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Wiederkehr der geschätzten Glühbirne – als Heizball ist sie legal.

Eine klassische 100-Watt-Glühbirne hat einen recht schlechten Wirkungsgrad, denn 95% der eingesetzten Energie gehen in Wärmeleistung verloren, aus nur 5% der Energie wird Licht.

Aufgrund dieser zugegeben schlechten Energieeffizienz ist eine Glühbirne also rein technisch gesehen eher ein Wärmeproduzent als ein Leuchtmittel.

Auch wenn die EU verbietet, 100W und 75W-Glühbirnen zu verkaufen – so bleibt doch der Verkauf von Heizwendeln und Heizgeräten erlaubt. Und eine Glühlampe ein Heatball hat eine hervorragende Energieeffizienz – 95% der eingesetzten Energie werden in Wärme umgewandelt, nur 5% gehen als Licht „verloren“. Logisch – oder?

Ein klassischer „Heizball“. Foto: microrama (CC-BY-NC-SA)

Und so hat ein pfifiger Ingenieur, Siegfried Rotthäuser, eine Idee: Er verkauft – ganz legal Glühbirnen Heizbälle in Deutschland.

Daher ist in der Produktbeschreibung auf www.heatball.de zu lesen:

Die Leuchtwirkung während des Heizvorgangs ist produktions­technisch bedingt. Sie ist völlig unbedenklich und stellt keinen Reklamationsgrund dar.

Oh wie geil! Diese Drecks-EU mit ihren eigenen Waffen zu schlagen und uns damit auch noch das schöne warme Licht der guten alten Glühbirne die wohlige Wärme des Heizballs zurückzubringen ist eine besonders zu würdigende Leistung der Ingenieurskunst!

Ein Heizball mit einer Leistungaufnahme von wahlweise 75 oder 100 Watt kostet 1,69 Euro, es gibt die Heizbälle wahlweise in matter oder klarer Ausführung. Der Heizball kann in jedem Standard-E27-Lampensockel betrieben werden. Vom Erlös spendet der Verkäufer 30 Cent für ein Regenwaldprojekt.

Die Sache mit dem Heizball hat auch eine ernste Seite: Energiesparlampen haben nicht nur ein scheiß Licht, sie schonen auch die Umwelt mitnichten, da sie hochgiftiges Quecksilber enthalten, die verbauten Transformatoren nach Gebrauch nichts anderes sind als Elektroschrott und – zieht man eine Energiebilanz – die bei der Herstellung und Entsorgung aufzuwendende Energie mit dem Gesamtenergieverbrauch einer konventionellen Edison-Glühbirne gleichzusetzen ist. Denn eines muss gesagt werden: Die Glühbirne Der Heizball ist besser für die Umwelt als eine Energiesparlampe.

Mit dem o2-Surfstick in Sankt Peter-Ording?

Habe ich eigentlich Leser in Sankt Peter-Ording?

Ich habe da eine Frage: Kann mir bitte jemand, der in Sankt Peter-Ording wohnt, sagen, ob mit dem o2-UMTS-Surfstick in Innenräumen Internet zu bekommen ist? Und wenn ja, läuft es stabil? Und schnell?

Ich danke für Eure Mithilfe!

RTL-Gruppe stellt die Verbreitung ihrer Programme in Nürnberg über DVB-T ein

Die Meldung sorgt schon für Verwirrung, war doch in der Vergangenheit gerade die (technische) Vielfalt der über DVB-T übertragenen Programme neben der kalten Abschaltung analoger Frequenzen ein Erfolgsgarant für DVB-T.

Nun aber kursiert eine Meldung, die Gegenteiliges besagt und so gar nicht in die „DVB-T“-Strategie der vergangenen Jahre passen will: Die RTL-Gruppe steigt zum 1. November 2010 aus der Verbreitung ihrer Sender RTL, RTL II, Super RTL und VOX über DVB-T im Großraum Nürnberg aus.

