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Wochenrückblick KW 7 und 8 2024

Unregelmäßig, aber dennoch in schöner Regelmäßigkeit werfe ich hier im Blog schlaglichtartig den Blick auf einige Begebenheiten der letzten Woche beziehungsweise der letzten zwei Wochen. Warum? Nun, das ist für mich auch ein wenig die Essenz des Bloggens, vielleicht schreibe ich dazu in nächster Zeit ein klein wenig mehr. Jetzt kommen wir erst einmal wieder zu ein paar (mitunter launigen) Beobachtungen der letzten zwei Wochen, wie gewohnt in knapp gefasst und freilich rein subjektiv:

  • Die Fastenzeit hat begonnen. Ich selbst mag die Fastenzeit ja, finde solche Rituale und auch das Üben von Verzicht für eine definierte Zeit, sinnvoll. Selbst faste ich jährlich auch, in diesem Jahr verzichte ich auf Zucker. Das ist nicht nur allgemein eine gute Idee, dieses Zuckerfasten wirkt sich auch unheimlich positiv auf die Geschmacksrezeptoren aus – und vielleicht bringt das auch das ein- oder andere Kilo auf der Waage.
  • Mit dem „politischen Aschermittwoch“ ist das ja so eine Sache, dem einen scheinen diese Bierzeltveranstaltungen gerade recht, parteipolitischen Dampf abzulassen, dem anderen ist das Format schlicht zu grob. Am Aschermittwoch wird gemeinhin anders kommuniziert als sonst. Direkter, gröber, vielleicht sogar ein wenig brutaler. Dass nun aber „Bauernproteste“ eine demokratische Partei, die Grünen, daran hindern, eine entsprechende Veranstaltung durchführen zu können, diese Bauern Polizisten angreifen und Demokraten in Angst und Schrecken versetzen, darf selbst an einem Aschermittwoch nicht sein. Mittlerweile haben sich die Bauern komplett diskreditiert, sich aus dem vernünftigen Diskurs komplett verabschiedet. Kaum einer der Demonstranten kann klar artikulieren, für welche Anliegen er eigentlich mit den Abgasen seines Treckers die Luft verpestet.
  • „Der Straßenkampf in Biberach war ein Tabubruch. Weil es Rechtsextremisten und Putinfans im Schatten friedlicher Bauernproteste gelungen ist, demokratische Politiker in die Flucht zu schlagen. Das war mehr als ein Hauch von Weimar“ – Georg Restle via Twitter, Screenshot.
  • Und auf Bluesky hat er sich dafür postwendend einen Konter eingefangen, den ich aber leider nicht mehr finde und daher nur aus dem Gedächtnis und ohne Nennung des Urhebers hier wiedergeben kann: „Hört endlich auf, die Mär zu verbreiten, friedliche Proteste würden von Nazis gekapert und unterwandert. Das stimmt nicht – die wollen sehenden Auges Seite an Seite mit Nazis marschieren.“ Ich glaube leider, dass da was dran ist.
  • Johanna von Koczian ist gestorben. Ich mochte die ja, fand sie in ihren Rollen immer sehr pointiert.
  • Nawalny ist tot. Recht viel mehr weiß man zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht. Ob er nun an den Haftbedingungen gestorben ist, an den Spätfolgen des Giftanschlags auf ihn oder ob man ihn einfach umgebracht hat, scheint mir aber dann unerheblich, wenn man wissen möchte, mit was für einem Regime man es mit Putins Russland zu tun hat.
    Ich bin übrigens kein Verteidiger Nawalnys, er äußerte sich oft mindestens populistisch und rassistisch. Seine Kritik am Totalitarismus des Kremls hingegen kann ich in weiten Teilen nachvollziehen. Und eines muss ich auch, obschon ich keinerlei echten Beleg dafür habe, dennoch anmerken: Dass seine Todesmeldung seitens der Gefängnisleitung mitten in die MSC platzt, scheint mir kein Zufall zu sein.
  • Vor nicht allzu langer Zeit habe ich ja versprochen, die alte VGA-Webcam so lange laufen zu lassen, bis sie den Geist aufgibt. Und das ist mittlerweile im Ansatz passiert, die Edimax-Cam wurde urplötzlich nämlich fühlbar warm und irgendetwas in ihrem Inneren begann hörbar zu zirpen. Das erweckt nicht gerade tiefstes Vertrauen – das gute Teil möchte also getauscht werden. Inzwischen ist mir ein recht preisgünstiges Angebot einer wetterfesten HD-Cam begegnet, auch der Hersteller macht einen guten Eindruck und daher lasse ich mir das neue Spielzeug einfach mal kommen. Möglicherweise gibt es demnächst HD-Bilder aus Veilhof. Wir werden sehen.
  • Kurzes Zwischenfazit zum Thema Kurznachrichtendienste/Microblogging und Fedi: Im November ´22 habe ich meine Gedanken dazu hier ja mal zusammengefasst, wirklich Wesentliches hat sich nach meiner Meinung nicht geändert. Ja, ich bespiele meinen Twitter-Account noch, meine Nutzungszeit dort hat sich aber extrem reduziert. Freilich findet ihr mich auch auf Bluesky und neuerdings auch Threads – aber Threads hat für mich gegenwärtig noch eine recht schrottige Anmutung, zumindest den Content betreffend. Bluesky ist okay, seitdem das von mit viel kritisierte „invitation only“-System vor einigen Tagen aufgegeben wurde, sammelt sich auch dort recht viel Mist vom „liberalkonservativ“ bis rechtsextremen Rand – zum Glück über Listen blockbar und auch die Moderation, die bei Twitter inzwischen kaum mehr greift, funktioniert dort noch hinreichend gut. Am zufriedensten ob der Diskussionskultur, dem fairen Umgang untereinander und der gegenseitigen Hilfsbereitschaft bin ich aber mit Mastodon. Zusammenfassend würde ich sagen: Klein, aber fein! Anfang des Monats trafen sich die mittelfränkischen „Mastodoner“ zum Fediverse-Abendessen im Fürther Cheers im Pfeifendurla, ein schöner, gelungener Abend unter Freunden. Solange das hinreichend gut funktioniert, werde ich weiterhin bei Mastodon bleiben – auch wenn manch interessante Bubble dort noch keine Heimstatt gefunden hat.
  • Ach was, wir hätten diese Frackinggasterminals gar nicht gebraucht? Da brat mir aber einer einen Storch.
  • Es ist ein wenig schwierig, darauf zu verweisen, weil ich keinen Link angeben kann, dennoch eine kleine Notiz für interessierte Kreise: In der Printausgabe der Nürnberger Nachrichten vom 20. Februar findet sich ein einseitiger Artikel, in dem dem 2010 zurückgetretenen, als „Prügel-Bischof“ bekannt gewordenen Walter Mixa abermals schwerer sexueller Missbrauch vorgeworfen wird.
  • Die FDP sieht Menschenrechte als Belastung für Unternehmen. Ich sehe die FDP als Belastung für uns alle.
  • Sehr lesenswert: Abgeordnetenwatch über die „Familienunternehmer“
  • Ebenfalls lesens- und auch sehenswert: Kinozeit stellt Wikiflix vor
  • Für den unwahrscheinlichen Fall, dass ihr diesen grandiosen Podcast bisher nicht gehört haben solltet: This Band is Tocotronic. Ein Muss!

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