Althaus tritt zurück…
… und damit ist der Weg frei für schwarz-rot in Thüringen.
Na bravo…
Nürnberg-Blog | Technik, Politik und (digital) lifestyle
… und damit ist der Weg frei für schwarz-rot in Thüringen.
Na bravo…
Der wohl größte publizistische Coup unserer im großen und ganzen eher drögen, etwas altbackenen und rückwärtsgewandten Bundeskanzlerin ist das Ding mit ihrem wöchentlichen Videopodcast. Quasi jedes Medium zitiert aus diesen in der Regel sterbenslangweiligen Paarminütern. Ich würde gerne wissen, wie viele reale Interviews mit kritischen Fragen sie sich damit gespart hat (den bei Interviews macht sie eine nicht wirklich gute Figur).
Es ist aber auch schon ein ekelig Ding, dass es wirklich viele „Journalisten“ gibt, die, anstelle der Frau Fragen zu stellen, einfach am Schreibtisch sitzebleiben und aus diesem Podcast-Ding zitieren. Auch große öffentlich rechtliche Radiostationen (dieser Diss geht im besonderen an B5 aktuell) und überregionale Tageszeitungen.
Schämt Euch!
Mit einem „Web based training“ will die AOK ihren Versicherten das Milliardengrab elektronische Gesundheitskarte schmackhaft machen.
Zu Beginn des WbT steht eine kleine Umfrage. Aber seht selbst:
Was falsch oder richtig ist, wenn ich spontan an den Titel „Die elektronische Gesundheitskarte“ denke, sagt mir die AOK dann auch. Saulustig und oberfrech zugleich.
Das WbT zur Gesundheitskarte taugt übrigens nicht viel. Angeblich braucht man keine Angst vor Datenmissbrauch zu haben, alle Zusatzfeatures sind ganz toll und das mit dem elektronischen Rezept ist auch super easy, vor allem für den Arzt:
Wollen die mich verarschen?
Scheinbar ja. Denn ich bekomme im WbT ja auch gezeigt, wie so eine Karte zukünftig aussehen soll:
Uups, da ist ja ein Foto. Ei der Daus. Dann ist auf meiner „elektronischen Gesundheitskarte“ ja auch mein Bild. Gefällt mir das? Freilich gefällt mir das. Die AOK sagt mir auch, warum:
Wie arrogant kann man eigentlich sein? Und wie hohl kann man eigentlich „argumentieren“?
Immerhin hat mich die AOK (mit Recht) desillusioniert: Als AOK-„Kassler“ mit dem üblichen Krankenkärtchen habe ich für die AOK im Umkehrschluss kein Gesicht. Gut, die Erkenntnis ist mir nicht so neu – bei den Kassen ist der Versicherte eben eine Nummer. Daran haben wir uns ja inzwischen gewöhnt.
Ob sich daran aber etwas ändert, wenn die „elektronische Gesundheitskarte“ kommt, wage ich zu bezweifeln.
Beim AOK-WbT lernt man aber auch noch andere schlaue Dinge:
Dann haben also die Arztbriefe, die Dr. X seit Jahrzehnten seinem Kollegen Y sendet, alle nix getaugt, weil sie alle in ihrer Aussagekraft beschränkt sind? Liebe AOK-Mitarbeiter, glaubt ihr das wirklich??
Der Arztbrief soll mit der elektronischen Gesundheitskarte schneller werden? Mein Tipp: Ladet doch die Arztbriefe einfach vollautomatisch auf meinen myspace-Account hoch. Das geht mit Sicherheit noch schneller und es bekommen dann wahrscheinlich noch weniger Unbefugte meine Daten in die Hand.
Ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher, dass ich diese „Gesundheitskarte“ weder brauche noch will.
Wieder was neues aus dem Steigerwald: Aus der berühmten Hacker-Brause „Club Mate“ stellt man nun auch Club Mate Cola her. Es schmeckt ein wenig wie Loschers „Schorschi Cola“ und erinnert an das Cola von Red Bull, um dass es ja genug Wirbel gegeben hat.
Und das Zeug ist richtig gut: Es soll u.a. Koffein aus Mate, Kaffee, Colanuss und Tee enthalten und mit vielerlei Gewürz wie Zimt, Bergamotte, Kardamom, Inger, Orangenblüten, Koriander…. angereichert sein.
