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Bohlens Cholesterinspiegel

(keine Anzeige)

Wenn ich die Werbeagentur der Fa. Wiesenhof wäre, würde ich mir tunlichst verkneifen, Herrn Bohlen am Grill bei der Zubereitung der „Bruzzzler“-Würstel zu präsentieren, um dann zwei Werbespots später meine Glaubwürdigkeit durch Einlassungen des selben Herrn Bohlen über seinen erhöhten Cholesterinspiegel und den so nötigen becel-Konter über den Jordan wandern zu lassen.

Oder: Grillwurst vs. Margarine. Auch nett

Ach ja: Schon der zweite Bug bei T-Mobil dieses Jahr…

Ist T-Mobil gestern nicht ein bisschen das Netz abgeraucht? Was, bundesweit sogar? Ich hab´s gar nicht gemerkt. Ich habe zwar ein Handy mit D1-Karte – ich hatte aber schon Feierabend als der Bug buggte. Und so blieb ich hiervon verschont und hab´ das nichtmal mitbekommen. Aber das. Am Jaulen der Betroffenen (sodenn sie nicht gerade einen Notruf absetzen mussten – die tun mir wirklich leid), lässt sich dann auch ermessen, wie abhängig wir von den Dingern geworden sind…

(ich empfinde noch nicht mal Häme – solche Fehler passieren einfach. Das mit dem Anfahren des Netzes hätte schneller gehen können)

Zu meinem letzten Post ein Nachtrag: Situation der institutionalisierten Jugendhilfe heute

Nachdem mich einige Leser dieses Blogs in den letzten Tagen persönlich auf das letze Post angesprochen haben und mich mindestens fragten, was mich motiviert, so ein „schweres“ Thema anzufassen, schreibe ich heute ein paar persönliche Worte über die Situation in der institutionalisierten Jugendhilfe wie ich sie im Jahr 2001 und 2002 erlebt habe – vor meinem Studium habe ich mit teils drogenabhängigen, teils straffällig gewordenen jungen Auszubildenden in einer großen süddeutschen Einrichtung gearbeitet – daher rührt auch mein Interesse am Thema.

In diesen beiden Jahren versah ich Dienst in einer Wohngruppe von elf Jugendlichen, die auf dem zweiten Arbeitsmarkt eine Berufsausbildung als KFZ-Mechaniker, Maler, Gärtner, Bäcker und Metallarbeiter ergriffen haben.

Diese Jugendlichen verbrachten einen Gutteil ihres Lebens in Heimen – und von diesem biographischen Umstand waren sie (ganz augenscheinlich) geprägt. Misshandlungen, wie sie im vorangegangenen Post beschrieben sind, habe ich (verursacht durch das pädagogische Personal) nur einmal erlebt – mitunter waren die Jugendlichen aber gegeneinander so aggressiv, dass auch hier das Wort „Misshandlung“ naheliegt.

Aber auch heute ist die Situation dieser „Heimkinder“ eine höchst unerfreuliche – und ich tendiere dazu, zu sagen, dass eine Reform der Heimerziehung nötig ist.

Und mehr noch: Ich bin überzeugt, dass die problematische Arbeitssituation der Erzieher, Sozialpädagogen, Pädagogen und Psychologen sich direkt negativ auf die Heimkinder und Jugendlichen auswirkt. Warum?

