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Wenn das Nupsi der Mighty Mouse hängt…

… dann ist der Ärger vorprogrammiert. Zwar ist die Mighty Mouse von Apple im Prinzip eine optische Maus, aber das Scrollrad ist wie die Mauskugel alljener Mäuse ausgeführt, über die wir uns bereits in den 1980er und 1990er Jahren geärgert haben. Die Rollkugel mag nämlich keinen Dreck.

Und irgendwann (ich hab die Maus seit Ende 2007 in Betrieb) will das Scrollbällchen einfach nicht mehr scrollen.

Jetzt gibt es Tüftler, die mit Cutter und Pinzette das ganze Ding zerlegen. Das ist sicher eine sehr gute – aber auch eine sehr aufwändige Methode. Und ob ich als bekennender Grobmotoriker das Ding wieder zusammenbekomme, ist auch noch nicht gesagt.

Ich habe das Nupsi der Maus auch wieder zum Laufen bekommen – ohne das Ding zu öffnen. Ich übernehme für diese Methode aber keinerlei Garantie/Haftung!!

Man braucht: einen Bogen Küchenkrepp oder einen nicht fusselnden Lappen, zwei Tropfen Feuerzeugbenzin und drei Minuten Zeit.

So wirds gemacht:

  1. Das Küchenkrepp auf den Schreibtisch legen und eine Stelle leicht mit wenigen Tropfen Feuerzeugbenzin benetzen
  2. Die Mightymouse verkehrt herum halten und mit dem Nupsi (Scrollbällchen) auf dem Benzinfleck in alle Richtungen hin-und-herrollen – ohne Druck, aber mit Kontakt.
  3. Das ein bis zwei Minuten lang machen – ggf. den Fleck mit einem Tropfen Benzin feuchthalten

Das hat bei mir gut geklappt – es bildete sich auf dem Küchenkrepp ein stecknadelkopfgroßes Staubhäufchen – das Geröll aus der Maus.

Das Nupsi funzt wieder – einwandfrei.

Die Hypo Alpe Adria wird eine österreichische Staatsbank. Und wer darfs zahlen? Bayern.

Liebe Leserin, Lieber Leser,

bitte tut mir einen Gefallen: Bitte schaut Euch dieses Video an. Ja, es ist vom BR, von quer, es ist nicht mal lusting. Aber: Bitte schaut es Euch an!

Wer´s nicht als Video sehen kann, der lese es im Artikel der Basler Zeitung (von heute) nach: Jörg Haider (!) hat uns also dieses Ei ins Nest gelegt. Jörg Haider. Und das Geld verschenkt und sich so wählen lassen und sich feiern lassen. Unfassbar!!

Nun rechnet die Rheinische Post uns vor, dass das Experiment mit der Hypo Alpe Adria die Bayern LB (und damit den Steuerzahler) 3,75 Milliarden Euro kostet. Das dürfte aber bei Weitem nicht alles sein: Die Bayern LB muss ja in ihere Bilanz den Buchwert der jetzt an Österreich „verschenkten“ Bank auch noch abschreiben. Wie hoch der dort angesetzt ist, weiß ich gerade nicht (aber das dürfte kein kleiner Betrag sein) und der sinkt jetzt (!) von Viel auf Null (meint man auch hier).

Der Kurier (eine österreichische Zeitung) tut dann aber irgendwie so, als ob das für die BayernLB Peanuts wären, kommt aber nicht umhin, einzugestehen, dass der Freistaat Bayern 2008 erst einmal 10 Milliarden Euro draufgeworfen hat. Was hat die Bayern LB dafür bekommen? Einen Euro. Muss Wien eigendlich den symbolischen Euro überweisen? Den Kontoauszug würde ich sehr gerne sehen!!

Wer hat das Ding eigentlich gekauft? Die BayernLB (da mischen auch die bayerischen Sparkassen mit). Und wer hat dafür unterschrieben? Ede Stoiber, Huber, Beckstein… Und wer darfs bezahlen…?

Eigentlich ein guter Grund, aus der Kirche auszutreten…?

Die Existenz Rummelsbergs ist an und für sich der beste Grund, aus der Kirche auszutreten. Ich tue es, das sei vorab gesagt, natürlich nicht, denn die evangelische Kirche hat – Gott sei Dank! – etliches mehr zu bieten, als Rummelsberg. Aber wenn jemand „wegen Rummelsberg“ aus der Kirche austräte, so könnte ich diesen nur beglückwünschen – als Mensch mit Herz und Verstand.