Es steht irgendwo zwischen Fritz-Kola und Jolt Cola, nur schmelt es runder, präsentiert sich in einer hübschen 0,33er Longneck-Flache und kommt aus Franken. Kaufe ich öfter.
Es ist an der Zeit, das Hohelied auf eine Wirtschaft zu singen, der wir seit einigen Jahren die Treue halten: Es handelt sich um Müller´s Restaurant am Keßlerplatz in Nürnberg.
Der „Müller“ ist eine gutfränkische, große Wirtschaft. Nichts verrückt abgehobenes, aber in dem, was er tut, ist er gut. Und hält sein Niveau über Jahre – was man ja auch nicht immer hat.
Wer die Gaststube der Wirtschaft betritt, der tritt ein in ein teils uriges, teils biederes und teils vor Kitsch strotzendes Ambiente – in jedem Fall präsentiert sich „der Müller“ stockkonservativ. Die Wände sind mit bemalten Holzflächen vertäfelt, Ölschinken hängen an der Wand mit Landschaftsmalereien á la „Birken am Fluss“ oder „Ruhender Bergsee“ und auf den Fensterbrettern und den zahllosen Simsen findet sich Kitsch und Nippes zu Hauf. Aus dem Lautsprecher tönt, gedämpft zwar, aber immerhin vernehmbar seit Jahren die gleiche Platte: Deutsche Schlager als Instrumentalvariation im Stile der 1970er Jahre – Fernsehbands.
Sollte man davon nicht abgeschreckt werden? Ist das nicht der Prototyp eines nippesbeladenen Rentnerwohnzimmer-Gruselkabinetts? Nein! Nein und nochmals nein! Denn diese Präsentation steckt, dafür sorgt der Chef Hans-Roland Müller, seine freundlichen Bedienungen und das Küchenteam – voller Leben. Und das Publikum dankt es und strömt zu Hauf – was eigentlich immer eine telefonische Tischreservierung zur Pflicht macht.
Kommen wir zu den Speisen und Getränken: Hier wir auf dreierlei Wert gelegt: Qualität, Quantität und Geschmack. Es ist gutbürgerliche, fränkische Küche angesagt in Müllers Restaurant – die Portionen sind riesig (!) und schmecken! Eine besondere Empfehlung hier ist das fränkische Schäufele mit wirklich fast immer ofenfrischer, rösch-krachender Kruste und butterzartem Fleisch. Dazu gibt es ein Kniedla, wie es weithin seines Gleichen sucht. Man würde es mit zwei Händen wohl zu fassen kriegen – aber die Hände würden sich dabei nicht berühren. Die Soße war ausnahmslos hervorragend und: Die Salatgarnitur ist immer frisch. Wer ein echtes fränkisches Schäufele essen will, eine ordentliche Portion vertragen kann und Wert auf Geschmack und Qualität legt, der gehe zum Müller.
Gleiches gilt im Übrigen für das Schnitzel und das Cordon Bleu, wobei hier gesagt sein muss, dass die Pommes prima, der selbstgemachte Kartoffelsalat aber immer ein bisschen laff ist. Selbstverständlich werden sie mit Butterschmalz in der Pfanne zubereitet und mit krosser Panade serviert, wie sich das gehört. Auch der Braten genießt über die Grenzen Nürnbergs hinaus Berühmtheit. Zum Thema Bier: Das gehört für viele ja zum fränkischen Essen dazu. Beim Müller wird Neumarkter Lammsbräu ausgeschenkt, das ist ein rein ökologischen Bier, das im Rufe steht, sehr gut zu sein. Als Nicht-Bierkenner kann ich dazu nichts sagen.
Nicht nur die Qualität der Speisen verdient Anerkennung, auch die Bedienungen sind freundlich und schnell und versuchen, dem Gast jeden Wunsch zu erfüllen. Alles in allem ist der Gast beim Müller gut aufgehoben und das Preisniveau ist – gemessen an der Größe der Portionen und der Qualität der Speisen in sehr akzeptablem Bereich.
Müller´s Restaurant, Keßlerstr. 4, 90489 Nürnberg, Telefon: 55 55 85
Am Donnerstag, in München, sind wir im „Schuhbeck´s Orlando“ am Platzl eingekehrt – und es war toll. Das muss – auch wenn man hier eher von gehobener Gastronomie sprechen will – in den Wirtshaus-Explorer!
