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Test: Blaupunkt IR+ 11. Solides Internetradio mit DAB+-Empfang

Im heutigen Test habe ich das Internet- und Digitalradio Blaupunkt IR+ 11, dass in mehrerlei Hinsicht ein besonderes Gerät ist. Mein Fazit stelle ich vorn an: Ich bin nicht nur sehr zufrieden mit dem Radio –  sondern begeistert. Warum das IR+ 11 ein ganz besonderes Radio ist, schreibe ich im Folgenden.

Wer sich heute ein Internetradio kauft, tut gut daran, eines zu wählen, das neben der eigentlichen IP-Funktionalität auch einen konventionellen Tuner mitbringt. Gerade die regionalen Sender bieten nicht immer einen Stream an, wenn doch, dann nicht selten nur mit wenigen Slots und oft auch nicht in der gewünschten Qualität. So ist ein UKW-Tuner selbst bei einem Internetradio schon fast Pflicht. Wenn man auf einen UKW-Tuner Wert legt, sollte man aber auch darauf achten, dass das Gerät einen DAB+-Tuner mitbringt und somit in der Lage ist, das neue terrestrische Digitalradio zu empfangen; UKW ist auf mittlere Sicht ein Auslaufmodell und DAB+ bringt schon heute eine wesentlich reichhaltigere Senderauswahl (und in der Regel auch besseren Empfang).

Idealerweise hat ein zukunftstaugliches Radio also neben IP-basiertem Empfang auch einen Kombituner für UKW und DAB+. Diese Kriterien erfüllt das Blaupunktradio (Bedienungsanleitung hier) schon mal, bietet aber auf der Netzwerkseite einige zusätzliche Features. So lassen sich neben den Webradiostationen auch Podcasts abrufen und das Gerät fungiert weiterhin als Netzwerk-Audioplayer. So ist es auch möglich, lokal auf dem Rechner gespeicherte Audiodateien über das Radio wiederzugeben.

Unverständlich auch, warum immer noch sehr viele Geräte dieser Gattung mit nur einem Lautsprecher ausgestattet sind – werden sowohl bei den Streams als auch über DAB+ die Sendungen mehrheitlich in Stereo ausgestrahlt. Nicht nur der Stereoempfang sondern auch die Stereowiedergabe sind daher eher Pflicht als Kür – das Blaupunktradio hat zwei Lautsprecher, gut so (obschon es überrascht, dass man das heute überhaupt noch erwähnen muss).

Unboxing und Erstinstallation

Das Radio wird in einem Pappkarton geliefert, der neben dem Gerät selbst noch das Steckernetzteil und eine Bedienungsanleitung enthält. Mehr gibt es nicht und mehr braucht man auch nicht

Beim ersten Anschließen des Radios fällt der überraschend kurze Bootvorgang auf – schnell wird man aufgefordert, unter den gefundenen WLANS das passende/eigene zu wählen und den Schlüssel einzugeben (was sich durch hin-und hernavigieren der im Display vorgeblendeten Zeichen bewerkstelligen lässt, zwar etwas dauert, insgesamt aber dennoch flüssig von der Hand geht). Damit ist das Radio für die nächsten Installationsschritte eingerichtet, man kann nun sowohl für UKW wie auch DAB+ den Sendersuchlauf durchführen. Weiterhin lassen sich nun die Menüsprache wählen, die Displayhelligkeit und andere Parameter einstellen.

Konnektivität und Empfang

Das mit dem WLAN verdient eine intensivere Betrachtung: Auf der Konnektivitätsseite ist man beim Blaupunkt IR+ 11 nämlich zwingend auf WLAN angewiesen, eine Ethernetbuchse gibt es nicht. Das Verbinden mit WPA2-gesicherten WLANS ist ebenso problemlos möglich wie auch das Einbinden verborgener WLANS. Der WLAN-Empfang schwächerer Netze ist problemlos und überraschend stabil – hier kann das IR+ 11 voll punkten.

Auch der DAB+-Tuner weist einen guten Empfang auf – selbst mit eingezogener Teleskopstabantenne (die nicht abnehmbar ist), lassen sich im Nürnberger Norden alle verfügbaren DAB- sowie DAB+-Programme empfangen. Selbst in kritischen Empfangssituationen macht der Digitaltuner eine gute Figur, genügend „Antennenreserve“ ist ja vorhanden. Der UKW-Empfang geht in Ordnung, ist aber nicht überragend und bleibt auf dem Empfangsniveau eines Einfachsupers. Stereosendungen von schwächeren regionalen Stationen können da schon mit einem deutlichen Rauschen unterzogen sein. Dennoch ist der Empfang stabil und die Sender ohne Anstrengung hörbar. Eine manuelle Umstellung in den Mono-Modus ist möglich, RDS wird empfangen und korrekt angezeigt.

Empfang von Webradiostationen

Der Empfang von Webradiostationen ist die Kerndisziplin eines Internetradios, das Blaupunktradio kann hier eine Menge. Vorweg muss ich sagen, dass das Management der Onlineradiostationen und Podcast über das Portal von Frontier Silicon organisiert wird, bei dem man sich selbst und auch die ID des Radios anmelden muss. Aber selbst wenn man das nicht will und nicht tut, kommt man mit dem Radio recht weit: Die Sender wie auch die Podcasts sind entweder nach Genre oder nach Ursprungsland in alphabetischer Reihenfolge organisiert und per default sind auch alle im Portal verzeichneten Stationen empfangbar. Unter diesen lassen sich dann zehn Sender fix speichern, freilich geht da auch mehr, in den Favoriten kann man ungleich mehr ablegen, auch in eigenen Unterordnern, das geht allerdings nur über das Portal. Auch eigene oder neue Streams lassen sich dem IP+ 11 nur über das Portal hinzufügen.

