blog.fohrn.com

Und noch´n Wahlsong

Also eines sei den Sozialdemokraten mal locker zugestanden: Die JU macht denen in Sachen Wahlkampfmusik echt nichts vor. Das „Kanzlerschaft“-Video ist um Längen professioneller als das von der JU – in Stereo, HD und mit halbwegs vernünftiger Kamera- und Schnitttechnik.

Aber es ist mindestens so inhaltsleer und hohl wie der Song von der JU.

Und mich würde jetzt echt interessieren, ob das von der SPD-Werbeagentur stammt oder ob da irgend ein Juso-Ortsverein dran geschnippelt hat. Die netzzeitung weiß es nicht mit Sicherheit, hat aber bei twitter die Fährte aufgenommen. Die Köpfe hinter der Werbeagentur dementieren aber die Urheberschaft in den Kommentaren zum Post des ruhrbarone-Blogs. Nur ob die echt sind, kann auch keiner mit letztendlicher Sicherheit sagen. Und wirklich glauben tuts keiner…

Wird der 09er-Wahlkampf als der Wahlkampf von twitter und verirrtem Musikgeschmack von Ortsvereinsbands in die Geschichte eingehen?

Anm: Es ist schon verwunderlich, dass dieses Kanzlerschaft-Video immer wieder aus You-Tube fliegt und dann anderenorts wieder hochgeladen wird. Ich hab´ jetzt wieder ein neues verlinkt, weil der alte Link tot war… Sollte es wieder down sein, einfach bei Google-Video oder Youtube nach „kanzlerschaft“ suchen.

Nach der Bundestagswahl wird in Massen entlassen

An und für sich genommen ist es ein Skandal allererster Güte: Die Financial Times Deutschland meint beweisen zu können, was im Prinzip schon alle wissen – oder genauer: ahnen. Laut Bericht gebe es ein Stillhalteabkommen zwischen deutschen Managern und der Bundesregierung:

Die deutsche Industrie will Stellen im großem Umfang streichen – sobald die Bundestagswahl vorüber ist. Dann läuft das Stillhalteabkommen mit Berlin aus

Und so zitiert die FTD ihre Quelle:

„Deutschland ist momentan vor Veränderungen sicher. Aber nach der Wahl wird sich die Botschaft ändern. Das ist ganz normal“, sagte Hakan Samuelsson, Vorstandschef des Münchner Dax-Konzerns MAN.

Man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus…  Interessant ist aber auch: Ausser der FTD und twittertrends sowie fefe hat das Thema scheinbar niemand. Der Witz an der Sache ist: Ich glaub´ der FTD das Ding mit dem Stillhalteabkommen sogar.

Das hat man davon, wenn man SPD wählt…

Ich hab´ mich ja lange und erfolgreich davor gedrückt, was zu den Landtagswahlen zu schreiben. Nun gut, in Sachsen möchte ich wirklich nicht leben müssen: Es antizipiert sich eine schwarz-gelbe Koalition und dann haben die dort auch noch die Nazis im Parlament. Es gibt ja kaum schlimmeres (in Bayern haben wir zwar auch eine schwarz-gelbe Koalition – aber immerhin keine Nazis).

Wirklich leid tun mir auch die Thüringer. Dieser Christoph Matschie ist ja wohl auch das Letzte, was man sich wünscht. Er trat an, um Althaus abzulösen. Das hat er versprochen. Und nun? Nun verhandelt er mit der CDU. Warum lässt er das nicht? Wen es zur schwarz-roten Koalition kommt, dann hat Herr Althaus das Recht auf den Ministerpräsidentenposten. Nicht anders verhält sich das mit der Linken: Die stärkste Fraktion stellt den Ministerpräsidenten – Ramelow. Fertig.

Das Gezicke der thüringischen SPD ist extrem peinlich: Matschie will sich dulden lassen und unbedingt Ministerpräsident werden. Koste es was es wolle. Ob er sich nun von der CDU dulden lässt oder von der Linken und den Grünen ist ihm ganz offensichtlich wurscht.

Liebe Leute, die ihr SPD gewählt habt: Lasst das bitte bleiben – die SPD taugt nämlich nichts mehr. Und ein Obertaugenichts ist Herr Matschie. Der hat wohl nicht begriffen, dass die Linke (sic!) knapp zehn Prozent mehr nach Hause getragen hat als seine eigene Mischpoke. Und dann mit unter 20 Prozent noch große Töne spucken wollen? Peinlich, peinlich …

Jetzt meint Herr Matschie wohl, dass er einen kleinen Erpressungsversuch starten und die CDU gegen die Linke ausspielen kann. Frei nach dem Motto: Wenn ihr nicht mit mir koaliert, dann steig´ ich halt mit der Gegenseite ins Bett. Wir werden sehen, ob einer der beiden Parteien so machtgeil ist, dass Matschie damit durchkommt. Arme Thüringer, so einen Matschie habt ihr echt nicht verdient!

Die CDU/CSU ist super, weil …

(Hint für alle Trottel: Satire!! Viele Argumente wurden Fefes Blog entnommen.)

