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Instandsetzungsbericht Tonbandgerät Philips N4504

Disclaimer: Zum Arbeiten an elektrischen Anlagen und Elektro-/Elektronikgeräten sind Fachkenntnisse und eine spezielle Ausbildung erforderlich. Elektro-/Elektronikarbeiten dürfen daher nur durch Fachpersonal ausgeführt werden. Jeder ist für sein Handeln und seine Fehler selbst verantwortlich! Ich übernehme keine Haftung für Sach- oder Personenschäden sowie für die Korrektheit meiner Beiträge.

Eifrige Leser dieser Seiten wissen bestimmt um meine Schrulle für Retro-HiFi im Allgemeinen und für Plattenspieler, Tonbandgeräte und Röhrentechnik im Besonderen. In den vergangenen Jahren habe ich das Tonbandhobby wieder etwas reaktiviert und mir eine A77 Mk IV in Viertelspurtechnik und eine B77 in Halbspurtechnik zugelegt – und letztere auch professionell restaurieren lassen.

Nun wollte es aber der Zufall, dass ein guter Freund aus der Scheune seines Nachbarn ein kleines Tonbandgerät, ein Philips N4504, vor der Verschrottung rettete und mir bei unserem vorletzten Treffen mitbrachte. Ich war aus dem Stand angetan von dieser kleinen Maschine.

Philips N4504 in überarbeitetem Zustand

Nun weiß ich freilich um den nicht gerade unzweifelhaften Ruf dieser Philips-Bandgeräte aus österreichischer Produktion. Und bis vor zwei Wochen pflegte ich ebenfalls meine Vorbehalte gegen Philips-Tonbandgeräte. In den 90ern hatte ich ein N4308 (das Teil wurde seit Ende der 1960er wohl fast zehn Jahre unverändert in Wien gebaut), das ich mir gebraucht gekauft habe. Dieses Teil war einige Zeit mein Begleiter, bis es mir aus heiterem Himmel im wahrsten Sinne des Wortes abgebrannt ist. Mein Vater hatte Ende der 70er auch eine Philips-Maschine, an der er, so sagte er mir, auch nicht lange Freude hatte. Die österreichischen Bandgeräte genossen gemeinhin einen zweifelhaften Ruf – wer das Geld hatte, kaufte sich einen Großspuler aus fernöstlicher Produktion oder etwas von Studer/Revox.

Rentiert es sich, da überhaupt Aufwand in die kleine N4504 zu stecken? Schließlich machte das Gerät nach dem Einschalten keinen Mucks. Der Recorder ist sehr kompakt und überraschend leicht, bringt er doch keine zehn Kilo auf die Waage. Dennoch gefällt mir das Design, das Ende der 70er durchaus Maßstäbe gesetzt haben dürfte. Das Gerät präsentiert sich sehr aufgeräumt. Lassen wir es also auf einen Versuch ankommen.

Ein paar Worte zur Herkunft: Das Tonbandgerät stammt aus einem rundheraus geschichtsträchtigen Wiener Betrieb: Das alte Zeiss-Werk im 14. Gemeindebezirk Penzing, nur einen Steinwurf von Klosterneuburg entfernt (Weinkenner lächeln nun beseelt), ging recht bald an die Radiofabrik Schrack (noch heute „im Business“ in den Sparten Telekommunikation und Netzwerktechnik) um dann alsbald an Ing. Friedrich Horny veräußert zu werden, der hier die WIRAG – Wiener Radio AG aufbaute. Die Marke Hornyphon ist neben der Minerva noch heute in Österreich bekannt, bis weit in die 1970er Jahre wurden Radios und Plattenspieler unter diesem Namen in der Alpenrepublik verkauft. Horny musste bereits 1936 an Philips verkaufen, man fertigte während des Krieges (Militär-)Röhren und bald nach Kriegsende richtete die österreichische Philips hier ihr zentrales Tonbandgerätewerk ein, das erste Philips-Tonbandgerät wurde 1947 in Penzing gefertigt, 1964 dann der erste Videorekorder für den Heim- und semiprofessionellen Markt, der EL3400. Auch die VCR-Geräte wurden in Penzing gebaut, 1981 allerdings ging das neue Werk „Video Wien“ in Ottakring (16.) in Betrieb, extra für das System Video 2000 (in Kooperation mit Grundig) wurde diese Produktionsstätte errichtet. Die wurde Ende 2001 zusammen mit einem Viertel der österreichischen Philips-Beschäftigten abgewickelt, die „Video Wien“ war Geschichte. Neben Tonbandgeräten baute Philips in den 1970er-Jahren in Penzing auch Radiorekorder, zu Hochzeiten waren im Werk (mit Zweigwerk) etwa 3.000 Menschen beschäftigt.

