blog.fohrn.com

Hörbuch: Carl von Lieser – Vorsicht Rotlicht

So einen abgehalfterten Scheißdreck habe ich schon lang nicht mehr gehört. „Vorsicht Rotlicht“, das zweifelhafte Machwerk des „Autors“ Carl von Lieser soll ein Krimi sein – ich bin der Meinung, es ist Mist. Großer Mist sogar.

Dabei hätte der Plot durchaus das Zeug zum Krimi gehabt. Hätte – wenn von Lieser es nicht stümperhaft und komplett versaut hätte:

Hauptperson ist der geschiedene Matz, er ist um die Vierzig, Gymnasiallehrer und „Journalist“ einer alternativen Trierer Stadtzeitung, kurz: Der klassische Low-Performer eben. Daraus hätte man was machen können, aber nein: Von Lieser stilisiert den Low-Performer zum Helden hoch. Da beißt sich was – der „Held“ ist unglaubwürdig. Unser Held ist verliebt – in die farbige, fünfundzwanzigjährige Studentin Naomi (aua! Klischee mit dem Holzhammer verplättet worden! Das tut weh!). Nun wird eine Prostituierte umgebracht – der Trierer Rotlichtskandal wird in kleinen Happen serviert und zwischendrin (Nein! Nicht zwischendrin – ziemlich oft – leider!) beschreibt von Lieser, wie der Low-Performer seine Studentin fickt. Wer jetzt knisternde Erotik erwartet, der ist auf dem Holzweg – von Lieser offeriert hier platte Pornolalie.

Es ist einfach nur ein Schund – dabei langweilig gelesen. Niedrige Reize werden angesprochen, um über die mangelnde Qualität des Textes hinwegzutäuschen. Das ist gründlich misslungen: Hier offenbart sich die miese Schreibe des Autors gnadenlos.

Vorsicht Rotlicht? Vorsicht Scheißdreck!

Carl von Lieser – Vorsicht Rotlicht, TechniSat, 4 CDs und MP3-CD, 4 h 15 min. verschwendete Lebenszeit, 7,95 Euro (Straßenpreis günstiger)

Downtime

Gestern. Diese und ein paar andere Seiten. Zudem der Mailserver von Thorsten und Markus. Ging nach zehn Minuten wieder, hakte aber trotzdem bis 22 Uhr. Ich habe einen Dump der Datenbank gezogen und dann neu gestartet, NMM hatte wohl sowas wie eine Mini-DOS-Attacke – mehr haben die nicht gesagt… Ich hoffe, dass sich das damit erledigt hat…

Nachtrag: Wobei ich faiereweise sagen muss, dass das die erste spürbare downtime seit 2007 (!) war.

Unboxing Mac mini

Er ist schneller gekommen, als ich gedacht habe… Nach vielen vielen Jahren (vulgo 2003) schicke ich nun den Dual-G4 mit der Spiegeltür in „Rente“ und sattle auf etwas kleines um: Den Mac mini. Der ist ein rundheraus günstiger Computer mit Dual-Core CPU mit 2,26 GHz Takt und immerhin 2 GB RAM. Damit sollte doch der normale Officebetrieb möglich sein.

Zwar komme ich erst gegen Wochenende dazu, den Rechner in Betrieb zu nehmen, aber ich freu mich schon darauf. Im Prinzip bin ich ja kein Freund dieser hochintegrierten Rechner, aber es spricht doch einiges für den mini – und da wäre zu allererst der günstige Preis – ist der mini doch der günstigste Mac, der zu haben ist. Weiterhin ist selbst diese Basisvariante für den Hausgebrauch ganz ordentlich ausgestattet und inzwischen liegt auch der Mini-DVI-auf-DVI-Adapter mit bei. Wer also Bildschirm, Maus und Tastatur hat, kann gleich loslegen.

