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Scroogled.

Wer sich an die Zeiten erinnert, als man vermittels Nachinstallation irgendwelcher third party-Software Microsoft Windows XP das „Nach hause telefonieren“ abgewöhnen musste, wird wohl ein etwas seltsames Gefühl ob der aktuellen „Scroogled“-Aktion aus dem Hause Microsoft verspüren – aber das Ganze ist kein Fake: Microsoft verkauft derzeit Anti-Google-Mercandising.

scroogled

Der Microsoft-Shop hat in der Tat einige Shirts und ein Basecap, dessen Motive einen durchaus scharfen Angriff auf Google darstellen. Ich vermerke das hier nur, weil ich es zum einen witzig finde und zum anderen zugeben muss, dass Microsoft aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat und in Sachen Datenschutz ein wenig besser unterwegs ist als noch vor zehn Jahren. Nichts desto trotz: Wenn Microsoft und Google sich prügeln, dann kann es nur Gewinner geben!

Wochenrückblick KW31/2013

Wie immer (öfter) einige Notizen über Bemerkenswertes der vergangenen Woche:

  • Sehr dankbar bin ich ja über die Abkühlung zum Wochenanfang, die nach einem ungemütlich schwülheißen Wochenende mehr als willkommen ist. Der Plan ist gefasst: Im nächsten Frühjahr wird das Heim mit einer ordentlichen Klimaanlage aufgerüstet. So geht das ja nicht weiter.
  • Schily ist Sozialdemokrat? Davon merkt man nix mehr. Nun ist es aber so, dass man das Shily-Interview nicht ohne entsprechden Kontexte betrachten sollte. Wolfgang Lieb* hat den Spiegel gelesen und macht sich seine Gedanken.
  • Ähm, diese Notizen sind ja immer ein wenig durcheinander, daher erlaube ich mir mal, die Folgende etwas deutlicher hervorzuheben: LESEBEFEHL! Der Schweizer Ökonom Vontobel rechnet mal vor, warum wir einen Mindestlohn von EUR 18,50 brauchen. „Der im Vergleich zu den geforderten 8.50 Euro überraschend hohe Mindestlohn kommt dadurch zustande, dass wir auch den Mindestlöhnern die Fortpflanzung erlauben, dass wir sie an der Finanzierung der öffentlichen Ausgaben beteiligen und dass wir mit marktkonformen Arbeitspensen rechnen“. VONTOBEL, WORD!1!!11! (Am Rande: Was Vontobel da auf den Mindestlohn herunterbricht, ist absolut nichts Neues. Schon Karl Marx wusste, dass der Arbeiter so viel verdienen muss, dass er seine Arbeitskraft reproduzieren kann. Weil der Arbeiter wie jedes Lebewesen irgendwann stirbt, gehört auch Fortpflanzung zur Reprodunktion der Arbeitskraft. Ist schon immer wieder toll, zu sehen, wie heutige Ökonomen – ohne es zu sagen oder zu wollen – die Marxschen Thesen Bestätigen. Am Rande: Vontobel schreibt regelmäßig für die wirtschaftsliberale Weltwoche und Blätter des mindestens konservativen Blick).
  • Weitere böse Sozialisten gefällig? Benjamin Blümchen ist zum Beispiel so einer (bitte den gesamten Beitrag hören, nich nur lesen… ich habe sehr gelacht). Der Link ist auch geil. Universität Passau. BWAHAHAHAHA!!!!
  • Das leidige Problem mit dem Aufseßplatz, dort habe sich eine Trinkerszene etabliert. Tausend Dinge fallen mir dazu ein, einige will ich hier schlaglichtartig nennen: Der Absturz vom Aufßseßplatz und dem Gebiet Wölckernstr. ist seit Ende der 90er zu beobachten. Ein wirklich gutes Pflaster war dieser Teil der Südstadt ja noch nie – aber die Sandler waren immer anderweitig verräumt: Am Bahnhof oder im Lokal des Kaufhofs. Jetzt gibt es diesen Kaufhof und die Sandlerwirtschaft nicht mehr, jetzt treffen sich halt die harten Säufer davor. Was ebenfalls nicht wundert: Wer viel säuft, muss irgendwann auch mal schiffen, nutzt ja nix. Darüber zu diskutieren ist müßig, berührt das Problem nicht. Dort nun Platzverweise auszusprechen bringt gar nichts, dann wird halt am Kopernikusplatz weitergesoffen – eine Verlagerung des Problems ist kein Lösung. Die ist so klassisch wie schwierig: Aufsuchende Sozialarbeit, engmaschige medizinische Betreuung, mögliicherweise auch psychologische Rehabilitationsmaßnahmen, wenn möglich Entzüge. Der beschriebene „Trade-down-Effekt“ gilt ja quasi für zwei Drittel der Südstasdt. Callshops neben Spielotheken neben Wettbüros neben Handyvertickern neben türkischen Juwelieren neben als Imbissbuden getarnten Spilotheken neben Callshops neben Spilotheken neben Wettbüros… Wo soll angesetzt werden? Am neuen Südstadt-Carré? Das ist Unfug, bis das fertig ist, haben schon zu viele Säufer auf dem Aufseßplatz geballert. Dann ist es zu spät. Machen wir uns bitte nix vor: Ein neues Kaufhaus ersetzt weder Stadtentwicklung noch Sozialarbeit.
  • Was ist der wesentliche Unterschied zwischen dem sog. „stationären Einzelhandel“ und den Onlineversendern? Der Onlinehändler hatz i.d.R. kein Ladengeschäft, spart Personal, kann flexibler disponieren und spart somit Geld. Diesen Vorteil kann er in die Preisgestaltung einfließen lassen – in der Regel wird das getan und der Einzelhandel geht unter. Stück für Stück. Es gint aber nich einen Unterschied: Im Onlineshop kann der Kunde die Ware nicht prüfen. Daher hat der Gesetzgeber das 14-tägige Rückgaberecht eingeführt. Ich sehe das als einen kleinen Nachteilsausgleich gegenüber dem Einzelhandel. Letzterer muss Ladenlokal und Personal einpreisenen, ersterer die Retouren. Wenn ein Unternehmen zu einemn Konzern wird und dieser Konzern vom Marktführer zum Quasi-Monopolisten, dann wird der Konzern nicht selten auch dreckig. Das passiert nun auch mit Amazon. Die günstigsten sind die lange nicht mehr und auch der Service ist oft anderenorts genauso gut, nun aber umgeht Amazon quasi die gesetlichen Vorgaben und kündigt Kunden, bei denen das Retourenaufkommen dem Konzern nicht gefällt, das Kundenkonto. Das wäre dann kein Problem, wenn Amazon nur Materielles verkaufen würde. Bücher auf totem Baum, Musik auf silbrig glänzenden Plastikscheiben, Kaffeemaschinen, Hauspatschen oder Werkzeuge kann ich überall anders auch kaufen. Wenn ich aber z.B. einen Kindle habe, bin ich gearscht. Selbst wenn ich bisher erworbene Bücher Texte auf dem Kindle noch lesen kann – zukünftig kann ich das Gerät nicht mehr (legal) befüllen. Das Ganze ist ein Lehrstück über Monopolisten und digital rights management. Und dass beides so fies zusammentrifft ist mit Sicherheit kein Zufall.
  • Microsofts Cloud-Dingsi darf nicht mehr SkyDrive heißen. Auch irgendwie lächerlich.
  • Das war es dann mit dem Parkhotel. Solche Bilder machen wenig Freude. Au revoir.
  • Frau Wöhrl und die facebook-Kommentare.
  • Google baut mit seiner Neuakquisition Motorola ein Handy, das IMMER lauscht. Herzlichen Glückwunsch. Nicht.
  • Ich bin immer noch platt wegen des Motorola X. Wie kackdreist!
  • Oh. Wir haben gedopt.
  • Am Mittwoch ging es mit den Smmerbaustellen der VAG los, schon gibt es den ersten Stunk. Und mit was? Mit Recht. In Schoppershof stellt sich das so dar: Die Überbrückung einer Haltestelle mit einem Ersatzbus kostet den ÖPNV-Nutzer regelmäßig über 20 Minuten.
  • Was mal gesagt werden muss: Metadaten sind auch Daten. Das ist nicht weniger schlimm. Der BND ist bei dieser Ammi-Spionagescheiße auch verdammt dick im Geschäft. Nur zu Info.
  • Terrorgefahr? BWAHAHAHAHAHAHA!!!! (Aber es ist schon fast eine Beleidigung, für wie dummm die Ammis den Rest der Welt halten. Die Ammis! Verstehste?)