  • Personalfluktuation: Der Job im Heim ist psychisch belastend, körperlich hart, gefährlich, schlecht bezahlt und ungesund. Die schlechte Bezahlung ist hinlänglich bekannt – dazu muss ich nichts weiter schreiben. Zwar darf der Satz: „Geld ist kein Motivator“ als richtig anerkannt werden, aber ein geringes Einkommen kann die Situation mit Sicherheit nicht steigern. Betrachtet man zudem, dass gerade diese Jugendlichen auch immer wieder gegen das pädagogische Personal gewalttätig werden, betrachtet man die nicht allein diesen Umständen geschuldete psychische Belastung, so ist es kein Wunder, dass jeder, der nur kann, sich früher oder später einen anderen Job sucht. Das hat zwei Konsequenzen: 1. Nach mehreren Rotationen des Personalkarussells bleiben in den Heimen meist nur die im Gruppendienst, die entweder durch Arbeitsverträge oder Zugehörigkeit zu einer religiösen Gruppierung („Brüderschaften“ o.ä.) gezwungen sind oder die so wenig motiviert, so schlecht, so „geringqualifiziert“ sind, dass sie im Heim arbeiten müssen, sofern sie nicht arbeitslos sein wollen und 2. Diejenigen, die gute Arbeit geleistet haben, gehen. Denn wer macht für das bisschen Geld eine Arbeit, die die oben genannten negativen Konsequenzen nach sich zieht (ich habe in der Zeit, in der ich in der Jugendhilfe gearbeitet habe, nicht erkennen können – selbst mit viel gutem Willen nicht, dass positive Begegnungen und Impulse die Auswirkungen dieser negativ belasteten Arbeitsumgebung auch nur ansatzweise hätten kompensieren können).
  • Was aber passiert, wenn die „Guten“, die motivierten und anspruchsvollen Pädagogen aus den Heimen gehen, wenn sich die Gelegenheit bietet (und wer wollte es ihnen verdenken)? Sie bleiben mit den Unmotivierten allein. Was nichts anderes bedeutet, dass Vertrauensbeziehungen zu den „Guten“ immer wieder abreißen (müssen) und diese Heimkinder also vom „pädagogischen Bodensatz“ bearbeitet werden. Man braucht nicht viel Phantasie, um sich auszumalen, was das für die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen bedeutet. Besonders negativ wirken sich die der Personalfluktuation geschuldeten „Beziehungsabbrüche“ gerade auf diese Klienten aus: Wer seine Heimkarriere unter anderem dem Umstand zu verdanken hat, mit den vielen Beziehungsabbrüchen in seinem Leben nicht zurande gekommen zu sein, der wird psychisch bei weiteren Beziehungsabbrüchen im Heimkontext nicht zwingend gesunden. Heime machen also in einem gewissen Rahmen beziehungsunfähig – mit allen negativen Auswirkungen auf die Soziale Kompetenz. Welchen Platz aber will ein (junger) Mensch in der Gesellschaft einnehmen, der dauerhafte Bindungen kaum oder gar nicht erleben durfte und daher kaum Vertrauen fassen kann?
  • die Personalfluktuation bedeutet einen Weggang der Besten aus dem Heimen. Und damit haben nicht nur die Kinder und Jugendlichen ein Problem sondern auch die Institutionen selbst: Denn es fehlen die Köpfe, die aus dem doing heraus bereit sind, zur Verbesserung beizutragen. Die Organisationen stagnieren in ihrer Entwicklung. wer sind die Leidtragenden?
  • Und damit kommen Heime oft auch nicht mehr dem erzieherischen Auftrag nach, den sie einmal hatten oder zumindest haben sollten.

Ein Beispiel: In die damalige Gruppe kam ein Junge afroamerikanischer Abstammung. Er sprach fließend Englisch und kaum Deutsch. Er war ein wirklich intelligenter Junge, brachte seinen Computer mit, programmierte damit ein bisschen herum, las gerne das Heft „National Geographic“, rauchte nicht und trank keinen Tropfen. Er musste ins Heim – seine Mutter war schwer alkoholabhängig und mit der Erziehung des Pubertierenden (wie mit ihrer ganzen Situation) überfordert. Es dauerte keine wei Monate, da rauchte der Junge Kette und trank regelmäßig. Der Computer war verkauft – um den Erlös kaufte er Wodka. Modellhaftes Lernen funktioniert in der Peergroup reibungslos. Die Peers waren Heimkinder. Dem „pädagogischen Bodensatz“ war das alles wurscht.

Wenn man sich nun klar macht, dass das keine düstere Geschichte aus den 1960er oder 1970er Jahren ist sondern gegenwärtige Realität, wen wundern dann die Horrorgeschichten, die wir dieser Tage der Presse entnehmen. Mehr noch: Wenn die historische Wurzel der Heimerziehung Misshandlung, Unterdrückung und Zwangsarbeit ist, wie gut können Heime dann heute überhaupt sein?