Es gibt, das muss gesagt sein, noch einen Menschen mit Herz und Verstand – und Mut: Der Journalist Michael Kasperowitsch, der in den Nürnberger Nachrichten nicht nur widerkehrend über die Situation sozial Benachteiligter schreibt (und ihnen, so mutmaße ich, unter Umständen mehr hilft, als so mancher Rummelsberger Bruder). Es ist insbesondere Kasperowitschs Verdienst, dass die Öffentlichkeit über die Rummelsberger Machenschaften in Kenntnis gesetzt wird (und als Folge hiervon Überlegungen immer lauter werden, den Rummelsbergen im Speziellen oder der Diakonie an sich nichts mehr zu spenden – was ich, ginge das Geld an Rummelsberg, für eine exzellente Idee halte).

Was ist passiert?

Wer die regionalem aber auch überregionale Presse der letzten Monate (es geht ja schon fast ein Jahr durch die Medien) verfolgt hat, der weiß, dass der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Rummelsberger Anstalten und Rektor der Brüderschaft, Karl-Heinz Bierlein, Diakonenschüler über Jahre systematisch körperlich misshandelt hat. Er wurde auch wegen gefährlicher Körperverletzung rechtskräftig verurteilt – geschadet scheint es dem einstmals vielgelobten „Top-Manager“ und Pfarrer indes nicht zu haben, ist er inzwischen doch wieder Vorstandsvorsitzender, diesmal der Johannes-Seniorendienste in Bonn.

Nun macht der nächste Skandal aus Rummelsberg die Runde: Mitglieder der Leitungsebene haben – wie christlich und getreu dem Bibelwort „Wer hat, dem wird gegeben“ – erheblich in die eigene Tasche gewirtschaftet. Selbst das evangelische Sonntagsblatt Bayern kommt nicht umhin, festzustellen, dass Bierlein sich zwei Jahre, bevor er gehen musste, sich ein Beraterhonorar in Höhe von 2000 Euro monatlich zu seinem Gehalt genehmigen ließ. Diesen Beratervertrag hat ein weiterer braver Christ, ein Gefolgsmann Bierleins, Christian Tölken, mitunterschrieben.

Wen will es wundern, dass gerade dieser Christan Tölken, als er im Jahr 2006 das System Rummelsberg verließ, sich für kirchliche Verhältnisse wahrhaft fürstlich abfinden lässt. 450.00 Euro (sic!) schob sich der Kirchenman in die Tasche.

Das alles ist keine lässliche Sünde mehr, besonders, wenn man sich vergegenwärtigt, dass sich die Rummelsberger Führungsspitze die Taschen zum Bersten vollstopfte, während quasi zeitgleich die Rummelsberger die Zeitarbeitsfirma PAKT gründeten, die, wen wundert es, auf Ihrer Webseite wenig transparent, nicht mit ihrer Zugehörigkeit zu Rummelsberg kokettiert.

Oder etwas plastischer: Während sich die Oberen fürstlich bedienten, wurden die Arbeitnehmer via Zeitarbeitsfirma „flexibel“ gehalten.

Nun, das Image der Rummelsberger ist in der nächsten Zeit im Arsch. Und mit was? Mit Recht! Da kann der Konzern machen, was er will. Auf der eigenen Webseite wird kräftig nachtarockt. Es ist eine peinliche Vorstellung.

Eine Aussprache über den Bericht von Michael Kasperowitsch, der an diesem Tag in den Nürnberger Nachrichten zu lesen war, bildete den ersten thematischen Schwerpunkt an diesem Tag.

Solche Sätze, so harmlos sie klingen mögen, sind kennzeichnend für das System Rummelsberg. Dass hier nicht die zahllosen Verfehlungen der Rummelsberger genannt werden, aber der Name Kasperowitschs, ist eine Stillosigkeit, deren man in der Rummelsberger Kommunikation mehrere findet. Doch das Problem ist nicht dieser der Wahrheit verpflichtete Journalist der NN – das Problem ist Rummelsberg.

„Der Artikel hat wehgetan“, bekannte Vorstandsvorsitzender Dr. Wolfgang Bub. Er hätte lieber eine Überschrift gelesen, „In Rummelsberg wird erfolgreich an der Zukunft gearbeitet.“

Man möchte kotzen, aber es bleiben einem vor Schreck die Brocken im Hals stecken. Statt sich – auch in der Öffentlichkeit – reflektierend mit den eigenen, massiven Problemen auseinanderzusetzen, möchte man der Presse nun vorschreiben, was sie zu schreiben habe. Wie gesagt: Man möchte kotzen! Analog zu dieser Denke offenbaren auch Sätze wie

In der Versammlung wurde immer wieder auch von Männern und Frauen aus dem Plenum dafür plädiert, den Blick nicht nur in den Rückspiegel zu werfen, sondern auch nach vorne zu sehen.

das Rummelsberger Mindset. Denen ist nicht mehr zu helfen. Nur bleibt zu fragen, wie jemand, dem nicht mehr zu helfen ist, denn anderen Hilfe angedeihen lassen will (oder welche Qualität diese Hilfe hat).