Wer aus gundsätzlichen Erwägungen die Anmeldung an einem Portal ablehnt, kommt mit dem Radio sehr weit, und das ist bemerkenswert. Den vollen Komfort und insbesondere die sinnvolle Organisation vieler Sender und Podcasts erhält man aber nur mit der Portalunterstützung.

In der Praxis ist der Empfang von Streams und Podcasts einwandfrei, der Buffer ist groß genug, dass Unterbrechungen und Puffervorgänge die absolute Ausnahme bleiben, in einzelnen Podcast-Episoden lässt sich hin- und herspulen und die Wiedergabe kann pausiert werden. Die Navigation zwischen einzelnen Streams, Podcasts und Titeln verläuft flüssig und das erste Laden geht angenehm flott. Der „Empfang“ von Audiodaten aus dem Netz(werk) klappt prima und wird selbst anspruchsvolle Anwender mindestens zufriedenstellen.

Empfang von UKW und DAB(+)

Eigentlich ist das oben schon abgehandelt, gesagt sein soll aber noch, dass das Radio im Bereich des Digitaltuners bei der Empfindlichkeit und Schnelligkeit voll punkten kann. Auch in fensterlosen Räumen ist der Empfang noch hervorragend. Eine externe Antenne ist leider nicht anschließbar. Da zum jetzigen Zeitpunkt (April 2012) die volle Sendernetzausbaustufe für DAB+ noch nicht erreicht ist, ist dies ein temporäres Manko. Wer sich allerdings in einem normal versorgten Gebiet befindet (ein Check auf digitalradio.de ist immer empfehlenswert), dem dürften keine Empfangsprobleme ins Haus stehen. Im Display werden die üblichen Begleitinformationen in Textform angezeigt, trotz der Tatsache, dass das Display bedingt in der Lage ist, monochrome Grafiken darzustellen (aber keine Graustufen), werden die mitübertragenen Logos und Slides nicht angezeigt und auch Journaline ist nicht unterstützt. Ersteres wird sich nicht sinnvoll auf die Hardware adaptieren lassen, letztes ist nicht implementiert.

Ein genauer Blick auf das Innere

Der Tuner ist per se gut und auch die Integration ins Gerät ist gelungen und versatzfrei, das übrigens, weil der Internetradioempfänger und der Tuner für UKW und DAB(+) ein Modul ist – es handelt sich um den Frontier Silicon Venice 6.2 FS-2026-2 in der Ausführung WB (was bedeutet, dass ein L-Band-Empfang nicht möglich ist, was aber erst mal nichts tut, denn dem L-Band kommt in Deutschland keine Bedeutung mehr zu),  der die vorgenannten Funktionen ermöglicht (hier gibt es ein Datenblatt). Einige der Modulfunktionen sind nicht ausgeführt – es gibt kein iPod-Dock, kein Ethernet und keine USB-Schnittstelle zum lokalen Mounten von Sticks o.ä., auch der mögliche analoge AUX-In wurde nicht umgesetzt. Prinzipiell wäre eine DMB-Unterstützung möglich, die ist aber nicht umgesetzt – wofür auch. Ein interessantes Randdetail soll auch nicht unerwähnt bleinen: Venice ist prinzipiell in der Lage mit last.fm, Pandorra, Rhapsody und SiriusMX zu handeln, diese Funktion ist nicht integriert und auch länderspezifisch deaktiviert. Ich fordere eine derartige Umsetzung auch nicht, denn z.B. last.fm ist auf stand-alone-Devices kostenpflichtig, damit ist dieser Dienst inzwischen nur noh für wenige zahlende Nutzer interessant. Ich erwähne das nur der Vollständigkeit halber, denn das Venice-Modul ist per se schon mal eine eierlegende Wollmilchsau. Der Audiochip ist der CHORUS 2 FS1020. Mit dieser Kombi sind die Formate mp3, AAC+, Real, WMA und FLAC unterstützt – ogg natürlich mal wieder nicht. Auch die Displaysteuerung übernimmt das Modul und so ist das Erscheinungsbild dem aller derartig konfigurierter Empfänger ähnlich.

So ist auch das Display „typisch“ – weiße Schrift auf  dunkelblauem Grund, ein Punktmatrixdisplay, hinterleuchtet und bedingt „grafikfähig“. Der Betrachtungswinkel von beiden Seiten ist gut, von unten in Ordnung, nur von oben guckt es sich nicht so toll auf das Display, was sich aber verschmerzen lässt.

Zwei Details seien noch erwähnt: Bei den Lautsprechern handelt es sich um quasiovale Typen, wie sie früher in Fernsehgeräten gerne verwendet wurden. Sie sind schmal, hochkant eingepasst und bringen jeweils ein Watt Leistung mit (und einen richtig dicken Magneten). Zum Klang komme ich später noch.

Die Stabantenne ist mit einem Kabel am Tuner verbunden, hier minimiert ein für die Gerätegröße recht ordentlich dimensionierter Klappferrit die Störeinstrahlung, was Wirkung zeigt, der Ton – auch über Kopfhörer – ist nahezu störungsfrei, was Prozessoren-HF-Einstrahlung, Display-HF-Störungen und ähnliches betrifft, obwohl die gedrungene Bauweises des Radios solche Einstrahlungen vermuten lassen würde, wurde das recht elegant und zweckmäßig gelöst.