Die Größe des mini ist beeindruckend: Ein Kaffeekannenwärmer ist kaum größer. Das Ding passt wirklich auf den Schreibtisch – auch auf meinen (und sorgt somit für etwas Beinfreiheit, auch nett!). Bei den Anschlüssen wurde auch nicht gespart: 5 mal USB 2 sind echt in Ordnung, es ist ein schneller Firewire-Anschluss vorhanden (was für die m.E. zwingend erforderliche externe Festplatte vonnöten ist) und man hat sogar die Möglichkeit, zwei Monitore am mini zu betreiben. Das ist ein nettes Feature, aber ich denke nicht, dass ich das brauchen werde. Die Box weist wenig Zubehör auf: Es ist die System – und Application-CD dabei, so etwas in der Art einer Kurzanleitung, Das Netzteil und der Bildschirmadapter. Das war es dann auch. Wer einen Mac mini kauft, weiß aber auch, dass er sämtliche Peripherie haben oder zukaufen muss.

Ich bin wirklich gespannt, was das kleine Computerchen taugt. Für meine Zwecke sollte es aber wohl reichen.

Wanted

Nach einer umfänglichen Diskussion, was man für eine neu zu gestaltende Arbeitsumgebung wirklich braucht (e.g. Diss) hier meine Vorschläge (und ein Reminder)

halbhoher Billy

Ordner!!

Computer

Das war´s im wesentlichen. Das ist, was ich in den nächsten Wochen kaufen werde. Von vieeelen Büchern abgesehen, habe ich alles beisammen. Krass, oder?

Hat jemand ein halbhohes Billy-Regal über??

Computerwasteln 1.0: Conrad-Pong

Der Elektrobastelshop Conrad hat nach dem Mittelwellenradio nun wieder in Kooperation mit ELO einen Bausatz auf den Markt gebracht – wie retro berichtet: Pong bzw. hier Ping-Pong (sagt mal, bestehen auf dem Wort „Pong“ noch irgendwelche Markenrechte??).

Zwanzig Euro kostet der Spaß und es dürfte sich auch schneller aufbauen lassen als das Radio, denn letztlich kommt die Hauptplatine komplett bestückt daher, lediglich die Potis, das Batteriefach und zwei Drahtkontakte zur „Münzprüfung“ wollen eingelötet werden.

Bild: conrad.de

Anlöten – und gut ist, zumindest für Conrad, bei ELO finden sich noch weitere Bestelprojekte.

Zwei Dinge seien aber noch angemerkt:

Zum einen finde ich es gut, dass die Hauptplatine fertig bestückt ist, denn 120 LEDs einzulöten macht keinen Spaß und den Prozessor korrekt einlöten kann auch nicht jeder. Mein kleinster Lötkolben hat 50 Watt, damit lassen sich keine Kessel flicken, der Prozessor dürfte dabei aber Schaden nehmen.

Zum anderen habe ich echt lachen müssen, weil hier eine CPU mit satter 8MHz-Taktrate verbaut ist. Welch ein Luxus, darauf Pong laufen zu lassen.

Zwanzig Steine soll der Spaß kosten. Kauf ich mir jetzt erst mal nicht. Ist aber trotzdem nett.

SPD-Parteitag

Gestern hatte ich die seltene Gelegenheit, einmal nachmittags fernzusehen (das kommt – arbeitsbedingt – nicht oft vor). Und ich habe mir tatsächlich den SPD-Parteitag in Dresden, übertragen auf Phoenix, angesehen. Gut, von sehen kann nicht die Rede sein, ich hab´ ihn mir eher im Fernsehen angehört und meine Ablage erledigt – aber hinsehen musste ich schon immer wieder.

Ich habe erwartet, dass der Parteitag einen Raum zum Wunden lecken nach der Wahlschlappe bietet, und im Prinzip ist es auch so gekommen – aber irgendwie hinterließ die gestrige Veranstaltung doch eher ein mulmiges Gefühl.