Nun ziehen erste Kirchengemeinden Konsequenzen: Der Kirchenvorstand der mittelfränkischen Gemeinde Thann hat beschlossen, erst mal nicht mehr für die Diakonie und damit auch Rummelsberg zu sammeln. Ich ziehe meinen Hut vor diesen Aufrechten! Zwar argumentiert nun die Diakonie, dass nur ein kleiner Teil der eingeworbenen Spenden an die Rummelsberger geht und der Spendenboykott damit auch „unschuldige“ diakonische Einrichtungen in Bayern träfe – aber diese Argumentation scheint vor dem Hintergrund, dass sich jeder Spender den Empfänger selbst wählen kann – auch einzelne Institutionen und Organisationen, etwas hölzern. Hier mag sich vielleicht auch die Angst vor sinkenden Spenden verbergen. Zu danken hätte es die Diakonie wem? Den Rummelsbergern!

Ich gebe zu: Die Überschrift dieses Posts ist sehr provokativ. Mir fiele es im Traum nicht ein, aus der Kirche auszutreten, nur weil in Rummelsberg nichts mehr richtig zu funktionieren scheint. Rummelsberg ist weder groß genug noch bedeutend genug, dass sich deren (allerdings massives und gehäuftes) Fehlverhalten einen Kirchenaustritt rechtfertigen würde. Es gibt zudem in der Landeskirche gute Leute und Institutionen, die es rechtfertigen, in der Kirche aktiv zu bleiben. Ich kann aber jenen verstehen, der diesen Schritt geht, weil er nicht bereit ist, das System Rummelsberg mit seiner Kirchensteuer mitzufinanzieren.

Der Spendenboykott indes scheint mir eine gute Sache zu sein. Die Diakonie wird erst begreifen, dass es sinnvoll ist, sich von Rummelsberg zu trennen, wenn es weh tut. Zudem: In Rummelsberg hat man schon wieder ein dickes Minus eingefahren (und das nicht erst seit gestern und seit diesem Jahr). Wenn ein Minus vor der Bilanz steht und sich einzelne Vorstände dicke Prämien ausbezahlen, dann ahnt man schon, dass hier höchste Gefahr ist, dass die Spendengelder versickern.

Update: Und – Rette sich, wer kann! – schwups, schon ist auch der Bub weg. Bwahahahaha!!

In einer persönlichen Erklärung begründete Bub dies damit, dass „gerade in den letzten Wochen einiges geschehen ist, was für mich jenseits der Grenze des Zumutbaren lag. Das betrifft unter anderem manches, was in der Presse zu lesen war, manche Äußerungen von einzelnen Brüdern und ein unterschiedliches Verständnis von Leitung zwischen Teilen der Brüderschaft und mir.

Ach, nee. Bedaure. Da sagt/schreibt jemand was, was nicht passt – und zack und wech? Na ja, Rummelsberg eben. Bwahahahaha!!

Beate Baum im Interview

Beate Baum, Jahrgang 1963 ist Kultur- und Reisjournalistin. Aus dem Ruhrgebiet kommend, wohnt sie seit vielen Jahren in Dresden und hat sich dieser Stadt auch literarisch angenommen – in ihren Kriminalromanen der „Kirsten Bertram“-Reihe.
Über ein Post in diesem Blog bin ich mit ihr in Kontakt gekommen und hatte die Gelegenheit, Frau Baum einige Fragen zu ihrem Schaffen und Wirken zu stellen.

blog.fohrn.com: Sie sind im Ruhrgebiet geboren. Wie kamen Sie nach Dresden?
Beate Baum: Durch die Liebe – mein heutiger Mann hat hier eine Stelle bekommen, und da ich zu dem Zeitpunkt (1998) schon als freie Journalistin gearbeitet habe, konnte ich relativ problemlos mitziehen.

blog.fohrn.com: Wie sind Sie zum Schreiben gekommen?
Beate Baum: Ich habe eigentlich immer schon geschrieben – gelesen und geschrieben. Die berufliche Entwicklung in Richtung Journalismus und Belletristik verlief dann fast parallel.

blog.fohrn.com: Was (oder wer) inspiriert Sie zu Ihren Geschichten?
Beate Baum: Meist ganz kleine Situationen, Gespräche, Auseinandersetzungen, etc. Wenn ich einen Ausgangspunkt habe, entwickelt die Geschichte quasi organisch (wenn es gut läuft!).

blog.fohrn.com: Enthält Ihr Werk autobiographische Elemente (und wenn ja, welche?