Das löst bei mir Verwunderung aus – DVB-T profitierte von den „Privaten“ ganz erheblich, denn der Kauf einer Box rentierte sich erst mit der Bereitstellung vieler Programme. Zur Situation von DVB-T ist weiterhin anzumerken, dass es gerade in günstigen Wohnungen in den Altbaugebieten recht verbreitet ist: Dort ist oft die Dachantenne noch vorhanden bzw. wenn dort ein Sat-Anschluss anliegt, dann meistens nur einer pro Wohneinheit über die Gemeinschaftsanlage. Gerade also in den genannten Altbaugebieten, die nicht am Kabel hängen, hat DVB-T einen gewissen Stellenwert – zumal DVB-T im Stadtgebiet keine Antenneninstallation außerhalb der Gebäude erfordert.
Warum aber ist es zu dieser Situation gekommen? Nach allem, was sich insbesondere im entsprechenden Horizont-Artikel findet, hat die Bundesnetzagentur im Rahmen der Frequenzvergabe für die LTE-Netze zur Internetanbindung des ländlichen Raums via Mobilfunk genau jenen Bereich für diese Zwecke ausgewiesen, auf dem die RTL-Gruppe (zumindest zum Teil) sendet. Werden DVB-T-Frequenzen aber verändert, so steht dem jeweiligen Programmanbieter ein Sonderkündigungsrecht zu – und von diesem hat RTL überraschenderweise Gebrauch gemacht. So ist bei Horizont auch die Argumentation der RTL-Gruppe für diesen Schritt nachzulesen: Für die neuen Frequenzen erhalte man von der Netzagentur keine Zusage über das korrekte Funktionieren der Frequenzen. Und deshalb ziehe man das Engagement der RTL-Verbreitung in der Region Nürnberg über DVB-T zurück.

Für die Verfechter von DVB-T ist das ein schwerer Schlag. RTL ist Quotenbringer, gestern zum Beispiel wurde dieses Cobra-11-Ding von über 4 Millionen Menschen im Bundesgebiet gesehen. Auch wenn sich die Leserschaft dieses Blogs wohl nicht aus Cobra-11-Zuschauern rekrutiert – in der Masse hat RTL seine Zuschauer.

RTL wiederum lebt von Werbeeinnahmen und müsste der damit verbundenen Logik nach doch ein massives Interesse daran haben für jeden jederzeit über alle denkbaren Verbreitungskanäle empfangbar zu sein. Warum geht RTL dann den Deal mit der Bundesnetzagentur nicht ein und wechselt die Frequenzen?

Darüber kann nur spekuliert werden. Vielleicht ist sich RTL seiner Marktmacht gewahr oder überschätzt diese sogar dahingehend, dass sie den Zuschauern die Einstellung eines Übertragungsweges bewusst zumuten um sie damit zu zwingen, auf einen Verbreitungsweg zu wechseln, der das Quasi-Pay-TV HD+ erlaubt.

Für alle Nürnberger DVB-T-Zuschauer ist das natürlich ärgerlich: Sie müssen ab dem 1. November auf die Sender der RTL-Gruppe verzichten.

Ebenso bekundet die BLM nicht gerade Freude – und kündigt zudem an, die Frequenzen neu auszuschreiben. Welche Programme in Zukunft anstelle der RTL-Sender über DVB-T in Nürnberg zu sehen sein werden, ist derzeit noch nicht bekannt.

Quelle, Quelle.

Offline.

Liebe Freunde, in den nächsten zwei Wochen bin ich erst mal offline. Das hat zum einen den Grund, dass der Umzug meine zeitlichen Ressourcejn ziemlich bindet und zum anderen, dass es die NEFkom M-Net verkackt hat, mein DSL rechtzeitig umzuziehen.

Verkackt? Ja, verkackt. Monate vorher bin ich in deren Kundenbüro gegangen und habe das alles persönlich in die Wege geleitet, als Termin für den Umzug des ISDN/DSL-Anschlusses war der 20. avisiert – aber die NEFkom M-Net schiebt die Schuld zum einen der Telekom und zum anderen mir (!) in die Schuhe. Frechheit!!!

Was ist in der Zwischenzeit so passiert?

Beim JayBook 9901 geht es nach wie vor richtig rund in den Kommentaren – es ist toll, zu sehen, wie viele Leute sich so intensiv mit diesem kleinen Computer beschäftigen. Ich hätte auch gerne de n ein oder anderen Tipp nachvollzogen – aber mir fehlt gerade einfach die Zeit.

Auch auf mein Post zu dieser intransparenten Inkasso-Geschichte melden sich immer wieder Geschädigte in den Kommentaren. Langsam kristallisiert sich heraus, dass Thomas kein Einzelfall ist. Interessant ist auch, wem die gehören und wie die sich selbst darstellen. Es empfiehlt sich, das Ganze nur auf leeren Magen zu lesen oder das Riechsalz bereit zu halten.

