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Nürnberg: Kultureller Kahlschlag?

Die diesem Post vorangestelle Frage lautet: Droht Nürnberg der kulturelle Kahlschlag? Diese Frage kann ich als Außenstehender natürlich nicht vollständig beantworten, ich will eher versuchen, mich auf eine (zwangsläufig lückenhafte) Spurensuche zu begeben.

Die Nürnberger Kunsthalle, aufgenommen im Juli 2022

Erst vor zwei Tagen ging es durch die Presse: Nürnberg hat die höchste Pro-Kopf -Verschuldung aller bayerischen Städte. Mit 1,6 Milliarden Euro, das sind pro Kopf etwa 3000,- Euro, steht die Kommune in der Kreide. Ohne jeden Zweifel eine Herausforderung für den Kämmerer, der einen Sparhaushalt entwerfen muss, der nicht nur die Stadtspitze und Stadtrat zufriedenstellt, sondern auch von der mittelfränkischen Regierung in Ansbach genehmigungsfähig ist. Keine leichte Aufgabe.

Stadtkämmerer Riedel, er steht kurz vor der Pensionierung, muss sich dieser schweren Aufgabe stellen. Wegen ebenjenem baldigen Ausscheiden aus dem Dienst an der Stadt Nürnberg kann er aber auch, ohne fürchten zu müssen, den eigenen Ruf zu beschädigen, unpopuläre Entscheidungen treffen (bzw. Vorschläge unterbreiten) und so ein unpopulärer Vorschlag (beziehungsweise ein ganzes Vorschlagsbündel) erreichte in der vergangenen Woche die Nürnberger Öffentlichkeit: Einsparungen sollen durch Schließung der Kunsthalle und der Kunstvilla erzielt werden, die Blaue Nacht, das Bardentreffen und das Klassik-Open-Air im Luitpolthain sollen zukünftig nur noch alle zwei Jahre (anstatt wie bisher jährlich) stattfinden, man diskutiert auch darüber, das nicht minder beliebte „Silvestival“ ganz einzustellen. Wie viel Geld sich durch diese Maßnahmen tatsächlich einsparen lässt, scheint strittig zu sein. Berichteten die Nürnberger Nachrichten vor einer Woche noch von einem Betrag von 15 Millionen Euro, sollen laut aktuellen Informationen der Süddeutschen Zeitung bis 2026 6,5 Millionen eingespart werden.

Werfen wir einen Blick zurück: Als die CSU und Ludwig Scholz 1996 überraschend die Stadtratswahlen gewannen, brauchte es nicht lange, bis Scholz insbesondere im soziokulturellen Bereich massive Einsparungen durchsetzte und damit vielen Künstlerinnen und Künstlern den Boden unter den Füßen wegriss. Nicht nur das KOMM, sondern auch zahllose kleine, seit teilweise zwei Jahrzehnten erfolgreiche Initiativen wurden dadurch zerstört oder nachhaltig geschwächt. Nürnberg hat unter der CSU und besonders unter Ludwig Scholz stark gelitten, die Schneisen der Zerstörung, die seine verheerende Kulturpolitik, die als gescheitert betrachtet werden darf, in die Kultur- und Kreativszene der Stadt geschlagen hat, sind bis heute nicht geheilt, nicht repariert. Wirklich in relevanten Größenordnungen Geld konnte so natürlich nicht eingespart werden – die „Einsparungen“ waren weiland selbstredend alle politisch motiviert. Und sie blieben natürlich nicht ohne Folgen. Viele Künstler verließen die Stadt, wer sich heute in Nürnberg künstlerisch betätigt, leidet nicht nur unter einer deutlich ausgedünnten Infrastruktur, sondern auch darunter, dass sich hier die Kunstszene in ihrer Gesamtheit eher übersichtlich ausnimmt. Und so ist es natürlich kein Wunder, dass Nürnberg mit seiner Bewerbung zur „Kulturhauptstadt Europas 2025“ krachend gescheitert ist. Die Grundlage dieses Scheiterns wurde nach meinem Verständnis in den späten Neunzigern von der CSU und der rigorosen Un-Kulturpolitik Scholz „geschaffen“, denn wer eine freie Kulturszene mit seiner rechtskonservativen Ideologie unter dem Deckmäntelchen vermeintlich nötiger Einsparungen kaputtschlägt oder durch ausbleibende Zuschüsse an den Rand der Handlungsfähigkeit drängt, braucht sich nicht wundern, dass sich die Stadt zwanzig Jahre später (sozio-)kulturell nicht regenerieren konnte und schlicht keine organisch gewachsenen Kulturprojekte zu bieten hat, die den Titel einer Kulturhauptstadt zu rechtfertigen in der Lage wären. Nürnberg hat sich leider bis heute – nicht nur in Belangen der Kultur – von Scholz nicht vollständig erholen können.

Man möchte ja meinen, dass man in der zweitgrößten Stadt Bayerns aus den Fehlern der jüngsten Vergangenheit gelernt habe. Das ist, wie der neue Kultur-Kahlschlag-Katalog zeigt, mitnichten der Fall. Die Sache hat aber eine neue Qualität: Während der Scholz-Kahlschlag weiland in den etablierten Medien der Stadt nur einen lauen Widerhall fand, ist heute das Heulen und Zähneklappern groß und laut – schlicht, weil es arrivierte Institutionen und Projekte trifft.

Auf zweierlei möchte ich eingehen: Zuerst ist da mal die avisierte Schließung der Kunsthalle und der Kunstvilla zu diskutieren. Beide Häuser haben nicht nur ihre in ihrer Konzeption liegende Existenzberechtigung – nein, sie sind für Nürnbergs Museumslandschaft absolut unverzichtbar. Ja, wir haben mit dem Neuen Museum ein hervorragendes Haus, in dem kontemporäre Arbeiten internationaler Künstler gezeigt werden. Als Museum mit reinen Wechselausstellungen von Künstlern internationalen Formats mit dem „heimlichen“ Schwerpunkt der Moderne der 1960er und 1970er Jahre ist die Kunsthalle aber ein ungemein spannendes Museum, dass die Ausstellungen nicht nur äußerst aufwändig und stimmig präsentiert, sondern sie mit allgemeinverständlichen Informationen anreichert und hervorragende Begleitmaterialien anbietet. Und in dieser Form ist sie wohl im süddeutschen Raum einzigartig.

Kunstvilla

Die Nürnberger Kunstvilla, Juli 2022

Von allerdings noch entscheidenderer Bedeutung für die Stadt ist die Kunstvilla, hat man sich dort doch zur Aufgabe gemacht, in der Region entstandene Kunst zu erforschen, zu sammeln und auszustellen. Die Ausstellungen der Kunstvilla waren nach meinem Erleben immer didaktisch hervorragend aufbereitet, zudem bietet die bezaubernde alte Kaufmannsvilla dafür einen hervorragenden Rahmen. Beide Häuser wegzusparen ist schlicht nicht vorstellbar und, mit Verlaub, ein Frevel!