Die Bedienung

Interessant ist das Bedienkonzept des Blaupunkt IR+ 11: Das Menü gliedert sich straff in Hierarchien. So etwas in Worten zu beschreiben ist nicht ganz trivial – ich versuche es einmal so: Wer mit der Ordnerstruktur am PC klarkommt, der wird mit der Menüführung des IR+ 11 keine Schwierigkeiten haben. Auch Besitzer älterer Nokia-Telefone kennen das Prinzip des geschachtelten Menüs – es ist durchgängig und erlaubt immer einen Backstep, man klickt aber auch recht viel, wenn man sich in den tiefen Strukturen bewegt. Die Bedienung gehorcht einer stringenten Logik, das ist sehr angenehm und der Griff zur übrigens gut gemachten und ausführlichen Bedienungsanleitung erübrigt sich in der Regel. Weiterhin bemerkenswert: Es gibt ausschließlich Tipptasten, keine Schalter, Drehregler, Fader oder ähnliches. Und diese Tasten befinden sich alle auf der Oberseite des Radios, was verhindert, dass das Radio bei der Bedienung verrutscht. Die Taster sind alle ähnlich groß, mal rund, mal quadratisch, nur die Eingabe/Snooze-Taste ist größer als der Rest. Dieses Bedienkonzept hat seinen Charme, es ist präzise und robust und an so einem Gerät sind wenige bewegliche Teile ein echtes Feature.

Klang: Klassenprimus bis 130,- Euro

Ich habe mir etliche Geräte dieser Art angehört und kann dem Blaupunkt IR+ 11 im Vergleich zu diesen einen guten Klang attestieren – besonders gemessen am Preis. Ich gehe noch mal auf das ein, was ich oben geschrieben habe: Viele dieser Internet/DAB+ – Hybridtuner müssen mit einem Lautsprecher auskommen, der dann in der Regel etwas größer ausgeführt ist. Bei diesen Konzeptzen ist die Mono-Tonwiedergabe auf Breitbandigkeit angelegt. Ein ähnliches Konzept scheinen die Macher des IR+ 11 verfolgt zu haben, mit dem feinen Unterschied, dass ich hier zwei Lautsprecher habe. Diese Lautsprecher sind nicht rund sondern lang gezogen und erinnern mich stark an die Art Lautsprecher, die man in den 1990er gerne in den Stereoröhrenfernsehern verwendet hat – sie sind von der Bauform schmal und tief, lassen sich in den Formfaktor des Internetradios also bestens integrieren.

Klang zu beschreiben ist immer so eine Sache und recht subjektiv, ich versuche es unter diesen Bedingen aber einmal so: Die Bandbreite der Lautsprecher ist für die Größe sehr ordentlich. Im Mitteltonbereich sind sie absolut stark, Sprache wird deutlich, klar und natürlich wiedergegeben und das Spektrum reicht auch im Hochtonbereich überraschend gut hin. Zischende, schneidende Höhen darf man nun nicht erwarten, aber ein Jazzbesen bildet trotzdem noch ordentlich ab. Lediglich der Bass ist ein wenig dünn, überraschend aber, dass er dennoch vorhanden ist. Damit ergibt sich für die Größe (und den Preis) des Radios ein überrasched rundes und volles Klangbild, es könnte transparenter sein, vermag aber zu gefallen. Hier geht es auch nicht um High-End sondern um einen anständigen Klang bei einem günstigen und kleinen Radio – den hat das Gerät und das klappt. Dass Stereolautsprecher vorhanden sind, bringt die Sache weiter nach vorn. In Relation zu vielen DAB-Radios und in Relation zu allen Internetradios in der Klasse bis 13o,- Euro ist das IR+ 11 wirklich Spitzenreiter. Das wird noch durch die gute Verarbeitung unterstrichen: Das stabile Gehäuse resoniert selbst bei hoher Lautstärke kaum mit.

Für wen ist das das geeignete Gerät?

Um Missverständnissen vorzubeugen: Wer vom Radio voll profitieren möchte, der braucht ein WLAN – vorzugsweise hint einer DSL-Flatrate. Der Formfaktor bringt weitere Einsatzgebiete mit sich – so ist das IR+ 11 ein gutes Radio für Küche, Bad und Arbeitszimmer. Auch ein Einsatz als Radiowecker ist prinzipiell denkbar (zwei Weckzeiten), aber nicht ganz optimal. Das Display lässt sich zwar dimmen, nicht aber komplett dunkel schalten und selbst auf niedriger Stufe ist es sehr leuchtstark. Räume mit einer Größe bis 20 m² lassen sich mit dem Gerät problemlos beschallen.

Interessant ist das Radio auch für all jene, die sich nicht an Portalen anmelden möchten. Eine Anmeldung am Frontier Silicon Radioportal erhöht den Komfort erheblich, rein prinzipiell ist sie aber nicht notwendig. Interessante und nerdige Podcasts werden vom IR+ 11 zu Hauf empfangen. Per default hört man /dev/radio, Alternativlos oder das Chaosradio. DRadios Computer und Kommunikation sind ebenso verfügbar wie die Sendungen der beiden Wolfgangs (vulgo Computerclub Zwei). Auch die öffentlich-rechtlichen Stationen sind alle da – im Stream und freilich auch deren Podcasts. Das Dinmg macht hier richtig Spaß.