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*Warum ich hier auf die Wiki linke – nur damit nicht in Vergessenheit gerät, dass Lieb auch SPDler ist.

Ein Jahr Windows – mir geht es gut. Ein Rant auf Apple eines ehemaligen Fanboys.

Ich habe dieser Tage ein einjähriges Jubiläum zu feiern: Ich bin seit einem Jahr Apple-frei. Und zwar komplett. Ich nutze auf meinen Rechnern Windows 7, auf meinem Telefon Symbian und auf den Tablets Android. Ich habe kein Gerät mehr mit iOS oder OS X. Und ich bin froh, Apple aus meinem Leben verbannt zu haben. Das war aber nicht immer so. Ich war nämlich mal ein richtiger kleiner Fanboy. Das ist vorbei – wie es dazu gekommen ist und warum mir Windows mittlerweile Spaß macht, das erzähle ich im Folgenden.

Zuerst aber möchte ich die Quelle meiner Inspiration zu diesem Post nennen: Der Chrisu hat in seinem Blog über Apple geranted  – und er spricht mir aus dem Herzen. Etliches sehe ich ähnlich. Nur: Viele Geräte hatte ich, manche sogar gerne. Und keines würde ich wieder wollen oder heute nochmal kaufen.

Ich steige in den 1990er Jahren ein: Mein erster Mobilcomputer (Laptop traue ich mich nicht zu schreiben) war von Toshiba. Eine Nummer oder Bezeichnung weiß ich nicht mehr, das Gerät hatte eine vollwertige Tastatur und einen LCD-Bildschirm, das Netzteil war fest eingebaut und das ganze Gerät war höllisch schwer. Mein Papa hat es zu dieser Zeit von einem befreundeten Ingenieur geschenkt bekommen und wusste damit wohl auch nichts sinnvolles anzustellen – auf jeden Fall landete das Ding schnell bei mir und setzte Staub an. Diese Kiste war – wie erwähnt – unendlich schwer und staubte so über die Jahre vor sich hin, aber während meiner ersten Praktika habe ich das Ding dann aber doch mit auf Arbeit genommen, weil ich so vor Ort meine Berichte tippen konnte – auch wenn das Gerät selbst damals schon ziemlich veraltet war. Interessanterweise gab es zu genau diesem Computer einen Werbefilm und just diesen Film habe ich auf Youtube wiedergefunden und selbst wenn es mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun hat, binde ich hier mal ein:

Den nächsten Rechner habe ich wieder geschenkt bekommen und da sind wir dann schon beim Mac: Es war ein PowerBook 5300ce von 1995, der aber am Ende des ausgehenden Jahrtausends immer noch ein akzeptables Arbeitsgerät darstellte. Ich will jetzt gar nicht zu tief einsteigen, nur sagen, dass sich (abgesehen von den Jahren 2004 bis 2008) immer ein paar Dosen in meinem Besitz befanden, wie auch ein iMac DV 400, ein PowerMac G4 MDD, ein iBook G4, ein MacBook und ein Mac mini. Mit letzterem hatte ich übrigens wahnsinnige Probleme.

Der Umstieg von Win ME und 2000 auf OS X war eine Revolution für mich. Aber der Umstieg von Windows ME zu XP war auch eine Revolution. Eine kleinere – aber gut. OS X hatte mich schnell im Bann: Es sah chic aus und war sehr performant, die Renderingzeiten der alten Kisten mit ihren IBM- bzw. Motorola-CPUs waren zum damaligen Zeitpunkt großartig. Dazu kommt, dass das Design und die Haptik der Geräte wirklich top war.

Und dann kommt noch was dazu, ich will hier ganz ehrlich sein: Damals war ein Mac cool. Und ein Statussymbol. Und Leute, die mit ihrem Computer ernsthaft arbeiten wollten, hatten einen Mac. Sich zur damaligen Zeit nicht um Viren, Würmer und Trojaner kümmern zu müssen, war wirklich eine feine Sache. Der Mac-Besitzer war gefühlt Mitglied in einem elitären Zirkel und wer sein iBook im Kaffeehaus auspackte, erntete neidische Blicke. Ich habe mich natürlich auch ganz toll gefühlt, weil ich zur damaligen Zeit diese wirklich tollen Statussymbolrechner hatte. Und ich will weiterhin ehrlich sein: Ich hätte diese tollen Rechner seinerzeit gar nicht gebraucht, konnte bei weitem nicht das aus ihnen herausholen, was möglich gewesen wäre. Aber ich hatte einfach stylische Macs.

Mein erster iPod war der der dritten Generation. Vierzig GB Musik dabei zu haben, eine weitere Revolution. Dieser iPod war damals – wie heute immer noch alles von Apple – sündhaft teuer und nach einem Jahr kaputt. Und Apple weigerte sich freilich, den iPod zu reparieren, denn nach einem Jahr ist die Gewährleistung vorüber. Schon damals „erpresste“ Apple seine Kunden: Wer eine zweijährige Garantie haben wollte, wie sie eigentlich jeder Elektronikhersteller hierzulande gewährt, muss bei Apple einen ebenfalls sündteuren „Care Protection Plan“ kaufen – ich schüttle heute immer noch den Kopf, dass ich diesen frechen Unsinn seinerzeit kommentarlos hingenommen habe.

Mit dem iPod der dritten Generation, der im Vergleich zu den heute gelieferten Geräten noch robust verarbeitet war, komme ich gleich zum nächsten Problem, zur Hardware: Diese ist immer schlechter geworden. Jedes neue Apple-Gerät, das ich kaufte, war von de Verarbeitung her deutlich minderwertiger als sein Vorgänger. Losgegangen mit den Qualitätsproblemen ist es nach meiner Erfahrung bereits im Jahr 2005. Der Umstieg vom PowerPC-Prozessor zu Intel-Prozessoren markiert für mich ebenfalls einen Punkt, ab den Qualität und Performance der Apple-Produkte merklich nachließen.