Zum Zweiten: Die Veranstaltungen Bardentreffen und auch, auch wenn nicht explizit erwähnt, Stars im Luitpolthain, sind ebenfalls unverzichtbar, weil sie nicht nur ein niederschwelliges und kostenloses Kulturangebot für die breite Bevölkerung darstellen. Viel mehr noch ist gerade das Bardentreffen ein echtes Mitmachfestival, das durch die vielen nicht geplanten, spontanen Auftritte zahlreicher Musiker seinen ganz eigenen Charme entwickelt. Denn neben dem Festivalprogramm, das streckenweise recht hochkarätig besetzt war, kann sich dort jeder Musiker ohne Anmeldung, Vorleistung… vor Publikum ausprobieren. Und auch wenn die Line-Ups der letzten beiden Stars im Luitpolthain-Veranstaltungen durchaus gewisse Redundanzen mit sich brachten: So ein Festival mit seiner beflügelnden Atmosphäre könnte so nicht nur im vergleichsweise kleinen Nürnberg sondern auch in New York oder London stattfinden. Festivals oder Veranstaltungen von dieser Güte, Strahlkraft und im Falle des Bardentreffens auch Tradition zukünftig auszudünnen, wäre ein schwerer Fehler, ein Rückschritt, eine kaum wieder auswetzbare Scharte. Was diese Veranstaltungen letztlich so besonders, so zugänglich und so niederschwellig macht, ist der freie Eintritt. Jeder, der interessiert ist, darf kommen.

Wir haben in den vergangenen Tagen viele (teilweise sehr gute) Argumente für eine Beibehaltung der kulturellen Angebote gehört. Diese reichen von „wir haben schon auf den Neubau des Konzertsaals verzichten müssen“ bis hin zu einer „Kulturdividende“, weil gerade die Veranstaltungen natürlich auch ein zahlungskräftiges Kulturpublikum in die Stadt ziehen. Eines geht aber in der ganzen Debatte leider unter: Wir werden uns in Zukunft einige Großprojekte leisten, deren Notwendigkeit schlicht nicht gegeben ist. Zu nennen wäre hier die völlig überflüssige, undichte und aus Gründen des Tierschutzes äußerst fragwürdige Delfinlagune, die nun eine neue Überdachung braucht, für sich genommen aber als unsanierbar gilt. Und dann der völlig aus der Zeit gefallene kreuzungsfreie Ausbau des Frankenschnellwegs. Würde man auf dieses Unsinnsprojekt verzichten, etliche Finanzprobleme der Zukunft wären bereits heute gelöst.

Unsinnig erscheinen die geplanten Streichungen im Kulturbereich gerade vor dem Hintergrund, dass Häuser und Veranstaltungen ja über Personal verfügen, das man nicht einfach so entlassen kann, das weiterbeschäftigt werden will und muss. Nun treffen die Einsparungspläne freilich nicht die Kultur allein, stattliche 500 Stellen sollen bei der Stadt Nürnberg „sozialverträglich“ gestrichen werden – aber hier offenbart sich doch, dass die Planungen des Kämmerers an dieser Stelle reichlich kurz greifen.

Die Konsequenzen der Streichungen sollte man genau bedenken: Die Dürer-Stadt verlöre deutlich an kulturellem Profil und würde auch touristische Attraktivität einbüßen. Was mit der nach Schließung dann leerstehenden Kunsthalle geschehen soll, ist ebenfalls offen. Der Leerstand einer solch speziellen Immobilie ist kaum dazu geeignet, dauerhaft wirklich Geld zu sparen, eine Umwidmung ist nur schwer vorstellbar und angesichts der Tatsache, dass das Haus erst für anderthalb Jahre geschlossen wurde, um teuer und aufwändig umgebaut zu werden, auch kaum vermittelbar. Hat man beide Museen einmal verloren, so steigt der Aufwand, sie irgendwann einmal so an selbem oder anderem Ort wiederzueröffnen – Fachleute gaben in den NN zu bedenken, dass eine Wiedereröffnung dann (selbst bei vielleicht hinreichend guter Kassenlage) nahezu unvorstellbar sei.

Die Schuldenlast der Stadt Nürnberg ist erdrückend. Und eine Kommune hat viele finanzielle Verpflichtungen, während Kunst und Kultur freiwillige Leistungen sind. So liegt es freilich nahe, hier den Rotstift zuerst anzusetzen. Die Konsequenzen sollten aber nicht aus den Augen verloren werden. Eine Stadt mit wenig geförderter Kunst und mit zwei bedeutenden Museen weniger wird natürlich unattraktiver – und fehlende Attraktivität macht sich „über Bande gespielt“ in vielen anderen Feldern wieder negativ bemerkbar. Es bleibt zu hoffen, dass die Entscheider in Nürnberg aus der mit Anlauf versemmelten Kulturhauptstadt-Bewerbung lernen und die Dummheiten von Scholz nicht wiederholen. Derzeit sieht es leider nicht danach aus. Der Schaden wäre gravierend.

Der Kugelbrunnen von Günter Rossow vor der Nürnberger AOK-Direktion

Vielleicht erinnert sich mancher noch an den „Kugelbrunnen“, der vor dem alten Direktionsgebäude der Nürnberger AOK am Frauentorgraben aufgebaut war. Hin und wieder kommt er mir in den Sinn, heute habe ich zufällig zwei Bilder aus dem Jahr 2017 beim Durchforsten meiner Festplatte gefunden. Irgendwann um das Jahr 2018 wurde das Direktionsgebäude abgebrochen, weil es mit Asbest belastet war, und durch einen Neubau ersetzt. Im Zuge der Abbrucharbeiten wurde auch der Brunnen, er stammt aus dem Jahr 1970, entfernt und, wie man in der Zeitung lesen konnte, nicht entsorgt, sondern der Stadt Nürnberg geschenkt. In seinem „Depot“ in der Donaustraße fristet er ein freilich bedauernswertes Dasein.

Die im Hintergrund des linken Bildes sitzende Person habe ich unkenntlich gemacht. Die Bilder können in Originalgröße hier und hier betrachtet werden.

Dass der Brunnen nicht verloren ist, möchte ich als Glücksfall bezeichnen. Geschaffen wurde der Kugelbrunnen vom damals in der Region ansässigen Künstler Günter Rossow. Der war von der Form der Kugel sehr fasziniert, es gibt einige kugelförmige Plastiken von ihm und mindestens noch einen weiteren Kugelbrunnen in Bayreuth.

Persönlich empfinde ich den Brunnen nicht nur als schön, sondern auch zeitlos, er hätte verdient, an anderer Stelle wieder aufgestellt und in Betrieb genommen zu werden. Wo, das muss ich offen lassen. In manchen Stadtteilen ist Nürnberg nicht gerade reich an Brunnen und ich könnte mir schon den ein- oder anderen Platz vorstellen, an dem er sich gut in seine Umgegend einfügen würde. Und rein assoziativ: Mit seiner runden, durchbrochenen Form, quasi aufgespießt an den schlanken, spitzen „Nadeln“, würde sich in seiner Nähe auch ein Gedenkstein an die in unserer Stadt zu beklagenden Opfer der Corona-Pandemie gut machen.

Mit Nazis gehen hat Langzeitfolgen.

Der eifrige Leser dieses Blogs weiß, dass ich nun kein Feind, aber auch nicht der engste Freund der deutschen Sozialdemokratie bin (mit der hiesigen sieht es durchaus ein wenig besser aus). Insofern habe ich mich über die aktuelle Plakatkampagne der Nürnberger SPD aufrichtig gefreut.

