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In memoriam Lothar König.

Viele meiner Leserinnen und Leser wird der Tod des Jenaer Pfarrers und Antifaschisten Lothar König mindestens getroffen haben. König wurde für sein konsequentes Engagement für die Menschenwürde, seinen ausdauernden und unermüdlichen Kampf gegen alte und besonders neue Nazis und seine unbändige, schier unendliche Kraft, sich für Gerechtigkeit und eine freie und offene Gesellschaft zu engagieren, weit über die Grenzen Deutschlands berühmt, selbst Springers Bildzeitung kommt nicht umhin, von „Deutschlands berühmtestem Pfarrer“ zu sprechen. Und so war König vielen ein Vorbild, auch und gerade, weil er für seine Ideale bis an die Grenze der Selbstaufgabe geradestand. König war Verfolgter des Ministeriums für Staatssicherheit, er war aber auch Verfolgter der sächsischen Justiz, die sich allzu bereitwillig und mit inzwischen allesamt aufgehobenen, rechtswidrigen Urteilen moralisch und ideologisch auf die Seite rechtsextremer Gewalttäter geschlagen hatte. Er wurde selbst Opfer von Gewalttaten Rechtsextremer und hat all dies geduldig ausgehalten – einer trage des anderen Last. Als konsequenter und widerständiger Kämpfer gegen den Faschismus und pointierter Theologe wird er mit seinem bedingungslosen Eintreten für Schwächere immer ein Vorbild bleiben.

2022 drehte sein Sohn einen viel beachteten und mehrfach preisgekrönten Dokumentarfilm, „König hört auf“, der einen überraschend jetztzeitigen König zeigt. Anlässlich seines frühen Todes möchte ich auf diesen Film hinweisen, der gerade in der ARD-Mediathek kostenlos zu sehen ist und leider bereits am 20. November, also in gut drei Wochen, depubliziert wird.

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