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WebSDR.

Ich hab schon lange nichts mehr zum Thema Kurzwellenradiohören geschrieben. Das liegt leider daran, dass ich in der letzten Zeit kaum Kurzwelle höre – trotz vorhandenem Equipment. Warum? weil ich in der Stadt mit zwei Problemen konfrontiert bin, deren Lösung nur mit Aufwänden zu realisieren wären, die ich scheue: Zum einen kann ich keine ausreichend dimensionierte Antenne in interessanter Höhe anbringen, und mit einer einfacheren Lösung verleiden einen die unzähligen urbanem Störquellen den Spaß.

Ich hätte mir ja gerne für Experimente das Pappradio zugelegt, bin aber aus den vorgenannten Gründen darüber hinweggekommen.

Aber: Es gibt eine sehr sehr geile Ersatzdroge namens WebSDR, die so gut ist und so skaliert, dass ich den Nichtbesitz eines eigenen SDR gerade leicht verschmerzen kann. Der Empfänger steht an der Universität Twente und lässt etliche hundert Nutzer parallel hören.

WebSDR

Das SDR läuft instant im Browser, man braucht keine weitere Software, es ist über alle Bänder durchstimmbar und kann AM, FM, CW, Einseitenbandmodulation inklusive LSB und viel mehr. Und dann kann man damit noch aufnehmen etc. wer mal wieder Bock auf Kurzwelle hat: Das WebSDR machts ohne Stress möglich!

Pappradio.

Ein Radio, dass sich über den Rechner ansteuern lässt und DRM kann, ein software defined radio, dass nicht das Budget sprent – das wäre doch eine feine Sache!

Der Konjunktiv, so dufte ich gestern lernen, ist in diesem Fall nicht angebracht, denn in Kooperation mit der Stimme der Anden wird ein solcher Empfänger angeboten – zu einem Preis von gerade mal 65 Euro.

Das Gerätchen, dass sich Pappradio nennt und mit SoDiRa, Dream DRM oder Winrad arbeitet, ist in der Lage, von 150 kHz bis 30 MHz quasi alles zu empfangen, was auf dem Äther rumschwirrt – inklusive DRM. Einseitenbandempfang, phase shift keying und der Empfang von Wetterfaxen soll ebenso möglichg sein.

Der equadorianische Missionssender „Stimme der Anden“ hat ein maßgebliches Interesse, günstige und performante Empfänger unter die Leute zu bringen, so dass deren lediglich mit 4kW abgestahlten Programme im DRM-Verfahren empfangen werden können. Da stand-alone DRM-Empfäner immer noch rar und vor allem teuer sind, ist das Pappradio mit entsprechender Software nicht nur eine kostengünstige sondern auch besonders flexible Lösung, die Lust auf Empfangsexperimente macht.

Neben dem Pappradio wird zum Empfang lediglich eine Langdrahtantenne (leicht selbst zu bauen), ein wenig Gekabele und ein Rechner mit Vollduplex-Soundkarte und dem Betriebsystem Windows XP benötigt. Das ist auch der Grund, warum ich mir noch kein Pappradio geklickt habe – für Mac-User schauts auf dem Gebiet der SDR- Software nämlich recht mager aus. (Quelle und Bild: pappradio.de)