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Unboxing und Testbericht: DVD-Festplattenrecorder Sony RDR AT-205

Nun mal wieder ein Testbericht – heute auf dem Prüfstand: Der Sony RDR AT-205.

Kurz zur Vorgeschichte: 2004 kaufte ich mir meinen ersten DVD-Recorder, auch ein Sony  – und ich war sehr sehr zufrieden und letztendlich musste dieser Recorder nur einem Gerät von Samsung weichen (das mache ich nicht mehr!), weil er keine Festplatte hatte (2004 waren Festplattenrecorder einfach unerschwinglich). Nachdem der Samsungrecorder nun seinen Geist aufgegeben hat, bestellte ich diesen Recorder von Sony – und ich bin sehr zufrieden.

Für mich ist bei einem DVD-Festplattenrecorder insbesondere wichtig, dass er über einen guten Brenner verfügt, dessen Schreibqualität auch die Archivierung der gebrannten DVDs zulässt. Außerdem sollte natürlich die Bild-und Tonqualität stimmen, die Bedienung vernünftig gestaltet sein (obwohl ich mich als Prosumer begreife und das Gerät schon was können darf) un die Verarbeitung des Geräts ist mir ebenfalls sehr wichtig.

Der Sony erfüllt diese Kriterien – ich denke in der Tat, dass das ein super Gerät ist. Aber der Reihe nach:

Im Lieferumfang befindet sich nicht viel: Der Recorder, viel viel Papier (Anleitungen…), die Fernbedienung, ein Satz Billigbatterien, ein Antennenkabel und der Infrarotgeber. Das HDMI-Kabel sucht man im Karton vergeblich (aber das ist in dieser Preisklasse normal).

Das Gerät selbst verfügt über einen Haufen sinnvoller Features: Neben der üblichen 160GB-Festplatte verfügt er über alle brauchbaren Anschlüsse: Frontseitig befindet sich der DVI-Connecter und eine PictBridge-Buchse, SVHS-Buchse, die normalen Chinch-Videobuchsen, rückseitig der heute obligatorische HDMI-Anschluss, der Composite-Video-Anschluss, zwei voll beschaltete SCART-Buchsen und die Antennenbuchsen. Und natürlich ein optischer Audioausgang sowie die IR-Steuerbuchse. Zu de inneren Werten zählen umfängliche Features zur Bearbeitung der Videos und das Guide-Plus-System in Lizenz der Fa. Gemstar.

Haptisch präsentiert sich der Recorder äußerst wertig: Die Hochglanzfront ist besser, als auf den Fotos zu sehen (sorry wegen dem Staub auf den Bildern, die Kamera ist ein bisschen empfindlich und zudem habe ich i.d.R. besseres zu tun, als Staub zu wischen).  Besonders ist bei diesem Recorder auch, dass er im Betrieb angenehm leise ist – trotz des deutlich sichtbaren, an der Rückwand ausgeführten Lüfter.

Eine weitere Besonderheit des Gerätes ist der beigelegte Infrarotgeber: Zweck dieses kabelgebundenen Zusatzteils ist, ihn mittels mitgeliefertem doppelseitigem Klebeband in der Nähe des Fernbedienungsempfängers am externen Kabel- oder Satellitenreceiver zu befestigen und diesen Receiver dann vom Recorder bei der Timeraufnahme steuern zu lassen. Das mag bei manchen Receivern ganz gut klappen, bei anderen funktioniert das aber überhaupt nicht. Aber eine nette Idee, immerhin.

Programmieren lässt sich der Recorder manuell oder über das GuidePlus-System. Das gute alte ShowView (ebenfalls eine Entwicklung von Gemstar) sucht man allerdings vergeblich. Eigentlich ist GuidePlus eine super Idee: In Deutschland wird mit dem Fernsehkanal Eurosport eine Datenmenge übertragen, die der Recorder dann in einer Arte „elektronischer Programmzeitschrift“ abbildet. Mit nur einem Tastendruck lässt sich die gewünschte Sendung dann programmieren. Eine gute Sache, die aber zwei Nachteile hat:

  • GuidePlus listet bei weitem nicht alle gängigen Fernsehsender in der Programmzeitschrift (der Kooperationspartner in Deutschland ist die Hörzu) auf. So vermisst man zum Beispiel Programminformationen des HR. Und genau gar keinen der zusätzlichen Digitalprogramme von ARD, ZDF oder Kabel Deutschland ist verfügbar.
  • Das System schaltet den Recorder am Tag mindestens dreißig Minuten an, um neue Daten zu laden. Das kostet Strom und belastet die Festplatte. Hier muss man abwägen, ob einem dieser Komfort das wert ist.
  • Man kann das Guide-System nicht deaktivieren und hat keine Möglichkeit, das System zu unterbinden oder zu deinstallieren. Die Daten werden auf der Festplatte abgelegt – das kostet aber nur verschwindend geringen Speicherplatz

Was bei GuidePlus-System die Programmierung sehr erleichtert, vergällt einem die Freude, wenn man eine Sendung programmieren will, die auf einem nicht von GuidePlus unterstützen Kanal läuft – das ist unglaublich umständlich umgesetzt – man klickt sich von Eingabemaske zu Eingabemaske und das Summary ist unglaublich unübersichtlich. Man kann ohne Übertreibung sagen: Die manuelle Programmierung bei diesem Recorder ist so schlecht und unbedienbar umgesetzt, dass ich nur aus diesem Grund techikfremden Benutzen von diesem Recorder dringend abraten muss.

Besonderes Lob verdient bei diesem Gerät allerdings die Vielzahl von Editiermölichkeiten: Es gibt sechs vorgefertigte Schablonen für die DVD-Menüs, umfängliche Möglichkeiten Titel zu tennen, zu schneiden, zusammenzuführen und zu benennen, Kapitelmarken zu setzen, Standbilder ins Discmenü zu integrieren… Hier bleiben keine Wünsche offen.

Der Recorder merkt sich, wo man einen Film gestoppt hat und setzt die Wiedergabe genau an dieser Stelle fort, er kann Full-HD interlaced und normal umsetzen, das Kopieren von Festplattentitel kann im Highspeed-Modus oder sogar in Echtzeit erfolgen (inzwischen eine Seltenheit!), es gibt unterschiedliche Videomodi undes weden alle gängigen Formate, auch DivX bei der Wiedergabe unterstützt. Und der „Formatkrieg ist mit diesem Gerärt auch Geschichte: DVD-R, +R, RW, Double Layer oder RAM? Wurscht – er brennt sie alle.

Die vielen Features gehen aber deutlich zu Lasten der Bedienung. Man muss sich wirklich Zeit nehmen, sich mit dem Gerät vertraut machen und auch das Ein oder Andere einfach ausprobieren. Die Bedienungsanleitung stellt hier im Übrigen keine besondere Hilfe dar. Sie wirkt unstrukturiert, ist unverständlich verfasst und provoziert mehr Fragen, als sie zu beantworten vermag.

Der Recorder ist top. Ich habe viel Spaß damit und die dreihundert Euro, die er kostet, sind gut angelegtes Geld. Wer aber auf einfache und schlüssige Bedienung Wert legt, kauft sich besser was anderes. Man muss sich an dieses Gerät (und seine Unlogik) wirklich erst gewöhnen. Da nn aber wird man für den Hausgebrauch kein Feature vermissen und kann eine perfekte digitale Bildqualität und den hervorragenden Ton genießen. Zudem ist das Ding noch nicht mal hässlich.

Straßenfeger – Edition: Das Halstuch

Ich muss mich nicht als bekennender 60er – Jahre – Krimifan outen und ich habe von dieser Edition der ARD Video auch schon seit einem knappen halben Jahr Notiz genommen (es musste erst die Stahlnetz-Box, Hafenpolizei, Intercontinental-Express und andere „weggeguckt“ werden) aber ich habe micht gewusst, wie gut dies Straßenfeger sind. In dieser Box sind zwei schwarz-weiß – Mehrteiler von Francis Durbridge – im besonderen „Das Halstuch“.

Es sind wirlich schön gemachte Episoden, ganz klassisch mit Cliffhanger, niveauvoll in der Dramaturgie, unaufdringlich in der Bildgestaltung.