Fazit: Ein schönes Internetradio mit DAB+- und UKW-Tuner, mit dem sich auch komfortabel Podcasts hören lassen. Via UPnP ist das IR+ 11 auch gut im Netzwerk zur Wiedergabe von Audiodateien nutzbar. Der Empfang ist gut, die Bedienung logisch, der Klang in der Preisklasse sehr gut und auch die Verarbeitung lässt keine Wünsche offen. Weiterhin ist das Radio mit einer Leistungsaufnahme von unter einem Watt im Standby auch unter Umweltaspekten ok. Wer Wert auf einen Aux-In legt, gerne iPhone oder iPod andocken möchte, USB-Medien mounten will oder Ethernet braucht, wer eine Fernbedienung möchte, der braucht ein andere Gerät. Für alle anderen gilt ein klares Go! Gutes Teil.

Und der Preis?

Ich betrachte das Radio natürlich in Abhängigkeit seines Preises und der Test korrespondiert freilich damit. Die billigsten reinen Internetradioempfänger sind ab etwa 65,- zu haben, man kann auch 400,- für so etwas ausgeben. Beim Blaupunkt IR+ 11 sind die Preise – und das macht die Betrachtung nicht ganz einfach – recht volatil. Eine Zeitlang wurde das Gerät für 99,- Euro bei der Supermarktkette Real angeboten, vor zwei Wochen sah ich das Radio in einem Nürnberger Media Markt für 118,- Euro – das ist ein sehr akzeptabler Preis gemessen an Featurereichtum,. Verarbeitung und Klang. Im Netz schwanken die Preise zwischen 120,- und 150,- Euro. Also: Ich halte derzeit (Stand April 2012) das Radio für etwa 100,- für ein Schnäppchen, 130,- scheint derzeit der normale Preis zu sein.

Derzeit wird von Real wieder ein Blaupunkt-Internetradio angeboten, zum Preis von 99,- Euro. Hierbei handelt es sich aber leider nicht um das IR+ 11 sondern um das IR 10, das keinen FM/DAB-Tuner hat. Es sieht sehr ähnlich aus – ist aber eben nicht das Gleiche (mehr Infos hier).

Hintergrund: ARD-HDTV-Ruckler via Sat

Vor zwei Wochen hatte ich hier ja schon einmal das Problem mit den Rucklern insbesondere bei den neuen ARD-HDTV-Sendern über Satellit berichtet. Über die Hintergründe konnte zu dieser Zeit nur spekuliert werden, doch für mich hat sich nach einem Telefonat letzte Woche einiges an Klarheit ergeben.

Ich will meine „Quelle“ nicht verraten, kann aber soviel sagen: Ich hatte am Donnerstag ein interessantes Telefonat mit einem Entwickler eines kleinen und feinen deutschen Satreceiverherstellers. Ihn zu erreichen war nicht ganz einfach, denn gerade bei den kleinen Herstellern brennt wegen der Umstellung derzeit immer noch die Hütte und gerade ältere Menschen haben mit dem Einspielen von Softwarefixes so ihre Probleme. Hier muss dann mal eine kleine Firma mit Mann und Maus Support leisten – eine echte Herausforderung.

Im Zuge der Analogabschaltung über Satellit hat die ARD zum 2. Mai viele ihrer Programme, darunter auch etliche 3. Programme, auf HD umgestellt. Möglich wurde das, weil durch das abschalten der Analogübertragung entsprechend Bandbreite auf den Transpondern frei wurde. Nichts desto trotz: Viele HD-Sender (darunter auch z.B. die Regionalstudios des WDR) schlucken freilich viel Bandbreite und so liegt die Umsetzung meines Wissens in einem Kompromiss: Die immer mit fixer Datenrate übertragenen Sende wechselten zu einer Übertragung mit variabler Datenrate. Das ist zu DVB-S2 auch standardkonform – aber eben auch ungewöhnlich.

Nun werden in Satellitenreceivern unterschiedliche Chipsätze verwendet. Recht gebräuchlich sind die der Firma NEC und die der Firma ALi. Und gerade mit den ALis gibt es hin und wieder Probleme. Diese Chips gelten gemeinhin als billig und robust. Allerdings bedarf es bei einem guten Teil der Geräte eine Abstimmung der Software – genaueres wurde mir allerdings nicht mitgeteilt, die im Zusammenspiel bewirkt, dass sowohl HD-Sender mit fixer wie auch variabler Bitrate einwandfrei dargestellt werden können.

Die Problemlösung liegt einzig in einem Software-Update und damit tun sich selbst einen knappen Monat nach der Umstellung noch etliche Hersteller recht hart: Für einige Receiver gibt es noch gar keine Updates, für andere wiederum sind in kürzester Zeit mehrere Softwareversionen herausgekommen, weil man für ein anständiges Testing wohl keine Zeit hatte. Hin und wieder sind auch die Geräte wegen unzureichender Updates eingefroren und lassen sich nicht mehr softresetten. Wer es abwarten kann, der sollte noch ein wenig auf ein finales und problemlösendes Release warten.