Die spricht sich recht deutlich gegen die immer noch grassierenden Umtriebe der in ihrer Breite offen rechtsradikalen Coronaleugner (sorry, aber das muss man immer wieder und wieder so klar formulieren) aus. Gut so.

Wo eine Wahrheit ausgesprochen wird, findet sich freilich auch immer einer, der aus Dummheit, Bosheit, vielleicht auch eigener Verletztheit dagegen opponiert. Und mit der reißerischen Überschrift „Scharfe Kritik an der Plakatkampagne der Nürnberger SPD – Wähler wendet sich an Öffentlichkeit“ gibt sehr zu meiner Überraschung und meinem Entsetzen das Nürnberger Pressehaus, hier genauer die NN, die Blöße, denen, die nun wie getroffene Hunde bellen, nun auch noch ein Sprachrohr zu bieten. Die Einzelmeinung, die hier zu einem quantitativ durchaus beachtlichen Artikel geführt hat, stammt von, ja, ihr lest richtig, einem einzigen Wähler (!) namens Helmut F. (der Name ist vollständig im Blatt zu lesen). Besagter Herr F., eine hier im Allgemeinen nicht weiter bekannte Person, die somit auch kein öffentliches Interesse an ihrer Einzelmeinung beanspruchen kann, lässt sich in der Zeitung wie folgt darstellten:

Keine Rechtsextremen, sondern einen „bunten Querschnitt der Nürnberger Bevölkerung“ sieht Helmut F. [Name gekürzt] bei den wöchentlichen Protesten gegen die Corona-Maßnahmen. Ihn hat die Kampagne der SPD derart geärgert, dass er sich an die Öffentlichkeit gewandt hat. (Quelle, NN vom 4.3.2022, Paywall)

Jössas! Derart geärgert hat sich der Helmut, das muss man sich mal vorstellen! Und weiter heißt es in dem Pulitzerpreis-verdächtigen Artikel:

Von diesem Spruch fühlen sich Demonstranten angegriffen. In Mails und Briefen an die SPD lassen sie ihrem Unmut freien Lauf. Auch unsere Redaktion hat hierzu ein Schreiben erreicht. (ebd.)

Ein Schreiben hat die Redaktion erreicht! Ein Schreiben!! Ein ganzes Schreiben! Am Stück! Von einer kompletten Person! Stellt Euch das mal vor! Da bricht sich aber Volkes Zorn in ungekannter Masse und Lautstärke Bahn, mein lieber Scholli! Da kann der verantwortungsvolle Redakteur doch gar nicht anders und ist quasi gezwungen, der Sache auf den Grund zu gehen.

Und es kommt noch schlimmer! Die Flut an Protestschreiben, die die Nürnberger SPD erreicht haben, muss ja quasi Tsunami-mäßige Ausmaße haben:

Andreas Mittelmeier, Geschäftsführer der SPD Nürnberg, räumt im Gespräch mit unserer Redaktion ein, dass sie insgesamt etwa 15 Briefe und Mails von Menschen erhalten haben, die sich gegen die Kampagne und die Linie der Partei aussprechen. „Von den Zuschriften kamen vielleicht die Hälfte direkt aus Nürnberg, der Rest waren überregionale Personen aus der Querdenkerszene, die über die sozialen Medien oder Telegram-Gruppen von den Plakaten erfahren haben“, sagt Mittelmeier. (ebd.)

Schön, die SPD hat für ihre Plakate auch Zustimmung erfahren, das wird nicht unterschlagen. Aber eine Viertel- bis halbe Seite für insgesamt sechzehn Querdenker-Hampel, denen ein Plakat nicht passt – ernsthaft, liebes Pressehaus?

Man sehe mir bitte meine (bittere) Ironie nach. Ich kann hier kaum anders. Da versuchen diese Querhampel also, einen, wie man heute so schön sagt, „Shitstorm“ gegen die durchaus pointierte Plakatkampagne der Nürnberger SPD zu orchestrieren, scheitern freilich kläglich daran, eine gute Handvoll „Protestschreiben“ geht ein und dann widmet unsere NN diesem Vorgang einen durchaus prominenten Artikel samt Bild? Wahrlich, das war keine Meisterleistung.

Zur Ehrenrettung des Pressehauses sei gesagt, dass sie beileibe nicht die einzigen sind, bei denen sich das Phänomen der false balance beobachten lässt. Natürlich ist diese Form der Verzerrung ein Qualitätsmakel, durch Nennung der absoluten Zahlen der „Einwürfe“ aber eben einer, der so von jedermann sofort erkennbar ist (und das sei, bei aller nötiger Kritik, durchaus gewürdigt).

Dieser Artikel steht aber, und deshalb rentiert sich die Beschäftigung damit, synonym für ein Problem, das zu benennen wir niemals müde werden sollten: Diese unheilige Melange aus Nazis, Esoterikern, Anthroposophen (=Esoteriker), Impfgegnern, Wissenschaftsleugnern, Verschwörungsmystikern, Lügnern und Betrügern ist eine kleine, in absoluten Zahlen sogar unbedeutende Minderheit, deren vermeintliche, mit Logik nicht begründbare „Meinung“ weder gesellschaftlich noch argumentativ relevant ist. Erst durch besagte false balance wurde sie in die Lage versetzt, mit ihrem Unfug breitere Aufmerksamkeit zu erregen. Man darf halt nicht darauf hereinfallen. Auch nicht als Journalist.

Der SPD sei an dieser Stelle für ihre Kampagne (mehr dazu in der aktuellen Ausgabe der Parteizeitung der Nürnberger SPD) gedankt. Sie kommt ein bisschen spät, aber immer noch zu rechten Zeit. Sie artikuliert unmissverständlich und in nötiger Zuspitzung, was man über die Umtriebe der „Coronaleugner“ wissen muss und zählt für mich damit zu den guten gegenwärtigen politischen Kommunikationsaktionen.

Nürnberg und das 365-Euro-Ticket, eine unendliche Geschichte?

In Nürnberg gibt es seit geraumer Zeit eine Initiative, die sich für einen für alle bezahlbaren, attraktiven öffentlichen Nahverkehr starkmacht. Kern der Bestrebungen ist das sog. „365-Euro-Ticket“. Dieses Unterfangen ist, wie sich gerade herausstellt, ein langwieriger Prozess voller Hürden. Und dennoch scheint ein Erfolg greifbar. Grund genug, in einem ausführlichen Beitrag einmal genauer hinzuschauen und über das „Wiener Modell“, das der Nürnberger Initiative Pate stand, aber auch die hiesigen Besonderheiten nachzudenken.