Nicht nachgelassen hat indes der Preis. Früher war ich gerne bereit, diesen Preis zu bezahlen, waren doch z.B. die G4-Rechner sehr solide verarbeitet. Man bekam, kaufte man einen Mac, Premium-Hardware. Damit war der Preis zwar immer noch vergleichsweise hoch, es rechnete sich aber durchaus. Inzwischen habe ich MacBooks gesehen, von denen ich mit Fug und Recht behaupten darf, dass sie wesentlich schlechter verarbeitet sind, als Aldi-Laptops. Meine letzten beiden Macs, das MacBook und der Mac mini sind ob der meinen geringen Ansprüchen nicht mehr genügenden Qualität der Hardware – wie auch nicht anders zu erwarten – sang- und klanglos abgeschissen. Ich glaube inzwischen, dass man derzeit bei Apple unterdurchschnittliche Qualität zu Premiumpreisen bekommt – da mache ich nicht mehr mit.

Im Sommer letzten Jahres gingen mir hinsichtlich der Apple-Hardware die Augen auf. Wie es dazu kam, will ich kurz erzählen: Mein Ende 2009 gekaufter Mac mini ging in die Knie – eine Reparatur wäre trotz des an der Performance gemessenen durchaus knackigen Anschaffungspreises unwirtschaftlich gewesen. Da der Mac mini sehr gedrungen mit viel Notebooktechnik gebaut ist (was ebenso für die iMacs gilt), ist eine Selbstreparatur auch nicht jedermanns Sache. Meine Idee war also, mir wieder einen großen PowerMac zu kaufen – sollte da etwas kaputt gehen, dann könnte ich in vielen Fällen immerhin selbst Hand anlegen. Der Preis war schnell ermittelt – 2100,- hätte der Rechner in halbwegs vernünftiger Ausstattung gekostet (mit viiiiieeeeeeel Luft nach oben). Dass es aber keinen PowerMac diesseits der 1500-Euro-Marke gibt, hat mich dann doch erstaunt. Nur zum Spaß guckte ich, was ein ähnlich ausgestatteter Windwos-PC kosten sollte – wirklich nur zum Spaß. Was ich da sehen musste, ließ mir quasi das Blut in den Adern gefrieren: Für einen nahezu gleichwertigen Rechner inklusive Windows 7 Professional von Lenovo wurden von einem Onlinehändler weniger als 500,- Euro aufgerufen. Ihr könnt mein Erstaunen mit Sicherheit teilen: Ein Rechner mit mindestens gleichwertiger Performance von einem namhaften Hersteller sollte deutlich weniger als ein Drittel des Apple-Preises kosten? Ich habe ausführlich nach dem Haken gesucht und keinen gefunden. Ich habe dann dieses „ThinkCentre“ bestellt – abends um 17 Uhr, tags darauf stand der Computer um 9 Uhr unter meinem Schreibtisch – bei Apple hätte ich seinerzeit 8 Werktage gewartet.

Das Ding tut für kleines Geld bis heute, was ich will. Warum ich nicht früher zu Windows zurückgefunden habe, liegt an Vista. Ich war auf Arbeit mit dem im Grunde stabilen aber eben auch angestaubten XP recht zufrieden. Auf Vista habe ich mich aus reiner Neugier gefreut, war dann aber, als ich das erste Mal an einem solchen Gerät saß, so enttäuscht, dass ich Windows nicht als Alternative auf dem Schirm behielt und kurzerhand wieder einen Mac kaufte.

Nun habe ich Windows 7, auf einem Rechner Home, auf dem anderen Professional. Mir wurde auch schon zu Ultimate geraten, ich wüsste aber den Mehrwert für mich nicht zu benennen.

Als ich von OS 10.4.x auf Win 7 umgestiegen bin, hatte ich arge Vorbehalte – zu Unrecht. Windows ist heute performanter denn je. Windows präsentiert sich logisch und ist bedienbar. Man kann Windows sogar sehen. Für das Geld, das der langsamste Einsteiger-Mac kostet, bekommt der Windows-Nutzer einen i7-Rechner mit allen Features. Nach einem Jahr kann ich sagen: Ich vermisse Apple nicht. Ich habe schnellere Rechner mit besserer Hardware. Ich stehe nicht mehr unter der Knute eines Konzerns, der immer dreckiger mit seinen Kunden umgeht – ich werde nicht mehr von Apple verarscht.

Das Ganze hat natürlich seinen Preis: Ich bin mit einem Windows-PC freilich tierisch uncool. Hipster, SEO-Berater oder „was mit Medien“-Fuzzi wird man mit so einer Dose freilich nicht. Die richtige Sexiness hat nur der Mac-Besitzer, schon klar. Wider Erwarten ist mein Ego noch ok – aber wer weiß, wie lange das ohne Apple-Karma noch geht.

Obwohl: Manchmal erwische ich mich, wie ich fast etwas spöttisch auf Mac-Fanboys herabblicke. Dabei war ich doch selber mal einer. Klar kann man mit jetzt Arroganz vorwerfen. I used Macs before it was cool. Aber diese kognitive Dissonanz hält selbst der härteste Fanboy nicht aus. Auf der einen Seite bietet OS X gegen Windows 7 in Bestfall noch einen Designvorteil, auf der anderen Seite ist Apple als Konzern eigentlich nicht mehr akzeptabel: Auf der einen Seite steht da diese hochgradig lächerliche Patenttrollerei. Diese Nummer mit Samsung ist nicht mehr lächerlich sondern absurd. Richtig übel ist zudem, dass man mit iPhone und iPad nur Software benutrzen darf, die auch Apple gefällt. Wer heute sein iPhone aus der Tasche zieht, zeigt also, dass er sich gerne bevormunden lässt – herzlichen Glückwunsch. Interessant ist im Kontext dessen besonders, dass diese App-Nummer mehr und mehr auch auf dem Desktop raumgreift. Dafür bin ich mir wirklich zu schade.

Die Hardware von Apple ist billige Massenware, die Software im Kern schon gut abgehangen und den Service darf man wohl getrost als nicht so besonders bezeichnen – da fragt man sich, warum Apple-Produkte so teuer sind. Ich nehme an, dass man hier das Marketing blecht. Das ist für den Hipster schon in Ordnung so. Für mich nicht.

Wende ich also den Blick von meinen vergangenen Fehltritten und dem Fallobst hin zu Windows. Microsoft war ja dereinst unser innig gehassliebter Gegner, den es bis aufs Messer zu „bekämpfen“ galt. Gates, der reichste Mann der Welt, unantastbar und unsympathisch – ein Milchbubi. Steve Ballmer war so eine Art Reiner Callmund der Ammi-IT und machte eine nicht immer so gute Figur… Mit dem virtuellen Holzhammer versuchte Microsoft uns seinerzeit den Internet Explorer, ein Einfallstor für allerhand digitales Ungeziefer, zu verplätten. Und was auf unseren Rechnern lief, wurde fleißig nach Redmont, CA „heimtelefoniert“, es sei denn, man stopfte mit Software von Schlage eines „XP AntiSpy“ seinem eigenen Rechner in dieser Hinsicht das Maul. Und bei meinen Windowskisten hatte ich immer eine Aufwand: Zone Alarm aktualisieren, Virenscanner aktualisieren, immer wieder Treiber aktualisieren und trotzdem wurde der Rechner immer langsamer und langsamer. Wer Software öfter mal in der Demoversion ausprobierte, war halbjährlich gezwungen, die Kiste neu aufzusetzen, wollte er nicht davor verschimmeln.

