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Täuschend echte Amazon-Phishing-Mail (MacBook).

Kurz – aber heftig – bin ich heute zusammengezuckt: In meinem E-Mailpostfach fand ich eine Mail von bestellung@amazon.de, in der mir mitgeteilt wurde, dass ich ein Apple-MacBook gekauft hätte.

„Schock!“, so dachte ich mir, „Da hat jemand deinen Amazonaccount gehackt und nun bekomme ich einen Tausi abgebucht und das MacBook wird irgendwo in die hinterste Walachei geliefert. Die Mail sah auf den ersten Blick wirklich täuschend echt aus (zumindest ohne vorgeladene Bilder, das habe ich in meinem Mailprogramm Thunderbird standardmäßig deaktiviert).

amazon_phishing

Hier der Screenshot – ein Klick auf das Bild vergrößert es.

Normalerweise reagiere ich auf sowas eher gelassen, diesmal aber habe ich mich bei Amazon eingeloggt und geguckt, ob irgendwas bestellt oder bestellt und storniert wurde – zum Glück nicht. Ein Telefonat mit Amazon ergab folgendes: Derzeit sind einige gut gemachte Phishingmails im Umlauf, bei denen Kriminelle versuchen, an Login-Daten zu Amazon-Konten zu kommen. Man darf bei dieser Mail NICHTS anklicken – einfach die Mail löschen (und sicherheitshalber das eigene Amazon-Konto kontrollieren). Wer dennoch was geklickt hat und möglicherweise sogar dann seine Zugangsdaten eingegeben hat, kann sich auch über die Webseite von Amazon zurückrufen lassen.

Einen kleinen Hinweis, dass die Mail nicht von Amazon ist, findet man übrigens in der Anrede: Amazon begrüßt seine Kunden nicht mit „Sehr geehrte/r“ sondern wesentlich eleganter mit „Guten Tag“.

Übermorgen: OpenUp-Camp

Eigentlich nicht vorstellbar, dennoch kann es ja sein, dass es jemand übersehen hat und daher noch einmal der Hinweis:

openup-camp

Übermorgen geht es mit dem ersten OpenUp-Camp los. Worum soll es beim Camp gehen?

Beim OpenUp Camp treffen im Unkonferenz-Stil drei Tage lang Unternehmen und Organisationen auf innovative Technologie- und Gesellschaftsthemen. Von Big Data über Creative Commons, Open Education, Open Hardware, Gamification oder Mobile First bis hin zu Open Innovation oder Quantified Self sind die Themen digital geprägt und in einzelnen Sessions leicht zugänglich aufgegriffen.

Wer also noch keine Karten hat, klicke sich gleich mal welche!

Scroogled.

Wer sich an die Zeiten erinnert, als man vermittels Nachinstallation irgendwelcher third party-Software Microsoft Windows XP das „Nach hause telefonieren“ abgewöhnen musste, wird wohl ein etwas seltsames Gefühl ob der aktuellen „Scroogled“-Aktion aus dem Hause Microsoft verspüren – aber das Ganze ist kein Fake: Microsoft verkauft derzeit Anti-Google-Mercandising.

scroogled

Der Microsoft-Shop hat in der Tat einige Shirts und ein Basecap, dessen Motive einen durchaus scharfen Angriff auf Google darstellen. Ich vermerke das hier nur, weil ich es zum einen witzig finde und zum anderen zugeben muss, dass Microsoft aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat und in Sachen Datenschutz ein wenig besser unterwegs ist als noch vor zehn Jahren. Nichts desto trotz: Wenn Microsoft und Google sich prügeln, dann kann es nur Gewinner geben!

Freifunk.

Es muss um das Jahr 2004 gewesen sein, als mir ein guter Freund erzählte, dass er ein offenes WLAN betreibt. Ich habe ihn damals gefragt, ob er das nicht für risikoreich hält, schließlich könne dann ja jeder mit seinem Internetanschluss machen, was er wolle. „Na und? Sollen sie doch.“ war seine Antwort, die mir noch gut erinnerlich ist. Er hat diese Ansicht im Lauf der Zeit freilich überdacht, aber zum damaligen Zeitpunkt hatte er schlicht recht – sog. „Urheberrechtsverstöße“ wurden weiland kaum geahndet und mit meiner Frage hatte ich seinerzeit auch eher volksverhetzende Nazis als filesharende Kiddies im Hinterkopf.