U-Bahnhof Hasenbuck, Symbolbild aus dem Jahr 2017

Bevor ich meinen Blick nach Nürnberg wende, komme ich auf den Nahverkehr in Österreichs Hauptstadt Wien zu sprechen. Der hat es nämlich in sich: Er ist recht großräumig ausgelegt, man fährt auf den Hauptlinien, also der U-Bahn und Straßenbahn, zum Teil beachtlich enge Takte und die Wiener schätzen ihre Wiener Linien nicht nur wegen des guten Angebots und der Pünktlichkeit, sondern auch…

…weil es in Wien etwas gibt, das hierzulande geradezu revolutionär klingt: Ein Abonnement, bei dem eine Person ohne Einschränkungen den Nahverkehr benutzen kann, sooft sie will – zum Preis von einem Euro pro Tag, ohne Ausschlusszeit. Bereits im Mai 2012, also annähernd vor zehn Jahren, hat die rot-grüne Stadtregierung diese Tarifbesonderheit beschlossen. Seinerzeit war das ein Wagnis, denn zuerst einmal bedeutete der als „Wiener Modell“ bekannt gewordene Abonnementtarif ein großes finanzielles Risiko. Würden sich die Abonnentenzahlen nicht erheblich erhöhen, hätten die Mindereinnahmen durch den Fahrkartenverkauf ein mehr als großes Finanzloch in die Kasse des kommunalen Eigenbetriebs gerissen. Passiert ist aber genau das Gegenteil: Die Wiener Linien gewannen im ersten Jahr nach Einführung des Jahrestickets rund 140.000 Neukunden hinzu, von 2012 bis 2018 gewann man sogar über 400.000 Neukunden. Damit nutzen heute knapp 800.000 Menschen den Nahverkehr in der Stadt Wien und im Umland mit einer Jahreskarte. Ein gigantischer Erfolg, den sich selbst die stärksten Befürworter des „Wiener Modells“ so nicht zu erträumen gewagt hätten. Anders ausgedrückt: In Wien gibt es heute mehr Inhaber einer gültigen Jahresmarke für den ÖPNV als zugelassene Autos. Und die Wiener Linien fahren profitabel, weil sie gut ausgelastet sind.

Wien hat in dieser Zeit sein Netz kontinuierlich ausgebaut und die Takte verdichtet. Das geht, auch das ist ein Teil der Wahrheit, nicht ohne Zuschüsse. Gemessen an der Größe des Verkehrsraums Wien (die Stadt Wien hat allein knapp viermal mehr Einwohner als Nürnberg), an den Investitionen (es wurde beispielshalber mit dem Bau einer weiteren U-Bahnlinie begonnen, was naturgemäß hohe Baukosten mit sich bringt), nehmen sich diese Zuschüsse für deutsche Verhältnisse lediglich moderat erhöht aus. Der städtische Zuschuss zur VAG, dem kommunalen Verkehrsbetrieb der Stadt Nürnberg, beträgt pro Jahr etwa 70 Millionen Euro (Quelle, Seite 41). Im mit 1,9 Millionen Menschen bevölkerten Wien werden jährlich um die 170 Millionen Euro zugeschossen (Quelle, Achtung, es werden Zahlen von 2015 und 2017 verglichen, der Unterschied, der innerhalb zweier Jahre entsteht, dürfte für eine Darstellung der Größenverhältnisse aber vernachlässigbar sein). Auch in Nürnberg fiel ein Ausbau der U-Bahn-Linie 3 in den Betrachtungszeitraum. Im Detail muss der Vergleich beider Städte hinken, in seiner Gesamtheit und auf die jeweilige Bevölkerungszahl skaliert, scheint er mir aber fair – es bleibt festzustellen, dass das 365-Euro-Ticket in einer Vielzahl an Gesichtspunkten erfolgreich ist. Mit zum Erfolg der Wiener Linien und damit auch indirekt zur Attraktivität des Jahrestickets tragen aber auch noch zwei andere Faktoren bei, von denen man in Deutschland unabhängig vom 365-Euro-Ticket lernen kann: Die Wiener Linien haben selbst in den Boomphasen des innerstädtischen Autoverkehrs ab den 1960er-Jahren, also seit Beginn der Massenmotorisierung, nie aufgehört, den ÖPNV sukzessive auszubauen. Es mag Jahre gegeben haben, in denen in Wien wenig vorangegangen ist, einen Rückbau des ÖPNV in größerem Stil gab es aber nie. In Nürnberg wurden beispielshalber in diesen automobilen Boomphasen viele Straßenbahnlinien stillgelegt (bis heute sieht man noch in manchen Straßen „tote“, also noch nicht zurückgebaute Straßenbahngleise). Weil in Wien in der Vergangenheit solche planerischen Fehler nicht begangen wurden, sind knapp 50% der Stadtfläche an die (Nahverkehrs-)Schiene angebunden, was technisch eine schnelle und zuverlässige Versorgung ermöglicht.

Kurz gesagt: Wien ist derzeit auf einem recht guten Weg hin zur Verkehrswende. Und Wien ist nicht allein. Das Modell übernommen haben unter anderem auch Tallinn oder Kopenhagen.

Was aber hat das alles nun mit Nürnberg zu tun? Nun, in Nürnberg gab es (und es gibt sie nach wie vor) eine sehr erfolgreiche Initiative, die sich zum Ziel gesetzt hat, für die Stadt (und darüber hinaus auch für den Verkehrsverbund oder zumindest Teile davon) ebenfalls ein 365-Euro-Ticket und damit verknüpft auch ein Sozialticket zu initiieren. Angeführt vom Linken-Stadtrat Titus Schüller stieß man 2020 ein Bürgerbegehren an, deutlich mehr als zwanzigtausend Nürnbergerinnen und Nürnberger unterschrieben. Der nächste Schritt auf dem Weg zum 365-Euro-Ticket wäre jetzt ein Bürgerentscheid gewesen, der sich mit den Unterstützerunterschriften aus dem Bürgerbegehren auch komfortabel hätte einleiten lassen.

Doch es kam anders. Im Juni 2020 griff der Stadtrat, CSU-Mann König war gerade relativ knapp per Stichwahl zum Oberbürgermeister gewählt worden, dem Bürgerentscheid vor, wohl auch aus der Sorge heraus, sich beim Plebiszit ein blaues Auge zu holen, und beschloss die Einführung des Tickets für den 1. Januar 2023. Auch das Sozialticktet, das Inhaber des Nürnberg-Passes, also finanziell schwächer gestellte Bürger der Stadt, für monatlich 15 Euro bekommen sollen, wurde im Zuge dessen beschlossen – sowie ein 365-Euro-Ticket für Schüler und Auszubildende, das man schon heute kaufen kann. Damit sollte eigentlich klar sein: In Nürnberg gibt es im kommenden Jahr ein 365-Euro-Jahresabonnement nach dem „Wiener Modell“ – oder doch nicht?

Die Initiatoren des Bürgerbegehrens schreiben auf Ihrer Webseite dazu knapp:

Dieser Beschluss wird nun von der Stadtspitze offensiv in Frage gestellt. Es droht, dass dieser Beschluss und damit die soziale und ökologische Verkehrswende auf den letzten Metern gekippt wird. Das wollen wir mit diesem Bürgerbegehren verhindern. (Quelle)

Der Vorgang ist so wichtig, dass es sich allemal lohnt, hier ein wenig genauer hinzusehen. Zuerst einmal ist bis heute der Beschluss des Stadtrates noch nicht zurückgezogen worden. Technisch gesprochen bleibt es also dabei, dass das 365-Euro-Ticket in Nürnberg Anfang 2023 eingeführt wird, solange man nichts anderes aus dem Stadtrat hört. König und seine schwarz-rote Stadtratsmehrheit könnte nun auf Zeit spielen und den eigenen Beschluss wieder kassieren. Und danach sieht es derzeit aus.

