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Beschlossene Sache: VAG am Montag und Dienstag dicht.

Nur damit sich niemand wundert: Die VAG wird am Montag und Dienstag komplett bestreikt. Das berichten die NN auf ihrem Online-Portal.

Update: Na bitte, geht doch! Montag fährt die VAG. Link. Danke, Nadine und Thorsten.

Gestern abend ging ja die Meldung über B5, dass die Verhandlungen gescheitert sind, heute geht in Augsburg nichts mehr und am Montag und Dienstag erwischt es uns Franken.

Nachtrag: Die VAG hat wohl noch nicht so viel gemerkt. Aktuell steht auf der Webseite:

Dabei haben sich die Anzeichen verdichtet, dass der öffentliche Personennahverkehr in Nürnberg, Fürth und Erlangen zum Beginn der kommenden Woche bestreikt wird, sofern die heute ebenfalls laufenden Sondierungsgespräche zwischen dem Kommunalen Arbeitgeberverband Bayern und den Gewerkschaften, die aktuell noch in München laufen, keine Wende bringen.

Nach unserer Einschätzung könnte der Streik zwei Tage dauern, also Montag, 23. März mit Beginn der Frühschicht um 4.00 Uhr starten und erst am Mittwoch, 25. März, ebenfalls mit Beginn der Frühschicht wieder beendet sein. Es spricht zudem vieles dafür, dass die VAG komplett bestreikt wird, dass also alle U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse in den Depots bleiben.

Gut, dass wir Radio hören und Zeitung lesen …

VAG-Streik: Diesen Freitag

Wie auf den Seiten des VGN zu lesen ist, streikt ver.di am Freitag, den 27. Februar wieder im Öffentlichen Dienst und davon betroffen ist auch der VAG, der ÖPNV-Anbieter in Nürnberg, Fürth un Erlangen. Gut, dass man sich schon mal darauf einstellen kann.

Der Streik findet m.E. mit Recht statt, denn das letzte Angebot der Arbeitgeber war eine Frechheit. ver.di informiert auf zwei Flyern: In einem zum Streikaufruf und einem, der die Bevölkerung informiert (jeweils als pdf).

Der ÖPNV-Streik – eine kurze Nachlese

Wer gestern in Nürnberg mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln fahren wollte, sah sich vor das Problem gestellt, dass Tram- und U-Bahnen bestreikt wurden und auch ein Gutteil der Busse der VAG das Depot nicht verließ. Im Besonderen ver.di rief zum Warnstreik – und die Belegschaft folgte – aus gutem Grund, liegt die letzte Tariferhöhung doch vier Jahre zurück. Zudem sind die Gehälter von Fahrern wie auch dem technischen Personal nicht gerade üppig. Nun könnte man argumentieren, dass ein 24-stündiger Ausstand wohl nicht ganz angemessen ist (Warnstreiks dauern gewöhnlich ja nur ein paar Stunden) aber hier muss man den Streikenden zugute halten, dass sich die Warnung bei den vergangenen Abschlüssen nicht darauf beschränken darf, zu demonstrieren, dass man streikfähig ist sondern auch zu zeigen, dass ein solcher Streik auch weh tun kann. Das ist gelungen.

Umso weniger kann ich die teilweise heftigen Reaktionen im Netz und in der lokalen Presse verstehen. In der gestrigen Nachrichtensendung von Franken TV beklagte sich der Geschäftsführer der VAG, Herr Dombrowsky doch bitter über die mangelnde Fairness der drei am Streik beteilhgten Gewerkschaften. Nicht ganz zurecht, wie Alexander Junkunz von den NN in seinem heutigen Kommentar einwarf, denn es ist ja auch keine Art, die Beschäftigten „am langen Arm verhungern“ zu lassen. Aber auch auf der Webseite der VAG wurde nachtarockt: Gestern war der übliche Onlinedienst nicht erreichbar, stattdessen war nur eine Seite zu sehen, auf der sich die VAG in einer Stellungnahme über den Warnstreik ereiferte.

Warnstreiks müssen verhältnismäßig sein – keine Frage. Aber auch in Tarifverhandlungen muss die Verhältnismäßigkeit gewahrt bleiben. Die VAG hat im Jahresturnus die Fahrkartenpreise (teilweise kräftig) erhöht. Die fahrerlose U-Bahn U3 hat zum Aufbau Unsummen verschlungen – Beträge, die so groß sind, dass die eingesparten Entgelte der Fahrer aus roi-Perspektive keine große Geige spielen. Nun soll auch die wesentlich frequentiertere und längere Linie U2 automatisiert werden. Aber: Bei den Beschäftigten ist nichts angekommen. Sie wurden mit Einmalzahlungen abgespeist.

In Anbetracht dieser Umstände halte ich den Warnstreik doch für angemessen. Was bleibt den Beschäftigten denn anderes übrig? Bislang hat sich seit Jahren für unsere VAG´ler nicht viel bewegt. Nun sind sie gezwungen, zu handeln. Das kann ich verstehen. Auch wenn es gestern für viele nicht einfach war, zur Arbeit zu kommen.

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