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Link: ZTE Open C im Test (inkl. Unboxing).

Zu meiner regelmäßigen Lektüre gehört das Blog „Netz 10“ von Jochen Engelhardt, das es mir mit seinen pointierten und konsumkritischen Artikeln echt angetan hat.

Seit dem One Touch Fire habe ich Firefox OS auf der Watchlist, beim Nürnberger Barcamp 2013 konnte ich erste hands-on-erfahrung mit dem Telefon sammeln, damals kam mir das recht günstige Gerät aber auch als recht unausgereift vor.

Nun hat sich Jochen ein ZTE Open C bei ebay geklickt, sehens- und lesenswert ist sein Unboxing und sein Test.

Spannend am Telefon ist nicht nur das offene Betriebssystem, sondern auch der Preis: 60 Euro für ein Smartphone sind – allen Limitationen zum Trotz – eine echte Ansage!

Also: Rüber zu Jochen und den Test angeschaut.

Sansa Clip Zip und Rockbox – das perfekte Gespann für Musik unterwegs

Nur ungern erinnere ich mich an den Betrag, den ich für meinen ersten iPod mit 40GB Festplatte ausgegeben habe. Das ist etwas mehr als zehn Jahre her (und schmerzt im Prinzip heute noch). Besonders lang hat dieses Apple-Gerät auch nicht gehalten, aber es war angehm groß. Über die Jahre hatte ich dann noch mal einen iPod und einen Player von iRiver, Musik hörte ich unterwegs aber meißtens mit dem Handy.

Seit einem Jahr bin ich damit allerdings nicht mehr so recht zufrieden, denn mein Handy nimmt leider keine externe Speicherkarte – und damit ist der Platz knapp. Außerdem bin ich vom Telefon – trotz oder gerade wegen des ganzen „beats“-Gedönz – klanglich nicht begeistert. Im Jahre des Herren 2014 beschloss ich also, mir einen MP3-Player zu kaufen (ein Anachronismus zweiter Güte, ich weiß).

Für die Urlaube sollte es ein kleines, nettes Gerätchen werden, das nicht allzu teuer ist und viel Speicher mitbringt. Viel Speicher ist mir besonders wichtig, weil ich ja nicht nur einiges an Musik mitnehmen möchte, sondern auch Hörbücher, Hörspielserien und Podcasts. Die Wahl fiel auf das Gerät „Clip Zip“ des (wohl eher von Speicherkarten und Festplatten bekannten) Herstellers SanDisk. Den Clip Zip gibt es wahlweise mit 4 GB oder 8GB internem Speicher und der Player verwaltet zusätzlich bis zu 32 GB micro-SD-Karten – knappe 40 GB sind eine Größe, die also dem iPod von vor zehn Jahren entsprechen (wenn auch etwa um das zehnfache billiger). Seit Februar nenne ich also den SanDisc-Player mein Eigen. Zu seinen Vorzügen zählt neben der geringen Größe der recht langlaufende Akku und ein mehr als akzeptabler Klang. Zudem gibts noch ein UKW-Radio und eine Aufnahmefuktion vom Radio und eine Diktiergerätefunktion. Wo viel Licht ist, ist freilich auch Schatten: Die Firmware des Clip Zip ist für meine Begriffe ziemlich buggy: Der Player neigt hin und wieder zu unvermittelten Abstürzen; noch nervtötender ist aber, dass er mit längeren Datei- und Ordnernamen nicht gut umgehen kann und dann werden Ordner mit Zahlen umbenannt und die Reihnenfolge ist im Dateibrowser im Eimer.

Was mich aber am meisten gestört hat, ist, dass der Player nur microSD-Karten bis maximal 32GB mountet. Das ist in meinen Augen eine etwas unsinnige Limitation, besonders wenn man sich vor Augen hält, dass eine 64 GB microSD-Karte kaum mehr als 30 Euro kostet.

Ihr ahnt es – für die beschriebenen Probleme gibt es eine überraschend einfache und komfortable Lösung: Rockbox. Rockbox ist ein alternatives, freies Betriebssystem für MP3-Player, dass – wenn es die Hardware zulässt – den vollständigen Funktionsumfang des Geräts nutzbar macht und sogar ermöglicht, das Original-Betriebssystem neben Rockbox zu booten. Rockbox bietet für den Clip Zip im wesentlichen folgende Features:

  • Das System greift in das Energiemanagement des Players ein, der Akku hält etwas länger durch.
  • Mit Rockbox lassen sich auch 64 GB große Speicherkarten am Clip Zip  verwenden – man muss sie nur in FAT32 formatieren, dazu später mehr.
  • Der Dateibrowser von Rockbox ist einfach, schlicht und funktional – und soweit ich das gesehen habe auch fehlerfrei.
  • Es existieren vielfältige Einstellungen – man kann seinen Player bestens customizen.
  • Für Blinde und Sehbehinderte gibt es eine Sprachausgabe – auch für sie wird der Player bedienbar.

Es gibt also etliche gute Gründe, aus seinem Clip Zip einen Rockbox-Player zu machen. Dagegen sprechen letztlich nur zwei Gründe, die gegen die Vorteile abgewogen werden wollen: Zum einen verliert man mit der Modifikation die Garantie des Players. Zum anderen besteht bei Modifikationen dieser Art immer ein gewisses Restrisiko, das Gerät zu „bricken“, es also – im Zweifelsfall vollständig und irreversibel – zu zerstören. Daher gilt auch hier, was ich in solchen Fällen immer schreibe: Ich übernehme für das Gelingen der nachfolgenden Anleitung, ihre Fehlerfreiheit und Umsetzbarkeit keine Garantie, auch nicht für daraus resultuierende Schäden. Wer die Modifikation durchführt, der tut dies ausdrücklich auf eigene Gefahr!

Die Zutatenliste für den Firmwaretausch nach obigem Vorgehen ist nicht allzu lang: Neben dem eigentlichen Player „Clip Zip“ und dem USB-Kabel braucht man eine 64GB-micro-SD-Karte (ich habe diese grauen mit dem roten Streifen von SanDisk genommen, funktioniert einwandfrei). Zudem braucht man als Software das Rochbox-Utility und eine spezielles Firmware-Release (die 2012er Firmware clpza.bin, der Installer hält hier aktuelle Downloadquellen bereit). Außerdem brauchen Windows-Nutzer noch ein Fornatierungstool, den FAT32 Formatter. Zu dieser Zutatenliste folgt nun – im November 2014 – eine Anmerkung: Mir scheint, dass man den Clip Zip auslaufen lässt und das Modell nun gegen den Player „Clip Sport“ austauscht, das sehr ähnlich aussieht, aber wohl nicht baugleich ist. Für den Clip Sport kenne ich nun kein Rockbox-Release, aller Voraussicht nach wird wohl auch keines kommen. Man kann den Clip Zip aber noch bekommen, entweder ist er bei lokalen Händlern noch in stock, oder aber man holt sich ein Refurbish-Gerät (über die allseits bekannten internationalen Handelsportale). Erst letzte Woche habe ich mir einen refurbished-Player geklickt, die 4GB-Variante kostet etwas mehr als 20 Euro, die 8GB-Variante etwa 30 Euro. Mein zweiter Player kam aus Schottland und ist von der Qualität her perfekt. Der Unterschied zur Neuware? Die refurbished-Player sind als solche gekennzeichnet, sonst konnte ich keinem feststellen.

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Sansa Clip Zip – oben ein Refurbish-Gerät aus Schottland, unten Neuware.