Man hat, sieht man vom Hofbräuhaus ab, das Gefühl, dass das ganze Platzl Herrn Schuhbeck gehört, denn neben dem eigentlichen Sternerestaurant, den „Südtiroler Stub´n“ gehört das Café und Bistro Orlando, die Orlando-Bar, ein Schokoladenladen, ein Gewürzladen und ein Eissalon zur Marke „Schuhbeck“. Und , wenn man schon mal da ist, warum nicht gleich mal testen?
Über die Mittagszeit haben wir im Außenbereich auf dem Platzl im Bistro Orlando ohne Reservierung einen Tisch bekommen, im großzügigen und schön restaurierten Lokal wäre das ebenso möglich gewesen. Der Service war jovial-münchnerisch. Was mich ernsthaft gestört hat (und das war dann schon das Einzige) war, dass der Kellner auch auf höfliche Rückfrage hin nicht bereit war, seinen Fehler zuzugeben und ernstlich behauptete, die Joghurt-Quark-Mousse mit frischen Waldfrüchten wäre aus feinstem Nougat (!) hergestellt worden (er hat einfach ein falsches Dessert gebracht).
Erstaunt (und positiv überrascht) hat mich Angebot und Preise der Getränke. Hier geht es fair zu, denn die Preise liegen auf „Nürnberger“ Niveau. Für München, für Schuhbeck und für das Platzl hätte ich teureres erwartet (und akzeptiert). Der Cappuccino war überdies sehr fein, röstfrischer Kaffee mit reichlich Milchschaum, auf dem nach bester Barista-Art ein Muster gezeichnet war.
Die Gerichte im Bistro würde ich, hätten sie nicht eine gewisse Raffinesse, als einfacher bezeichnen. Linguini wurden gereicht mit sommerlichem Gemüse und schwarzem Trüffel, dazu ein feier Espuma mit deutlicher, aber nicht übertriebener Knoblauchnote. Dazu natürlich frischer Parmigiano. Insgesamt eine gelungene Komposition für 13 Euro. Fast noch besser fand ich die Pizza á la Schuhbeck: Ein hauchzarter Teig, feurig-scharfe Salami, frisches Petersilienpesto, frische Champignons und Pecorino – fein gewürzt: Ich wusste bis Donnerstag nicht , dass es eine Feinschmeckerpizza gibt. Der Preis: 9 Euro. Zum Dessert gab es dann die bereits oben erwähnte Mousse, mit einer Kugel selbstgemachtem Erdbeereis mit leichter Kardamomnote und Waldfrüchten – sehr lecker, aber nicht das, was wir bestellt haben.
Preislich sind die Gerichte schon auf einem höheren Niveau (zum Beispiel kostet das Wiener Schnitzel 21,50 EUR und auch Schuhbecks Currywurst schlägt mit knapp zehn Euro zu Buche). Aber immerhin sind die Preise so gestaltet, dass es sich auch der „Normalverdiener“ ab und an leisten kann, wenn er denn will.
Mir hat es im Orlando richtig gut gefallen und ich will, wenn ich in München bin, auch wieder hin.
Einige Anmerkungen noch zu Schuhbecks Eissalon: Hier war ich sehr zufrieden. Eine Kugel Eis kostet im Straßenverkauf einen Euro. Und die Kugeln sind großzügig. Wer sich drei Kugeln Eis kauft, hat ordentlich was in der (Eis)tüte. Und es schmeckt. Exotische Sorten stehen zur Auswahl. Das ist wieder etwas, was ich am Schuhbeck-Konzept sympathisch finde: Das mit dem Eis ist was fürs Volk, denn anderenorts kostet eine Kugel Eis auch 80 Cent, ist aber weder so groß noch so gut wie bei Schuhbeck.
Zum Abschluss unseres Aufenthalts am Platz waren wir noch im Gewürzladen. Von Gewürzen verstehe ich nicht viel und ich konnte mit vielem, was dort angeboten wurde auch nichts rechtes anfangen – aber es muss gesagt werden, dass Schuhbeck ein ganz fantastisches Curry anbietet, dass in der heimischen Küche zur Currywurst oder einen selbstgekochten Chicken Korma ausgezeichnet passt.
Es waren zwei schöne Stunden am Platzl – und gar nicht abgehoben.
