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Muxx Inspector

@dabmuxxi hat eine wirklich interessante kleine Freeware geschrieben, die alle Besitzer des NOXON DAB-Sticks interessieren dürfte:

Muxx Inspector tut nichts anderes, als die Datei dab.dat des NOXON-Sticks auszulesen und die dort hinterlegten Informationen – die man sonst nicht zu Gesicht bekommt – ausführlich und strukturiert darzustellen.

Die Software kann hier heruntergeladen werden.

Über die vergangene Woche

Nun mal wieder eine Zusammenschau aller Sachen, die entweder für einen eigenen Post nicht trag5en oder im hektischen Alltag einfach untergegangen sind, in Stichpunkten, wie üblich:

  • Heute morgen wache ich mit einer Diskussion u.a. zur elektronischen Gesundheitskarte im DRadio auf. Wesentlich neues wurde nicht gesagt, aber ich muss Euch trotzdem mal auf diesen grenzenlosen Verkacker deutscher IT-Großprojekte hinweisen, nur damit das nicht vergessen ist: 2006 (!) sollte das Ding eingeführt sein, heute, also sechs Jahre später (sic!) haben 10% der Versicherten die Karte der Schande. Gut gemacht, weiter so. (Btw.: Die Kernfeatures der eGK sind gottlob immer noch nicht implementiert).
  • Die Heute-Show hat sich aus der Winterpause zurückgemeldet. Sehr gut. Nur das Brüderle-Ding war ja auch irgendwie tame.
  • Heute wird auf Twitter gegen die geplanten Zensurmaßnamen gestreikt. Bin ich gleich mal mit dabei.
  • Was mir diese Woche aufgefallen ist: Das Brennen von CDs in einer Größenordnung von 300 – 500 Stück lohnt allein preislich schon nicht mehr. Früher habe ich das so gemacht, weil die Kosten für das Glasmaster so absurd hoch waren, heute gibt man solche Kleinserien für realistisch Geld einfach ins Presswerk. Und bekommt dann noch Inlaycvard, Cover, Jewelbox und die entsprechende Folierung für Cents dazu. War mir so nicht bewusst.
  • Über Kürschnergate könnt´ ich mich ja aufregen. Nicht nur, dass man im hohem Bundeshaus ganz offenbar zu blöd ist, Grundfunktionen von Outlook zu beherrschen, nein, die spielen dann noch aus purer Langeweile Mail-Ping-Pong. Ich schlage vor, einen guten Teil meiner Steuer bereits in der Amtsstube abzuzwacken und direkt im Ofen einzuschüren. Der Heizwert des Geldes ist zwar eher gering, aber dann ist wenigstens schon eine Amtsstube ein paar Minuten warm – das ist effizienter, als die Kohle ins Bundeshaus zu überweisen. Und gegen die dahingaloppierende Inflation hätte man auch schon was getan.
  • Abercrombie & Fitch hat mal gleich fünf EU-Länder herabgestuft. Und wisst Ihr, was das tolle daran ist: Niemanden interessiert es! Der Eurokurs liegt bei 1,322 $ und auch die US-Börsen scheren sich kaum… Die Ratingagenturen haben dermaßen Reputation verloren, dass das optimistisch geschätzt alles nur nich eine FRage der Zeit ist, bis denen keiner mehr zuhört…
  • Über das Hopsnehmen von Kimle und seinen „Mega“-Buden habe ich ja schon ein paar Zeilen geschrieben. Offenbar machte das ziemlich die Welle und andere Sharehoster machten in vorauseilendem Gehorsam ihre Services dicht. Der Effekt schein aber nicht lange zu halten: Schwupps, schon sind die ersten wieder da.
  • Die Webcam macht leider immer noch eher unregelmäßig Bilder. Ich habe mittlerweile das Kabel in Verdacht, leider finde ich gerade kein neues. Mal sehen… Habe gerade beschlossen, heute ein neues Kabel kaufen zu gehen, so bringt das ja nichts…
  • Den Brother HL-2130 Laserdrucker (s/w) gibts bis heute bei TeVi in Nürnberg. Ich mache ja selten für sowas Werbung aber: Ich habe seit sechs Jahren einen einfachen Brother-Laserdrucker in Gebrauch. Der Tomner für den Drucker ist auch bezahlbar und die 66,- die für den Drucker aufgerufen werden, scheinen mir eine realistischer Deal.
  • Google passt seine Datenschutzrichtlinie sehr zu Ungunsten der Nutzer an. Im Kern will man die in den unterschiedlichen Diensten anfallenmden Daten zusammenführen. Richtig gläsern soll der Google-Nutzer ab dem 1. März werden, Zeit genug, sein Google-Konto zu kündigen.
  • Nicht besser sieht es mit der neuen Facebook-Chronik aus, die sukzessive eingeführt werden soll und zu deren Anpassung dem Nutzer ganze 7 Tage gegeben werden. Hier sieht man die wesentlichen Änderung im Überblick. Wie gut, dass ich nicht bei Facebook bin!!
  • Das Wetter geht mir ja auch auf den Sack, was unten wegtaut, schneit es oben nach 🙁
  • Ichbrauch ja gerade kein IPv6, aber wer das will, der kommt mit einer Linux-Konfiguration auf einem alten Router der Sache schon recht nah, wenn der Provider noch nicht so weit ist. Hier ein Workshop bei Heise.
  • Lest mal diesen Artikel bei Fefe. Ich überlege gerade, ob Kunstlicht, also klassische Edison-Glühbirnen, solche Schwankungen im Licht emittieren und die dann wieder ausgelesen werden können – aber bei einer HD-Wiederholrate von 30 fps sollte das wohl nicht gehen (das Lichtnetz hat ja 50 Hz). Das mit dem Ton bleibt spannend: Bei der Audiokompression könnte Fefe recht haben, muss aber micht, denn sollte die Netzschwankung Fehler verursachen, die sich in ihrer Frequenz duplizieren, als minimales Klicken vorliegen oder sich auf das Rauschmuster eines Mikros abbilden oder wenn andere Geräte in den akkubetriebenen Camcorder einstreuen, dann ginge das in der Theorie zumindest schon. Interessant wäre auch, ob der tempest von DECT-Telefonen, Plasma-TVs o.ä. das Signal zukleistert oder gar solche Informationen beinhaltet, wäre spannend.

