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Atomkraft? Nein danke.

In aller gebotener Kürze:

Freilich, nicht erst seit dem völkerrechtswidrigen Einmarsch Putins in der Ukraine, ist es sinnvoll, sich von fossilen Energieträgern sukzessive loszumachen. Nicht vergessen werden darf dabei übrigens, dass wir nicht nur Öl und Gas aus Russland importieren, sondern auch Kohle – und zwar in nicht unerheblicher Menge.

Aus diesem Umstand nun den Schluss zu ziehen, man sollte die verbliebenen AKWs nun länger am Netz lassen oder gar abgeschaltete Reaktoren wieder anfahren, ist ein typisch konservativ-rechtslibertärer No-Brainer. Das hilft uns erstens nicht weiter, weil genug Strom in Europa immer noch von Kernkraftwerken zur Verfügung gestellt wird – und den Ausfall der Exporte just jener Energiemenge der verbleibenden deutschen AKWs muss Putin nun wirklich nicht bangen.

Zweitens – und das ist weit bedeutsamer, wird nun wieder ein längst entkräftetes Argument der Atomlobby ins Feld geführt, nämlich, dass die CO₂-Bilanz einer Kilowattstunde Atomstrom ähnlich gut wäre wie die einer mit Windkraft gewonnenen Kilowattstunde.
Das ist selbstredend Bullshit. Eigentlich wissen das die Älteren unter uns auch. Für die vergesslichen und die, die sich angesichts des bevorstehenden (oder nicht bevorstehenden?) Ausstiegs aus der Kernenergie darum nicht bekümmern wollten oder mussten: Rechnet man in vorgenannte CO₂-Bilanz den Aufbau und Abbau der AKWs und die Ent“sorgung“ der radioaktiven Materialen mit ein, dann schneidet die Kilowattstunde erheblich schlechter ab, als eine Steinkohle-Kilowattstunde.

Aber scheinbar sind wir alle dumm genug, um diesen Mist zu glauben. Oh mei.

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