Zuerst einmal muss der Player vollständig aufgeladen werden. Währenddessen kann man schon mal die Software runterladen. Nun wird das Rockbox-Utility entpackt und gestartet, dann der Player angeschlossen. Das sieht (unter Win7) ungefähr so aus:

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Screenshot des Rockbox Utility

Wenn das Gerät sauber erkannt ist, ist alles in Ordnung. Wer fürs Internet einen Proxy verwendet, muss den im Rockbox Utility noch schnell nachkonfigurieren, die Software lädt nämlich aktuelle Pakete nach. Ich habe – Speicher bringt der Clip Zip ja genug mit – alle Komponenten und Themes installiert, bei den Themes und den Spielen lassen sich ggf. noch ein paar Kilobyte sparen, wenn man das wirkich möchte. Mit einen Klick auf „Installieren“ beginnt die Installation, bei der eine Original-Firmware noch manuell nachgeladen werden muss. Wo die jeweils benötigte Firmware zu finden ist, sagt das Programm, man muss lediglich den Download per Hand anstoßen und dem Utility dann sagen, wohin die Datei gespeichert wurde – das ist eigentlich ganz einfach. Der Player legt bei der Installation ein paar Neustarts hin – nicht irritieren lassen… Während des Installationsvorgang darf der Payer unter keinen Umständen abgeschaltet oder von Rechner getrennt werden.

Ist der Vorgang beendet, wird der Player automatisch als Wechseldatenträger erkannt. Wenn man nun nich eine Speicherkarte in den Slot schiebt, werden zwei Wechseldatenträger gemounted, nun kann der Player mit Musik in Ordnern und Unterordnern befüllt werden. In der Rockbox-Installation ist bereits eine Ordnerstruktur vorgegeben, diese hat aber eher Vorschlagscharakter, kann also nach Belieben geändert werden. Der Player wird nun mit Musik befüllt und schon kann er genutzt werden. Alles paletti.

Alles paletti? Nun, es bleibt die 64GB-Speicherkarte, die noch FAT32-formatiert werden will: Rockbox nutzt nur Wechselmedien in dieser etwas altertümlichen Formatierung. Windows wiederum möchte Wechselmedien nur bis 32GB mit FAT32 formatieren. Was also ist zu tun? Die oben erwähnte Software Fat32Formatter (Achtung, es git unterschiedliche, bitte dem Link folgen) macht den Job. Die Datei muss in ein bestimmtes Verzeichnis extrahiert werden, sa dass die Datei „fat32format.exe“ ausführbar ist.

In der Kommandozeile wird dann der entsprechende Wechseldatenträger formatiert:

cmd
 fat32format <Laufwerksbuchstabe der gemounteten Speicherkarte>:

Fertig. Wichtig ist freilich, dass man den richtigen Laufwerksbuchstaben verwendet und nicht versehentlich eine Platte formatiert, die man anderweitig nutzt.

Nach mehr als einem Monat Rockbox muss ich sagen: Ich bin richtig zufrieden: Rockbox liefert vielseioteige Klangeinstellungsmöglichkeiten, die Bedienung ist logisch und klar strukturiert und ich habe einen Player mit über 70GB Fassungsvermögen in der Tasche. Aus meiner Sicht hat sich die Modifikation gelohnt. Wer sich mit der Bedienoberfläche erst einmal theoretiosch vertraut machen möchte und eine detaillierte Installationsanleitung benötigt, findet eine äußerst ausführlue Bedienungsanleitung im Netz.

Noch Fragen? Höchstens, wie beim Clip Zip mit Rockbox die Tastensperre gesetzt und wieder gelöst wird: Das geht nur, wenn man die „Zurück-Taste“ links oberhalb des Steuerkreuzes und die „Auswahltaste“ gleichzeitug drückt. Viel Spaß!

Fire. Phone.

Ok, Leute, das Design des Firephones von Amazon, das vorgestern angekündigt wurde, gemahnt schon arg an das iPhone – aber der Rest ist pure Innovation – und nun verweist nicht nur das HTC M8 auf einen der hinteren Plätze, nun bekommt Apple ganz scharfe Konkurrenz. Allein das Feature „dynamic perspective“ ist richtig groß und wird einen neuen Standard setzen. Autoscrolling ist DAS Feature. Das Firephone zeigt, dass diese Geräteklasse inzwischen auch leistungsmäßig sehr sehr geschmeidig geworden ist.

Wer sich die Features im Groben zu Gemüte führen möchte, kann das ja beim Web-Standard tun.

Wo bleibt mein Rant, werdet ihr nun fragen? Er folgt auf dem Fuße: Seitdem ich vor zwei Jahren das erste Kindle fire in den Pfoten hatte, wurde mir schlagartig klar, dass ein Device nicht automatisch dadurch gut wird, dass es wie auch immer geartete Shoppingfunktionalitäten eines einzelnen Anbieters tief integriert hat. Wenn ich nun lese, dass ein tiefe Amazon-Cloud-Integration ebenso mit zum Gerät gehört, wie eine Art „Shazam fürs Fernsehen“ mit automatischem Vorschlag der passenden DVD-Boxen, dann habe ich wieder ein Gerät, das mich mit seiner Anbieterbindung gängelt. Das ist bei den Apple-Telefonen unerträglich, das ist bei Android grenzwertig und das ist bei den kindle-Fire-Geräten nervig. Ich überlege mir gerade ernsthaft, auf Jolla, Ubuntu oder Firefox-Phone umzusatteln – inklusive aller Komforteinbußen – weil mir die Gängelung durch Google oder Apple oder auch Windows einfach viel zu weit geht.

Wer heute ein neues, revolutionäres Telefon entwickeln will, der muss verstehen, dass er dem Kunden zu überlassen ist, wo er seine Daten hinterlässt und wo er sein Geld ausgibt. Wir sind aus meiner Sicht inzwischen an einem Punkt angekommen, an dem maximale convenience nicht mehr das ausschlaggebende Argument für eine Plattform ist. Die Dienste, die genutzt werden, sind doch in unterschiedlicher Hand: Mails liegen bei GMX, das Microblogging besorgt Twitter, genetzwerkt wird privat über Facebook und beruflich über Xing, Mucke kauft man bei Apple oder Amazon, Dokumente bearbeitet man mit Microsoft-Produkten – alles Konkurrenten. Und somit ist auch wenig sauber eingebunden, egal, ob nun im Apfel oder Androiden-Universum. Besser als jedes neue Feature wäre aus meiner Sicht eine saubere Integration der jeweiligen Dienste. „Lock in“ ist eine Strategie der vergangenen Dekade, „open up“ ist die Zukunft. Ich fürchte, dass man das bei Amazon nicht begriffen hat. Und darum will ich das Telefon genausowenig wie ich das iPhone sseinerzeit wollte.

MSI Digi Vox Ultimate HD Pro im Kurztest

Ich habe mir vor kurzem einen DVB-T-USB-Stick gekauft, weil durch eine Treiberänderung mein NOXON DAB-Stick nicht mehr als Fernsehempfänger taugt (was bis zum dritten Update in 2012 noch problemlos möglich war). Die Wahl fiel auf den Digi Vox Ultimate HD Pro von MSI. Nun habe ich an so ein Gerät keine großen Ansprüche, aber ein bisschen was sollte so ein Stick schon können und auch mitbringen. Ich habe diesen Stick aus zwei Gründen gewählt: Zum einen, weil MSI nun nicht ganz der Noname-Anbieter ist – es gibt immerhin eine anständige Webseite und der Ruf der Firma ist gut. Zum anderen habe ich ein 64-Bit-System und nicht alle Sticks mögen das. MSI verspricht, dass der Stick unter Win7 64 Bit funktioniert. Und dann ist da der Preis: 12,- Euro habe ich mit Versand bezahlt, andere haben den Stick auch schon für einen Zehner gesehen.

