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Obama Fingers

Ja, ich habe mich gefreut, als Bush abgewählt wurde.

Ja, ich esse gerne Chicken McNuggets – vorzugsweise mit Barbecue-Sauce.

Ja, ich bin irritiert, dass Plus jetzt „Obama Fingers“ im Angebot hat, dann:

a) sie sind weiß

b) die Assoziation, Körperteile des US-amerikanischen Präsidenten mit (wie abgebildet) blutrotem Dip zu verspeisen, verstört mich

c) Was denken die sich in der Marketing-Abteilung? Was? Yes we can? Sex Obama sells?

Im Gedenken an Ruth Drexel

Mit dem Tod von Ruth Drexel verlieren wir nicht nur eine begnadete bayerische Volksschauspielerin – sie war in der Rolle der Resi Berghammer für den „Bullen von Tölz“ auch so prägend, dass man sich Seitens Sat 1 nicht vorstellen kann, die Serie fortzuführen. Mit Ruth Drexel stirbt auch der Bulle und wieder neigt sich ein Stück Fernsehgeschichte dem Ende.

Daher – in memoriam- einige Ausschnitte.

Wir verkaufen wirklich alles

Es gibt wirklich nichts, was es nicht gibt – auch bei eBay nicht. Und in Zeiten der Wirtschaftskrise gibt es wohl auch Leute, die alles erdenklich mögliche für Geld versilbern verschrotten. Bauschutt zum Beispiel. Den würde ich natürlich sofort kaufen…

Und so nimmt es dann auch nicht Wunder, dass nicht nur Bauschutt sondern auch Elektroschrott verkauft wird.

Wer, bitte wer braucht einen Karton Elektroschrott? Für den Profi ist das ein bisschen wenig, für den Privatmann genau eine Kiste zuviel.

Ja, es wird Metallschrott angeboten. Das lässt sich handeln. Auch en gros. Und auch für sows ist e Bay wohl die richtige Plattform.

Aber Bauschutt? PC-Schrott?

Ich weiß nicht….

Sodenn liebe Sammler:

Ich gebe (Artikelstandort ist Nürnberg) folgendes ab:

-> mehrere Tüten Hausmüll

-> eine Tüte Biomüll

-> altes Verpackungsmaterial

-> mehrere Flaschen (Altglas)

-> Einen Korb Papiermüll

-> Altbatterien

Alles kostenlos. Wer was davon möchte, der melde sich.

BioFach 2009

Um es vorweg zu sagen: Beruflich bedingt gehe ich öfter auf Messen und es ist mir bislang noch nicht gelungen, dort overdressed zu erscheinen. Bei der BioFach ist das problemlos möglich – und dabei hatte ich noch nicht mal eine Krawatte um.

Heute war ich also auf der BioFach – wie schon im letzten Jahr und habe mich über die „Trends“ auf dem Biomarkt informieren lassen (und um es kurz zu machen: Ich habe nur zwei trendige Sachen ausmachen können – beides Getränke – später mehr).

Die BioFach im Messezentrum Nürnberg ist die weltweit größte Messe dieser Art, es ist nur Fachpublikum zugelassen und sie ist ergänzt um eine „Messe in der Messe“ – die Vivaness: hier werden Naturkosmetika und alles was dazu gehört, präsentiert. Die Spezialisten sind also weitestgehend unter sich – mitunter merkt man das auch. Vom letzten Jahr her habe ich die Messe etwas kleiner in Erinnerung – ich mag mich täuschen – aber die Bio-Branche scheint doch recht krisenfest zu sein.

Es gibt drei „Fresshallen“ – hier präsentieren sich nationale wie internationale Nahrungsmittelproduzenten und Laden zum Probieren ein. Wenn man wollte, könnte man bei dieser Auswahl ohne irgendwelche Schwierigkeiten lange Zeit ausschließlich Bio-Produkte essen, ohne das es langweilig wird: Es gibt nichts, was es nicht gibt.

Und es wird auch immer „verbraucherfreundlicher“. Längst vorbei sind die Zeiten, als Bio bedeutete, lose Zutaten aus einer Holzschütte in einer ungebleichten Papiertüte aus dem speziellen Laden mitnehmen zu müssen. Bio-TK-Pizza, Bio-Riegel, Bio-Eis, Bio-Eiskaffee… alles was man als gängiges Industriefutter kennt, gibt es auch in Bio – halt zu teilweise Schweinepreisen.

Dazu kommt noch das ganze Nonfood-Segment. Die Vivaness habe ich ja schon erwähnt, aber es gibt neben den schon sprichwörtlichen Biolatschen haufenweise Biomode, Bio-Putzmittel, Bio-Druckereien, Bio-Hoster (aber das war eher ein Witz – mit den Leuten habe ich mich unterhalten und das einzige, was diesen Hostinganbieter auszeichnet, ist, dass der Strom von Greenpeace energy kommt… Sparsame Rechner im Rack – Fehlanzeige. Innovatives Kühlen des RZ – Fehlanzeige, Rückgewinnung der durch die Server produzierte Wärme – Fehlanzeige), „Bio“-Banken, etc.

