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Nokia 101 – Dual-SIM Handy für unter 30,-

Noch vor ein paar Jahren waren Dual-SIM Handys eine teure Seltenheit, suchten die Mobilfunkprovider den Einsatz dieser ihrem Geschäftsmodell im Zweifelsfall widersprechenden Hardware dadurch zu verhindern, dass man diese Geräte nicht „subventioniert“ erhielt. Irgendwann Mitte der 2000er schwappte dann die erste Welle echter Dual-SIM-Telefone aus China auf den europäischen Markt. Seither hat sich viel getan – Dual-SIM-Telefone sind inzwischen nicht nur billig sondern auch ziemlich gut, wie ich dieser Tage erfahren durfte.

Klar nutze ich ein Smartphone, aber für Projekte bin ich auf zwei weitere Nummern angewiesen. Und weil ich keine drei Telefone mit mir rumschleppen will, sollte es dann doch ein Dual-SIM-Teil sein. Meine Ansprüche an ein solches Gerät sind darum auch eher konventionell: Gute Sprachqualität und guter Empfang sind wichtig, Internetfunktionalität brauche ich keine, wenn das Telefon klein und leicht ist, ist das ein Feature und das Display möge gut ablesbar sein.

Gefunden habe ich all dies im Einsteiger- bzw. „Fashionhandy“ Nokia 101 – ein Telefon, für das man im Mittel etwa 30,- Euro zahlt. Was ich dafür bekomme: Ein Telefon in bester Nokia- Tugendhaftigkeit vergangener Tage mit ein paar netten Features und technisch biederer Umsetzung, das gut funktioniert – also ein einfaches und gutes Telefon.

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Das 101 gibt es auch als Typ 100, dann eben nur mit einem Simkartenslot. Die Simkarten sind schnell eingesetzt, Akku dran und schon geht es los. Beide SIMS buchen sich überraschend schnell ein und stehen empfangsmäßig parallel zur Verfügung. Lediglich beim Führen eines Telefonats ist die jeweils nicht benutzt Karte aus dem Netz ausgebucht, wenn man telefonieren oder eine SMS schreiben will, kann man das entweder vorab auf eine Karte festlegen oder man gibt vor jedem Telefonat an, welche Karte benutzt werden soll. Praktisch: Man kann den SIMs Namen geben und damit einem Verwechseln beider Karten entgegenwirken. Eingebucht sind aber immer beide Karten und man ist, solange man Netz hat, auch mit beiden Karten erreichbar.

Ich habe über den Preis von 30,- Euro gestaunt, war ich doch der irrigen Annahme, dass ein Telefon mit zwei SIMS schon etwas Spezielleres ist. Was Nokia liefert, ist erst einmal ein unspektakuläres Plastiktelefon im Barrenformat mit Gummitastatur und einfachem (aber durchaus scharfem) 1,8-Zoll-Display. Das Design des Telefons ist frisch und dezent – die Finnen können es halt noch immer – aber dass das 101 billig ist, fühlt und sieht man dem arg plastikhaften Gehäuse dann schon an.

Nach den ersten Telefonaten muss ich feststellen, dass das Telefon in Sachen Sprachqualität klar punkten kann – die Kommunikation ist klar, rauscht kaum und verzerrt praktisch nicht – in seiner Kerndisziplin macht das 101 eine ganz ausgezeichnete Figur. Das gilt auch für das Nokia-übliche Telefonbuch und die SMS-Funktion, hier arbeitet das Telefon ganz klassisch nach alte Väter Sitte und fühlt sich so an, wie sich Nokia immer anfühlte: Klar, logisch und einfach. Die einander greifenden Hände beim Start, der Klingelton, die Art und Weise, die Tastatur zu entriegeln und der Tastenton – alles ist gewohnt und hat sich in den letzten 15 Jahren nur minimal geändert – um den Traditionalisten noch ein Zuckerl zu geben: Sogar Snake ist auf dem Handy (Ihr erinnert Euch – 1998 dröhnte ein Loveparade-Tape aus dem Walkman während man sich beim Warten auf den Bus mit Snake die Zeit vertrieb).

Und so erstaunt es nicht, dass man mit diesem Telefon quasi sofort vertraut ist. Neuerungen gibt es im Wesentlichen drei: Das UKW-Radio des 101 würde ich als brauchbar einstufen. Man hat dem Handy eine LED spendiert und es lässt sich als Taschenlampe verwenden, die praktisch, aber auch funzelig ist. Und dann gibt es noch einen funktionierenden, wenn auch etwas unambitioniereten MP3-Player. Und damit der sinnvoll nutzbar ist, bringt das 1021er einen Schacht für die micro-SD-Karte mit. Der Klang des MP3-Players geht übrigens voll in Ordnung. Freisprechen, Radio hören über Lautsprecher, Verwenden eines 3,5mm-Kline-Kopfhörers oder Headsets – alles möglich. Das einzige, was diesem Telefon fehlt (oder eben auch nicht), ist die Kamera.

Solide nehmen sich dann auch die Betriebswerte des 101 aus: Ein reines GSM-Dualband-Telefon (900 u. 1800 MHz), 840 Stunden Stand-By (theoretisch, nicht vergessen, das Ding ist ein Dual-SIM-Telefon) und gute 7 Stunden Gespräch sollen mit einer Ladung des 800 mAh starken Akku möglich sein, die emittierte Strahlung des Telefons ist unzeitgemäß hoch – 1,28W/kg. Und: Zeitgemäß wäre ein Mikro-USB-Anschluss zum Laden gewesen, Nokia aber bietet hier nur seinen eigenen, kleinen stiftartigen Anschluss.

Das 101 ist ein sehr billiges und sehr anständiges Telefon – solide und ein wenig bieder. Und es birgt die Gefahr des vollen Retro-Flashbacks. Im Einsteigersegment bringt es Nokia echt noch, das hätte ich nicht gedacht. Wer ein einfaches Dual-SIM-Handy braucht, der ist mit dem 101 gut bedient.

Ein Jahr Windows – mir geht es gut. Ein Rant auf Apple eines ehemaligen Fanboys.

Ich habe dieser Tage ein einjähriges Jubiläum zu feiern: Ich bin seit einem Jahr Apple-frei. Und zwar komplett. Ich nutze auf meinen Rechnern Windows 7, auf meinem Telefon Symbian und auf den Tablets Android. Ich habe kein Gerät mehr mit iOS oder OS X. Und ich bin froh, Apple aus meinem Leben verbannt zu haben. Das war aber nicht immer so. Ich war nämlich mal ein richtiger kleiner Fanboy. Das ist vorbei – wie es dazu gekommen ist und warum mir Windows mittlerweile Spaß macht, das erzähle ich im Folgenden.

Zuerst aber möchte ich die Quelle meiner Inspiration zu diesem Post nennen: Der Chrisu hat in seinem Blog über Apple geranted  – und er spricht mir aus dem Herzen. Etliches sehe ich ähnlich. Nur: Viele Geräte hatte ich, manche sogar gerne. Und keines würde ich wieder wollen oder heute nochmal kaufen.