Ich habe selbst erlebt, dass die Situation in Hilfeplangesprächen und QM-Audits geschönt dargestellt wurde, Jugendliche, die befragt wurden, waren vorher genau instruiert, was sie sagen durften und was nicht. So wenig die „Unmotivierten“ mit den Jugendlichen arbeiteten, so große Energie wendeten sie auf, um zu verschleiern, wie schlecht es um die Heime wirklich bestellt ist. Aus dieser Ecke wird keine Besserung zu erwarten sein – darauf zu hoffen, wäre blauäugig.

Missachtung, Misshandlung, Einzelhaft und Zwangsarbeit: Über die Fürsorgeerziehung der 1950er bis 1970er Jahre (und die Kirchen waren ganz vorn mit dabei)

In den letzten Tagen und Wochen stand es wiederholt in den Nürnberger Nachrichten: Misshandlung von Schutzbefohlenen in sog. Fürsorgeheimen waren in den 1950er bis 1970er-Jahren (und aller Wahrscheinlichkeit noch darüber hinaus) nicht nur „bedauerliche Einzelfälle“ – sie traten flächendeckend auf.

Im Zentrum der Kritik steht in Franken das Jugendheim „Stapf“ eine Einrichtung der Nürnberger Caritas. Dort sollen, will man der Zeitung Glauben schenken, über Jahre hinweg Kinder und Jugendliche schwerst misshandelt. Der Sozialpädagoge Franz Ochs, ich habe ihn eigentlich als integren Mann kennengelernt, gibt am 4. April in den NN den Überraschten.

Die Zeitung zitiert ihn in einem Interview wie folgt: „Ich war wirklich überrascht von all dem. Man muss das sehr ernst nehmen, die schlechten Erlebnisse wie die guten, von denen in Leserbriefen in Ihrer Zeitung auch die Rede war. Das alles liegt 50 Jahre zurück und es geht sicher nicht darum, heute Rechenschaft von uns zu verlangen. Dass die Menschen ihre Zeit im Heim ganz unterschiedlich wahrgenommen haben, ist ganz normal.“

Ich will noch nicht einmal behaupten, dass Her Ochs gewusst hat, was sich in der Vergangenheit in seiner Einrichtung abspielte (es fällt mir aber schwer, das zu glauben). Schlimm und bedrückend ist dieses Zitat aber, weil er sofort ins Relativieren kommt und in Anbetracht der Schwere der Vorwürde von der unterschiedlichen Wahrnehmung der ehem. Heimkinder spricht und auch „guten Erlebnissen“. Kann man die Opfer dieses Heimes eigentlich subtiler verhöhnen? – Ja, man kann, denn es geht durchaus um Rechenschaft. Und noch um viel mehr: Um Entschuldigung und um Entschädigung. Und am wichtigsten: Um Rehabilitation der Opfer.

Weiterhin ist in einem NN-Artikel zu lesen: „Erbrochenes sei ihr von einer der betreuenden Nonnen wieder in den Mund gestopft worden, berichtet Petra Stettner (alle Namen geändert), eine 54-jährige Frührentnerin. Während der Jahre, die sie von 1956 bis 1962 in der Leopoldstraße verbracht hat, seien ihre Hände oft zur Strafe auf heiße Ofenplatten gepresst worden.
Sie sei in einem dunklen Keller gesperrt, geschlagen, an den Haaren gerissen und regelmäßig mit eiskaltem Wasser aus dem Duschschlauch ins Gesicht gespritzt worden. Kleinere Kinder seien regelmäßig mit Füßen und Händen in ihren Gitterbettchen festgebunden worden, das habe sie mit eigenen Augen gesehen.

Vergangenen Donnerstag las man in den NN dann die Zuschrift einer Leserin, die in bewundernswerter Weise mutig ihre Erlebnisse schilderte und auch nicht darauf verzichtete, ihren Namen und Wohnort in der Zeitung abdrucken zu lassen – Respekt!