Ein paar Gedanken zu Schmitz und Megaupload.

Ich wurde – sehr zu meiner Verwunderung – inzwischen mehrfach gefragt, warum ich nichts zu Kim Schmitz mache und gegen die Schließung von Megaupload hate. Ich wundere mich deswegen, weil ich nicht erwartet hätte, dass manche das von mir erwarten…

Aber da sich aus meiner Perspektive da schon einiges diskussioswürdiges ergibt, schreibe ich nun ein paar Gedanken dazu hier nieder.

Das erste was gesagt werden muss, ist, dass dieser Kim Schmitz ein Bettnässer ist und mir schon immer auf den Sack ging. Seine seltsamen Verbindungen zu Dörr Gravenreuth sind für jeden, der sich ein Bild über das Geschäftsgebaren dieses Schmitz machen möchte, ein erster guter Rechercheansatz. De mortui nil nisi bene, aber da haben sich ja zwei getroffen. Erstmals richtig auf dem Schirm hatte ich diesen Schmitz zu Zeiten der „New Economy“ mit seiner Kimvestor-Bude, das ganze Ding war von Anfang an auf Betrug ausgelegt.

Und so kann man dem „Mega“-Imperium schon vorwerfen, ethisch ähnlich fraglich aufgestellt und geführt gewesen zu sein.

Das Problem ist einfach formuliert: Wer in dieser Sache gegen Kimble hatet, der ist schnell im Verdacht,i n die Nähe der Contentmafia gerückt zu sein und wer in dieser Sache die Contentmafia angreift wird quasi in die Nähe der Kimble-Sympathisanten gerückt. Und ich will beides nicht.

Dann muss eine Binsenweisheit mal klargestellt werden: Filehoster sind per se nichts Schlechtes, denn hiermit lassen sich selbstproduzierte Audios lossles anbieten, Filme oder größere Distributionen freier Software, Creative-Commons-Remixe usw. Das ist legal und dagegen kann niemand etwas sagen. Klar landen da auch immer wieder Materialien an, die irgendjemandes Copyright verletzen – aber das ist erst einmal nicht das Verschulden der User. Ich muss auf der anderen Seite aber auch zugestehen, dass Megaupload gerade vom Design und vom Wording (und mit Kampagnen wie diesem urschlechten Video) genau diese Klientel angezogen hat.