Auch mal wieder nach oben geholt werden muss dieses Ding hier: In meinen Augen ist das, was uns da gerade als Gesundheitsreform untergeschoben wird, ein großer Schritt zur Spaltung der Gesellschaft und zur Entsolidarisierung. Es ist ein Skandal. Mit den ganzen FDP-wählenden Ärzten habe ich auch kein Mitleid mehr. Die FDP vertritt nämlich nicht die Interessen der Ärzte, nicht einmal die Interessen der sehr gut verdienenden Ärzte, die FDP vertritt die Interessen der privatwirtschaftlich geführten Klinikkonzerne. Ich behaupte: Rösler und die FDP wollen kommunale Kliniken und in Praxen niedergelassene Ärzte verdrängen und das große Feld den „Gesundheits“konzernen überlassen. Und die Zeche zahlt der gesetzlich Versicherte. Dass dabei die Parität zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer aufgehoben wurde, ist ein Skandal im Skandal! Nun will die SPD nach der Wahl (die Merkel und Konsorten selbst in ferner Zukunft nicht mehr wird gewinnen können) diese Skandal-Reform aufheben. Allein: Mir fehlt der Glaube, dass sie sich dann daran noch erinnern werden.

Wie scheiße unsere Regierung wirklich ist, lässt sich anhand dieser Meldung gut nachvollziehen. Schwarz-Gelb will die Atommüll-Endlager privatisieren. Oh my f***ing go**!!

Über Stuxnet schreibe ich in der nächsten Zeit nichts – das wäre zwar sehr spannend – aber dafür braucht es auch Zeit, die ich gerade nicht habe. Wer dennoch was drüber wissen will, kann ja mal hier und hier nachlesen. Siemens scheint im Moment auch ordentlich das Pech am Schuh zu kleben.

Ach ja, bei twitter folgen könnt ihr mir auch – denn twitter geht auch über das E72. (Ja, richtig gelesen – nach dem E71 und dem E90 wärmt nun das E72 meine Tasche).

Ok, so long und bis bald!

Ein paar Worte zum Thema Netzneutralität

Viel ist über das Thema Netzneutralität bereits geschrieben worden, gestern hatte B5 aktuell sogar einen sehr guten Beitrag über die Kehrtwende von Eric Schidt vor und nach dem Wahlkampf von Obama.

Nun schickt man sich allenortens an, die Netzneutralität abzuschaffen – allen voran die Serviceprovider und Google. Denn gerade für die Provider ließe sich so mehr Geld verdienen (fast jeder, der das Internet auch nur ein bisschen intensiver nutzt, hat eine Flatrate und der Markt dürfte damit nun ziemlich gesättigt sein – schlecht für die nach unendlichem Wachstum lechzenden Telcos).

Im Bereich der mobilen Datenübertragung haben wir bereits eingeschränkte Netzzugänge – mit der Einführung vom UMTS-Nachfolger long term evolution (LTE) dürfte sich die Situation allerdings deutlich verschärfen:

Ich will Euch ein kurzes Audiosnippet nicht vorenthalten, dass ich vor einiger Zeit mit HerrnShlomo Nizri gemacht habe. Hier geht es im Besonderen darum, dass bei LTE deep packet inspection bereits auf der Protokollebene implementiert ist. Was das bedeutet, kann sich jeder selbst ausmalen…

Was ist zu tun? Zur Zeit kann man mindestens bei der Initiative Pro Netzneutralität unterschreiben. Und per Mail seinem ISP mitteilen, dass man auch in Zukunft Wert auf ein neutrales Internet legt. Das gilt auch für den Mobilfunkprovider Eures geringsten Misstrauens.
Update: Flash-Player fixed.

Gute Schuhe shoppen – bei besser gehen – Markenschuhe online

[Trigami-Review] An vielem kann man sparen – an gutem Schuhwerk aber mit Sicherheit nicht – denn der Fuß dankt gute Schuhe (und verzeiht schlechte in der Regel nicht). Wer im Internet Schuhe kauft, der sollte sich auf die Expertise von Profis verlassen. Besser gehen ist ein Onlineshop, der genau diese Expertise miteiner klaren Struktur und einem umfangreichen Angebot ausgewählter Marken verbindet.

Der Online-Shop hat nicht nur die klassischen Hauspatschen im Programm sondern auch chice Flip Flops – die sich dank dem bewährten  Birkenstock-Fußbett wirklich wunderbar tragen. Und wer es ganz individuell möchte, der findet sicher das – im besten Wortsinne – Passende bei den zahlreichen Sondereditionen.