1. Was man dem Päckchen entnimmt

Der MSI Digi Vox Ultimate HD Pro -Stick wird in einer ganz kleinen Faltschachtel geliefert, die neben dem Stick selbst eine Mini-CD (nichts für Besitzer von Slot-In-Laufwerken), eine Folienfernbedienung nebst Knopfzelle, eine Kurzanleitung und eine passive Mini-Antenne enthält. Alles, was man braucht, ist dabei. Der Stick selbst ist gut gearbeitet und sieht robust aus – Stecker und Antennenbuchse sind wackelfrei eingegossen. Die Folienfernbedienung entpuppt sich als ziemlicher Mist, die funktioniert bei mir nicht richtig und die Antenne macht ob ihrer Winzigkeit keinen vertrauenserweckenden Eindruck (aber sie funktioniert, wie sich später herausstellen wird). Ausgepackt und angeschlossen ist alles recht fix. Wer die mitgelieferte Software nicht braucht und mit Win 7 arbeitet, der steckt den Stick einfach in einen freie USB-Port und verbindet ihn mit der Antenne – Win 7 findet den richtigen Treiber und schon kann es losgehen. Mit dem  Windows Mediacenter funktioniert der Stick einwandfrei.

2. DVB-T Empfang – der Stick muss empfangsstark sein

Hier in Nürnberg ist der DVB-T-Empfang in der Regel als sehr gut zu bezeichnen. Mit Indoor-Empfang hatte ich mit entsprechenden Verstärkerantennen und ordentlichen Receivern keine Probleme. Unsere Versorgungslage darf als durchaus gut angesehen werden und somit ist es freilich schwierig, zu bemessen, wie gut der Stick empfängt. Und dennoch meine ich, dass die Empfangsqualität mindestens gut ist. Als Antenne wird ein winziger Draht von etwas über 10cm Länge geliefert, der sich mit einem angepressten Gewinde auf einen kleinen Kunststoffsockel schrauben lässt. Diese beigelegte Konstruktion macht weder einen besonders empfangsförderlichen noch stabilen Eindruck – funktioniert aber überraschend gut! Bei einer passiven Stabantenne im Fensterbereich ist der Empfang ausgezeichnet, mit dieser Antenne habe ich an anderer Hardware schon schlechte Erfahrungen gemacht. Aber: Selbst mit der beigepackten Behelfsantenne findet der Stick alle Sender und bringt sie fehlerfrei auf den Bildschirm – so schlecht kann der Empfang also nicht sein. Wer in Randlage wohnt oder baulich ungünstige Eigenschaften zum Empfang hat, der braucht eine andere Antennenlösung, das ist klar.

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3. Die Software

Mit dem Stick wird neben den Treibern auch die in diesem Bereich oft anzutreffende für DVB-T adaptiete Version von ArcSoft TotalMedia (Free) mitgeliefert. Ich kann diese Software nicht leiden. Sie ist zwar leistungsstark, aber ich mag das Design nicht und hatte mit der Software bereits dahingehend Ärger, dass sie sich nicht rückstandslos deinstallieren ließ. Freilich kann die Software aber alles, was man braucht. Das Windows Mediacenter ist weder besonders schnell noch besonders hübsch, funktioniert mit den Stick aber einwandfrei und ist einfach vorhanden. Wenn man das Windows Mediacenter sowieso schon auf dem Rechner hat, kann man sich echt überlegen, ob man die beigelegte Software überhaupt installieren will.

Fazit:

Wenn ich von der Fernbedienung absehe, die ich aber auch nicht brauche, dann ist der MSI Digi Vox Ultimate HD Pro-DVB-T-Stick echt super. Er empfängt sauber, lässt sich problemlos einbinden und tut für wirklich wenig Geld seinen Dienst. Treiber sind für XP, Vista und 7 vorhanden, unter Win 8 soll es ebenfalls funktionieren, getestet habe ich das aber nicht. Weiterhin wird berichtet, dass der Stick unter Ubuntu mit Kaffeine wohl auch problemlos zu betreiben sei. Zehn bis fünfzehn Euro beträgt der Straßenpreis des Sticks. Für dieses Geld – perfekt.

Anm.: Was das mit dem HD im Produktnamen soll, erschließt sich mir nicht. Hier empfängt man ja nichts in HD über DVB-T.

Heute bei Aldi Süd: Das TERRIS Internetradio IWR 241. Finger weg!

Vor meinem geistigen Auge steht Bart Simpson im Vorspann des bekannten Cartoons an der Tafel und schreibt: „Ich soll keine Elektronik beim Discounter kaufen! Ich soll keine Elektronik beim Discounter kaufen! Ich soll keine Elektronik beim Discounter kaufen! Ich soll…“

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Was soll ich sagen – ich bin schon wieder reingefallen: Seit heute wird bei Aldi Süd das Internetradio TERRIS IWR 241 zum Preis von 89,- Euro verkauft. Das Gerät hat ein paar Features – zuvorderst bietet es ein DAB+-Radio, Stereolautsprecher, Holzgehäuse und eine Fernbedienung. Für ein DAB/Internetradio, das auch UPnP spricht und sich zudem per App steuern lässt, ein interessanter Preis. Aber – das war ja klar – bei diesem Preis muss ja ein Haken sein. Beim IWR 241 sind es derart viele Haken, dass ich das Fazit voranstelle: Für mich ist das Radio völlig unbrauchbar, ob es den durchschnittlichen Aldi-Kunden befriedigt, wage ich zu bezweifeln, für geringste Ansprüche ist das Radio vielleicht gerade noch ok.

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Zuerst ein Blick auf den Lieferumfang und die Haptik: Der einfachen Faltschachtel wird neben der Fernbedienung, einem Netzteil und der gedruckten Bedienungsanleitung das Radio entnommen, das einen chemisch-süßlichen Geruch verströmt, der gerade noch so in Ordnung geht. Das Gerät ist in ein Holzgehäuse gefasst, das mit schwarzem (wahlweise weißem) Plastikfurnier in Holzoptik überzogen ist. Die Front ist aus Kunststoff und einer entsprechenden Glanzfolie, was leider eine etwas einfache Anmutung hat. Die Tasten und auch der gerasterte Drehregler sind hinreichend präzise verarbeitet.

Bei der Infrarotfernbedienung sehe ich mich einer derart unpraktischen Konstruktion gegenüber, die Ihresgleichen sucht: Die Fernbedienung ist relativ groß, unnötig schwer und mit Folientasten ausgestattet. Damit aber nicht genug, zu betreiben ist die Fernbedienung mit einer Knopfzelle – hier ist schon erkennbar, was das ganze Radio ausmacht: Fehlende Qualität paart sich hier mit purer Benutzerfeindlichkeit, zweifelhaftem Design und fragwürdiger Verarbeitung.

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Die Inbetriebnahme ist einfach: Netztrafo angeschlossen und das Radio startet. Hier der nächste Schreck: Das monochrome Dot-Matrix-Display offenbart eine entsetzliche Qualität: Unregelmäßig beleuchtet, bei Bewegung Schlieren ziehend und in der Schriftwiedergabe flau. Man merkt hier gleich, wo gespart wurde.