2004, ich installierte gerade ein Sandisk-WLAN-Dongle in den SD-Kartenslot meines Qtec 2020, gab es viele offene WLANs. Wer unterwegs Internet brauchte, musste zwar suchen, wurde in der Regel aber auch fündig. Diese Zeiten sind vorbei: Das liegt im Besonderen daran, dass es eine „Störerhaftung“ gibt, der zu Folge man bei Rechtsverstößen über den eigenen Internetanschluss auch dann haftbar gemacht werden kann, wenn man sie nicht selbst begangen hat, den Internetanschluss aber zur Verfügung stellte. Besonders Abmahnanwälte – dieses Unwesen hat sich inzwischen zur Industrie gemausert – nutzen diese steinalte Gesetzesregelung, um ihr Geschäft voranzutreiben. Und so wurden landauf, landab, die WLAN-Netze gesichtert, um nicht Gefahr zu laufen, Opfer von Anwälten und Contentmafia Film- und Musikindustrie zu werden.

Ich möchte freien Internetzugang und ich kann teilen.

Dabei hatten viele Menschen kein Problem, ihr Internet via WLAN mit anderen – oft völlig Unbekannten – zu teilen. Der Grund hierfür ist, dass es Flatrates gibt, bei denen der Datenverbrauch pauschal abgegolten ist. Und so ist es ja auch bei mir: Von meiner 18 MBit-Anbindung bleiben realistisch 12 bis 14 MBit übrig – eine Bandbreite, die ich selbst dann nicht ausschöpfen könnte, wenn ich mir HD-Videos streamen würde und gleichzeitig Internetradio läuft und jemand surft. Für die Nachbarschaft bleibt immer noch ein Slot, das ist gar kein Problem. Ich kann mein Internet also mit anderen „teilen“ (echtes Teilen ist das ja nicht – mir fehlt ja hinterher nix bzw. ich habe am Ende ja nicht weniger – ich gebe halt was ab) und würde wahrscheinlich noch nicht mal was davon merken. Und wenn ich schlafe oder auf Arbeit bin, schon gar nicht.

Es ist wie mit einem Garten mit Apfelbäumen, die tragen und tragen. Ich esse Äpfel, verarbeite sie zu Kuchen, koche Mus und presse den Saft aus. Aber ich kann den ganzen Reichtum der Bäume gar nicht für mich allein gebrauchen. Jeder, der Äpfel will, soll kommen und nehmen, soviel er essen kann – bis nichts mehr da ist.

Nun habe ich leider keinen Garten – aber ich habe DSL 18000. Und ich kann „teilen“. Und ich freue mich, wenn andere teilen: Im Straßencafé ist offenes WLAN eben so gerne gesehen wie an der Bushaltestelle oder im Wartezimmer des Arztes. Orte, die dadurch mit Internet versorgt werden könnten, indem Bürger ihr WLAN öffnen und anderen etwas von ihrer Bandbreite abgeben. Aber auch meine privaten Gäste haben sich schon mehrfach über Internet gefreut. Denen habe ich dann das Passwort gegeben – aber wäre es nicht viel schöner, einfach sagen zu können: „Willkommen – logg´ Dich ein!“?

Und dann gibt es da die Leute, die aus anderen Gründen auf freies Internet angewiesen sind: Der Schüler, der Student oder der Azubi, der einfach aufs Geld schauen muss und sich kein armdickes DSL leisten kann. Derjenige, dessen Lebensplanung es einfach nicht zulässt, sich mit einem Festnetzvertrag zwei Jahre an einen Anbieter zu binden. Der Geschäftsreisende, der nur ein paar Tage in der Stadt ist, der Hartz-IV-Empfänger, dem die zwanzig Euro im Monat für Internet wehtun. Oder auch einfach nur der Passant, dessen monatliches Mobilfunk-Internet-Volumen gerade aufgebraucht ist und der sich freut, mit einer Geschwindigkeit surfen zu können, die nicht an die Anfangstage der Modems gemahnt. All das wäre kein Problem, gäbe es nicht diese beschissene Störerhaftung.

Freifunk ist mehr als eine elegante Lösung für offenes WLAN – Freifunk ist ein Bürgernetz

Nicht allein ich bin vom Wunsch beseelt, freies Internet zu haben und anzubieten. Lane und Drucker beschrieben die Wissensgesellschaft bereits in den 1960er Jahren. Was beide nicht auf dem Zettel hatten, wusste Marx allerdings schon hundert Jahre zuvor: Technisierung von Wissen dient dem Machterhalt und der Verteidigung derer, die er seinerzeit als Bourgeoisie bezeichnete – den Kapitalisten. Es ging hierbei aber nicht um die Art des Wissens sondern vielmehr um deren (Nicht-)Zugänglichmachung. Heute stimmt die Analyse noch immer – allerdings möchte man in unseren Tagen Marx entgegenen, dass Technik nicht nur den Zugang zu Wissen verhindern sondern ihn sogar erst in der Breite ermöglichen kann, was auch und besonders für das Internet gilt, da hier die Technik nicht allein den Distributionskanal darstellt sonden auch denen das Anbieten eigener (Wissens-)Inhalte ermöglicht, denen die klassischen Distributionsmittel nicht zur Verfügung stehen. Wer eine echte Wissensgesellschaft möchte, muss dafür Sorge tragen, dass Wissen ohne große Hürden für alle zugänglich ist und dass jeder Wissen zugänglich machen kann. Diese Demokratisierung benötigt eine funktionsfähige Infrastruktur, die das Internet sein kann. Der Schönheitsfehler an dieser Betrachtung ist freilich, dass der Internetzugang nicht selten in Händen derer liegt, die sich für den Erhalt der alten Strukturen positionieren. Die Zensur des Internets in China oder dem Iran, die Drosselung des Internets durch einige Provider in Deutschland oder die flächendeckende Internetüberwachung durch die NSA in den USA und Europa sind nur drei Beispiele, die belegen, dass im Internet nur das passieren kann, was den Besitzern und Kontrolleuren dieser Infrastruktur gefällt. Freies Internet ist mehr als Produktionsmittel, Wissen ist mehr als Produktivvermögen.