Microsoft zu bashen war einfach in, der Fairness halber muss aber auch gesagt sein, dass Microsoft es einem nicht besonders schwer gemacht hat. Kurz nach dem Umstieg habe ich Windows auch nicht vermisst, das spricht bei genauerer Betrachtung auch für OS X – aber hin und wieder sind mir dann doch die ein oder anderen Unzulänglichkeiten aufgefallen. Mit dem Umstieg auf die Intel-Architektur ging eine Gefühl der Stabilität verloren, in der ganzen langen Zeit, in der ich Macs nutzte, schlug ich mich mit üsseligen Audioeditoren herum, weil es z.B. Sound Forge nicht für den Mac gab und Digas auch nicht. Vom Mac zu streamen war dann auch eine ziemliche Scheiße. Eine vernünftige Playout-Software am Mac? Zumindest damals nicht vorhanden. Irgendwann kaufte ich mir ein Vista-Gerät – und zwar sofort, als Vista herauskam. Ich wollte so den Mac-Frust hinsichtlich fehlender vernünftiger Enterprise-Software entgehen. Das klappte aber nicht, denn Vista war noch übler als der Mac. In meiner Erinnerung ist von Vista eigentlich nur geblieben, dass dieses OS Ressourcen gefressen hat wie Sau und ziemlich oft wegschmierte. Allerdings: Das war halt bei mir so, möglicherweise war mein System auch gehörig misskonfiguriert (wozu Vista ebenfalls einlud).

Wie vorhin schon gesagt: Ich habe mir von Windows 7 nicht viel erwartet – bin aber über einige Punkte echt begeistert: Zuerst muss ich hier die gute Abwärtskompatibilität nenen: Ich habe noch einige Software aus alten Tagen, die tut, was ich will. Bis zu XP ist das alles abwärtskompatibel und zwar performant! Da mag im Hintergrund eine Kompatibilitätsmaschinerie anspringen – der User kriegt davon nichts mit. Das ist schon extrem gut. Zum Vergleich: Ich konnte meine Macs nie auf Lion updaten, weil ich sonst meine alten universal binary-Programme nicht mehr hätte nutzen können. Desweiteren gefällt mir das Prinzip der Bibliotheken gut, die Suche bei Windows hat inzwischen eine akzeptable Geschwindigkeit (hier war der Mac immer besser!) und auch die Vorschaufunktionen im Explorer sind inzwischen richtig gut. Ich hatte früher Windows als ein System in Erinnerung, das schon bei der Erstinstallation mit Zeug wie Windows Mail, dem Movie Maker und anderem Krempel überfrachtet war. Hier nimmt sich Win 7 schlanker aus, das honoriere ich.

Was weiterhin sehr sehr gut ist: Ältere Hardware läuft flott mit 7, 64-Bit-Geräte rocken geschwindigkeitsmäßig die Sau. Ich bekomme also für einen älteren Rechner, der seinen Job durchaus noch tut, ein modernes System und nutze mit dem selben System die Leistung neuer Geräte voll aus. Und so kann ich dank 7 auch mit eher spärlicher Neu-Hardware gut arbeiten. Beispiel gefällig? Netbooks – sofern sie kein Vermögen kosten sollen, sind mit ihren kleinen Atom-Prozessorchen unter Vista nie sinnvoll benutzbar gewesen und selbst bei XP war der Spaß begrenzt. Wer sauber mit einem solchen 1,6 GHz-Atom-Dingli arbeiten will, braucht entweder Linux – oder 7. Ich sag jetzt mal ganz frech: Netbooks machen erst seit 7 Spaß und man ist damit um Welten produktiver als mit einem Tablet.

Freilich gibts auch Sachen die nicht so schön sind – zuerst einmal gehört dazu, dass im Schnitt 30 Euro im Jahr für die Lizenz des Virenscanners ausgebe. Der von Windows selbst soll gar nicht mal so übel sein, aber irgendwie will ich doch dem All-inclusive-Schutzpaket mehr vertrauen und das Gepopuppe der Freewarescanner würde mir zu sehr auf den Zeiger gehen. Auch das Java, Flash und besonders Acrobat gefühlt im Stundentakt um Updates betteln, nervt. Über Adobe Air habe ich mir schon die Platze geärgert. Aber da kann im engeren Sinne Windows nichts dafür.

Gewonnen habe ich aber für wenig Geld eine schnelle Maschine die tut, was sie soll. Ich bin also mit Windows zufrieden. Und zwar wider Erwarten.

Zum Schluss dieser sehr subjektiven Betrachtung, die sich dann irgendwie doch zu einem Rant gegen die Fallobstfabrik ausgewachsen hat, will ich auf das Thema noch ein wenig globaler schauen: Zuerst einmal finde ich diese Patentnummer – besonders die Causa Apple vs. Samsung hochgradig peinlich. Mich wundert nun nicht, dass Apple in Ammiland den Prozess gegen Samsung gewonnen hat – wer sich daüber ernsthaft gewundert hat, der möchte jetzt einfach mal das Wort „Protektionismus“ googeln und weiß dann im Groben Bescheid. Und mit der Realität hat das Urteil auch nichts zu tun, denn wer das zweier Galaxy von einem iPhone 4 nicht unterschieden kriegt, merkt auch den Unterschied zwischen einem Cheseburger und einem Mauerziegel nimmer.

Nebenefekt ist, dass Apple bei mir im Ansehen noch tiefer gesunken ist. Wir haben uns daran gewöhnt, dass Innovationen irgendwann Modifikationen erfahren und durch Mitbewerber in der Fläche verfügbar werden. Und dann kommen eben neue Innovationen. So funktioniert Fortschritt eben. Aus meiner Perspektibe wurde hier auch nicht nachgefeilt sondern sich an gängig gewordener Technologie orientiert. Dagegen zu klagen wird auf Dauer nichts bringen – zumal Apple sich ja durch unterschiedliche Märkte klagt. Klar ist auch: Mit Samsung ist ein Hardwarehersteller ins Fadenkreuz geraten, der zeigen konnte, dass sich mit Andoid massenkompatible Geräte bauen lassen. Ziel ist m.E. nicht Samsung sondern Google. Nur derzeit kommt Apple gegen Google nicht an. Und selbst wenn – das wirkliche Geschäft wird ja doch in China gemacht. Was bedeutet das? In meinen Augen muss Apple jetzt mit iPhone und iPad verdienen, was verdienbar ist, denn in wenigen Jahren ist das iPhone und iPad nicht mehr interessant. Android hat das Rennen ja schon jetzt gemacht – in extrem kurzer Zeit! Erinnert ihr Euch noch an das erste Google-Telefon? Das kam am 2. Februar 2009! Das sind ziemlich genau dreieinhalb Jahre, die Android gebraucht hat, um iOS haushoch zu knacken. Berücksichtigt man im diesem Zusammenhang noch die Lebensdauer der Produkte und die Marktsättigung und bezieht in die Betrachtung mit ein, dass das iPhone wegen seiner massenhaften Verbreitung auch als Statussymbol nicht mehr so recht taugt, bekommt man schnell das Gefühl, dass Apple jetzt – gegenwärtig – das Geld verdienen muss. Über Bande hat das freilich auch Auswirkungen auf Microsoft – die verdienen nämlich pro Android-Lizenz etwa 5 Dollar (Quelle: DRadio Wissen). Mit jedem verlorenen Prozent Marktanteil nährt Apple seine zwei wichtigsten Konkurrenten.

