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50 Jahre „The Dark Side Of The Moon“ im Planetarium Nürnberg

Letzten Samstag besuchten wir im Nürnberger Planetarium die Jubiläumsshow zum 50-jährigen Erscheinen des Erfolgsalbums „The Dark Side of the Moon – Planetarium Experience“, ein ganz interessanter (und erstaunlicher) Kulturgenuss. Ein kleiner Bericht.

Über Pink Floyds Erfolgsalbum „The Dark Side Of The Moon“ wurde bereits reichlich geschrieben, auch ich habe in meinem Büchlein „50 Rock-Alben, die man gehört haben muss“ diesem wunderbaren Album ein Kapitel gewidmet. Wer diese Platte bisher nicht hat und sie sich zulegen möchte, der hat gegenwärtig auch die Möglichkeit, das Album in einem sehr gelungenen, weil zwar behutsam gemachten und dennoch die akustische Klarheit unterstützenden Remaster zu erwerben. Dieses Album, das bis heute die drittbest verkaufte Platte der Welt ist, ist musikalisches Allgemeingut geworden.

Seit 50 Jahren, so wurde uns während der „Jubiläumsshow“ im Nürnberger Nicolaus-Copernicus-Planetarium gesagt, spiele man dort die Platte, früher zur Projektion klassischer Sternenbilder, nachdem das Planetarium aber seit einiger Zeit auch über eine „Fulldome“-Videoprojektion und eine Dolby-Surround-Sechskanal-Tonanlage verfügt, gibt es heute zur Musik auch eine mehr oder weniger psychedelische Videoshow. Abermals einen draufgelegt hat man beim städtischen Bildungszentrum nun mit dieser Jubiläumsshow, die auf mehrere Monate ausverkauft ist.

Leider war es verboten, während der Show zu fotografieren. Das ist okay und daran habe ich mich gehalten, es wäre auch müßig, über die optischen Eindruck der Show zu schreiben. Meinem Gefühl nach war die Projektion überall dort interessant, wo man als Zuschauer durch Krater oder einen Meteoritenhagel, durchs Universum fliegt. Hier liegen eindeutig die Stärken der Projektion in der Planetariumskuppel. Zudem gab es einige mehr oder weniger passende Animationen zu den einzelnen Songs, diese erinnerten mich nicht nur einmal an die gängigen CGI-Effekte der späten Neunziger – halt nur in 4K. Die Show war dennoch unterhaltsam und zum Themenkomplex Weltraum gab es reichlich „eye candy“ und eben das Meisterwerk von Pink Floyd. Das in dieser besonderen Location zu hören, ist schon ein besonderer Genuss für sich.

Der Sound im Planetarium wird dem Werk bedauerlicherweise nicht ganz gerecht. Ein wenig höhenbetont und unausgeglichen tönt es da aus den Lautsprechern, zudem hätte die Darbietung deutlich mehr Bass vertragen. Einer der Lautsprecher war defekt und schnarrte unangenehm. Schade, denn Darbietungen dieser Art geben auch Menschen, die ihre Stereoanlage aufgrund der Wohnverhältnisse nicht beliebig laut aufdrehen können, die Gelegenheit, dieses Stück Musik einmal mit einem imposanteren Schallpegel zu hören.

Insgesamt kann ich den Planetariumsbesuch durchaus empfehlen und auch die Show hat mir im speziellen Spaß gemacht. Das Planetarium am Plärrer wurde 1961 eröffnet und viele Einrichtungsgegenstände, das große Mosaik in der Eingangshalle (leider durch wenig hübsche Stellwände zum Großteil verdeckt) und nahezu die ganze Architektur sind sehenswert.

     

Zur Organisation bleibt zu sagen, dass das BZ durchaus noch daran tüfteln könnte, den Plätzen Nummern zuweisen und Platzkarten ausgeben. Schon weit vor Beginn bildete sich eine lange Schlange am Einlass – wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Das muss nicht sein und das ginge organisatorisch angenehmer und glatter – wenn man denn wollte. Der Eintritt kostet 10,- Euro (ermäßigt 6,50 Euro).