Zurück zu unserer kleinen Maschine. Dank des Stempels im Rückteil des Gehäuses lässt sich die Herstellung taggenau datieren: Am 16. August 1978, also vor 46 Jahren, erblickte das Gerät das Licht der Welt. Von der N4504 existieren mindestens zwei unterschiedliche Varianten, eine, die ausschließlich mit DIN-Buchsen versehen ist und eine mit DIN-Buchsen und frontseitigen Klinkensteckern und hinten DIN-Buchsen und Cinch-Ein- und Ausgängen. Das Gerät liegt in letzter Variante vor. Die Elektronik ist nahezu komplett auf einer Platine verbaut, Philips änderte deren Design im Laufe der Zeit mehrfach, Geräte auf Grundlage dieses Laufwerks wurden bis mindestens 1981 produziert. Die Frontschürze wurde nicht abgeändert, das Kunststoffteil hat weite Aussparungen für die DIN-Buchsen, dahinter liegen, mit schwarzer Folie wird das zu große Loch kaschiert, die auf ein Winkelblech montierten 6,3-Millimeter-Buchsen. Ich bin ganz froh, dass ich die 6,3-Millimeter Klinke/Cinch-Version des Gerätes habe, entfällt so doch die lästige Anpassung der elektrischen Werte im Aufnahmezweig bei der DIN-Variante.

Mit einem Preis von deutlich unter 1000,- DM waren die einfachen „Vierer“-Varianten der Serie für ihre Ausstattung recht günstig, ein japanisches Großspulenbandgerät kostete in jenen Tagen fünfhundert bis siebenhundert Mark mehr. Philips verstand es vortrefflich, diese Geräte mit einer einfachen Darstellung seiner Vorzüge zu vermarkten, auf der Kopfabdeckung prangt beispielshalber groß die Zahl „3“ – „3 Motors, 3 Heads, 3 Speeds“. Ja, es handelt sich um ein Dreimotorenlaufwerk, allerdings vielleicht nicht in der Art, wie wir heute solche klassischen Aufbauten interpretieren wollten. Sind die drei Motoren bei Revox und den Japanern in aller Regel mit den Wickeltellern und dem Capstan wellenseitig direkt verbunden, verwendet Philips Riemen. Der „Direktantrieb“ der Japaner und Schweizer verlangt eine sehr aufwendige Steuerung und Regelung der potenten Motoren, bei Philips läuft das alles deutlich einfacher. Drei kleine Gleichstrommotörchen werden per Riemen übersetzt, die Steuerung der Geschwindigkeit wird über eine Art Rekuperation des Stroms beim Abwickelteller erreicht. Im Hinblick auf den Bandzug ist die Maschine ebenfalls eher unempfindlich: Wie bei ihren Vorgängern auch, wird das Band vermittels eines Filzes auf einem schwenkbaren Bügel, auf dem auch die Andruckrolle angebracht ist, an den Tonkopf gedrückt (eine sehr deutsche Konstruktion, bei den vorgenannten Japanern und Schweizern wird das eben über einen sehr präzise nachzuführenden Bandzug erledigt). Auch sonst ist die Mechanik des N4504 eher einfach, darüber werde ich bei der Instandsetzung sehr dankbar sein.

