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Im Test: Android-Tablet-PC smartbook SURFER 360 MT7

Wenn heute von Tablet-PCs gesprochen wird, wird mancher ganz automatisch das iPad von Apple mit dieser Computergatung assoziieren. Doch für viele ist dieses iPad nicht die richtige Wahl, ist es auf der einen Seite sehr teuer, auf der anderen Seite zu sehr an die Produktpolitik ebendieser Firma gebunden. Inzwischen aber gibt es echte Alternativen – wer auf den Bedienkomfort nicht verzichten und gleichzeitig preisgünstig kaufen möchte, hat die Möglichkeit, Tablets mit dem Betriebssystem Android zu benutzen.

Im heutigen Test befindet sich das SURFER 360 MT7, ein 7-Zoll-Android-Tablet des Offenburger Herstellers smartbook AG. Dieses Tablet ist besonders spannend, bietet es neben seinem gefälligen Formfaktor und dem dezenten wie exklusiven Design einen wirklich erstaunlichen Preis: Mit 199,- Euro ist der UVP angegeben, der Straßenpreis hat sich bei etwa 180 Euro eingependelt.

Was ein so günstiges Tablet taugt und was man damit machen kann, zeigt der folgende Artikel.

Unboxing

Kleiner als ein Schuhkartin ist die Verpackung des SURFER 360 MT7, der dickwandige und aufwändig gestaltete Karton enthält neben dem Tablet-PC selbst das Netzteil, einen Ohrhörer, einen Mini-USB auf USB (female)-Adapter, um USB-Sticks u.ä. an das Tablet anschließen zu können und einen USB-Adapter für die Verbindung mit dem PC. Und dann findet sich im Karton – und das verdient dieser Tage besonders Erwähnung – eine gut verständliche, ausführliche Bedienungsanleitung in Farbdruck. Das die USB-Verbinder mitgeliefert sind, ist dahingehend zu würdigen, dass diese bei wesentlich teureren oft fehlen. Der Lieferumfang versetzt den Nutzer sofort in die Lage, sofort loszulegen. Weiterhin liegt ein metallener Ständer für das Tablet bei – so lässt es sich zum einen als digitaler Fotoframe verwenden und ist zum anderen bei Nichtgebrauch gut und sylish verstaut.

Das Tablet

Das SUPER 360 MT7 präsentiert sich haptisch ganz hervorragend: Frontseituig ist das sieben Zoll große Display in einem mattschwarzen Kunststoffrahmen eingefasst, rückseitig sorgt eine weinrot-metallic-schimmernde Anti-Rutsch-Beschichtung für Extravaganz und einen guten Griff. Mit lediglich drei Tasten kommt das Tablet aus – der Zurück-Button ist aus Metall gefertigt und sitzt auf der Front des Geräts, seitlich findet sich die Tastenwippe mit dem Home- und Menü-Button.

Auf der Unterseite befinden sich die Anschlüsse: Es stehen ein MIni-USB-Anschluss, ein Mini -HDMI-Video Out, eine 3,5 mm-Kopfhörerbuchse, ein Slot für microSC(HC)-Speicherkarten (unterstützt werden bis zu 32 GB) und der Netzanschluss nebst Ladeanzeige zur Verfügung. Außerdem ist hier das eingebaute MIkrofon untergebracht, die Kamera mit einer Auflösung von zwei Megapixeln befindet sich auf der Front.

Inbetriebnahme

Wie jedes mobile Gerät ist auch beim SUPER 360 MT7 der Akku vor der ersten Benutzung vollständig zu laden – hier sollte dieses erste Laden mindestens vier Stunden lang geschehen. Mit einem langen Druck auf den Powerknopf fährt das Tablet hoch, ein kurzer Druck versetzt es in den Standby-Modus.

Beim ersten Einschalten fällt schon das Kontrastreiche und gestochen scharfe Display ins Auge. Es handelt sich um ein Multitouch-Display das selbstverständlich auch die typischen Zwei-Finger-Gesten verarbeitet – so ist das Aufzoomen mit den Fingern oder schnelles scrollen kein Problen. Auch der mögliche Betrachtungswinkel des Displays stellt sich in der Praxis als ausreichend groß heraus – das Display kann auch gekippt noch gut abgelesen werden und auch wen man zu zweit etwas lesen will, hat man keine Probleme. Über den Startbildschirm oder die Menütaste wird der Bildschirm „entriegelt“, diese Art der Tastensperre zeigt sich gerade unterwegs als sehr wertvolles Feature. Innerhalb weniger Sekunden begrüßt der Startbildschirm den Nutzer, hier finden sich die wesentlichen Navigationsmenüpunkte, der Browser, ein Icon für die Einstellungen aber auch die Bildergalerie und der Audioplayer. Außerdem hat smartbook bereits zwei App-Stores vorinstalliert – einmal einen eigenen, der zudem ein lesenswertes Blog zum Betriebssystem Android mitbringt und zum anderen den Store von Pdassi, einem deutschsprachigen Webportal, das sich seit guten zehn Jahren mit mobile computing beschäftigt und das mit einer eigenen Android-Section einen echten Mehrwert bietet. Beide Stores bieten nicht nur die bekannten kostenpflichtigen Apps – für quasi jeden Bedarf findet man auch eine kostenlose App. Nach der gut zweiwöchigen, intensiven Testphase kann ich sagen, dass ich bislang noch keinen Bedarf an kostenpflichtigen Apps hatte – mit ein wenig Suchen findet man in der Regel ohne Probleme kostenlose Apps, die genau das tun, was man will. Die kostenlosen Apps lassen sich im Übrigen anonym herunterladen, wer nur Freeware verwenden will, muss sich in den jeweiligen Stores nicht anmelden. Wenn ich an dieser Stelle von Appstores spreche, dann muss auch von der Königsdisziplin gesprochen werden – das MT7 beherrscht ohne Schwierigkeiten den Android Market – hierzu muss noch nicht mal etwas installiert werden, die Benutzung erfolgt ohne Schwierigkeiten aus dem Browser heraus.

Doch zu Beginn wird man die unterschiedlichen AppStores nicht benötigen, das MT7 bringt etliche Funktionen von Haus aus mit: Neben dem eBook-Reader ‚Aldiko‘ findet man auch einen hervorragenden Mailclient (der die wichtigsten Freemailer out of the box identifiziert, dessen Konfiguration aber auch sonst keinerlei Probleme aufwirft), ein Browser, Download-Manager und Dateiexplorer, einen Kalender, ein Kameratool, Musik- und Medienplayer, Suche, Weltzeituhr, Rechner und Wecker – um nur einige zu nennen. Man kann auf dem Tablet also sofort loslegen.

Für alles andere gibt es Apps, ‚rtv‘ liefert eine kostenlose Fernsehzeitung, „Deutsche Zeitungen“ bietet einen Überblick über die Mobilportale der wichtigsten deutschen Presseerzeugnisse, die ‚Wapedia-App‘ bereitet die Wikipedia für Tablet-PCs angenehm auf, ‚Dark Pebble‘ ist ein kostenloser Podcatcher… Mit ‚Seesmic‘ gibt es ein hervorragendes App-Portfolio, im Consumerbereich hat man hier eine gute Integration sozialer Netzwerke, der Profianwender findet über ‚Seesmic‘ sogar eine Salesforce-CRM-Integration – es gibt nichts, was es nicht gibt….

