iSlate?
Bisher habe ich nicht an dem Gerüchteschleudern um Apples Tablet-Computer teilgenommen. Als heute morgen aber auf B5aktuell eine Meldung kam, dass nun das „iSlate“ (was´n das für ein Scheißname) Ende Januar vorgestellt werden soll, habe ich es doch gegoogelt.
So um das Jahr 2001 herum, Windows XP war gerade frisch am Markt, kamen auch „Tablets“ in die Läden – gekauft hat die keiner – wofür auch. Neun Jahre später, der Kunde ist inzwischen durch das iPhone daran gewöhnt , mit seinen Patschepfoten auf einem Display herumzudrücken, denkt sich Apple, dass es wohl Geld bringt, den Leuten ein Riesen-iPhone (ohne Phone) in ebendiese Patschepfoten zu geben.
Nun frage ich mich ernsthaft, was man damit will. Schreiben auf einem Touchscreen? Das fand ich vor zehn Jahren schon merkwürdig und wollte es nicht. Die Display- und Touchtechnologie dürfte inzwischen deutlich besser sein, das gebe ich zu. Aber Tastatur ist Tastatur und mechanisches Feedback bleibt mechanisches Feedback.
Sonst verspricht die Konfiguration (sodenn sie denn echt ist) nichts revolutionäres – mit einer Ausnahme: Wenn es denn stimmt, will Apple dem Dingli wohl einen Pico-Beamer spendieren (aber was die taugen, wissen wir ja).
Nun muss ich mal was loswerden: Ich habe nch ein bisschen hin bis zu menem dreißisten Geburtstag. Und dennoch komme ich mit diesem ganzen Touch, Flip und Gestikulierzeugs nicht klar. Ich will entweder tippen (das soll auch schön klackern) oder auf einem Display mit einem „Stift“/Stylus oder wtf. schreiben. Mit der Pseudo-Tastatur auf dem iPhone mehr als zwei Sätze schreiben ist für mich ein Elend. Beim Palm pre hat man das mit einer ausklappbaren Tastatur zwar elegant geregelt – die ist aber so klein, dass man sich beim Tippen verstohlen umblickt, ob nicht irgendwo ein mit Zahnstochern gefülltes Schnapsstamperl auf dem Tisch steht. Das Tippen am E71 war ganz nett, aber „ganz nett“ langt m.E. noch nicht und so habe ich im letzten Jahr tatsächlich auf den E90 Communinator downgegraded.
Termine, Notizen und ToDos verwalte ich immer noch den Palm Tungsten. Graffiti ist in meinen Augen immer noch das Beste, was je auf den Markt gekommen ist. Das ist alles sehr sehr retro und unsophisticated – und ich bin zufrieden damit.
Und nun wird also die Tastatur sterben und alle werden auf ihrem „iSlate“ herumpatschen? Grausiger Gedanke!
Schreiben ist doch auch etwas Sinnliches. Und etwas Sinnliches darf durchaus auch spürbar sein und Geräusche erzeugen. So etwas funktioniert mit einer mechanischen Schreibmaschine gut , mit einer Tastatur am Rechner immer noch hinreichend und mit einem iSlate wohl gar nicht. Und sowas funktioniert auch zu Musik sehr gut:
Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand zum Takt der Musik dumpf auf seinem Slate (=Schiefertafel – auch retro und klingt phonetisch so, als ob die Apple-Marketingabteilung einen Gothic gefrühstückt hätte) herumdapft. Nö, mag ich nicht.
„gothic gefrühstückt“ und ich stell mir grad bildlich vor, wie einer der Namensfinder seine Gabel in Michael Boden steckt und sich das Stück runterschneidet..
*kopfschüttel*
Braucht doch kein Mensch. Aber die Apple-Jünger werden es kaufen. Die können jeden Mist mit einem angebissenen Apfel und einem i davor verkaufen. Nicht falsch verstehen, finde ein paar Produkte von Apple recht tauglich.
Die sollten mal lieber ein taugliches und kleines Netbook bauen. Das Air ist zwar dünn, aber trotzdem schwer und groß.
Prinzipiell hast Du recht, die Hardcore-Apfeljünger werden das Ding sofort kaufen und in religiöser Verblendung sechs Monate mit ihrem neuen Gadget entrückt durch die Gegend taumeln.
Ich denke, dass das iSlate Apples Antwort auf den Netbook-Trend ist (eine recht späte Antwort). Es soll ja nur etwa 10 Zoll Display haben.
Deine Meinung mit dem Air kann ich nicht ganz teilen. Mir ist es auch zu groß und vor allem wirkt es auf mich zu fragil, aber schwer ist es nicht! Wiegt kaum mehr als ein gut ausgestattetes Netbook. Du kommst mit sinnvoller Ausstattung nicht unter die 1kg-Marke.