Beate Baum: Schon – Kirsten Bertram kommt wie ich aus Dortmund, hat auch in Thüringen gearbeitet und lebt nun in Dresden. Auch rein äußerlich hat sie in etwa meine Größe und Figur – was aber einfach damit zu tun hat, dass es so sehr viel leichter ist, Bewegungsabläufe, Körpergefühl, etc. in der Ich-Perspektive zu beschreiben. Und es war immer klar, dass alle meine Hauptfiguren aus dem Westen kommen müssen, weil ich als Zugezogene mich bestimmt nicht genug in das Wesen eines „Ossis“ hineinversetzen kann, um glaubhaft aus der Perspektive zu schreiben.
Meine Charaktereigenschaften habe ich auf die drei Hauptfiguren aufgeteilt, wobei Andreas die meisten negativen abbekommen hat.

blog.fohrn.com: Verorten Sie Ihre Leserschaft überwiegend in Dresden oder Ostdeutschland?

Beate Baum: Ja, was aber daran liegt, dass die Bücher hier auch mehr in den Läden liegen, auch mal auf einem Sondertisch, etc.

blog.fohrn.com: Was macht für Sie einen guten Krimi aus?

Beate Baum: Ich unterscheide gar nicht so sehr zwischen Krimi und Nicht-Krimi. Für mich gibt es gute Bücher und Zeitverschwendung. Ich achte immer sehr auf Sprache und Stil, aber auch auf Plausibilität, Logik (ich hasse überkonstruierte Geschichten), realistische Zusammenhänge, lebendige Figuren, nachvollziehbare Konflikte…

blog.fohrn.com: Gibt es weitere Krimis von Ihnen als Hörbuch oder sind Hörbücher geplant?

Beate Baum: Nein, leider gibt es bislang die anderen Titel nicht als Hörbuch. Mir sind auch keine Anfragen bekannt – aber manchmal geht das auch ganz schnell.

blog.fohrn.com: Das Büchermagazin „orange“ des Bayerischen Rundfunks (Radio) beschrieb in einer der letzten Sendungen einen Boom der Regionalkrimis. Können Sie diese Bewertung nachvollziehen? Was mag diesen „Boom“ ausgelöst haben, wenn es ihn denn gibt?

Beate Baum: Ich denke, es ist ein Marketing-Etikett, und wenn es hilft, die Bücher zu verkaufen, gut. Wenn man es so nimmt, schreibt Sara Paretsky auch Chicago-„Regional“-Krimis und Ian Rankin die für Edingburgh. Ich denke, ein guter Krimi lebt (auch) vom Realismus, und der wird durch eine nachvollziehbare Geografie unterstützt.

blog.fohrn.com: Wie bewerten Sie als Autorin die Eingriffe großer Buchhandelsketten (wie z.B. Thalia) in das Verlagsgeschäft und welche Chancen habe kleine Verlage und deren Autoren, sich in diesem System zu behaupten? (vgl. http://konsumpf.de/?p=6092)

Beate Baum: Das ist wirklich eine fürchterliche Entwicklung – wobei ich gefühlsmäßig immer noch die größere Gefahr durch Amazon sehe – wenn ich mich dort informieren kann (professionelle Kritiken und Kundenrezensionen (!)) und es portofrei nach Hause geliefert bekomme, ist die Versuchung schon sehr groß. Da kann ich jeden verstehen, der das macht (wenn ich auch tatsächlich noch immer meine Bestellung bei dem kleinen Buchhändler meines Vertrauens abgebe, abgesehen von englischen Büchern, die es dann oft auch bei Amazon noch billiger gibt, da werde ich dann auch schwach) Ich denke, die großen Ketten insgesamt machen kleine Verlage und kleine Autoren kaputt. Es ist einfach obzsön, welchen Anteil am Kaufpreis sie fordern (können) und bekommen.

blog.fohrn.com: Ich bitte Site um eine persönliche Einschätzung: Wie bedeutend ist das Internet, Amazon, Webseiten oder gar Blogs für den „Literaturbetrieb“?

