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Gauck und Özdemir.

In einem Anfall grenzenloser Naivität war ich auch mal  „pro Gauck“, hatte ihn im Vergleich zu Wulff für den kompetenteren Mann gehalten. Welch ein Irrtum! Ich sage es ganz unumwunden: Der kleinkarierte Wulff mit seiner „Gschaftlhuberei“ ist mir am Arschllerwertesten lieber als der Wendehals Gauck im Gesicht.

Und dabei sei angemerkt: Das Niveau Wulffs zu unterbieten haben beileibe nicht viele geschafft. Gauck schon. Er reiht sich damit in die Reihe politischer Versager ein, die von Kanzlerin Merkel angeführt wird. Es ist so widerlich!

Mit seinen Anwürfen gegen den zukünftigen Ministerpräsidenten Thüringens, Bodo Ramelow, legt Gauch Zeugnis ab – von seiner Niedertracht. Unsäglich peinlich.

Unionler springen Gauck bei, nicht gerade zu Hauf, aber einige übliche Verdächtige, wie zum Beispiel Andreas Scheurer, der schon oft unangenehm aufgefallen ist, entblöden sich dennoch nicht, Gaucks illegitimen Eingriff in die Tagespolitik gutzuheißen.

Ein weiterer Gauck-Unterstützer ist – wer hätte das gedacht – Herr Özdemir von der Besserverdiner-Öko-CDU den Grünen. „Man müsse Gaucks Bedenken ernst nehmen“ wird Özdemier in der SZ sinngemäß zitiert.

Felix von Leitner kommentiert dies treffsicher:

Die Grünen haben sich auf das Niveau von Sarrazin herabgearbeitet, und zwar in Gestalt von Cem Özdemir:

„Der Bundespräsident hat nur das gesagt, was viele denken“

So eine Angst vor der AfD haben die? Gut, das ist ja auch genau deren Kernwählergruppe, die die AfD beackert. Gutsituierte Neureiche, die anderen gerne mehr Vorschriften machen wollen. (Quelle)

Die Grünen sind auch keinen Schuss Pulver mehr wert.

Am Rande: Wen nimmt es Wunder, dass im Zuge dieser „Debatte“ auch Roland Jahn seinen antikommunistischen Beißreflex nicht mehr unter Kontrolle hat? Jetzt fehlt nur noch Hubertus Knabe und dann haben wir sie allen beisammen m(.

Wulff? Not my President…

+++ Wulf nach drei Wahlgängen Bundespräsident +++ Trotz Wahl des „Wunschkandidaten“ herbe Niederlage für Merkel +++ LINKE nicht umgefallen +++

Es war einer der geschicktesten Coups von SPD und Grünen seit langem: Die Nominierung von Joachim Gauck als Bundespräsidenten. Damit trieben sie Schwarz-Gelb und die Linke in die Zwickmühle: Viele der Unionsleute hätten gerne „ihren“ Gauck gewählt, die Linke konnte den Konservativen und Atlantiker Gauck unmöglich wählen.

Wäre Gauck Bundespräsident geworden, hätte Schwarz-Gelb zwar ein echtes Problem, aber Gauck hätte die Linke fortwährend vor sich hergetrieben. Und allein durch die Kandidatur von Gauck trieben SPD und Grüne einen tiefen Keil in die sowieso schon bis zur Handlungsunfähigkeit zerrüttete Regierungskoalition.

Merkel hat abgewirtschaftet

Rechnerisch war der Sieg des aus parteitaktischen Gründen nominierten Wulff von vornherein klar. Dass es aber dreier Anläufe bedurfte, bis er tatsächlich gewählt wurde ist nichts anderes als eine Schande für Merkel und die Schwarz-Gelbe Koalition. Denn an und für sich hätten sie das Ding ad hoc heimtragen müssen und nicht über neuneinhalb Stunden dafür brauchen dürfen. Damit ist dokumentiert, was wir sowieso schon wissen: Die Regierung liegt am Boden, hat abgewirtschaftet – ist am Ende.

Linke nicht umgefallen

Die Linke – das war von vornherein klar – konnte weder Wulff noch Gauck wählen. Weder Wulff noch Gauck teilen auch nur annähernd linke Positionen. Der Atlantiker Gauck ist aufgrund seiner wirtschaftsliberalen Haltung wohl der FDP am nähesten (was der SPD und den Grünen aber ziemlich wurscht zu sein scheint). Gysi selbst versuchte noch mit einem Tweet, seine Mannen umzustimmen:

Man kann von Glück sprechen, dass er damit nicht durchgekommen ist, denn so hat sich die Linke nicht verraten und ihre Stimmen auch nicht für einen Mann geopfert, hinter dem sie nicht stehen. Und rechnerisch hätten Sie Wulff mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht verhindert – Wulff war nicht zu verhindern. Gysi sei zum Trost gesagt: Merkel wird auch ohne Gauck fallen.

Wulff selbst indes mag einem leid tun. Er ist von den Leuten einer im Zerfall begriffenen Regierung mit Hängen und Würgen gerade so gewählt worden. Ein schlechterer Start in das neue Amt ist nicht denkbar. Den Ruf, aus parteitaktischen Gründen ins Amt gehoben worden zu sein, muss er los werden – ob das gelingen kann, ist fraglich.

Nun ist es also der Wulff. Merkel hätte mit ihrem Freund Gauck wohl mehr Freude gehabt als mit dem Andenpaktler Wulff. Ich selbst brauche den Wulf nicht. Aber er ist es nun mal gewordern. Schwapp´mers oba.

[Update] Und bei blog.fefe.de heißt es heute treffend:

Zu dieser Präsidentenwahl gestern… ich finde, der Wulff ist der perfekte Präsident. Der vereint genau alle widerlichen Merkmale Deutschlands auf sich, an die die Bevölkerung nicht erinnert werden möchte, aber sollte. Das haben wir verdient, dass jetzt dieser blasse Opportunistenmitläufer unser Präsident wird.Aber wichtiger als wer es geworden ist finde ich, wer es nicht geworden ist. Ich rechne es der Linkspartei hoch an, dass die nicht für Gauck gestimmt haben. Lieber enthalten als für einen Neocon und INSM-Handlanger.

Ich persönlich halte Gauck für einen Überzeutungstäter. Der glaubt, er tut das richtige. Das ist deutlich gefährlicher als ein Mann ohne eigene Position wie Wulff, der ist immerhin halbwegs berechenbar. Der stärkt doch seine Oberhemden, weil das Rückgrat alleine ihn nicht hält.

Fand ich gerade verbreitenswert…