstand und wie rigoros mit Kritik derer Aktionen über Gremien- und Parteigrenzen hinweg umgegangen wird. Das soll die Verdieste der Altstadtfreunde nicht schmälern, mir scheinen diese Verdienste aber in anderem Licht, wenn man sich ins Gedächtnis ruft, was alles auf deren Betreiben verhindert wurde.
Die Altstadtfreunde kümmern sich z.B. herzallerliebst um den Wiederaufbau und den Erhalt des historischen Stadtkerns der Nürnberger Altstadt und verteidigen ihn auch vehement gegen Modernisierungen wie z.B. den Umbau des Augustinerhofs durch Helmut Jahn. (Quelle)
Es ist mir kein treffenderer und glanzvllerer Euphemismus zu dieser Causa bekannt, danke Herr Murschall!
Nun aber zum eigentlichen Gegenstand – unserem Umgang mit jüngerer Architektur in Broudwoschdd-City. Es sind nicht allein die Abbrüche zu beklagen, die bereits geschehen sind – es ist zu warnen und aus diesen Fehlern zu lernen! Ein Objekt kann immer dann erhalten werden, wenn die Erkenntnis, das erhalten werden kann und muss auf den Willen zum Erhalt und der kreativen Umwidmung um Willen einer Weiternutzung trifft. Auch in Nürnberg lassen sich Beispiele finden, darauf gehe ich später ein.
Manchmal klappt es prima, manchmal drängt sich die Idee zur Weiternutzung förmlich auf. Und manchmal muss man sie suchen (und zum Finden bedarf es einer gewissen Kreativität). Die Kreativität vermisse ich im Nürnberger Stadtbild aber schon lange. Den „südpunkt“ finde ich ähnlich langweilig wie den U-Bahnhof Friedrich-Ebert-Platz. Nochmehr aber fehlt die Kreativität bei der Umnutzung. Wo interessante Konzepte entstehen, fehlt die Risikobereitschaft. Welch interessante Konzepte hat es für das Volksbad gegeben und was ist davon geblieben? Freilich muss man manchmal einfach auch das Portemonnaie aufmachen – das Volksbad hat über Jahrzehnte entweder Geld erwirtschaftet oder die Stadtkasse indirekt entlastet, nun muss nach 100 Jahren mal wieder richtig Geld in die Hand genommen werden. Und – auch wenn ihr mich dafür haut – es ist mir lieber, wenn sie wieder Technoparties im Volksbad machen, als wenn es still vor sich hingammelt. Die Technoparties haben dem Volksbad nämlich weit weniger Schaden zufügen können als die abwartende Haltung der Stadtoberen.
Und nun komme ich zu allüblichen centerm censeo, das die geneigte Stammleserschaft hier bereits kennt: Unsere Kinder (und unsere Nachfahren generell) werden uns für unseren respektlosen Umgang gerade mit der Architektur des 20. Jahrhunderts einestages verfluchen.
Wir opfern zuerst unsere geschichtsträchtigen Industriebaute dem Zeitgeist, der fehlenden Kreativität und den vermeintlich leerem Stadsäckel (für eine automatisch betriebene U3 hats ja auch gereicht). Bauten, die erhalten werden, fallen nicht selten einer unsensiblen Sanierung anheim. Inzwischen sind nicht nur Industriedenkmäler in Gefahr – bei den Diskussionen um einen neuen Konzertsaal für Nürnberg mache ich mir auch ernsthaft über die Meistersingerhalle Sorgen. Ich bin überzeugt: Hätten wir den neuen Konzertsaal bereits, so wäre die Meistersingerhalle warscheinlich schon den weg alles irdischen gegangen.
Als erstes fallen freilich Industriebauten der Abrissbirne zum Opfer. Dann aber auch Bauten wie das Fürther Parkhotel. Auf der andere Seite der Stadtgrenze schreibt Bloggerkollege Ralph Stenzel sehr treffend: „Abriß verpflichtet – Vom Krieg verschont, vom Stadtrat nicht“ – ich bin zu jung und zu weit weg von Fürth aufgewachsen, um dieser traurigen Bilanz eigene Erinnerungen entgegensetzen zu können und dennoch formiert sich vor dem inneren Auge ein verschwommenes Bild, um wie viel schöner geade die Fürther Innenstadt heute aussehen hätte können.