Apple-Chef Steve Jobs hat vor seinem Tod alles daran gesetzt, das konkurrierende Smartphone-Betriebssystem Android von Google zu „vernichten“. Er wollte einen „Atomkrieg“ dagegen führen. (Quelle)

Mich wundert das nicht. Nur: Mit der Politik, die Jobs fuhr und die jetzt noch gefahren wird, kann seitens Apple nicht mehr gewonnen werden. Ich bin überzeugt, dass man das weiß und daher im Endeffekt nur versucht, Verkaufsverbote zu erwirken um ad hoc das Geld zu machen, das (noch) zu machen ist. Eine langfristige Stategie kann ich nicht erkennen. Die Apple-Patenttrollerei könnte aber auch einen Imageschaden bedeuten, denn wenn Samsug-Telefone dem iPhone in der Tat so ähnlich seien wie behauptet, dann müsste ich ja bescheuert sein, um bei Apple für ein ähnliches Telefon viel Geld auszugeben – die Katze beißt sich in den eigenen Schwanz.

Wer also sein Geld mit Apple-Aktien verbrennen will – nur zu. Mich würde es jedenfalls nicht wundern, wenn Apple das zweite Facebook wird.

Neben iOS und Android ist ja Win 7 Mobile das dritte große System auf dem Handy – aber auch hier will ich mich nicht zu Jubelstürmen hinreißen lassen. Der Kardinalsfehler im Mobilfunkmarkt wurde in meinen Augen von Nokia begangen – indem man sich entschied, sowohl Symbian wie auch Meego nicht mehr weiterzuentwickeln.

Zum Thema Tablet nur einige wenige Gedanken:  Die Funktionen, die sich auf so einem Gerät sinnvoll nutzen lassen, sind limitiert. Es bedarf schon heute kaum noch schnellerer Hardware, surfen und Video schauen funktioniert ja. Vielleich werden in Zukunft die Grafikchips dieser Geräteklasse noch besser, das würden die Gamer sicherlich dankbar annehmen. Vielleicht kommt in den nächsten Jahren 3D aufs Tablet (obwohl aufgrund der Größe da der Spaßfaktor übersichtlich bleiben dürfte). Das war es dann aber auch. Insofern ist man auch hier weder auf „Innovationen“ von Apple oder Microsoft angewiesen – Android wird auch hier das Rennen machen.

Nicht dass jetzt der Eindruck entstünde, ich wäre ein Android-Fanboy – wirklich nicht. Ich finde Android per se ganz chic und gut benutzbar – sehe die tiefe Verquickung mit Google jedoch als ein wesentliches Argument, um um Android einen Bogen zu machen. Einige Kompromisse wird es aber geben müssen, denn recht viel mehr Auswahl gibt es nicht. Ich bin zwar sehr auf bada 3.0 gespannt – aber ich rechne mir da keine großen Chancen aus – zuviele App-Entwickler unterstützen bada nicht. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich bada in der Nische der Einsteigersmartphones hält – nur da will ich persönlich halt nicht hin, eher würde ich mir ein gebrauchtes Telefon kaufen.

Sollte ich diesen Rant jetzt mit dem Rat beschließen, sich Microsoft zuzuwenden? Nein, pauschal kann man das nicht sagen und hinsichtlich der derzeitigen Entwicklung sollte jeder die hier viel zu kurz gekommene Alternative Linux in seinen uunterschiedlichen Ausführungen und Distributionen ansehen. Microsoft ist mit seiner „Heimtelefonierpolitik“ nämlich auch nicht so zivil unterwegs, wie man annehmen möchte. Trotzdem: Wer sich zu Linux nicht durchringen kann (was ich verstehe), der bekommt das „Fehlverhalten“ von Wndows immerhin noch regelhaft in den Griff. Bei den Apple-Geräten ist man da eher verloren.

Leistungsschutzrecht, nachgefasst.

Ich mach es kurz: Ich finde dieses „Verleger versus Google“-Ding im Mindesten so lächerlich wie dieses „Verleger versus öffentlich-rechtliche-Rundfunkanstalten“. Letzteres – und das ärgert mich bis heute – zwingt mich, Sachen, die mich interessieren, auf einen physikalischen Träger aufzuzeichnen, wie man das in den 1980er Jahren mit diesen Video-2000-Geräten zu tun pflegte. Dafür gebührt den Schuldigen eigentlich noch heute ein kräftiger Tritt ans Schienbein und ich werde es den Verlegern nicht vergessen, so wie ich den Grünen bis heute dieses verschissene Büchsenpfand nicht vergessen habe! Ich schweife ab.

Ich hab´ über das Leistungsschutzrecht nur deshalb nichts geschrieben, weil ich nicht davon ausgegangen bin, dass das kommt. Sorry – so stulle können doch nicht mal die Verleger sein – wenn die aus den Google-Ergebnissen rausfliegen sind die mausetot!! Aber scheinbar sind die wirklich so stulle. Unglaublich, eigentlich.

Nun wird es aber extrem lustig: „Aus einer Position der Stärke“ fordert nun Google nach einem runden Tisch bei Merkel. Wie meinen? Wenn ich Google wäre, hätte ich die einfach mal nach Ansage 24 Stunden aus den Suchergebnissen gekickt und hätte mich dann – in einer genüsslich zurückgelehnten Haltung – das Gejammer angehört. Google tut das nicht, Google will bei der Merkel einen runden Tisch. Das ist angenehm konziliant und unangenehm dämlich zugleich.

Ich habe die Sache weiterhin an mir vorbeiziehen lassen, weil irgendwann postuliert wurde, dass es den kleinen Privatblogger eh nicht berührt. Dem scheint – bei entsprechend enger Auslegung – aber nicht wirklich so zu sein:

Google müsste auch Blogs aus dem Index entfernen, wenn sie verlagsähnlich sind und unter die Definition Presseerzeugnis im Referentenentwurf fallen. Dort heißt es weiterhin: „Wenn ein Blog sich als eine redaktionell ausgewählte Sammlung journalistischer Beiträge darstellt, die fortlaufend unter einem Titel erscheint, wird auch ein Blogger durch das neue Leistungsschutzrecht geschützt und ist damit vergütungsberechtigt, wenn andere seinen Blog nutzen.“ (Quelle)

Das wäre freilich ein Fressen für die Zeitungsverlage, denn die Blogs, die wirklich journalistisch arbeiten (ich tus ja auch nicht), sind freilich eine Konkurrenz und wer Radio hat und die wichtigsten Onlinemedien „zusammenschaut“, der spart sich die Zeitung (was bei mir nichts daran ändert, dass ich Zeitung lese).

Mich wundert sowieso, warum den Verlagen eine so große Macht zugebilligt wird. Es steht doch nirgends geschrieben, dass die „vierte Gewalt“ durch Verlage wahrgenommen und ausgeführt werden muss.

Heise (der Verlag) hat auch was dazu. Mich würde mal interessieren, was eigentlich heise als Verlag zu dieser Nummer sagt. Die müssten nach menschlichem Ermessen durch ein Leistungsschutzrecht, wie es jetzt angedacht ist, bitter verlieren.

Also, hier meine Bitte: Lasst das mit dem LSR einfach weg. Ist wohl besser so. Und die Verlage täten btw. auch besser daran, sich mal ein zeitgemäßes Geschäftsmodell zuzulegen. Lenin wurde durch das viele Balsamieren auch nicht wieder lebendig.