In etlichen Redebeiträgen der Aussprache wurde Münte bedankt und Münte attackiert – beides zugleich und, das gibt Hoffnung, beides recht offen. Die Delegierten haben sich selbst wenig zensiert. Wichtige Impulses (ich kann sie jetzt nicht einzelnen Rednern exakt zuordnen, die Tagesordunung auf der SPD-Seite verzeichnet die jeweiligen Redner nicht – und namentlich merken konnte ich sie mir auch nicht):

  • Die Sozn an der Basis schäumen scheinbar immer noch vor Wut: Über die Rente mit 67 und Hartz IV. Ich bin froh, dass man diese eklatanten Fehler erkannt hat und offen anspricht. Wie diese Fehler aber rückgängig gemacht werden könnten, dazu wurde kein (sic!) Wort verloren. Das ist der erste und maßgebliche Grund für mein mulmiges Gefühl: Mir scheint, als mache man sich Luft über die Hartz IV und der Rente mit 67 inhärenten Ungerechtigkeit und habe diese dennoch als unabänderlich stillschweigend akzeptiert. Wenn dem so ist, dann hat die SPD aus sich heraus keine Chance, ihre Krise zu meistern. Dann bleibt ihre einzige Chance, darauf zu vertrauen, dass es CDU und FDP noch schlechter machen (wovon ausgegangen werden darf). Aber ob es genügt, unter den Blinden der Einäugige König zu sein?
  • Im Interview war ich insbesondere von Hans-Jochen Vogel enttäuscht, der die Fehler der SPD in der jüngeren Vergangenheit herunterspielte und den Fokus auf „Kommunikationsprobleme“ lenkte. Ich persönlich finde, dass das der Sache nicht gerecht wird.
  • In der Aussprache wurde von einem Redner der Wunsch artikuliert, den Jusos mehr und besser zuzuhören, da diese nicht die „Spielwiese der SPD“ seien sondern ein wichtiges Frühwarninstrument nd Indikator wichtiger gesellschaftlicher Themen. Stimmt das? Ich müsste wie das sprichwörtliche Radio Jerewan antworten: „Im Prinzip ja“. In puncto Freiheitsrechte im Internet waren es in der Tat die Jusos, die diesen Impuls in die Partei trugen. Sie waren damit aber reichlich spät dran, wir erinnern uns: Bedeutung und Wichtigkeit des Themas erkannten sie erst , als ihnen Tauss davonlief. Und da war das Thema bereits erfolgreich von der Piratenpartei besetzt. Wenn der Hund nicht geschissen hätte, hätte er den Hasen erwischt…
  • …dabei darf auch nicht verkannt werden, dass neben Sinnvollem gerade von Seiten der Jusos in der letzten Zeit auch viel Unsinn verzapft wurde. Sie sprechen sich gegen den Kriegseinsatz in Afghanistan, Rente mit 67 und Hartz IV aus – Lösungsvorschläge sucht man bei den Jusos ebenso vergeblich wie bei den Alten. Ich habe in Anbetracht dieser Erfahrungen wenig Vertrauen in die Innovationskraft der Jusos.
  • Weiterhin wurde die Entfernung von der Basis festgestellt und ebenso, dass es auch und im Besonderen an der Sprache liege. Dem Arbeiter, der mit dem Schweißkoffer durch enge Schächte kriechen müsse und der sich vor der Rente mit 67 ob der realistischen Einschätzung seiner endlichen körperlichen Kräfte ängstige, könne nicht mit Charts und Slides geantwortet werden. Hier offenbart sich die verkorkste Denke: Nicht die Präsentation der Gründe für die Rente mit 67 sind hier das Problem sondern die Rente mit 67 an sich ist das Problem! Ein Übersetzen der Slides und Charts in Gemeinsprache ist keine Lösung! Die Rückgängigmachung der Rente mit 67 ist die Lösung.