Man wird unterwegs oder auf dem Sofa nichts vermissen, was auch am heimischen PC möglich ist. Das gilt auch und im Besonderen für die Entertainmentfunktionen: Nativ beherrscht das SURFER 360 MT7 Flash 10 – Flash-Webseiten können bequem angesehen werden und auch YouTube- oder Vimeo-Videos werden bei höchster darstellbarer Auflösung im Vollbildmodus unterstützt. Auch mit anderen, teils monothematischen und technisch weniger aufwändigen Video- und Portalseiten hatte ich keine Probleme, wird ein Flash-Film angeklickt, wird dieser im Vollbildmodus wiedergegeben. Wenn am HDMI-Port ein entsprechender Monitor, Fernseher oder Beamer angeschlossen ist, lässt sich das Videomaterial sogar in HD ausgeben – ein Feature, dass das MT7 ganz unpretentiös umsetzt (das bei wesentlich teureren Tablets aber teilweise nur mit teurem Zubehör und ordentlich Gefrickel umsetzbar war). Genau so reibungslos ist im Übrigen die Audiowiedergabe integriert – man klickt hier einfach auf das Soundfile und schon wird es im Medienplayer wiedergegeben.

Das MT7, verbunden via HDMI an einem 42-Zoll-Plasma-TV

Mit dem MT7 ist also vieles möglich, sei es nun Video- oder Audiowiedergabe, das Abrufen von Mails, surfen oder spielen. Die riesige Zahl verfügbarer Apps macht das Tablet zum Multitalent, die Installation ist sehr sehr einfach und erfordert keine tiefgreifende technische Kenntnis. Somit bietet sich das MT7 auch weniger IT-affinen Menschen an.

Usability

Die Bedienbarkeit ist, dafür ist Android bekannt, sehr gut. Das Tablet wird überwiegend mit den Fingern bedient und damit erschließt sich die Bedienung jedem – besondere feinmotorische Fähigkeiten braucht es dafür nicht. Auch die Steuerung mit bestimmten Gesten, wie zum Beispiel das aufzoomen, klappt auf Anhieb. Die Schrift ist auf dem 7-Zoll-Display gut lesbar, auch in den Anwendungen skaliert diese gut. So lässt sich mit dem Tablet angenehm arbeiten und surfen. Nur die Android-eigene Touchtastatur reagiert mitunter softwareseitig etwas verzögert. Das ist aber dahingehend zu verschmerzen, dass eine Eingabe jederzeit kontrolliert werden kann und die gedrückten Zeichen nicht verloren gehen. Darüber hinaus ist die Integration des Betriebssystems auf dem Tablet gut gelungen. Das beginnt bei einer exakten Abstimmung des Displays und endet nicht erst bei den gekonnten Übersetzungen und dem klaren Schriftbild. Das MT7 bietet weiterhin einen sog. „G-Sensor“ – egal, wie das Gerät gehalten wird – jederzeit stellt das Display seinen Inhalt richtig dar. Dies ist auch für Linkshänder günstig, denn es spielt keine Rolle, ob das Gerät im Vertikalbetrieb den Return-Knopf links oder rechts hat, die Ausrichtung geschieht automatisch.

Android und die Hardware des SURFER 360 MT7

Vorab ein paar tiefergreifende Worte zum verwendeten Betriebssystem: Bei den Tabletcomputern haben sich zwei Systeme durchgesetzt- iOS von Apple und das Open Source-System Android. iOS ist, das hat sich mittlerweise heumgesprochen, sicher die schlechtere Wahl, ist man hier auf die Apple-Hardware angewiesen und der Produktpolitik einer einzelnen Firma unterworfen – auch softwareseitig. Im Bereich der Mobiltelefone hat Android dem Apple-System längst den Rang abgelaufen, der Android-Nutzer profitiert von einer regen Entwicklerszene und abertausenden Apps, schnellen Bug-Fixes und den offenen Standards. So ist es nur konsequent, dass smartbook bei seinen Tablets auf das quelloffene Android setzt. Das MT7 ist mit Android 2.3.4 ausgestattet, einer Gingerbread-Variante mit dem ersten Release im April 2011. Bei Gingerbread in dieser Version handelt es sich um ein gebräuchliches, aktuelles Android, das viele Bug-Fixes enthält und als Besonderheit der Version mit der Video-und Voicechatfunktion via Google-Talk und der verschlüsselten Datenübertragung im Kalender aufwartet. Die Wahl dieser Gingerbread-Variante kann ich gut nachvollziehen, hier liegt ein mächtiges Betriebssystem vor, das gut auf den verwendeten Telechips TTC8902 abgestimmt ist. Dieser Prozessor ist im Kern ein ARM (genauer: ARM1176JZF-S), der nebenbei einen Grafikprozessor, einen Videoprozessor und das Systemmanagement angeflanscht hat. Neben den bewährten Qualitäten des ARM unterstützt der TTC8902 nativ das Encoding von JPEG, MPEG1, MPEG2, MPEG4, H.264, VC-1 bis zu Full HD (1080p) sowie MP3, WMA, (E)AAC+, AC3… Das ist auch der Grund, warum man den mit 720 MHz nominell angegebenen Prozessortakt nicht mit dem einer PC-CPU vergleichen kann bzw. „auf die Goldwaage“ legen darf – die CPU performt im Tablet sehr gut und da das Encoding bis hin zum 3D-Rendering (sic!) hier hardwareseitig erledigt wird – stehen weitere Ressourcen für andere Anwendungen zur Verfügung. Betrachtet man die sehr umfangreichen Encodingmöglichkeiten, die allein prozessorseitig vorhanden sind, stellt man schnell fest, wie tief integriert gerade die Multimedialität des MT7 ist.

Aus der Verwendung von Gingerbread und der Telechips TTC8902-CPU ist das Konzept des SURFER 360 MT7 ersichtlich: smartbook hat hier den ambitionierten Privatanwender fest im Blick, der Interaktivität und Mobilität genießen will.

Konnektivität

Eine weitläufige Verwandschaft zum Mobiltelefon – dies ist dem Betriebssystenm geschuldet – kann das MT7 nicht verleugnen. So ist die gute Konnektivität des Tablets auch nicht verwunderlich: Via WLAN ist das MT7 schnell nach den Standards 802.11 b und g verbunden, WPA und WPA2 sind selbstverständlich. Auch ein UMTS-Betrieb ist über einen entsprechenden Surfstick möglich – untzerstützt werden hier die gängigen Huawei-Modelle. Eine Bluetooth-Unterstützung sucht man leider vergeblich, Tethering über das Mobiltelefon und WLAN löst jedoch dieses Problem.

Hardware

Für ein Einsteigertablet ist das MT7 recht ordentlich ausgestattet. Neben dem erwähnten Display und dem Prozessor verfügt es über ein Mikrofon und eine 2-Megapixel-Webcam. Intern sind 4GB NAND-Flashspeicher und 256 MB DDR2-RAM verbaut, der Speicher kann mit einer microSD(HC)-Karte um maximal 32 GB erweitert werden. Unterwegs bezieht das MT7 seinen Strom von einem Lithium-Polymer-Akku mit einer Kapazität von 1400 mAh. Das Tablet wiegt nur knapp 300 Gramm.