Die Schufa und SNs

Das Ding mit der Schufa vor etwa einem Monat fand ich richtig niedlich: Wenn eine Datenkrake auf die Idee kommt, den Bestand einer anderen Datenkrake zu nutzen, geht in Berlin das große Geweine los. Laut Reuters warne also die Bundesregierung die Schufa, doch bitte bitte nicht so böse zu sein und die Daten von Facebook oder andere sozialen Netzwerken zu nutzen. Da wird die Schufa nun aber zittern, liebe Bundesregierung.

Meine erstes Gefühl, als ich die Meldung im Radio hörte, war Häme. Ich predige ja gerne und ausführlich, dass gerade das Innehaben eines Facebook-Profils, dass irgendwie mit der eigenen Person verknüpft werden kann, ein Riesenfehler ist, den man möglichst schnell korrigieren sollte (hier übrigens eine Anleitung, wie man sein Facebook-Profil löscht – TUT DAS BITTE JETZT). Aber nicht allein bei Facebook will die Schufa schnüffeln gehen – auch XING und LinkedIn sollen herhalten, Twitter ebenso.

Mit Facebook, Xing und LinkedIn lässt sich schon etliches anstellen. Ich überlege mir gerade ernsthaft, meinen Xing-Account stillzulegen – nicht nur wegen der Schufa. Und dann wäre da Twitter – was bitte will man da herauslesen?

Ich denke, dass es in einem ersten möglichen Analyseschritt der Auskunfteien gar nicht um hinterlegte Inhalte geht sondern um eine Auswertung, mit wie vielen mehr oder weniger kreditwürdigen Personen ich befreundet bin – denn das mit den Statusdingen könnte ich lässig manipulieren. Aber selbst wenn ich die von mir hinterlegten Infos im Netz nicht selbst Schufa-kompatibel aufhübsche, so sind Informationen im Netz ja doch immer mit einer gewissen Vorsicht zu genießen: Etliche Infos sind sogar falsch oder veraltet, lassen sich aber nicht mehr aus dem Netz tilgen.

Interessanterweise – und darum mache ich mir die Mühe überhaupt – dieses abgehangene Thema nochmal aufzugreifen, gibt es inzwischen Leute, die die Idee mit dem Schufa-Score und den sozialen Netzwerken zumindest reizvoll finden. Deren nicht ganz von der Hand zu weisendes Argument lautet im wesentlichen etwa: Die Schufa und andere Auskunfsteien errechnen den Score-Wert, der die Kreditwürdigkeit repräsentieren soll, aus irgendwelchen statistischen Mitteln. Dazu gehören Geodaten. Hier heißt es: Wer in der XY-Straße wohnt, zahlt seine Rechnungen oder Verpflichtungen mit der Wahrscheinlichkeit von Z%, wer im Alter von V als Friseur arbeitet, der zahlt mit der Wahrscheinlichkeit von U,… und dann wird der Wert von Z, U und möglicherweise andere Werte betrachtet und ggf. auf Plausibilität gecheckt und dann wird aus dem Mittelwert dann ein Score gebildet. Möglicherweise werden auch bestimmte der Person direkt zuordenbare Parameter erhoben – so ist von Interesse, wie viele Konten vorhanden sind, ob der jeweilige Mensch eine Kreditkarte oder mehrere Handyverträge hat… Und aus Grundlage dessen wird dann ebenfalls berechnet. Das aber diese persönlichen Faktoren einen besonderen Einfluss haben, kann ich nicht feststellen. Weil ich meine Bankmenschen gut kenne, kenne ich auch meinen Scorewert und weiß, was für Banken einsehbar über mich bei der Schufa an Daten hinterlegt ist: Überraschend wenig und erschreckend altes Zeug. Mich soll es nicht stören, das gereicht mir mutmaßlich erst einmal nicht zum Nachteil – aber hieran kann ich ermessen, dass mein Scoringwert ein Schätzwert ist.

Das Interessante: Diesen Schätzwert kann ich nicht beeinflussen und er hat in der Regel mit mir auch nix zu tun. Wer in guter Gegend ein möbliertes Zimmer bewohnt, hat – selbst wenn er ein Hallodri ist – im Zweifel einen guten Score. Wer in nicht so guter Nachbarschaft wohnt, ein regelmäßiges Einkommen hat und gut wirtschaftet, kann demnach einen deutlich schlechteren Score haben.

Nun fragt man sich an dieser Stelle freilich: Tue ich der Schufa und deren ausgeklügelter Mathematik nicht unrecht – unterstelle ich doch zwischen den Zeilen eine zweifelhafte Aussagekraft des Scores? Für meine Person kann ich mit Sicherheit sagen: Der Score ist Schrott und wer für meinen Scorewert Geld ausgibt, ist ein ausgemachter Idiot. Ich habe mit datenschutzsensiblen Menschen, die eine Selbstauskunft eingeholt haben, schon öfter gesprochen. Gerade die, die gut auf Ihre Daten achtgeben und sich mit der Wohnungssuche ein wenig Mühe machten, hätten an Hand ihres Scores Schulden für einen ganzen Stadtteil machen können – bei einem Leben in recht einfachen Verhältnissen (siehe auch).

Mittlerweile hat sich herumgesprochen, dass Scorewerte der Auskunfteien – nicht nur der Schufa – in aller Regel über Kreditwürdigkeit nichts aussagen. Wer einen guten Scorewert hat, der freue sich, wer unverschuldet einen schlechten hat, kann nix dagegen tun. Das ist recht bitter. Und nun kommt das interessante vorgenannte Argument ins Spiel: Befürworter sagen, dass es seitens der Schufa gar keine schlechte Idee ist, Daten aus sozialen Netzwerken für den Score mitheranzuziehen, denn – ich karikiere ein wenig – das wäre das erste Mal, dass der Score etwas mit lebenden Menschen zu tun hätte. Ob die „Bemessungsgrundlage“ einwandfrei ist, steht auf einem anderen Blatt – aber hier würde tatsächlich nicht ein Durchschnittswert einer Personengruppe, der ich zugeschlagen werde zur Bildung des Scores herangezogen sondern mehr oder weniger realistische Verhältnisse – im besten Wortsinn.

Ich mache mir diese Argumentation dennoch nicht zu Eigen, denn ich vertraue den Auskunfteien nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie in der Lage sind, über Daten, die ich in sozialen Netzwerken preisgebe, auch nur ein halbwegs realistisches Bild über meine Bildung, mein Einkommen, meine Lebensverhältnisse zu zeichnen. Mit wem ich mich in sozialen Netzwerken verbandle muss auch nichts mit meinem realen Freundes- oder Bekanntenkreis zu tun haben, denn viele verbinden sich mit Menschen, die sie von Angesicht zu Angesicht noch nie gesehen haben. Vielleicht, weil man ein gemeinsames Hobby hat oder ähnliche Musik hört? Das Gegenüber kann Offenbarungseide geleistet haben, in der Privatinsolvenz stecken, kann Millionär sein mit eigenem Haus und eigenem Jet – es interessiert für viele Arten der „Online-Beziehung“ schlicht nicht. Es darf bezweifelt werden, dass allein dieses Missverhältnis von Auskunfteien sinnvoll in entsprechenden Algorithmen sinnvoll abgebildet werden kann.

