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Unboxing Medion Akoya P6620

Letzte Woche (urlaubsbedingt schreibe ich aber erst heute darüber) hatte ich Gelegenheit, das neueste Aldi-Süd-Notebook, das Medion Akoya P6620, alternative Bezeichnung MD97760) einem kurzen Test zu unterziehen – und hier ist das Ergebnis:

Das Notebook kommt, wie bei den Aldi-Rechnern üblich, in einer relativ unspektakulären Aufmachung – auch nach dem Auspacken hat man den Eindruck, dass es sich hier um ein eher günstiges Modell handelt. Dabei sprechen die technischen Daten durchaus für das Notebook:

Das Medion-Notebook wird mit einem aktuellen Dual-Core-Prozessor von Intel ausgeliefert (T6500). Das ist für ein Discounternotebook schon recht ordentlich. Zudem wartet das Notebook mit 320 GB Festplatte und 4 GB Arbeitsspeicher aus. Das ist wirklich ordentlich. Weiterhin mit an Bord: Eine GeForce-Grafikkarte und ein relativ starker Akku (4300mAh). Das Display ist 16 Zoll groß – im gängigen 16:9-Format – und als Schmankerl gibts neben dem Standard-VGA-Ausgang auch eine n HDMI-Ausgang. Das ist ok, allein der tiefere Sinn erschließt sich mir nicht. Das Notebook hat kein Blueray-Laufwerk (da würde mir persönlich die HDMI-Buchse Spaß machen). Sonst ziehe ich persönlich aber einen DVI-Ausgang dem in der Unterhaltungselektronik gebräuchlichen HDMI-Ausgang vor – das hat nicht mal technische Gründe sondern ist für mich attraktiver, weil sich das Notebook somit an einen gängigen Bildschirm/Beamer anschließen lässt.

Das Display des Notebooks ist ordentlich: Es ist entspiegelt (endlich wird auch im unteren Preissegment begriffen, dass ein Glare-Type-Display im Laden nett aussieht , sonst aber eher Verdruss schafft). Die Farbdarstellung ist allerdings, zumindest, wenn man das Notebook das erste Mal in Betrieb nimmt und das Display nicht kalibriert ist, etwas flau.

Zu den Anschlüssen: Drei mal USB ist ok, HDMI auch. Ethernet ist selbstverständlich. Ein PCMCI-Schacht ist vorhanden und auch ein Kartenleser für SD und Co. Sehr schön, sinnvoll und fast luxuriös ist der e-SATA-Anschluss.

Im Lieferumfang enthalten ist neben dem Akku auch ein Netzteil der Fa. Ktec (wer auch immer das ist). Es ist erstaunlich solide gearbeitet, lässt sich mit einem normalen Euro-Kaltgerätekabel am Netz anschließen (ich weiß, Details, aber trotzdem: Wenn mal das Netzkabel defekt sein sollte, bekommt man an jeder Ecke für kleines Geld Ersatz). Und es hat einen Netzschalter. Zudem liegt dem Notebook, das mit vielen Hochglanzapplikationen versehen ist, ein Poliertuch bei. Zudem beigepackt ist eine Medion-Notebookmaus. Die kann man aber getrost vergessen: Lumpiges Plastik, die Optik ist nicht besonders präzise und scheiße in der Hand liegt sie auch.

Zur Software bleibt wenig zu sagen: Windows Vista Home, eine 90-Tage-Trialversion von Office Home & Student und dem Bullguard-Virenscanner. Ein bisschen DVD-Brennerei und Videoabspielgedöns und irgend ein Lexikon – nichts was man wirklich braucht. Dazu liegt eine Recovery-DVD bei.

Auf der Festplatte vorinstalliert ist ziemlich viel Mist: Googles Picasa, im Internet-Explorer (bäh!) die Google-Toolbar (Bäh!!). Zudem ein Aldi-Süd-Grusch-Shopping-Widget und Links zu Aldi-Foto, Aldi-Blumen, Aldi-Haumichblau… Nichts was man braucht, alles, was lästig deinstalliert werden muss.

Aufgeklappt präsentiert sich das Notebook durchaus aufgeräumt: Eine Tastatur mit Ziffernblock (die wirkt aber etwas billig und hat keinen so tollen Druckpunkt), ein (etwas gewöhnungsbedürftiges) Touchpad, Multimedia-Touchtasten. Alles ok, alles nichts berühmtes. Besondere Erwähnung verdient allerdings die eingebaute 1,2MP-Webcam. Auch bei kritischen Lichtverhältnissen liefert die ein super scharfes und farbechtes Bild. Und es gibt mit blauen LEDs hinterlegte Multimedia-Touchtasten.

Das Notebook bootet in für Windows Vista ordentlicher Geschwindigkeit, es fühlt sich solide verarbeitet an und ist optisch ok. Man kann es sich also kaufen – zu diesem Preis ist es in Ordnung. Die Zeiten, in denen Aldi-Rechner aber echte Schnäppchen oder Knaller in Sachen Ausstattung waren, scheinen endgültig vorbei zu sein: Zum Angebotspreis erhält man nämlich anderen Orts ein mindestens ähnlich ausgestattetes und chiceres Markennotebook.