Drei Köpfe implizieren eine Hinterbandkontrolle – und die hat unser Kandidat: Mit dem Schalter „Monitoring“ kann man zwischen „A“ für „after Tape“ und „B“ für „before Tape“ wählen. Und was hat es mit den drei Geschwindigkeiten auf sich? Nun, neben den hierzulande äußerst gebräuchlichen 9,5 cm/s und 19 cm/s lässt sich auch Band sparen, indem man es mit 4,75 cm/s bespielt (der Geschwindigkeit, mit der man Compact-Cassetten bespielt). Bei dieser Geschwindigkeit reicht nach meinem Dafürhalten die Klangqualität nicht an eine gute Kassettenaufnahme heran. Die Klangqualität bei den recht langsamen 9,5 cm/s indes hat mich positiv überrascht, es scheint, dass Philips hier die Köpfe für die Aufzeichnung bei niedrigen Geschwindigkeiten optimiert hat. Klanglich kann dieses Gerät eine ganze Menge: Auch wenn es messtechnisch vielleicht bezüglich Wow/Flutter und Frequenzgang hinter den Boliden der Zeit etwas zurückbleibt, muss ich sagen, dass dieses Gerät einen guten Klang bei geringem Rauschen hat. Ich kann mir gut vorstellen, dass potenzielle Käufer sich seinerzeit nach einer Vorführung auch des guten Klanges wegen für so eine doch eher günstige Maschine entschieden haben. Das kleine Teil verfügt auch über ein sehr interessantes Rauschunterdrückungsverfahren namens „DNL“, das nur beim Abspielen wirksam wird und das ich als sehr gefällig empfinde. Ein wirklich sinnstiftendes Feature, wird der Frequenzgang der Aufnahme doch nicht verändert. Bei stärker rauschendem Bandmaterial macht DNL – auch bei Fremdaufnahmen – einen erstaunlich guten Job, schade, dass Philips das mit DNL nicht weiterverfolgt hat!

Zum Zustand der Maschine: Ein typischer „barn find“, sie ist merklich verdreckt, stark verstaubt, hat richtig „Patina“, riecht aber nicht verraucht. Bei der ersten Inbetriebname zeigt sich, dass sie stromlos bleibt. Dieser Fehler lässt sich durch vorsichtiges gängig machen des leider verharzten Netzschalters schnell beheben. Nun zeigt sich, dass zumindest die Elektronik teilweise zu funktionieren scheint – eine gute Grundlage für den Aufbau. Beim Bedienen des Tastensatzes passiert aber nichts. Weder die Teller drehen sich, noch ist etwas zu hören.

Zustand der Maschine frisch aus der Scheune. Dreckig ist sie, aber vollständig

Auch ohne Service-Manual gestaltet sich die Demontage einfach. Nach Abnehmen der Spulen werden drei Schrauben herausgedreht und beide Bandhebel in die 12-Uhr-Position gebracht, so lässt sich der obere Teil der Frontverkleidung nach oben wegschieben. Hernach wird das Gerät auf den Rücken gelegt und die drei Schrauben auf dem Gehäuseboden werden entfernt. Von der Frontschürze müssen nur mit etwas beherzter Kraft die vier Drehregler nach oben bzw. vorn abgezogen werden und schon lässt sie sich abnehmen. Eine Demontage von VU-Metern, Schaltern… ist nicht nötig.

Oberer Teil des Chassis – noch im Gehäuse verschraubt

Um nun das Chassis aus dem Gehäuse heben zu können, müssen die großen Schlitzschrauben im oberen Teil und einige mit Pfeil gekennzeichneten Schrauben im unteren Teil mit dem Kunststoffrahmen sowie die rückwärtig im Gehäuse befindlichen Schrauben herausgedreht werden. Sonst ist weiter nichts zu tun, das Chassis und das Gehäuse lassen sich einfach trennen, das Netzkabel, in meiner Gerätevariante fest verbaut, wird durch die Aussparung des Handgriffs geschliffen.

Diese Schrauben müssen raus

Jetzt sieht man schon, was der Maschine eigentlich fehlt: Zuerst einmal sind die Riemen zwar augenscheinlich okay, haben aber keinerlei Spannung mehr. Und dann ist die gesamte Bandführung völlig verdreckt und verharzt. Eine so dreckige Andruckrolle, wie in dieser Maschine, habe ich noch nie gesehen. Auch der Capstan ist verkrustet und sitzt fest.

Eine förmlich zugesetzte Bandführung – schon vorgereinigt, wohlgemerkt!