Ich steige in den 1990er Jahren ein: Mein erster Mobilcomputer (Laptop traue ich mich nicht zu schreiben) war von Toshiba. Eine Nummer oder Bezeichnung weiß ich nicht mehr, das Gerät hatte eine vollwertige Tastatur und einen LCD-Bildschirm, das Netzteil war fest eingebaut und das ganze Gerät war höllisch schwer. Mein Papa hat es zu dieser Zeit von einem befreundeten Ingenieur geschenkt bekommen und wusste damit wohl auch nichts sinnvolles anzustellen – auf jeden Fall landete das Ding schnell bei mir und setzte Staub an. Diese Kiste war – wie erwähnt – unendlich schwer und staubte so über die Jahre vor sich hin, aber während meiner ersten Praktika habe ich das Ding dann aber doch mit auf Arbeit genommen, weil ich so vor Ort meine Berichte tippen konnte – auch wenn das Gerät selbst damals schon ziemlich veraltet war. Interessanterweise gab es zu genau diesem Computer einen Werbefilm und just diesen Film habe ich auf Youtube wiedergefunden und selbst wenn es mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun hat, binde ich hier mal ein:

Den nächsten Rechner habe ich wieder geschenkt bekommen und da sind wir dann schon beim Mac: Es war ein PowerBook 5300ce von 1995, der aber am Ende des ausgehenden Jahrtausends immer noch ein akzeptables Arbeitsgerät darstellte. Ich will jetzt gar nicht zu tief einsteigen, nur sagen, dass sich (abgesehen von den Jahren 2004 bis 2008) immer ein paar Dosen in meinem Besitz befanden, wie auch ein iMac DV 400, ein PowerMac G4 MDD, ein iBook G4, ein MacBook und ein Mac mini. Mit letzterem hatte ich übrigens wahnsinnige Probleme.

Der Umstieg von Win ME und 2000 auf OS X war eine Revolution für mich. Aber der Umstieg von Windows ME zu XP war auch eine Revolution. Eine kleinere – aber gut. OS X hatte mich schnell im Bann: Es sah chic aus und war sehr performant, die Renderingzeiten der alten Kisten mit ihren IBM- bzw. Motorola-CPUs waren zum damaligen Zeitpunkt großartig. Dazu kommt, dass das Design und die Haptik der Geräte wirklich top war.

Und dann kommt noch was dazu, ich will hier ganz ehrlich sein: Damals war ein Mac cool. Und ein Statussymbol. Und Leute, die mit ihrem Computer ernsthaft arbeiten wollten, hatten einen Mac. Sich zur damaligen Zeit nicht um Viren, Würmer und Trojaner kümmern zu müssen, war wirklich eine feine Sache. Der Mac-Besitzer war gefühlt Mitglied in einem elitären Zirkel und wer sein iBook im Kaffeehaus auspackte, erntete neidische Blicke. Ich habe mich natürlich auch ganz toll gefühlt, weil ich zur damaligen Zeit diese wirklich tollen Statussymbolrechner hatte. Und ich will weiterhin ehrlich sein: Ich hätte diese tollen Rechner seinerzeit gar nicht gebraucht, konnte bei weitem nicht das aus ihnen herausholen, was möglich gewesen wäre. Aber ich hatte einfach stylische Macs.

Mein erster iPod war der der dritten Generation. Vierzig GB Musik dabei zu haben, eine weitere Revolution. Dieser iPod war damals – wie heute immer noch alles von Apple – sündhaft teuer und nach einem Jahr kaputt. Und Apple weigerte sich freilich, den iPod zu reparieren, denn nach einem Jahr ist die Gewährleistung vorüber. Schon damals „erpresste“ Apple seine Kunden: Wer eine zweijährige Garantie haben wollte, wie sie eigentlich jeder Elektronikhersteller hierzulande gewährt, muss bei Apple einen ebenfalls sündteuren „Care Protection Plan“ kaufen – ich schüttle heute immer noch den Kopf, dass ich diesen frechen Unsinn seinerzeit kommentarlos hingenommen habe.

Mit dem iPod der dritten Generation, der im Vergleich zu den heute gelieferten Geräten noch robust verarbeitet war, komme ich gleich zum nächsten Problem, zur Hardware: Diese ist immer schlechter geworden. Jedes neue Apple-Gerät, das ich kaufte, war von de Verarbeitung her deutlich minderwertiger als sein Vorgänger. Losgegangen mit den Qualitätsproblemen ist es nach meiner Erfahrung bereits im Jahr 2005. Der Umstieg vom PowerPC-Prozessor zu Intel-Prozessoren markiert für mich ebenfalls einen Punkt, ab den Qualität und Performance der Apple-Produkte merklich nachließen.

Nicht nachgelassen hat indes der Preis. Früher war ich gerne bereit, diesen Preis zu bezahlen, waren doch z.B. die G4-Rechner sehr solide verarbeitet. Man bekam, kaufte man einen Mac, Premium-Hardware. Damit war der Preis zwar immer noch vergleichsweise hoch, es rechnete sich aber durchaus. Inzwischen habe ich MacBooks gesehen, von denen ich mit Fug und Recht behaupten darf, dass sie wesentlich schlechter verarbeitet sind, als Aldi-Laptops. Meine letzten beiden Macs, das MacBook und der Mac mini sind ob der meinen geringen Ansprüchen nicht mehr genügenden Qualität der Hardware – wie auch nicht anders zu erwarten – sang- und klanglos abgeschissen. Ich glaube inzwischen, dass man derzeit bei Apple unterdurchschnittliche Qualität zu Premiumpreisen bekommt – da mache ich nicht mehr mit.

Im Sommer letzten Jahres gingen mir hinsichtlich der Apple-Hardware die Augen auf. Wie es dazu kam, will ich kurz erzählen: Mein Ende 2009 gekaufter Mac mini ging in die Knie – eine Reparatur wäre trotz des an der Performance gemessenen durchaus knackigen Anschaffungspreises unwirtschaftlich gewesen. Da der Mac mini sehr gedrungen mit viel Notebooktechnik gebaut ist (was ebenso für die iMacs gilt), ist eine Selbstreparatur auch nicht jedermanns Sache. Meine Idee war also, mir wieder einen großen PowerMac zu kaufen – sollte da etwas kaputt gehen, dann könnte ich in vielen Fällen immerhin selbst Hand anlegen. Der Preis war schnell ermittelt – 2100,- hätte der Rechner in halbwegs vernünftiger Ausstattung gekostet (mit viiiiieeeeeeel Luft nach oben). Dass es aber keinen PowerMac diesseits der 1500-Euro-Marke gibt, hat mich dann doch erstaunt. Nur zum Spaß guckte ich, was ein ähnlich ausgestatteter Windwos-PC kosten sollte – wirklich nur zum Spaß. Was ich da sehen musste, ließ mir quasi das Blut in den Adern gefrieren: Für einen nahezu gleichwertigen Rechner inklusive Windows 7 Professional von Lenovo wurden von einem Onlinehändler weniger als 500,- Euro aufgerufen. Ihr könnt mein Erstaunen mit Sicherheit teilen: Ein Rechner mit mindestens gleichwertiger Performance von einem namhaften Hersteller sollte deutlich weniger als ein Drittel des Apple-Preises kosten? Ich habe ausführlich nach dem Haken gesucht und keinen gefunden. Ich habe dann dieses „ThinkCentre“ bestellt – abends um 17 Uhr, tags darauf stand der Computer um 9 Uhr unter meinem Schreibtisch – bei Apple hätte ich seinerzeit 8 Werktage gewartet.

Das Ding tut für kleines Geld bis heute, was ich will. Warum ich nicht früher zu Windows zurückgefunden habe, liegt an Vista. Ich war auf Arbeit mit dem im Grunde stabilen aber eben auch angestaubten XP recht zufrieden. Auf Vista habe ich mich aus reiner Neugier gefreut, war dann aber, als ich das erste Mal an einem solchen Gerät saß, so enttäuscht, dass ich Windows nicht als Alternative auf dem Schirm behielt und kurzerhand wieder einen Mac kaufte.