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Nach Einrichtung des Netzwerks prüfe ich die DAB-Qualitäten des IWR 241 – ein wesentliches Merkmal des Radios. Und auch hier macht sich schnell Ernüchterung breit: Zwar werden alle Sender gefunden, die etwas schwächeren Sender lassen sich aber nur mit der wenig Vertrauen einflößenden Antenne empfangen, wenn diese voll ausgezogen ist. Und selbst dann ist der Empfang nicht störungsfrei. Zum Vergleich: Der PURE One flow benötigt bei selber Empfangsposition gar keine ausgezogene Antenne, um alle Programme fehlerfrei zu empfangen. Der DAB-Empfang ist gegeben, aber nur leidlich.

Im Bereich des Internetradios verhält sich das Gerät wie jeder andere Empfänger von Frontier Silicon auch: Das Senderverzeichnis ist aktuell und gepflegt, die Sortierung sinnvoll, nach Ländern oder Genres, er Empfang gelingt einwandfrei und in guter Qualität. Hier macht das Radio einen vergleichsweise guten Job.

Der Mediaplayer versteht sich auf UPnP, setzt das aber unangenehm langsam um. Damit hätte ich jetzt erst mal kein Leiden, wäre da nicht die weltunsinnigste Un-Funktion, die ich in diesem Zusammenhang erleben musste: Werden Dateien aus Ordnerstrukturen heraus wiedergegeben, bricht das Radio die Sortierung auf und spielt die Titel nicht in der richtigen Reihenfolge ab. Obschon auch im ID3-Tag, der ausgelesen wird, chronologisch sortiert, „shuffelt“ das Radio, ohne das es einen erkennbaren Grund dafür gäbe. Was ich selbst bei Musik unakzeptabel finde, macht das Hören von Hörbüchern schlichtweg unmöglich. Mit diesem Fehler ist das Gerät schlichtweg nicht brauchbar.

In Ansätzen ist das TERRIS Stereo Internetradio IWR 241 gut gemeint: Der Klang ist für Größe und Preis des Geräts echt in Ordnung, der verwendete Frontier-Silicon-Chipsatz ist eigentlich von bekannt guter Qualität und auch Anschlüsse sind reichlich vorhanden: Aux In und Out und eine Kopfhörerbuchse sind ebenso vorhanden wie ein Ethernetamschluss. Das alles, kombiniert mit dem UKW- und DAB-Tuner, wäre ganz prima, leider aber erdrücken die Nachteile das nett gemeinte Konzept.

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Als Radiowecker verbietet sich das Internetradio quasi, obschon auf die vorhandene Weckfunktion auf der Packung extra hingewiesen wird: Das Display lässt sich zwar dimmen, allerdings nicht komplett abschalten, das kann man nur mit der Tastenbeleuchtung. Wie man auf die Idee kommen kann, ein Display zwar dimmbar zu gestalten, nicht aber die Hintergrundbeleuchtung ausschalten zu können, ist mir ein Rätsel. Eine Snooze-Taste sucht man vergebens. Für den Betrieb im Schlafzimmer stinkt das Gerät aber auch zu sehr. Und vom Bett aus ist das Display kaum sinnvoll ablesbar, denn schon bei geringer Veränderung des Blickwinkels ist kaum mehr etwas zu erkennen – man müsste von Bett aus schon frontal auf das Display gucken.

Nach all der Enttäuschung habe ich den UKW-Empfang und die App gaar nicht mehr ausprobiert – wozu auch?

Fazit: Das Internetradio IWR 241 lockt mit zahlreichen Features und ist für den aufgerufenen Preis üppig ausgestattet. Die Tonqualität ist für den Preis überdurchschnittlich gut, allerdings ist das Radio haptisch nicht besonders gut gemacht. Der DAB-Empfang ist unterdurchschnittlich schlecht, der Mediaplayer dann unbenutzbar, wenn man nicht mit auf dem UPnP-Server vorgefertigten Playlisten hantieren mag oder kann. Die Internetradiofunktionalität ist in Ordnung. Ich kann trotz des günstigen Preises und der 36 Monate währenden Garantie nicht zum Kauf raten.

Update: Weil mich schon die Frage erreichte, welche Alternative ich empfehlen möchte: Das PURE One Flow gibt es derzeit online im Preisrahmen von 89,- bis 99,- Euro. Es hat im wesentlichen alles, was das Aldi-Radio auch kann, nur halt eben ordentlich. Unterschied: Die Bauform, nur ein Mono-Lautsprecher (der aber groß und klanglich ok ist), kein Ethernet.

AccuPower IQ-328. Ich bin begeistert.

Nachdem ich nun eine Bridge-Kamera habe, die mit handelsüblichen AA-Batterien betrieben werden will, musste ich mir Gedanken machen, welche Akkus ich nehmen möchte und welches Ladegerät sich anbietet. Das mit den Akkus war schnell geregelt, ich habe mir einmal von Ansmann Akkus mit hoher Kapazität gekauft und auf Reserve dann noch einen Satz von Golden Peak mit geringer Selbstentladung. Viel schwieriger ist die Entscheidung, welches Ladegerät man haben will. Klar ist das Voltcraft CM2020 vom Elektro-Conrad die unbestrittene Referenz, wenn es um Laden und Pflege von Standard-Akkus geht, aber für die 170 Euro, die für dieses Gerät aufgerufen werden, kann ich mir gleich ´ne neue Kamera kaufen.

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Für meine C- und D-Akkus habe ich bereits seit bald drei Jahren ein Powerline 5 LCD-Ladegerät in Gebrauch. Das ist zwar nicht richtig gut, aber zumindest hinreichend gut. C- und D-Batterien brauche ich verhältnismäßig selten und so habe ich mich entschlossen, wirklich nicht die hundert bis hundertsiebzig Euro für einen Profilader auszugeben, das Ladegerät zu behalten und mir eines der vielen prozessorgesteuerten Kleingeräte für AAA und AA-Akkus zu besorgen. Nach ausgiebigem Herumklicken ist meine Wahl auf das schon seit einigen Jahren auf dem Markt befindliche IQ-328 des österreichischen Herstellers AccuPower gefallen, das kostet 30,- Euro.

Warum habe ich mich genau für dieses Gerät entschieden? In dieser Geräteklasse gibt es eine Preisspanne von 25-50 Euro. Das Gerät von AccuPower bringt im Wesentlichen alle Features der Geräteklasse mit und verfügt über einen üppigen Ladestrom von 200 bis 1000 mA und als Feature einen Ladestrom von 1800 mA, wenn nur zwei Akkus eingelegt sind. Das es eine Einzelschachtüberwachung gibt, ist ein weiteres Feature. Dafür müsste man bei den Mitbewerben einen Fuffie abdrücken, das AccuPower kostet inklusive des Versands knappe 30,- Euro, ich betrachte das Gerät zwar nicht als Klassenprimus aber als Preis-Leiustungs-Gewinner bei meinem Vergleich.

Aus der Praxis: Das erste gelieferte Gerät war kaputt. Es tat sich gar nichts. Die Rückabwicklung lief problemlos, ich bestellte ein Ersatzgerät. Ist halt alles „Made in China“. Das zweite Gerät kam flott und funktioniert. Die Haptik von Gerät und Steckernetzteil ist gut. Was mir zudem gefällt ist das Display: Logisch aufgebaut und nicht hinterleuchtet. Ich schätze sehr, wenn solche Geräte kein Licht abgeben. Die Akkus sitzen fest, das Gerät selbst steht sicher – alles ist gut und sauber verarbeitet, man kann nicht meckern.