Interessant sind auch die Wege, wie ein Software-Update vonstatten geht. Gängig ist, dass man sich online das Update besorgt und das via USB-Stick auf den Receiver einspielt. Hier muss die Formatierung des Sticks und gerne auch mal eine vorhandene Ordnerstruktur berücksichtigt werden. Das ist nicht jedermanns Sache. Weiterhin gibt es dann noch die OTA-Update-Lösung. OTA heißt nichts anderes als „over the air“ und  die Software wird in diesem Modus via Satellit übertragen. Das ist einfach und chic, wenn es denn funktioniert. Betrachtet man die Vielzahl der Receivermodelle, die jeweils einzelne Hersteller im Portfolio habewn, bekommt man eine Idee, woher das Problem rührt: Ein schmalbandiger Transponder kostet eine Jahresmiete von 60.000,- Euro, sinnvoll abbildbar ist darüber eine Update für etwa 8 Modelle, denn sonst wäre die Wartezeit auf ein Update nicht zumutbar. Und man kann OTA die Updates auch nicht beliebig rollieren, weil man ja nicht weiß, wann wer mit welchem Modell den Receiver einschaltet. Manche Modelle holen sich das Update silent beim Start, bei anderen muss das OTA-Update manuell angestoßen werden. Solche Probleme haben Besitzer von HBBTV-Receivern, die mit dem Internet verbunden sind, prinzipbedint nicht – aber auch hier gibt es längst nicht für alle Modelle ein passendes Update.

Die Devise lautet: Abwarten und SD gucken. Und wenn man feststellt, das dem Updates nach einer gewissen Zeit keine Revisionen mehr folgen, kann man das ja einspielen und dann sollte es gehen. Wer dann aber immer noch Probleme hat, möge auch mal seine HDMI-Einstellungen versuchen und je nach Gerät mal zwischen 780p und 1080i umschalten. Denn manche Fernseher haben mit der Interpolierung der Auflösung bei schnellen Bildwechseln auch ihre Probleme.

MK802: Mit 60 Euro zum SMART TV

Was gerade via engadget über twitter reinkommt, übt gerade eine tierische Faszination auf mich aus: Nur rund 60,- Euro kostet ein Android 4.0 – Stickrechner, der neben integriertem WLAN auch noch einen HDMI-Ausgang bietet.

Das Ding kann man in Deutschland sogar kaufen – über den Shop AliExpress – allerdings ist der Minicomputer gerade out of stock – nächsten Monat allerdings soll eine Nachlieferung kommen.

Aber: Was ist das überhaupt?

Im wesentlichen handelt es sich bei dem Stick, den ihr oben seht, um einen Mini-Computer mit einer ARM-CPU, einer Allwinner A10, von der ich bislang noch nichts gehört habe. Dieser Einfachst-ARM ist mit guten 1GHz getaktet und kann bis zu 1GB Hauptspeicher managen, der MK802 hat einen eingebauten Hauptspeicher von 512 MB – das ist zwar nicht prall, langt aber für das 4er Android und Streaming-Media-Anwendungen hin. Weiterhin bietet der Stick integriertes WLAN und angeblich sogar einen 3D-Grafikprozessor. Der interne Speicher lässt sich mit einer Micro-SD-Karte bis 32GB erweitern und neben einem Mini-USB-Port steht auch ein normaler USB-Host zur Verfügung.

Die wiedergebbaren Audio- und Videoformate lesen sich ebenso spannend: WMV, ASF, MP4, 3GP, MJPEG, RV10, DivX, VC-1, MPEG-2, MPEG-4/H.263/H.264/1280*720P HD 30 fps, 1080P/720*480 D1 30fps und einige mehr sowie auf der Audioseite AAC, AAC+, eAAC+, AMR-NB, AMR-WB, QCP, MP3, WMA, WAV, MIDI, M4A werden nativ unterstützt – das lässt quasi keine Wünsche offen.

Um das Ding in Gang zu kriegen fehlt nur eine Maus und Tastatur – hier sollte man wohl zu teurem WLAN-Equipment greifen, ob sich ein Bluetooth-Dongle am Host problemlos integrieren lässt, ist unbekannt.

Warum sollte man sowas wollen? Im Prinzip gibt es drei Anwendungsszenarien:

1. Wenn es sich auch um einen schmalbrüstigen Rechner handelt, so ist es doch immerhin ein Rechner. Vielleicht findet sich als Surfstation ein geeigneter Einsatz an einem entsprechenden Bildschirm – es kommt hier halt drauf an, was man noch so an Hardware übrig hat.

2. Ältere TV-Geräte mit HDMI lassen sich im Handumdrehen in einen SMART TV umwandeln – und das für wenig Geld. So kommen auch ältere Plasma-Fernseher zu neuen Ehren.

3. Selbst wer einen SMART TV hat, könnte sich für den Minirechner interessieren: Wer gerne die Streaming-Dienste der .to-Anbieter nutzt, hat mit der out-of-the-box-Konfiguration der Hersteller in der Regel wenig Chancen. Das gilt auch für die in der Regel auf diesen Geräten zur Verfügung stehenden rottigen Browser. Der MK802 ist hier eine interessante Ergänzug für alle, die gerne Streaminginhalte von Webseiten ansehen möchten, für die der bereits vorhandene SMART TV keine App bereithält.

Rund 60,- Euro sind also für den Stickrechner aufgerufen, ein fairer Preis auch dann, wenn man sich die Limitationen des Geräts ansieht: Ohne großes Gepfriemel wird man dem kleinen Ding keinen Tuner anflanschen können, einen Videoeingang gibt es ebensowenig und für Recordinganwendungen scheidet das Ding per se schon mal aus. Auch der 1GHz-Takt ist eine Limitation – so flott ist das unter Android 4.0 nicht. Weiterhin steht zu befürchten, dass sich am Host nur recht wenig Hardware betreiben lässt. Für Keyboard und Maus sollte es allerdings schon reichen.