Fazit

Unter den Einsteigertablets ist das SURFER 360 MT7 eine Perle – haptisch ohne Fehl und Tadel. Das Gehäuse ist präzise verarbeitet, die satinierte Rückseite garantiert nicht nur einen guten Griff sondern sieht auch stylish aus. Gingerbread läuft schnell, flüssig und zuverlässig, das gestochen scharfe Display, das Multitouch-Gestensteuerung unterstützt, kann besonders bei der Videowiedergabe seine Qualitäten voll ausspielen. Die Wiedergabe multimedialer Inhalte ist die Stärke des MT7. Die Tastatureingabe könnte etwas flüssiger sein, eine Bluetooth-Schnittstelle fehlt leider.

Duch zahllose Apps, viele sind aus den vorinstallierten Stores kostenlos zu beziehen, lässt sich der Funktionsumgfang fast unbegrenzt erweitern.

Mit geringem Aufwand lässt sich der interne 4GB-Speicher um zusätzliche 32GB erweitern, das sind Werte von wesentlich teureren Geräten. Schnell ist das MT7 mit TV-Gerät oder Beamer verbunden, bei voller HD-Unterstützung. Flash 10 wird nativ unterstützt, damit wird nicht nur Video sondern auch das surfen mit dem modernen Browser zum Vergnügen. Auch ein eBook-Reader ist vorinstalliert. Out of the Box sind die wesentlichen Funktionen eines Tablets sofort nutzbar. Die Akkulaufzeit ist gut, der Lieferumfang fällt großzügig aus.

Damit bietet das MT7 ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Bei einem Straßenpreis um 180,- Euro steht das Tablet selbst wesentlich teureren Modellen nur in wenig nach – der Funktionsumfang lässt sich gar mit den wesentlich teureren Apple-Produkten vergleichen. Nach einer zweiwöchigen Testphase kann ich die Alltagstauglichkeit nur bestätigen: Surfen im Café, YouTube auf dem Sofa, MP3s in der Bahn – alles kein Problem.

Rückspiegel III

Wieder mal ein paar Gedanken zur Woche:

  • Ich bin manchmal echt spät dran. Ich hätte mein E7 schon läääängst auf Anna updaten können. Aber wenn ich es mir recht überlege – wozu eigentlich?
  • Die neue Einsteiger-Fritz-Box ist nicht uninteressant, ein paar Ethernetports mehr würde ich aber schon brauchen. Trotzdem: Eine DECT-Basisstation in der Einsteigervariante ist schon dick.
  • Das neueste Chaosradio ist online. Thema, logisch: Staatstrojaner.
  • Ich bin weder verwandt noch verschwägert – dennoch: Lob an Thomann in Treppendorf. Ich habe einen defekten Kopfhörer zum Garantieaustausch am Dienstag zur Post gegeben, nachmittags um zwei. Am Donnerstag um acht hatte ich einen Neuen. Gute Performance. so soll das laufen.
  • Mit Blackberrys habe ich ja so meine speziellen Erfahrungen gemacht. Nun gibts das etwas angestaubte Konzept zumindest im Porsche Design. Porsche Design ist irgendwie auch total Eighties.
  • Ein Mindestlohn? Unter 8,50 geht da nix. Aber in diesem Kontext ließe sich doch auch mal prima über einen Höchstlohn diskutieren…
  • …so wie beim Fahrenschon. Der bekommt als Minister in Bayern ein Jahresgehalt um die 250k-Euro, als Sparkassenhäuptlich aber eine Million. Und in Anbetracht der Tatsache, dass er es 2008 gar nicht direkt in den Landtag geschafft hat (und sich bei der derzeitigen Stimmung dieses Debakel bald wiederholen dürfte), ist es gar nicht so doof, schon jetzt – in ausreichendem Abstand zur nächsten Landtagswahl – die Segel zu streichen.
  • Auch geil. Mit der Linse eines ollen DVD-Brenners eine Hardcore Handymakrokamera bauen.

Rückspiegel II

Ich komme derzeit unter der Woche kaum zum Schreiben – das liegt aber nicht daran, dass ich zu faul bin, sondern einfach sehr gut zu tun habe. Daher, ihr seid es ja fast gewöhnt, das Wesentliche in aller Kürze:

  • man braucht heute ja wirklich kein iPad mehr. Ich experimentiere gerade mit einem Android-Tablet und meine Begeisterung wächst zusehends. Mehr dazu schreibe ich in den nächsten Tagen. Nur soviel sei gesagt: Wer derzeit über den Tablet-Kauf nachdenkt, der sollte nicht einfach unbedacht zum Apfelbrett greifen sondern sich die Andoid-Tablets in aller Ruhe zu Gemüte führen, das lohnt, nicht nur preislich. Aber wie schon gesagt: Mehr dazu in den nächsten Tagen.
  • Wo wir gerade dabei sind: Ice Cream Sandwich ist draußen. Es sieht sehr gut aus. Ich habe das noch nicht live gesehen, aber was da an Screenshots zu gucken ist, ist schon sehr chic. OpenSource, wa?
  • Und noch mal zu Android – Achtung! Einen Eimer bereithalten: Steve Jobs wollte, seinem Biographen zufolge, Android zerstören, einen thermonuklearen Krieg gegen das Google-Betriebssystem führen. In den entsprechenden Android-Blogs wird er für diese Message posthum ausgelacht und teils flamenderweise, teils aber auch recht fundiert der Beweis geführt, dass Android kein „großer Diebstahl“ sei, sondern es eher andersherum ist – iOS scheint demzufolge auch immer wieder recht großzügig fremde Ideen „adaptiert“ zu haben. De mortui nil nisi bene, daran will ich mich an dieser Stelle halten und nicht ins flamen abrutschen, dennoch aber zu bedenken geben, dass Android doch eine gewisse Macht darstellt. Gemessen an dem, was die Apple-Produkte zu leisten vermögen, steht Android dem in nichts nach, ganz im Gegenteil: Die Hardware ist in der Regel wesentlich besser und dazu auch noch billiger als die der „i“-Geräte. Das goutiert eine inzwischen sehr aktive Community. Auf der anderen Seite ist das halt sehr eng an Google geknüpft, da kann man an der ein oder anderen Stelle schon sehr ins Grübeln kommen…
  • Wo ich gerade bei dieser Biographie bin: Ein Apple-Fernseher ist auch genau das Letzte, was ich brauche.
  • Hahahahaha! Anonymous hat die NPD geDDoSt. Und damit ihre Hauptseite weggeblasen und die einiger ihrer Landesverbände gleich mit. HAHAHAHAHAHAHA!! Recht so!
  • Weichert, Du geile Sau meine Hochachtung! Respekt! Genau die richtigen im Visier! So einen Weichert könnten wir in Bayern gut gebrauchen. Der bringt die facebook-Leute tierisch ins Schwitzen – ich hoffe, dass er seine Positionen durchgesetzt bekommt. Das wäre ja mal ein großer Schritt in die richtige Richtung!!
  • Greuther Fürth ist nach dem 12. Spieltag immer noch auf dem ersten Tabellenplatz!
  • Oh, Alternativlos ist frisch draußen. Mit dem Schirrmacher. Promi-Special, sozusagen. Ich bin ja mal gespannt, gehört hab ich es noch nicht, das will ich heute Nacht mal nachholen.
  • Hussein, Bin Laden, Gaddafi. Was soll das?? Die hätte ich verdammt noch eins gerne vor einem ordentlichen Gericht gesehen. Was bringt es der Welt, den mit Blei vollzupumpen? Solche gehören nach Den Haag, nicht in die ewigen Jagdgründe. Die Kanzlerin, das wurde anderenorts ja schon trefflich festgestellt, hat sich diesmal nicht gefreut sondern war nur froh. Bundesregierung, Humanismus? Eimer, bitte.
  • Die Linke hat ein neues Parteiprogramm. Mehrheitlich vernünftige Ansätze. Aber bei der Nummer mit den zu legalisierenden harten Drogen hatte der ein oder andere Genosse doch wohl zu viel geraucht. Diesen Eindruck kann der am Samstagabend nachgeschobene Kotau vor der Presse™ auch nicht aufweichen.
  • Was höre ich da? „Wetten dass….“ macht ein halbes Jahr Pause? Das ist ja mal eine schöne Nachricht.
  • Note to self: 0zapftis-Video von den Datenspuren angucken.
  • Das hier ist DER KNALLER! Die wollen eine Kohl-Briefmarke machen, finden aber einfach kein Bild! Hahahahaha!!! BWAHAHAHAHA!! Da scheint selbst Photoshop nicht mehr zu helfen!!! BWAHAHAHAHAHAHA!! Ich selbst finde die Idee mit der Kohl-Briefmarke ja grandios und werde mir diese, sodenn sie es gebacken bekommen, die Marke irgendwannmal herauszubringen, bogenweise kaufen. Diese Symbolik! Einen für 55 Cent käuflichen Altkanzler, den das Volk dann rückwärtig lecken kann, dann den Stempel draufknallen und ab dafür! HAHAHAHAHA! Bar freigemacht oder Helmut Kohl? BWAHAH… ist ja gut, ich hör schon auf.
  • Wieder SPON: Telefon wird Hunderfuffzich. Glückwunsch.
  • Last but not least: Kirmestechno zieht demnächst ins nationale DAB-Bouquet. Es wird also Zeit, dass sich die Bauerntrampel DAB+-Empfänger in ihre Corsas einbauen lassen.