Das Wissen um diese Mechanismen ist keinesfalls neu, neu ist aber, dass Bürger nunmehr in die Lage versetzt werden, dieser Entwicklung zu trotzen, indem sie gemeinschaftlich eigene Infrastrukturen aufbauen können. Damit nehmen Sie einen kleinen Teil dessen, was Provider als Internet anbieten, in eigene Hände und gestalten ein entsprechendes Netz selbst – ohne Störerhaftung und mit freiem und unzensierten Internet. Jeder kann einen kleinen Teil zu diesem Netz beitragen und jeder ist für diesen kleinen Teil selbst verantwortlich. Freifunk nennt sich die Technik und die bürgerschaftliche Initiative, eine freie Netzinfrastruktur freiwillig und im Ehrenamt aufzubauen. Frei, weil es hier keine Abhängigkeiten von Industrie und Wirtschaft gibt, Funk, weil das Netzwerk auf WLAN-Basis aufgebaut wird. Manche Freifunker organisieren sich in Vereinen, manche Freifunker kommen einfach so zusammen. Sie basteln an einem Netz, mit dem man nicht nur Internet durchreichen, sondern auch eigene Dienste anbieten kann.

Wie funktioniert das?

Wer sich einen WLAN-Router in die Wohnung stellt, der verbindet damit in aller Regel Notebook, Desktop-Computer oder Tablet, aber auch z.B. neuere Fernsehgeräte und Radios mit dem Internet. Prominenteste Funktion dieses Routers ist also, über eine (kurze) Funkstrecke mehrere Endgeräte mit Internet zu versorgen. Diese Router können aber viel viel mehr. Werden sie mit einer speziellen Software versehen, so können diese Router sich auch gegenseitig erkennen und neben der Internetverbindung ein Maschennetz herstellen, in dem jeder einzelne Router weiß, wo die anderen stehen und wie sie erreicht werden. Internetverkehr besteht aus kleinen „Datenpaketen“ und die Router machen untereinander aus, wie die Pakete am besten von A nach B kommen. Da die Router untereinander wissen, wo sie sind und wer gerade „online“ ist, heilt sich das Netz bis zu einem gewissen Grad selbst: Kann ein Paket nicht den direkten Weg von A nach B nehmen, weil auf diesem Weg ein Router ausgefallen, ohne Strom oder kaputt ist, so wird automatisch ein „Umweg“ errechnet.

Das Netz ist dezentral aufgebaut – es kann selbst dann funktionieren, wenn einige Router ausfallen. Über diese Router kann jeder Netzteilnehmer Dienste anbieten, so z.B. FTP, Streaming Media, HTML-Seiten, man kann aber über dieses Netz auch chatten und sogar telefonieren, ohne im Internet zu sein. Dies bedeutet auch, dass jeder einen Netzknoten unterhalten kann, auch dann, wenn er kein Internet zur Verfügung hat. In diesem Fall genügt es, wenn man in der Nähe eines anderen Router ist, dessen Signal empfangen werden kann. Es gibt aber auch Gateways ins Internet. Damit die Routerbetreiber keine Angst vor der Störerhaftung haben müssen, geht der Router aber nicht über den DSL-Anschluss direkt ins Internet sondern über ein sog. „Tunnel“ (virtual private network) und der Internetverkehr läuft über Länder, in denen es keine Störerhaftung gibt. Das sind gar viele, denn den Unsinn mit der Störerhaftung kennt nur und allein der deutsche Gesetzgeber. Dieser Weg wird unter anderem von der fränkischen Freifunk-Community ergriffen, die sich über Spenden freut, weil der Betrieb dieser VPNs kostenpflichtig ist. Dieser Weg bietet ein gutes Maß an Rechtssicherheit für die Freiwilligen, die einen Router betreiben, da der Internetverkehr über den Anschluss des Freifunkers verschlüsselt ins Ausland übertragen wird, wo die Störerhaftung nicht greift (weil sie nicht existiert). Andere Communitys setzen auf einfache Filtertechnik in den Freifunk-Routern, die verhindern soll, dass besonders Filesharer das Netz und die Rechtssicherheit des Freiwilligen belasten. Das ist ein gangbarer Weg, aber dahingehend unattraktiv, dass hier der Router immer mit der aktuellsten Software versehen werden muss und dass man somit nicht einhundertprozentig freies Internet liefert. Ein zusätzlicher Tunnel verbindet diejenigen Freifunk-Router miteinander, die ihre Signale nicht gegenseitig sehen können. Wenn ich über meinen Router A einen Dienst bereitstelle und Router B und C diesen Router direkt sehen können, Router D aber nicht und ein Nutzer will den Dienst über Router D abrufen, so kann diese Strecke über das Internet überbrückt werden, wenn einer der Router A, B oder C mit dem Internet verbunden ist.