Nun habe ich Windows 7, auf einem Rechner Home, auf dem anderen Professional. Mir wurde auch schon zu Ultimate geraten, ich wüsste aber den Mehrwert für mich nicht zu benennen.

Als ich von OS 10.4.x auf Win 7 umgestiegen bin, hatte ich arge Vorbehalte – zu Unrecht. Windows ist heute performanter denn je. Windows präsentiert sich logisch und ist bedienbar. Man kann Windows sogar sehen. Für das Geld, das der langsamste Einsteiger-Mac kostet, bekommt der Windows-Nutzer einen i7-Rechner mit allen Features. Nach einem Jahr kann ich sagen: Ich vermisse Apple nicht. Ich habe schnellere Rechner mit besserer Hardware. Ich stehe nicht mehr unter der Knute eines Konzerns, der immer dreckiger mit seinen Kunden umgeht – ich werde nicht mehr von Apple verarscht.

Das Ganze hat natürlich seinen Preis: Ich bin mit einem Windows-PC freilich tierisch uncool. Hipster, SEO-Berater oder „was mit Medien“-Fuzzi wird man mit so einer Dose freilich nicht. Die richtige Sexiness hat nur der Mac-Besitzer, schon klar. Wider Erwarten ist mein Ego noch ok – aber wer weiß, wie lange das ohne Apple-Karma noch geht.

Obwohl: Manchmal erwische ich mich, wie ich fast etwas spöttisch auf Mac-Fanboys herabblicke. Dabei war ich doch selber mal einer. Klar kann man mit jetzt Arroganz vorwerfen. I used Macs before it was cool. Aber diese kognitive Dissonanz hält selbst der härteste Fanboy nicht aus. Auf der einen Seite bietet OS X gegen Windows 7 in Bestfall noch einen Designvorteil, auf der anderen Seite ist Apple als Konzern eigentlich nicht mehr akzeptabel: Auf der einen Seite steht da diese hochgradig lächerliche Patenttrollerei. Diese Nummer mit Samsung ist nicht mehr lächerlich sondern absurd. Richtig übel ist zudem, dass man mit iPhone und iPad nur Software benutrzen darf, die auch Apple gefällt. Wer heute sein iPhone aus der Tasche zieht, zeigt also, dass er sich gerne bevormunden lässt – herzlichen Glückwunsch. Interessant ist im Kontext dessen besonders, dass diese App-Nummer mehr und mehr auch auf dem Desktop raumgreift. Dafür bin ich mir wirklich zu schade.

Die Hardware von Apple ist billige Massenware, die Software im Kern schon gut abgehangen und den Service darf man wohl getrost als nicht so besonders bezeichnen – da fragt man sich, warum Apple-Produkte so teuer sind. Ich nehme an, dass man hier das Marketing blecht. Das ist für den Hipster schon in Ordnung so. Für mich nicht.

Wende ich also den Blick von meinen vergangenen Fehltritten und dem Fallobst hin zu Windows. Microsoft war ja dereinst unser innig gehassliebter Gegner, den es bis aufs Messer zu „bekämpfen“ galt. Gates, der reichste Mann der Welt, unantastbar und unsympathisch – ein Milchbubi. Steve Ballmer war so eine Art Reiner Callmund der Ammi-IT und machte eine nicht immer so gute Figur… Mit dem virtuellen Holzhammer versuchte Microsoft uns seinerzeit den Internet Explorer, ein Einfallstor für allerhand digitales Ungeziefer, zu verplätten. Und was auf unseren Rechnern lief, wurde fleißig nach Redmont, CA „heimtelefoniert“, es sei denn, man stopfte mit Software von Schlage eines „XP AntiSpy“ seinem eigenen Rechner in dieser Hinsicht das Maul. Und bei meinen Windowskisten hatte ich immer eine Aufwand: Zone Alarm aktualisieren, Virenscanner aktualisieren, immer wieder Treiber aktualisieren und trotzdem wurde der Rechner immer langsamer und langsamer. Wer Software öfter mal in der Demoversion ausprobierte, war halbjährlich gezwungen, die Kiste neu aufzusetzen, wollte er nicht davor verschimmeln.

Microsoft zu bashen war einfach in, der Fairness halber muss aber auch gesagt sein, dass Microsoft es einem nicht besonders schwer gemacht hat. Kurz nach dem Umstieg habe ich Windows auch nicht vermisst, das spricht bei genauerer Betrachtung auch für OS X – aber hin und wieder sind mir dann doch die ein oder anderen Unzulänglichkeiten aufgefallen. Mit dem Umstieg auf die Intel-Architektur ging eine Gefühl der Stabilität verloren, in der ganzen langen Zeit, in der ich Macs nutzte, schlug ich mich mit üsseligen Audioeditoren herum, weil es z.B. Sound Forge nicht für den Mac gab und Digas auch nicht. Vom Mac zu streamen war dann auch eine ziemliche Scheiße. Eine vernünftige Playout-Software am Mac? Zumindest damals nicht vorhanden. Irgendwann kaufte ich mir ein Vista-Gerät – und zwar sofort, als Vista herauskam. Ich wollte so den Mac-Frust hinsichtlich fehlender vernünftiger Enterprise-Software entgehen. Das klappte aber nicht, denn Vista war noch übler als der Mac. In meiner Erinnerung ist von Vista eigentlich nur geblieben, dass dieses OS Ressourcen gefressen hat wie Sau und ziemlich oft wegschmierte. Allerdings: Das war halt bei mir so, möglicherweise war mein System auch gehörig misskonfiguriert (wozu Vista ebenfalls einlud).

Wie vorhin schon gesagt: Ich habe mir von Windows 7 nicht viel erwartet – bin aber über einige Punkte echt begeistert: Zuerst muss ich hier die gute Abwärtskompatibilität nenen: Ich habe noch einige Software aus alten Tagen, die tut, was ich will. Bis zu XP ist das alles abwärtskompatibel und zwar performant! Da mag im Hintergrund eine Kompatibilitätsmaschinerie anspringen – der User kriegt davon nichts mit. Das ist schon extrem gut. Zum Vergleich: Ich konnte meine Macs nie auf Lion updaten, weil ich sonst meine alten universal binary-Programme nicht mehr hätte nutzen können. Desweiteren gefällt mir das Prinzip der Bibliotheken gut, die Suche bei Windows hat inzwischen eine akzeptable Geschwindigkeit (hier war der Mac immer besser!) und auch die Vorschaufunktionen im Explorer sind inzwischen richtig gut. Ich hatte früher Windows als ein System in Erinnerung, das schon bei der Erstinstallation mit Zeug wie Windows Mail, dem Movie Maker und anderem Krempel überfrachtet war. Hier nimmt sich Win 7 schlanker aus, das honoriere ich.

Was weiterhin sehr sehr gut ist: Ältere Hardware läuft flott mit 7, 64-Bit-Geräte rocken geschwindigkeitsmäßig die Sau. Ich bekomme also für einen älteren Rechner, der seinen Job durchaus noch tut, ein modernes System und nutze mit dem selben System die Leistung neuer Geräte voll aus. Und so kann ich dank 7 auch mit eher spärlicher Neu-Hardware gut arbeiten. Beispiel gefällig? Netbooks – sofern sie kein Vermögen kosten sollen, sind mit ihren kleinen Atom-Prozessorchen unter Vista nie sinnvoll benutzbar gewesen und selbst bei XP war der Spaß begrenzt. Wer sauber mit einem solchen 1,6 GHz-Atom-Dingli arbeiten will, braucht entweder Linux – oder 7. Ich sag jetzt mal ganz frech: Netbooks machen erst seit 7 Spaß und man ist damit um Welten produktiver als mit einem Tablet.