So, liebe Freunde, sehen Maschinen auf, auf denen regelmäßig Shamrock-Bänder gelaufen sind. Die Reinigung der Bandführung ist nicht weiter problematisch, mit dem Capstan und dem Pinchroller hatte ich aber reichlich zu tun.

Nun geht es an den Tausch der Riemen. Die habe ich bei der Fa. Bosch Trading gekauft, die etliches an Philips-Ersatzteilen bereithält. Es werden Rundriemen geliefert, die sollen besser sein als die eckig geschliffenen. Warum, will sich mir nichts so recht erschließen, aber es funktioniert. Der Riemensatz kostet mit Versand 14,- Euro; gut investiertes Geld, die Riemen sitzen perfekt und werden die nächsten Jahre halten. Vor dem Tausch der Riemen bei den Bandtellern, der kinderleicht von der Hand geht, ist die Führung gut mit Isopropanol zu reinigen. Die alten Riemen sind zwar bisher nicht zu Matsch zerflossen, haben aber dennoch ordentlich Dreck hinterlassen. Nun drehen wir das Chassis um, gut erkennbar das große Schwungrad des Capstans in der Bildmitte. Der Capstanmotor selbst ist ebenfalls ein kleines Gleichstrommotörchen, genauso niedlich wie die Antriebe der Bandteller. Gut am Gleichstrommotor ist, dass er ohne großen Motorkondensator auskommt – ein Quell häufiger Fehler, den es hier so nicht gibt.

 

Um hier den Riemen zu tauschen, muss der Bügel, der das Flywheel hält, abgenommen werden, zwei Schrauben nebst Hülsen und Unterlegscheiben sind zu entfernen. Auf dem Bügel ist eine weiße Kunststoffplatte angebracht, die der Lagerspiegel sein soll, die muss gereinigt werden. Der Motor ist mit einer Art Sprengring an drei Punkten aufgehängt, der muss gelöst werden. Wer nun eine Elektronikerzange hat, ist hier im Vorteil, aber eine kürzere Rosenkranzzange tut den Dienst ebenfalls, weil alle Teile gut und luftig zugänglich sind. Ist der Ring aufgebogen, lässt sich der Motor nach hinten wegklappen, der Riemen kann gewechselt werden. Davor sollte aber die Fläche des Schwungrads gereinigt werden, es steckt in einer Patrone aus transparentem Kunststoff (!), die sich einfach abwischen lässt.

Ist der Riemen gewechselt, wird alles verschraubt. Für mich beginnt nun, nachdem auch der Zählwerkriemen getauscht ist, der erste Probelauf der Maschine.  Hier zeigt sich, wie servicefreundlich das Philips-Bandgerät konstruiert ist, denn der Probelauf erfolgt auf dem nackten Chassis, es muss nicht erst wieder in das Gehäuse gebaut werden. Der Test macht große Hoffnung, denn in meinem Fall scheint die Elektronik erst mal in Ordnung, der rechte Kanal geht nicht, aber alle Laufwerk-Steuerfunktionen sind auf Anhieb okay und die Laufgeschwindigkeit ist auch in Ordnung.

Der ausgefallene rechte Kanal wird sich alsbald als Kontaktproblem herausstellen – und Kontaktprobleme hat die N4504 reichlich. Dabei sind die Potis eigentlich ganz okay, die Kontaktprobleme liegen bei den Kippschaltern. Nachdem diese gereinigt und freigespielt sind, funktioniert auch der rechte Kanal wieder.

 

Insgeheim bin ich recht froh, um den ganzen elektronischen Teil weitestgehend herumgekommen zu sein, ein Einmessen und grundständiger Neuabgleich des Tonbandgeräts wäre mir ohne fremde Hilfe ohnehin nicht gelungen. Nun geht es an die obligatorischen Reinigungsarbeiten, das Ausblasen des Chassis mit Druckluft – auch dem Gehäuse nehme ich mich entsprechend an, indem ich alle Teile in die Badewanne werfe und mit reichlich Seifenlauge abschrubbe.