Wie mache ich bei Freifunk mit und was kostet das?

Um einen Beitrag zur Erweiterung des Freifunk-Netzes zu leisten, bedarf es eines Routers. So ein Router kostet heute zwischen 15 und 50 Euro, je nach Modell. In der fränkischen Community erfreut sich das Gerät  TL-WR741ND großer Beliebtheit, der Router kostet, wenn man ihn günstig kauft, keine 17,- Euro, er bringt eine ordentliche Antenne mit und wenn man es braucht, dann kann man eine bessere Antenne anschließen. Außerdem hat der Router einen recht geringen Energieverbrauch, wenn man etwa fünf Euro Stromkosten pro Jahr rechnet, kommt man gut hin. Ich habe mittlerweile drei dieser Router laufen, keiner davon wird auch nur merklich warm. Diesen Router nenne ich jetzt aber nur mal exemplarisch, unterschiedliche Communitys nutzen unterschiedliche Gerätetypen.

Die Software, die man für den Router braucht, ist quelloffen und frei verfügbar. Sie kann auf den Seiten der jeweiligen Community heruntergeladen werden. Die Software muss nun auf den Router übertragen werden und ersetzt die werkseitige Software. Dabei erlischt die Garantie. Das muss man in Kauf nehmen. Manche Software lässt sich einfacher einspielen, für andere ist Fachwissen vonnöten. Gerne aber hilft jemand von der Community.

Der Kontakt zu Freifunkern aus der Gegend lohnt immer – schon um festzustellen, ob man das Netz mit einem bloßen Router erweitern kann oder ob es einer Verbindung ins Internet via Flatrate bedarf. Man erfährt viel über Technik und wird über die Entwicklungen auf dem neuesten Stand gehalten. Freifunker tauschen sich über spezielle Mailinglisten aus, die man abonnieren kann.

Die Kosten für den Unterhalt eines Freifunk-Knotens sind überschaubar – wenn der Router gekauft ist, fällt der Stromverbrauch kaum mehr ins Gewicht. Aber man sollte sich auch überlegen, regelmäßig einen kleinen Betrag an seine lokale Freifunkgruppe zu spenden, denn VPNs kosten Geld und die Gruppe muss manchmal auch gemeinschaftlich Hardware anschaffen, um besonders exponierte Punkte in der Netzstruktur auszustatten.

Meine persönliche Motivation

Ich möchte noch kurz darlegen, warum ich mich für Freifunk engagiere: Ich bin der Meinung, dass zur Grundversorgung der Zugang zur Gesundheitsversorgung, Wasser, einer adäquaten Wohnung, Strom, Heizung und Bildung gehört. Hierzulande gibt es zudem höchstrichterliche Urteile, die Rundfunk in die Grundversorgung rechnen. Obschon die Politik eine mehr oder minder sinnvolle Breitbandstrategie beschlossen hat, kann der Zugang zu freien Netzen noch nicht als selbstverständlich betrachtet werden – ich will aber meinen Teil dazu beitragen, dass das gelingt. Die in diesem Bereich unternommenen Initiativen seitens des Staates sind mir persönlich viel zu eng am Leistungs- und Produktportfolio der Kommunikationsindustrie und den Dienstleistern orientiert. Ich wünsche mir eine Grundversorgung mit Internet, die nicht dem Diktat der Wirtschaft sondern den Bedürfnissen der Menschen genügt. Auch Menschen mit geringen finanziellen Möglichkeiten, mit wenig technischen Kenntnissen sollen auf das Internet zugreifen können und sich beteiligen. Ich wünsche mir Netzneutralität und ein zensurfreies Internet. Die Nutzung des Internets soll für jeden rechtssicher und jederzeit möglich sein. Das Nutzungsverhalten darf nicht kontrolliert und protokolliert werden. All dies ist derzeit nur teilweise oder gar nicht gewährleistet. Freifunk bietet die Möglichkeit, hier selbst tätig zu werden.