Computerfieber

Eine Doku aus dem Jahr 1984 – vorrangig geht es um Heimcomputer, die von den Interviewpartnern geäußerten Zukunftsängste und Anwendungsideen sind aber bereits sehr differenziert. Wer sich solche Retrosachen gerne ansieht, wird seinen Spaß haben.

Installisieren!

Rückspiegel.

Ein bisschen was, was in der vergangenen Woche keinen Platz gefunden hat, ich Euch aber denoch nich vorenthalten möchte, kurz zusammengefasst:

  • Hier ein geiler Rant aus der taz, ein Ausschnitt aus dem Buch „Lassen Sie mich durch, ich bin Mutter“. Auch für Nicht-Mütter eine dringende Leseempfehlung meinerseits! (via Ronny) Arme Berliner, da bin ich ja was froh, in Nürnberg zu wohnen…
  • Und wo ich gerade dabei bin, das Kraftfuttermischwerk lobend zu erwähnen, gleich nocheinmal ein Link dorthin: Der Ambient-Techno der 90er Jahre in einem Mix. Ich schreibe das speziell für meinen Stammleser Thorsten, dem das sicherlich gefallen wird (und natürlich für alle anderen, die an diesem Sound Gefallen finden).
  • Wer in Nürnberg bereits ein DAB+-Radio in Betrieb hat, der führe doch mal einen Sendersuchlauf durch, denn der BR hat am Mittwoch seinen Multiplex gewechselt.
  • Musik und Digitalradio? LoungeFM spielt zurzeit eine so geile Mucke, dass ich mich manchmal versichern muss, dass der Sound aus dem Radio kommt. Vorhin Groove Armada gehört – zu geil!!
  • Das Ding mit dem Staatstrojaner mausert sich mehr und mehr zur ausgewachsenen Frechheit. Einmal die ganze Regierungsbank geschlossen zurücktreten, bitte.
  • Zwei Sachen zu Microsoft: Zuerst einmal will man gegen SpyEye zu Felde ziehen. Den hatte ich mir auch einmal eingefangen – auf einem dienstlich genutzten Rechner. Das Ding ist total fies, es ist dank seiner vielfältigen Mutationen nur schwer von Antivirensoftware findbar, und wenn man ihn dann gefunden hat, kriegt man den Shice kaum richtig von der Platte. Einmal gelöscht, installiert sich das Mistding beim nächsten Reboot einfach wieder. Da half mir weder Kaspersky noch deren Second Opinion – da nutzt letztlich nur, die Platte zu putzen und das System frisch aufzusetzen. Insofern ist es gut, dass der Scope mal auf dieses Mistding gerichtet wird. Interessant ist auch diese Meldung: Einer von Microsoft betriebenen Studie zufolge passiert jeder zweite Vireninfektion durch den Nutzer. Hierein wird aber recht großzügig das Mounten infizierter USB-Hardware bei Systemen wie Vista (und ältere) oder allzu freizügige Freigaben im Netzwerk dazugerechnet – Vorgänge, die der Nutzer zwar zu verantworten hat, die viele aber einfach nicht überblicken.
  • Gut, dass mir als überzeugter Symbian-Nutzer dieses ganze iOS5-Gewese komplett an dem Teil vorbeigehen kann, auf dem ich normalerweise sitze.
  • Renault hat eine Yahoo-Sonder-Edisch´n! Ich weiß nicht, ob ich da laut lachen oder leise schluchzen soll…
  • Snyders Of Hanover Cheddar Cheese Pretzel Pieces, guuut!
  • Wegen der ganzen Occupy-Sache: Allein, mir fehlt der Glaube… Am Ende wird das wie S21: Erst kleine Proteste, dann wird das hip und jeder rennt hin, dann wird die CDU-Regierung duch eine unter Führerschaft der Grünen getauscht, was genau das selbe ist, also keinen Unterschied macht, erwartungsgemäß versagen die Grünen (wie immer) und der Bahnhof wird gebaut. Fertig. Nicht der Rede wert, also.
  • Kommt eigentlich nochmal eine Wired nach?
  • Mein Impuls fürs nächste Chaosradio: Der Bundestrojaner II. Man könnte da prima die Sendung vom 28. März 2007 referenzieren und ein dickes „told you so“ hinterherschieben. (Link)
  • Und schon wieder Bundestrojaner (war ja auch wirklich das beherrschende Thema der Woche): Bei Fefe wurde zur Rolle der Piraten ja schon etliches Wahres geschrieben. Es ist ja nun nicht nur so, dass die Piraten schlafen, das ist schon blöd, aber nicht das Schlimmste. Viel schlimmer ist das hier: 47% der Piratenanhängerschaft ist für Onlinedurchsuchung. Das hätte ähnliche Klasse wie „76% der CDU-Anhänger sind für eine sofortige Einführung des Kommunismus im Bundesgebiet“. Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen – 47%! Das Problem rührt daher, dass die Piraten für fast nichts stehen und ohne klaren Standpunkt treiben dann solch skurrile Blüten aus. Ich bin ja immer noch davon überzeugt, dass dreiviertel der Piratenwählerschaft aus Protest für die gestimmt haben. Dieses Umfrageergebnis ist ein sicheres Indiz dafür. Zudem ist es den Piraten nicht gelungen, ihre „Blockunzugehörigkeit“ als Paradigmenwechsel zu verkaufen. Das funktioniert auch nicht. Politik lässt sich nicht auf den Ausschnitt der Netzbelange herunterreduzieren. Und damit ist das Experiment quasi gescheitert. Die Ideen der Piraten werden nun von CDU, SPD und Grünen nachgeplappert. Die wahre netzpolitische Kompetenz liegt derzeit übrigens in Händen der Linken.
  • Gerade habe ich vom Balkon aus die ersten Zugvögel gesehen. Lärmend flogen sie von hinnen. Es wird Zeit, zu heizen.