Nach nicht einmal dreißig Jahren ist das Fürther City Center mausetot. Wer sich heute durch die Seiten des Fürth-Wiki klickt, erfährt nicht nur um den problematischen Start des Projekts sondern auch um den Niedergang industriekulturell wertvoller Bauten en groß. Ob eine Reaktivierung des Centers gelingt, ist nicht sicher. Interessant auch, dass der einzig Aufrechte, der sich seinerzeit gegen das City Center stellte, Kommunist war.
Ich bleibe in Fürth: Ein Beispiel, wie sich vermeintlich obsolete Bauten sinnvoll und wirtschaftlich nutzen lassen, gibt das Ottoschulhaus. Nach dem Umzug der Realschule wurde das Schulgebäude saniert und neben chicen wie teuren Eigentumswohnungen entstand hier das großzügig angelegte und sehr sehenswerte Stadtmuseum. Ein anderes gefällig? Das Berolzheimerianum. „Schon wieder Kultur, soviel Kultur haben wir nicht wie Raum“, mögen nun Kritiker sagen – aber Sanierung und Betrieb des Berolzheimerianums geschahen und geschehen privatwirtschaftlich.
Dem Niedergang der Industrie im Nürnberger Klingenhof trotzt die Nutzng der Gebäude. Im „Ofenwerk“ sind heute Handwerksbetriebe und Werkstätten untergebracht, in der „Resi“ ist zum einen die Großraumdisko Rockfabrik und das Seminarzentrum der GRUNDIG AKADEMIE untergekommen, die alte Fensterfabrik Schlee ist nun ein Motor-Museum.
Ob in Nürnberg oder Fürth – wir betreiben Raubbau an unserer eigenen Geschichte. Und das ohne Not. Freilich ist der Erhalt des Quelle-Areals eine Herausforderung, aber der Erhalt von AEG war es auch (und er ist gelungen).
Es braucht nur mutige und weitsichtige Stadtväter. Was wäre Fürth heute, wenn man auf Walter Riedel gehört hätte? Was wäre der Augustinerhof heute, wenn nicht die Kniedlasköpf vom Altstadtverein alles verhindert hätten? Es ist diese Mischung aus Angst vor neuem und Mutlosigkeit, Altes zu bewahren, es ist die Angst, mutig eigene Konzepte voranzutreiben und sich gegen den Zeitgeist zu stellen, Denkmalschutz aktiv voranzutreiben und auch mal einen Investoren wieder vor die Tür zu setzen. Es ist der vermeintliche Populismus, der uns dieser Tage soviel städtische Identität kostet.
Im Januar habe ich ja noch spekuliert, dass der Ausstieg der RTL-Gruppe aus der Verbreitungsart DVB-T eine echte Schwächung dieser Technik mit sich ziehen könnte. Genau das deutet sich jetzt an. Ich will auch ein paar Sätze darüber verlieren, welche Probleme das grundsätzlich nach sich zieht.
Teltarif berichtet, dass der RTL-Ausstieg aus der Verbreitungsform DVB-T nun einen „Dominoeffekt“ nach sich zieht – der auch die Region Nürnberg treffen wird, denn der Meldung zufolge sollen hier nun auch die Sender Euronews, Channel 21 und Bibel TV die Segel streichen und die Verbreitung über Antenne einstellen. Am 1. August wird die Verbreitung der Sender der RTL-Gruppe via DVB-T auch im Ballungsraum München eingestellt, einen Zustand, den wir in Nürnberg bereits seit Ende 2010 kennen.
Ich mache jetzt, damit meine Bewertung dessen verständlicher wird, mal einen kleinen Exkurs zum Thema Digitalradio: Bevor es DAB+ gegeben hat, hatten wir seit Ende der 1990er Jahre schon den einfachen DAB-Radiostandard. Da von hat aber keiner Notiz genommen, denn DAB war zur damaligen Zeit echt suboptimal: Der Empfang war schlecht, meines Erachtens konnte sich DAB aber niegegen UKW behaupten, weil es nur wenige und unattraktive Sender im DAB gab. Das hat sich nun mit DAB+ deutlich geändert, damals aber brachte Digitalradio kein Bein auf den Boden. Nun zum digitalen Fernsehen: Das DVB-T überhaupt eine nennenswerte Verbreitung erfuhr, ist nach meinem Dafürhalten dem Umstand geschuldet, dass es nach einer zeitlich sehr engen Übergangsphase einen kalten switch off der analogen Programme über Antenne gab. Wer Terrestrik wollte, der musste sich eine Set-Top-Box kaufen – oder 24/7 Schneegestöber im Fernsehen gucken. Die Attraktivität von DVB-T war auch durch zusätzlich zu empfangende Programme gegeben. Bei uns gab es früher acht oder neun Sender über Antenne, mit DVB-T waren es zu Beginn weitüber 20 Sender. Ob die alle nun tolles Programm bringen oder nicht, ist erstmal egal – man hat die Auswahl. In den ländlichen Regionen, wo es nur drei Programme über Antenne zu sehen gab, brachte DVB-T immerhin ein Programmangebot von 12 öffentlich-rechtlichen Sendern mit sich.