Nichts desto trotz wird es versucht – Daten, welcher Art auch immer, wecken eben Begehrlichkeiten. Und weil man bei der Schufa möglicherweise schon weiß, dass das mit eigenen Ressourcen nichts wird, hat man gleich mal das wirtschaftsfreundliches Hasse-Plattner-Institut vor den Karren gespannt. Und das hat den umstrittenen Vertrag erst aus öffentlichen Ruck gekündigt.

Es gibt aber noch ein wesentlicheres Argument, dass gegen unsere Post-Privacy-Spacken steht: Das flächendeckende Abschnüffeln von in SNs hinterlegten Daten ist ein echt massiver Eingriff in die Intimsphäre. Ich könnte jetzt freilich die alte Leier anstimmen und sagen, dass diejenigen, die ihre Daten den SNs bereitwilligst in den Hals schütten, selber schuld seien und es nicht anders verdient hätten – aber das will ich gar nicht. Egal, wo solche Daten anfallen, unterliegen sie einem bestimmten Schutz, der sich einmal anständig formuliert und dann auch durchgesetzt gehört. Ich selbst würde gerade Auskunfteien per Gesetz etliche Riegel vorschieben.

Die Lehre, die es aber nun zu ziehen gilt, geht halt mal wieder in eine Richtung, in der der erhobene pädagogische Zeigefinger implizit immer zugegen ist: Leute, passt auf Eure Daten auf. Das es unter dieser Bundesregierung keinen anständigen Datenschutz von Seiten der Politik und des Gesetzgebers geben wird, ist eh klar – da muss man sich selbst zu helfen wissen. Derzeit würde ich gerade Facebook und Google+ als besonders gefährlich einstufen wollen. Mein Rat ist altbekannt: Wer es irgendwie vermeiden kann, der sollte sich nicht dort herumtreiben.

Aus dem Inneren von Google+

Es hat ja so kommen müssen, aber auf dem Schirm hatte ich es nicht und nun ist es – quasi aus dem Nichts – da: Google+. Dabei gab es doch schon deutliche Zeichen: Der schwarze Balken in Google, der „+1“-Button oder gar das immer wieder als Gerücht existierende „Google Games“ – und nun ist es also da: Google+,  eine Melange aus twitter, Facebook und Skype.

Natürlich war ich gespannt. Und dann bin ich mal einen Invite schnorren gegangen. Und dann hab ich was Schlimmes getan, nämlich mir eine Googlemail-Adresse geklickt. Und dann – war ich drin. Und ich war überrascht. Sehr positiv sogar.

Google ist etwas gelungen, was Facebook trotz enormer Geldmittel bis heute nicht geschafft hat: Google+ integriert die Erfolgskonzepte von twitter, Facebook und Skype schnell, technisch ausgereift und für jeden intuitiv verstehbar in ein eine Plattform und schafft damit nicht nur ein Quantensprung im Bereich des sozialen Networkings sondern auch ein reales wirtschaftliches Bedrohungszenarios für den derzeitigen Platzhirschen. Und weist mindestens ein neues Feature auf: Circles.

Circles erlaubt eine intuitive Zuordnung von anderen Nutzern in Nutzerkreise – so kann man – ohne dass das Gegenüber dies präzise einsehen kann – zwischen Freunden, Bekannten, Familienmitgliedern oder Arbeitskollegen und gar dem Chef differenzieren und bestimmte Inhalte mit bestimmten Nutzergruppen exklusiv teilen. Über Listen wäre das in Facebook zwar theoretisch auch möglich, aber in Facebook tut das niemand – weil es schwierig konfigurierbar ist, oft nicht verstanden wird und vom hands-on-feeling einfach nur nervt. Circles könnte ein echtes Highlight und der USP von Google+ werden: Jeder kapiert auf Anhieb, wie das funktioniert, der Chef oder der Recruiter bleibt schön draußen und Vertrauliches bleibt vertraulich.

Das nächste Feature: Hangout. Das ist ein Videochat für bis zu 10 Personen. Im SN integriert – und macht damit Skype überflüssig. Einen Textchat gibts natürlich auch, Bilder lassen sich teilen und ein konfiguriertes Sparks schlägt einem News zu seinen Interessen vor – diese News lassen sich by click teilen – mit wem man sie eben teilen möchte.

Nun ist es so, dass Google nicht nur die coolen Sachen der sozialen Software implementiert hat, die ätzenden Sachen haben sie gleich weggelassen: Nervende facebook – Anfragen gehören der Vergangenheit an (jeder kann mir folgen, aber ich entscheide, ob und was der Folger zu Gesicht bekommt, wenn ich sie oder ihn zu entsprechenden Circles zuordne oder das sein lasse). Auch ein permanent klingelndes Skype , in dem Missichicky23 permanent mit mir chatten will, ist passé – wenn ich mich in Hangouts einklinke, kann ich „angerufen“ werden, wenn nicht, dann nicht. Sehr chic, das.

Und noch ein wesentlicher Unterschied zu Facebook besteht: Google+ skaliert. Facebook ist nervend langsam. Google+ sieht gut aus, Facebook sieht alt und langweilig aus. Google+ geht intuitiv, Facebook ist ein Moloch mehr oder weniger sinnvoller Einstellungen, die konfiguriert werden wollen, weil die default-Settings ein Datenschutzdesaster sind. Kurz und gut: Google+ hat Facebook in puncto smoothness und coolness aus dem Stand deklassiert. Setzen, Zuckerberg, sechs.

Zuerst einmal muss man folgendes sagen: Google+ macht derzeit noch Spaß. Das invitation only-System hilft, dass zuerst einmal tendenziell eher netzaffine Leute dort sind – und damit macht das „folgen“ Spaß, man hat eigentlich keinen Dünnsinn im Stream. Anders ausgedrückt: Es ist nett, nicht von Greti und Pleti umgeben zu sein. Das sich das ändern wird, ist auch irgendwie klar. Aber jetzt ist es halt noch nett dort.

Und weil man – wie auf Twitter – interessanten Leuten einfach nur folgen kann, halte ich es für möglich, dass das auch so bleibt. Derzeit – noch wenige Nutzer sind aktiv – fragt man sich aber manchmal schon, was man dort eigentlich verloren hat. Twitter ist also derzeit noch nicht obsolet geworden.

Warum aber überhaupt Google+, wenn doch Facebook angebliche 700 Millionen Nutzer hat? Weil viele dieser Nutzer mit Facebook nicht zufrieden sind. Facebook wird als, um es mit Holger Klein zu sagen, übergriffig erlebt, ständig greifen Änderungen zu Ungunsten des Datenschutzes der Nutzer, die dann von diesen manuell wieder geoutoptet werden müssen. Facebook ist langsam – und wenig intuitiv. Das wohl wichtigste: Facebook ist unsympathisch. Man will Facebook seine Daten nicht anvertrauen, man geht das als „faulen“ Kompromiss nur ein. Und: Ich kenne in der Tat niemanden, der den möglichen Gründer, Mark Zuckerberg sympathisch findet – im Gegenteil: Wenn Menschen frei sprechen können und das Gespräch auf Zuckerberg kommt, entlädt sich oft ein Schwall Antipathie. Dafür, dass er hässlich ist, kann er nichts, so hört man, aber sein arrogantes öffentliches Auftreten ekelt viele. Zuckerberg selbst dürfte das größte Hemmnis Facebooks sein. Und nun kommt Google. Von Datenskandalen halbwegs frei (man sehe von Streetview mal ab) launcht man einen innovativen Dienst nach dem anderen – wer seine Mails nicht selbst hosten kann (was übrigens schlau ist), findet kaum was Besseres als Googlemail. Google ist alles, was Facebook nicht ist: Innovativ, sexy, performant und unaufdringlich.