Freilich gibts auch Sachen die nicht so schön sind – zuerst einmal gehört dazu, dass im Schnitt 30 Euro im Jahr für die Lizenz des Virenscanners ausgebe. Der von Windows selbst soll gar nicht mal so übel sein, aber irgendwie will ich doch dem All-inclusive-Schutzpaket mehr vertrauen und das Gepopuppe der Freewarescanner würde mir zu sehr auf den Zeiger gehen. Auch das Java, Flash und besonders Acrobat gefühlt im Stundentakt um Updates betteln, nervt. Über Adobe Air habe ich mir schon die Platze geärgert. Aber da kann im engeren Sinne Windows nichts dafür.

Gewonnen habe ich aber für wenig Geld eine schnelle Maschine die tut, was sie soll. Ich bin also mit Windows zufrieden. Und zwar wider Erwarten.

Zum Schluss dieser sehr subjektiven Betrachtung, die sich dann irgendwie doch zu einem Rant gegen die Fallobstfabrik ausgewachsen hat, will ich auf das Thema noch ein wenig globaler schauen: Zuerst einmal finde ich diese Patentnummer – besonders die Causa Apple vs. Samsung hochgradig peinlich. Mich wundert nun nicht, dass Apple in Ammiland den Prozess gegen Samsung gewonnen hat – wer sich daüber ernsthaft gewundert hat, der möchte jetzt einfach mal das Wort „Protektionismus“ googeln und weiß dann im Groben Bescheid. Und mit der Realität hat das Urteil auch nichts zu tun, denn wer das zweier Galaxy von einem iPhone 4 nicht unterschieden kriegt, merkt auch den Unterschied zwischen einem Cheseburger und einem Mauerziegel nimmer.

Nebenefekt ist, dass Apple bei mir im Ansehen noch tiefer gesunken ist. Wir haben uns daran gewöhnt, dass Innovationen irgendwann Modifikationen erfahren und durch Mitbewerber in der Fläche verfügbar werden. Und dann kommen eben neue Innovationen. So funktioniert Fortschritt eben. Aus meiner Perspektibe wurde hier auch nicht nachgefeilt sondern sich an gängig gewordener Technologie orientiert. Dagegen zu klagen wird auf Dauer nichts bringen – zumal Apple sich ja durch unterschiedliche Märkte klagt. Klar ist auch: Mit Samsung ist ein Hardwarehersteller ins Fadenkreuz geraten, der zeigen konnte, dass sich mit Andoid massenkompatible Geräte bauen lassen. Ziel ist m.E. nicht Samsung sondern Google. Nur derzeit kommt Apple gegen Google nicht an. Und selbst wenn – das wirkliche Geschäft wird ja doch in China gemacht. Was bedeutet das? In meinen Augen muss Apple jetzt mit iPhone und iPad verdienen, was verdienbar ist, denn in wenigen Jahren ist das iPhone und iPad nicht mehr interessant. Android hat das Rennen ja schon jetzt gemacht – in extrem kurzer Zeit! Erinnert ihr Euch noch an das erste Google-Telefon? Das kam am 2. Februar 2009! Das sind ziemlich genau dreieinhalb Jahre, die Android gebraucht hat, um iOS haushoch zu knacken. Berücksichtigt man im diesem Zusammenhang noch die Lebensdauer der Produkte und die Marktsättigung und bezieht in die Betrachtung mit ein, dass das iPhone wegen seiner massenhaften Verbreitung auch als Statussymbol nicht mehr so recht taugt, bekommt man schnell das Gefühl, dass Apple jetzt – gegenwärtig – das Geld verdienen muss. Über Bande hat das freilich auch Auswirkungen auf Microsoft – die verdienen nämlich pro Android-Lizenz etwa 5 Dollar (Quelle: DRadio Wissen). Mit jedem verlorenen Prozent Marktanteil nährt Apple seine zwei wichtigsten Konkurrenten.

Apple-Chef Steve Jobs hat vor seinem Tod alles daran gesetzt, das konkurrierende Smartphone-Betriebssystem Android von Google zu „vernichten“. Er wollte einen „Atomkrieg“ dagegen führen. (Quelle)

Mich wundert das nicht. Nur: Mit der Politik, die Jobs fuhr und die jetzt noch gefahren wird, kann seitens Apple nicht mehr gewonnen werden. Ich bin überzeugt, dass man das weiß und daher im Endeffekt nur versucht, Verkaufsverbote zu erwirken um ad hoc das Geld zu machen, das (noch) zu machen ist. Eine langfristige Stategie kann ich nicht erkennen. Die Apple-Patenttrollerei könnte aber auch einen Imageschaden bedeuten, denn wenn Samsug-Telefone dem iPhone in der Tat so ähnlich seien wie behauptet, dann müsste ich ja bescheuert sein, um bei Apple für ein ähnliches Telefon viel Geld auszugeben – die Katze beißt sich in den eigenen Schwanz.

Wer also sein Geld mit Apple-Aktien verbrennen will – nur zu. Mich würde es jedenfalls nicht wundern, wenn Apple das zweite Facebook wird.

Neben iOS und Android ist ja Win 7 Mobile das dritte große System auf dem Handy – aber auch hier will ich mich nicht zu Jubelstürmen hinreißen lassen. Der Kardinalsfehler im Mobilfunkmarkt wurde in meinen Augen von Nokia begangen – indem man sich entschied, sowohl Symbian wie auch Meego nicht mehr weiterzuentwickeln.

Zum Thema Tablet nur einige wenige Gedanken:  Die Funktionen, die sich auf so einem Gerät sinnvoll nutzen lassen, sind limitiert. Es bedarf schon heute kaum noch schnellerer Hardware, surfen und Video schauen funktioniert ja. Vielleich werden in Zukunft die Grafikchips dieser Geräteklasse noch besser, das würden die Gamer sicherlich dankbar annehmen. Vielleicht kommt in den nächsten Jahren 3D aufs Tablet (obwohl aufgrund der Größe da der Spaßfaktor übersichtlich bleiben dürfte). Das war es dann aber auch. Insofern ist man auch hier weder auf „Innovationen“ von Apple oder Microsoft angewiesen – Android wird auch hier das Rennen machen.

Nicht dass jetzt der Eindruck entstünde, ich wäre ein Android-Fanboy – wirklich nicht. Ich finde Android per se ganz chic und gut benutzbar – sehe die tiefe Verquickung mit Google jedoch als ein wesentliches Argument, um um Android einen Bogen zu machen. Einige Kompromisse wird es aber geben müssen, denn recht viel mehr Auswahl gibt es nicht. Ich bin zwar sehr auf bada 3.0 gespannt – aber ich rechne mir da keine großen Chancen aus – zuviele App-Entwickler unterstützen bada nicht. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich bada in der Nische der Einsteigersmartphones hält – nur da will ich persönlich halt nicht hin, eher würde ich mir ein gebrauchtes Telefon kaufen.