Beate Baum: Ich würde denken, sehr groß, da man schnell Meinungen und Infos einholen kann (jetzt von Käuferseite aus gedacht).
Für mich als Autorin ist es auch eine wunderbare Recherche-Möglichkeit. Wo ich früher Mengen an Fachbüchern ausleihen und Telefonate führen musste, kann ich heute zumindest die ersten Grundlagen durch ein paar Klicks bekommen. Und dabei auch ungeschönte, unredigierte Meinungen einsehen.
Ich selbst kann mich auf meiner eigenen Webseite präsentieren, auf MySpace Lesungs-Hörproben abliefern, mich dort und auf Facebook vernetzen; über E-Mail kann ich mit Kollegen aus ganz Deutschland Kontakt halten. Es gibt bspw. eine Mailingliste des „Syndikats“, der Vereinigung deutschsprachiger Krimiautoren, wo man auf Fragen blitzschnell von ganz vielen anderen Profis Einschätzungen, Hilfe und Tipps bekommen kann. Manuskripte können blitzschnell zwischen mir und meiner Lektorin hin- und hergehen.
Die Liste ist schier unendlich. Das Arbeiten ohne wäre für mich kaum noch vorstellbar.

blog.fohrn.com: Wie ist Ihnen gelungen, dass „Dresdner Geschäfte“ als Hörbuch herausgebracht wurde?

Beate Baum: Da hatte ich gar keinen Einfluss darauf. So etwas wird meist von den Verlagen, bzw. von Agenturen organisiert.

blog.fohrn.com: Das Hörbuch „Dresdner Geschäfte“ wird zurzeit in diversen Onlineshops für wenige Euro angeboten. Können Sie dabei überhaupt etwas verdienen?

Beate Baum: Ich bin in der glücklichen Lage, Vorschüsse für meine Bücher zu bekommen, so dass ich nicht ganz so abhängig von Einzelverkäufen bin (indirekt natürlich schon, denn wenn die Verkäufe zu schlecht sind, gibt’s irgendwann keinen Vorschuss mehr). Auch für das Hörbuch gab es eine Pauschalzahlung – die dann allerdings wieder mit dem Buchvorschuss gegengerechnet wurde.

blog.fohrn.com: Welche Bücher oder Projekte planen Sie für die Zukunft?

Beate Baum: Gerade habe ich die erste Fassung des sechsten Kirsten Bertram-Romans abgeschlossen, in dem Erich Kästner eine Rolle spielt. Er wird – toi, toi, toi, wenn ich mit der Überarbeitung bis Jahresende fertig werde – im kommenden Juli erscheinen. Im Moment denke ich, damit ist die Reihe abgeschlossen, aber das habe ich beim Vorgänger-Buch, bei „Ruchlos“ auch schon gedacht. Es fällt doch sehr schwer, sich von Figuren, die einen so lange begleitet habe, zu trennen.
Prinzipiell würde ich aber gern einmal einen Roman ohne das „Krimi-“ davor schreiben. Ich denke, es ist einfach mal an der Zeit…

blog.fohrn.com: Vielen Dank!

Weitere Informationen zu Beate Baum und ihren Büchen findet Ihr auf der Webseite beatebaum.de. Bildnachweis: Beate Baum.

Nürnbergs 100-Sekunden-Takt

Ich bin zwar kein absoluter Gegner der vollautomatisierten fahrerlosen U-Bahn in Nürnberg, aber ich beobachte dieses Großprojekt der VAG doch kritisch, zumal ich als technikaffiner Mensch um die Tücken unterschiedlichster automatisierter Abläufe weiß.

Gestern nun, ich fuhr von Ziegelstein zum Rathenauplatz, konnte ich die neue Kurzzugstrategie der VAG auf den Linien U2 (und U3) beobachten und ich muss sagen: Das Vorhaben ist vielersprechend.

Im Kern dreht es sich um die Bestrebung der VAG, je nach Fahrgastaufkommen adäquate Beförderungskapazitäten anzubieten. Ob das immer das Beste ist, bleibt zu hinterfragen, weil man immer damit rechnen muss, dass Angebote auf geringerfrequentierten Strecken zu Nicht-Stoßzeiten eingedampft werden. Die VAG, das glaube ich ihnen sogar , will nun einen anderen Weg gehen und ersann einen Kompromiss: Die Strecke der U2 und U3 wird im vollautomatisierten Betrieb befahren werden, der Takt wird grundsätzlich erhöht (was ich gut finde), zur Rush-Hour fahren normal lange Züge und in den „Nebenzeiten“ werden Kurzzüge eingesetzt.

