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Rösler und die NPD.

Hallo Fipsi Rösler,

freilich kann man Dummheit nicht verbieten, aber man kann verbieten, dass sich diese Dummheit in Parteien wie der NPD organisiert, revisionistische und revanchistische Scheiße verbreitet, dass Typen wie Apfel, Pastörs, Schwerdt, Pühse oder hier Ollert mindestens teilweise mit Steuergeldern gebuttert sind. Mann kann verbieten, dass diese Landplage Bürger, die nicht in ihr „Schema“ passen, gewalttätig angreift.

Wehrhafte Demokratie? Ich wünschte es. Hält man sich allerdings vor Augen, wo die ganze V-Leute – unter anderem auch in der NSU-Sache – rekrutiert wurden, kann einem der Glaube an die vielzitierte wehrhafte Demokratie schon abhanden gehen.

Man könnte die Demokratie nun mit einem Antrag auf ein NPD-Verbot schon zu stärken versuchen. Dass die Länder das bereits taten ist kein Grund, als Bundesregierung auf dieses wichtige Zeichen zu verzichten. Aber halt: Wenn ich mir die derzeitige FDP-Politik so ansehe, habe ich auch manchen Zweifel, dass der FDP auch nur irgendetwas an unseer Demokratie liegt.

Fipsi Rösler mit deinen FDP-Mannen – ihr seid schon echt elende Würstel. Das mit der FDP kein Staat zu machen ist, war eh klar. Aber dass ihr so engstirnige Kleingeister seid, hätte ich echt nicht gedacht.

Herzlichst, Michi.

Gerücht: RTL will komplett aus DVB-T aussteigen.

Weil mir eine vernünftige Verifizierung nicht gelingen wollte, setze ich diesem Post das Wort“ Gerücht“ ganz bedacht voran – aber wenn da etwas dran wäre, dann sollte es nicht wundern: Heise geht davon aus, dass die RTL-Gruppe mit ihren Sendern komplett aus DVB-T aussteigt.

Wir Nürnberger kennen das ja schon, schließlich hat RTL die Verbreitung über DVB-T im Großraum bereits Ende 2010 eingestellt. Ob das nun ein Testballon war oder nicht, vermag ich nicht zu sagen.

Böse Zungen behaupten ja, dass der Ausstieg RTLs aus der DVB-T-Verbreitung in der Metropolregion dem hiesigen Bildungsniveau durchaus zuträglich gewesen sei, aber ich habe – ihr wisst das – keine böse Zunge. Und obwohl ich selbst RTL im DVB-T nicht vermisse, wäre es für den Verbreitungsweg doch ein mindestens bedeutsames Ereignis, wenn sich RTL nun komplett aus der terrestrischen Verbreitung zurückzöge.

Interessant ist vor allem die Rechnung, die bei heise aufgestellt wird: Knappe 5% Zuschauer rechtfertigen nicht die Verbreitungskosten (auch wenn diese deutlich höher sind als bei der Sattelitenübertragung)? Verdient man heute im Privatfernsehen so schlecht? Das sind für mich keine rhetorischen Fragen – früher ist man selbstredend davon ausgegangen, dass ein gesetzter Privatsender die technischen Verbreitungskosten locker einspielt… Bei der Zuschauerzahl von RTL zur Prime Time sind 4,8% doch echt ordentlich! Gehen wir davon aus, dass eine TOP-Sendung 4 Millionen Zuschauer erreicht – dann entfielen auf DVB-T immerhin 192000 Zuschauer. Da würden manche Sender sich die Pfoten schlecken!