Ich bin so halbwegs in der Lage, mit der Technik umzugehen, ich kann mit den Unterhalt mehrerer Freifunk-Knoten und einen entsprechend breitbandigen Internetanschluss leisten, ich bin in der Lage, meine Ideen zu formulieren und mit Mitstreitern zu kommunizieren. Damit – darüber bin ich mir ebenfalls im Klaren – bin ich privilegiert, es ist nicht nur das Internet, das ich teile sondern auch das Glück, meinen kleinen Beitrag leisten zu können.

Weiterhin will ich mit meinem kleinen Engagement auch zeigen, dass es Alternativen zum vermeintlich kostenlosen Zugang zum Internet durch Service-Provider gibt. Diese Zugänge sind mitnichten kostenlos, die für die Nutzung zu zahlende Währung sind die persönlichen Daten! Und die Nutzung ist sehr oft stark limitiert. Diese Feststellung untermauert Peter Viebig in seinem NZ-Blog nochmal exemplarisch für Nürnberg und rät – wenig überraschend – zu Freifunk. Aus meiner Sicht wäre eine Entscheidung der Stadt Nürnberg zugunsten von Freifunk begrüßenswert gewesen – dass das nicht so gekommen ist, tut der Sache aber keinen Abbruch. Wer sich einmal bei der Bahn oder McDonalds oder an einem anderen kommerziellen Hotspot „eingeloggt“ hat, sieht sich nicht nur mit Bandbreiten- und Zeitlimitationen konfrontiert sondern liefert neben Zugriffen auf das persönliche Surfverhalten auch noch einen Haufen privater Informationen (Name, Mailadresse, nicht selten die eigene Telefonnummer zur „Verifizierung“) ab. Wer da einmal mit einem Freifunk-Knoten verbunden war, der weiß diese echte Freiheit wirklich zu schätzen – auch dann, wenn der seltene Fall eintritt, dass die Performance mal schlechter ist, als bei einem kommerziellem „Kostenlos“-Anbieter.

Hinzu kommt: Dieses „think global, act local“-Ding mache ich mir nicht völlig zu Eigen, weil ich schon ein paar mal feststellen musste, dass der Ansatz durchaus auch reflektierte Zeitgenossen dazu verleitet, die Wirkung ihres lokalen Handelns zu überschätzen. Und dadurch, dass ich ein paar Router aufstelle, verbessere ich in Afrika keine Bildungschancen. Nach einem freundschaftlichen Gespräch wurde mir aber klar, dass ein Handeln auf lokaler, regionaler, möglicherweise kommunaler Ebene durchaus Früchte trägt und das bringt schon ein gewisses Stückchen Zufriedenheit ins Leben. Und immer wenn ich im Netmon sehe, dass einer der von mit aufgestellten Router Traffic durch Clients hat, dann freue ich mich.

Und: Ich bin überzeugt, dass Freifunk zu einer besseren, schöneren und friedlicheren Nachbarschaft beiträgt. Wenn man sieht, dass es in näherer Umgebung Menschen gibt, die zum Engagement und zum Teilen bereit sind, ist das auch ein kleiner Beitrag im Viertel, der zeigt, dass sich Nachbarn nicht einfach nur wurscht oder gar lästig sind.

Ein Appell

Ich bin mir bewusst, dass dieser Artikel auch von Menschen gelesen wird, die gerne eine derartige Initiative unterstützen würden, aber technisch dazu nicht in der Lage sind. Dennoch kann jeder helfen, Freifunk bekannter zu machen und das Netz engmaschiger zu gestalten.

Folgendes kann jeder tun:

  • Ihre Freifunk-Community freut sich immer über Spenden. Auch kleine Beiträge helfen.
  • Werden Sie „Router-Pate“: Spenden Sie Router an Freifunker, diese werden dann an Institutionen installiert oder an Personen abgegeben, die sich keinen Router leisten können. Bitte sprechen Sie aber vorher mit Freifunkern ab, welche Geräte gebraucht werden. Nicht jeder Router eignet sich für Freifunk.
  • Sie haben ein besonderes Talent? Sie sind gut im Bereich Marketing und Werbung, sie können Plakate, Aufkleber, T-Shirts drucken, einen Infostand organisieren, Pressemeldungen verfassen,…? Helfen Sie mit!