Das Display zeigt neben dem Betriebsmodus auch den (Ent)Ladestrom, die Kapazität und die Spannung des jeweiligen Akkus an – separat für jeden Ladeschacht. Das mag ich inzwischen sehr. Bei meinen anderen Ladegeräten hatte ich manchmal das Gefühl, dass eine Zelle etwas schlechter lädt, weniger lange durchhält,… – jetzt weiß ich das (und kann ggf. einen Refresh durchführen). Zudem wird auch die Ladezeit angezeigt.

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Im wesentlichen gibt es drei für mich interessante Betriebsmodi:

1. Laden: Man kann einen Ladestrom von bis 1 A vorwählen, das macht aus dem IQ-328 ein gutes Schnellladegerät. Wenn es drauf ankommt, dann lassen sich einige weitere Minuten sparen, indem man (allerdings nur zwei) Akkus mit 1,8 A lädt. Das wollte ich aber dem 2100er-Durschschnittsakku nicht dauerhaft antun. Trotzdem ist es gut, dass man sehr schell laden kann, wenn es darauf ankommt.

2. Entladen-Laden: Hier wird der Akku entladen und dann wieder vollständig aufgeladen. Das ist für mich ein must-have bei einem Ladegerät. Teilentladene Kameraakkus sollen für den nächsten Tag wieder die volle Leistung bringen, aber einfach „draufladen“ soll den Zellen nicht gut tun. Daher ist dieser Modus bei mir der meistgenutzte. Klappt prima und mit einem einstellbaren Entladestrom von 100 bis 500 mA ist das auch über Nacht erledigt. Der Clou kommt aber noch…

3. Refresh: Diese Funktion ist genial, braucht aber viel Zeit. Die eingelegten Akkus werden geladen und entladen, zwischendurch wird immer wieder die Kapazität gemessen. Der Vorgang wird so lange wiederholt, bis die Kapazität nicht mehr steigt. Man mag schon hinterfragen, was das mit der Haltbarkeit der Akkus auf Dauer tut, aber es funktioniert kurzfristig auf jeden Fall. Die Golden Peaks (geringe Selbstentladung, etwa ein Jahr alt, ca. 20 Zyklen) – und das ist das wirklich interessante – haben nach dem Treatment eine Kapazität von 2150mAh, die maximale vom Hersteller angegebene Kapazität beträgt nur 2050 mAh. Das hat mich dann schon beeindruckt. Um das zu erreichen, hat das IQ-328 aber auch satte zweieinhalb Tage an den Akkus herumgerödelt. Dennoch: So ein Refresh von Jahr zu Jahr rentiert sich. In meinem alten Funktelefon sind drei Panasonic NiCd-Akkus mit einer Kapazität von 800 mAh, die sind nicht mehr so richtig frisch. Ich will die nur ungern hergeben, weil sie erstaunlich lange durchgehalten haben und die Ladeelektronik des Telefons auf höhere Kapazitäten nicht ausgelegt zu sein scheint. Derzeit läuft der Refresh noch, ich bin auf das Ergebnis echt gespannt*. Die Refresh-Funktion ist toll, denn hier lässt sich Geld sparen und was für die Umwelt tun – die Akkus können einfach länger benutzt werden.

Dann gibt es noch eine Test-Betriebsart, bei der der Akku jeweils zweimal ent- und wieder geladen und am Ende die Kapazität ermittelt wird. Das habe ich bislang aber nur einmal gemacht, denn wenn ein Akku nicht ganz ok ist, merkt man das schon beim normalen Laden und dann ist eben entweder der Refresh fällig oder der Akku ist halt kaputt.

Und dann gibt es noch ein paar Besonderheiten „unter der Motorhaube“ – so sind die Akkus temperaturüberwacht – bei Überhitzung wird pausiert, bei wiederholter Überhitzung der betroffene Schacht abgeschaltet. Einzelschacht ist sowieso toll, denn ein Akku hat ja einen Eigenwiderstand, der bei Reihenschaltung selten sinnvoll berücksichtigt ist. Defekterkennung und Erhaltungsladung nach Beendigung des Ladevorgangs sind ebenfalls mit an Bord.

Für mich ist das IQ-328 das perfekte Ladegerät für AAA und AA-Akkus. Man möge dazu auch den Preis berücksichtigen, sind viele prozessorgesteuerte Ladegeräte doch erheblich teurer. Allerdings braucht man für seine C- und D-Akkus sowie seine Blockakkus immer noch ein zweites Ladegerät. Ich hätte mir das AccuPower-Gerät nicht gekauft, wenn ich nicht schon ein entsprechendes anderes Ladegerät besitzen würde.

* Die NiCd-Akkus haben nichts an Kapazität gewonnen, halten aber „gefühlt“ besser durch. Die LSDs (low self discharge) profitieren alle.

Ghost finder Israel

Als ich letztens auf den Seiten des china wholesales meines geringsten Misstrauens bestellte, fiel mir beim Browsen durch den Shop für wenige Dollar (umgerechnet habe ich wohl etwas mehr als drei Euro) bezahlt, dieses kleine und interessante wie auch mit nur zweifelhaftem Nutzen versehene Gadget in die Hände: Den Wanzen-und Spionagekameradetektor „Ghost finder Israel“. Freilich kann ich bei so einem Gerät nicht erwarten, dass sich damit ernsthaft Wanzen aufspüren lassen – aber mich hat einfach interessiert, was das ist und was es tut. Und weil die Beschreibung des Teils im Netz recht mager ist hole ich das an dieser Stelle mal nach.

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Das Funktionsprinzip ist recht einfach: Sobald der Detektor über die Antenne eine Sendeleistung detektiert, wird ein akustisches Signal ausgegeben. Die Empfindlichkeit lässt sich dabei mit zwei Tasten – „long range“ und „short distance“ wählen. Empfangen wird von 100 bis 900 MHz, 1100, 1200, 1300 und 2400 MHz. Diese Frequenzbereiche sind nicht uninteressant – aber auch nicht umfassend, denn weder neues 2,5GHz-WLAN wird damit erfasst noch Audiowanzen, die im zweistelligen MHz-Bereich senden.

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Der Clou aber: Wenn man mit der Antenne in direkter Nähe z.B. eines WLAN-Routers oder PMR-Funks ist, schlägt das Ding tatsächlich an.

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Was man aber wissen muss: Das Gerät kann Wanzen nicht zuverlässig aufspüren, denn die Empfindlichkeit ist hier zu gering – Sender mit nur wenigen mW Leistung werden nicht erkannt, die Reichweite ist zu niedrig und das abgetastete Frequenzband zu eng gefasst. Das Antennendesign passt auch nicht so wirklich zu den zu suchenden Frequenzen – somit ist der „Ghost finder Israel“ mehr ein Spielzeug als ein ernstzunehmendes Gadget. Angesichts des Preises auch kein Wunder, denn die 12V-Ersatzbatterie ist hierzulande etwa doppelt so teuer wie das Gerät. Warum das ganz offensichtlich in China hergestellte Gerätchen, das kaum größer als die Schlüsselfernbedienung eines Autos ist, mit dem Ländernamen „Israel“ kokettiert, darüber spekuliere ich an dieser Stelle nicht. (Nochmal – um entsprechenden Kommentaren vorzubeugen: Neugier trieb mich, das Ding zu kaufen, ich bereue den Kauf nicht, kost´ ja fast nix – aber einen wirklichen Sinn hat das Dingli auch nicht).