Ich sehe als Fahrgast folgenden Vorteil: Abends und am Wochenende sind die etwas außerhalb gelegenen U-Bahnhöfe oft recht leer. Und die im Verhältnis wenigen Fahrgäste finden auch in Kurzzügen (die sind etwa um die Hälfte der Wagons verkürzt) immer noch gut Platz. Wenn sich nun auch noch der Takt von jetzt zehn Minuten (Sonntags) auf vier Minuten verkürzt, dann habe ich als Fahrgast gewonnen, denn ich komme schneller weg und an und kriege trotzdem einen Sitzplatz (bislang läuft das Ganze im Testbetrieb, der Regelbetrieb soll dann Anfang 2010 aufgenommen werden).

Nicht so ganz klar ist mir allerdings, wie die VAG bei diesem Kompromiss überhaupt auf „Null“ kommen kann – ohne gar Verluste zu machen. Zwar sind die U-Bahnzüge nun um die Hälfte kürzer, aber es werden ja mehr als doppelt so viele Züge auf den Weg geschickt. Das muss etwas kosten!

Am Rathenauplatz standen gestern einige VAG-Mitarbeiter mit Infozetteln in der Hand bereit und informierten über die Kurzzüge und die neue Taktung. Ein netter, älterer VAGler sprach mich an und drückte mir den Infozettel in die Hand. Er erklärte die Taktung und dass diese durch den Einsatz von Kurzzügen erreicht wird. Ich fragte ihn ganz offen nach den Arbeitsplätzen und er sagte sinngemäß, dass sich für die Fahrer der U-Bahnen innerhalb der VAG vielfältige Möglichkeiten böten, ihren Job zu behalten. Jeweils ein Mitarbeiter betreue drei Bahnhöfe, auf denen automatisiert gefahren werde, manche der Fahrer würden zur Straßenbahn wechseln oder hätten eine spezielle Fahrerlaubnis für die Personenbeförderung in den Bussen und es sei bis heute noch kein Fahrer bedingt durch die Automatisierung der U-Bahn entlassen worden. Ich will es ihm glauben (die Stärke von ver.di hat sich während des ÖPNV-Streiks ja bewiesen), ob das aber auf Dauer durchzuhalten ist?

Der Kompromiss, der da derzeit im besten Wortsinne „gefahren“ wird, ist für mich ganz angenehm. Dennoch habe ich die Sorge, dass man irgendwann in den „Nebenzeiten“ oder am Wochenende den Takt wieder herunterfährt – allein schon aus Rentabilitätsgründen. Das wird aber die Zukunft zeigen.

Hier ist eine Kundenmitteilung der VAG, der die Taktung näher erklärt.

Und das schreibt der Bayreuther „Kurier“.

Die U3 und das Chaos – Ein Bund fürs Leben?

Früher war alles besser: Wenn am Nürnberger Hauptbahnhof allmorgendlich Menschenmassen sich in die U-Bahnzüge drängen und in kurzer Zeit trotz Stopfen und Drücken der Fahrgäste nichts mehr vor oder zurück ging, verkündete der Zugführer über die Lautsprecheranlage, dass der nächste Zug in fünf Minuten käme – was selten fruchtete. Nach ein paar weiteren Durchsagen griff der brave Mann dann beherzt ein letztes Mal zum Mikrofon und rief brüllte (in bestem Fränkisch):

Wennst Dein fetten Bierarsch etz ned bald aus der Tür schiebst, du Gimpel, dann kumm i hinder und zieh di naus! (was etwa soviel bedeutet wie: Wenn Du Dein adipöses Gesäß nicht aus der Türe bewegst, Du Trottel, komme ich und ziehe Dich aus dem Wagen!)

In aller Regel funktionierte das. So war das damals. Heute aber, da auf den Linien 2 und 3 vollautomatische, fahrerlose U-Bahnen verkehren, wartet der sich fehlverhaltende Fahrgast vergeblich auf eine Ermahnung in fränlischer Herzlichkeit. Vielmehr folgt auf Fehlverhalten eine viel rigidere Strafe: Die IT-gestützte Bahn fährt einfach nicht weiter. Und besser noch: Sie neigt zu Abstürzen. So geschehen gestern am U-Bahnhof Wöhrder Wiese (Linie 2).

Aber auch ohne das Zutun der Fahrgäste sorgen die volldigitalen Verkehrsgeister, die man nach Millioneninvestitionen nun nicht mehr los wird, für allerhand Unbill.