Und so drängt sich mir in der Tat die Frage auf, ob RTL nicht doch seine Zuschauer in Verbreitungskanäle zwingen will, bei denen neben der Free-TV-Versorgung in SD-Auflösung auch hochauflösende Pay-Angebote gebucht werden können (was derzeit schon rein technisch mit DVB-T nicht möglich ist, DVB-T2 würde ein solches Szenario aber erlauben). Auch das würde einer gewissen Logik gehorchen: Um die Kartellstraf von RTL und Pro 7/Sat 1 wissen wir ja (Quelle) und auch um den Umstand, dass herausgehandelt wurde, dass die Hauptsender in SD-Auflösung frei empfangbar bleiben. Der Rückzug aus der terrestrischen Verbreitung würde das m:E. aber ein wenig konterkarieren. Bei den großen Privatsendern sehe ich immer wieder Werbung für HD+, die bei den DVB-T-Zuschauern verpuffen wird. Ich nehme daher schon an, dass es im Interesse der Sender liegt, möglichst viele Zuschauer zu Pay-TV-Kunden zu machen.

Persönlich gefallen mir die neuen digitalen terrestrischen Verbreitungswege DVB-T und DAB+ sehr gut. Mit wenig technischem Aufwand und zu guten Preisen lässt sich auf diesem Weg eine gute Auswahl senden, die ohne Limitationen und unabhängig von aufwändigen Installationen empfangen werden kann. Die Attraktivität dieser Technik hängt weniger von der technischen Qualität ab, interessant ist die Auswahl, die geboten wird. Und – auch wenn es dem Bildungsbürger nicht schmeckt – RTL ist ein Zieher. Wenn RTL weg ist, verabschieden sich Leute von der Technik – was der jeweiligen Plattform schadet. Deshalb fände ich es bedauerlich, wenn RTL die Verbreitung über DVB-T aufgibt.

Zu den kursierenden Zahlen: Zweit- und Drittgeräte werden gerne über DVB-T betrieben, ob sie in den jeweiligen Statistiken Berücksichtigung finden, ist nicht immer klar. Ich denke, dass es um DVB-T gar nicht so schlecht bestellt ist – wie sich allerdings die Akzeptanz gestaltet, wenn die Privatsender auf die Verbreitung verzichten, wagt sich auch Siegfried Schneider (CSU, Vorsitzender der BLM)  in einem Gastbeitrag in der InfoSat nicht auszudenken.

Ich selbst bin sowohl von DVB-T wie auch DAB+ großer Freund, denn diese Übertragungsart bringt eine gute Programmversorgung mit sich ohne den Nutzer zu aufwändigen Installationen zu zwingen. der Mobilitätsaspekt ist auch wichtig, essentieller ist er aber definitiv beim Hörfunk. Der Ausstieg von RTL senkt die Akzeptanz. Den Verweis auf die Kosten und die Lösung mit DVB-T2 ist m.E. nicht sinnvoll realisierbar. Es war seinerzeit zumutbar, dass sich die Zuschauer Set-Top-Boxen kaufen mussten, als die analoge Verbreitung abgeschaltet wurde. Nun haben aber alle die Boxen bzw. die LCD-Geräte mit integriertem Tuner. Da DVB-T2 zum jetzt verwendeten System nicht abwärtskompatibel ist und praktisch nur begrenzt HD-fähig ist, schrumpft aber der Mehrwert für den Zuschauer. Nur um Willen der möglichen Pay-TV-Verbreitung und der Kostenersparnis für die Privatanbieter rentiert der Umstieg nicht und wird dem Zuschauer auch nicht vermittelbar sein.

Streckt der SÖR die Waffen vor 5cm Neuschnee?

Ein Rant auf den SÖR? Wie originell. Das weiß ich selber, aber der Zorn muss raus. Und warum sollte so ein Blog nicht auch einmal der Seelenhygiene dienen.

Irgendwie rante ich jedes Jahr, hier habe es es mal mit einem Interview versucht, hier war ich gefrustet.

Der heutige Wintereinbruch kam nun wirklich nicht überraschend. Am Montag Abend fiel im Nürnberger Norden der erste leichte Eisregen, am Mittwoch Abend begann es schon ein wenig zu schneiden und auch der Wetterbericht von BR, NN und Wetterochs wussten von 5-10cm Neuschnee zu künden. Wir dürfen also nicht überrascht tun, auch der SÖR nicht. Was wir dafür heute frtüh auf den Straßen erleben mussten, war schlicht unmöglich. Um 8.30 Uhr war weder die Welserstraße noch die Äußere Bayreuther Straße geräumt oder gestreut. Die Oedenberger Str. und der Nordostbahnhof – eine Eisplatte.