Passwörter sicher ablegen.

Ich habe ja letzte Woche in meinem Post über PRISM versprochen, dass ich etwas über meine Art schreiben werden Passworte möglichst sicher und verschlüsselt abzulegen. Vorab sei aber folgendes gesagt: Wie sicher diese Art der Passwortablage wirklich ist, kann ich nicht sagen – zumal Passwörter auf dem Übertragungsweg immer kompromittiert werden können. Möglicherweise mag es naiv sein, in eine derartige Lösung zu vertrauen – Passwörter unverschlüsselt auf der Festplatte zu speichern oder das Passwortmanagement dem Webbrowser zu überlassen, ist aber mindestens ebenso naiv.

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Das Funktionsprinzip ist relativ einfach: Für knappe 15,- habe ich das MyKey-Bundle der Fa. Chipdrive gekauft. Die Verpackung erinnert an eine Doppel-DVD, in dieser Packung enthalten ist neben einigen gedruckten Seiten ein USB-Simkartenleser, eine SIM-Karte und eine CD-ROM mit Software. Die taugt zwar nur für Windows (32 und 64 bit) – aber das ham´ wer ja.

Installiert werden muss eine Software, die die Lese-und Schreibzugriffe auf die SIM-Karte vollzieht und die Daten Triple-DES-verschlüsselt ablegt. Dazu gibt es ein Firefox-Plugin, mit dem sich der Browser um die Funktion Auto-Vervollständigen erweitern lässt. Wird der Rechner gestartet und der Stick eingesteckt, lässt sich dieser nochmal mit einer vierstelligen Pin absichern.

Im Alltag funktioniert diese Methode einwandfrei – die Installation klappt ohne Schwierigkeiten. Der einzige Pferdefuß an der Sache ist einfach nur der Speicherplatz – 64k (!) packt die SIMN-Karte. Für Passwörter genügt das – längere Texte, die der verschlüsselten Ablage bedürfen, wird man nicht auf der SIM-Karte unterbringen.

Warum das alles? Hand aufs Herz: Wer merkt sich schon gerne viele Passwörter? Niemand – und so passiert, was passieren muss: Für jede Webseite, für jeden Mailaccount, für jedes soziale Netzwerk wird ein- und dasselbe Passwort verwendet. Das ist in meinen Augen ein ähnliches Sicherheitsrisiko wie das Ablegen von Passwörtern auf der Festplatte. Der Stick löst freilich nicht alle Probleme – er ist aber ein praktikabler Ansatz, um das Sichern der eigenen Passwörter ein wenig komfortabler zu gestalten, ohne auf ein Standardpasswort zurückgreifen zu müssen.

Mohr SV-50 – ein Vollverstärker für 59,- im Test.

Vor einiger Zeit war ich auf der Suche nach einem neuen Verstärker für die Zweit-Stereoanlage, die unseren Essplatz beschallen möge. So etwas lässt sich freilich gebraucht kaufen, da ich mit meinem letzten Gebrauchtkauf aber so meine Probleme hatte, haben wir uns dann doch entschieden, einen neuen Verstärker zu kaufen. Allzu teuer darf er nicht sein, denn es geht hier um die Beschallung des Esszimmers und auch die vorhandenen Boxen (Grundig Audiorama 4000 oder 5000 – so genau weiß ich das nicht) sind zwar für ihr Alter klanglich recht ordentlich, High-Endige Qualität sagt man diesen Kugellautsprechern aber gemeinhin nicht nach. Tuner und CD-Player sind ebenfalls vorhanden – es fehlt ein Verstärker.

Solche Verstärker kann man ab 45,- Euro kaufen, hierbei handelt es sich um voll ausgebaute 5.1-Geräte mit zwei Mikroanschlüssen fürs Karaokesingen und verspiegeltem Display. Bis 120,- Euro reicht der Preis dieser Billig-Surround-Verstärker, 2004 hatte ich bereits so ein Gerät zum Testen auf dem Tisch und es fiel seinerzeit gnadenlos durch – denn es rauschte wie ein Wasserfall und vermochte selbst wirkungsgradstarke Lautsprecher kaum zum Klingen zu bringen. Nun, so etwas soll es unter keinen Umständen mehr werden – aber was dann? Nach einiger Recherche stieß ich auf ein Gerät des Typs „SV-50“ einer mir bis dahin unbekannten Firma: HiFi Mohr – zu einem Preis, der mich stutzig werden ließ: 59,- Euro werden derzeit auf Ebay und Amazon für den Verstärker aufgerufen.

Mohr_SV-50_Front

Ein Verstärker zu diesem Preis – kann das was sein? Mich packte die Neugier und ich rief bei der Fa. Mohr an und hatte gleich den Chef selbst am Rohr. Oliver Mohr ist ein ruhiger und auskunftsfreudiger Zeitgenosse, der das Prinzip des Verstärkers in etwa wie folgt erklärt: Der Verstärker wurde von Mohr HiFi in Deutschland konstruiert und wird in China hergestellt. Man konzentriert sich auf das Wesentliche und lässt alles unnötige weg, verwendet im Gegensatz billigen Konkurrenz aber bessere Bauteile. Während die billigen Verstärker also mit sechs Surroundkanälen daherkommen, bietet der SV-50 zwei – Stereo eben. Mikrofoneingänge sucht man ebenso vergeblich wie Klang-Presets á la „Rock, Pop, Classic, Jazz“ oder eine Loudness-Schaltung. Es gibt keine Fernbedienung, kein Record-Out, kein Pre-Out, keine Farbvarianten…

…der SV-50 ist ein aufs nötige reduzierter Verstärker  – einfach, ehrlich und klar. Die technischen Daten nehmen sich dementsprechend überschaubar aus: Zwei mal 50 Watt Ausgangsleistung für Lautsprecher mit einer Impedanz von 4-8 Ohm, drei Quellen sind via Cinch anschließbar, außerdem gibt es einen frontseitigen 3,5mm-Klinkeneingang. Balanceregler, Bass- und Höhenregler. Und es gibt eine Kopfhörerbuchse. Was will man von einem Verstärker mehr erwarten?

Ich bestelle den Verstärker bei Amazon, Tags darauf ist er geliefert. Im Karton befindet sich neben dem Gerät eine Bedienungsanleitung (englisch), ein Cinchkabel, ein 3,5mm-Klinke-zu-Cinch-Kabel. Der Verstärker ist robust ausgeführt – ein Vollmetallgehäuse mit gebürsteter, schwarz lackierter massiver Front. Die Anschlüsse für das Lautsprecherkabel sind nicht (wie zu erwarten) einfache Klemmen sondern ordentliche Schraubanschlüsse, in die man auch seine Bananas stecken kann. Dieses Detail bezeugt das Mohrsche Konzept: Alles, was nicht zwingend gebraucht wird, wird weggelassen, alles was gebraucht wird, ist so gut wie möglich ausgeführt.

Schnell ist der Verstärker angeschlossen und ein erster Test ist durchgeführt. Das, was ich nun schreibe, möge aber bitte unter folgenden Gesichtspunkten verstanden werden: Wenn ich dem Verstärker einen ordentlichen Klang bescheinige, so darf nicht von einer High-End-Kategorie ausgegangen werden. Die Grundig-Boxen, hergestellt wohl Mitte/Ende der 1970er Jahre sind grundsolide Lautsprecher, die sich klanglich keiner Mode unterordnen. Kugellautsprecher vermitteln auch nicht den Eindruck einer Bühne – wer eine Bewertung nach den klassischen audiophilen Kategorien sucht, der wird eventuell enttäuscht sein. Ein solches Herangehen würde aber einem Verstärker für unter hundert Euro auch keinesfalls gerecht!