Kein Sessel für Michi.

So, liebe Leser, jetzt muss ich einfach mal ein bisschen ranten, ohne das ich platze. Es ist ja sowas von unglaublich…

Es soll in diesem Tweet um den Nürnberger Möbeleinzelhandel gehen. Dieser ist nämlich seit einem halben Jahr nicht in der Lage, mir für realistisch Geld einen ansehbaren und dazu noch bequemen Musikhör- und Fernsehsessel für mein Arbeitszimmer zu verkaufen. Die Sessel, die ich in den gefühlt zwanzig angesteuerten Märkten gesehen habe, integrieren sich entweder optisch perfekt in das Ambiente eines Seniorenheims oder sie kosten Tausende. Oder sie sind derart hart und bocksteif, dass man liebend gerne mit einer Holzpritsche in einem der Wagen des Historischen Straßenbahndepots vorlieb nehmen möchte. IKEA, falls jemand sich an dieser Stelle bemüßigt fühlt, mir das in die Kommentare zu schreiben, kommt nicht in Frage, da deren Sessel ebenfalls nicht sonderlich bequem sind und ich mir auch mein Karma nicht versauen möchte.

Was mich auf der Sesselsuche wirklich erstaunt hat, ist, dass es eigentlich nur drei Sesselklassen zu geben scheint, auf der einen Seite wäre das die Rolf-Benz-Klasse (auch solche Sachen wie „Stressless“ zähle ich darunter) und auf der anderen Seite heftigen Schund. So ein Mid-Price-Segment wäre ja mal echt was – aber hier habe ich selbst in den großen Märkten nichts gefunden (außer Albernes)…

Ich komme derzeit ganz gut ohne Sessel hin, aber wir halten immer die Augen offen und wenn wir in der Nähe eines großen Möbelhauses sind, gucken wir da auch rein. Bislang wollte uns aber kein Mittelklassesessel anspringen – echt sonderbar, oder? Ich meine, in einer 500.000-Einwohnerstadt wird doch irgendwo ein bequemer Sessel mit schulterhoher Lehne unter der 500-Euro-Marke käuflich zu erwerben sein, der nicht scheiße aussieht oder bedenklich knarzt, wenn man sich reinsetzt??

Heute wieder. Normalerweise machen wir sowas nicht, aber da wir gerade in der Nähe waren, sind wir dennoch mal zu Stöckl M1 reingegangen. Das ist zwar Leichenfledderei, aber was solls? Allen Nicht-Nürnbergern sei an dieser Stelle kurz erklärt, dass Stöckl ein Nürnberger Möbelhaus ist bzw. war, das durchaus länger am Markt bestand (von Tradition wollte ich nun nicht sprechen, aber immerhin), nun aber pleite ist. Und so wurde in den Nürnberger Nachrichten eine nicht ganz kleine Anzeige über den Alles-muss-raus-Verwertungsverkauf geschaltet, ein bisschen her ist das schon, aber wir fahren ja nicht zielgerichtet zum Ablesen der letzten Messe. Was hier mit Verwertungsverkauf gemeint sein soll, entzieht sich meiner Kenntnis, Verarschungsverkauf wäre wohl ein treffenderes Wort. In den halbleeren Hallen schlurften einige Möbelverkäufer herum, denen der fränkische Volksmund wohl nicht ganz zu Unrecht das Attribut „Lackaffen“ zuteilwerden lassen würde (ich tue dies bewusst nicht, wo kämen wir den hin). Darüber will ich mich aber nicht beklagen, denn wenn es sich bei den wenigen verbliebenen Mitarbeitern um den letzten Rest der Stöckl-Belegschaft handeln würde, hätte ich Mitleid und wenn es die Angestellten des Verwerters waren, wundert mich deren überhebliches Auftreten auch nicht. Viel interessanter finde ich die „Masche“ der Verwertung: Auf den jeweiligen Möbelstücken, die nicht unter die Kategorie Schund fielen, waren absurd hohe Summen ausgepreist. Diese absurden Preise waren dann um 20% reduziert, diese Streichpreise, so erfuhren wir weiter, seien aber zu ignorieren, die Möbel wären zur Hälfte der alten Auspreisung zu haben. Der Fehler: Die Hälfte von einem absurden Preis ist immer noch höher als die Preise der Konkurrenz.

Ein Schild, auf dem sinngemäß „Den letzten Preis erfahren Sie im Gespräch mit unseren Beratern“ stand, motivierte mich, mal über einen Sessel, der ansehnlich, aber nicht besonders bequem war, spaßeshalber mit einem der Lackaffen zu verhandeln. Rumgekommen ist dabei nichts, der Lackaffe sah während des „Verkaufsgesprächs“ nur einmal kurz von seinem PC-Bildschirm auf, um mich zu mustern. Dann erklärt er, dass 50% vom (Phantasie)Preis das letzte Wort wären. Zu doof, denn für dieses Geld lässt sich Gleiches oder ähnliches ganz regulär im nächstbesten Möbelhaus einfach kaufen – man bedenke, dass hier dann immer noch ein paar Prozent Verhandlungsspielraum drin sind. Ich mache den Lackaffen darauf aufmerksam, dass sein reduzierter Preis überhalb des ortsüblichen Niveau liege – keine Reaktion. Ich sage ihm, dass ein vergleichbarer Sesseln online sogar für einem Bruchteil des Preises habbar wäre. Nun plustert sich der Lackaffe – die Augen immer noch fest an den Bildschirm geheftet – auf: „Gegen online bin ich allergisch“, lamentiert er, „denn online gibt es keinen Service und keine Beratung“. Jetzt platzt mir der Kragen. Ich nehme dem Lackaffen ernstlich krumm, dass 6er mich für dumm verkaufen will und sage ihm: „Das was sie hier als Beratung bezeichnen ist eine Farce, und von Service wollen wir ja wohl nicht sprechen. In zwei Wochen ist hier alles weg – entweder kommt dann der Bagger und reißt den alten Kasten ab oder er steht die nächsten zwanzig Jahre leer und rottet langsam vor sich hin. Und wo soll ich das Service kriegen?“ Den Lackaffen indes beeindruckte das wenig.