Das inzwischen das Geld fehlt, während einer Winterperiode Nebenstraßen auch nur ein einziges Mal zu räumen, daran haben wir uns über die Jahre gewöhnt – in Johannis gleichermaßen wie in Schoppershof, Ziegelstein oder Rennweg. Das mittelgroße Straßen wie die Bessemerstraße oder am Klingenhof nicht mehr geräumt werden – wir sind ja leider bereits darauf eingestellt. Nun aber muss ich feststellen, dass selbst die Nürnberger Hauptverkehrsstraßen nicht mehr geräumt werden.

Heute morgen habe ich Radio Energy Nürnberg gehört – dort Warnungen vor Glätte überall. Überal? Nein, ein kleines gallisches Dorf namens Fürth hat schneefreie Straßen.

Warum kriegt es der SÖR inzwischen nicht mal mehr gebacken, die Nürnberger Hauptverkehrsstraßen bis um halb Neun zu räumen? Gut, Nürnberg hat – Delfinlagune, fahrerloser U-Bahn und einigem anderen Blödsinn mehr – über eine Milliarde Euro Schulden (Pro-Kopf-Verschuldung aus 2009 zum Vergleich – interessante Grafik, die ebenfalls Bände spricht), aber steuern wir nun wirklich auf britische Verhältnisse zu?

So geht es jedenfalls nicht weiter: Sanker, die sich vor dem Theresienkrankenhaus nicht gebremst kriegen, Auffahrunfälle, Schneckentempo auf den Hauptstraßen. 5cm Neuschnee und eine Stadt kriecht. Das kann doch nicht sein.

Welcher Blogger hat Lust auf Weiterbildung – Teil II

Vor guten drei Monaten rief ich hier im Blog auf, mich bei meiner Arbeit zu unterstützen: Ich lobte die Teilnahe an einem Seminar aus – gegen einen Bericht auf einem Blog. Wer sich für die Modalitäten der Aktion interessiert, der kann sie hier nachlesen.

Es dauerte nicht lange und schon hatte ich einige Anfragen, darunter die von meinem bloggenden Kollegen Ralph Stenzel aus der Nachbarschaft Fürth. Ralph hat am Seminar teilgenommen und einen detaillierten, erfrischend ehrlichen Bericht abgefasst und Ralph hat uns wertvolle Verbesserungsvorschläge unterbreitet. Und so will ich Euch sein Werk nicht vorenthalten und fordere Euch auf, drüben beim zonebattler über den

Rollentausch

nachzulesen.

Für die GA hat sich die Aktion in zweifacher Hinsicht gelohnt – wir haben einen ehrlichen Bericht über einen Ausschnitt unserer Arbeit erhalten und das es sich bei diesem Artikel nicht um ein Gefälligkeitspost handelt, merkt man schnell. Ich hoffe für Ralph, dass auch er vom Seminar profitiert hat.  Und weil alles so gut gelaufen ist, gehen wir in die zweite Runde: Gute Vorsätze fürs neue Jahr? Weiterbildung im ersten Quartal 2013? Dann, liebe Bloggerkollegen, haut in die Tasten (Kontaktdaten hier und im Post zur Aktion).

Ghostery und die Tracker.

Dem Zufall – oder besser: dem Bayerischen Fernsehen – ist es geschuldet, dass ich derzeit in meinem Firefox-Browser Ghostery verwende. Eines Tages sah ich sauf dem Schirm eine Doku über Datenschutz und dort ein Häckse namens Lila vom CCC München, die in der Kürze der Zeit zu einem Programm namens Ghostery riet um eine bessere Privatsphäre beim Surfen hinzukriege (mir ist schon klar, dass sich das auch „richtig“ machen lässt- z.B. mit dem Privacy Dongle – aber TOR ist nicht immer der performanteste Weg, um im Web zu surfen).