Andersrum funktioniert das freilich auch: Je weniger Sender über eine Verbreitungsart empfangbar sind, desto unattraktiver ist diese, selbst wenn sie technisch ordentlich skaliert. Und wenn es dann auch noch Alternativen gibt, dann wankt irgendwann die ganze Plattform. Mit dem Weggang der RTL-Gruppe und dem Verschwinden der kleinen Sender – also dem, was Teltarif zu Recht als „Dominoeffekt“ beschreibt, dünnt sich die Senderliste der Antennenversorgten schon deutlich aus. Und mit jedemweiteren Ausdünnen springen Zuschauer von der Plattform ab. Und so muss gefragt werden: Gibt es Kreise, die an einer Schwächung von DVB-T interessiert sind? Wird DVB-T gerade „de-facto“ demontiert (je weniger Nutzer, je weniger Sender, je weniger Geräte im Handel, je weniger Innovation, je weniger Nutzer, je weniger Sender…)?
Freilich, so mag man sagen, gibt es Alternativen: Der Kabelanschluss ist der letzte analoge Verbreitungsweg (es gibt noch viele Leute, denen es wurscht ist, ob das Bildsignal analog oder digital übertragen wird). Und ein Satellitenempfänger übertrumpft das Breitbandkabel hinsichtlich der Auswahl, Qualität und technischer Möglichkeiten um Welten. In Verbindung mit einem schnellen Internetanschluss bleiben hier keine Lücken. IP-TV ist technisch gesehen auch nicht unattraktiv – aber sauteuer! Und DVB-T hat andere Qualitäten: Die erste ist, dass DVB-T der einzige Standard ist, der Fernsehen ohne Bindung an irgendein Kabel zulässt – theoretisch ist Zimmerantennenempfang grundsätzlich möglich und praktisch wird das auch in besser versorgten Gebieten genutzt – zum Beispiel für Zweitgeräte in Hobbyraum, Schlafzimmer oder Jugendzimmer. DVB-T ist eine für den Zuschauer günstige Technik, die Anschaffungskosten für den Empfänger sind überschaubar, die Wartungskosten für die Antenne sehr gering. Vorhandene Antennenanlagen lassen sich oftmals mit geringen Modifikationen (wenn überhaupt) weiternutzen. Damit steht DVB-T auch Menschen mit geringem Einkommen zur Verfügung. Terrestrik ist für die Radio- und Fernsehgrundversorgung die Technik der Wahl. Mehr als 8 Prozent der Haushalte sehen in Bayern terrestrisch fern. Das sind – heruntergebrochen bei der für Bayern angenommenen Einwohnerzahl von 12,6 Millionen immer noch mindestens eine Million Zuschauer, die auf diesem Weg versorgt werden. Das in Zeiten dahinbröckelnder Werbebudgets RTL und Co. auf einen Gutteil dieser Zuschauer zu verzichten bereit ist, wundert mich sowieso; mir drängt sich sogar der Verdacht auf, dass es sich hier um ein Muskelspiel handelt – dumm nur, dass das auf dem Buckel der Zuschauer passiert.