Aber auch Politiker, Leiter und Entscheider im Bereich der Wohlfahrtspflege, Bildung, NGOs und NPOs, Verwaltung, Wohnungswirtschaft, Kirche… können zum Netzausbau beitragen. Nutzen Sie Freifunk in Ihrer Einrichtung und gewähren Sie ihren Nutzern, Klienten und Kunden einen freien Internetzugang. Damit helfen Sie, das Netz zu vergrößern. Informieren Sie Nutzer, Klienten und Kunden über Freifunk und animieren Sie sie, mitzumachen. Hat Ihre Immobilie hohe Türme oder andere bauliche Besonderheiten? Bieten Sie Freifunkern aus Ihrer Nähe die Möglichkeit, ihre Immobilie zur Vergrößerung des Netzes zu nutzen. Zum Win-Win-Effekt gehört nicht nur das Angebot freien Internets sondern auch die Förderung bürgerlichen Engagements.

Zuletzt (und besonders wichtig): Helfen Sie mit, Freifunk bekannt zu machen. Informieren Sie ihre Kollegen und Kooperationspartner über Freifunk. Geben Sie Infomaterial – gerne auch diesen Text – weiter!

tl;dr

Es gibt einen tollen, kurzen Freifunk-Film, der im Wesentlichen alles in 90 Sekunden darstellt:

Webadressen: Eine Übersicht über Freifunk und die Freifunk-Communitys gibt es unter freifunk.net. Zu den fränkischen Freifunkern geht es mit freifunk-franken.de. Ich möchte an dieser Stelle auch kurz auf das Blog der Potsdamer Freifunker verweisen, dort sind einige Projekte sehr schön illustriert und man gewinnt einen Eindruck davon, wie viel Spaß die Beschäftigung mit der Technik machen kann.

Nürnberg im O-Ton-Feature: Mit dem Mikrofon durch die Wand (1989)

Zu meinen liebstgehörten Sendungen im öffentlich-rechtlichen Hörfunk gehören Features. Jede der großen Anstalten hat einen entsprechenden Sendeplatz und so dürfen wir uns in Deutschland über eine Fülle und einen Reichtum höchstwertiger Hörbilder freuen – leider wird diese – ich sage bewusst Kunstform – oft verkannt.

Im Sommer nutzt der Bayerische Rundfunk mit seinem zweiten Programm den Sendeplatz, um Features vergangener Tage erklingen zu lassen, die sich maßgeblich aus Originaltönen speisen. Sechs Features aus sechzig Jahren Rundfunkgeschichte sind ausgewählt, drei habe ich bereits gehört, alle sind sie hörenswert, eines aber sticht durch seinen regionalen Bezug heraus: Es ist das Tonexperiment „Mit dem Mikrofon durch die Wand“ von Ralf Huwendiek.

1989 nimmt sich der Autor und Regisseur Ralf Huwendiek einen Stadtplan und zieht mit dem Lineal eine Linie von seiner Gostenhofer Wohnung zum Sinwellturm. Was diese Linie kreuzt, will er in guten 50 Minuten hörbar machen. Es klingt so einfach und ist in seiner Umsetzung doch so kompliziert, denn nicht jeder, der von der Linie „gekreuzt“ wird, will etwas sagen oder beitragen.

Huwendieks Feature ist keine Liebeserklärung, das Bild, das er malt, zeigt auch nicht durchgehend düstere Farben, es hinterlässt aber einen etwas faden Geschmack. Und es birgt einige Überraschungen:

Beispielsweise das Feature „Mit dem Mikrofon durch die Wand“ von Ralf Huwendiek. Er trifft auf seiner akustischen Wanderung durch seine Lieblingsstadt Nürnberg auf einen alten SS-Soldaten. Huwendieck begegnet dieser Nazi-Propaganda sehr geschickt, indem er sie anders behandelt als alle anderen O-Töne. Mehr möchte ich nicht verraten… (Quelle: BR)

Für jeden Nürnberger (aber nicht nur für Nürnberger) ein hörenswertes Stück Radio-, Zeit- und Lokalgeschichte. Wie war Nürnberg 1989 – und wie nah ist dieses damalige Nürnberg teilweise heute noch?

Gut, dass es das BR-Feature als Podcast gibt. So lässt es sich noch eine Weile nachhören, bis es (wann auch immer) mal depubliziert wird.

Hier gehts zur Audiodatei „Mit dem Mikrofon durch die Wand“.

Windows 8.1

2011 bin ich von OS X auf Windows 7 Professional 64 bit umgestiegen, ein Schritt, den ich bislang nicht bereut habe. Nachdem ich in den letzten Monaten immer mal wieder mit Windows 8 gespielt habe, bin ich bei Win 7 geblieben.

Nun werdendie ersten neuen Features von Windows 8.1 vorgestellt – dazu einige spontane Ideen in Kürze:

Die Rückkehr des Start-Buttons ist wohl das Wichtigste. Ich hab mich seinerzeit über die Klagen über das Verschwinden desselben gewundert – bei OS X gab es auch keinen Startbutton – aber bei Windows kann man nicht darauf verzichten. Windows ohne Startbutton ist wirklich schwer bedienbar und die Rückkunft ist das einzig Vernünftige, was Microsoft tun konnte.

