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Test: Der Elektro-Konvektor von Aldi-Süd (19. 12.2011)

Der Winter ist nicht so kalt, wie man das für diese Jahreszeit erwarten wollte. Elektrisch „zuheizen“ ist bei den derzeitigen Witterungsverhältnissen also eigentlich noch nicht nötig, wer aber zu Weihnachten dennoch in wohliger Wärme sitzen möchte, hat dieser Tage vielleicht mit dem Gedanken gespielt, eine kleine elektrische Zusatzheizung anzuschaffen.

Besonders günstig geht das gerade bei Aldi Süd: Ab dem heutigen 19. Dezember ist dort eine kleine Elektroheizung, sie nennt sich „studio Elektro-Konvektor“ mit der Artikelnummer 34529 für knappe 25 Euro zu haben. Nun fragt sich freilich, ob das was taugt.

Wir haben den Konvektor gekauft, Weihnachten soll nicht nur im Herzen sondern auch in der Butze warm sein. Und auch einen warmen Südflügel (vulgo: unser Klo) hätten wir gerne zum Fest. Also schnell hin zu Aldi und das Ding gekauft.

Das Prinzip einer Konvektionsheizung ist recht schnell erklärt: Unten und oben kann Luft in die Heizung einströmen, kalte Luft ist „schwerer“ und sinkt zu Boden, warme Luft steigt nach oben. So zieht der Konvektor unten die kalte Luft an, erwärmt sie und aus der Heizung steigt warme Luft. Wird die warme Luft kalt, sinkt sie wieder zu Boden, wird erwärmt usw. So entsteht eine Luftzirkulation.

Das funktioniert auch mit dem Konvektorchen von Aldi – allerdings nicht ganz optimal. Um den Effekt der kleinen Elektroheizung ein wenig zu unterstützen, ist auch ein Gebläse eingebaut.

Zur Ausstattung ist zu sagen, dass das Heizgerät recht üppig ausgestattet daherkommt: Insgesamt drei Heizstufen sind vorwählbar, ein Thermostat ist mit an Bord und als echtes Feature ist auch eine mechanische 24-Stunden Zeitschaltuhr eingebaut (die sich allerdings mit der Intention, die Heizung nur unter Aufsicht laufen zu lassen, nicht hundertprozentig vertragen will).

Damit hat man etliche Einstellmöglichkeiten. Weiterhin ist ein kleines Gebläse zuschaltbar – ich finde nicht, dass es viel bringt und außerdem lärmt es.

Bevor nun geheizt werden kann, muss noch ein wenig montiert werden, wird der Konvektor hingestellt, so müssen zwei Kunststofffüßchen eingeschraubt werden, die Wandmontage ist auch möglich, entsprechende Winkel und weiteres Montagematerial ist vorhanden. Das Ding mit den Kunststofffüßchen ist eine sehr wackelige Angelegenheit. Gehalten werden diese jeweils mit zwei kurzen Schräubchen, die Füßchen wackeln auch dann, wenn man die kurzen Schrauben fest anzieht – das Ding steht, aber ein wenig schundig wirken die Füße dennoch.

Nach dieser recht einfachen Montage kann die Heizung eingeschaltet werden. Nach dem Einschalten haut es einem erst einmal einen bestialisch stinkenden Schwall Rauch in die Fresse, wohl ein Schutzmittel der Heizelemente, dass da verbrennt. Bei solchen Billiggeräten kennt man diesen Effekt – dennoch ich falle immer wieder darauf rein. Am besten, man lässt beim ersten Heizen das Fenster weit offen, denn das Gerät stinkt bei der ersten Inbetriebnahme  fürchterlich. Die Luft ist belastet, empfindliche Menschen bekommen von dem chemieähnlichen Gestank mit Sicherheit Kopfschmerzen.

Ich habe heute Abend einige Zeit mit dem Konvektor geheizt, der Gestank wurde weniger, ging aber nicht weg – man muss das Ding wohl etliche Stunden laufen lassen, bis sich der Gestank legt, das ist eigentlich ein nicht hinzunehmendes Manko. Mir ist schon klar, dass dieser Heizer verdammt billig ist, nichts desto trotz ist der Zweck einer solchen Heizung das Heizen und nicht das bestialische Herumstinken. Das hat Aldi wirklich verbockt. Ich kann deshalb gegen chemischen Gestank empfindlichen Menschen genau deshalb nicht zum Kauf zuraten. Wer Zeit hat und abwarten kann, der kann es mit dem Konvektor versuchen – denn das Heizen zumindest kleiner Räume funktioniert mit dem Gerät tatsächlich. Das mit dem Gebläse hat meines Erachtens auf die Heizwirkung keinen fühlbaren Einfluss, ob man das nutzt ist eher eine Frage des Geschmacks.

Insgesamt hält die Verarbeitung das, was man für die aufgerufenen knappen 25 Euro erwarten darf: Die Heizung ist aus dünnem Blech gearbeitet , viele Plastikteile sind vorhanden und der Korpus ist schlampig lackiert – das Gerät ist mit etwas über drei Kilo auch überraschend leicht, es erfüllt aber alles seinen Zweck.

Mit einer maximalen Leistungaufnahme von 2000 Watt kann man heizen, Wunder erwarten darf man allerdings nicht. Außerdem ist das elektrische Heizen eine durchaus kostspielige Angelegenheit. Geht man davon aus, dass eine Kilowattstunde Strom ca. 23 Cent kostet, liegt der Verbrauch bei einer einstündigen Benutzung unter Vollast bei 46 Cent. Heizt man einen Raum allein mit dieser kleinen Elektroheizung nur 5 Stunden täglich, gibt man 2,30 Euro aus – für einenm Raum wohlgemerkt. Wenn man das hochrechnet…

Wozu also so eine elektrische Konvektionsheizung? Im Ferienhaus macht so ein Gerätchen am Wochenende sicher Sinn, bei extremen Minusgraden kann das Zuheizen ein gutes Wohlbefinden schaffen, wenn der Heizkörper sich einmal ausgestunken hat. Dauerhaftes Heizen mit einem solchen Gerät ist unwirtschaftlich.