Das Ticket war insbesondere der CSU schon immer ein Dorn im Auge, denn die Initiative ging vom politischen Erzfeind, der Linken aus. Die wurde 2020 freilich selber vom Erfolg ihrer Initiative überrascht – binnen kurzer Zeit kamen über 20.000 Unterschriften für das Bürgerbegehren zur Einführung des Tickets zusammen. Und so geriet die Stadtspitze in Zugzwang. Man beugte sich Volkes Willen, ohne ihn herausgefordert zu haben – und will jetzt von seinem eigenen Beschluss nichts mehr wissen.
Dabei dürfte den Stadtoberen sehr zupasskommen, dass unlängst der Bezirk Mittelfranken die Stadtfinanzen rügte (ein in Nürnberg recht normaler Vorgang) und sie im Zuge dessen auch rüffelte (durchaus eine Besonderheit). Inhalt des Rüffels war, ganz diplomatisch gesprochen, eine eindeutige Aufforderung zur Sparsamkeit im kommunalen Haushalt. Und man wurde dabei seitens des Bezirks ganz konkret:

Sie warnte in diesem Kontext laut Kämmerer Harald Riedel (SPD) ausdrücklich vor der Einführung eines 365-Euro-Tickets für den öffentlichen Nahverkehr ab dem Jahr 2023. (NN, 21.02.22, Paywall)

Niemand erhält gerne einen Rüffel, das ist klar. Dennoch nahm Oberbürgermeister König den Ball, den ihm die Regierung von Mittelfranken ins Spielfeld schoss, gerne auf. Das Projekt 365-Euro-Ticket beginnt zu wackeln. Und auch einige Landräte, deren Kirchtürme im VGN-Verkehrsverbund liegen, leisten Widerstand gegen das Ticket.

Denn eines ist gewiss: Die Einführung des „Wiener Modells“ kostet erst einmal Geld. Es kursieren hier nun unterschiedliche Zahlen, deren Zustandekommen nicht immer transparent ist, und auf die ich mich daher nicht beziehen möchte. Aber die Zuschüsse für den ÖPNV werden aufgestockt werden müssen. Das ist für sich genommen eine Binse, es gibt in Deutschland kein Nahverkehrsunternehmen, das seine Kosten selbst erwirtschaftet. Nahverkehr ist ein Zuschussgeschäft, bleibt ein Zuschussgeschäft (das sind Autobahnen und Landstraßen aber auch). Die Frage ist nur, wie viel man bereit ist, dafür auszugeben.

Man kann nun über die Motivlage der schwarz-roten Rathausregierung nur spekulieren. Ob man indessen tatsächlich angesichts der finanziellen Mehrbelastung kalte Füße bekommen hat, oder die derzeitige Gemengelage einfach als (nicht besonders elegante) Ausrede nutzt, um sich des aus der Not getroffenen eigenen Beschlusses zu entledigen, spielt dabei aber nur eine untergeordnete Rolle. Festzuhalten bleibt an dieser Stelle nur, dass gerade die CSU recht offen eine sehr autofreundliche Verkehrspolitik in der Stadt betreibt.

Das 365-Euro-Ticket wackelt. Und seien wir ehrlich: Niemand, wirklich, niemand wäre ernsthaft verwundert, würde Marcus König wortbrüchig werden würde.

Was wären aber die konkreten Vorteile, würde Nürnberg das „Wiener Modell“ umsetzen?

Der Krieg in der Ukraine führt uns allen in erschreckender Unmissverständlichkeit vor Augen, wie sehr wir von Gas und Erdöl im Allgemeinen und russischem Gas und Erdöl im Speziellen abhängig sind. Neben den energiehungrigen Industrien ist auch der Verkehr ein großer Energieverzehrer, besonders ineffizient ist, auch das ist allgemein bekannt, der Individualverkehr. Der macht vielfältige Probleme, die nicht allein politischer Natur sind. Er ist gerade in den Städten ein Platzräuber, bindet sehr viele weitere Ressourcen (man denke nur an den Straßenbau und Erhalt) und verursacht Lärm und Abgase. Um hier keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Komplett auf diesen Individualverkehr verzichten können wir nicht. Das soll auch gar nicht das Ziel sein. Es muss aber möglich sein, ihn in sinnvolle Bahnen zu lenken. Zum Wohle des Klimas, zum Wohle der Stadtbevölkerung, zur Vermeidung weiterer Flächenversiegelung für immer breiter werdende Straßen, größere Parkplätze… Gerade die Parkplatzproblematik illustriert sehr schön, dass wir uns in Nürnberg mit dem Autoverkehr bereits am obersten Limit bewegen. In vielen Stadtvierteln wird allabendlich ein Kampf um die doch reichlich vorhandenen, aber dennoch knappen öffentlichen Parkplätze geführt. Hauptverkehrsstraßen sind kaum mehr in der Lage, weitere Autos aufzunehmen, was sich durch regelmäßige Staus äußert. Ein für jeden günstiger und attraktiver Nahverkehr wird hier Linderung, später vielleicht sogar Abhilfe schaffen.

Ich begreife den ÖPNV als einen (nicht einmal unwesentlichen) Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Das ist er sogar per definitionem, allein diese Definition sagt nichts über den notwendigen Umfang aus. Und hier ist er: der berühmte „Knackpunkt“. Auch ein schlecht ausgebauter, in seiner Art rudimentärer ÖPNV, „zusammen“-gespart bis an seine funktionale Grenze, ist manchem Bürgermeister auf dem Lande, manchen Land- und Bezirksrat recht und im besten Wortsinne „billig“. Damit ist aber die Verkehrswende nicht zu schaffen.

Unabhängig von allen parteipolitischen Grenzen: Der Impuls zum 365-Euro-Ticket muss von der Stadt ausgehen. Denn nur bei einem urbanen Nahverkehrsangebot wird ein solches Jahresticket als günstig und attraktiv erlebt. Seine Strahlkraft wird es auch in den ländlichen Raum entfalten – aber das ist eine Zukunftsvision. In Dörfern, in denen viermal am Tag der Bus fährt (und zweimal davon ist das der Schulbus), werden die Bürger ein 365-Euro-Ticket als Hohn empfinden, empfinden müssen. Nürnberg als zweitgrößte Stadt Bayerns ist für die Initiative der ideale Ausgangsort. Auch Fürth und Erlangen, in gewissem Umfang auch die Stadt Schwabach, dürften darauf vertrauen, dass die Einführung eines solchen Tickets einen positiven Effekt auf die Reduzierung des Autoverkehrs haben wird (am Rand: In Erlangen wird bereits auf einzelnen Linien mit dem Konzept eines völlig kostenlosen ÖPNVs experimentiert). Doch schon in Städten wie Stein ist das Konzept für den innerstädtischen Verkehr fraglich, eine entsprechende MobiCard allein für den Stadtverkehr käme nämlich billiger. Insofern sind auch die Störgeräusche einzelner vom Kirchturmdenken „beseelter“ Landräte zu vernachlässigen. Ein nur in Nürnberg, ggf. auch in Fürth gültiges 365-Euro-Ticket würde mit den Jahren genug Attraktivität für den Gesamtraum des VGN entwickeln. Man müsste es einfach nur darauf ankommen lassen.