Der „Bionade“-Trend reißt nicht ab: Nachdem Bionade zum vollen Erfolg wurde, sprang auch Coca Cola mit seinem Produkt „Georgia“ auf den fahrenden Zug auf – selbst die kleinen Regionalbrauereien wie z.B. Frankenbrunnen mit seiner „BioLiebe“ sind dabei und nun gibt es schon wieder eine neue Bio natürliche Limo: Aloha. Also: Bionade-like, nur gebraut von Warsteiner und in stylish.
Diese beiden Sorten, „elderflower“ und „mango-Lime“ habe ich probiert, die geschmackliche Basis ist bei beiden in etwa gleich – diese Limo schmeckt malzig. Lediglich im geschmacklichen Oberton unterscheiden sich die beiden Sorten, „elderflower“ ist etwas runder, „mango-lime“ etwas sauer-spritziger. Und: Ganz nett.
Wir haben also ein neues Trendgetränk, eine Limo, die zu 100% natürlich sein soll, aber kein Bio-Siegel hat. Die Webseite der Limo, die von der International Brands Germany GmbH 6 Co. KG vertrieben und, wie schon gesagt, von Warsteiner gebraut wird (ob das ein Qualitätsmerkmal ist, möge jeder selbst entscheiden), gibt sich bewusst retro (Johannes , hatten wir´s nicht gestern von Super 8), Aufmachung, Flasche und Etikett gefallen – und drin ist: Eine Kreuzung aus Karamalz light und Limo. Wundert nicht – kommt ja aus einer Brauerei, das Ganze.
Und man gibt sich bei der Einführung der Limo wirklich Mühe und zeigt ein geschicktes Händchen fürs Marketing: So soll es, wie ich per Mail von Karel Jahns las, in Nürnberg in der gut beleumundeten Bar Europa eine „Aloha-Abend“ geben, wer kommt, bekommt eine Flasche geschenkt und ein Special DJ legt Aloha-Mukke auf. Chuck Norris trinkt Aloha? Es mag einem so vorkommen.
Mir geht der Vergleich mit dem Karamalz nicht aus dem Kopf…
Sehr geehrte Frau Dr. Pauli,
es war schon toll, als sie es dem Stoiber ordentlich gegeben haben. Großen Fürsten muss ab und an auf den Fuß gestiegen werden. Und es hat ja gewirkt – vielleicht sogar nachhaltiger, als sie sich das je ausmalen konnten. Dafür genossen Sie – das soll nun nicht geschleimt sein – meinen höchsten Respekt.
Als Sie sich dann der wütenden Meute in Passau nicht nur präsentierten, sondern sich auch auspfeifen ließen – Respekt. Ich hätte das nicht gebraucht (und gebracht hat´s unterm Strich auch nichts). Aber: Den Mut muss man erst mal aufbringen.
Mein Respekt schwand etwas, als Sie sich für ein drittklassiges (und inzwischen eingestelltes) Männermagazin in fragwürdiger Pose ablichten ließen. Ich habe nicht alle Bilder gesehen, ich kaufe aber auch keine Männermagazine. Diese Bilder brauchte niemand, am wenigsten Sie selbst. Schwamm drüber, jeder macht mal einen Fehler.
Sie sind dann in die Freien Wähler eingetreten. Mein Respekt schwand zusehends, denn was wollen oder können die Freien Wähler, außer vergrätze CSUler von der Straße aufklauben? Sie wissen es nicht? Ich weiß es auch nicht. Macht aber nichts, die Freien Wähler wissen es selbst nicht.
Wenn man in so eine Partei frisch eingetreten ist, und man tönt herum, eine neue Partei gründen zu wollen, wie reagieren dann die Mitglieder dieser Partei? Ich kann es Ihnen sagen: Sie freuen sich nicht. Viel mehr noch: Sie ärgern sich. Und deshalb haben sie Sie auch rausgeschmissen. Mit was? Mit Recht!