Ich will mich jetzt nicht dazu versteigen, zu sagen, dass es um den M1-Markt nicht schade wäre, aber so wird einem der Abschied doch nicht allzu schwer gemacht. Bezeichnend ist aber, dass diese sogenannte Verwertung as Verbrauchersicht nur nachteilig ist. Wenn mit dem gekauften Möbel etwas nicht in Ordnung ist, hätte man zwar theoretisch die Möglichkeit, sich an den Hersteller zu wenden, der ist aber mitnichtenimmer einfach ausfindig zu machen, sitzt gerne auch einmal im Ausland und gerade bei sperrigen Sachen ist so ein Service am Ort doch durchaus was wert. Wer darauf mehr oder weniger verzichtet, im Garantiefall in jedem Fall mit der Abwicklung einen höheren Aufwand hat, der sollte dieses Manko nicht für den marktüblichen Preis erkaufen müssen. Oder anders ausgedrückt: Für diese erschwerdenen Umstände einen Preis zu zahlen, der auch bei einem Nicht-Pleite-Betrieb aufgerufen wird, ist in meinen Augen unredlich.

Nun werde ich einige von Euch reden hören, dass es ebenso unredlich von mir ist, auf – metaphorisch gesprochen – am Boden liegenden auch noch heumzutrampeln. Doch das ist nicht meine INtention. Denn das Ding mit dem M1-Markt ist durch, zumindest mittelfristig. Der Verwerter macht in meinen Augen ein fragwürdiges Geschäft – zumindest mit den Kunden, und das muss angesprochen werden.

Und last but not least soll es hier ja nicht allein um einen pleitegegangenen Möbelmarkt gehen sondern um die Tatsache, dass man in Nürnberg entweder Luxusmöbel oder Ranz bekommt. Und das will mir nicht in den Kopf. Was kaufen denn all die Mittelschichtler mit einem gerüttelt Maß an Anspruch hinsichtlich Design und Komfort? Bestimmt nicht irgendwelche Plastikhocker zu 29,95 oder High-End-Möbel in vierstelligen Dimensionen. Nun gibt es in der Tat ein Mid-Price-Segment, in dem ich aber bislang nur alberrnst altbackenes Zeug gesehen habe, dass entweder rustikal wie Wildsau war oder die Requisite eines Pornos der frühen 1990er Jahre ohne Stilbruch bereichert hätte.

Von dem Gedanken, einen neuen Sessel zu bekommen, verabschiede ich mich so langsam und bin guter Hoffnung, dass sich etwas nettes auf dem Gebrauchtmarkt finden lässt (was man aber im Zweifel neu aufpolstern lassen müsste, was auch nicht so richtig billig ist). Bis dato also kein Sessel für Michi, schade.

Wespenplage

Es ist noch gar nicht so lange her, da schrieben die NN, dass wir diesen Sommer in Nürnberg keine Wespenplage hätten. Heute, am ersten Oktober, frage ich mich immer noch, woher die das wissen wollen…

Hier im Nürinberger Norden hat es immer noch genug Wespen, in der Bäckerei, an der Tankstelle und sie fliegen auch zum Bürofenster ein. Und auf meinem Balkon. Ich wünsche mir nur eine einzige harte Winterwoche, damit diese Wespenplage, dich ich in der Tat als solche ausmache, uns im nächsten Jahr nicht wieder so ereilt.

Die letzten knappen zwei Wochen (und heute) in aller Kürze.

Nun lasse ich mal wieder was von mir hören, ich habe mich in der letzten Zeit hier ja ein wenig rar gemacht. Aber weil ich im Moment doch recht gut eingespannt bin, das Wichtigste nur in Stichpunkten:

  • Nach dem mich ein Zahn etwas quälte, folgte eine Wurzelbehandlung und im Oktober bekomme ich eine Krone. es ist unglaublich, was man da als Kassenpatient zuzahlen muss. Jetzt habe ich schon eine private Zahnzusatzversicherung – aber dennoch: Da bleibt nun wirklich genug beim Patienten hängen. Es ist mal wieder an der Zeit, die solidarische Bürgerversicherung ohne Beitagsbemessungsgrenze etwas zu forcieren. So jedenfalls kann das auf Dauer nicht weitergehen.
  • Ach, das mit dem Papst war ja auch mal wieder nix. Es hätte ja prinzipiell die Möglichkeit gegeben, dass er seine Kirche ein wenig öffnet – nach meinem Verständnis ist genau das Gegenteil passiert. Auch die Bundestagsrede war ja nur ein kalter. Die Ökologiebewegung der 1970er Jahre hätte keine Fenster aufstoßen können, wäre aber ein Ruf nach frischer Luft gewesen? Lieber alter Mann, das Thema dieser Tage sind die digitalen Bürgerrechte, das Auseinanderklaffen der Schere von Arm und Reich und die Finanzriese, das Thema Krieg und Frieden. Dazu hat ein Papst, die Katholische Kirche nichts zu sagen? Ernstlich nicht? Gut, dann bleibt halt auf dem Niveau der 1970er Jahre. Danke und tschüss.
  • Btw.: Ich habe mir die Bundestagsansprache von „Benedetto“ auf Radio Vatikan angehört. Der Kommentator, Thomas Frauenlob, machte bei der Übertragung aus seiner konservativ-rechten Gesinnung kein Geheimnis. Gruselig. Warum sind eigentlich diese katholischen Medien alle so stramm rechts? Die Katholiken können einem ja leid tun. Kreuz.net habe ich mir dieser Tage auch mal wieder reingezogen. Das ist zwar keine offizielle Verlautbarung der katholischen Kirche, deren Medien bereiten aber fleißigst den Boden, auf dem sowas wächst. Gruselig!
  • Facebook bestätigt Tracking ausgeloggter Nutzer. Bedarf keines weiteren Kommentars, denke ich.
  • Wo ich gerade bei Facebook bin: Sie wollen nun  das ganze Leben auf einer Zeitleiste abbilden und alle rufen „Yeah“`Wo bin ich hier nur gelandet…?
  • Mit dem Thema Digitalradio bin ich derzeit sehr intensiv befasst. Nun habe ich einen einfachen Empfänger zum Testen hier, davon lest Ihr in den nächsten Tagen. Vorab sei aber gesagt: Wenn man es richtig macht, ist der Empfang wesentlich besser und einfacher herstellbar als bei UKW.
  • Gutes Zu Jauch und Merke, wie immer bei den NDS.
  • Und passend zu den ÖRR: Das Ding mit der MDR-Intendanz ist ja nun auch gehörig nach hinten losgegangen. Will man der Presseberichterstattung Glauben schenken, wurde dem Herren Hildern ein GEZ-Fragebogen zum Verhängnis, bei dem er wohl bei der Frage „Zahlen Sie Rundfunkgebühren?“ einmal nicht nur „Ja“ angekreuzt haben soll, sondern hinter dieses „Ja“ noch ein Komma und das Wort „leider“ handschriftlich vermerkt haben solle. Da sieht man aber auch, was für ein verfickter Stasi-Verein diese GEZ ist wie wenig Bedeutung Datenschutz und Datensparsamkeit der GEZ ganz offensichtlich bedeuten. Wenn es denn stimmt (woran kritische Geister zweifeln, weil die Anekdote einach zu gut ist).
  • Zum MDR habe ich auch noch einen: Er ereignete sich dereinst im Jahre 1999. Da sah ich an der Redaktionstür in einem großen Haus des ÖRR einen Zettel Hängen mit der Aufschrift: „Die ARD ist dieses Jahr 50 geworden. Wenn Sie erleben möchten, wie damals das Fernsehprogramm aussah, dann schalten Sie doch mal beim MDR rein.“. Heute wird man solche despektierlichen Zettel dort wohl nicht mehr aufhängen – der MDR liefert inzwischen das erfolgreichste Dritte. Mit Volksmusik. Und da wären wir dann bei den Finanzskandalen und Politpossen – aber das sei an dieser Stelle echt geschenkt…
  • Das mit dem ThinkCentre erweist sich für mich hardwaremäßig als Erfolgsstory, der Computer ist zwar eher einfacher Natur, läuft aber leise und stabil. Meine Lehre: Es lohnt allemal, die fünzig Euro für ein Markengerät mehr zu investieren. Und sogar das Design gefällt mir. Ich habe den Rechner jetzt seit etwas über einem Monat in Betrieb und ich bin echt zufrieden. Nur an Windows 7 (wie an Windows generell) muss man sich erst gewöhnen. Aber es wird.
  • »Guten Tag! Dürfen wir mit Ihnen über Gott sprechen?« – »Man spricht nicht über Anwesende in der vierten Person.« (via @gallenbitter)
  • Einen interessanten Tweet von @radioszene habe ich hier noch: „Rüdiger Landgraf (KRONEHIT) wünscht sich von + die Möglichkeit von personalisierbarer Werbung als Vorteil für die Kunden.“ Die Ösis haben ja gerade sowas in die Radiodays-Richtung. Samma, gehts noch? Als Vorteil für den Kunden? So eine Scheiße habe ich schon lange nicht gehört. Ich kann Euch aber das Mindset hinter solchen und ähnlichen Aussagen erklären: Den Privatfunkern, vornan den sog. „Verlegerradios“, also diese unsäglichen Tonteppich mit dem besten der 80er, 90er und den Hits von Heute, guter Laune und purer Energie (bzw. Power) für Deinen Tag-Spassemacken bröselt gerade das Geschäftsmodell unter dem Allerwertesten weg. Die Kids gehen ins Netz, hören dort Musik und brauchen die Dudelsender nicht. Wer sich für das Medium Radio ernsthafter interessiert, hört auch nicht die Privaten. Es bleibt das Privatradio als Tonteppich in Friseursalons und Bäckereien es bleiben die Offliner, Ältere und Arme. Das ist aber nicht die Zielgruppe der Webenden und das Geschäft der sendeeigenen Werbeverkäufer, man schimpft die gemeinhin „Mediaberater“, wird schlimmer und härter. Und nun denken manche Schlauberger: Wenn heute wer erfolgreich ist, dann ist das Facebook. Und Google. Und warum sind die erfolgreich? Weil sie personalisierte Werbung rausdrücken. Na, wenn das so ist, dann machen wir das beim Radio doch auch. Geht aber nicht, weil Radio ist halt unidirektional. Der Fakt, das DAB+ digital ist, ändert nichts an dieser Tatsache. Daher für alle Vollpfosten der Branche: Digital ist nicht gleichbedeutend mit bidirektionaler Kommunikation. Verstanden? Und zu wünschen gibts da auch nix. DAB+ ist weder der Weihnachtsmann noch die Glaskugelhexe auf der Kirmes. Und: Selbst wenn das mit dem Rückkanal via UMTS hinhauen sollte – wer wollte denn personalisierte Werbung? Oder anders gefragt: wer wollte denn eine Facebook-Radio? Hier jammern übrigen die Jungs von Gestern.
  • Gut ist auch der: „Rot-Grün in Berlin – gegen die Armen.“ (via @holgi) Damit ist das Wesentliche schon gesagt.
  • Google wird heute 13. Scheiß Pubertät. Zur Feier des Tages suche ich heute nur bei Fireball, Lycos und Altavista ;-).
  • Heute ist Freddy Quinn trendig. Dabei ist er fünf Jahre Jünger als der Papst 🙂
  • Trinkt mehr fritz und Mate.

Zur Diskussion um die Meistersingerhalle.

Sie ist in meinen Augen immer noch schön, nur ein wenig ungepflegt, das ist das Problem. In den letzten Wochen brandete besonders in der Nürnberger Lokalpresse eine Diskussion um die Meistersingerhalle auf. Man stellt ganz richtig fest, dass das Bauwerk „abgewetzt“ ist und dass die Stadt noch kein tragfähiges Sanierungskonzept vorlegen kann.

1963 wurde die vom Architekten Harald Loebermann gestaltete Anlage gebaut. Loebermann, der 1996 verstarb, zeichet auch fürdie Norikuswohnanlage am Wöhrder See verantwortlich – sein Glanz- und Meisterstück ist aber unumstritten die Meistersingerhalle, Nürnbergs einziges großes Konzerthaus. Jeder Nürnberger dürfte sie kennen, viele wohl auch lieben, aber dennoch kann „die Alte“ ihre Falten nach 48 Jahren nicht mehr verbergen. Das Außengelände wirkt vernachässigt, der Asphalt ist schadhaft geworden und die Schmuckplatten an der Fassade sind lediglich provisorisch befestigt. Auch die Sanitäranlagen, Böden sind veraltet, die Zeitung schreibt, dass es um die Bühnen- und Veranstaltungstechnik und um gute Teile der Elektrik nicht besser steht.

Quelle: Wikipedia, Achates, CC BY-SA

Indes hat Nürnberg – die zweitgrößte Stadt Bayerns wohlgemerkt – kein anderes vergleichbares Konzert- und Veranstaltungshaus, man braucht also die Meistersingerhalle. Und, sieht man von der Baufälligkeit einmal ab, ist die Halle gar nicht so schlecht.

Die Architektur der Halle ist nämlich, lässt man sie nur ein wenig wirken, wird man dies erkennen, etwas ganz Besonderes: Der Bau ist riesig, der große Saal fasst 2100 Zuschauer und die anderen Räume sind ebenfalls weitläufig. Und doch wirkt das Gebäude weit weniger kloibig, als es die Dimensionen vermuten lassen. Geradezu dezent das Entrée, weitläufig das Gelände. Nur eben etwas angegammelt. Auch das Innere des Bauwerks verdient Beachtung: Die Ausstattung und die besondere Wandgestaltung stammt von Prof. Wunibald Puchner, dem ehemaligen Präsidenten der Nürnberger Akademie der Bildenden Künste. Es ist ein Glück, dass vieles an Ausstattung und Einrichtung sowie die Innenausbauten bis heute erhalten geblieben sind. In vielen vergleichbaren Bauten wurde genau diese Ausstattung unsensibel mit Zeitgeistigem übertüncht, nicht so in der Meistersingerhalle. Dies ist meines Erachtens aber nicht allein dem Umstand geschuldet, dass unsere Stadtkasse ewig leer zu sein scheint sondern auch der Tatsache, dass die Meistersingerhalle als Gesamtkunstwerk Respekt abfordert.