Neben trendigen und stylishen Schuhen finden auch die Füße von Angehörigen unterschiedlicher Berufsgruppen Schutz. Die Übersicht und das Auffinden des passenden Produkts ist kinderleicht.

Zehenstegsandale von Birkenstock, Artikelnummer 043661

Der Shop überzeugt nicht allein durch seine Auswahl sondern auch durch den besonderen Service. Stammkunden erhalten 10% Rabatt, ein Treuepunkte-System steht den Kunden ebenso zur Verfügung wie ein vierzehntägiges Rücktrittsrecht. Der schnelle Versand und die unkomplizierte Retourenabwicklung runden das Serviceangebot ab. Jetzt zum Angebot.

Naturwissenschaft und Management

Der folgende Witz erreichte mich soeben per Mail. Ich poste ja nur äußerst selten Witze, dieser aber ist so gut und von der Analogie her so treffend, dass ich ihn niemandem vorenthalten möchte:

Ein Mann in einem Heißluftballon hat die Orientierung verloren. Er geht tiefer und sichtet
eine Frau am Boden. Er sinkt noch weiter ab und ruft:
„Entschuldigung, können Sie mir helfen? Ich habe einem Freund versprochen, ihn vor
einer Stunde zu treffen; und ich weiß nicht wo ich bin.“
Die Frau am Boden antwortet:
„Sie sind in einem Heißluftballon in ungefähr 10 m Höhe über Grund. Sie befinden sich auf
dem 49. Grad, 28 Minuten und 11 Sekunden nördlicher Breite und 8. Grad, 28 Minuten
und 58 Sekunden östlicher Länge.“
„Sie müssen Ingenieurin sein“ sagt der Ballonfahrer.
„Bin ich“, antwortet die Frau, „woher wissen Sie das?“
„Nun“, sagt der Ballonfahrer, „alles was sie mir sagten ist technisch korrekt, aber ich habe
keine Ahnung, was ich mit Ihren Informationen anfangen soll, und Fakt ist, dass ich immer
noch nicht weiß, wo ich bin. Offen gesagt, waren Sie keine große Hilfe. Sie haben
höchstens meine Reise noch weiter verzögert.“
Die Frau antwortet:
„Sie müssen im Management tätig sein.“
„Ja,“ antwortet der Ballonfahrer, „aber woher wissen Sie das?“
„Nun,“ sagt die Frau, „Sie wissen weder wo Sie sind, noch wohin Sie fahren. Sie sind
aufgrund einer großen Menge heißer Luft in Ihre jetzige Position gekommen. Sie haben
ein Versprechen gemacht, von dem Sie keine Ahnung haben, wie Sie es einhalten können
und erwarten von den Leuten unter Ihnen, dass sie Ihre Probleme lösen. Tatsache ist,
dass Sie nun in der gleichen Lage sind, wie vor unserem Treffen, aber merkwürdigerweise
bin ich jetzt irgendwie schuld!“

Achtung: StreetView Nürnberg kommt in absehbarer Zeit!

Das Announcement ist ganz frisch: Auf dem Google-Produktkompass-Blog wird StreetView u.a. auch für Nürnberg noch in diesem Jahr angekündigt.

Wer hier länger mitliest, der weiß dass ich kein sonderlich großer StreetView-Freund bin. Nun kommt StreetView – trotz vieler ernst zu nehmender Bedenken von Daten- und Verbraucherschützen und aus der Politik. Was ist zu tun?

Wer ein Gesicht oder Nummernschild in StreetView findet, kann das gemäß dieser Anleitung melden.

Wichtige Frist! Das Unkenntlichmachen der eigenen Wohnung muss bis zum 15. September beantragt werden. Die Antragsfrist beginnt nächste Woche!

Selbstverständllich verstehen wir, dass nicht jeder sein Haus oder seine Wohnung in diesem Dienst abgebildet sehen möchte. Für diese Nutzer haben wir zusätzlich zu dem automatischen Unkenntlichmachen, welches weltweit zum Einsatz kommt, eine Funktion für Deutschland entwickelt, die ab nächster Woche auf google.de/streetview zur Verfügung steht. Mit Hilfe dieser Funktion können sie uns auffordern, ihr Haus oder ihre Wohnung unkenntlich zu machen, bevor die Bilder online zu sehen sein werden. Sie steht den Anwohnern in den 20 genannten Städten bis zum 15. September zur Verfügung. Im Anschluss wird die Online-Funktion geschlossen, um uns ausreichend Zeit für die Bearbeitung der Anträge zu geben. Anträge, die sich auf Gebiete außerhalb der ersten 20 Städte beziehen, können auch danach weiterhin eingereicht werden. (Quelle)

Eine derart kurze Frist finde ich in Anbetracht der bayerischen Schulferien und der Tatsache, dass man erst einmal von der Möglichkeit der Unkenntlichmachung selbst und der Frist Kenntnis erlangen muss, schon ziemlich geschert. Zwar wird argumentiert, dass man Zeit zur Bearbeitung der Anträge benötigt – aber der Bürger braucht auch Zeit zum Beantragen!