Den Niedergang von Megaupload halte ich persönlich für einen verschmerzbaren Verlust; ich spreche mich ganz klar für eine Diversifizierung der Plattformen aus. Mehrerer kleine sind besser als eine große – nicht nur, dass der Verlust geringer ist, wen eine aus irgendwelchen Gründen den Weg alles Irdischen geht sondern auch hinsichtlich der Performance. Insofern mag der Niedergang von MU auch marktbereinigend wirken und dazu beitragen, dass sich Hoster auf bestimmte Inhalte konzentrieren – das steht zumindest zu wünschen. Ich denke, dass eine solche Spezialisierung auch den hochgeladenen (legalen) Medien deutlich gerechter wird als das, was sich hier derzeit in der Masse abgebildet findet.

Weiterhin getraue ich mich sogar, zu unterstellen, dass es der Contentindustrie sehr wohl gut zu Pass kommt, wenn mit den ganzen illegalen Files auch gleich die legalen mitgeplättet werden, stehen diese doch mehr und mehr in Konkurrenz zu kommerziellen „Produkten“. Und genau dies mach die Sache unfair.Weiland gar von der Netzzeitung referenziert oute ich mich an dieser Stelle als Verfechter der Kulturflatrate – viele Probleme, die wir im Zusammenhang mit MU diskutieren, gäbe es dann schlicht nicht (und ich behaupte ja immer noch, dass die Contentmafia davon auch mehr als satt profitieren würde).

Erstaunlich indes auch, welche Reichtümer Kimble mit MU und artverwandten Diensten aufhäufen konnte. Das interessiert zwar nur am Rande, zeigt aber auch, dass es sehr solvente Trittbrettfahrer bei diesem fragwürdigen Geschäftskonzept gibt. Im engeren Sinne ist es ja lustig, dass eine Industrie auf dem Buckel der anderen Industrie Kohle macht. Ich als Contentindustrie wäre ja nicht auf MU sauer sondern auf all jene, die dort werben, das Billing besorgen… Anhand dieses Beispiels lässt sich ja hervorragend herunterdeklinieren, dass die Wertschöpfung der Contentindustrie durch deren eigenes Fehlverhalten an ihnen vorübergeht, obschon das finanzielle Potenzial da ist (wie jeder sehen kann) und das nun andere durch neue Wertschöpfung die Früchte ernten…

Weil das ja so augenfällig ist, ist der Frontalangriff mit Megabox auf die Contentindustie gar keiner, das Rückvergütungsmodell klingt erst mal attraktiv, doch man darf Megabox und MU nicht separiert betrachten. Im Prinzip ist das nämlich eine Erpressermethode: Wer bei Megabox mitwirkt, hat die (theoretische) Chance auf eine Rückvergütung, wer dort nicht mitmacht, muss damit rechnen, dass die bei MB fehlenden Inhalte via MU „kostenlos“ verteilt werden. Das ist nicht nur ethisch höchst fragwürdig, ich halte das sogar für sittenwidrig.

Ich sage es nochmal: Insbesondere mit dem letzten Gedankengang will ich mich nicht zum Büttel der Contentmafia machen sondern nur darauf hinweisen, wiedas „Kimpire“ stategisch aufgestellt sein könnte. Und das macht keinen Spaß.

Insofern habe ich mit dem „Mega“-Untergang kein Leiden.

Wirtshaus-Explorer: Wurstdurst Nürnberg

Auch wenn das Wurstdurst in Nürnberg kein typisches Wirtshaus ist, so hat es doch ein Review im Wirtshaus-Explorer redlich verdient, denn nirgends anders in Nürnberg wird mit so viel Liebe und Hingabe Currywurst gemacht. Aber der Reihe nach:

Franken hat keine Currywurstkultur – schon gar keine, wie man sie in Berlin oder im Pott vorfindet. Und so ist es hier auch eher eingeschlichene Normalität, dass wir hierzulande an den Büdchen eher gewöhnliche Currywurst mit in der Regel sehr gewöhnlicher Soße und Pommes aus der TK-Truhe bekommen. Deutschlandreisende wissen, dass das nicht so sein muss, Currywurst ist mehr als Fast-Food, Currywurst kann richtig gut sein und in der Tat fein schmecken.