Der erste Eindruck fällt positiv aus: Es ist weder Rauschen noch Brummen zu hören, der Verstärker hält im Leerlauf still. Das unterscheidet ihn schon mal angenehm von seiner mit Features überfrachteten Konkurrenz im unteren Preissegment. Der Klang ist gut, die  Bässe nicht abgrundtief aber deutlich, die Höhen klar, nicht schneidend, deutlich präsent. Einen Hauch zu dezent die Mitten, diese hätten etwas mehr Präsenz vertragen. Der Verstärker färbt kaum, könnte bei den Mitten aber ein wenig mehr vertragen und in den Höhen etwas neutraler abgestimmt sein. Das ist aber wirklich Jaulen auf hohem Niveau, zumal die Audioramas nun auch nicht Meister der Neutralität sind. Ich wundere mich selbst, das zu schreiben – aber ich muss festhalten: Man kann mit einem Invest von 59,- Euro recht ordentlich Musik hören!

Mohr_SV-50_rear

Ein wenig aus der Praxis: Der Verstärker hat für die Audioramas ausreichend Leistung. Wenn man die Werte dieser betrachtet (4 Ohm, 50 Watt Musikleistung, 45 – 26000 Hz), so ist klar , dass dieser Verstärker auch aktuelle Bookshelf-Boxen der 50-Watt-Klasse (8 Ohm) stressfrei befeuern dürfte. Ich hatte ja Sorge ob der Leistung eines modernen Verstärkers an den 4-Ohm-Boxen, aber bei mittlerer Lautstärke wird der SV-50 nicht mal handwarm. Leistungsreserven nach oben sind also da. Die Bedienung des Verstärkers ist einfach und selbsterklärend. Auch wenn die Knöpfe und Schalter aus Kunststoff sind – alles rastet präzise und lässt sich ohne merkliches Spiel bewegen. Zwei Features sollen aber nicht unangesprochen bleiben: Die frontseitige 3,5mm-Buchse ist echt angenehm. Mit einem passenden Kabel ist der MP3-Player oder das Handy schnell mit dem Verstärker verbunden – das ist einfach praktisch! In dieser Preisklasse auch nicht üblich ist der Kopfhörerausgang – den zu loben mir allerdings schwer fällt. Trotz der vergoldeten 6,3mm-Buchse und deren präziser Rastung kommt hier gerade für hochohmigere Kopfhörer einfach zu wenig Leistung raus. Die große Buchse lässt den Schluss zu, dass hier gute HiFi-Kophörer Anschluss finden – nun – der Anschluss funktioniert, aber man sollte schon wissen, dass hier ein 32-Ohm-Hörer ganz gut aufgehoben ist, der K701 mit seinen 2X60 Ohm ist schon rein leistungsmäßig hoffnungslos unterfordert. Auch hier wieder ein Switch durch die Klassen – aber wenn man bedenkt, dass Superlux für einen geringen zweistelligen Betrag schon mit 150-Ohm-Hörern aufwartet („high preassure level“ als geschlossener Kopfhörer – z.B. sowas), dann muss diese Bemerkung schon erlaubt sein.

Fazit: Der Mohr SV-50 ist ein  pfiffig designedter und solide gebauter einfacher Verstärker, der am Preis gemessen klanglich Seinesgleichen sucht. Die Leistung stimmt, die Haptik ist einwandfrei. Mit einem 250-Euro-Verstärker von Yamaha kann er es nun nicht ganz aufnehmen, mit seinen Konkurrenten bis 120,- auf jeden Fall. Die Konzentration auf das Wesentliche ist gelungen. Der Verstärker ist für die Zweitanlage in Küche, Essecke, Schlafzimmer oder im Kinder/Jugendzimmer prima und er kommt gut mit älteren 4-Ohm-Boxen klar, wenn die Leistung halbwegs harmoniert. Wer sehr viel mit Kopfhörern arbeitet, wird nur bedingt zufrieden gestellt. Auch ein Kopfhörerverstärker lässt sich nicht sinnvoll anschlieߟen. Ich halte den Mohr SV-50 im unteren Preissegment für den Geheimtipp. Eine Alternative auf dem Neugerätemarkt ist höchstens der X4-Tech A-1000, der aber selten für unter 100,- zu bekommen ist. Mehr Leistung und Klang für das Geld kann nur ein gutes Gebrauchtgerät bieten –  mit den bekannten Risiken. Wer mit seiner Anlage Aufnahmen machen will, kann mit dem SV-50 wenig anfangen, da ein Rec-Out-Zweig fehlt.

iPhone5 – einen Tag nach der Keynote.

Obwohl ich kein Apple-Fan bin, habe ich das „Event“ freilich gestern auch mitverfolgt – per Ticker und auf Twitter. Und ich muss mir ob der Reaktionen so mancher Fanboys schon echt ans Hirn greifen. In meiner Timeline wurde gestern gefeiert, dass das iPhone5 tatsächlich iPhnoe5 heißt. Nicht Euer Ernst, oder? Aber darüber sehe ich mal hinweg – wer sich freuen will, der freue sich. Nicht hinwegsehen kann ich über den Preis: Ab (!) 679,- Euro wird das iPhone5 auf apple.de angekündigt. Wer bei dem Gerät ohne Speichererweiterungsmöglichkeit 64GB habe will, muss knapp 900 Euro anlegen (!!). Müßg, zu sagen, dass es ähnlich ausgestattete Geräte beim Mitbewerb für 300,- bis max. 500,- Euro gibt.

Let´s talk about specs…

Von der Hardware her ist nichts weltbewegendes passiert. Das neue Apple-Telefon bekommt einen neuen Prozessor. Der soll schneller sein, als der alte, was nach meinem Dafürhalten kein Erfolg ist sondern eine längst überfällige Notwendigkeit. Und mit einem schnellen Prozessor kann man dann alles das tun, was Android seit einem Jahr kann: Zu dunkel geratene Fotos umrendern zum Beispiel. Wo wir gerade bei Fotos sind: Die Kamera des neuen iPhnoes löst 8 Megapixel auf – das ist genau so viel wie die des alten iPhones und war vor zwei Jahren bei Smartphoes solider Stand der Technik. Und auch das 4″-Display ist keine Revolution: Das Display ist genau so breit wie das des alten iPhones – nur etwas länger. Wo da der Sinn sein soll, erschließt sich mir nicht (Eine Anekdote am Rande: Wir waren am vergangenen Freitag bei Saturn in Fürth und haben uns spaßeshalber mal Telefone angesehen. Da lagen Handys aller Hersteller und freilich auch ein iPhone (4S). Fazit: Das iPhone hat im Vergleich zum Rest ein wirklich erschreckend kleines Display). Ok, das Display bleibt also klein.

Interessant ist also nur noch LTE – das ist zwar nicht überall verfügbar, zu hoffen steht aber, dass der Ausbau schnell voranschreitet. Ich sehe LTE bei der vorhandenen Abdeckung derzeit eher als Zukunftsinvestition denn als sinnvolles Feature – aber warum nicht? Dumm nur, dass das mit dem LTE hierzulande wohl nur mit der Telekom gehen soll. Das mit dem LTE ist für mich derzeit nicht kaufentscheidend. Ich denke dass so ein Gerät mach durchschnittlich 2-3 Jahren ausgetauscht wird und dann könnte LTE so gut ausgebaut sein, dass es interessant wird. So lange käme ich mit dem Durchsatz von HSDPA prima hin. Wenn es im mobilen Internet mal wieder länger dauert, ist in der Regel ja nicht der Übertragungsstandard sondern der Provider schuld. Das wird sich auch mit LTE nicht grundsätzlich ändern.