Sie schreibt u.a.: Nicht nur im Kinderheim Stapf wurden kleine Kinder an die Gitter­stäbe des Bettes festgezurrt. Auch im Caritas-Kinderheim, in der Pirckheimer Straße, mussten Kin­der Erbrochenes essen.“, Die Kinder wurden an den Füßen und unter den Schultern mit schma­len Stoffbändern an die Gitterstäbe ihres Bettchens wirklich richtig fest­gezurrt. Nachts schlugen sie mit den Köpfen an die Gitterstäbe, dass man es bis in das obere Stockwerk hören konnte“ und Ich könnte ewig so weiter schrei­ben. Ich sitze hier, und mir kommen die Tränen. Ich war von 1953 bis 1956 im Caritas-Säuglingsheim und anschließend kurze Zeit im Stapf“.

Auch andere Medien gaben und geben Zeugnis von den flächendeckenden Misshandlunge n von Kindern und Jugendliche n, die in Heimen untergebracht waren, so zum Beispiel der Beitrag „Einzelhaft und Zwangsarbeit“ (2005) des WDR oder die Tag 7 – Reportage „Ich bin ein Heimkind“ (2006) ebenfalls WDR. Aber damit nicht genug – schon in den 1970er Jahren machte Ulrike Meinhof mit dem Drehbuch zum Fernsehspiel „Bambule“ (erschienen im Berliner Wagenbach-Verlag, mehrere Auflagen, die letzte mir bekannte Anfang dieses Jahrzehnts)* auf die gravierenden Misstände in deutschen Fürsorgeheimen aufmerksam. Es kann also niemand – wirklich niemand, auch nicht Herr Ochs behaupten, von nichts gewusst zu haben.

Nicht nur die katholische Kirche hat in diesem Kontext zu Hauf schwere Schuld auf sich geladen, auch die Evangelische Kirche war nicht besser (wie hier ausführlich dokumentiert, Bildnachweis). Eine weitere gute und weniger gefärbte Dokumentation findet sich auch auf den HEIMseiten.

Man kann argumentieren, dass die Zeiten damals andere waren, Gewalt in der Erziehung einen anderen Stellenwert hatte und größere Akzeptanz erfuhr. Aber wer will so argumentieren? Besonders Christen steht das nicht an! Es ist keine Entschuldigung für exzessive Misshandlungen. Und: Nicht nur das Verhalten von Erziehern, Diakonen und Nonnen ist verachtungswürdig, auch ist der Umgang der Kirchen mit diesem Thema zutiefst beschämend.

Ich frage mich: Was hindert die Kirchen daran, diesen institutionalisierten Missbrauch zuzugeben, sich bei den Opfern umfassend und persönlich zu entschuldigen und sie auch angemessen für das Erlitene zu entschädigen?

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* Auszüge und Kommentar auch auf den Webseiten von Hypies.com hier

Warum das mit der Netzzensur nicht klappen wird…

Das Thema Internetzensur, wie es von Frau von der Leyen angestoßen wurde („von der Leyen“ – für mich klingt das nicht nur phonetisch nach „Laie“) ist in aller Munde. Und unter Umständen nicht nur schädlich sondern auch nutzlos. Schau´ das Video:

Im Zuge dessen sei noch auf die private Liste der Zensurprovider hingewiesen. Wer sich die Tage einen neuen Provider sucht ein Internet kauft, kann das ja mal im Auge behalten…

Wer die Bösen sind, die freiwilligerweise zensieren wollen, weiß auch Netzpolitik.

Und: Udo Vetter vom law blog hat ein kleines Video online, dass die ganze Absurdität des Versuchs der Zensur auf technischem Wege offeriert – in unter dreißig Sekunden.

Naidoo: Du bist Schlager!

Olé olé.!! Ich habe es schon immer gewusst!! Bei KDG gibt es einen Schlagersender: Gute Laune TV. Und da läuft zur Minute: Söhne Mannheims mit „Und wenn ein Lied…“ in der Sendung „Schlager mit Herz“.

Kiffer Xaver Naidoo, es ist amtlich: Du bist Deutscher Schlager!

Tessa Kober: Toter Winkel

Ostern heißt Freizeit und Freizeit heißt Hörbuchzeit. Gestern auf dem Plattenteller im DVD-Player: Tessa Korbers erster Nürnberg-Krimi mit dem Titel „Toter Winkel“.