Eine mit dem Holzhammer durchgedrückte Verkehrswende kann und wird nicht klappen. Viele klagen gegenwärtig über die im Kontext des Kriegs in der Ukraine massiv gestiegenen Benzinpreise. Diese Klage ist aus der Perspektive des Individuums oft auch allzu gut nachvollziehbar. In den NN vom 9. März gibt es eine sehr spannende Übersicht, wie viel Geld in bayerischen Haushalten in welche Zwecke fließt. Spitzenreiter sind, wen wundert es, mit einer Summe von fast tausend Euro die Mieten. Doch der zweithöchste Ausgabenposten ist im bayerischen Durchschnittshaushalt mit 462 Euro der Verkehr – und der steht damit noch mit weitem Abstand vor den Ausgaben für Lebensmittel, die Freizeit, Gesundheit, Kleidung oder Bildung. Eine ökologisch sinnvolle und sozial gerechte Verkehrswende hätte das enorme Potenzial, die Haushalte massiv zu entlasten. Wer die Verkehrswende will, der muss gangbare Alternativen anbieten können. Für den ÖPNV heißt das nichts anderes als: Er muss zum einen funktional, schnell, sauber, begreifbar, engmaschig und gut getaktet sein uns zum anderen muss er preislich nicht nur konkurrenzfähig, sondern wirklich günstig sein. Die VAG hat im Bundesvergleich relative teure Tickets. Das 365-Euro-Ticket setzt bei der VAG auf einem im Städtevergleich hinsichtlich der Attraktivität gutem Level auf, nur der Preisnachteil würde egalisiert. Und es funktioniert genial einfach und ist in seiner Struktur auf den allerersten Blick sofort verständlich: Ein Jahr, ein Euro pro Tag, so viele Fahrten, wie es beliebt. Der Erfolg und der Charme des „Wiener Modells“ liegt in dieser einfachen Formel. Mehr ist es nicht.

Eine Verkehrswende kann aber nur gelingen, wenn sie alle Teile der Bevölkerung, auch die finanziell Schwachen, von Anfang an konsequent einbezieht. In Nürnberg gibt es leider, gemessen am Durchschnitt bayerischer Kommunen, relativ viele Menschen, die auf Transferleistungen wie Hartz IV oder Grundsicherung angewiesen sind oder zu den „working poor“ zählen. Das hat vor allem mit dem Strukturwandel in der Region und dem Niedergang ganzer Industrien zu tun. Würde man die Bedürfnisse dieser Menschen ausblenden, die Verkehrswende wäre ohne sie schlicht nicht zu schaffen. Unbemerkt von weiten Teilen der Öffentlichkeit hat die Initiative aber bereits ein Sozialticket durchgesetzt, dessen Einführung sich Oberbürgermeister König nun auf die Fahnen schreibt (und schlichtere Gemüter glauben ihm das auch). Das Monatsticket für eine Person ohne Ausschlusszeit kostet 15,- Euro. Allein an diesem Erfolg lässt sich die Schlagkraft der Initiative messen.

Die Sache ist noch nicht ganz rund: Ein 365-Euro-Ticket ist in Nürnberg eine schöne Sache, erstrebenswert wäre aber, dass es im gesamten VGN-Tarifgebiet, und das ist nicht gerade klein, ein solches Ticket gäbe. Dazu müssten sich aber sehr viele Player, kleine Verkehrsunternehmen, Stadtwerke kleinerer Kommunen, Landräte und Bürgermeister einig werden. Und eine solche Einigung ist weit entfernt. Schade, aber eigentlich kein Problem, denn wenn in Nürnberg doch ein 365-Euro-Ticket kommt, wird der Erfolg nicht lange auf sich warten lassen und andere Städte werden sich anschließen. Die Attraktivität des Projekts ist dadurch – zumindest aus der Perspektive der Nürnberger Bürger – nicht gemindert. Und genau das ist der Knackpunkt: Kommt es zu einem Bürgerentscheid, wird der in Nürnberg stattfinden – es dürfen bei Bürgerbegehren und Bürgerentscheid nämlich nur die Nürnberger unterschreiben und abstimmen.

Und so geht es also in der Noris um das große Ganze: Das 365-Euro-Ticket soll definitiv kommen. Dazu benötigt man ein die Kommune bindendes Bürgerbegehren oder eine Garantie, dass der bereits gefasste Beschluss nicht wieder kassiert wird. Letztere existiert nicht, kann verwaltungstechnisch auch nicht existieren. Nun findet sich die Initiative in einer relativ bescheidenen Situation wieder: Obwohl sie 2020 bereits Unterschriften gesammelt hat, muss sie das nun erneut tun. Ein Vorgang, der sich nicht jedem Bürger so leicht erklären lässt, denn letztlich muss man Folgendes erklären: Die Linke ist leider auf OB König und seine schwarz-rote Stadtratsmehrheit hereingefallen und jetzt von deren Worttreue abhängig. Ein externes Beratungsunternehmen, dessen Votum von Fachleuten allerdings nicht als unabhängig gewertet wird, hat sich ebenfalls gegen das 365-Euro-Ticket ausgesprochen, auch darauf beruft sich die Stadtratsmehrheit. Nun kann man entweder zittern und hoffen, oder man muss einen neuen Anlauf für Bürgerentscheid und Bürgerbegehren nehmen, um wirklich Sicherheit für etwas herzustellen, das doch eigentlich schon beschlossen ist. Linkes Auge blau, unverschuldet zwar, aber nicht unvermeidlich.

An zahlreichen Stellen in der Stadt sammelt man bereits heute Unterschriften für das 365-Euro-Ticket. Zudem kann man sich auf der Initiativen-Webseite auch das Unterschriftenformular herunterladen und selbst sammeln gehen.

Immer Ärger mit dem gelben Sack.

Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da haben wir mit den gelben Säcken, die dem Dualen System Deutschland seit jeher zur Müllsammlung dienen, ganze Umzüge abgewickelt. Das geht heute nicht mehr, inzwischen sind die Folien, die für die Herstellung des Sackes verwendet werden, so dünn und lumpig, dass das Material selbst bei halber, ordnungsgemäßer Beladung zum Reißen neigt.

Und damit beginnt auch schon der Ärger: Wenn in der Stadt weit vor dem Abholtermin die „Wertstoffsäcke“ auf die Straße gestellt werden, damit die mit voluminösem Verpackungsmüll gefüllten Dinger endlich aus der Wohnung sind, verteilt sich dieser Müll schnell auf den Straßen. Wind und Wetter zerren an der lausig schlechten Sackfolie, Kinder kicken die Säcke (die im Gegensatz zu einem Fußball den Kick eben nicht abkönnen) und Ratten und andere Pestilenzen haben auf der Suche nach Nahrung mit den gelben Säcken leichts Spiel.

Der herumfliegende Müll ist nicht nur den Anwohnern ein Dorn im Auge, auch die Stadt hat damit ihre liebe Not, denn schließlich muss sich die Straßenreinigung um den umherfliegenden Müll kümmern, die Gewinne aus Recycling und Verkauf des Mülls wandern freilich in die Taschen privater Dienstleister (und das System ist duch die Lizenzabgabe für den Grünen Punkt auf Verpackungen) finanziell sowieso gut unterfüttert. Hier sieht man auch mal wieder, wie es in unserem Gemeinwesen halt so funktioniert: Die Kosten werden der Allgemeinheit zugeschoben, die Gewinne privatisiert (zumal die Stadt den Plastikmüll gerne nutzen würde, weil er einen guten Brennwert für das Heizkraftwerk liefert).