Kurz – wir brauchen DVB-T…
Es ist eigentlich nicht hinnehmbar, dass Privatsender dieses wirklich wichtige Stück Infrastruktur in Gefahr bringen. Cui bono? Klar: Einigen Privaten mag ich durchaus das Interesse unterstellen, Zuschauer zum Wechsel auf Übertragungsarten zu „überreden“, auf denen niederschwellig auch Pay-TV realisierbar ist (und das ist hier halt IP-TV, Kabel und Sat). Das Spannende ist auch, dass sich damit freilich ein Wechsel vom maßgeblich werbefinanzierten Privat-TV hin zum Pay-TV andeutet – mit der Gefahr, dass auf diesem Pay TV dann doch Werbung gesendet werden wird (wenn die Gier mal wieder gar keine Grenzen kennt). Das „Opfer“ könnte irgendwann DVB-T sein, denn derzeit ist Pay-TV der RTL-Gruppe via DVB-T nur in Stuttgart und Leipzig vorhanden, in der Fläche ist Pay-TV via DVB-T aber ohne jede Bedeutung. Die meisten Geräte sind auch gar nicht für die sog. Smartcards (die sich bei genauer Betrachtung als ziemlich dumme Karten erweisen – ich kann da nix smartes finden) vorbereitet und nur wegen der RTL-Gruppe wird kaum jemand sein Gerät tauschen. Insofern ist das bewusste Riskieren des „Dominoeffekts“ schon einefreche Aktion.
Nun fallen in Nürnberg also drei weitere Sender unter den Tisch. Beim Shoppingkanal Channel 21 und dem evangelikalen Bibel TV kann ich das noch verschmerzen, Euronews ist ein von mir zwar selten gesehener aber guter und wertvoller Sender. Ich selber hätte mit dem Wegfall von RTL und Co. und den kleinen Sendern gar nicht das große Problem, weil sich auch bei uns der DVB-T-Empfang aufs Schlafzimmer beschränkt und ich diese Sender ohnehin nur selten gucke. Ich bin mir aber völlig bewusst, dass der Wegfall von RTL für viele einen Verlust darstellt. Das könnte den Dominoeffekt weiter verstärken – zumindest mittelfristig. Und selbst die öffentlich-rechtlichen Sender werden sich irgendwann fragen müssen, ob eine Verbreitungsart unter faktischem Ausschluss der Öffentlichkeit noch von Rundfunkgebühren finanziert werden kann.
Was kann man dagegen tun?`Einfach weiter DVB-T nutzen und sich nicht erpressen lassen.
Ein Rant auf den SÖR? Wie originell. Das weiß ich selber, aber der Zorn muss raus. Und warum sollte so ein Blog nicht auch einmal der Seelenhygiene dienen.
Irgendwie rante ich jedes Jahr, hier habe es es mal mit einem Interview versucht, hier war ich gefrustet.
Der heutige Wintereinbruch kam nun wirklich nicht überraschend. Am Montag Abend fiel im Nürnberger Norden der erste leichte Eisregen, am Mittwoch Abend begann es schon ein wenig zu schneiden und auch der Wetterbericht von BR, NN und Wetterochs wussten von 5-10cm Neuschnee zu künden. Wir dürfen also nicht überrascht tun, auch der SÖR nicht. Was wir dafür heute frtüh auf den Straßen erleben mussten, war schlicht unmöglich. Um 8.30 Uhr war weder die Welserstraße noch die Äußere Bayreuther Straße geräumt oder gestreut. Die Oedenberger Str. und der Nordostbahnhof – eine Eisplatte.
Das inzwischen das Geld fehlt, während einer Winterperiode Nebenstraßen auch nur ein einziges Mal zu räumen, daran haben wir uns über die Jahre gewöhnt – in Johannis gleichermaßen wie in Schoppershof, Ziegelstein oder Rennweg. Das mittelgroße Straßen wie die Bessemerstraße oder am Klingenhof nicht mehr geräumt werden – wir sind ja leider bereits darauf eingestellt. Nun aber muss ich feststellen, dass selbst die Nürnberger Hauptverkehrsstraßen nicht mehr geräumt werden.
Heute morgen habe ich Radio Energy Nürnberg gehört – dort Warnungen vor Glätte überall. Überal? Nein, ein kleines gallisches Dorf namens Fürth hat schneefreie Straßen.
Warum kriegt es der SÖR inzwischen nicht mal mehr gebacken, die Nürnberger Hauptverkehrsstraßen bis um halb Neun zu räumen? Gut, Nürnberg hat – Delfinlagune, fahrerloser U-Bahn und einigem anderen Blödsinn mehr – über eine Milliarde Euro Schulden (Pro-Kopf-Verschuldung aus 2009 zum Vergleich – interessante Grafik, die ebenfalls Bände spricht), aber steuern wir nun wirklich auf britische Verhältnisse zu?
So geht es jedenfalls nicht weiter: Sanker, die sich vor dem Theresienkrankenhaus nicht gebremst kriegen, Auffahrunfälle, Schneckentempo auf den Hauptstraßen. 5cm Neuschnee und eine Stadt kriecht. Das kann doch nicht sein.