Diese Currywurstkultur bringt nun der kleine Laden Wurstdurst in der Luitpoldstraße ins Frankenland. Direkt neben und gegenüber Etablissements wir dem „World of Sex“ oder dem „Stage 2000“ will in der in den letzten Jahren durchaus wieder halbwegs betretbar gewordenen Luitpoldstraße fast schon ein bisschen Reeperbahn-Atmosphäre aufkommen, nur halt in fränkisch-klein. Das Wurstdurst ist ein kleiner Currywurstladen, die Küche ist offen und der Chef, Christof Joschionek aka DJ Max Masher und obendrein gelernter Metzger, schwingt selbst den Kochlöffel. Zur Currywurst reicht er wahlweise ein Weckla oder belgische Pommes, die dick, außen kross, innen bissfest und immer selbstgemacht sind. Und die Wurst selbst? im Wurstdurst lebt man hier eine eigene Philosophie. Während anderenorts hier der Fleischwurst-Standard gelebt wird, wählt man im Wurstdurst zwischen einer Berliner mit und ohne Haut, einer Krakauer, Bratwurst und weiteren Variationen. Die gängige Soße wird als „08/15“ angeboten, was sich auf den ersten Blick wie erfrischende Ehrlichkeit ausnimmt, ist natürlich tiefstes Understatement, denn „08/15“ ist die Soße keinesfalls, lecker und rund harmoniert sie mit der Berliner mit Haut. Wer es pikanter mag, wählt die „Spezial“-Soße, hier sind frische Paprika und Zwiebeln von einer milden Schärfe unterzogen. Ketchup für die Pommes braucht man angesichts der handwerklich soliden und ausgezeichnet gemachten Soßen wirklich nicht.

Wurstdurst konzentriert sich auf das, was man kann, Currywurst. Und Wurstdurst bietet am Wochenende auch noch spät einen anständigen Imbiss und Drinks. Wer gerne ein Bier will, bekommt dort ein Astra oder Schanzenbräu, wer ein Cola will, bekommt dort die „Schlucki“ aus Bamberg und auch anderes Nettes wird kühl gereicht.

Der Laden, auch das muss einmal gesagt werden, ist so überraschend sauber, dass man an den Klamotten nicht riecht, dass man da war – das verdient echt Respekt und ist keineswegs Standard. Sitzplätze sind aber leider auch nicht Standard – ganze drei Barhocker stehen den Gästen zur Verfügung, die Wurst will also in der Regel im Stehen gegessen werden.

Das Wurstdurst ist eine dringende Empfehlung von mir. Hier gibt es einfach eine gute Currywurst und anständige Pommes zum fairen Tarif.

Wurstdurst, Luitpoltstr. 13, 90402 Nürnberg. wurstdurst.info

Wettercam tut wieder.

Nach etwas basteln und einer gut dreiwöchigen Pause tut also die Wettercam, die auf die Schoppershofstraße blickt, wieder.

Wetter-Webcam

Sollte sie nach etwa 18 Uhr ein schwarzes Bild liefern, dann ist das kein Defekt sondern einfach mangelnde Lichtstärke…

Bitte einen Zehner…

Wer auch nur irgendwie kann, bitte einen Zehner für die Prozesskostenhilfe für Pfarrer König aus Jena spenden.

Mehr zum Hintergrund hier.

Und jetzt nicht zögern, Online-Banking anwerfen und einen Zehner an

JG-Stadtmitte Förderkreis e.V.
Kontonummer: 80 25 320
Bankleitzahl: 520 604 10
Evangelische Kreditgenossenschaft
Verwendungszweck: „Prozesskostenhilfe“

Danke.

Bubbletea Nürnberg

Manche Trends schwappen auch in die Provinz – und ich merke das mitunter noch nicht einmal. Einer dieser Trends ist „Bubbletea“, ein Getränk, von dem ich erst vor kurzem hörte und das ich nach der Beschreibung auch unbedingt ausprobieren wollte. Kurz gegoogelt und: Ja, auch in Nürnberg kann man Bubbletea käuflich erwerben – und zwar im Hauptbahnhof am Ende der Königstorpassage. Aber dazu komme ich später.