Nun will in Nürnberg Bürgermeister Vogel eine Strafe von 50 Euro vom Vermieter derjenigen Anwesen erheben, vor denen Säcke vor dem Abend des Abholtages auf der Straße stehen. Es hat nicht lange geaduert, bis der Haus- und Grundstücksbesitzerverein protestierte – mit nicht ganz von der Hand zu weisenden Argumenten:

Zuerst einmal kann ja jeder seinen Müll vor ein beliebiges Haus stellen. Wie wollte die Stadt nachweisen, wer der wirkliche Verursacher von Müll ist? Außerden darf man sich sicher sein, das die Vermieter dann die Strafe auf die Mieter umlegen, was wiederum viele Bürger trifft, die nichts für die Verunreinigung können.

Dabei gäbe es doch recht praktikable Lösungen: In anderen Kommunen ist die Gelbe Tonne in der Fläche Standard. In ihr wird gesammelt, was auch im gelben Sack gesammelt wird, sie kann jederzeit von den Bürgern genutzt werden. Kein Müll im siffligen Sack in der Wohnung, deutlich weniger umherfliegender Müll auf den Straßen. Wenn jedes Haus eine gelbe Tonne vorhalten müsste, gäbe es zudem so viele Tonnen, dass es keinen Anrreiz gäbe, seinen Müll in fremden Tonnen zu entsorgen.

In wenigen großen Wohnanlagen gibt es bereits gelbe Tonnen, eine generelle Umstellung wäre sehr sinnvoll. Und: Das Problem und die Diskussion um die Tonne besteht schon lange, wie dieser Artikel der Nürnberger Zeitung aus dem Jahr 2008 beweist.

Darum: Her mit der Tonne – das klappt beim Hausmüll und Papiermüll seit Jahrzehten hervorragend. Wichtiger aber wäre noch eine breit geführte gesellschaftliche Debatte, ob es denn die gelben Säcke und das Duale System überhaupt noch braucht – es gibt viele ernstzunehmende Stimmen, die dieses System mit guten Argumenten generell in Frage stellen.

Ende Mai startet der DVB-T2-Regelbetrieb in Nürnberg.

Gute Nachrichten für die Fernsehzuschauer in der Region, die ihr Programm über die gute alte Antenne empfangen: Am 31. Mai startet bei uns der Regelbetrieb für DVB-T2.

Was ist DVB-T2 und warum ist das (zumindest aus meiner Sicht) eine gute Nachricht?

Nun, vereinfacht gesprochen ist DVB-T2 die HD-fähige Variante von DVB-T. An der Empfangsart, an der Bedienung und auch an den Features ändert sich im Wesentlichen nichts, allerdings wird das Bild nun „hochauflösend“ übertragen, was über Kabel, Satellit und auch per Internet längst der Fall ist. Im Fall von DVB-T2 wird also – wiederum vereinfacht dargestellt – das Übertragungsverfahren gewechselt: In Deutschland bedient man sich des Codecs HVEC, auch H.265 genannt. Das hat, das will ich nicht verschweigen, aber auch zwei Nachteile: Zum einen ist das Verfahren nicht abwärtskompatibel, d.h. mit dem alten DVB-T wird man das neue Programm nicht sehen können, nach einer Übergangszeit braucht man dann wohl auch einen Neuen Empfänger (einen Receiver oder Stick). Außerdem unterstützt der neue Standard auch Pay-TV, RTL, Sat. 1, Pro 7 und Konsorten sollen künftig terrestrisch nur gegen Bezahlung zu empfangen sein (und mir persönlich sind die Frequenzen für irgendwelches Pay-Gelumpe terrestrisch zu knapp. Aus Prinzip).
Der Vorteil: Wir sehen zukünnftig über Antenne HD-Fernsehen und werdenb über DVB-T auch wesntlich mehr Sender empfangen – von bis zu 40 Programmen ist die Rede. Auch soll – aber da fehlt mir die praktische Erfahrung – die Übertragung stabiler funktionieren.

Ich mag DVB-T, denn ohne großen Installationsaufwand und mit beachtlicher Stabilität lasst sich recht angenehm fernschauen, ohne das zusätzliche laufende Kosten entstehen (wie beispielsweise beim Kabelfernsehen). Der große Nachteil von DVB-T, nämlich die inzwischen wenig attraktive Bildqualität, wird mit DVB-T2 ausgeglichen.

Und Nürnberg, das zeigt die Karte der offiziellen DVB-T2 HD-Internetpräsenz, wird gleich zu Beginn des Regelbetriebs mitversorgt.

Nun stellen sich freilich noch ein paar Fragen, die ich versuche, zu beantworten:

Brauche ich für DVB-T2 eine neue Antenne?

Wenn ich bereits DVB-T empfange und eine funktionierende Antenne habe, nein. Natürlich kann es in der Übergangsphase passieren, dass ich in einem Gebiet wohne, in dem ich mit der Zimmerantenne DVB-T empfangen kann, für DVB-T2 aber eine Außenantenne benötige. Mit zunehmendem Ausbau sollte sich das aber geben. Spezielle Antennen für DVB-T2 braucht es aber definitiv nicht, da im selben Frequenzband wie DVB-T gesendet wird.

Kann ich jede Box und jeden Empfänger für DVB-T2 verwenden?

Leider auch: Nein. Der Receiver, Fernseher oder DVB-T2-USB-Stick muss nach dem oben schon erwähnten HVEC-Standard arbeiten. Viele Geräte aus dem Ausland kölnnen das aber nicht, sie empfangen den H.264-Standard, der in Deutschland nichts nutzt. Daher warne ich davor, sich z.B. aus China vermeintlich günstige DVB-T2-Empfänger zu kaufen (z.B. über amazon oder ebay), sie werden hier derzeit mehrheitlich nicht funktionieren. Wer sichergehen will, dass die Geräte funktionieren, und wer sich nicht auskennt, sollte beim Kauf auf das grüne „DVB-T2 HD“-Logo achten, wie man es auf dieser Seite sehen kann.

Was kosten die neuen Boxen?

Zwischen 50,- und 100,- Euro kosten die wenigen Boxen, die jetzt schon verfügbar sind. Ich vermut ja, dass sich das hier ähnlich entwickelt wie seinerzeit bei DVB-T: Am Anfang waren die Geräte seinerzeit halbwegs erschwinglich, binnen eines Jahres fielen die Gerätepreise dann spürbar. Da das alte DVB-T ja nicht von heute auf morgen abgeschaltet wird, würde ich mich diesmal nicht unter die „early adoptors“ zählen und erst mal ein wenig zuwarten. Auch, weil aktuell die Geräteauswahl noch nicht allzu groß ist.

barcamp Nürnberg vom 29. bis 31. Mai 2015 (#bcnue7)

Drei Camps und zwei Barcamp-Nächte bietet Nürnberg im ersten Halbjahr: Das OpenUp-Camp, dass sich als Mischung von Konferenz und Unkonferenz versteht und „Unternehmen mit […] Technologie- und Gesellschaftsthemen“ zusammenbringt, findet bereits vom 26. bis 28. März statt.