Sollte ich diesen Rant jetzt mit dem Rat beschließen, sich Microsoft zuzuwenden? Nein, pauschal kann man das nicht sagen und hinsichtlich der derzeitigen Entwicklung sollte jeder die hier viel zu kurz gekommene Alternative Linux in seinen uunterschiedlichen Ausführungen und Distributionen ansehen. Microsoft ist mit seiner „Heimtelefonierpolitik“ nämlich auch nicht so zivil unterwegs, wie man annehmen möchte. Trotzdem: Wer sich zu Linux nicht durchringen kann (was ich verstehe), der bekommt das „Fehlverhalten“ von Wndows immerhin noch regelhaft in den Griff. Bei den Apple-Geräten ist man da eher verloren.

Nokia E7 – ein erster Erfahrungsbericht

Seit vorgestern bin ich nun stolzer Besitzer eines Nokia E7 – das ist eine Art Communicator. Und da das Ding doch eher neuer ist, mache ich mir mal die Mühe, ein wenig ausführlicher meine ersten Eindrücke zu schildern.

In den letzten Jahren hatte ich ausschließlich Nokia-Telefone: Angefangen hat alles mit dem E90 Communicator, dann kam das E71, das E72 und nun ist es also das E7.

Bei allen Geräten konnte man eine gewisse Weiterentwicklung feststellen – das E90 war eines der ersten Businesstelefone mit Symbian S60, das vermochte zu begeistern. E71 und E72 entwickelten dessen Tugenden und Performance weiter und nun gibt es sozusagen „die Krone“ – das auf das E7 angepasste Symbian ist schnell und macht Spaß. Aber der Reihe nach:

Unboxing

Geliefert wird das E7 in einer unscheinbaren kleinen Pappbox mit dem zur Zeit nokiatypischen blauen, etwas altbackenen Design. Hier betreiben die Finnen ganz offensichtlich understatement. Nokia ruft für das Telefon derzeit knappe 630,- Euro auf, bei Amazon ist es fünfzig Euro billiger – und dann wird das Handy in einer Schachtel geliefert, für die sich Pfitzmanns Edle Tropfen in Nuss zu Zweifuffzich schämen würden. Anders als mit dem Stilmittel der Untertreibung kann ich mir eine derartige Produktpräsentation nicht erklären.

In der Schachtel geht es ähnlich spartanisch zu: Das Telefon, ein Ladegerät, ein Headset, USB-Kabel, USP-Portkabel, HDMI-Kabel (WTF?) und eine rudimentäre Bedienungsanleitung finden sich dort an. Beim E72 waren da noch ein KFZ-Halterung, ein Täschchen und anderer Krimskrams zu finden.

Das alles vergessen macht der erste Griff zum Handy: Da liegt das gute Stück nun in der Hand, hochedel. 176 Gramm wiegt es, aus eloxiertem Aluminium gefertigt, nichts wackelt, nichts ist gratig. Weitere Begeisterung kommt beim Aufschieben des Touchscreens auf: Der Mechanismus gleitet sanft, stellt das Display auf und gibt die Tastatur frei. Nun hat man eine ausreichend dimensionierte Tastatur und ein Touchscreen und das Ganze schmeichelt der Hand.

Hardware

Und dann fällt beim ersten Einschalten zuerst einmal das Display auf – es handelt sich um ein Aktivmatrix-OLED-Display mit einer sog. „ClearBlack“-Technologie; das mit dem Clearblack haut auch hin, die Schwarzwerte sind so gut, dass man damit jedem guten LED-TV das Fürchten lehren kann. Auch die Auflösung (460×360) ist ordentlich – das Ganze findet also im 16:9-Format statt. Die Schrift ist kontrastreich, ausreichend groß und sehr scharf wiedergegeben, man kann alles gut erkennen. Auch das Touchscreen funktioniert ausgezeichnet (und das Aufziehen und Zusammenschieben mit zwei Fingern ist auch kein Problem).

Quelle: Nokia Blogpack

Es gibt zwei Kameras, eine frontseitige (für Videotelefonie oder was auch immer, habe ich noch nie benutzt) und die Hauptkamera. Diese liefert zwar acht Megapixel, dafür aber keinen Autofokus und außerdem rauscht das Bild bei Dunkelheit merklich. Aber: Die Adaption bei geringen Lichtstärken ist echt ok, nur mit dem Weißabgleich hat die Kamera so ihre Schwierigkeiten. Man kann die mit dem E7 gemachten Bilder zwar geotaggen – aber so richtig gut sind die Bilder einfach nicht. Da gibt es bessere Handykameras. Mir ist das egal, ich nutze die Handykamera ganz selten – ich brauche hier keine Kompaktkameraqualität – aber wer wirklich mit dem Handy fotografieren will, der sollte sich das nochmal überlegen.

Dieses Touchscreen-Display lässt sich ganz elegant wegklappen – in „aufgeklappter“ Position steht es – günstig abzulesen – schräg und gibt dann die Communicator-typische Tastatur frei. Diese ist nicht schlecht – leider aber auch nicht so gut wie beim E90. Der Druckpunkt ist schon ok, auch der Abstand der Tasten erlaubt es, mit Wurstfingern gesegneten Menschen halbwegs bequem zu tippen. Nur hat man, verglichen mit dem E90, auf eine Tastenreihe verzichtet und so lassen sich Zahlen nurmehr wie Sonderzeichen eintippen. Daran kann man sich wohl gewöhnen, aber ein bisschen mies ist das für ein Telefon der Businessklasse schon. Seit dem E72 hat man sich bei Nokia in Bezug auf die Tastatur eine weitere Unsitte angewöhnt, die mir extrem auf den Zeiger geht: Die Umschalttaste für Sonderzeichen befindet ganz links unten, danach folgt die Shifttaste. Da haut man schon mal gerne daneben. Das ist zwar nur ein Detail – aber ein nerviges.

Mit Schnittstellen ist das E7 ganz gut ausgestattet: Laden, synchronisieren und um einen USB-Port erweitern kann man das Telefon via Mini-USB-Buchse, dann ist da noch dieser HDMI-Ausgang und der Kopfhörer bzw. das Headset wird über eine Standard 3,5er Klinkenbuchse angestöpselt. „Luftschnittstelle“: WLAN und Bluetooth sind selbstverständlich mit an Bord. Das Ding mit dem USB-Port verdient in zweierlei Hinsicht Erwähnung: Hier kann man prima einen USB-Stick mounten, das ist echt was wert. Dumm nur, dass auf einen Speicherkartenslot komplett verzichtet wurde. Wer mit den intern verbauten 16 GB Speicher klarkommt, der freut sich über das Fehlen eines Schlitzes, in den Staub eindringen kann, wer gerne mehr Speicher will, der darf sich über das USB-Stick-via-Adapterkabel-am-Mini-USB-Port-Gebammel ärgern.

Was viel schlimmer ist: Kein austauschbarer Akku! Hey Nokia, ich habe hier einen Communicator in der Pfote und kein fucking iPhone. Was soll der shice? Klar, das E7 ist schmal und leicht und chic und ein wechselbarer Akku ist, will man diese Design-Pluspunkte nicht zunichte machen, eine echte challenge für die Konstrukteure – aber trotzdem: Einen auf Umweltschutz machen und dann den Akku nicht austauschbar haben ist kein guter Stil. Im Moment ist das noch kein Problem – das Gerät ist neu und die Akkuperformance ist gut – aber jeder weiß, das sich sowas schnell mal ändern kann. An dieser Stelle sollte Nokia echt noch mal sein Design überdenken – ein Akku muss austauschbar sein! Das ist nicht verhandelbar.