Bildquelle: AliExpress

ARD HD ruckelt.

Nun wurde also das analoge Satellitenfernsehen abgeschaltet. Wer noch ein altes Gerät hatte, ist nun seit Montag gezwungen, sich einen neuen Receiver zu kaufen. Das ist mithin nicht das Problem, bringt doch die digitale Sat-Direktempfang mehr Programme und ein deutlich besseres Bild. Als kleines „Zuckerl“ sollte dem Zuschauer auch gleich ein ganzer Strauß neuer öffentlich-rechtlicher HD-Digitalprogramme zur Vefügung gestellt werden, darunter der neue ARD-HD-Kanal, BR HD, WDR HD und auch Phoenix HD. Doch das Ei, das die öffemntlich-rechtlichen Anstalten da gelegt haben, entpuppte sich als Kuckuksei.

Warum?

Heute habe ich mir mal die Mühe gemacht, die neuen ÖRR-HD-Sender auf unseren Receivern zu suchen und richtig zuzuordnen. Der DIGITALBOX Impertial HD2 plus hat es  – um es vorwegzunehmen – nicht überlebt, der Kathrein UFS 903 hatte keinen Stress damit und mit dem Samsung bin ich noch nicht durch.

Während ZDF HD und auch arte HD in der Vergangenheit keine Probleme auf den unterschiedlichsten Receivern machten, können nun einige Modelle die neuen HD-Angebote der ARD-Anstalten nicht mehr fehlerfrei auf den Bildschirm bringen. Typische Zeichen hierfür sind ruckelnde Bilder und Freezes. Warum das so ist, weiß derzeit noch keiner. Wenn man die derzeitige Berichterstattung verfolgt, so mag man das Gefühl haben, die ÖRR-Anstalten und die Receiverhersteller schieben den schwarzen Peter hin und her. Ober der „Fehler“ nun eindeutig im Ausstrahlverfahren der neuen HD-Sender liegt oder einfach in einer unsauberen Implementierung der Chipsätze der Empfänger, oder hier bei unterschiedlichen Empfängern sogar in beidem, ist unbekannt. Ich will hier also niemandem die Schuld zuweisen – nur feststellen, dass es sich bei den Empfangsproblemen nicht um Einzelfälle handelt – vielmehr um gut dokumentierte Sonderfälle.

Ich hatte heute mit meinem Digitalbox-Receiver genau dieses Problem. Der Hersteller hat hier sehr schnell gearbeitet und ein Software-Update angeboten, dass das Problem kurzfristig löste, beim Rückspielen der Senderliste plättete aber der Radio-Modus den Receiver derartig, dass selbst ein Hard-Reset das Gerät nicht mehr betriebstüchtig machte – sehr ärgerlich!

Interessant ist auch, dass manche Geräte z.B. von Kathrein mit dem Problem zu kämpfen haben, mein UFS 903, gekauft 2010, funktioniert auch mit den neuen HD-Sendern auf Anhieb – ohne jedes Update.

Lernen lässt sich aus der Sache zweierlei: Zum einen scheint es bei DVBS2 immer wieder dann zu Problemen zu kommen, wenn die Übertragungsbitrate variabel ist und zum Anderen sollte man jetzt nichts in Richtung Update überstürzen bzw. für Updates ein Fallback-Szenario haben. Letzteres ist bei manchen Receivertypen aber gar nicht so einfach, wenn z.B. der Bootloader beim Update in den Eimer geht.

Eine vollständige Liste mit betroffenen Geräten gibt es wohl noch nicht, aber Heise hat schon vor Tagen einige Geräte zusammengetragen:

Mittlerweile liegen uns entsprechende Störungsmeldungen unter anderem zu den Receiver-Modellen Avanit SHD3, CMX 4580, Comag SL90HD und SL100HD, Digitalbox Imperial HD 2 basic und HD 2 plus, Kathrein UFS922, Medion P24000 (MD 20148), Opticum 402p, Skymaster DCHD 9000 und DXH 30, Smart CX 04 und Topfield TF7700HSCI vor. Der Philips DSR5005 soll Schwierigkeiten bei der Farbdarstellung haben. Probleme beim Smart MX04 HDCI lassen sich angeblich durch ein Firmware-Update lösen, widersprüchlich sind die Angaben zu einem Modell von TechniSat. (Quelle)

Lesenswert ist in jedem Fall der Artikel von Digital Room, dort wird auf den Hintergrund mit den variablen Bitraten schön erklärt. Aber – wen wundert es – es gibt hierzu auch andere Meinungen: Auf den Webseiten der Zeitschrift Digital fernsehen heißt es:

Vermutungen der Redaktion, wonach der teilweise binnen weniger Sekundenbruchteile erfolgte Schwankung der Bitrate um bis zu 10 MBit/s das Problem verursacht, bestätigten sich dabei zunächst nicht. Ebenfalls in das Reich der Fabel lassen sich Spekulationen verbannen, wonach lediglich Billig-Geräte mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben, da auch hochpreisige Markengeräte derzeit auf flüssige HD-Bilder verzichten müssen. (Quelle)

Widersprüchlich auch: Manch älteres DVBS2-Gerät hat keinerlei Probleme, manch neuer integrierte Tuner rauscht gnademlos weg. Bis eine Lösung in Sicht ist, gibt es immerhin noch den Behelf, die nicht funktionierten HD-Sender durch die weiterhin ausgestrahlten SD-Angebote zu ersetzen.