Die Kacheloberfläche mag für Handys und Tabletts ja nett sein, was mandamit a Desktop will – Touch hin, Touch her – hat sich mir nicht erschlossen. Gut,m dass man zukünftig mit dem klassischen Desktop starten kann.

Defender benutze ich zwar nicht, die neue Verhaltenserkennung scheint mir aber ein sinnvolles Feature zu sein, wenn es gut gemacht ist.

Das war es aber auch schon mit dem Lob – jetzt geht das Gegrantel los:

Wenn es stimmt, was Heise da schreibt, dann ist echt der Ofen aus, dann wechsel ich zu Linux. Es dreht sich um Trusted Computing und TPM auf der einen Seite und um die Verschlüsselung der Laufwerke, um SkyDrive, Bing… auf der anderen Seite und im Besonderen um den Microsoft-Account. Wenn ich lese, dass sich die Startpartition nur dann verschlüsseln lässt, wenn ich mich einmal mit meinem Microsoft-Account angemeldet habe, dann fälltmir dazu echt nix mehr ein. Wer noch andere Geräte mit Microsoft-System verwendet, der wird bei der Integrationstiefe von SkyDrtive auch um diesen Cloud-Dienst nicht umhinkommen. Dass Bing tiefer in Win 8.1 integriert werden soll, nimmt sich dagegen aus wie ein kleiner Schönheitsfehler.

Dass zukünftig nur TPM-gechippte Hardware „Microsoft Certified“ sein soll, finde ich ja auch ein Unding. Das bringt den Privatanwender erst mal nicht weiter – macht aber die Hardware teurer! Klar kann man sagen, dass dem Privatanwender wurscht sein kann, ob die Hardware zertifiziert ist oder nicht – aber schon aus Marketinggründen ist der Großteil zertifiziert.

Das ganze riecht für mich nach einem riesigen Compliance-Ding: Wer schön artig alle Daten bei Microsoft abliefert und brav Software abonniert, der kommt in den Genuss von Verschlüsselung und Synchronisierung, wer das nicht tut, den werden wesentliche Systemfunktionen vorenthalten – na vielen Dank auch.

2001 hatte ich meinen ersten XP-Rechner. Schnell machte die Runde, dass das Ding wie blöd mach Hause telefoniert – und wenn man die Kiste neu aufsetzte, so hatte man zu gucken, dass man mit XP AntiSpy, AdAware und ähnlichem die Löcher stopfte. Wenn ich das mit 8.1 lese, dann fühle ich mich unweigerlich an diese Tage erinnert.Bei Win 7 habe ich immer gesagt, dass das System besser ist als sein Ruf. Bei Windows 8 war ich über die Umsetzung nicht glücklich – ich bin aber schon in der Lage, den Schritt hin zur Integration von Desktop und Mobilgeräten entsprechend zu würdigen. Bei 8.1 habe ich Bedenken – nicht weil ich per se „Bedenkenträger“ bin, sondern weil sie sich einem aufdrängen!!

Und noch was: Ich weiß ja nicht, wie entrückt dieser Herr Ballmer und sein Managementteam wirklich ist, aber solche Knüppel in Zeiten aus dem Sack zu lassen, in denen PRISM und Tempora die Schlagzeilen bestimmen, zeugt entweder von unermesslicher Arroganz oder jedem fehlenden Gespür für Timing und Dramaturgie. Ich glaube fast an Letzteres, mir kam der Ballmer schon immer etwas platt vor.

Passwörter sicher ablegen.

Ich habe ja letzte Woche in meinem Post über PRISM versprochen, dass ich etwas über meine Art schreiben werden Passworte möglichst sicher und verschlüsselt abzulegen. Vorab sei aber folgendes gesagt: Wie sicher diese Art der Passwortablage wirklich ist, kann ich nicht sagen – zumal Passwörter auf dem Übertragungsweg immer kompromittiert werden können. Möglicherweise mag es naiv sein, in eine derartige Lösung zu vertrauen – Passwörter unverschlüsselt auf der Festplatte zu speichern oder das Passwortmanagement dem Webbrowser zu überlassen, ist aber mindestens ebenso naiv.

chipdrive

Das Funktionsprinzip ist relativ einfach: Für knappe 15,- habe ich das MyKey-Bundle der Fa. Chipdrive gekauft. Die Verpackung erinnert an eine Doppel-DVD, in dieser Packung enthalten ist neben einigen gedruckten Seiten ein USB-Simkartenleser, eine SIM-Karte und eine CD-ROM mit Software. Die taugt zwar nur für Windows (32 und 64 bit) – aber das ham´ wer ja.