Sonst aber ist die Hardware topgeil – die Haptik ist mit die Beste, die derzeit ein Telefon haben kann. Hier reichen die Geräte von HTC nicht hin (und die iPhones mal überhaupt gar nicht).

Software

Das neue Symbian macht Freude. Alles läuft flüssig, sieht gut aus und bislang ist auch alles stabil. Auch wenn das Telefon auf dem Papier keine Gigahertz-CPU mitbringt, so fühlt es sich doch flüssig an. Zu den aktuellen Android-Telefonen ist kein wesentlicher Unterschied feststellbar.

Der aktuelle Mailclient wirkt ein wenig aufgeräumter – das mag aber auch am Display im Querformat liegen – EMail gefällt mir auf dem E7 gut, auch dann, wenn man kein Pushmail via OVI verwendet. Der Client ist insgesamt tauglich.

Der Webbrowser war bei meinen vorherigen Nokia-Telefonen immer ein Ärgernis, war er doch langsam und lud beim stepback auf eine vorhergehende Seite diese immer neu. Das ist nun deutlich besser geworden, der Browser fühlt sich flott an und stellt alles gut dar.

Nun zum Medienplayer: Auch hier hat sich Nokia in der Vergangenheit nicht mit Ruhm bekleckert und auch hier wurde nachgebessert. Der aktuelle Player tut, was er soll, erkennt auch manuell heruntergeladene Podcasts automatisch und legt diese separat ab (was mich am Anfang etwas verwirrte). Nett ist, dass Dateien, die sich im Downloadprozess befinden, gleich abgespielt werden, so muss man nicht warten, bis der Download abgeschlossen ist, wenn man hören möchte. Der Player unterstützt formattechnisch so ziemlich alles, was man sich vorstellen könnte, auch AAC-Formate, die ich noch nie in freier Wildbahn gesehen habe. Nur: Natürlich wird kein ogg unterstützt (wann lernen die das eigentlich mal?). Auch so AC-3-Dolby-Sachen macht der Player. Ich wüsste nicht, wozu man sowas braucht, aber es gibt ja auch HDMI…

Dann gibts zu allem, was man von einem Nokia-Telefon erwartet, noch drei Schmankerln: Das erste ist eine Vollversion von einem F-Secure Diebstahlschutzprogramm. Ich habe das mal konfiguriert, was das Ding genau tut, entzieht sich aber bislang meiner Kenntnis. Dann ist da noch eine Version von Quickoffice dabei in der Provenienz „Dynamic Premium“ – womit man Dokumente endlich nicht nur ansehen sondern auch bearbeiten kann. Nur: Man muss sich natürlich mal wieder mit seiner Mailadresse registrieren. Und dann hat man natürlich noch die Nokia-Navigation mit den kostenlosen Karten mit im Bundle. Diese ist – soweit ich das versucht habe, durchaus brauchbar. Einen PDF-Reader von Adobe gibts auch und weiterhin ist die MS-Exchange-Integration ganz hervorragend.

Über OVI kann man auch recht bequem auf seinen twitter-Account zugreifen (und sich die tweets als Widget auf den Startbildschirm packen – das ist toll).

Natürlich gibt es auch hier wieder was zu vermissen: Während das eingebaute UKW-Radio tut, was es soll und ganz nett ist, hat Nokia es diesmal verpeilt, auch die hauseigene Internetradiosuite mit draufzuwerfen – dabei ist die seit dem E72 echt ordentlich. Ich hab bislang noch nicht bei ovi geguckt, ob man die nachinstallieren kann, ich hoffe es aber.

Telefonieren

Das Wichtigste: Die Sprachqualität des E7 ist gut. Sie ist nicht brillant und sie ist nicht unterirdisch schlecht – sie ist rundum gut. Ich habe das Gefühl, dass sie beim E72 einen Hauch besser war, aber ich mag mich irren. Die Anruferlisten und das Telefonbuch ist Nokia-typisch genial, hier hat sich nichts Wesentliches verändert.

Fazit

Das E7 ist ein tolles Telefon. Es kann, was man braucht, es ist für einen Communicator erstaunlich schlank. Die gute Verarbeitung lässt über manches Detail hinwegsehen. Ich bin zufrieden.

Pro

Contra

-elegantes Design

-tolle Haptik und hervorragende Verarbeitung

-gutes Display

-das neue Symbian

-schnell und stabil

-Softwareausstattung

-keine Speichererweiterung im Gerät möglich

-Akku nicht wechselbar

-arg durchschnittliche Kamera

Kaufen?

Nokia ist ja vor kurzem einen Deal mit Microsoft eingegangen und so wird im Netz fleißig diskutiert, ob man sich noch ein Symbian-Telefon anschaffen sollte oder lieber auf die Nokia-Windows-Phones wartet. Nach meiner bisherigen Erfahrung mit Windows auf Mobiltelefonen wird umgedreht ein Schuh daraus: Sollte das E7 der letzte Communicator auf Symbian-Basis sein, dann rate ich dringend zum Kauf: Im Vergleich zum iPhone und zu Android vermisst man nichts – einen Commie mit Windows will man schlichtweg nicht – und Symbian ist noch lange nicht outdated: Laut Wikipedia war Symbian 2010 das weitestverbreitetste OS auf Mobiltelefonen. So kann ich mir nur schwer vorstellen, dass Entwicklung und Support von Symbian Knall auf Fall eingestellt wird. Symbian ist ein stabiles und im Prinzip gut abgehangenes System. Auf die ein- oder andere Innovation musste man warten – klar. Aber Stabilität und Performance machen das wieder wett.

Ist das E7 ein iPhone-Killer?

Die Frage des Benchmarks mit dem iPhone wird allerorts gestellt, daher auch hier ein paar Zeilen dazu: Über die Kategorie „iPhone-Killer“ braucht man sich beim E7 keine Gedanken mehr zu machen. Das iPhone 4 ist nicht in der Lage, in nur igrendeiner Kategorie an das E7 heranzureichen. Das beginnt bei den Brot-und-Butter-Funktionen, der Sprachqualität und dem Display, setzt sich über Interoperabilität und Konnektivität fort – und endet überraschenderweise beim Design: Das E7 ist schmaler, schlanker, stabiler und leichter, es ist dezenter gestaltet und präsentiert sich zeitlos elegant. Und dann kommt auch der Image-Faktor dazu: Das E7 ist ein Individualisten-Telefon. Während das iPhone nun im Kundenkreis der Unterschicht auf breite Akzeptanz stößt, bleibt der Commie, was der Commi ist – ein Teleon für individualistische Prosumer mit Qualitätsanspruch. Diesen Erwartungen und diesem Image wird das E7 gerecht. Nokia hat hier ein schönes Stück Technik mit leichten Schwächen abgeliefert. Kurz: Spätestens mit dem E7 ist das iPhone deklassiert.

Oh Shit: Nokia und Microsoft verbünden sich

Gerade habe ich auf Zeit Online gelesen, dass Nokia und Microsoft eine enge Kooperation geschlossen haben. Nokia ist trotz der Attacken von Apple, HTC und Konsorten ja immer noch weltgrößter Handyhersteller, hat aber das Problem, dass ihre Smartphonesparte schwächelt (obwohl Nokia-Smartphones ganz ordentlich sind). Das soll nun anders werden und deshalb ist man den Bund mit Microsoft eingegangen.

Im Bewegtbild wird dies noch einmal bestätigt. Update 07/2017: Das Bewegtbild ist inzwischen leider depubliziert.