Ich möchte jedem, der seine Privatsphäre gewahrt wissen will, raten, von o.g. Möglichkeit Gebrauch zu machen. Versäumt die Fristen nicht!

Wird jetzt der Bologna-Prozess abgesägt?

Als ich gestern auf mdr-Info die Meldung hörte, dass nun einige Technische Universitäten sehr ernsthaft und konkret mit dem Gedanken spielen würden, die Diplomstudiengänge wieder einzuführen, staunte ich nicht schlecht. Beenden jetzt auf diese Weise einzelne Hochschulrektoren den Bologna-Prozess?

Marcus staunte ebenfalls nicht schlecht und sendete mir heute früh diesen Link zur Webseite des ZDF.

Was kann das bedeuten?

Unter den Studierenden sind die Bachelor-Abschlüsse landläufig unbeliebt. Auf dem Arbeitsmarkt ist der Bachelor im Vergleich zum Diplom weniger wert, das sich auf sechs Semester Regelstudienzeit verteilende Arbeitspensum aber recht hoch. Wer mit den Diplomanden mithalten möchte, sieht sich gezwungen, einen Masterstudiengang zu belegen (und der geht nicht selten ins Geld).

Man kann sich vorstellen, was passiert: Die Unis, die in Zukunft einen Diplomstudiengang anbieten, werden – mit Recht – überrant, schließlich will jeder den hochwertigsten möglichen Abschluss. Andere Unis sind dann gezwungen, nachzuziehen, es sei denn, sie wollen Studierendenzahlen reduzieren.

Damit scheint es schon absehbar, dass der Vorstoß der Uni Dresden, wieder einen Diplomstudiengang im Fach Ingenieurwesen anzubieten in Zukunft auch bei anderen Unis und (Fach)Hochschulen Dämme brechen lassen wird.

Ich begrüße diese Entwicklung grundsätzlich. Die Einteilung in Bachelor und Master etabliert ein Zweiklassenstudiensystem, den Master kann sich bei weitem nicht jeder leisten, der den Bachelor finanziell gerade noch gestemmt bekam. Wegen der Reduzierung um zwei Semester, mit der nicht zwingend eine Reduzierung der Vorlesungen oder Seminare einherging, ist die Arbeitslast zudem nicht selten extrem hoch – verschulte Studiengänge entstehen, um das „Pensum“ überhaupt bewältigen zu können.

Ärgern dürften sich jetzt die ersten Bachelor-Abgänger, denn die werden nicht in den Genuss des anerkannteren Abschlusses kommen. Und so kennt nun die Reform der Reform wieder einmal Verlierer. Denn hier ist beileibe noch nicht gesagt, dass die jetzigen BAs ihren Abschluss als Diplom anerkannt bekommen.

Auch für andere Fachrichtungen ist diese „Quasi-Rücknahme“ des Bachelor vorstellbar. Hochschulen konkurrieren untereinander und wenn eine „schwächere“ Hochschule mit einem attraktiveren Abschluss lockt, stehen schnell andere mit gleichen Fakultäten unter Zugzwang.

Natürlich ist das alles Zukunftsmusik – aber sollte sich dieser Trend „verhärten“ – es wäre nicht das Schlechteste für die Studierenden.

Das schreckliche Ende der Loveparade

Die große Geschichte der Loveparade, einer Veranstaltung, die mehr Menschen anzog, als Woodstock, Isle Of Wright, Wacken oder Rock im Park es jemals vermocht hätten, ist gestern auf tragische, auf unfassbare Weise zu Ende gegangen. 19 Menschen verloren bei einer Massenpanik ihr Leben, über dreihundert sind – teilweise schwer – verletzt.

Dass es keine Loveparade mehr geben wird, weil ohne Affront gegen Opfer und Hinterbliebene die Loveparade nicht mehr möglich ist, war bereits gestern klar. Und dennoch schmerzt das Ende der Parade.