Was das iPhome nicht hat: Aktuelles Bluetooth (4.0), NFC und einen vernünftigen Stromanschluss.

Letzteres finde ich übrigens ärgerlich: Nach EU-Initiative bekommen sukzessive alle Handys nun Micro-USB als Standard zur Stromzufuhr und in aller Regel auch zum Datenaustausch. Das Feature hier ist, dass man sich einmal ein entsprechendes Ladekabel für daheim, das Auto, das Ferienhäuschen… zulegt, dazu noch die entsprechenden Datenkabel und man damit viele Jahre zufrieden sein kann und ein einzelnes Kabel vielleicht dann tauscht, wenn es mal kaputt ist. Das schont die Umwelt und theoretisch spart man sogar Geld, wenn nicht mehr jedem Handy ein Netzteil beiliegt. Ich finde das eine Feine Sache. Und keine Fragen mehr á la „Hat hierjemand zufällig ein Ladegerät für Motorola dabei?“

Apple ist hier natürlich mal wieder Spielverderber: Einen neuen Anschluss hat man sich einfallen lassen und das Ding ist natürlich mal wieder proprietär. Es kommt noch dicker: Wer seine bisherigen Apple-Kabel weiternutzen will, braucht einen Adapter, der knappe 30,- Euro kosten soll.

Und dann kommt jetzt also Nano-SIM. Man braucht eine neue SIM-Karte – schön ist das nicht.

Das Handy ist nun in einer Art Alubüchse untergebracht, der hintere Glasboden ist weg. Das ist ein kleiner Fortschritt, ändert aber nichts daran, dass die Vorderseite immer noch aus Glas ist. Ich bin ja der Meinung, dass Glas nicht zwingend das bestgewählte Material für einen Gegenstand ist, der mal zu Boden fallen kann.

Softwaremäßig…

…hat sich eigentlich nichts bewegendes getan – nur kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Apple nun mit Google abrechnet. Zur Navigation wird  kein Goole-Maps mehr verwendet und die  vorinstallierte Youtube-Funktion ist auch runtergeworfen worden. Ersteres muss Apple mit sich selbst ausmachen, letzteres ist eine entlarvend lächerliche Aktion: YouTube ist DAS Videoportal (ob das nun gut ist oder nicht sei einmal dahingestellt). Wer das iPhone5 nutzt wird sich früher oder später die kostenlose YouTube-App nachinstallieren. Sie von iPhone herunterzunehmen zeigt meiner Meinung nur, wie tief der Graben zwischen Apple und Google ist und wie unsouverän Apple damit umgeht. Dasauf dem Buckel des Kunden zu tun – unschön und unangemessen.

Und: Mit der Kamera lassen sich nun auch Panoramafotos schießen. Das kündigt Apple voller Enthusiasmus an und die Jubelperser tun wie geheißen – sie jubeln. Das meine jahralte Hunderteurogroßmarktbillodigicam Panoramafotos schießt – nicht der Rede wert. Also, was uns Apple da als Feature verkaufen will, halte ich doch für sehr fragwürdig.

Mich wundert nicht, dass die Kommentare zum neuen iPhone mehrheitlich verhalten ausfielen. Auch ich hätte mir mehr gewünscht und in der Tat mehr erwartet. Vor noch nicht allzulanger Zeit wardie Innovationskraft von Apple ungebrochen und sie trieben die gesamte Konkurrenz vor sich her. Heute scheint es mir, alsversuche Apple verzweifelt, schritthalten zu können. Vergeblich, denn mit dem Lumia 920 oder dem neuen Note kann das iPhone freilich nicht mithalten.

Was bedeutet das? Ich gehe davon aus, dass der Hardware in der Zukunft zunehmend weniger Bedeutung zukommt, denn die Specs sind in der Regel recht ähnlich. Die technischen Unterschiede zwischen den Flaggschiffen von Samsung, Huawei, Nokia und Apple sind marginal, Apple hat derzeit das Problem, sich hardwaremäßig nicht so gut behaupten zu können. Interessant wird eher, welches Betriebssystem auf welchem Telefon läuft. Damit wird Apple aber mehr und mehr in die Ecke gedrängt – denn den Markt hat Android. Für Win 8 Phone rechnen ich mir keine großen Chancen aus. Es sollte mich nicht wundern, wenn Phone 8 in einer Nische wie Bada bleibt, hier steht man vor dem selben Problem wie Apple: Nur mit Nokia und HTC wird das Rennen nicht zu machen sein.

Warum kein Innovation mehr von Apple?

Zuerst einmal, weil ein Smartphone zu unserem Alltag gehört und per se nicht revolutionär ist. Das revolutionäre bei Apples Telefonen war ja nie die eigentliche Technik (da blieb man stets weit unterhalb des wirtschaftlich möglichen, eine iPhone war nie ein technisches TOP-Gerät, das erste und zweite konnte zum Beispiel kein UMTS obwohl das 2007 bereits gut abgehangene Technik war), das revolutionäre war immer eine extrem einfache und gute Mensch-Maschine-Schnittstelle. Beispiele gefällig? Das erste iPhone brachte einen benutzbaren Touchscreen mit sich – die Konkurrenz kannte nur resistive Screens, die am besten mit einem Stylus bedient werden wollten – Apple aber kam auf die glänzende Idee, den Stylus überflüssig zu machen. Oder Siri: Spracherkennung ist für sich genommen nichts Neues, Anfang des Jahrtausends sollte mein Siemens-Telefon durch Sprachsteuerung Kontakte aus dem Telefonbuch anrufen – was nicht klappte. 2003 experimentierte ich mit Daniel unter Windows mit Spracherkennung, was nur dann zu leidlich brauchbaren Ergebnissen führte, wenn man ein sehr ordentliches Mikrofon und das passende Mischpult zum Aus- und Gegensteuern sein Eigen nannte. Apple brachte Spracherkennung in benutzbar aufs Telefon – einwandfrei.

Nun aber kommt nichts mehr dergleichen. Dabei ist so einfach, was das Handy können müsste: Mit den Augen scrollen – Text weiterschieben, wenn die Auen am unteren Textende angekommen sind – nur so als Beispiel. Das wäre die logische Konsequenz, das ist ganz simpel die weitergedachte Optimierung des Mensch-Maschine-Interface. Die 720p-Frontkamera und den schnellen Prozessor hat Apple doch – also, was ist? Nix ist. Keine Innovation – dafür Milliardenklagen gegen Samsung. So kommt Apple nicht weiter und so erlebt die Konkurrenz leider auch nicht die Arschtritte, die sie braucht, um weiterhin coole Produkte für uns zu entwickeln. Irgendwie sehe ich zwischen Nokia und Apple Parallelen. Nokia ist auch irgendwann die Innovationsfähigkeit abhanden gekommen, damals trieb eine Firma namens SonyEricsson die Konkurrenz vor sich her. Besagte Firma gibt es übrigens in dieser Form nicht mehr. Wenn Nokia das nicht de 920er nicht zum Rennen bekommt war es das erst mal. Apple macht sich auf den Weg dahin.

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