Ghostery stöbert Tracker, Skripte und Cookies auf, die nach Hause telefonieren, also irgendwelchen Werbetreibenden das Nutzerverhalten mitteilen. Damit leistet Ghostery einen wichtigen Beitrag zur Privatsphäre , wenn man es denn richtig konfiguriert. Vom Prinzip her zeigt das Plugin nämlich nur die Schnüffelskripte an – sollen die Tracker geblockt werden, so muss man das einmal konfigurieren. Bereits nach der Installation empfiehlt es sich also, default erst mal alle Tracker, Skripte und Cookies zu wählen und auch an der Evaluierung – der Funktion bei der Ghostery über seine Arbeit ebenfalls heimrapportiert – nehme ich nicht teil.

Ghostery gibt es für Firefox, Safari und Chrome. Auch ist eine Version für den IE und Opera vorhanden, hier entfaltet die Software aber wohl nicht ihre volle Wirksamkeit:

Detection capabilities for third-party tools in IE are limited, thus a subset of all active trackers will be detected. (Quelle)

Was iPhone-Besitzer freuen dürfte: Ghosteryist auch für iOS via iTunes verfügbar.

Die Stimmen im Netz sind mehrheitlich begeistert. Ghostery ist demnach eine einfach zu konfigurierende und mit dem Browser Firefox auch noch angenehm schnelle Software, die mit ihrem kleinen Bericht im Browserfenster erst verdeutlicht, wie viele Dienste sich im Web an unsere Fersen heften. Als ich das einmal eine Woche erlebt hat, war ich durchaus beeindruckt und auch aufgerüttelt. So gesehen bin ich um Software wie Ghostery froh. Nicht verschwiegen werden darf an dieser Stelle aber auch, dass es durchaus auch kritische Stimmen zu Ghostery gibt. So schreibt man bei Chip…

Ghostery gibt nur vor, sich dem Schutz der User vor Schnüffel-Attacken zu verschreiben. Denn gleichzeitig stellt der Hersteller seine Datenbank der Werbewirtschaft zur Verfügung. Wir raten deshalb vom Gebrauch des Add-ons ab. (Quelle)

… und rät stattdessen zu NoScript (für Firefox). Den geäußerten erdacht konnte ich durch Webrecherche nun nicht erhärten und auch der Umstand, dass Ghostery sich unter den von Mozilla ausdrücklich empfehlenen Plugins befindet, stimmt versöhnlich. Aber in der Tat muss man darauf vertrauen, dass Ghostery keine Daten weitergibt, wenn man den Haken bei der „Evaluation“ nicht setzt. Was außerdem bedacht sein will: Ghostery arbeitet mit einer Blacklist. Wer eine noch höhere Sicherheit habe will, der müsste mit einer Whitelist arbeiten.

Das Nutzen von Ghostery hat mir auch bezüglich dieses Blogs die Augen geöffnet. Ganze 14 Tracker habe ich mir hier mit der Shoutbox eingeschleppt – der Grund, warum ich die Shoutbox ersatzlos gestrichen habe. Und auch den Publicons ist es demzufolge an de Kragen gegangen – den auch hier versteckte sich der ein – oder andere Tracker.

Zu verschenken: Canon LiDE 30-Scanner

Vor einigen Tagen habe ich diesen wunderbaren Scanner von einem Freund geschenkt bekommen – es handelt sich um einen A4-Flachbettscanner LiDE 30 von Canon. Ich hatte viele Jahre einen LiDE 20 im Einsatz, den ich innerhalb der Familie weitergegeben habe und so freute ich mich sehr über den „30er“-Zuwachs.

Die LiDEs sind eine vielverkaufte Scannerserie von Canon, waren sie doch mit die ersten, die LED-Beleuchtungstechnik bei Scannern in den Markt für Heimanwender brachten. Und der LIDE wird über USB nicht nur angeschlossen sondern auch mit Strom versorgt. Und das ist schon chic – denn hier spart man sich ein weiteres Netzteilund zusätzliches Kabekgebammel…

Zum Scanner selbst: 48 Bit Farbtiefe, 1200 X 2400 dpi, das ist auch heute für den Hausgebrauch noch echt in Ordnung. Seinerzeit (er wurde 2003/2004 gehandelt) waren für das Gerät 120,- Euro aufgerufen. Der Zustand ist gebraucht aber ok, auf der Aluverkleidung des Deckels sind zwei Dellen – keine Zierde aber das tut der Funktion keinen Abbruch.