Ich habe die Schreckensmeldungen gestern im Radio gehört – irgendwann musste ich abschalten. Jede Stunde wurde ein Toter mehr durch den Nachrichtensprecher vermeldet. Allen, die früher gerne zur Parade gegangen sind, steckt der Schreck noch in den Knochen – es hätte einen selbst treffen können.

Angesichts dieser schrecklichen Bilanz ist es müßig, aus Berlin zu ätzen, dass dort die Loveparade besser aufgehoben wäre. Berlin ist pleite, genau wie Duisburg. Klar, Duisburg ist provinziell und im besten Wortsinne potthässlich – nur, wohin hätte die Loveparade ziehen sollen?

Warum so viele Menschen, die friedlich feiern wollten, ihr Leben verloren, ist bislang unklar. Die Zeichen, dass die dilettantische Organisation des Schlüsselfelder Billigmuckiebudenbetreibers Rainer Schaller, der Hauptsponsor der Loveparade ist, und der Stadtverwaltung Duisburg maßgeblich Schuld an der Tragödie trägt, mehren sich.

Förmlich eingekesselt müssen die Besucher auf dem alten Duisburger Güterbahnhof gewesen sein. Der einzige Zugang zu diesem Areal ist eine Straßenunterführung, in den Medien auch gern „Tunnel“ genannt, dieser diente als Ein- sowie Ausgang. In Berlin konnte sich die Loveparade – auch wenn über eine Million Besucher auf den Füßen waren, immer gut „verlaufen“ – ist das Gelände des Tiergartens nicht nur etwa zehn mal größer als das Duisburger Arial, auch lässt der Tiergarten allerhand Spielraum für einen Rückzug (abhauen, pennen, pinkeln, andere Bedürfnisse) – in alle Himmelsrichtungen.

Die Stadt Duisburg und auch Schaller werden sich in der nächste Zeit allerhand unangenehme Fragen gefallen lassen müssen. Der Duisburger Bürgermeister Adolf Sauerland (Jahrgang 1955, CDU) soll heute zurücktreten (Dementi hier), über ein Strafverfahren gegen Schaller würde ich mich nicht wundern.

Die Toten seien Opfer „materieller Interessen eines Veranstalters, der unter dem Deckmäntelchen der „Kulturhauptstadt 2010″“ Druck ausgeübt habe, sagte der stellvertretende Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Wolfgang Orscheschek. Duisburger Stadtpolitiker seien „in die Enge getrieben“ worden, so dass sie trotz eindringlicher Warnungen aus dem Sicherheitsbereich nur „ja“ sagen konnten. (Quelle)

Ein Wort noch zu Sauerland: Wer angesichts dieser schrecklichen Vorkommnisse in aller Öffentlichkeit zu sagen wagt, das das „Sicherheitskonzept stichhaltig“ sei, ist in meinen Augen eine dumme Sau. Mehr nicht. Sauerland mus zurücktreten. Er hat verspielt.

Es ist unglaublich traurig. Auch die halbherzigen Beileidsbekundungen auf der McFit-Webseite können nicht darüber hinwegtäuschen, dass man sich hier aus der Verantwortung zu stehlen versucht.

Screenshot von 25. Juni 2010, ein Klick vergrößert das Bild

Hier wollten kleine Leute in einer Provinzstadt einfachmal richtig auftrumpfen – diese Selbstüberschätzung bezahlten neunzehn Menschen mit ihrem Leben. Dabei ist schon im Vorfeld bekannt gewesen, dass das mit der Loveparade in Duisburg nichts taugt. Man hätte einfach nur Zeitung lesen müssen.

Frank Wallitzek bringt es auf twitter auf den Punkt:

Trauriges Fazit des Tages: Veranstaltungen mit 1,4 Millionen Besuchern haben nichts in Städten mit 491.000 Einwohnern zu suchen.

Viele im Bekanntenkreis (und ich schließe mich da selber mit ein) mochten die Schaller-Paraden nicht. Dass nach 21 Jahren die Loveparade auf diese schreckliche Weise ihr Ende findet, haben sich selbst ihre schärfsten Kritiker nicht gewünscht (es sei denn, man hat nur Scheiße im Kopf und heißt Eva Hermann). Mein Mitgefühl, verbunden mit meinen hezlichsten Beileidsbekundungen gehört den Hinterbliebenen. Der Verletzten wünsche ich auf diesem Wege eine baldige Genesung und dass sie diese schlimmen Studen möglichst bald möglichst umfängliche verarbeiten können.

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