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TV in retro

Röhrenfernseher verschwinden vom Markt. Und zwar mit enormer Geschwindigkeit. Zwar werden zu Spottpreisen immer noch kleine tragbare Röhrenfernseher im Supermarkt angeboten – aber deren Tage sind gezählt. Wie lässt sich heute also noch ein Röhrenfernseher verkaufen? Ganz einfach: Über das Retro-Image (und die gute alte Braunsche Röhre ist retro – zumindest bei Fernsehern).

LG hat also einen neuen Röhrenfernseher im Retrodesign im Portfolio (leider nur in Korea) und das Konzept, einen technologisch überholten Fernseher in richtig altes Design zu packen ist sehr sehr sexy:

Und so ist es kein Wunder, dass das Ding „classic tv“ heißt. Was kann der Fernseher? Fernsehsendungen zeigen. Und Ton soll er auch haben. Und einen Videoeingang. Die Antenne, soviel wird im Blog von LG verraten, ist nicht nur Designelement sondern funktioniert auch (ob das Ding auch DVB-T hat, darüber schweigt man sich aus), ebenso der einem alten Kanalwahl-Trommelschalter nachempfundene Tuningknopf.

Freilich ist der Fernseher in Farbe, man kann sich für das richtige Retrofeeling das Bild aber auch in Sepiatönen oder schwarz/weiß anzeigen lassen (einen alten Fernseher mit sepiafarbenem Bild habe ich noch NIE gesehen, sowas taten früher nur sehr kaputte Farbfernseher).

Man muss LG eines lassen: Die quasi unverkäuflichen CRTs als „retro“ aufzumotzen ist schon ein sehr guter Marketinggag, wenn auch nicht ganz neu:

Die italienische Radio-und-TV-Schmiede Brionvega hat seit mehreren Jahren die Klassiker Doney und Algol im Programm – und sie sind nach wie vor in ausgesuchten Designläden neu zu haben.

Allerdings muss auch gesagt sein, dass gutes italienisches Design eben auch seinen Preis hat. Der Algol kostet 699,– und der Doney 799,– Euro Straßenpreis. Der LG „classic tv“ soll mit etwa 150,– Euro zu Buche schlagen (immer noch sauteuer für ne Sechunddreißigerröhrenglotze!), allerdings muss man jemanden finden, der einem das Ding aus Korea mitbringt… (Bildnachweis: LG Korea Press; Super Fluo)