Ich verschenke den Scanner an jemanden, der ihn gebrauchen kann (wenn ich ihn versenden muss, dann bitte ich um Portoersatz).

Hat die Sache einen Haken? Ja, hat sie: Der Scanner ist bei 64-Bit Systemen (Win 7 und Win 8) und mit dem aktuellen OS X Lion nicht benutzbar. Das liegt an der Treiberversorgung: Canon hat für diesen Scanner keine 64-Bit-Treiber. Nativ gibt es Treiber für XP und Vista, die sollten unter 32 Bit auch bei Win 7 ihren Dienst tun (was ich aber nicht getestet habe). Auch unter Win 7 Professional lässt sich mit der XP-Kompatibilitätskiste nichts machen, es hängt einfach mal an diesen verflixten 64 Bit… Wer den Scanner also haben will und ein 32-Bit-System fährt – sehr gerne! Wer ein 64-Bit-System hat, wird mit dem Teil nicht froh.

Nun noch ein paar Zeilen zum Thema Nachhaltigkeit: Ich bin ja stinksauer auf Canon! Der LiDE 100 oder 120 hat entsprechende Treiber, nur für diese alten 20er und 30er werden keine neuen Treiber zur Verfügung gestellt. Das ist schon echt armselig – man möge sich einfach einmal vor Augen halten, wie viele von diesen Dingern verkauft wurden… An jedem zweiten Uni-Arbeitsplatz und in jeder dritten Studentenbude verrichtete so ein Ding seinen Dienst. Und die sollen jetzt alle auf den Müll, obwohl die Auflösung dieser Geräte echt noch gut reicht? Das kann es ja nicht sein! Daher auch das Angebot hier: Der Scanner ist viel zu schade zum Wegschmeißen, diese LiDEs sind flott und liefern richtig gute Bilder. Es ist echt übel, dass wegen eingestellter Unterstützung solche Geräte unbrauchbar werden.

Keine Shoutbox mehr im Blog.

Ich habe gerade die Shoutbox gekillt. Das war auch dringend überfällig, weil dieses Drecksding diese Seite seit einigen Tagen mit 14 (sic!) Trackern verseucht hat. Über die Hintergründe der Aktion schreibe ich Euch morgen ein paar Zeilen. Dies nur zur Info. Wer pfopfern möchte und nun die Pfopferbox vermisst, der schreibt mir einfach eine Mail.

Powerline-Petition

Als DXer – also einen Kurzwellenradiohörer, der Spaß daran hat, möglichst weit entfernte Radiosender einzufangen – wollte ich mich nun nicht bezeichnen, aber ab und an begebe ich mich auch auf Wellenjagd. Dieses Interesse begleitet mich eigentlich schon seit frühester Jugend und Spaß an der Sache habe ich im Prinzip immer noch.

Um in der Stadt einen guten Kurzwellenempfang zu haben, muss man inzwischen aber einen ordentlichen Aufwand betreiben und gerade in Mehrfamilien- bzw. Mietshäusern ist ein sauberer Empfang der Kurzwelle immer schwieriger. Das war nicht immer so, ich würde sagen, dass der Empfang ab 2003 immer schlechter geworden ist. Der dahinterstehende Grund ist leicht ermittelt: Plasmafernseher, WLAN und DECT-Telefone sind omnipräsent und senden einen „Grundstörnebel“, der sich durchaus potenzieren kann. Für den Kurzwellenempfang besonders kritisch ist aber die Powerline-Technik. Grob holzschnittartig passiert dabei folgendes: Auf das Stromnetz in der Wohnung wird ein Trägersignal moduliert, mit dem sich dann Daten austauschen lassen. Powerline-Technik kommt im Privathaushalt immer dann zum Einsatz, wenn man weder mit WLAN arbeiten will oder kann und auch keine LAN-Kabel ziehen will. Dann steckt man einfach zwei „Adapter“ in die Steckdose und das Stromnetz wird zusätzlich zur Energieversorgung auch zum Netzwerkkabel.