Nicht nur Nokia will die Synergien nutzen – auch Microsoft soll etwas davon haben, denn die Nokia-Leute sollen denen bei der Verbesserung von Windows 7 Phone helfen. Und mehr noch: Während Bing zur Nokia-Standardsuche avanciert, verschmilzt Nokia Maps als zentrale Navigation in Windows 7 Phone – so orakelt man zumindest bei Heise.

Mein erster Impuls war der Gedanke: Schöne Scheiße. Erst einmal habe ich mit Windows auf Mobiltelefonen ausnehmend schlechte Erfahrungen machen müssen. Zum anderen ist aber nicht klar, was das für Symbian und MeeGo bedeutet. MeeGo dürfte, so weiß Die Zeit, ziemlich schnell platt sein, ihr Flagschiff-Telefon für 2011 kann Nokia dann einstampfen – aber auch für Symbian sehe ich in der Zukunft schwarz, denn dessen Weiterentwicklung verdanken wir ja quasi ausnahmslos dem Umstand, dass es das System der Nokia High-End-Telefone ist.

Symbian ist ab S60 wirklich ein feines System – schnell und stabil und es kann, was man braucht. Und das kombiniert mit der bislang ja ausgezeichnet guten Nokia-Hardware ist schon was. Eigentlich ist es wirklich schade darum.

Auch wenn Nokia qualitativ sehr gute Hardware bauen kann – mit Windows will ich die nicht geschenkt! Schöne Scheiße.

Der beste Mobil-Browser…

In den vergangenen Tagen habe ich mit Michael eine kleine Diskussion per Mail um taugliche Mobilbrowser geführt. Daher verlinke ich hier welche und kommentiere sie ein bisschen:

Meim Favorit: Der Ozone-Browser. Läuft unter anderem sehr gut auf dem E71 und diversen SEs. Mit dem Nokia E90 Communicator kommt er indes überhaupt nicht klar – die Installation scheitert schon und hinterlässt irgendwelchen Datenmüll. Wo er aber funzt, funzt der super: Sehr schnell geladen, blendet nix aus, ist via Proxy extrem schnell. Super Darstellung von Blogs und anderem web 2.0-Gedönz. Fein. Fein.

Michaels Favorit: Der opera-Mini-Browser. In der Tat, der ist auf den SE-Devices super, auf den Nokias mit S60 ist er immer noch sehr gut, er verlangt nicht zwingend die 3rd Edition und versteht sich auch mit dem ungewöhnlichen Displayformat des Commies und dessen Displaytasten. Er unterstützt durch JAVA sehr viele Geräte und er ist auffällig sauber programmiert. Der Mini kommt m.E. am besten mit Hochformatdisplays zurecht. Der Proxy ist nicht annähernd so fix wie bei der Konkurrenz und das zurück/vorwärtsswitchen besuchter Seiten ist weder so chic noch so komfortabel wie beim o3.Er sollte aber auf keinem Phone fehlen. Er filtert so manchen aktiven Inhalt weg, manche Seiten sehen räudig darauf aus.

UC Web: Der China-Browser UC Web drängt immer massiver auf den Markt und versucht dabei, besonders nett auszusehen. Ich habe ihn auf dem Commie mal kurz angetestet. Er macht optisch wirklich was her. Der Browser selbst wird recht langsam geladen und die Seitenaufbauzeiten erinnern an GPRS. Wenn an diesem Browser aber gebastelt wird, könnte er sich zu einer sexy Alternative zu Opera entwickeln.

Schmal und unaufdringlich, allerdings etwas langsam und langweilig, dabei dennoch halbwegs funktional ist der TeaShark-Browser. Den sollte man sich zumindest mal angesehen haben, wenn o3 nicht läuft. Er ist zwar keine echte Alternative, läuft aber stabil, obwohl beta.

Skyfire: Der Klassiker. Er läuft leider nicht richtig auf dem Commie, aber hervorragend auf dem E71. Zudem unter Windows Mobike (kotz) und auf diversen SEs. Hier wird der Versuch unternommen, Webseiten so darzustellen, wie man sie am Rechner gewohnt ist, was auch leidlich klappt. Die Zoomfunktion des Skyfire fand ich allerdings nicht wirklich komfortabel und das Ergebnis ließ sich auch nur mit Mühe lesen. Das mag von Telefon zu Telefon variabel sein, auf dem e71 hatte ich nur begrenzt Spaß mit dem Skyfire.

Bitstreams BOLT-Browser ist zwar recht hässlich, tut sein Werk aber recht ordentlich. Er läuft auf dem E71 sehr gut und unterstützt auch den ein oder anderen Exoten. Ansehen kostet nichts. Die letzte Version hätte ein wenig stabiler laufen können…

Just my 2 Cents zu dieser Debatte. Nun könnt ihr ja nach Herzenslust herumprobieren.

Nachtrag: Vieles hiervon, auch der Opera mini läuft ebenso auf dem Centro, wenn man dem ein ordentliches Java verplättet. Wie das gemacht wird, liest man hier.

Unboxing Nokia E71

Nachdem das E71 ja nun kein brandneues Phone ist und in interessierten Kreisen hinlänglich bekannt sein dürfte, fasse ich mich mit dem Unboxing hier eher kurz – es ist auch nicht das erste E71, dass ich ungeboxed habe…Da ich inzwischen in der Firma für die Bestellung der Mobiltelefone verantwortlich bin und ich beschlossen habe, in der nächsten Zeit nur E71 anzuschaffen, werde ich später noch ein paar Worte verlieren, wie es dazu gekommen ist.

Das E71 kommt in einer lappigen Schachtel, unspektakulär und aufgeräumt, aber mit wirklich allem versehen, was der Businesskunde braucht. Neben dem Handy und Akku findet sich in der Schachtel allerlei Papier (Bedienungsanleitung und Zeugs), die „Nokia PC-Suite“ auf CD-ROM und das Ladekabel. Das fällt zuerst auf, denn es ist sehr klein gehalten, kaum größer als ein gängiger Eurostecker ist das ganze Netzteil, was sich für Reisende sehr praktisch ausnehmen mag. Zudem kommt es (aber das tun sie ja mittlerweile alle) mit allen gängigen Spannungen zurecht. Mit beigelegt ist zudem ein kabelgebundenes Stereo-Headset: Das ist weder besonders lumpig noch besonders toll – ein einfaches Headset eben. Angeschlossen wird es ans E71 mittels Standard-2,5mm-Klinkenstecker – es ist angenehm, dass Nokia hier keine Stecker-„Extratouren“ veranstaltet.

Geschützt wird das E71 durch ein recht einfach gehaltenes und dennoch wertiges Echtledermäppchen. Das sieht gut und „businesslike“ aus und ist praktischer als man denkt –zumal dieses Ledermäppchen passgenau ist. Innen – um das Telefon vor Kratzern zu schützen – ist es mit rotem Samt eingeschlagen. Dazu passend (wer´s denn braucht) gibt es eine Lederhandschlaufe für das E71 – farblich passend ebenfalls mit rotem Samt.

Und dann natürlich ein USB-Kabel, um das Telefon mit dem Rechner zu verbinden. Vorweg sei gesagt: Sobald man den Rechner mit dem Telefon verbindet, erhält man einen Dialog, in dem sich wählen lässt, ob man auf den Speicher zugreifen möchte oder das Handy als Modem nutzen möchte. Auch ein Sync ist über die PC-Suite möglich. Das Installieren von Treibern entfällt in den meisten Konfigurationen.