Jeanette Dürer, die gutaussehende Kriminalkommissarin hadert. Mit dem Schicksal, denn noch immer hat sie nicht den Mann fürs Leben gefunden. Sie muss einen seltsamen Mord – oder war es Selbstmord – im Nürnberger Frankenstadion bearbeiten und sich dabei gegen ihre ignoranten Kollegen im Kommissariat durchsetzen. Und manchmal zweifelt sie an ihrem Verstand (und läuft dann in voller Deckung mit gezogener Dienstwaffe durch ihre Küche um im Nachgang den halben Hausstand wegzuwerfen).

Es bleibt nicht bei eine m Mord. Scheinbar will jemand die gesamte Führungsrige der Nürnberger und Fürther Freimaurer ausrotten. Nur scheinbar? Das stellt sich spätestens beim Nürnberger Friedensmahl heraus.

Für ein Technisat-Hörbuch ist diese Krimi exzellent gelesen (wenn man großzügig davon absieht, dass es der Sprecherin, Karen Schulz-Vobach, äußerst schwerfällt, den fränkischen Dialekt halbwegs authentisch wiederzugeben. Eine unbedingte Empfehlung für alle Nürnberg-Fans. Eine unbedingte Empfehlung für alle Krimifans. Für alle Nürnberg-Krimi-Fans ein Muss.

Tessa Korber: Toter Winkel. ca. 6 Stunden. TechniSat Hörbuch 2006, 9,80 Euro.

Kaffee.

Kaffee. Ich liebe Kaffee. Und weil es nicht schlecht ist, auch etwas über das Getränk zu wissen, das man sich tagtäglich im Büro tassenweise einbaut, empfehle ich diesen Podcast. Sehr aufschlussreich. Und ich kann das Aroma förmlich riechen (obwohl ich gerade O-Saft trinke).

Wohnungsmarkt regulieren. Jetzt.

Heute beim Osterspaziergang ist mir – schlagartig – klar geworden: 1. Der Wohnungsmarkt muss reguliert werden, und zwar sofort. und 2.: Es muss ein Provisionsverbot für Mieter geben.

Ich erkläre mal den zweiten Punkt zuerst – das ist einfacher: Es sollte ein Gesetz erlassen werden, dass es bei hoher Strafe untersagt, das Mieter an einen Makler Provision zahlen. Grundsätzlich und ohne Ausnahme. Diese Provisionsgedönz ist ein Überbleibsel aus frühkapitalistischer Zeit, dass dringend weg muss. Wenn ein Vermieter nicht in der Lage ist, seine Wohnung auf dem Markt angemessen unterzubringen, so muss er in die Zahlungspflicht genommen werden, wenn er sich hierfür Hilfe holt. Schließlich will er dafür auch Mieteinnahmen erzielen. Das ist sein unternehmerisches Risiko. Es muss verboten werden, dieses auf die Mieter – die Kunden – abzuwälzen.

Zu ersterem: In der Äußeren Bayreuther Straße finden sich so etwa auf Höhe der Nummer 140 hässliche 60er-ahre-Plattenbauten. Einer dieser Wohnblöcke steht sogar leer. Es ist vielleicht nicht die schlechteste Gegend – allerdings muss gesagt sein, dass man nicht weit laufen muss, um besser zu wohnen. Nun findet sich dort ein Schaukasten – und mit Erschrecken musste ich feststellen, dass dort ein Exposé zu finden ist, bei dem eine unter 80m² im Plattenbau befindliche Dreiraumwohnung 780 EUR monatliche Warmmiete kosten soll. Es muss verboten werden solche meines Erachtens sittenwiedrigen Preise verlangen zu dürfen (zum Vergleich: eine zwanzig Quadratmeter größere, voll sanierte Altbauwohnung in Johannis ist für weniger zu haben!). Hier muss vom Gesetzgeber eingeschritten werden – und zwar sofort. Wenn es dabei schlecht wirtschaftende Miethaie Immobilienunternehmen zerlegt, muss man dankbar sein. Ein Vorschlag könnte sein: Eine Wohnung darf nicht mehr als 20 % über dem Satz kosten, den die Argen für ein entsprechendes Objekt bezahlen würden. Mieten bezahlbar, Mieter zufrieden, Miethaie vom Markt gespült – alles ok.

Und das könnte auch das folgende Problem lösen.

1 89 90 91 92 93 110