Man kann einen solchen Lebenswandel als durchaus innovativ betrachten und im Prnzip habe ich nichts gegen den Bio-Trend, vielmehr kaufe ich bestimmte Produkte ausschließlich nach ökologischen Maßgaben – besonders dann, wenn es sich um fair gehandelte Dinge handelt (denn es macht mir keine Freude, mich an Lebensmitteln zu delektieren, bei denen ich schon im Vornherein weiß, dass sie unter übelsten Bedingungen und rücksichtsloser Ausbeutung von Mensch und Natur hergestellt werden). Aber Teile des Publikums der BioFach gingen mir doch recht fix auf den Sack. Weltverbesserer, die sich in Rupfensäcke gewanden, sich ungern waschen und mit strafendem Blich auf mein Nicht-Bio-Sakko schielen, die einem als das Gefühl vermitteln, nicht dazuzugehören, weil nicht jede Haarspitze Bio ist – packe ich nicht. Definitiv nicht. Und von diesen Öff Öff – Typen (und das scheint einer von den netten zu sein) würde ich mir auch ein bisschen mehr Toleranz wünschen…

Nun noch zu den zwei Getränken, die ich nicht nur als stylish sondern wirklich innovativ empfunden habe (alles andere war ja schon irgendwo mal da): Nummer eins ist Jamu, ein Getränk (n unterschiedlichen Varianten) mit u.a. Curcuma, Ingwer, Koriander und Kardamom. Das ist geschmacklich wirklich etwas Neues.

Das andere sind die Produkte des Vertriebs respectbio aus Weimar. Hier wird zum einen ein alkoholfreies Getränk (hergestellt aus der Essenz von Rosenblättern) „red rose elixir“ angeboten, das wirklich nach Rosen riecht und leicht und gut schmeckt. Zum anderen gibt es einen Saft, eher ein Wasser, mit dem klangvollen Namen „Dr. Antonio Martins„. Es wird aus dem Saft der grünen Kokosnuss gewonnen und schmeckt sehr frisch. Und sehr frisch sind auch die Kombinationen aus dem Grundgetränk und diversen Fruchtsäften.

Es würde mich nicht wundern, wenn diese beiden Getränke zum neuen Hype würden – der Bionade-Boom ist ja bereits im Abschwellen. Wo wir es gerade von Bionade haben: Eine neue Sorte wurde auf der BioFach auch vorgestellt: Quitte. Es schmeckt ein wenig langweilig, eher nach einem sanften Nichts.

Soviel also von der BioFach. Es war nett. Mehr aber auch nicht. Hätte ich allerdings gewusst, dass dort gestern ein Bloggertreffen stattgefunden hat, wäre ich gestern schon gekommen.

Leberkäse-Carbonara.

Damit scheint es den Berlinern sogar ernst zu sein. Lerberkäse-Carbonara. Ich esse schon diese fettige Sahne-Ei-Tunke ungern. Dann noch Leberkas mit reinzuhauen setzt aber zum kulinarischen Magen(tief)schlag an! Weißwurschtsenf kommt auch noch mit rein…

Das erinnert mich irgendwie an Borscht. Ich mag keinen Borscht. Borscht ist, wenn ultralinke Studenten durch die Kühlschränke der befreundeten WGs wildern und alles noch nicht total verschimmelte halbwegs Essbare in einem großen Behältnis sammeln, um daraus eine Art Eintopf zu köcheln. Hier kann sich dann eine halbvertrocknete Essiggurke zu einem Restzipfel Presssack gesellen und eine lukullische Verbindung mit noch nicht lang abgelaufenen Eiern eingehen. Umrahmt von Senf, Ketchup, Mayonnaise, Kreppband und Schusternägeln.

Mag ich nicht. Und in Carbornara Leberkas und süßen Senf zu packen ist einfach Borscht! (via/Bildnachweis Holger Klein)

Münchner knocken Münchner aus

Ein Symbol ist gefallen – die „Münchener Weißwurst“ darf überall „Münchener Weißwurst“ heißen, wurst woher sie auch kommen mag. Die Nürnberger Bratwurst genießt ja eine Art Gebietsschutz – das ließ sich im Fall der Münchener Wurst vor dem Patentgericht nicht aufrecht erhalten. Und für Hersteller und Händler ist das wohl auch besser – ein Erdinger Metzger hätte sich wohl verarscht gefühlt, wenn er nur eine Erdinger Weißwurst hätte anbieten dürfen.

Das „Gschmäckle“ an der Sache: Es waren Münchner Richter, die das Münchner Symbol nun verwurstet haben. So wenig Lokalpatriotismus hätte ich den Altbayern gar nicht zugetraut.

Weitere schlaue Sachen zur Weißwurschtposse kennt der Bayerische Rundfunk.

Deutsch-Fränkisch? Fränkisch-Deutsch!

Wörterbücher dieser Art gibt es mehrere und es ist auch immer wieder nett, so etwas zu lesen.

Hier findet sich eine nette kleine Aufstellung wichtiger fränkischer Begriffe und Redewendungen. Wer also seinen Dialekt etwas updaten möchte – nur zu. Danke Thorste, danke Olli.

Schlechte Zahlen für Premiere

Der Pay-TV Sender Premiere ist wieder einmal in Schwierigkeiten. Der Aktienkurs ist um 14 Prozent gefallen und auch sonst sieht es nach massivem Abonentenverlust nicht rosig aus. Viel wird heute Abend in den Medien spekuliert, warum dem so ist, es wird fleissig orakelt, ob Murdoch daran etwas ändern kann, aber auf den einfacsten Grund will niemand kommen: Wer braucht bei dreissig Sendern im Kabel, zwanzig Sendern über Hausantenne und hunderten via Satellit denn ein Pay-TV-Abo? Nach vielen zweifelhaften Jahren für Premiere sollte jetzt die Frage gestellt werden, ob die deutsche Medienlandschaft überhaupt die Basis für Bezahlfernsehen bietet.

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