Wochenrückblick KW 14 2024
Nach dem Osterwochenende hat uns der Alltag wieder. Und zum Alltag gehört hier (meistens) auch der Wochenrückblick. Der fällt in dieser Woche leider mal wieder relativ kurz aus, was vielfältigen anderen Terminen meinerseits geschuldet ist. Die nächsten Wochen wird es übrigens nicht besser, weil auch da einiges im Terminkalender steht…
- Wir restaurieren den Faschismus, pt. 45987: Die Potsdamer Garnisonskirche – ein Projekt eines rechtsradikalen Bundeswehroffiziers.
- CSU verbietet das Gendern in ihrem recht übersichtlichen Wirkungskreis, CSU schämt vor Wut, weil nun der Konsum von Cannabis in engem Rahmen erlaubt ist, Söder verlost ein überdimensionales Schoko-Osterei mit seinem Konterfeit. Das ist alles so wahnsinnig albern.
- Der Frankenschnellweg ist ein Vorhaben längst vergangener Tage. Die Verkehrswende hat gerade erst begonnen, in absehbarer Zeit wird niemand eine Stadtautobahn vom Schlage eines Frankenschnellwegs mehr brauchen. Vor Gericht scheint aber nun der Weg endgültig frei zu sein. Schade.
- In die Debatte um den kreuzungsfrei ausgebauten Frankenschnellweg mischen sich aber auch andere Töne: VCD und BN haben erst einmal formell eine Niederlage einstecken müssen, dennoch könnten sie am Ende des Tages als Gewinner dastehen – nämlich dann, wenn die Stadt das Projekt streicht. Warum? Die Urteilsbegründung des Bayerischen Verwaltungsgerichts wird einige Monate auf sich warten lassen. Dann wird geprüft, ob nicht etwaige Verfahrensfehler möglicherweise doch eine Revision des Urteils möglich machen. Selbst wenn das nicht möglich ist, fällt die Debatte um den Ausbau schon in den nächsten Kommunalwahlkampf – und das kann den Befürwortern des Frankenschnellwegs überhaupt nicht recht sein, denn in der Bevölkerung bröckelt die Zustimmung. Wird eine Revision zugelassen, ist die Messe eh gelesen, denn dann ist das Projekt so lange verzögert, dass eine Realisierung kaum mehr sinnvoll möglich ist.
Egal, ob nun gerichtlich der Weg für den Frankenschnellweg freigemacht wurde, oder nicht – dass er wirklich gebaut wird, scheint auch angesichts der Kosten ziemlich unwahrscheinlich. Die Befürworter sprechen von 700 Millionen Euro, Kritiker schätzen die Kosten auf über eine Milliarde. Geld, dass die Stadt, die für den Bau quasi allein aufkommen muss, ohnehin nicht hat. Der Freistaat könnte jetzt natürlich kräftig Geld dazuschießen, es ist aber höchst fraglich, ob er das in dem erwarteten Umfang tun wird. Ich halte Söder für einen Opportunisten, der sich im Rest Bayerns die Finger nicht an einem so lokalen und so umstrittenen Ding wie dem Frankenschnellweg verbrennen wird.
Bürgermeister König versucht nun freilich, Tempo zu machen und Tatsachen zu schaffen – doch auch das wird nichts nutzen, das Geld wird ja in der Zwischenzeit nicht mehr, sondern weniger. Vielleicht mag ich mich irren, aber persönlich glaube ich nicht mehr, dass der kreuzungsfreie Ausbau des Frankenschnellwegs kommt - „Tesla leidet unter Elon Musk“. Well, das hätte ich Euch schon vor zwei Jahren sagen können, aber gut…
- Jupp, nun werden wir auch in Europa Scheiße fressen – und das nicht zu knapp. Der Hochrisikozucker Isoglukose wird in der EU zugelassen. „Isoglukose wirkt anders auf das Gehirn – dadurch stellt sich im Vergleich zu anderen Zuckerarten, zum Beispiel der Glukose, kein Sättigungsgefühl ein. Auch das stärkt die Verbindung zur Fettleibigkeit.“ Lebensmittel, die mit dem High Fructose Corn Syrup versetzt sind, sind in meinen Augen keine Lebensmittel mehr, das Gesundheitsrisiko von Glukose-Fructose-Sirup ist einfach sehr hoch. Ich persönlich, der ich nie Lebensmittel wegwerfen würde, betrachte mit diesen chemischen Substanzen verseuchte Waren nicht mehr als Lebensmittel – sie sollten meines Erachtens weder gekauft noch gegessen, sondern weggeworfen werden. Wir haben echt Kapitalismus im Endstadium, das ist wirklich unfassbar.
- Warum man sich mit diesem ÖRR-„Manifest“ mal gepflegt den Arsch abwischen kann, fasst die taz recht gut zusammen.