MyExtra-Shop Nürnberg Hangele & Küchler. Miese Behandlung inklusive.

Gegen einen Einzelhändler ranten? Darf man das? Eigentlich können einem die Einzelhändler ja ein wenig leid tun – in der Regel leisten sie gute Arbeit und können mit den Angeboten der Onlineshops nur schwer mithalten. Nach dem Erlebnis, das ich heute leider mit dem Mobilfunkladen Hangele & Küchler in der Äußeren Bayreuther Straße hatte, klicke ich meine Sachen noch viel lieber online. Die ganze Episode hat im Übrigen kaum fünf Minuten gedauert.

Was ist passiert? Ich war im Homeoffice. Und musste feststellen, dass mein Handy nicht so richtig funktioniert. Insbesondere das mit dem Internet haute nur sporadisch hin. Weiterhin liegt mir derzeit meine Freundin in den Ohren, dass sie ein iPhone haben möchte. Was man noch wissen muss: Seit 2004 bin ich E-Plus-Kunde und lasse dort im Monat reichlich 75,- Euro.

Also machte ich mich in der Mittagspause auf zum myExtra-Shop Hangele und Küchler. Der Plan war, dort ein iPhone mit vernünftigem BASE oder E-Plus-Vertrag zu erstehen und die Probleme mit meiner Internetzugang am Nokia E7 gefixed zu bekomen.

Um es vorweg zu nehmen: Es blieb beim Plan und schuld daran ist Hangele und Küchler.

Ich betrat den Laden, ich war der einzige Kunde, man hätte also theoretisch für mein Anliegen Zeit haben können. Ich ging zu einer Art Tresen, hinter dem eine ältere Dame saß und gelangweilt in einem Telekom-Heft blätterte. Ich machte mich bemerkbar und trug mein Anliegen vor: Ich möchte einen E-Plus- oder BASE-Vertrag, am liebsten in Form einer Partnerkarte und dazu ein iPhone. Ich halte zwar nix vom iPhone – aber es ist ja auch nicht für mich.

Nun sollte man eigentlich meinen, dass ein Verkäufer sich freut, wenn er ein teures Standardprodukt wie ein iPhone verkaufen kann. Bei Hangele und Küchler scheint man das indes anders zu sehen. Als ob mein Anliegen eine Unverschämtheit wäre, raunzte mich die Frau an, dass es bei E-Plus keine Partnerkarten mehr gebe und mit iPhone schon gleich gar nicht.

Ich ließ nicht locker und fragte,. ob ich einen BASE-Vertrag bekommen kann. Ja, kann ich. Aber nicht mit iPhone, maulte die Frau. Nur mit Telekom oder Vodafone oder o2. Ich ließ wieder nicht locker und fragte weiter: „Aber Sie haben doch iPhones, oder?“

Das hätte ich mal lieber gelassen. Die Laune der sowieso schon angespannten Dame sank augenblicklich ins Bodenlose. „Ja, haben wir – aber nur mit Telekom, Vodafone, o2!“ motzte sie mich an.

Welch ein Unding! Ich sehe das Problem nicht. Man verkauft mir ein iPhone. Dann gibt man mir einen BASE-Vertrag. Ich zahle das und fertig ist die Laube. Nun, bei Hangele und Küchler hatte man weder Bock auf das eine noch das andere. Die Frau senkt den Blick Richtung Telekom-Heft. Ich gebe das mit dem iPhone auf. Hier werde ich keines bekommen – das ist mir klar.

Da ist dann noch die Sache mit dem misskonfigurierten Internet auf meinem Nokia-Handy. Kühn wage ich einen neuen Versuch. Mit einem freundlichen Lächeln und einer diplomatischen Nuance in der Stimme versuche ich, die Aufmerksamkeit der Frau vom Telekomheft auf mich – genauer: auf mein Anliegen – zu lenken: „Ich habe da ein E7 und de Internet-Zugangsdaten verstellt. Möchten Sie so freundlich sein und sich das mal ansehen? Sie würden mir einen großen Gefallen tun.“

Nun, das war – wie zu erwarten stand – ein Schlag ins Wasser: Das einzige, was ich bekam, war eine patzige Antwort. „Sie haben da nix verstellt, das liegt an E-Plus“* war die lapidare Antwort der Frau. Ich konnte es noch nicht fassen, da setzte die motivierte Dame noch einen drauf: „Sie können das ja dalassen, wir prüfen das. Kost aber extra, denn Sie sind kein Kunde von uns“.

Was soll denn das? Will man mir damit sagen, dass MyExtra gleichbedeutend ist mit „Kost´extra“?? Ich bin immer noch fassungslos. Wofür betreibt man denn einen Laden, wenn man nichts verkaufen will? Warum sperrt mann den den Laden überhaupt auf, wenn man keinen Bock auf die Kundschaft hat? Es ist mir unbegreiflich. Und die Argumentation, dass die Dienstleistung extra koste, weil man kein Kunde sei, finde ich echt frech – ich wäre ja gerne Kunde geworden – nur bei Hangele und Küchler ist man nicht bereit, dass ich Kunde werde (ein iPhone wollte man mir ja nicht verkaufen).

Mein Fazit: Wer zu Hangele und Küchler in der Äußeren Bayreuther Straße geht, mit dem habe ich kein Mitleid. Ich will bloß was kaufen und muss mich dafür anblaffen lassen. Das geht ja mal gar nicht! Und dann will man mir noch für ein simples Nachgucken, ob meine Einstellungen fehlerhaft sind, Geld aus der Tasche ziehen? Und das auch erst, nach dem ich interveniert habe? Es ist unfassbar.