Installiert werden muss eine Software, die die Lese-und Schreibzugriffe auf die SIM-Karte vollzieht und die Daten Triple-DES-verschlüsselt ablegt. Dazu gibt es ein Firefox-Plugin, mit dem sich der Browser um die Funktion Auto-Vervollständigen erweitern lässt. Wird der Rechner gestartet und der Stick eingesteckt, lässt sich dieser nochmal mit einer vierstelligen Pin absichern.

Im Alltag funktioniert diese Methode einwandfrei – die Installation klappt ohne Schwierigkeiten. Der einzige Pferdefuß an der Sache ist einfach nur der Speicherplatz – 64k (!) packt die SIMN-Karte. Für Passwörter genügt das – längere Texte, die der verschlüsselten Ablage bedürfen, wird man nicht auf der SIM-Karte unterbringen.

Warum das alles? Hand aufs Herz: Wer merkt sich schon gerne viele Passwörter? Niemand – und so passiert, was passieren muss: Für jede Webseite, für jeden Mailaccount, für jedes soziale Netzwerk wird ein- und dasselbe Passwort verwendet. Das ist in meinen Augen ein ähnliches Sicherheitsrisiko wie das Ablegen von Passwörtern auf der Festplatte. Der Stick löst freilich nicht alle Probleme – er ist aber ein praktikabler Ansatz, um das Sichern der eigenen Passwörter ein wenig komfortabler zu gestalten, ohne auf ein Standardpasswort zurückgreifen zu müssen.

Mal wieder eine Spamwarnung: kfzteile24-Shop und Lars Bronn Anwaltschaft

Zugegeben, der Trick ist nun wirklich nicht neu, aber kurz zucke ich immer noch, wenn ich so eine Spammail erhalte: Ein angebliches Inkassobüro oder ein Rechtsanwalt fordern irgendwelche offenen Beträge ein. Am Ende der Mail findet sich dann gerne eine .exe oder .zip-Datei, mutmaßlich ist da ein Trojaner oder andere Scheiße drin.

Heute habe ich mit dem Betreff „Rechnung Rechtsanwalt Mandatschaft an M. F. fzteile24-shop Online GmbH“ von der Adresse germanyofgaer23@mail.com, Lars Bronn Inkasso Anwaltschaft.

Für so eine Spam-Mail aus aller Herren Länder ist das Ding sogar in halbwegs akzeptablen Deutsch abgefasst:

Sehr geehrter Kfzteile24-shop Online GmbH Kunde Michael F.,

mit der Bestellung vom 05.05.2013 haben Sie sich vertraglich verpflichtet den Betrag in Höhe von 168,00 Euro an unseren Mandanten zu überweisen.

Die Summe ist bis jetzt nicht bei Kfzteile24-shop Online GmbH eingegangen.

Weiterhin sind Sie aus Gründen des Verzuges verpflichtet die Kosten unserer Beauftragung zu tragen.

Unsere Anwaltskanzlei wurden vom Unternehmen Kfzteile24-shop Online GmbH beauftragt die finanziellen Interessen zu vertreten. Die Bevollmächtigung wurde notariell schriftlich zugesichert.

Die Kosten unserer Tätigkeit errechnen sich gemäß folgender Abrechnung:

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18,00 Euro (nach Nummer 8486 RGV)

18,00 Euro (Pauschale gemäß RVG § 4 Abs. 1 und 2)

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Wir zwingen Sie mit Kraft unserer Mandantschaft den Gesamtbetrag auf das Konto unseren Mandanten zu übersenden. Die Kotonummer und die Einzelheiten der Bestellung finden Sie im angehängtem Ordner. Für den Eingang der Zahlung setzten wir Ihnen eine gesetzliche letzte Frist bis zum 27.06.2013.

Mit freundliche Grüßen Lars Bronn Inkasso Anwaltschaft

Gut, mit der Grammatik holpert es hie und da noch ein wenig und was eine „Kotonummer“ ist, bedarf auch der Erklärung, aber sonst ist das Ding für eine Spammail nicht mal ganz übel.

Von selbst dürfte sich verstehen, dass der Mail eine Datei namens „Forderung M.F. vom 17.06.2013 KfzTeile24 Online-shop GmbH.zip“ anhängt. Wer die öffnet, der dürfte sich damit allerhand digitales Ungeziefer eingetreten haben. Ich hab das zip-File mal mit meiner aktuellen Kaspersky-Software gescannt und – oh weh – die hat nichts gefunden!! Also – den Shice bitte sofort löschen und nichts klicken.

Kurz im Netz geklickt – und schon stellt sich heraus, dass ein Rechtsanwalt Lars Bronn oder ein Inkassobüro oder eine solche Sozietät (zumindest in den gängigen Adressverzeichnissen) nicht existiert. Aber freilich gibt es ein entsprechendes KFZ-Teile-Versandunternehmen, das scheinbar schon mal Probleme mit Spammern hatte.

Update: Das scheint eine größere Welle geschlagen zu haben: Gulli berichtet auch.

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