Unboxing Medion Akoya P6620

Letzte Woche (urlaubsbedingt schreibe ich aber erst heute darüber) hatte ich Gelegenheit, das neueste Aldi-Süd-Notebook, das Medion Akoya P6620, alternative Bezeichnung MD97760) einem kurzen Test zu unterziehen – und hier ist das Ergebnis:

Das Notebook kommt, wie bei den Aldi-Rechnern üblich, in einer relativ unspektakulären Aufmachung – auch nach dem Auspacken hat man den Eindruck, dass es sich hier um ein eher günstiges Modell handelt. Dabei sprechen die technischen Daten durchaus für das Notebook:

Das Medion-Notebook wird mit einem aktuellen Dual-Core-Prozessor von Intel ausgeliefert (T6500). Das ist für ein Discounternotebook schon recht ordentlich. Zudem wartet das Notebook mit 320 GB Festplatte und 4 GB Arbeitsspeicher aus. Das ist wirklich ordentlich. Weiterhin mit an Bord: Eine GeForce-Grafikkarte und ein relativ starker Akku (4300mAh). Das Display ist 16 Zoll groß – im gängigen 16:9-Format – und als Schmankerl gibts neben dem Standard-VGA-Ausgang auch eine n HDMI-Ausgang. Das ist ok, allein der tiefere Sinn erschließt sich mir nicht. Das Notebook hat kein Blueray-Laufwerk (da würde mir persönlich die HDMI-Buchse Spaß machen). Sonst ziehe ich persönlich aber einen DVI-Ausgang dem in der Unterhaltungselektronik gebräuchlichen HDMI-Ausgang vor – das hat nicht mal technische Gründe sondern ist für mich attraktiver, weil sich das Notebook somit an einen gängigen Bildschirm/Beamer anschließen lässt.

Das Display des Notebooks ist ordentlich: Es ist entspiegelt (endlich wird auch im unteren Preissegment begriffen, dass ein Glare-Type-Display im Laden nett aussieht , sonst aber eher Verdruss schafft). Die Farbdarstellung ist allerdings, zumindest, wenn man das Notebook das erste Mal in Betrieb nimmt und das Display nicht kalibriert ist, etwas flau.

Zu den Anschlüssen: Drei mal USB ist ok, HDMI auch. Ethernet ist selbstverständlich. Ein PCMCI-Schacht ist vorhanden und auch ein Kartenleser für SD und Co. Sehr schön, sinnvoll und fast luxuriös ist der e-SATA-Anschluss.

Im Lieferumfang enthalten ist neben dem Akku auch ein Netzteil der Fa. Ktec (wer auch immer das ist). Es ist erstaunlich solide gearbeitet, lässt sich mit einem normalen Euro-Kaltgerätekabel am Netz anschließen (ich weiß, Details, aber trotzdem: Wenn mal das Netzkabel defekt sein sollte, bekommt man an jeder Ecke für kleines Geld Ersatz). Und es hat einen Netzschalter. Zudem liegt dem Notebook, das mit vielen Hochglanzapplikationen versehen ist, ein Poliertuch bei. Zudem beigepackt ist eine Medion-Notebookmaus. Die kann man aber getrost vergessen: Lumpiges Plastik, die Optik ist nicht besonders präzise und scheiße in der Hand liegt sie auch.

Zur Software bleibt wenig zu sagen: Windows Vista Home, eine 90-Tage-Trialversion von Office Home & Student und dem Bullguard-Virenscanner. Ein bisschen DVD-Brennerei und Videoabspielgedöns und irgend ein Lexikon – nichts was man wirklich braucht. Dazu liegt eine Recovery-DVD bei.

Auf der Festplatte vorinstalliert ist ziemlich viel Mist: Googles Picasa, im Internet-Explorer (bäh!) die Google-Toolbar (Bäh!!). Zudem ein Aldi-Süd-Grusch-Shopping-Widget und Links zu Aldi-Foto, Aldi-Blumen, Aldi-Haumichblau… Nichts was man braucht, alles, was lästig deinstalliert werden muss.

Aufgeklappt präsentiert sich das Notebook durchaus aufgeräumt: Eine Tastatur mit Ziffernblock (die wirkt aber etwas billig und hat keinen so tollen Druckpunkt), ein (etwas gewöhnungsbedürftiges) Touchpad, Multimedia-Touchtasten. Alles ok, alles nichts berühmtes. Besondere Erwähnung verdient allerdings die eingebaute 1,2MP-Webcam. Auch bei kritischen Lichtverhältnissen liefert die ein super scharfes und farbechtes Bild. Und es gibt mit blauen LEDs hinterlegte Multimedia-Touchtasten.

Das Notebook bootet in für Windows Vista ordentlicher Geschwindigkeit, es fühlt sich solide verarbeitet an und ist optisch ok. Man kann es sich also kaufen – zu diesem Preis ist es in Ordnung. Die Zeiten, in denen Aldi-Rechner aber echte Schnäppchen oder Knaller in Sachen Ausstattung waren, scheinen endgültig vorbei zu sein: Zum Angebotspreis erhält man nämlich anderen Orts ein mindestens ähnlich ausgestattetes und chiceres Markennotebook.