Zuerst einmal für alle Unwissenden wie mich, die nicht wissen, was Bubbletea ist: Das ist eine Art Eistee auf Basis von grünem oder schwarzem Tee, der mit Fruchtsirup, Milch und anderen Ingredienzien hergestellt wird. Der „Clou“ am Bubbletea sind nicht nur die Eiswürfelstückchen sondern auch die sich am Boden absetztendem kleinen Stärkekugeln aus Tapioka, das ist, so lässt sich nachlesen, die Stärke der Maniokwurzel. Diese wird, die Stärke an sich ist geschmacksneutral, mit Lebensmittelfarbe und Zucker versehen und gekocht.

Diese Tapiokaperlen werden in einen Becher geworfen, dann wird das mit Tee und den anderen Zutaten versehen, zu guter Letzt kommen ein paar Eiswürfel rein und dann wird dieser Becher mit einer Folie versiegelt. Um diesen Tee nun zu trinken, sticht man einen Strohhalm mit erheblichem Durchmesser durch die sich auf dem Deckel befindliche Folie und „trinkt“.

Der Tee per se schmeckt eigentlich ganz gut, der Teegeschmack bleibt erhalten, ist fruchtig und deutlich zu süß, aber trinkbar. Leider steigt mit dem Tee auch immer wieder eine dieser Tapiokaperlen mit auf und gelangt in den Mund. Das ist wohl Absicht und gehört sich so, verursacht bei mir allerdings Ekel. Dieses Tapiokazeug hat die Größe einer kleinen Jellybean und ist von der Konsistenz her außen sehr schleimig und innen etwas fester. Man soll das Zeug wohl wie Kaugummi kauen und dann schlucken – widerlich! Bei diesen Schleimbatzen am Boden des Teebechers vergeht einem jeglicher Appetit. An dieser Stelle sei einfach einmal die Assoziation ausgesprochen, dass man dieses Bubbletea durchaus auch etwas fränkischer aussprechen könnte, der „Bubbl“ ist im Hochdeutschen der Popel (also das halbfeste Nasensekret der Säugetiere). Erfunden wurde das Zeug übrigens irgendwo in Asien.

Hier halte ich den Becher leider so, dass man die Schleimkugeln im Tee nicht erkennen kann – aber glaubt mir, die sind drin.

So, und sowas gibt es nun also auch in Nürnberg, und zwar am Hauptbahnhof, ganz am Ende der Königstorpassage. In einem Shop der Franchise-Kette „BoBoQ“ werden zahlreiche Variationen angeboten. Ein großer Becher des zweifelhaften Vergnügens ist mit 3,20 Euro noch nicht mal so teuer.

Wie gesagt, dieser Bubbletea ist vom Getränk her gesehen zwar sehr süß – aber immer noch trinkbar. Ich selbst brächte diese „Tapiokaperlen“ allerdings nicht. Wer die nicht mag, kann die Aufnahme derselben aber durch leichtes Knicken des Strohhalms verhindern. Die wenigen Perlen, die sich in meinen Mund verirrten, habe ich – hier zahlt sich die günstige Lage des Ladens aus – einfach über die Stadtmauer gespuckt.

Wer Bubbletea versuchen will oder das gar mag (oder wer als Hipster einfach trenden will) bekommt ihn nun also auch in Nürnberg in der Königstorpassage.

Jahresrückblick 2011

Nun, es nähert sich das Jahresende mit Saufen und Knallen und ich will kurz und unprätentiös Rückschau auf das vergangene Jahr halten, hier und da auch ein paar persönliche Gedanken einstreuen und das Ganze soll in Stichpunkten passieren. Here we go:

  • Gerry Rafferty ist gestorben – einige gute Musiker werden ebenfalls in 2011 gehen, darunter der wunderbare Franz-Josef Degenhardt, Georg Kreisler oder Ludwig Hirsch.
  • Zu Beginn des Jahres gab es einige Revolutionen, unter anderem in Tunseien und Ägypten. Mit den Ausläufern der politischen Geschehnisse in Ägypten beschäftigen wir uns ja heute noch. Im Nachhinein konnten wir gerade am Beispiel Ägypten zweierlei lernen: Zum einen: Es war keine Facebook-Revolution, das wissen wir heute. Weiterhin versuchte die Regierung, die Proteste durch das Abstellen des Internets einzudämmen. Das hat nicht geklappt, denn wer online seinen Infornmationsbedarf nicht stillen kann, geht auf die Straße. Einige Aktivisten rund um Telecomix haben zur Sicherung des Informationsflusses ins Ausland weiterhin Modem-Telefoneinwahlknoten gebastelt und die Nummer per Telefax nach Ägypten kommuniziert. Hieraus ist ersichtlich, dass es in jedem Fall sinnvoll ist, alte Technik nicht wegzuschmeißen sondern sauber einzulagern.
  • Noch bevor uns Guttenberg mit seiner Doktorarbeitsposse belästigte, hatte er einern Skandal am Hacken, den er einfach weglächelte: Feldpost deutscher Soldaten aus Afghanistan wurde systematisch geöffnet, Datenträger wie SD-Karten oder USB-Sticks entnommen, damit auch ja niemand mitbekommt, was dort wirklich passiert. Es ist nicht das erste Mal, dass die Bundesregierung auf die Grundrechte scheißt und es wird auch nicht das letzte Mal sein. Und dann hat der Guttenberg herumgelogen, dass sich die Balken biegen. Er habe nicht abgeschriebvebn, nein, dann ein bisschen doch… Guttenberg ist ein widerlicher Lügner, der bei seiner Dissertationsschrift gefälscht und betrogen hat, dass es dreister nicht mehr geht. In meinen Augen ist zu Guttenberg ein Verbrecher. Ein widerlicher, vermaledeiter Verbrecher, ein Lügner obendrein. Und erst gestern musste man von Seehofer hören, dass er ihm den Steigbügel für ein politisches Comeback hält. Ich halte fest: Seehofer und seine CSU schicken sich an, den Verbrecher wieder ins Amt zu hieven. Mittäter! Über den Witz, dass zu Guttenberg nun die EU hinsichtlich eines freien Internets beraten soll, äußere ich mich an dieser Stelle nicht.
  • Schon zu Beginn des Jahres hat sich der rbb-Sender Fritz nicht mit Ruhm beckleckert. Zum Jahresauskang ebenfalls nicht – sie haben KenFM abgesetzt, die Pfeifen. Jebsen verklagt nun den rbb, ich musste vor Schadenfreude hart lachen.
  • Seltsame Allianz: Nokia und Microsoft geben eine weitreichende Kooperation im Februar bekannt. Nokia kann gute Hardware, keine Frage. Symbian hat sich inzwischen zu einem echt guten System gemausert, lange genug hat es gedauert. Nun kommt Nokia und haut das auf dem Kopf, investiert in rottiges Windows-Phone. Gruselig. Zum Thema Handy kann weiterhin nur gesagt werden, dass das versprochene iPhone 5 ein leicht verbessertes iPhone 4 ist und auf den wenig spekakulären Namen „4S“ hört. Ein Umstig von 4 auf 4S rentiert eigentlich nicht, dennoch sind mir genug Leute bekannt, die für teuer Geld genau dies gemacht haben. Da hält sich mein Mitleid echt in Grenzen. Android läuft iOS den Rang ab. Gingerbread hakelt zwar ab und an noch, aber schon Honeycomb präsentiert sich als echt sinnvolles Betriebssystem. Ich bekomme mein erstes Android-Tablet und stelle fest, dass Android auch das iPad obsolot macht. Ich sehe harte Zeiten auf Apple zukommen.