Das DevOps-Camp 2015 ist einen Monat später, vom 24. bis 26. April 2015. DevOps ist ein Kofferwort aus developer und operations, was das genau ist, könnte ich nur äußerst unzureichend sagen, das tun besser die Profis.

Neben diesen beiden Themencamps findet wiederum einen Monat später das Nürnberger barcamp statt, und zwar zum siebten Mal. In aller Kürze:

#bcnue7 – barcamp Nürnberg
29. bis 31. Mai 2015

GRUNDIG AKADEMIE
Seminarzentrum Klingenhofstraße
Klingenhofstraße 58, 90411 Nürnberg

Was das barcamp ausmacht und ein paar Impressionen vom letzten Jahr zeigt der Promofilm.

Am Rande: Die GRUNDIG AKADEMIE ist nicht nur der Location-Sponsor des barcamps, auch das OpenUp-Camp und das DevOps-Camp finden in den Räumen der Akademie im Nürnberger Norden statt.

Was ein barcamp ist?

Ein BarCamp ist eine Un-Konferenz, bei der das Programm von den Teilnehmern gestaltet wird, die dementsprechend Teilgeber genannt werden. Das Programm besteht aus 45-minütigen „Sessions“, die beispielsweise ein Vortrag oder eine Diskussionsrunde zu einem bestimmten Thema sein können. Welche Themen behandelt werden, wird vor Ort entschieden und ist von den Interessen und Kompetenzen der Teilgeber abhängig. (Quelle)

Karten gibt es ab Anfang März, es lohnt sich, früh zu buchen, um mit dem „early bird“-Ticket ein paar Euro zu sparen.

Burgkrone.

Eigentlich ist Alkoholismus ja eine traurige Angelegenheit. Aber ich muss noch immer lachen!! Zu geil, der Typ!

So sanns, die Franggn.

(via Radio F, Nürnberg, danke, Frank)

Wirtshaus-Explorer: Mam Mam Burger Nürnberg – nicht schlecht. Aber auch nicht wirklich gut.

Zweierlei vornan: Burgerläden schießen wie Pilze aus dem Boden, gerade in Nürnberg. Ich bin wirklich überrascht, welcher Hype um Burger gemacht wird. Das Phänomen ist aus Berlin bekannt, dort trendete der Burger – vor fünf Jahren. Es braucht halt immer ein bisschen Zeit, bis sich ein Trend in die Provinz verirrt…
Weiterhin: Ich habe an Gastronomie generell einen gewissen Mindestanspruch. Zu diesem zählt die Wertschätzung des Gastes. Einen Gast auch als solchen zu behandeln, bedeutet, ihn zu bedienen. Wer von mir verlangt, dass ich mein Essen und Getränk an einer Theke hole – der begibt sich auf das Niveau diverser Systemgastronomieketten – und hat mich folglich als Gast nicht verdient. Ich gehe aus freien Stücken nicht in diese Läden. Ich hatte das im letzten Jahr einmal in Köln in einem Hipster-Laden, das brauche ich nicht wieder. Wenn die Hipster darauf stehen, dass man mit ihnen schlecht umgeht, ihr Problem, nicht meins. Infolgedessen werdet ihr hier auch keine Kritik eines „Thekenladens“ lesen, denn das ist unterhalb der Kritik.

Es ist gar nicht so leicht, einen Burgerladen zu finden, in dem man noch anständig bedient wird. „Mam Mam Burger“ in der Tetzelgasse ist so ein Laden. Zwar steht in der Lokalzeitung Gegenteiliges, wir aber wurden am Platz bedient, wie es sich gehört – nicht nur freundlich, sondern herzlich. Der Service ist schnell, verbindlich und freundlich – man fühlt sich als Gast im puristisch gestalteten Burgerladen auf jeden Fall wohl. Eine Facebook-Kommentatorin schrieb: „Ich hatte das Gefühl, dass ich in einer Garage sitze. Es ist kein richtiger Fußboden verlegt.“ Mir ist das egal, ich saß gut und komfortabel an den langen Holztischen und das Wichtigste: Als wir den Laden verlassen haben, hat unsere Kleidung nicht nach Imbissbude gestunken – einwandfrei.

MAM-MAM-Burger_Nürnberg

Ebenso puristisch wie der Laden ist auch die Speisekarte: Es gibt Hamburger und Cheeseburger – gerne auch als Double, zwei Sandwichvarianten und Brownies. Dazu diverse Zutaten und Toppings. Und als Beilage: Pommes, hier heißen sie „Fritten“. Zu trinken: Milchshakes, die Softdrinks bestehen im Wesentlichen aus dem Fitz-Limo-Sortiment. Das ist arg gewöhnlich, aber ok. Bier? Augustiner. In Franken ist das, gelinde gesagt, eine Schande. Franken hat so viele gute Biere zu bieten, wer in Nürnberg Augustiner ausschenkt, den klage ich der Phantasielosigkeit an. Ein passionierter Biertrinker war das sicher nicht.

Wir bestellen zwei Cheeseburger, dazu Fritten und zwei Fritz-Getränke (0,33l). Für die Cheeseburger werden je 5,50 Euro aufgerufen, die Fritten schlagen mit je 2,75 Euro zu Buche, das kleine Fläschchen Fritz kostet ebenfalls 2,75 Euro. Und so sieht unser Menü dann aus:

Menü_Mam-Mam-Burger_Nürnberg

Die Pommes sind handgeschnitten und – so sagt ein Schild – zu 99% frei von Transfetten. Das ist zwar nett, fettig waren die Pommes aber trotzdem, halt nicht transfettig. aber prima gewürzt, und so sind sie auch essbar, obwohl sie alles andere als kross auf dem Teller liegen. Der Burger ist, gemessen an den Erwartungen, die man mit dem Preisschild von 5,5o Euro erzeugt, winzig. Die Burgersoße ist sehr gut, das Fleisch wäre es an und für sich wohl auch, leider war es bei uns viel zu „kohlig“ gegrillt und damit deutlich zu bitter. Der weitere Belag schmeckte frisch, das Bun war ausdruckslos, latschig und industriell uninspiriert. Es wurde uns also ein viel zu kleiner Cheeseburger serviert, der handwerklich halbwegs ok war, wegen des halbverbrannten Fleisches und dem langweiligen Brötchen aber allenfalls durchschnittliche Qualität aufweist. Man kann ihn essen, aus dem Haus muss man für so einen Burger aber nicht. In der Königsdisziplin eines Burgerladens wird im „Mam Mam Burger“ zwar nicht völlig versagt, das was auf dem Teller liegt, ist aber bei Leibe nicht der Reißer.
An den Sandwiches habe ich mich nicht versucht, ebenso nicht am Brownie – hierüber kann also kein Urteil gefällt werden.

Mein Fazit: Typischer „average“ Burgerladen. Service und Sauberkeit sind top, der Burger und die Fritten Mittelmaß. Das Ambiente ist einfach, ehrlich und stimmig. Alles ok, aber eben nichts Besonderes. Das Preis-Leistungsverhältnis ist inakzeptabel.

 Mam Mam Burger, Tetzelgasse 21, Telefon: (0176) 24939158.

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