Wir haben in Nürnberg also einen Konzertsaal aus dem Jahr 1963, der auf der einen Seite etwas abgewirtschaftet wirkt, auf der anderen Seite sich aber innen wie außen architektonisch reizvoll, klassisch modern präsentiert und der herrlich unversaut und unverbastelt immer noch in Nutzung ist.

Letzteres wiegt für mich deutlich schwerer als der zweifelhafte Zustand: Eine Renovierung ist möglich, man muss nichts verbessern, man muss „nur“ sanieren. Dies ist für die Stadt eine hohe finanzielle Bürde und gleichzeitig eine große Chance.

Vorsichtig sanieren und rekonstruieren. Das ist mein Appell in Sachen Meistersingerhalle. Nun, weil es billiger ist, zeitgeistig umzubauen, ist das keine Lösung, man würde immer merken, dass etwas nicht passt. Die Substanz zu stärken aber ist möglich und nötig. Der Gewinn wäre dann ein Konzerthaus mit einer bezaubernden Architektur.

Ich muss an dieser Stelle mal eine Lanze brechen für die Bauten der 1950er bis 1970er Jahre, nicht nur für die Meistersingerhalle. Diese Bauten stehen allerorts, ergänzen in den Städten nach den Bombenangriffen des zweiten Weltkriegs verlorene Substanz und treffen heute nur selten den Massengeschmack. Und oft fügen sie sich nur schwer in die Umgebung und vorhandene Ensembles ein. Und mit der Zeit immer weniger, denn zu Zeiten ihres Baus konnte ihre Modernität eine vorhandene Umgebung noch dahingehend kontrastieren, dass man diese Gebäude als leichtgewichtig, modern und in der Nutzung wie Technik zureichend empfand. Etliche dieser Bauten sind auch wieder verschwunden, dann, wenn sie wirklich kaputt waren, nicht mehr sinnvoll genutzt werden konnten, oder aber genug Geld (und Repräsentationsbewusstsein der „Lokalfürsten“) vorhanden war. Viele dieser Gebäude wurden aber auch unvorsichtig modernisiert, Fassaden wurden mit seinerzeit gängigen Elementen auf ein vermeintlich modernes Erscheinungsbild getrimmt, Interieur wurde durch modische Standardware ersetzt. Das diese Modernisierungen zwar zweckmäßig sind, sich aber allzu oft mit der eigentlichen Architektur beißen, ist vielen dieser Gebäude noch abzuspüren. Und nicht weniger oft ist der Urzustand der Bauten nicht wieder herzustellen. Heute, in Zeiten klammer Kassen, ist diese Gefahr mitnichten gebannt: Gerade weil es billig sein muss und schnell gehen soll, stehen viele Verantwortliche in der Verlockung, schnell und modern zu sanieren. Dabei könnte man aus Fehlern, die in den 1980er und 1990er Jahren begangen wurden, lernen.

Warum schreibe ich das alles? Weil ich damit ein wenig Sensibilität für die bald 50 Jahre Halle und ihre Schönheit schaffen will. Für eine Schönheit, die da ist, aber wiederentdeckt werden will. Eine Schönheit, deren Zutageförderung viel Liebe zum Detail benötigt. In den NN war hierzu dieser Tage zu lesen:

Das Problem der Meistersingerhalle bleibe, so der Nürnberger Hochbauamtsleiter Wolfgang Vinzl, dass sich die Architektur der 60er Jahre nicht mehr vermitteln lasse. Es ist eben 40 Jahre her, dass der Kunstprofessor Franz Winzinger in seinem Bildband über die Meistersingerhalle von der „asketischen Entsagung“ der Form schwärmte. „Das Gefüge dieses Baues wird von einer keuschen Logik beherrscht, deren schöpferischer Ausdruck sich vor allem in dem hellen Klang und der ,heiligen Nüchternheit‘ der reinen Maße offenbart.“ (Quelle)

Hier sehe ich die Gefahr. Ob man überhaupt jedem Architektur vermitteln kann, gerade in Zeiten von Pseudodokumentationen wie „Mieten, kaufen, wohnen“, darf erst einmal hinterfragt werden. Das man die Architektur generell nicht mehr vermitteln kann, halte ich indes für einen naturalistischen Fehlschluss. Das ungleich ältere Opernhaus ist heute architektonisch quasi problemlos vermittelbar. Die Kaiserburg auch. Will und Herr Vinzl etwa sagen, dass man sich heute am zierratarmen Bild der Meistersingerhalle reibt? Dass sie inkompatibel mit unseren derzeitigen ästhetischen Vorstellungen ist? Das wird sich in fünf bis zehn Jahren ändern, in zwanzig Jahren sowieso. Noch hat Beton ein Negativimage – man hat sich sattgesehen. In einigen Jahren, sofern nicht schon jetzt geschehen, haben wir uns an stahlgefassten Glasfassaden sattgesehen. Oder an den an Bullaugen gemahnenden runden Fenstern, mit denen man die oft so gewöhnliche Architektur der 1990er Jahre aufzulockern suchte. Das ist kein Argument gegen die Meistersingerhalle sondern vielmehr ein Argument, den jetzigen Modernisierungsbestrebungen zu trotzen und eine vorsichtige Restaurierung zu wagen, wider jede Effekthascherei.

Es geht hier nicht um ein Erhalten überkommener Einrichtungen. Die abgewetzte und recht unbequeme Bestuhlung in ihrem seltsamen Blau kann man gerne entsorgen. Und ein in die Jahre gekommenes Klo auch mit dem Vorschlaghammer abzubauen und gegen zeitgemäße Sanitäranlagen zu ersetzen, kein Problem. Die in die Jahre gekommene Großküche darf man sicher komplett ersetzen. Und etwas neue Bühnentechnik und eine digitale Tonanlage sind ebenso kein Schaden – geschenkt. Aber ich warne vor einem Rückbau der Wandbilder, der verwucherten Außenanlagen. Den für Konferenzen dringend benötigten Empfangstresen kann man anschaffen – wegschiebbar sollte er aber sein, denn für Konzerte braucht man den nicht. Den Asphalt des Parkplatzes möge man ersetzen, neue Wegplatten vor dem Gebäude sollten aber den alten gleichen. Die Fassade würde ich unbedingt restaurieren und nicht erneuern. Kurz: Es wäre gelungen, wenn man die Sanierung nicht sähe sondern nur fühlte, dass alles wieder gepflegt und in Ordnung wäre. Das hat nichts damit zu tun, dass ich hier um Willen eines „Retrocharmes“ jedes Detail erhalten wollte – aber wer bei zu vielen Details eingreift, wer nur durch Standardware ersetzt anstatt zu erhalten, was ist, raubt der Halle Stück für Stück ihre Identität. Das darf nicht um Willen einer „leichteren Vermittelbarkeit“ – wie auch immer die aussehen soll, geschehen.

Wer jetzt der Halle den 2011er-Stil aufdrücken will, der beraubt zukünftige Generationen um die Möglichkeit der Erfahrung von gelungenem Bauen im jungen Nachkriegsdeutschland. Die Meistersingerhalle kann hiervon noch Zeugnis ablegen – daran sollte man festhalten, jedem Zeitgeist in seiner Schnelllebigkeit trotzend.

Und hier nochmal ein Link zur Nürnberger Zeitung – die Meistersingerhalle gestern und heute im Bild.

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