Mit dieser Technik bin ich zuerst im Jahr 2001 in Berührung gekommen. Damals ging es aber nicht darum, innerhalb einer Wohnung Powerline zu nutzen sondern es ging darum, über das Stromnetz DSL auch in Gegenden anbieten zu können, wo es keine DSL-Versorgung über das (kupferne) Telefonnetz gab. Wirklich durchgesetzt hat sich das nie – einfach deshalb, weil man den Träger nicht beliebig stark in das Stromnetz blasen kann. Der Stromversorgung täte ein sehr starker Träger erstmal nix – aber der Träger würde mit steigender Intensität ganz schnell einen Störteppich „ausrollen“. Wenn man sich mal diverse Elektroinstallationen in Wohnungen ansieht, kann man schnell ein Gefühl dafür bekommen, dass da dann einige lustige Ringantennen ordentlicher Größe für das Trägersignal entstehen. Die Sache ist deshalb so kritisch, weil sich das aufmodulierte Signal in einem Range von etwa 2 MHz bis 30 MHz bewegt. Das berühmte 49-Meter-Band, in dem schon unsere Vorfahren Radio Luxemburg und ähnliches zu hören pflegten, reicht von 5900 kHz bis 6200 kHz – also von 5,9 MHz bis 6,2 MHz – und somit inmitten des Frequenzspektrums, das von der Powerline-Communication (PLC) genutzt wird.

Im Moment funktioniert das mit dem Kurzwellenempfang und Powerline noch in etwa. Allerdings sollte man schon heute bei entsprechender Lage zum Fernempfang über eine bessere externe Antenne verfügen. In Zukunft könnte diese Funktionfähigkeit aber verloren gehen, und zwar, wenn genau das eintritt, wogegen sich eine Petition wendet: Wenn die Grenzwerte der Intensität des aufmodulierten Trägers nach oben korrigiert werden, dann ist im Bereich der Kurzwelle ohne heftigen Aufwand nichts mehr zu wollen (das wird für Radiohörer und Funkamateure gleichermaßen gelten).

Nach Recherchen des Amateurfunkers Karl Fischer, der über den Hintergrund einen lesenswerten Artikel abgefasst hat, gibt es gar eine Herstellerlobby der PLC-Technik, die die Anhebung des Grenzwertes vorantreibt. Dabei gibt es sogar schlüssige Argumente, die für eine Senkung der Normen hochfrequenter Störstrahlung werben, da sich diese ja summiert. Ich wollte nun nicht soweit gehen, zu behaupten, dass Strahlung dieser Art gesundheitliche Nachteile mit sich führen würde, wie manch esoterisch angehauchter Zeitgenosse möglicherwise bei diesem Betrachtungsgegenstand annehmen wollte, ich denke aber trotzem, dass das Maß an „Abfallstrahlung“ doch so gering wie möglich gehalten werden sollte. Das dem heute nicht mehr so ist, liegt im Spar- und Optimierungszwang der Hersteller: Eine gute Schirmung kostet Geld – und weil wir unsere Sachen immer billiger haben wollen, wird genau an dieser für die Funktion vermeintlich nicht wichtigen Schirmung gerne gespart. Kabel in der Hausinstallation sind in der Regel eh nicht geschirmt… Ein Verhindern der Anhebung der Grenzwerte für die Intensität der Trägermodulation in PLC ist also im Interesse aller.

Und daher gibt es eine Petition gegen die Anhebung der Grenzwerte wie in FINAL DRAFT FprEN 59561-1 beschrieben.

Ich rufe Euch, liebe Leser, daher alle auf, diese Petition mitzuzeichnen!

Zur Petition geht es hier lang!

Ich bitte Euch, jetzt gleich zu unterschreiben, denn die Petition läuft nur noch 9 Tage und bislang wurde „nur“ von 7.120 Personen unterschrieben. Aber: Jede Stimme für die Sache zählt!

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