Das Problem mit dem misskonfigurierten Handy löste die E-Plus-Hotline übrigens in unter 60 Sekunden. Man schickte mir – kostenfrei – eine SMS mit den korrekten Einstellungen, das Handy übernahm diese automatisch.

* Das Handy blieb die ganze Zeit in meiner Hostentasche, angesehen hat sich das dort niemand

Nur ein paar Links

Weil ich derzeit einiges zu tun habe, wieder mal nur ein paar kurze Gedanken und Links – more to come soon…

Ab morgen (16.4.2012) bei real: Das Blaupunkt Internetradio IR10 im Vergleich zum IR+11

Morgen verkauft die Supermarktkette real ein Internetradio der Fa. Blaupunkt mit der Bezeichnung IR 10 zum Preis von 99,- Euro. Die Internetradios gibt es sowohl im Onlineshop…

… als auch im Supermarkt selbst:

Das IR10 ist ein ordenutliches Internetradio. Aber es ist kein Schnäppchen, denn vor einiger Zeit verkaufte Real das IR+ 11, das fast genau so aussieht, für ebenfalls 99,- Euro und dem IR+ 11 it in jedem Fall der Vorzug zu geben! Warum? Das IR+ 11 verfügt neben der Internetradio-Funktion zusätzlich über einen Tuner für UKW und das neue Digitalradio DAB+! Das sollte man unbedingt wissen und die beiden Geräte nicht verwechseln!

Dieser Unterschied bringt Radioprogramm in sehr guter Qualität, wenn das Internet mal ausgefallen sein sollte oder das WLAN nicht geht sowie regionale Sender, die keinen oder keinen guten Stream anbieten. Über das IR+11 werde ich die Tage mal was bloggen…

 

Notizmappe von Tchibo / Goldpfeil: Wunderschön und völlig alltagsuntauglich

Seit Montag bietet Tchibo im Internet (und ausschließlich nur zur Bestellung über das Internet, im Kaffeeladen soll man die Produkte nicht bekommen) einige Accessoires der renommierten Marke Goldpfeil. Bei den Lederwaren handelt es sich freilich nicht um „echte“ Goldpfeil-Artikel, denn der Offenbacher Traditionshersteller ist nach vielen Besitzerwechseln seit 2007 insolvent. Hier scheint Tchibo die Markenrechte zu haben und mit diesen dann etwas bessere Lederwaren herauszubringen.

Und im Fall der Notizmappe stimmt das mit den besseren Lederwaren sogar. Ich habe diese Mappe online gesehen und sofort bestellt: Sie ist schlicht aufgemacht und sieht chic aus. Gestern ist sie dann auch mit der Post gekommen: Eine Mappe aus wirklich feinem Leder, sie hat in etwa, das Format A5, was ich ursprünglich so nicht auf dem Schirm hatte, as aber auch recht praktisch ist, denn so lässt sie sich wirklich bequem überall mit hinnehmen. Auch im inneren ist die Notizmappe fein gearbeitet, die Fächer sind stabil und präzise eingenäht. Im Großen und ganzen ist diese Goldpfeil-Mappe ein schönes Accessoire, das Leder weich und handschmeichelnd, die Verarbeitung gut und das Design schlicht und wertig – fein.

Beim genaueren Hinsehen erweist sich diese Mappe aber als ziemlich alltagsuntauglich, denn: Der erste Sinn und Zweck so einer Mappe ist nun einmal, damit Notizen machen zu können – und damit das auch sofort funktioniert, legt Tchibo zwei Notizblöcke, einen liniert und einen kariert, bei. Diese Notizblöcke werden, das ist, wenn man mal schnell umblättern will, mit vier Textilgummis in der Mappe an den Enden „festgezurrt“ – womit ich leben könnte. Was das Ding aber völlig unbrauchbar macht: Die verwendeten Blöcke haben ein abenteuerliches Format: 21,5 cm x 12,4 cm misst der Block, wobei der Abreißrand 2 cm breit ist. Wenn man dieses Blockformat mal gegen die gängigen DIN-Formate checkt (eine gute Liste gibts in der Wiki), wird man feststellwen: Da passt nichts. Das Format 21,5 cm x 12,4 cm ist einfach nicht gängig. Ich gebe da nicht so schnell auf, habe bei Google, bei Amazon, gesucht, mich bei Staples durch das gesamte Blocksortiment geklickt und auch Manufactum, die hier einige Sonderformate im Angebot haben, führt hier nichts passendes. Was da definitiv nicht rein passt: Ein 7-Zoll-Tablet-PC und ein DIN A5-Briefblock, den müsste man erst auf das passende Format zurechtschneiden.

Wer die Goldpfeil-Notizmappe bei Tchibo kauft, kauft in meinen Augen einen wunderschönen Artikel mit absolut beschränkter Alltagstauglichkeit. Ich werde das Ding jedenfalls zurückschicken, denn so hat das ja keinen Sinn. Es sei denn, einer von Euch weiß, wo man solche Blöcke herbekommt und verrät7 es mir in den Kommentaren.

Lesson learned: Wenn ein großes Unternehmen eine renommierte Marke kauft, muss das Ergebnis im Detail nicht dem Qualitätsanspruch entsprechen, den man mit dem Ursprungsnamen einmal verband.

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