Das Telefon selbst ist m.E. so ausgestattet, wie es der Businessbetrieb nötig macht: Zwei Kameras (eine für Videotelefonie, eine „normale“, beide taugen nicht viel), A-GPS nebst Navigationssoftware, einen vernünftigen Browser, Mailclient, Mail for Exchange – Unterstützung, BB-Enterprise-Serverunterstützung, HSDPA… machen das Telefon rund. Auf zwei besondere Software-Features sei hingewiesen. Nokia bietet out of the box die Möglichkeit, Daten verschlüsselt zu hinterlegen –im Geschäftsbereich ein sehr wertvolles Feature. Und: Es lässt sich zwischen einem dienstlichen und einem privaten Profil umschalten – lediglich auf die Kontakte greifen beide Profile zu – hier erfolgt keine Trennung.

Die Haptik des E71 ist top. Die Tasten sind zwar klein, das wird aber durch einen super Druckpunkt kompensiert. Das Gehäuse ist der Hit: Wertig verarbeitet, Tastatureinfassung und der Batteriedeckel sind aus Metall – hochglänzend. Das Display ist hell und gestochen scharf, die Leuchtstärke wird der Umgebungshelligkeit automatisch angepasst.

Auch an der Sprachqualität gibt es nichts zu bemängeln.

Warum das E71 als Businessphone? Weil – und das ist die Stärke, Symbian OS E60 alles richtig gemacht hat, was unter Windows mobile nie stabil funktionierte, weil es sicher und performant ist und weil die Hardwareintegration sauber und fehlerfrei ist. Wer heute noch Windows Mobile einsetzt, hat auf das Verlierer-Pferd gesetzt. Es gibt inzwischen nichts, was Symbian nicht könnte. Ich wage aber auch zu behaupten, dass Symbian ausnahmslos alles deutlich besser kann als Windows Mobile.

Wenn QoS, Erreichbarkeit und Stabilität eine Rolle spielen, dann führt an den aktuellen Nokia Business-Telefonen klein Weg vorbei: Sie unterstützen wesentlich mehr Standards als z.B. Blackberrys, arbeiten performanter und haben deutlich mehr sinnvolle Features als das iPhone (das sich nicht als Modem betreiben lässt, dass keine vernünftige Navigation zulässt, dessen Akku ständig am Ende und noch nicht mal austauschbar ist), zudem laufen sie stabiler, strom- und ressourcensparender als WM-Telefone und sehen zudem mindestens so gut aus, dass man sich nicht schämen muss, sie aus der Tasche zu ziehen.

Das E71 ist nicht sexy. Aber es ist gut. Daher kaufe ich derzeit dieses Modell – ein gelungenes und durchdachtes Smartphone.

Nokia 5800 express music unboxing (pt. II)

Jetzt endlich habe ich dieses wirklich interessante Telefon in die Finger bekommen (nachdem das erste ja schon ab Werk defekt war). Spannende Sache das. Und daher will ich Euch das bebilderte unboxing nicht vorenthalten.

Das Telefon kommt in einer unscheinbaren, kleinen Box. In der steckt aber viel drin: Neben Handy und Akku, der Bedienungsanleitung und der CD mit der „Nokia Suite“ findet sich ein Headset nebst kabelgebundener Fernbedienung (edel) ein A/V-Kabel (Chinchstecker – praktisch), eine Handschlaufe mit etwas Blauem (ginge als Plektrum durch, kann aber auch nur Zierrat sein), dem Stylus und einem Kunststoffaufsteller (wohl zum Videogucken). Und das Ladekabel – der Netztrafo ist aber ziemlich fett (beim E71 ist der wesentlich schmaler und leichter).

Natürlich fällt zuerst der Touchscreen auf: Der ist groß und reagiert präzise. Beim Antippen gibt das Handy durch eine leichte Vibration Feedback – das ist gut gelöst. Unter dem Touchscreen ruht ein scharfes großes Display mit hervorragenden Helligkeitswerten (seht Euch die Bilder an – selbst mit Blitz direkt auf das Display bleibt es ordentlich lesbar).

Die Brot&Butter-Funktionen sind mit wenigen Klicks zu erreichen, die Sprachqualität ist gut. Beim SMS-Schreiben kommt eine Art T9 zum Einsatz – diese ist ordentlich umgesetzt. Die Funktionalität der Software ist echt ok – es werkelt ein S60-Symbian, das stabil und grundsolide ist. Der Kalender ist für ein Nicht-Palm-Gerät echt brauchbar – aber das 5800 ist kein Businessphone! Für ein paar Freizeittermine langt es gut hin – alles andere verlangt aber eine professionelle Zeit- und Projektplanung, die ist sowohl bei S60 wie auch Windows mobile mit Bordmitteln einfach nicht zu haben.

Die beworbene Funktion – das Abspielen von Musik – ist saustark: Der Player wirkt aufgeräumt, hat ausreichend Features und der Sound der eingebauten Minilautsprecher ist für ein solch kleines Gerät der Hammer! Gut – einen Subwoofer darf man nicht erwarten, was aber an Höhen und Mitten von den Winzspeakern geboten wird, vermag zu beeindrucken. Auch reagiert der Player in akzeptabler Zeit. Die Fernbedienung, die vom Kopfhörer mit Standard-Klinkenstecker zu trennen ist, ist ein sinnvolles Zubehör und ermöglicht bei der Ohrhörerwahl volle Flexibilität.

Die Simkarte und der Speicherchip werden seitlich eingesteckt, aber die Simkarte lässt sich nicht entnehmen, ohne den Akku abzubasteln. Mal kurz die Karten switchen ist mit diesem Handy definitiv nit.

Die Gehäusetasten sind echt durchdacht. Ver- und entsperrt wird das Telefon durch einen Schiebeschalter – der sitzt fest und wackelt nicht. Das gilt auch für die Displaytasten: Es ist einfach super, wenn man Telefonate ohne Touchscreenbedienung mit Druckpunkttasten annehmen und beenden kann. Im Gegensatz zu viele n WM-Geräten hat Nokia nicht vergessen, dass man mit einem Handy auch telefonieren will.

Bluetooth, UMTS, Quadband, ein eingebautes Radio – alles dran, was sich junges Publikum wünscht. Aber: Es ist kein Businessphone! Es ist ein gut befeaturetes Handy für die Jugend – ohne hierbei zu protzig oder popperfunkenlastig rüberzukommen. Die Musikfunktionalität verdient Achtung, die Basisfunktionen sind ordentlich umgesetzt. Look, Feel und die Geschwindigkeit der Software stellt alle Windows-Geräte in den Schatten, der Lieferumfang ist üppig.

Fazit:Das 5800 express music bietet professionellen Anwendern nicht genug. für den Privatmann ist der Funktionsumfang mehr als ausreichend. Design und Haptik stimmen einfach, die Musikfunktionalität ist sauber implementiert. Zu den WM HTC-Geräten, Glowfishs und MDAs ohne Tastatur ist das Gerät trotzdem eine Alternative – denn es funktioniert.

Neues Handy – und schon kaputt

Saugerne hätte ich hier und heute einen längeren Beitrag über das Unboxing und ein erstes Hands On beim Nokia 5800 Xpress Music gebracht. Dumm aber das das Handy defekt geliefert wurde – es lässt sich weder laden noch einschalten noch sonst was. Schade, schade, hätte ich diesen Feiertag doch gerne genutzt, um mal wieder ein bisschen zu spielen. Sobald der Ersatz durch meine Finger geht, hole ich das nach…