  • Und wo ich es gerade von Apple habe: 2011 war mein „Befreiungsjahr“ – ich bin Apple-frei. Nach vielen, vielen Jahren. Das liegt noch nicht mal am im Kern mittlerweile zehn Jahre alten OS X (mit knapp vierzigjährigem UNIX drunter) sondern an der schwindenden Hardwarequalität der Macs. Ich habe an Computerhardware eigentlich keine hohen Ansprüche, bin ich mir doch bewusst, dass man so einen Computer nicht ewig hat, aber die Apple-Hardware ist inzwischen nicht mehr in der Lage, selbst meine geringen Ansprüchen an Qualität auch nur annähernd zu befriedigen. So habe ich mich im Jahre 2011 aller angenagter Äpfel entledigt. Gemessen am Preis der Macs habe ich mir zum Spottpreis ein Lenovo ThinkCentre gekauft. Das ist performanter als jeder Mac und kostet nicht einmal die Hälfte. Windows 7 ist zwar ein hässliches, aber auch stabiles Betriebssystem, das auch dem kleinen Rechnerchen richtig rennt. Ich muss mir in der Tat die Frage gefallen lassen, warum ich da nicht schon früher draufgekommen bin.
  • Von dem nationalen Cyberattackenabwehrzentrum hat man auch nix mehr gehört, wa?
  • Nochmal Handy: Das Blackberry-Experiment habe ich sofort abgebrochen, weil das Ding mir keine Dateinen jenseits der 2MB-Marke laden wollte. Eine Woche hatte ich das Ding, dann flog das fort, damit kann man ja nicht arbeiten. Als Ersatz kam dann im März ein E7. Das ist für meine Begriffe ein gutes Telefon mit sehr guter Hardware. Ich habe lange mit dem Update auf Symbian Anna gezögert, aber es hat sich rentiert.
  • März 2011: Der Super-GAU in Fukushima ereignet sich. Ich bin überzeugt, dass wir von dieser schweren Katastrophe immer noch nicht alles wissen. Was wir nun wissen, ist, dass sich im Katastrophenfall sog. Demokratien, hier Japan, nicht besser verhalten, als kommunistische Diktaturen. Wer die Lage ein wenig tiefer verstehen will und es nicht sowieso schon getan hat, der höre sich das Interview mit Dr. Pflugbeil an. Der Bundesregierung ist dann auch noch der nackte Arsch awuf Grundeis gegangen – der Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg wurde beschlossen. Billiges wendehalsiges Manöver von der FDJ-Trulla Bundeskanzlerin. Nur billig. Gut, 2013 ist die FDJ-Trulla Kanzlerin abgewählt, solange schadet sie halt noch Deutschland und Europa.
  • Seiner Zeit eine sinnvolle Aktion, heute immer noch: Bust all Major Labels. Du hast Deine Webseite noch nicht Major-Proof gemacht? Hopp! Hopp! Ist nur eine Zeile Code!
  • Oh, ich habe mir im ausgehenen Jahr eine neue Kamera gekauft, eine X5. Die hat 99,- gekostet und ist damit günstig genug, dass man sie nicht hüten muss, wie seinen Augapfel. Macht anständige Bilder, 14 Megapixel ist auch nett. Und nun kommts: Die Kamera ist immer noch zu bekommen, einige Fujifilm-Modelle verwenden exakt diesen Body und bringen ein etwas ambitionierteres Objektiv mit. Liegt dann bei 120,- bis 150,- und das ist das Ding auch wert. Ich hate fest: Der Preisverfall bei diesen Bridgekameras ist auch gigantisch.
  • Das Ding mit den Chromebooks hat ganz offensichtlich nicht so optimal funktioniert. Dafür legt Amazon mit den Kindles und dem Tablet „Fire“ ordentlich zu.
  • Google+ wir gelauncht, kann aber noch nicht an Facebook heranreichen. Myspace wird verschleudert, die VZs verlieren massiv. Soviel zum Thema Social Media.
  • Katastrophales in Norwegen: Ein Neonazi, Breivik, wird zum Massenmörder, tötet 77 Menschen. In den Medien wird von einem „verwirrten Einzeltäter“ gesprochen.  Der Neonazi hinterlässt ein krudes Manifest, aus dem zweifelsfrei hervorgeht, dass einer der geistigen Väter des Massenmordes ein gewisser Hendyk M. Broder ist. Noch ahnt niemand, dass Deutschland seit zehn Jahren ein massives Problem mit rechtsextremen Terroranschlägen hat.