Ok, Sie haben dann eine neue Partei aufgemacht – die „Freie Union“. Allein der Name ist nicht sehr originell. Aber wenn man zwischen Mittagessen und Kaffeetrinken eine neue Partei aus dem Boden stampft, dann langt es nicht zu mehr. Das kann ich einsehen. Das Parteiprogramm war auch nicht originell. Beim Parteinamen haben Sie einfach die Namen „Freie Wähler“ und „Christliche irgendwas Union“ zusammengeschoben und hatten dann „Freie Union„. Ich dachte immer, Politik sei was kompliziertes. Sie, liebe Frau Dr. Pauli haben mich eines Besseren belehrt. Beim Parteiprogramm haben Sie das offensichtlich ähnlich gemacht – die Rezeptur ist recht simpel: Man nehme eine mittelmäßige Predigt eines durchschnittlichen Baghwan-Jüngers und eine Sammlung nichtssagender – weil hohler – Politikerphrasen und schiebe das ganze zusammen. Noch schnell mit etwas Weltfrieden würzen und in die Friede-Freude-Eierkuchenform füllen und dann wenige Stunden in einem Münchener Bierkeller bei reichlich heißer Luft durchbacken. Fertig ist das Parteiprogramm. Respekt? Eher nicht so viel von mir verlangen, bitte. Aber immerhin habe ich mich köstlich amüsiert. Das ist doch auch was wert, Frau Dr. Pauli, oder?
Und was gedenken Sie nun zur Erheiterung ihre Volkes beizutragen? Sie machen Kader Loth (sic!) zur Frauenbeauftragten (sick! sic!)! Ich habe ernsthaft heute morgen auf den Kalender gesehen – einzig, um auszuschließen, dass heute der 1. April ist. Heute ist nicht der erste April. Frau Dr. Pauli, sie machen ernsthaft Kader Loth zur Frauenbeauftragten? Wirklich? Da könnten sie doch genauso gut Mahmud Ahmadinedschad für den Friedensnobelpreis vorschlagen. Oder was hielten Sie von einer Honorarprofessur in Wirtschaftsethik für Herrn Ackermann? Frau Dr. Pauli, egal, was sie sich in letzter Zeit so einbauen, nehmen Sie weniger davon!
Liebe Frau Dr. Pauli, ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass eine gute PR nicht so ganz Ihre Sache ist. Ich hätte da aber einen heißen Tipp: Mehr Aufmerksamkeit erreichen Sie – und boulevardesker kann man kaum auftreten – wenn Sie sich hier hinbegeben.
Auf fröhliche 0,3%!
Herzlichst,
Ihr
Michi.
P.S.: Frau Dr. Pauli, ist Ihnen eigentlich aufgefallen, dass über das Schattenkabinett Loth in der WELT nicht unter der Rubrik „Politik“ sondern in der Rubrik „Vermischtes“ berichtet wird?
P.P.S.: Fr. Dr. Pauli! Finger weg vom Telefonhörer! Das hier ist Satire! Nur so zur Info.
Gerade erst rausgekommen – von mir lange ersehnt – und nun (zumindest die ersten Teile) im Schacht meines DVD-Players: Es gibt die NDR-Vorabendserie „Polizeifunk ruft“ jetzt als DVD-Box. Wer die „Hafenpolizei“-Box gesehen und gemocht hat, der mag mit Sicherheit auch die Polizeifunk-Folgen (52 an der Zahl, jede dauert etwa 25 Minuten lang). Man darf diese Serie durchaus als Fortsetzung der „Hafenpolizei“ begreifen: Mit dabei ist wieder Kommisar Koldehoff, gespielt von Josef Dahmen. Und es gibt einen jungen Polizisten, eine „weiße Maus“, also einen Motorradstreifenfahrer, den Wachtmeister Hartmann – der Held der Serie, denn Hartmann stellt jeden Verbrecher, löst jedes Problem.
Und so spielen sie sich durch die Folgen, jagen Marihuanahändlern, stöbern Versicherungsbetrüger auf, nehmen eine Teppichhelerbande hoch, jagen Überfaller und trösten Überfallene.
Alles ein bisschen brav und bieder, alles etwas glatt und von der Story mitunter auch sehr gemütlich aber: Herrlich retro. Bis Folge 14 in schwaz/weiß, Ehrensache, dann in verblassten Farben und in mono. Mit einer wundervollen 60er-Jahre-Hamburg-Kulisse, dem schwarzen Bakelittelefon mit seinem unverkennbaren Schellen, grobgemusterte Strukturtapeten, Opel Admirals, Espressos (das sind Cafés, ich weiß um den Plural Espressi), Lederjacken, Hornbrillen, Tütenlampen, VW-Bullys, Speckpfannekuchen…
Noch habe ich nicht alle Folgen gesehen (aber das dauert sicher nicht mehr lange), und trotzdem empfehle ich diese Box jedem, der das alte Krimiflair mag. Ebenfalls Herausgekommen ist dieser Tage die Box „Hamburg Transit“ – der Nachfolger von „Polizeifunk ruft“. Darüber mehr, wenn ich das gesehen habe.