Und dann die personelle n Entscheidungen: Über den neuen Parteichef Gabriel lasse ich mich erst aus, wenn er wieder in ein Fettnäpfchen getappt ist. Das kann ich abwarten. Und Nahles als Generalsekretärin? Oh Gott! Wann wird die SPD es endlich schaffen, sich von diesem Weib zu emanzipieren??

Der Parteitag gestern bot ein notwendiges Ventil zum Herumfrusten. Richtungsweisendes suchte man gestern vergeblich. Insbesondere die Frage einer zukünftigen Öffnung in Richtung der Linken wurde ium besten Falle gestreift. Aber genau dies ist die zukunftsentscheidende Frage der SPD. Nur: Sie kapiert es leider recht zögerlich.

Es gibt z diesem Thema übrigens von Seiten der Springerpresse noch ein lustiges Scholion: Nahdem die Sozn auf ihrem Parteitag rumfrusten durften, gibt die „Welt“ online auch ihren Lesern dazu die Gelegenheit:

Jetzt warten wir mal zu, was der Parteitag heute noch so bringt. Ich denke nicht, dass viel Neues oder gar revolutionäres passiert…

Arme Alice!

Bwahahahaha!! Das ist ja so geil! Diese Pfeifen!!

Wer Alice-Kunde ist hat sowieso verloren. Früher war Hansenet noch verhältnismäßig sexy, man hat gewusst, dass insbesondere deren VoIP ziemlicher Krempel ist, aber wem es nicht gefallen hat, der hat einfach monatlich kündigen können. Jetzt aber versuchen sie, die Leute mit Rabatten für einen Zweijahresvertrag zu ködern.

We´ll see, was passiert, wenn die erst richtig zu o2 Telefonica gehören

Ist diese Schrottkampagne immer noch nicht zu Ende?

Im Jahr 2006 kam so ein komisches Buch, „Wir nennen es Arbeit“ auf den Markt. Damals hatte ich zwei Blogs und ein Webradio/Podcaststudio am Hacken, und wir hatten schnell einen passenden Begriff für Lobos „Digitale Boheme“ übernommen: Wir nannten sie, und damit waren wir nicht allein, urbane Penner.

Seither ist es ruhig geworden um die urbanen Penner: Ein paar siedeln wohl noch in Berlin, anderenorts hat diese Gattung eh nie Tritt gefasst und um ihr selbst erkorenes Oberhaupt, Sascha Lobo, war es ruhig geworden.

Irgendwann saß ich bei Nadine vor dem Fernseher, in der Werbepause, ich wollte gerade umschalten, fuhr ein Bus durchs Bild – ganz dezent – und ich dachte schlagartig, mir fällt ein Ei aus der Hose. In dem Bus saß, ich dachte erst „Irrtum“, Sascha Lobo.

Das wäre an und für sich nichts schlimmes, denn Lobo hatte ja seiner Zeit seine Neuer-Markt-Werbebude an die Wand gefahren, da liegt der Schluss nahe: „Der wird halt Geld brauchen.“

Ein paar Wochen danach lief spätabends noch das Radio. Entweder DLF oder DKultur, das weiß ich nicht mehr genau. Gesendet wurde das Band einer Podiumsdiskussion über irgendwas im Internet. Sascha Lobo saß für die SPD (ich muss gleich kotzen) auf dem Podium. Er kroch der Comtentmafia tief in den Arsch und philosophierte, dass eine Kulturflatrate niemals klappen könnte. Ich stellte das Radio ab, dachte mir „Der braucht nicht nur Geld, der ist auch dumm“ und genoss den Abend.

Inzwischen kotzten sich andere heftig über Lobo und Vodafone aus. Dieser Haufen scheint relativ komplett zu sein.

Heute habe ich schon wieder einen Vodafone-Banner gesehen, in dem Blogger ihre Haut für den Zensurprovider voadafone zu Markte tragen. Hat da jemand vergessen, seine Ads zu refreschen oder haben die die Schrottkampagne wieder aktiv geschalten?

1 77 78 79 80 81 113