Achtung: StreetView Nürnberg kommt in absehbarer Zeit!
Das Announcement ist ganz frisch: Auf dem Google-Produktkompass-Blog wird StreetView u.a. auch für Nürnberg noch in diesem Jahr angekündigt.
Wer hier länger mitliest, der weiß dass ich kein sonderlich großer StreetView-Freund bin. Nun kommt StreetView – trotz vieler ernst zu nehmender Bedenken von Daten- und Verbraucherschützen und aus der Politik. Was ist zu tun?
Wer ein Gesicht oder Nummernschild in StreetView findet, kann das gemäß dieser Anleitung melden.
Wichtige Frist! Das Unkenntlichmachen der eigenen Wohnung muss bis zum 15. September beantragt werden. Die Antragsfrist beginnt nächste Woche!
Selbstverständllich verstehen wir, dass nicht jeder sein Haus oder seine Wohnung in diesem Dienst abgebildet sehen möchte. Für diese Nutzer haben wir zusätzlich zu dem automatischen Unkenntlichmachen, welches weltweit zum Einsatz kommt, eine Funktion für Deutschland entwickelt, die ab nächster Woche auf google.de/streetview zur Verfügung steht. Mit Hilfe dieser Funktion können sie uns auffordern, ihr Haus oder ihre Wohnung unkenntlich zu machen, bevor die Bilder online zu sehen sein werden. Sie steht den Anwohnern in den 20 genannten Städten bis zum 15. September zur Verfügung. Im Anschluss wird die Online-Funktion geschlossen, um uns ausreichend Zeit für die Bearbeitung der Anträge zu geben. Anträge, die sich auf Gebiete außerhalb der ersten 20 Städte beziehen, können auch danach weiterhin eingereicht werden. (Quelle)
Eine derart kurze Frist finde ich in Anbetracht der bayerischen Schulferien und der Tatsache, dass man erst einmal von der Möglichkeit der Unkenntlichmachung selbst und der Frist Kenntnis erlangen muss, schon ziemlich geschert. Zwar wird argumentiert, dass man Zeit zur Bearbeitung der Anträge benötigt – aber der Bürger braucht auch Zeit zum Beantragen!
Ich möchte jedem, der seine Privatsphäre gewahrt wissen will, raten, von o.g. Möglichkeit Gebrauch zu machen. Versäumt die Fristen nicht!
Was ist denn hier los? Steht die Welt Kopf?
Google macht nette Bilder von meiner Hütte – was ich sehr nett finde. Aber natürlich kann ich auch verstehen, dass es macheiner nicht so dolle findet. Was ich jedoch nicht verstehe ist, dass aus meiner Sicht Hol- und Bringschuld vertauscht wurden. Grundsätzlich muss Google doch mich fragen, ob ich Lust darauf habe – oder seht ihr das anders? Bei der Größenordnung kann man nachvollziehen, dass dieser Schritt übergangen wurde. Wo es bei mir dann aber endgültig aufhört, ist eine nette Frist, die Google nun mir setzt, damit ich aus der Nummer wieder rauskommen kann. Hinzu kommt, dass ich eine unmögliche Online-Funktion nutzen muss. Kann ich nicht einfach einen Brief schreiben: „Keine Lust auf Street-View“ und das wars. Und kann ich mich dazu nicht auch noch in einem Jahr entscheiden!? Es ist doch schließlich meine Hütte und nicht die von Google!?
Das klingt mir ein wenig danach, als ob mein Nachbar in meinem Garten grillt – er muss natürlich nicht fragen, weil das wäre zu viel des Guten. Nach 5 Mal grillen erzählt mir dann ein anderer Nachbar, dass er für immer meinen Garten besetzen wird, wenn ich mich nicht bis in zwei Wochen über sein spezielles Postkasten-Gartenzwerg-NürnbergerBratwurst-Tool abmelden werde…
Irgendwas läuft hier falsch… (und ich bin wirklich kein Sicherheitsfetischist!)