Heute morgen beispielsweise, so berichtete mir mein Kollege Johann, der aus Fürth nach Nürnberg pendelt, ging für eine dreiviertel Stunde auf dem halben Streckennetz gar nichts mehr. Die NN wissen, warum: Zwei Bahnen warteten auf einen Befehl – und als der endlich kam, verweigerten sie diesen, bis menschliche Anschubhilfe kam.

Das sind keine Ausnahmefälle. Viel schlimmer aber ist der Dominoeffekt, der in schöner Regelmäßigkeit eintritt, wenn einer Digitalbahn mal die Software abschmiert. Die Linien kreuzen an den Bahnhöfen Hauptbahnhof, Plärrer und Rathenauplatz. Und zwischen den Haltestellen Bahnhof und Rathenauplatz (und darüber hinaus – die U3 bis Rothenburger Straße) fahren sie auf dem selben Gleiskörper einen Mischbetrieb zwischen menschengesteuerten und softwaregesteuerten Zügen. Wenn der „digitale Kollege“ dann streikt, obwohl er keiner Gewerkschaft angehört (Idee! Mal drüber schlafen!), müssen auch die konventionellen Bahnen stehen und die digitalen stehen dann auch, um nicht auf die konventionellen aufzufahren – und wenn sich in den ersten drei, vier Minuten nichts tut, dann gibt das eine schöne Kettenreaktion – alles steht.

Mit der Software gibt es aber nicht nur bei der U-Bahn Probleme. Hin und wieder ist auch die „Strabbo“ (hochdeutsch: Tram) davon betroffen. Eines schönen Tages fuhr ich mit der (fahrerbetriebenen) Linie 7 von der Bayernstraße Richtung Hauptbahnhof. Mitten auf der Allersberger Straße blieb die Bahn stehen. Der Fahrer rebootete Sie, die IP-Adresse der Straßenbahn erschien auf den Displays, die normalerweise die nächsten Halte anzeigen – und nach fünf Minuten ging die Fahrt gen Bahnhof weiter.

Wer vom Flughafen Richtung Bahnhof mit der Linie 2 fährt, der wartet gerne mal am Rennweg, bis die Linie 3 am Rathenauplatz aus den Startlöchern kommt. Nun wird zum 1. Januar auch die Linie 2 vollautomatisiert. An und für sich könnte das ein Vorteil sein, weil besonders in den Abendstunden und am Wichenenden die U-Bahnen dann als Kurzzug laufen werden und einen Fünf-Minuten-Takt fahren. Wenn das klappt…

Schreibmaschinenmuseum Wattens

Wattens in Tirol, die Wiege und Heimat der berühmten Firma Swarovski hat neben den Kristall-Welten noch ein weiteres Highlight zu bieten, dass weniger bekannt ist, gesucht werden muss, dessen Besuch sich aber in jedem Fall lohnt – auch für Nicht-Techniker: Das Schreibmaschinenmuseum Wattens.

Hier wird die Sammlung von Jörg Thiem ausgestellt, die hunderte Exponate aus allen Zeiten umfasst – hier kann man sich von den feinmechanischen Wunderwerken faszinieren lassen und auf eine Zeitreise durch die Geschichte der Schreibmaschine gehen – und diese ist vielschichtiger und spannender als man es sich anfänglich vorstellen mag.

Zudem wurden die ersten Schreibmaschinen in Österreich konstruiert und erbaut: vom Tischler Peter Mitterhofer im Jahr 1864. Diese Konstruktion bestand überwiegend aus – Holz und konnte nur Großbuchstaben mit Nadeln in Papier „stanzen“ – aber der Anfang war gemacht.

Und an diesen ersten, noch hölzernen Maschinen lassen sich gut die technischen Prinzipien der Maschinen verstehen und in der durch chronologische Ausstellungsstücke die wesentlichen Weiterentwicklungen nachvollziehen.

Hierbei hielt Herr Thiem – mit Freude und viel Herzblut führte er uns in die Geschichte und die Funktion dieser Maschinen ein. Es werden nicht nur mechanische Maschinen sondern auch elektrische und elektronische, Fernschreiber und die ersten Schreibcomputer.

Eine Anekdote von unserem Museumsbesich sei hier noch auf die Schnelle wiedergegeben. Auf dem letzten Galeriebild sieht man auf einer Tastatur einer amerikanischen Maschine von 1899 das „@“-Zeichen. Das ist kein Zufall und auch nicht das Werk eines Hellsehers – der Klammeraffe war einfach nur ein Symbol für die Werte von Waren, analog zum französischen „á“. Dass das @ heute fester Bestandteil unserer Mailadressen ist, ist dem Umstand geschuldet, dass zu Zeiten der Entwicklung des ARPA-Net die Computer über die Tastaturen von Fernschreibern „gefüttert“ wurden – und da hatte man den Klammeraffen für technische Zwecke zur freien Verfügung.