Bis dahin heißt es im Vorspann: „Großstadt, Technik, Menschen, Gefahr!“.
Polizeifunk ruft, 7 DVD-Box, rd. 3000 min. ARD-Video, etwa 44 Euro.
Gestern waren wir im Gasthaus Pegnitztal in der Deutschherrnstr. essen – und weil es uns gut gefallen und geschmeckt hat, ein kleiner Bericht:
Das Gasthaus liegt an der Deutschherrnstr., am östlichen Rand von Gostenhof. Zur Straße hin befindet sich ein kleiner Vor“bier“garten, der sehr schön gestaltet ist und zum Verweilen einlädt, obwohl er zur befahrenen Deutschherrnstr. nur durch eine Hecke getrennt ist. Und wer im Biervorgarten sitzen möchte , der tut gut daran, vorher einen Platz zu reservieren.
Gemütlich ist der Gastraum: Nicht kitschig und dich fränkisch – man sitzt auf einer um den Raum laufenden Bank oder auf den sehr klassischen Wirtshaustischenstühlen an ausladenden Holztischen. Schön und heimelig und wie schon gesagt kitschfrei.
Das Essen war im großen und ganzen prima: Das Pfannenschnitzel hätte sich zwar gefreut, drei Minuten länger im heißen Butterschmalz zu verweilen, dennoch war dessen Panade knusprig und das Schnitzel selbst dünn und zart geklopft. Ebenso selbst gemacht und schmackhaft waren die Bratkartoffeln.
Das fränkische Schäufele war hervorragend: Selbst um 20 Uhr hatte es eine krachfrische Kruste, das Fleisch war butterzart und die zwei Klöße waren mit frischem (nicht mit getrocknetem – das bekommt man ja leider so oft – und ich stehe auf diese Details) Schnittlauch garniert. Ein Gedicht: Die Soße harmonierte perfekt zum Schäufele – einfach wunderbar.
Ein weiteres Highlight war der Beilagensalat – und wer mich kennt, der weiß, dass mir solche Worte nur schwer aus der Feder Tastatur fließen! Der saisonale Salat war knackfrisch – kühl gereicht mit einer selbstgemachten prima Vinaigrette. Und er wurde mit einem marinierten Stück Paprika serviert, das in dieser Art auch von einer Antipastiplatte hätte stammen können.
Die Nachspeise hinterließ dafür einen etwas gespaltenen Eindruck: Auf Empfehlung aßen wir in Vanillesauce gratinierte Erdbeeren. Die Vanillesauce war sehr lecker, super Konsistenz, nicht zu süß – doch die Erdbeeren hatten nicht die Anmutung von Frische (und frische fränkische Erdbeeren sind zu dieser Zeit problemlos zu bekommen).
Ein besonderes Lob verdient der Service: Die beiden Damen waren freundlich und schnell. Mit der Zeit schlich sich eine kleine schwarze Katze zu uns, die schnell merkte, dass wir sie mochten. Und so brachte der Service nicht nur mir einen herrlichen Cappuccino (gereicht mit weißem und braunen Zucker und Süßstoff sowie zwei Rumkugeln) sondern auch dem Kätzchen einen kleinen Teller mit Fleisch aus der Küche.
Einen so unkomplizierten, diskreten und liebevollen Service muss man in Nürnberg wirklich lange suchen.
Preislich ist das Gasthaus Pegnitztal im mittleren Bereich angesiedelt: Das Schäufele kostete etwas über zehn Euro, für die gebotene Portion ein vertretbarer Preis, der Cappuccino war mit zwei Euro direkt günstig und das Null-Vierer Spezi ist mit 3,30 Euro gerade noch so im Rahmen.
Es war ein wirklich schöner Abend im „Pegnitztal“, das Gasthaus ist liebevoll geführt und sauber. Wir gehen gerne wieder hin.
Gasthaus Pegnitztal, Deutschherrnstr. 31, Telefon: 264444