Kenner und Gönner des Metiers werden an dieser (und hoffentlich den weiteren Boxen) viel Spaß haben. Aber auch die Ton/Bildqualität versetzt einen in die frühen Sechziger Jahre – da ist der Ton zeitweise verrauscht oder dumpf und die Ecken des 4:3formatigen Bilds sind nicht ausgefüllt sondern „rund“ wie beim alten Röhrenfernseher. Das hat aber Charme. Emfehlung.

DVD-Tipp: Babeck

Ein wirklich gelungenen Krimi – TV – Dreiteiler aus längst vergangenen Tagen. Das Meisterwerk von Drehbuchautor Herbert Reinecker und Regisseur Wolfgang Becker wurde zum ersten Mal im Dezember 1968 ausgestrahlt, hat aber in den vergangenen Jahren nichts von Frische und Spannung eingebüßt.

Ein Arzt am Starnberger See ermordet einen durch die Lande ziehenden Scherenschleifer und schafft dessen Leiche zu sehr dunklen Typen. Kurz darauf taucht der Sohn des Ermordeten am Tatort auf. Er ist Journalist, getrieben vom Verschwinden seines Vaters bekundet er deutlich, dass er nicht ruhe n will, bis er seinen Vater gefunden hat. Als er den Arzt mit diesem Ansinnen konfrontiert, verliert der Arzt die Nerve n und wird am nächsten Tag ertrunken in seinem Bootshaus aufgefunden.

Wer Klassiker in schwarz-weiß schätzt, wer Siegfried Lowitz mag und die junge Senta Berger mal singen hören möchte, wer sich von der Musik von Peter Thomas mitreißen lassen kann und die typische Stimmung dieser späten 60er-Jahre-Produktionen genießt, der kaufe sich diese (nicht allzu teure) DVD.

Der Kalte Krieg in Farbe

Gestern habe ich mir diese DVD von SPIEGEL TV history – „Der Kalte Krieg in Farbe“ zu Gemüte geführt und ich bin begeistert. Es gab ja schon andere „In Farbe“ – Titel, die sehr erfolgreich liefen und auch dieser ist eine Empfehlung wert.

Ich hätte nicht gedacht, dass es sowohl vom Koreakrieg, der Berliner Luftbrücke und dem Mauerbau Farbaufnahmen gibt – und diese auch noch in erstaunlich guter Qualität.

Was zwar etwas nervig ist, sich aber verschmerzen lässt – die Bilder entschuldigen viel – ist das permanent eingeblendete „SPIEGEL TV“-Logo.

Aber egal – wer sich u.a. für jüngere deutsche Geschichte interessiert, dem sei diese DVD ganz herzlich empfohlen. Einige Ausschnitte lassen sich auch bei einestages von Spon gucken.

Fernsehturm – Geschichten

Diese DVD, „Fernsehturm-Geschichten“, habe ich geschenkt bekommen und mich sehr darüber gefreut – bin ich doch bekennender Fan von stilvoller 60er-Jahre-Architektur. Und dieser Fernsehturm ist nicht nur das architektonische Warzeichen Berlins sondern auch ein wirklich spannendes technisches Bauwerk.

Umso enttäuschter war ich von der DVD. Hier gibt es nette 3D-Animationen des Telespargels aber wirklich neues erfährt man nicht – die DVD enthält kurze Videoclips mit ein bisschen befremdlicher elektronischer Mucke und Allerweltsgelaber (sowas lassen sich vielleicht Touris bieten). Ein einziges Interview hat es auf die DVD geschafft: Das mit dem Chefkoch des Fernsehturmcafés. Und das war es.

Die DVD ist wirklich nicht teuer (aber dafür ist terotzdem das Geld zu schade). Den Machern dieser Filmschnipsel sei gesagt: Es gibt eine Horde Architekten, eine bunte Geschichte, eine technische Nutzung und eine politische wie architektonische Bedeutung (in Vor- und Nachwendezeiten). Das alles wird von den Filmchen bestenfalls gestriffen. Eine gute Dokumentation sieht allerdings anders aus!!