Wer sich einmal nach Wattens in Tirol verirren sollte – der hat die Chance, dieses wunderbare Museum zu besuchen. Es lohnt sich.

Umweltzone in Nürnberg ab 2010

Ich bin kein Freund der Umweltzonen, denn ich sehe die deutliche Gefahr, dass Besitzer älterer Autos (also insbesondere Menschen, die sich kein CO2-sparendes Modell leisten können) aus den Innenstädten ausgesperrt bleiben, wenn sie gezwungen sind, diese mit dem eigenen PKW zu erreichen. Auch eine Art der sozialen Selektion, grün überlackiert.

Heute in den Frühnachrichten wurde in B5 genau das für Oktober 2010 für die Nürnberger Innenstadt in Aussicht gestellt. Na bravo.

Der Passwortschutz dieses Blogs

Liebe Leserin, lieber Leser, der Du das Passwort zu dieser Seite erraten oder mitgeteilt bekommen hat, nicht aber per Mail darüber informiert wurdest: Wunderst Du Dich, dass es hier einen Passwortschutz gibt? Ja? Dann lass´ Dir das erklären:

Lebe Leserin, lieber Leser,

Du erhältst diese Mail, weil Du im letzten halben Jahr die Webseite https://blog.fohrn.com besucht hast oder einen Kommentar hinterlassen hast. Diese Mail ist eine einmalige Information – Du erhältst keinen Newsletter und keinen Spam.

blog.fohrn.com ist weiterhin online. Überwiegend technische Gründe zwingen mich aber, dieses Blog mit einer Anmeldemaske zu versehen. Zu den Hintergründen später mehr.

Wenn Du die Seite aufrufst, wirst Du vom Browser nach einem Zugangsnamen und einem Passwort gefragt. Diese lauten:

Zugang: **************
Passwort: **************

Wenn Du diese Daten im Dialogfenster Deines Browsers eingibst, gelangst Du wie gewohnt auf das Blog – es stehen Dir alle Möglichkeiten und Informationen uneingeschränkt zur Verfügung.

Warum diese Maßnahme?
In letzter Zeit kämpfte ich nicht nur gegen eine Flut von Spam-Mails und „Bot-Angriffen“ sondern auch gegen gezielte Angriffe auf die Datenbank des Blogs und die Admin-Oberfläche. Ob diese automatisiert stattfanden oder von rechtsradikaler Seite stammen, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Ich weiß nur eins: Sie nerven mich. Seitdem die Seite mit der Passworteingabe (die an und für sich auch zu knacken wäre) geschützt ist, habe ich davor aber Ruhe.

Meinungsfreiheit?
In der Vergangenheit hat auf diesem Blog immer wieder ein Battle mit einem Rechtsradikalen (und dessen Kumpanen) stattgefunden. Das brauche ich nicht! Schon zu dieser Zeit verwendete ich obiges Passwort und den Zugangsnamen – es war eine Idee, die Thorsten und ich spontan hatten und der Einfachkeit halber ist es dabei geblieben.

Wann geht die Seite wieder ohne Abfrage online?
Das kann ich noch nicht mit letztendlicher Sicherheit sagen. Ich möchte den Passwort“schutz“ aber erst einmal ins erste Quartal 2010 hinein belassen. Über mögliche Änderungen oder eine Aufhebung des Schutzes informiere ich rechtzeitig.

Eine Mail von blog.fohrn.com?
Dies bleibt die Ausnahme! Du bekommst keinen Spam, keinen Newsletter und Deine Daten werden auch nicht verkauft. Wenn Du aber nie wieder eine Mail von mir erhalten möchtest, lass es mich wissen, indem Du an @gmx.de schreibst.

Zugangsname und Passwort darfst Du selbstverständlich auch Deinen Freunden und Bekannten mitteilen – sie sind kein Geheimnis. Ich bitte Dich aber, diese Daten nicht zu veröffentlichen, zu posten oder zu leaken, dann wäre ja mein ganzer schöner Schutz im Eimer 😉

In der letzten Zeit war es etwas ruhiger hier – das wird sich ändern. Ich wünsche Euch weiterhin viel Spaß bei der Lektüre von blog.fohrn.com und bitte, die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen!

Ein schönes Rest-Wochenende wünscht

Michi.

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