  • Digitalradio reloaded: Seit dem 1. August gibt es mit DAB+ in Deutschland neues terrestrisches Digitalradio. Es funktioniert aus dem Stand wunderbar. Die Verkaufszahlen der neuen Radios übertreffen die Erwartungen, Digitalradio wird aus dem Stand ein fulminanter Erfolg, schafft, was DAB in zehn Jahren nicht vermochte – innerhalb dreier Monate. Ich widme diesem wichtigen Thema im Blog eine eigene Kategorie.
  • Ausschreitungen in London. Die Ernte der neokonservativen Saat wird eingefahren. Hier gibt es dazu etwas vom wunderbaren Herrn Jebsen, der seinen Sendeplatz wegen Broder und Warbeck räumen musste.
  • Und schon wieder wird aus prallen Arschbacken auf unsere Grundrechte geschissen: Der Bundestrojaner ist geleakt und tut genau das, was ihm per höchstrichterlichem Buschluss (BVG) verboten wurde. Hier und hier kann man dazu lesen, hier ist ein interessantes Video vom 28c3.
  • Stöbele macht sich zum Volldepp.
  • Merkel ruiniert den Euro und Europa. Weil ihr das allein zu langweilig ist, lässt sie sich von Sarkozy sekundieren.
  • Währenddessen ruiniert die Bundesregierung die Gesundheitsreform. FDP und die schwarze Pest wollen angesichts gut gefüllter Kassen der GKV die Praxisgebühr „modifizieren“, Eintritt soll nun nicht im Quartal sondern vor jedem Arztbesuch gezahlt werden. In einem so reichen Land wie Deutschland ist die Lebenserwartung Arnmer übrigens deutlich niedriger als die Reicher. Diese Bundesregierung ist in meinen Augen nichts anderes als eine gemeingefährliche Verbrecherbande.
  • Wer Anfang des Jahres 1000,- Euro in Commerzbank-Aktion investiert hat, hält nun einen Gegenwert von etwa 300,- Ähnliches gilt für viele weitere „Werte“ sowie für Staatsanleihen Griechenlands. Sogar der Goldpreis fällt dieser Tage. Aber auch über´n Teich sieht es nicht rosig aus – die USA sind pleite, halten sich nur noch durch Rechentricks am Leben. Mein Mitleid hierüber hält sich auch hier in eng überschaubaren Grenzen. Ratingagenturen stufen halb Europa herab, vergessen dabei aber, dass das Land, auf dem sie sitzen, keinen Pfiffer mehr wert ist. Ich lache hart vor Schadenfreude. Der Kapitalismus wird sich doch nicht etwa selbst abschaffen?
  • „Dönermorde“ – so hieß die Mord-und Anschalgsserie bundesdeutscher Nazi-Terroristen. Hier gibt es eine Zusammenschau. Über Linksterror wurde viel im vergangenen Jahr gesprochen, die Autos in Berlin hat ein Einzeltäter angezündet. Von Linksterror kann selbst in der konservativen Presse keine Rede sein, weil es für solche Behauptungen schlicht keine Substanz gibt. Was es aber gibt ist ein Totalversagen der Landeskriminalämter und des sog. Verfassungsschutzes. Zig V-Männer hatte selbioger in der NPD, genutzt hat es gernau gar nichts. Was hier abläuft, ist eine nur durch weniges zu übertreffende Schande. Den Verfassungsschutz kann man nach diesem Totalversagen übrigens komplett abschreiben. Die Poliik stammelt. Es ist ein erbarmenwürdiges Trauerspiel.
  • Das Netz indes schlägt zurück. Es ist mittlerweile schon Tradition, dass Nazi-Klamottenwebshops anlässlich des Chaos Communication Congress aufgemacht werden. Braucht jemand Namen, Telefonnummern, Mail – und Postadressen von Nazis? Hier gibts was.
  • Wulff ist auch angezählt. Na, der kann auch noch im neuen Jahr zurücktreten.
  • Service: Sendetermine von „Dinner For One“ am heutigen Altjahresabend: 15:40 Uhr ARD, 17:35 Uhr NDR, 18:50 Uhr WDR, 19:00 Uhr SWR, MDR und BR, 19:05 Uhr rbb, 19:10 Uhr HR, 19:40 Uhr NDR, 23:35 Uhr NDR und 00:05 Uhr BR (via Twitter, mehrere Autoren).

Liebe Leserinnen und Leser, ich wünsche Euch ein erfolgreiches neues Jahr voller Glück und Gesundheit! Es gibt viel zu tun!

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