Die Gehäuseteile werden dann mit klarem Wasser abgebraust, grob mit einem Tuch vorgetrocknet und dann mit Druckluft trocken geblasen. Dazu nehme ich aber keine Pressluft aus Büchsen, das wäre mir auf Dauer dann doch zu teuer, sondern den XPower Airrow Pro, dieses kleinste Modell des Gebläses konnte meine Bastleransprüche noch immer zufriedenstellen. Und dann wird das Gerät zusammengesetzt und präsentiert sich wie auf dem ersten Bild dieses Artikels.

Nun sollte, meinte ich, alles passen. Ein erster Testlauf verlief erfolgreich, doch nach einer guten halben Stunde verlor der rechte Wickelteller an Kraft, die Maschine stand zwar nicht, aber leierte merklich. Was ist nun los? Versagt doch die Elektronik?

Ein erneutes Aufschrauben und der Test am offenen Chassis stehen an, hier funktioniert wieder alles. Es dauert eine ganze Weile, bis ich den Fehler gefunden habe – meinen Fehler, wohlgemerkt: Beim Zusammenbau habe ich das Netzkabel, welches das Gehäuse unterhalb der eingegossenen rückwärtigen Griffmulde verlässt, eingequetscht, sodass das verschraubte Chassis ein wenig unter Zugspannung stand, gerade so viel, dass mit aufgesetzter Frontplatte der Abwickelteller nicht frei drehen konnte und irgendwann zu viel Widerstand da war und der Bandzug nicht mehr stimmte. Die Motoren der Philips sind nicht kräftig genug, diesen Widerstand zu kompensieren, und schon leierte es. Ein solch kleiner Fehler will auch erst einmal gefunden werden – was so ein halber Millimeter Differenz doch manchmal ausmacht… Jetzt läuft das Bandgerät etwa seit zehn Stunden fehlerfrei durch – ich möchte sagen, fast wie am ersten Tag.

Mein Fazit: Der Aufwand hat sich gelohnt! Auch wenn die N4504 in HiFi-Kreisen (genauer betrachtet zu Unrecht) nur einen mittelmäßigen Ruf genießt, so ziehe ich doch meinen Hut vor den Philips-Ingenieuren: Es ist ihnen gelungen, mit einfachen Mitteln und wirklich pfiffigen Detaillösungen ein technisch robustes Gerät von guter Qualität zu schaffen, dessen Elektronik und Mechanik nach über 45 Jahren noch ausgezeichnet funktionieren, wenn man dem Tonband nur ein wenig Pflege und Wartung zukommen lässt. Und das ist bei vielen Tonbandgeräten alles andere als selbstverständlich.

Ja, der Apparat hat verhältnismäßig viel Kunststoff verbaut, was seine Anmutung insgesamt ein wenig „plastikhaft“ macht, aber dieser Kunststoff ist von hoher Güte und äußerst zweckmäßig eingesetzt. Auch die Konstruktion selbst mag sich deutlich einfacher ausnehmen, als man das von Maschinen von Pioneer, Sony, Studer oder Grundig aus jener Zeit kennt. Ich möchte aber ganz deutlich zu verstehen geben, dass ich das nach meiner kleinen Instandsetzung gar nicht mehr als Nachteil begreife – im Gegenteil: Die Mechanik ist so bezaubernd simpel gehalten, dass wirklich nur wenig daran kaputtgehen kann. Und auch wenn hier viele Kunststoffteile verbaut sind, es ist bislang keines defekt und sie sehen weder spröde aus, noch zersetzen sie sich. Meine N4504 hat auch ordentlich Betriebsstunden auf dem Buckel, das kann man ja am Kopfspiegel erkennen. Aber selbst der nimmt sich durch die Kunststoffteile der Köpfe akzeptabel gering aus. Freilich habe ich, als ich die Maschine bekam, gedacht: „Au weia, ob mit dem Plastikbomber überhaupt noch was los ist?“ – und wurde eines Besseren belehrt. Nach meinen Vorerfahrungen mit Philips-Technik der 70er Jahre kann ich jedenfalls sagen, dass diese Vorbehalte völlig grundlos waren. Ein gutes, dankbares und dabei wohlklingendes Teil, das auch 46 Jahre später noch Spaß macht!