Über all dem Hype darf man aber eines nicht vergessen: Google ist Google und damit eine der großen Datensammler. Nur dass ein Produkt conivienient ist, bedeutet noch lange nicht, dass es aus datenschutzkritischer Perspektive auch passt. Und bei Google+ liegt zumindest der Verdacht nahe, dass es hier in Zukunft noch zu Schwierigkeiten kommen kann. Google kennt mit der Nutzung von Google+ nämlich nicht nur die Suchgewohnheiten der Nutzer und dank Analytics auch die Surfgewohnheiten, sondern kann sich nun auch ein gutes Bild über die Beziehungen der Nutzer untereinander, deren Intensität und deren Qualität machen. Das Warnen hiervor kommt bei den euphorischen Betrachtungen Google+ oft zu kurz. Die Zeit wird zeigen, wie sich das entwickelt – ohne ein Grummeln im Bauch benutze ich Google+ allerdings nicht.

Google Plus

Mir ist zu Ohren gekommen, dass sich der eine oder andere doch schwer wundert, dass ich hier im Blog noch nichts zum Thema Google Plus gemacht habe. Dabei ist das nicht ganz richtig – ich hab was gemacht, nur eben nicht hier…

Wer sich jetzt trotzdem einen Riemen über Google-Plus reinziehen will, den verweise ich hiermit freundlich hierhin: Das Social Media Management Blog, Google Plus.

Und ja, ich sehe das im Vergleich zu Facebook als recht fortschrittliches Konzept an. Ich bin heute auch schon auf Invite-Schnorrtour gegangen, aber bisher ist noch kein Account für mich runtergefallen. Wenn wer einen für mich hat, freue ich mich.

Das Chromebook rentiert sich nicht.

Google will den „mobile computing“ – Markt aufrollen und launcht Mitte nächsten Monats zwei kleine Notebooks von acer und Samsung, die auf den Namen chromebook hören – und mit einem Google-eigenen Betriebssystem aufwarten.

Zwei Besonderheiten, die ich vorab nennen will, weisen die Chromebooks auf:

1. Man muss die Dinger leasen, es gibt hierbei unterschiedliche Preismodelle

2. Wenn man mit seinem Chromebook gerade keine Internetverbindung hat, dann funktioniert es nicht.

Derzeit kann man sich auf eine Interessentenliste für Subscriber setzen lassen, und da ich für einen großen Bildungsträger arbeite, habe ich das gleich einmal für den Bereich „Education“ gemacht. Wenn man im Businessumfeld ein Chromebook leasen will, muss man erst einmal zehn Stück leasen – auf eine Dauer von drei Jahren. Und dann hat man die Wahl zwischen einem kleineren acer-Notebook und einem etwas größeren Samsung-Gerät:

So sieht die Tabelle für den Bezug in Europa im Bereich Education aus, die ich von Google bekommen habe. Jetzt einmal den Taschenrechner gezückt: Auf drei Jahre kostet das etwas besser ausgestattete Samsung-Modell ohne 3G-Option (d.h. ich bin auf WLAN angewiesen, weil ohne Netz tut das Ding ja nicht) 828,– Euro. Etwaige Versandpreise, weitere Abonnements, Datenkosten via Mobilfunk oder die Kaufpreise von Apps sind da nicht mit reingerechtnet.

Bedenkt man, dass ein ähnlich ausgestattetes Netbook um die 350 bis 400 Euro kostet (hier habe ich immerhin zwei Jahre Garantie, viele Händler bieten optional Garantieerweiterungen an), ein mehr als bescheidenes Preis-Leistungsverhältnis.

Auf einem Chromebook bekomme ich auch meine eigene Software nicht installiert – schon gar nichts anderes als den Chrome-Browser. In der Google-eigenen FAQ wird auf die Frage „Can I install any browser other than Chrome?“ lapidar geantwortet:

No. It’s not possible to install or run any other browser on a Chromebook, because you can’t run client software on it. The Chrome operating system runs Chrome only.

Na Glückwunsch. Da bin ich ja gar nicht eingeschränkt. Eigene Software, eigene Clients installieren? – Fehlanzeige:

No. Chromebooks only run a browser, so they cannot run any other client software.

Das ist schon gescheit gruselig.

Natürlich ist ein Leasingmodell für ein Notebook schon interessant – Google verspricht, dass man ein neues Chromebook bekommt, wenn das alte kaputt gehen sollte – aber dafür muss ich nichts leasen sondern nur ein Notebook eines Herstellers kaufen, der drei Jahre Garantie gibt oder ein Garantieverlängerung dazukaufen. Und damit fahre ich billiger. Und freier, denn eigene, vielleicht speziell für meine Bedürfnisse entwickelte Software wird nativ nicht auf dem Chromebook laufen und wenn ich in einem Funkloch sitze und kein WLAN habem kann ich nicht mit meinem Laptop arbeiten – das ist Bullshit!

Und im Ausland – soll ich mir da eine SIM-Karte mit Datenoption kaufen, wenn ich nicht in den Roamingkosten ersticken will? Oder darf ich Googles Ansicht nach nur dann arbeiten, wenn ich irgendwo ein offenes WLAN finde? Das ist doch nix…

Abgesehen von der Tatsache, dass ich alle Daten, die ich speichern möchte, in Googles Cloud geben muss, was ich nicht will.

Ich habe mich schon über den iPad-Hype gewundert – aber vielleicht gelingt es Google ja tatsächlich, einen Computer zu verkaufen verleasen, der ohne Netz wertlos ist und nur einen Browser hat. Für über 800,– Euro auf drei Jahre… m(.

Ein paar Worte zum Thema Netzneutralität

Viel ist über das Thema Netzneutralität bereits geschrieben worden, gestern hatte B5 aktuell sogar einen sehr guten Beitrag über die Kehrtwende von Eric Schidt vor und nach dem Wahlkampf von Obama.

Nun schickt man sich allenortens an, die Netzneutralität abzuschaffen – allen voran die Serviceprovider und Google. Denn gerade für die Provider ließe sich so mehr Geld verdienen (fast jeder, der das Internet auch nur ein bisschen intensiver nutzt, hat eine Flatrate und der Markt dürfte damit nun ziemlich gesättigt sein – schlecht für die nach unendlichem Wachstum lechzenden Telcos).

Im Bereich der mobilen Datenübertragung haben wir bereits eingeschränkte Netzzugänge – mit der Einführung vom UMTS-Nachfolger long term evolution (LTE) dürfte sich die Situation allerdings deutlich verschärfen:

Ich will Euch ein kurzes Audiosnippet nicht vorenthalten, dass ich vor einiger Zeit mit HerrnShlomo Nizri gemacht habe. Hier geht es im Besonderen darum, dass bei LTE deep packet inspection bereits auf der Protokollebene implementiert ist. Was das bedeutet, kann sich jeder selbst ausmalen…

Was ist zu tun? Zur Zeit kann man mindestens bei der Initiative Pro Netzneutralität unterschreiben. Und per Mail seinem ISP mitteilen, dass man auch in Zukunft Wert auf ein neutrales Internet legt. Das gilt auch für den Mobilfunkprovider Eures geringsten Misstrauens.
Update: Flash-Player fixed.

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