Arbeitszeugnis – so scheiße finden die Leute die große Koalition wirklich

Die Zeitung „Die Welt“, herausgegeben im Axel-Springer-Verlag ist nun wirklich kein progressives Meium. Und so ist es kein Wunder, dass die Leserschaft der „Welt“ wohl eher in der konservativen Ecke zu suchen ist.

Um so mehr wundert mich, warum dann die Regierungsarbeit der Politiker unserer ach so tollen großen Koalition derart desaströs abschneidet:

Kann es sein, dass selbst die konservative „Welt“-Leserschaft keinen Bock mehr auf die große Koalition hat? Note 4,4 für Frau Merkel – und das ist die Bestnote (sic!). Gesundheitsministerin Schmidt ist nur um Haaresbreite an der Sechs vorbeigeschrammt – man bedenke: Dieses Ranking bildet Schulnoten ab – und zwar deutsche, nicht schweizerische!

Wer der „Welt“ auch mal die Meinung sagen möchte, kann das hier tun.

Videopodcast zur Interviewvermeidung?

Der wohl größte publizistische Coup unserer im großen und ganzen eher drögen, etwas altbackenen und rückwärtsgewandten Bundeskanzlerin ist das Ding mit ihrem wöchentlichen Videopodcast. Quasi jedes Medium zitiert aus diesen in der Regel sterbenslangweiligen Paarminütern. Ich würde gerne wissen, wie viele reale Interviews mit kritischen Fragen sie sich damit gespart hat (den bei Interviews macht sie eine nicht wirklich gute Figur).

Es ist aber auch schon ein ekelig Ding, dass es wirklich viele „Journalisten“ gibt, die, anstelle der Frau Fragen zu stellen, einfach am Schreibtisch sitzebleiben und aus diesem Podcast-Ding zitieren. Auch große öffentlich rechtliche Radiostationen (dieser Diss geht im besonderen an B5 aktuell) und überregionale Tageszeitungen.

Schämt Euch!

Ulla Schmidt reißt die SPD ins Umfragietief

Tiefer kann man nicht sinken – im besten Wortsinne. Eigentlich soll ja Wahlkampf sein, doch die SPD führt keinen Wahlkampf sondern eine Negativkampagne – gegen sich selbst. Und prompt kommt die Quittung: Die aktuelle Umfrage des „Stern“ sieht die SPD bei mageren 20 Prozent – schlimmer gehts kaum noch.

Und dann diese leidige Dienstwagengeschichte. Bislang war es mir eigentlich zu blöd, darüber was zu schreiben. Frau Schmidt ist so inkompetent, da fällt die Sache mit dem geklauten Dienstwagen wirklich nicht mehr ins Gewicht. Aber nachdem die Autovermietung Sixt sich entschlossen hat, Frau Schmidt als Werbeträger herzunehmen, kann ich mir nicht verkneifen, hier etwas darüber zum Beste n zu geben – nämlich einen Screenshot der Kampagne:

Patsch! Der hat gesessen. Das Volk feixt. Und mit was? Mit Recht.

Und dann diese Sache mit dem Bild der befreundeten Künstlerin… Genau so legal wie die Sache mit dem Dienstwagen, genau so instinktlos und genau so typisch.

Wen nimmt es Wunder, dass die SPD keinen Fuß mehr auf den Boden bekommt? Mittlerweile muss ich aber feststellen, dass Frau Schmidt gar nichts mehr zu blöd zu sein scheint:

Worum geht es? Mitglieder der Jungen Union Wendelstein wollten was gegen das Koma-Saufen tun. Dabei haben sie sich nicht besonders geschickt angestellt (war was anderes zu erwarten?): Im Dorf war Kirchweih. Und um der ländlichen Sauforgie zumindest unter den Jugendlichen Einhalt zu gebieten hat man kurzerhand Plakate gegen Komasaufen von der Webseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (gehört zum Verantwortungsbereich welcher Ministerin? Klar, Ulla Schmidt) heruntergeladen und fix mit dem eigenen „JU“ – Logo versehen. „Mit fremden Federn schmücken“ nennt man das – war aber für einen guten Zweck. Die Quittung folgte auf dem Fuß: Abmahnung, dreizehnhundertundeinpaarzerquetschte Euro bei einem Streitwert von 50k-Euro (bissl viel Streitwert für eine Dorf-Kerwa und eine handvoll Plakate, was meinen Sie, Frau Schmidt?).

Der Bayer kennt stillosen Politiker-Filz. Man assoziierte mit diesen Umständen hierzulande Namen wie Strauß, Tandler oder Streibl. Frau Schmidt kann das besser: Sie wird bei stillosem Politiker-Filz bundesweit assoziiert. Reife Leistung, die mit satten 20 Prozent belohnt wird.

Diese SPD war schon vor Ulla Schmidt unwählbar und bei dem „Kompetenzteam“ von Steinmeier wird sie es wohl auch bleiben. Das haben die Wähler inzwischen sogar begriffen. Nur: Warum rettet man nicht die wenigen Prozente, die noch zu retten sind und legt Frau Schmidt den Rücktritt nahe? Warum wartet man die Bundestagswahl ab? Wahrscheinlich, weil´s eh schon wurscht ist.

1 2